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Die Reise




Es war der letzte Schultag vor den Ferien. Meine Freunde und ich saßen gerade beim Essen in der Cafeteria . Am Tisch saßen Emily, Amy, Tom, Bred und natürlich ich. Die Cafeteria war voll. Keiner wollte nach außen denn es regnete gerade stark in Seattle.
„Das Wetter nervt echt!“, beschwerte sich Emily. Die neben Tom saß, ihrem festen Freund. Sie hatte wunderschönes langes rotes Haar und blaue Augen. „Meine Eltern und mein kleiner Bruder fliegen in den Ferien nach Spanien sie haben das Wetter auch satt. Ich bleib aber lieber zuhause. Was habt ihr in den Ferien so vor?“
„Also meine Eltern sind auch weg. Sie fliegen nach Italien zu Verwandten.“ sagte Amy. „Ich bleibe auch zuhause. Ich kann sehr gut auf meinen nervigen Cousin verzichten.“
„Meine Eltern gehen nach Portugal!“ berichtete Bred. Der Amys Freund war. Er hatte etwas längeres Haar. „Da gehe ich ganz sicher nicht mit! Was soll ich in Portugal?!“
„Ich versteh dich sehr gut“, warf Tom ein. Er hatte braunes Haar. Sie waren mit Gel zu einer Igelfrisur geformt. Er hatte braune Augen. „Meine Eltern reisen nach Österreich. Und da bleibe ich lieber auch daheim.“
„Und was ist mit dir Mary?“, wurde ich von Emily gefragt. „Was hast du vor?“
„Mein Vater besucht meine Großmutter in Mapple Falls und ich soll mit. Ich würde aber sehr viel lieber hier bleiben und mit euch irgendetwas unternehmen.“
„Vielleicht kannst du deinen Dad überreden, dass du hier bleiben kannst.“, ermutigte mich Amy. Sie hatte langes blondes Haar und blaue Augen. Sie war sehr hübsch.
Ich hatte auch ziemlich langes Haar. Es war braun, genau wie meine Augen.
„Ich bin mir nicht sicher ob ich das schaffe. Du weißt doch ich habe ja bald Geburtstag und da möchte meine Großmutter mich sehen.“ erklärte ich.
„Hmm..“ kam es von Amy.
„Ich hatte mir überlegt dass wir alle zusammen in den Urlaub fliegen. Wie wärs? Hättet ihr Lust dazu?“ fragte Emily.
„Das wäre der Hammer!“ antwortete Tom begeistert. „Und wann denn? Und wohin?!“
„Ganz ruhig Tom.“ mahnte Emily ihn.
„Tut mir leid“ sagte er grinsend, „Aber sag schon.. wo hast du gedacht würden wir den Urlaub machen?“
Emily fing breit an zu grinsen: „Hawaii.“
Jetzt standen alle Münder offen, eingeschlossen meiner.
Nun ergriff ich das Wort: „Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich da mitkommen darf. Ihr wisst ja: Mein 17. Geburtstag.“ Die Jungs waren beide schon 17 und die anderen 16 genau wie ich.
„Wir werden dir helfen deinen Vater zu überreden.“ sagte mir jetzt Bred.
„Danke“ sagte ich, immer noch unglaubwürdig.

Als ich dann wieder zuhause war, war mein Vater noch nicht zuhause. Er heiß John und ist 45 Jahre alt. Meine Mutter ist vor 10 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen...
Mir war erst nach ein paar Minuten bewusst, dass ich einfach dastand und über meine Mutter nachdachte. Ich schüttelte den Kopf und ging in die Küche. Wir hatten ein sehr großes Haus. Da wir bloß zu zweit wohnten hatten wir nicht so viele Kosten und konnten uns daher mehr leisten. Die Reise nach Hawaii die wir geplant hatten würde ich mir deshalb auch leisten können.
Ich schaute in den Kühlschrank nach etwas zum Essen. Da keine Reste mehr von gestern Abend übrig waren, beschloss ich Spagetti mit Tomatensoße zu machen.
Als mein Vater zuhause war aßen wir zusammen. Ich überlegte gerade wie ich ihn fragen sollte ob ich mit nach Hawaii durfte.
„Dad?“ fragte ich.
„Ja Mary?“ antwortete er neugierig.
Ich zögerte: „Ich.. also.. meine Freunde haben mich gefragt.. naja.. sie wollen in den Ferien zusammen wegfliegen.. und ich wollte fragen ob ich.. mit darf.“
Er überlegte kurz bis er dann antwortete: „Aber du hast bald Geburtstag und ich möchte, dass du mit zu deiner Großmutter kommst. Du weißt wie sehr sie sich freut wenn sie dich sieht. Wir sehen sie nicht oft.“
„Aber Dad!“ meckerte ich. „Meine Freunde dürfen alle. Amy, Emily, Bred und Tom.“
„Ich hab gesagt nein und es bleibt dabei. Wo wollen sie denn überhaupt hin?“ fragte er.
„Nach Hawaii“ antwortete ich verärgert. „Und ich kann in der Zeit bei meiner Großmutter sitzen und Tee trinken. An meinem Geburtstag!“

Am Abend als ich in meinem Zimmer auf meinem Bett lag und gerade Hausaufgaben machte klopfte es an der Tür. „Herein.“
„Mary?“ sagte mein Dad. „Ich möchte mit dir reden.“
„Was gibt’s?“ fragte ich etwas genervt.
„Naja also ich hab nochmal wegen vorhin nachgedacht. Und ich glaube es wäre etwas unfair wenn du an deinem Geburtstag bei deiner Großmutter sein musst. Und.. nunja.. du kannst mit nach Hawaii.“
„Oh danke Dad!“ rief ich. „Du bist der beste!“
„Ach, kein Problem.“ Er stand auf und ging aus dem Zimmer.
Ich holte sofort das Telfon und rief Emily und Amy an um ihnen die tolle Neuigkeit zu überbringen. Sie freuten sich auch total mit mir. Aber als ich gerade mit Amy telefonierte sprach sie mich auf etwas anderes an: „Du Mary?“ fragte sie. „Macht es dir eigentlich nichts aus, dass du die einzige bist die ohne.. naja.. ohne Partner dorthin geht?“
„Nein“ antwortete ich. „Es macht mir wirklich nichts aus.“
„Bist du dir ganz sicher? Ich möchte nur nicht, dass du dir ausgeschlossen vorkommst.“
„Das tu ich nicht Amy. Glaub mir“
„Hmm... okay“ antwortete sie so als würde sie es mir nicht ganz glauben.
„Also ich muss jetzt aufhören ich geh schlafen.“
„Okay, ich rufe dich morgen nochmal an wegen den Flügen. Ich werde das mit den Tickets und de Hotel regeln. Das Geld kannst du mir nach der Reise geben. Ich hab gedacht eine sechs Sterne Hotel wäre doch toll oder? Ich denke nicht dass sich einer von uns dass nicht leisten kann. Ich habe die anderen schon gefragt. Für sie wäre es okay.“
„Na klar das wäre super!“ sagte ich.
„Okay. Bis morgen dann. Ich rufe dich um 19 Uhr nochmal an.“ erklärte sie mir.
„Okay. Tschüss.“

Am nächsten morgen wachte ich um halb Zehn auf, frühstückte etwas und duschte. Ich fragte mich was ich heute wohl so machen sollte.
Ich beschloss ins Einkaufszentrum zu gehen und Badekleidung zu kaufen. Es gab nicht viel Auswahl aber ich fand dann doch etwas. Einen rot weiß gestreiften und einen schwarz weiß gepunkteten. Außerdem kaufte ich mir noch Sonnencreme, zwei Handtücher für den Strand und andere Sachen wie Shampoo und Dusch Das.
Als ich wieder zuhause war legte ich die Sachen auf meinen Schreibtisch. Die Bikinis räumte ich in den Schrank.
Zu Abendessen machte ich heute Hawaiitoast. Passte doch oder nicht?
Meinem Vater schmeckte so ziemlich alles was ich machte. Wie er die Toasts sah schmuzelte er: „Du freust dich wohl schon auf den Ausflug oder?“
„Und wie.“ grinste ich zurück.
„Das ist toll.“ sagte er. „Und noch was. Die Reise wird wahrscheinlich einiges Kosten und da habe ich mir gedacht ich zahle die Hälfte.“
Mir klappte der Mund auf: „Das würdest du wirklich machen?“ fragte ich erstaunt.
„Ja natürlich. Du bist ja bald 17 und das wäre dann mein Geschenk für dich“
„Dad?“ fragte ich.
„Ja Kleines?“
„Du bist der beste Dad auf der ganzen Welt!“ lobte ich ihn.
Ich war so glücklich. Und ich freute mich so sehr auf diese Reise und ich musste nur die Hälfte zahlen!
Nach dem Essen räumte ich den Tisch ab und ging dann wieder in mein Zimmer. Es war kurz vor 19 Uhr. Bald würde Amy anrufen. Ich war schon so gespannt darauf was für ein Hotel wir wohl haben würden. Bestimmt wäre es traumhaft.
Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich total erschrak als plötzlich das Telefon klingelte. Ich schaute auf die Uhr. Es war genau 19 Uhr. Amy war echt pünklich.
„Hi Amy“
„Oh, hi Mary!“ antwortete sie. „Du glaubst es nicht! Ich habe ein wundervolles Hotel mir Meeresblick gefunden! Für 14 Tage.“
„Das ist ja wahnsinn!“ sagte ich aufgeregt. „Du kannst mir ja mal das Hotel im Chat schicken.“
„Oh nein.“ sagte sie. „Sicher nicht. Es soll eine Überraschung werden.“
„Hmm..“ brummte ich. „Okay. Und wann geht’s los?“
„Morgen Abend!“ schrie sie schon fast durchs Telefon.
„Was!“ schrie ich jetz auch schon fast. „Du bist der Wahnsinn! Wie lange dauert denn eigentlich der Flug?“
„Der Flug dauert ein bisschen weniger als sechs Stunden. Im Flugzeug haben wir alle Plätze nebeneinander. Irgendjemand anders sitzt am Fenster. Du neben ihm. Tut mir leid aber anders geht es leider nicht. Und Wir anderen vier sitzen in der Mitte.“ erklärte sie mir.
„Ist kein Problem. Solange nicht irgendein Idiot neben mir sitzt ist das okay.“ Es machte mir wirklich nichts aus.
„Okay also der Flug geht um 20 Uhr. Wir holen dich um 17 Uhr von zuhause ab. Und vergess nichts. Bis morgen.“ sagte sie.
„Bis morgen.“ Ich legte auf. Ich freute mich schon so sehr darauf. Ich lief runter in den Keller und suchte einen Koffer. Dann lief ich wieder hoch in mein Zimmer und fing sofort an zu packen. Ich packte meine Bikinis ein. Shampoo und das ganze Zeug, die neuen Handtücher und noch viele Klamotten. Alles was man eben so brauchte wenn man in nach Hawaii flog. Ich nahm auch Putzsachen mit um die Kleidung zu waschen falls sie nicht reichen sollten.
Danach ging ich ins Bett und schlief ein. Und ich träumte.
Ich träumte an einem Strand zu sein. Er war wunderschön. Mit weißem Sand und vielen Palmen. Ich lief barfuß am Wasser entlang. Das Wasser war wunderbar warm und so klar.
Ich wurde von einem nervigen Geräusch geweckt. Mein Wecker.
Als ich noch etwas müde aufstand, übersah ich den Koffer der etwa einen Meter neben meinem Bett stand und stolperte darüber. Ich landete etwas hart auf dem Boden direkt vor meiner Tür. Mein Vater hatte das anscheinend gehört und schaute in mein Zimmer. Erst schaute er mich an und dann fing er an zu lachen.
„Das ist nicht lustig Dad!“ mauelte ich.
„Okay, okay“ sagte er. „Tut mir leid.“ Dann reichte er mir eine Hand und half mir hoch. Da merkte ich dass mein Knie blutete. Ich lief in die Küche, holte mir ein Plaster aus dem Schrank und klebte es auf mein Knie. „Das wird sich am Strand ja gut machen.“ grummelte ich vor mich hin.
Dann holte ich mir Müsli aus dem Schrank und aß es eilig auf. Ich wusste selber nicht wieso ich es so schnell aß aber aus irgendeinem Grund beeilte ich mich obwohl der Flug doch erst heute Abend ging. Und da fiel mir wieder der Traum ein. Er war so wunderschön gewesen.

Der Tag verging leider viel zu langsam. Als ich dann aber schon mit dem Koffer in der Hand nach außen ging und ihn in den Kofferraum packte kam er mir garnicht mehr so lange vor.
„Tschüss Dad.“ sagte ich und gab ihm einen Kuss auf seine Wange. „Ich werde dich vermissen.“
„Ich dich auch Schatz.“ sagte er und umarmte mich.
Dann stieg ich ins Auto zu meinen Freunden.

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Tag der Veröffentlichung: 11.05.2010

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