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Slendy und Minecraft

Kennst du Minecraft? Ja, bestimmt. Hättest du das hier ansonsten angeklickt? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber wer von den Leuten, die so einen Dreck hier lesen, kennt bitte Minecraft nicht? Naja, vielleicht schon der Eine oder Andere. Was weiß ich denn schon über dich, hm? Genau: Gar nichts! 

Aber die eigentliche Frage ist auch nicht, ob du Minecraft kennst, denn im Grunde geht es hier hauptsächlich um Slender. Vielleicht kennst du das? Ich gehe stark davon aus, schließlich hast du dieses Buch ja angeklickt. Aber vielleicht bist du ja auch einfach ein besonders netter Mensch und hast beschlossen, mein Buch mit deiner wehrten Aufmerksamkeit zu betrauen obwohl du noch nie von etwas derartigem gehört hast. Ist dies der Fall, bedanke ich mich hiermit recht herzlich bei dir und werde nun erläutern, was genau man unter "Slender" zu verstehen hat. 

Slender ist ein Spiel, ein Computerspiel genaugenommen. Und ein Horrorspiel noch da zu. Die Story ist einfach, klingt eigentlich nicht einmal besonders gruselig: Du bist in einem Wald, es ist Nacht, du hast eine Taschenlampe und du musst 8 Seiten finden. Einfache Papier-Seiten, die irgendwo in diesem Wald aufgehengt sind. An sich keine große Sache. So, und jetzt kommt der Haken: Du wirst verfolgt. Sobald du die erste der acht Seiten aufgesammelt hast, ist er da. Irgendwo in der Dunkelheit lauert er. Wartet nur darauf, dass du das Licht deiner Taschenlampe auf ihn richtest und ihn ansiehst, was deinen sicheren Tod bedeutet. Je mehr Seiten du findest, desto gefährlicher wird das Ganze, denn Slenderman kennt keine Gnade.

Ich bin mir sicher, dass Slender nicht das gruseligste Horrorspiel ist, das es auf dieser Welt zu finden gibt, allerdings ist es ganz klar das gruseligste, das ich bisher gespielt habe. Und das nicht einmal freiwillig. Ich kann euch sagen, es ist furchtbar eine Freundin zu haben, die total verrückt nach solchen Spielen ist. Glaubt mir, das alles kann zu sehr traumatischen Erfahrungen führen. 

Und dann das: Da lässt man sie ein Mal alleine mit seinem Laptop und plötzlich wird man nicht nur in dem Spiel, das sich auf magische Weise plötzlich auf dem Desktop befindet, sondern auch in dem bisher doch immer so ruhigen Minecraft von diesem Ungeheuer gejagt. Anbei natürlich der passende Wald. Aber irgendwo ist das Maß dann auch mal voll und ich habe mich entschlossen, dem bisherigen Grund für den einen oder anderen Alptraum den Kampf anzusagen.

Mach dich bereit, Slendy,
hier komme ich!

Mein Basislager auf feindlichem Gebiet

Aber bevor ich mit meiner überaus teuflischen Rache beginnen kann, brauche ich erstmal einen kleinen Stützpunkt. Ein Dorf muss her.

Nett, nicht? Ein Krankenhaus, ein Kerker, ein Stadtarchiv und ein paar kleine, unbedeutende Häuschen - alles, was ein gutes Dorf eben so braucht. Es wirkt vielleicht nicht unbedingt so, aber es steckt doch erstaunlich viel Arbeit hinter dem Ganzen. Schon allein die unzähligen Bäumen, die ich aus diesem riesigen, nicht enden wollendem Waldgebiert schlagen musste, bevor ich überhaupt den Platz hatte, meine gemütliche Heimat zu errichten.

Aber da dieser überaus entscheidende Punkt nun endlich abgehakt werden kann, ist jetzt die Zeit gekommen, meinen langsam heranwachsenden Plan in die Tat umzusetzen.

Der überaus teuflische Plan

So, es ist nun also endlich an der Zeit, sich dem wahren Grund meines Aufenthaltes hier zu widmen: Der Plan, der dem furchtbaren Grauen, das Slendy verbreitet, entgegenwirken wird. 

Mein Ziel? Die absolute Zerstörung.

Mein Weg? Nun, diejenigen von euch, die Minecraft kennen, werden es sich wahrscheinlich schon denken können. Denn was ist für eine schnelle und effektive Zerstörung schon besser geeignet als das gute alte TNT?

Zu beginn ein kleiner Testlauf: Man staple 500 Blöcke TNT aufeinander und jage das ganze in die Luft. Tja, also geknallt hat das Ganze, aber der Umkreis der Explosion war nun nicht so besonders groß. Also was tun?

In diesem Punkt kommt es recht gelegen, dass ich ein praktisch denkender Mensch bin: Wenn 500 aufeinandergehäuft nicht reichen, dann müssen es einfach mehr sein. Und je mehr, desto besser! 

Der Plan: Man staple in 4x5-Flächen 5000 TNT-Blöcke aufeinander. Wird schon reichen. 

Das (nicht ganz so) glorreiche Ende

Tja, was soll ich sagen...
Mein Plan ist furchtbar in die Hose gegangen. 
Oder eher in die Luft.
Bloß nicht so, wie ich es beabsichtigt hatte.

Und das, obwohl ich mir so viel Mühe gegeben hatte. Alles war schön ordentlich aufgebaut, wunderbar gesprengt, alles genau wie geplant. Nur leider ist das entstandene Loch weniger weit als viel mehr erstaulich tief geworden - anders als geplant.

Im Endeffekt habe ich das Gebiet dann noch auf eigene Faust unsicher gemacht. Heißt: Umhergewandert, Bäume angezündet, mehr Bäume angezündet, Lava verteilt, mehr Bäume angezündet, Wasser verteilt, noch mehr Bäume angezündet, noch mehr Lava verteilt und wieder Bäume angezündet - bis mir irgendwann das Interesse fehlte und ich mir sagte: "So, und jetzt machts du endlich das Buch fertig."

Das war's dann nur leider auch schon. Seit dem lungerte Slendys zerstörte Heimat unbeachtet irgendwo in den tiefen meines Laptops herum. Und wäre da auch geblieben, WENN sie nicht ... irgendwie ... verschwunden wäre. Mit anderen Worten:

ES TUT MIR LEID!

Ich habe sie doch tatsächlich total vergessen gehabt und im Laufe der Zeit muss sie irgendwann unter misteriösen Umständen gelöscht worden sein.

Allerdings kann ich mit Sicherheit behaupten, sie definitiv nicht selber gelöscht zu haben. Dementsprechend fällt mir nur noch eine logische Erklärung ein: Slendy muss sich heimlich Zutritt zu meinem Zimmer verschafft und sie entfernt haben. Und nun wartet er nur noch auf eine passende Gelegenheit, mir alles mit größter Boshaftigkeit und Gnadenlosigkeit heimzuzahlen. 

Ich mache mich auf das Schlimmst bereit und wünsche dir, mein lieber Leser, alles Glück in deinem möglicherweise bevorstehenden Kampf gegen das Böse in Form dieses mysteriös-bedrohlichen Stalkers.

 

Auf ein eventuell baldiges Wiedersehen, 

Lio-chan

Impressum

Texte: Meins, meins, alles MEINS!
Bildmaterialien: Mein PC???
Lektorat: Meine kleine Schwester
Tag der Veröffentlichung: 28.03.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich Slendy, im Text erwähnter Freundin und PewDiePie. Slendy, weil er der Grund für die Existenz dieses Werkes ist, diese eine, grausame Freundin, weil sie Slendys verbündete im Kampf gegen meinen Schlaf war und PewDiePie, einfach weil er das wahrscheinlich unterhaltsamste Slender-Let's play gemacht hat, das es gibt und von ihm der Spitzname "Slendy" entstammt. Und selbstverständlich widme ich dieses Buch auch meiner Familie - nee, Spaß. Natürlich dir, mein lieber hobbyloser Leser, der du sogar die Widmung für lesenswert hältst.

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