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Prolog

Luisa war 20 Jahre jung. Sie lebte alleine, am Rand einer kleinen Stadt auf einem alten Gutshof. Ihre Eltern waren ein Jahr zu vor bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seit dem vergrub sich Luisa in der Arbeit ihres Hofs. Auf dem Hof hielt sie neun hervorragende Zuchtstuten mit, im Moment drei Fohlen. Dazu kamen drei Deckhengste, zwei Wallache und vier Jährlinge. Außerdem hielt sie noch zwei Kühe, einen Stier, ein paar Hühner und vier Katzen. Die Pferdezucht war seit Generationen eine Familientradition und aus dieser Zucht waren schon einige hochdekorierte Turnierpferde hervorgegangen. Im Allgemeinen hielt sich Luisa von Menschen jedoch eher fern. Das war schon immer so gewesen. Nur zwei Freundinnen hatte sie an sich heran gelassen. Nara und Enya lies sie wirklich an sich heran. Sie hatten beide einfach nicht locker gelassen und irgendwann hatte Luisa erkannt, dass sie die beiden mochte. Hin und wieder halfen ihr die Beiden mit den Tieren und verbrachten Zeit mit ihr, wann immer es ihnen Möglich war.

 

Ein beschämter Vater

 

An diesem Nachmittag waren Luisa, Enya und Nara gerade dabei mit den Jährlingen zu trainieren. Es waren zwei Morgan, ein Friese und ein Hannoveraner. Diese drei Rassen hatten ihre Eltern bevorzugt gezüchtet und bisher sah Luisa keinen Grund sich auf andere Rassen fest zu legen. Zwar hatte sie auch einen Criollowallach und ein PaintHorse Wallach, die beide im Westernstyl geritten wurden, doch an die Zucht anderer Rassen hatte sie bisher nie gedacht. Im Moment liefen die Jährlinge frei in der Reithalle herum. Ein großes Metalltor teilte die Halle in zwei Hälften. Ein Mal die große Fläche die für das Training gedacht war und auf der anderen Seite einen Bereich für Zuschauer, mit einer Tribüne. Luisa treib gerade den Stier, Zero, und die beiden Kühe, Minea und Briani in die Halle. Die drei Stuten und der Friesenhengst sollten sich an das Weidevieh gewöhnen. Etwas skeptisch wurden die Neuankömmlinge beäugt. „Ich sage 10 Minuten und die vier verlieren das Interesse!“, meinte Nara fröhlich. „Mal sehen!“, meinte Enya. Wie üblich antwortete Luisa nicht, sondern beobachtete nur die Pferd. Plötzlich hupte ein Auto auf dem Hof. Luisas Blick verfinsterte sich schlagartig. „Wen das wieder Raik ist gibt es böses Blut!“, knurrte sie und stapfte aus der Halle. Während Enya bei den Tieren blieb folgte Nara ihr besorgt. Raik hatte im Letzten Jahr alles versucht um Luisa dazu zu bekommen den Hof zu verkaufen. Von hohen Angeboten bis hin zu Tierschutz war alles dabei gewesen. Als das Mädchen den rothaarigen Mann im Designeranzug und mit schwarzer Brille sah wollte sie bereits Nara bitten die Polizei zu rufen. Doch dann stieg von dem Beifahrersitz ein älterer Mann. Luisa setzte ihm gegen über ein gewinnendes Lächeln auf, doch Raik bekam einen Blick zu geworfen, der selbst einen wütenden Stier zum Rückzug bewegen würde. „Ich würde sie ja Willkommen heißen, wen sie nicht in Begleitung von Raik erschienen wären.“, sprach Luisa betont freundlich, „Sein erscheinen bedeutet für gewöhnlich Ärger. Ich bin Luisa Anam!“ „Es freut mich sie kennen zu lernen Fräulein Anam! Mein Name ist Niall Veran.“, erwiderte der Mann, „Ich bin Raiks Vater.“ Wortlos hob Luisa eine Augenbraue. Dann fragte sie: „Wie komme ich den zu dieser Ehre?“ „Raik hat in den letzten Monaten ohne mein Wissen versucht ihnen ihren Hof ab zu kaufen. Ich habe davon erst erfahren, als Anfang der Woche eine Einstweilige Verfügung von ihnen und die Anzeige wegen Hausfriedensbruch, Verleumdung und Bedrohung im Briefkasten lagen...“ Raik verzog das Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen. „Ich möchte mich für das Verhalten meines Sohnes entschuldigen und sie bitten die Anzeige zurück zu ziehen!“, fuhr Herr Veran fort. Luisa sah ihn ernst an und sprach: „Das kann ich nicht annehmen!“ „Du wagst es...“, brauste Raik auf. „Sei still Raik!“, fauchte sein Vater und wandte sich freundlich an Luisa, „Das verstehe ich Miss Anam!“ Lächelnd unterbrach Luisa ihn: „Das bezweifle ich Herr Veran. Kommen sie doch erst Mal mit in die Reithalle, da sind wir aus dem Wind und ich kann meine Freundinnen beim Training beobachten.“ Herr Veran stimmte zu und Raik brummte etwas. „Ich nehme ihre Entschuldigung nicht an, weil sie nicht falsch gemacht haben Herr Veran. Es war ihr Sohn nicht sie!“ Enya stand inzwischen mittig in der Halle und trieb die buntgemischte Herde an. „Das sind weiße Worte für ein so junges Mädchen!“, meinte Herr Veran, „Das sind vier sehr schöne Pferde!“ „Oh nein!“,rief da auch schon Nara, „Luisa pass auf!“ „Verdammt!“, knurrte Luisa, „Gehen sie auf die Tribüne! In die Oberste Reihe!“ Luisa hatte nur einen kurzen Blick gebraucht um die Situation zuerkennen. Eine der Stuten hatte Zero gebissen und dieser raste nun mit vor Schreck geweiteten Augen auf sie zu. Eilig taten die Männer wie gehiessen. Luisa konnte gerade noch so einen Hechtsprung zur Seite machen, da riss der riesige Stier bereits das Gatter nieder und preschte aus der Halle. Die Pferde und die beiden Kühe standen am anderen Ende der Reithalle und starrten ihm erschrocken hinterher. „Enya, Nara! Kümmert euch hier um alles! Ich schnappe mir Thunderbird und fange Zero wieder ein!“, befahl Luisa. Sie stürmte schon hinaus als sie hinter sich ein zweistimmiges: „Geht Klar!“ hörte. Thunderbird war von ihr schon im Vorfeld gesattelt worden. Der Criollowallach war auf Westernstyl zugeritten und Luisa wollte eigentlich noch Barrel reiten mit ihm trainieren. Sie schnappte sich eines der Lassos, welche sie bei Ausreißern aller Art zu schätzen gelernt hatte, und sprang in den Sattel. Keine 10 Minuten später war sie mit dem Stier zurück. „Ich hätte nie gedacht das Sonera ihn beißt!“, hörte Luisa Enya sagen, „Sonst ist Fierfly die Zicke!“ „Das kommt also öfter vor?“, fragte Raik entsetzt. „Ist er verletzt?“, wollte Nara wissen. Luisa schüttelte den Kopf: „Der Schreck war wohl das schlimmste!“ Luisa stieg ab und band Thunderbird und Zero fest. „Tut mir Leid das wir so rüde unterbrochen wurden.“, wandte sie sich wieder an Herr Veran. Verständnisvoll lächelte Herr Veran und winkte ab. „Das ist kein Problem!“, meinte er, „Sie habe mir zwar bereits gesagt, dass sie eine Entschuldigung von mir nicht akzeptieren können, aber ich fühle mich trotz allem verpflichtet ihnen eine, beziehungsweise zwei kleine Entschädigungen zu überreichen.“ Verwirrt sah Luisa zu wie der Mann unter Raiks mürrischem Blick die Obere Hälfte des Kofferraums öffnete und sie zu sich winkte. Was sie sah brachte sie dazu ein verzücktes „Oh!“ von sich zu geben. 10 Welpen, etwa 3 Monate alt, tollten in dem Auto herum. „Ich züchte Wolfshunde und bestehe darauf, dass sie zwei Welpen aussuchen!“ Perplex sah Luisa den Mann an. „Das kann ich nicht...“, begann Luisa. „Sie können! 1. Ist mir nicht wohl, das ein junges Mädchen hier ohne Schutz alleine lebt. 2. Hat mein Sohn, für den ich eine Gewisse Verantwortung trage, hat ihnen mehr Probleme gemacht als zumutbar ist. 3. Wären sie hier nicht mehr alleine. Und 4. Bin ich mir sicher, das ihnen die Hunde auch mit ihren anderen Tieren helfen können.“, unterbrach Herr Veran sie, „Und wen ich mir nicht sicher wäre, dass es den Hunden hier gut gehen würde, würde ich nicht einen von ihnen hier lassen.“ Die drei Mädchen starrten ihn aus großen Augen und mit offenem Mund an. „Nach unserem Gespräch vorhin hätte ich ohnehin zugestimmt die Anzeige zurück zu ziehen Herr Veran...“, warf Luisa ein, „Eigentlich hatte ich vor dies erst zu tun wen sich ihr Sohn, nicht sie, um Verzeihung gebeten hätte.“ „Sie haben ein gutes Herz Frau Anam!“, meinte Herr Veran, „Ein Grund mehr dafür zu sorgen, dass sie einen gewissen Schutz haben.“ Raik sah sie verwirrt an, während sie sich lächelnd mit den Welpen befasste. „Darf ich dich etwas Fragen Luisa?“, sprach er dann. Verwirrt von seinem Ton nickte Luisa und sah ihn abwartend an. „Wieso willst du den Hof nicht verkaufen?“, hackte er dann nach. „Weil er alles ist, was ich von meiner Familie noch habe!“, antwortete Luisa, bevor Raiks Vater ihn zu recht weißen konnte, „Über 8 Generationen der Familie Anam lebten hier. Und ich werde diese Tradition nicht brechen. Jeder Zentimeter hier birgt eine Erinnerung. Zum Beispiel bin ich mal auf das Dach der Scheune geklettert, abgerutscht und mit der Gürtelschlaufe am Hacken da oben hängen geblieben. Vater musste die Leiter hohlen und mich befreien. Davor hat er sich aber erst mal kaputt gelacht...“ „Verstehe...!“, murmelte Raik, „Es tut mir Leid, was war! Ich hab es einfach nicht verstanden!“ Luisa nickte und sah wieder zu den Welpen. Sie kämpfte mit den Tränen. „Was ist das eigentlich für eine Rasse?“, fragte Enya zögernd, „Tschechoslowakische Wolfshunde?“ „Nein nicht wirklich...“, meinte Raik, „Sie gelten als solche, werden aber deutlich größer und älter. Um die 20 Jahre. Auch wurden bei diesen Stammbäumen keine Karpatenwölfe eingekreuzt, sondern Polar- und Timberwölfe. Sie dürften um die 90 cm hoch werden.“, erklärte Raik. Inzwischen hatte sich Luisa wieder gefangen. „Wen es wirklich in Ordnung geht nehme ich zwei der Welpen!“, meinte sie dann. In einen kleinen schwarzen Rüden hatte sie sich einfach verliebt. „Natürlich Frau Anam!“, meinte Herr Veran, „Haben sie schon zwei Ausgesucht?“ „Den kleinen Schwarzen hier und die Kleine dunkelgraue Maus!“, meinte Luisa. Mit einem Schritt war Raik bei ihr und drückte ihr den schwarzen Welpen in den Arm. „Gute Wahl!“ „Die Beiden sind übrigens nicht verwand!“, meinte sein Herr Veran, „Theoretisch können sie also mit den Beiden züchten.“ Dann nahm er aus einer Mappe die Papiere der Welpen und sie brachten sie ins Haus. „Hast du schon Namen für die zwei?“, fragte Raik. „Zoras und... Adeen!“, meinte Luisa. „Wir lassen sie est Mal alleine mit den Beiden!“, meinte Herr Veran, „Auf Wiedersehen. Komm Raik!“ „Auf Wiedersehen!“, kam von den 3 Mädchen. Raik winkte den drei noch kurz zu und folgte dann seinem Vater. Nach einer Weile nahmen die Mädchen die Welpen und fuhren in eine Zoohandlung. Sie kauften alles was Luisa brauchen würde und Luisa fuhr ihre Freundinnen nach Hause. Dann begann sie den Welpen erste Lektionen zu erteilen. Die beiden lernten erstaunlich schnell.

 

Am nächsten Tag versorgte Luisa erst die Tiere auf dem Hof. Die Welpen verfolgten sie auf Schritt und Tritt. Besonders Zoras schien sie gerne in der Nähe zu wissen. Als die Tiere versorgt waren fuhr Luisa zur Polizei. „Warum wollen sie die Anzeige zurück ziehen, Frau Anam?“, fragte der Polizist verwundert. „Raik hat sich gestern bei mir Entschuldigt und ich bin der Meinung, dass es ernst gemeint war.“, erklärte Luisa lächelnd. Der Polizist nickte verständnisvoll und sprach: „Das ist sehr löblich. Wen an man sich Außergerichtlich einigen kann sollte man das immer tun.“ Nach etwa einer Stunde war sie wieder auf dem Hof. Kurz nach ihr fuhr ein Jeep mit einem Pferdehänger auf den Hof. Als Luisa die Welpen aus dem Auto lies stieg gerade ein Mann mit zwei Kindern aus. „Ah Fräulein Anam!“, rief der Mann. „Herr Janos!“, meinte Luisa und runzelte die Stirn. „Es ist schön sie zu sehen.“, meinte Herr Janos und trat mit den Kindern auf sie zu. „Das kann ich nur zurück geben.“, sprach Luisa. „Wir hatten doch mit ihren Eltern ausgemacht, dass unsere Sanita von ihrem Hades gedeckt werden sollte.“, kam Herr Janos zum Punkt. „Ah ja ich habe die Vereinbarung gesehen!“, erinnerte sich Luisa, „Ist sie so weit?“ „Nun, Leider hat uns der Tierarzt heute mitgeteilt, dass Sanita keine Fohlen bekommen kann...“, begann Janos, „Sie ist zwar ansonsten Gesund, aber...“ Luisa nickte verstehend. „Eine meiner Jährlingsstuten, Sonera, ist noch nicht verkauft. Sie ist Hades Tochter.“, sprach sie nach einem Moment, „Ich weiß sie wollten das Hades Sanita deckt um sein Blut in ihrer Zucht zu haben. Sie ist Mausgrau und lernt sehr schnell. Fierfly wird in etwa einer Stunde abgeholt, sonst hätte ich sie angeboten, aber auf ihr würde ich nicht unbedingt Kinder reiten...“ Lautes scheppern gefolgt von lautem Wiehern drang aus dem Stall und unterbrach Luisa. „Maike, Nick!“, rief Janos und er und Luisa rannten auf den Stall zu. Da raste Hades aus dem Stall. Luisa pfiff schrill durch die Zähne und der Hengst lief auf sie zu. Die etwa 11 jährigen Zwillinge saßen auf dem Boden und wirkten verschreckt. „Wir wollten ihn doch nur streicheln!“, sagte das Mädchen. „Hades mag keine Fremden! Du würdest doch auch nicht wollen, dass dich jeder anfasst!“, meinte Janos, „Miss Anam meinte wir könnten eine seiner Töchter kaufen.“ „Wie heißt sie?“, fragte Nick neugierig. „Sonera.“, antwortete Luisa. Sie hatte Adeen auf dem Arm und führte Hades zurück in die Box. „Kommt ich zeig euch die junge Dame!“, lachte Luisa und setzte Adeen neben Zoras auf den Boden. „Wie heißen die Zwei Süßen?“, wollte Maike wissen. „Zoras ist der kleine Schwarze hier. Die kleine graue Dame ist Adeen.“ Luisa führte die drei zu der Jährlingskoppel. Sonera kam gelassen auf sie zu. Die Stute war normalerweise sehr sanftmütig. „Wie viel wollen sie für sie?“, fragte Janos atemlos. Luisa lächelte und sagte: „Das Hades ihr Vater ist wissen sie ja bereits. Ihre Mutter ist Angelsdusk. Ihr wert liegt zwischen 17.000 € und 20.000 €.“ „Damit hat sie einen exzellenten Stammbaum!“, meinte Janos. „Sie sind seit Jahren ein guter Freund meiner Familie, daher bin ich bereit sie ihnen für 15.000 an sie zu verkaufen.“, meinte Luisa, „Schließlich weiß ich sie bei ihnen in guten Händen!“ „Dann darf sie gleich mit?“, fragte Nick. Luisa machte der Stute einen Halfter um und führte sie auf den Hof zurück. Dort lies sie Janos auf Sonera reiten. „Also sie ist definitiv das Geld wert! Wir nehmen sie!“ „Lassen sie uns die Papiere im Haus fertig machen.“, sprach Luisa. Nach einer halben Stunde wurde die Stute gerade verladen. Janos hatte den Hänger und die Kinder kurz bei Luisa gelassen um auf der Bank die Überweisung in Auftrag zu geben. Er kam gleichzeitig mit Fierflys neuen Besitzern zurück. An diesem Tag stand nicht mehr viel an und Luisa trainierte noch etwas mit den Welpen.

 

Zwischen Magie und Normalität

 

In dem folgenden Jahr zeigte Luisa, dass sie ebenso gut wie einst ihre Eltern mit Tieren konnte. Zoras und Adeen wurden von ihr gut trainiert. Die Hunde trieben, wen nötig Pferde und Rinder und, mit Raiks Unterstützung, hatte sie ihnen einige Schutzhundkomandos beigebracht. Dabei musste Raik meist als Opfer herhalten. Luisa plante sogar den Hof noch auszubauen, weil sie es geschafft hatte genug Geld zu erwirtschaften. Sie wollte die Stallungen erweitern und ein kleines Gästehaus bauen. Die Genehmigungen hatte sie bereits erhalten. Inzwischen gab sie auch wieder Reitstunden. Ihre Schüler machten bei Turnieren mit und ihren Reitstall wieder bekannt.

 

An diesem Abend fühlte sie sich jedoch seltsam beobachtet. Zoras und Adeen waren unruhig und sehr wachsam, was Luisa vorsichtig werden lies. Sie lief eilig vom Stall auf das Haus zu und achtete präzise darauf, dass die Hunde bei ihr blieben. Plötzlich stand ein Mann vor ihr. Sie war sich sicher dass sie ihn noch nie gesehen hatte. Zoras und Adeen knurrten bedrohlich. Zoras bleckte sogar die Zähne. Luisa trat vorsichtig einen Schritt zurück. „Guten Abend junge Dame.“,sprach der Mann. Unsicher sah ihm Luisa nur ganz kurz in die Augen. Dann spürte sie wie Adeen sich an ihr Bein drückte. „Sie wissen, dass das hier privat Gelände ist?“, fragte sie ernst und mit festerer Stimme, als sie gedacht hatte, „Und der Reitunterricht ist schon seit einigen Stunden beendet!“ „Ich bin auch nicht wegen Reitstunden hier!“, stellte der Mann lächelnd fest. Luisa lief es eiskalt über den Rücken hinab. „Ich wollte die berühmte Luisa Anam kennen lernen.“, sprach er und trat einen Schritt näher auf sie zu. Luisa trat einen Schritt zurück. Zoras stellte sich genau zwischen die Beiden. Der Rüde zeigte deutlich, das er angreifen würde, sobald sich der Fremde einen Fehler erlaubte. „Rim!“, rief eine zweite, männliche Stimme, „Ich denke die junge Dame würde es bevorzugen, wen du jetzt gehst.“ Der Mann trat sofort zwei Schritte zurück. „Einen schönen Abend Miss Anam.“, meinte er dann und verschwand direkt vor Luisas Augen. Verblüfft starrte sie auf die Stelle, wo der Mann eben noch gestanden hatte. „Entschuldigen sie bitte Miss Anam. Rim ist manchmal etwas... Rüde und ungehobelt.“, sprach die Stimme von zu vor wieder. Luisa blinzelte verwirrt und sah sich einem Mann mit dunklen Augen und schwarzen Haaren gegen über. Zoras und Adeen wirkten noch immer sehr wachsam, aber sie knurrten nicht mehr. „Mein Name ist Lucifer Blackwings.“, sprach der Mann ihr gegenüber und gab ihr einen Handkuss. Luisa starrte ihn nur mit großen Augen an. „Ich würde es bevorzugen, wen wir uns duzen würden.“, meinte Lucifer mit sanfter, rauchiger Stimme, „Aber vielleicht brauchen sie erste einen Moment um das zu verarbeiten...“ Ein amüsiertes Lächeln erschien in seinem Gesicht. Zoras stieß sie mit der Schnauze an und Adeen winselte leise. „Entschuldigung!“, meinte Luisa dann, „Das war gerade etwas viel...“ Lucifer winkte ab. Er sah aus als wäre er genau so alt wie Luisa. „Mir wäre es auch recht wen wir uns duzen. Auch wen es doch eine Ehre ist, von einem Meisterdämon so respektvoll angesprochen zu werden.“, meinte Luisa und ein belustigtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Nach Rims Auftritt eben und deiner Reaktion ging ich davon aus, dass deine Eltern dich über die Magische Welt im dunklen gelassen hätten.“, meinte Lucifer. „Das war ihnen gar nicht möglich. Meine Kräfte sind bereits früh erwacht.“, gab Luisa zurück und ihre Augen glänzten traurig, „Darf ich dich zu einem Kaffee oder zum Abendessen einladen?“ „Es wäre mir eine Freude!“, meinte Lucifer und gemeinsam gingen sie ins Wohnhaus. „Ich habe bereits alles für Pizza vorbereitet. Sie muss nur noch belegt werden...“, meinte Luisa. „Nach eurem Familienrezept?“, fragte Lucifer begeistert. Luisa nickte. „Eigentlich mahnte Vater mich immer zur Vorsicht im Umgang mit ihnen... Dem großen bösen Lucifer.“, begann Luisa vorsichtig. Seufzend meinte der Dämon: „Wir waren doch bereits beim du!“ Luisa entschuldigte sich: „Tut mir Leid, ich muss mich erst daran gewöhnen, dass ich dich duzen darf.“ „Schon gut!“, meinte Lucifer, „Kann ich Schinken auf meine Pizza haben?“ Ein paar Minuten später stellte Luisa die Küchenuhr und ging mit Lucifer ins Wohnzimmer. Dicht gefolgt von Zoras. Adeen beobachtete den Dämon von ihrem Körbchen aus sehr genau. „Ich freue mich zwar über die Gesellschaft, aber was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“, fragte Luisa als sie im Wohnzimmer saßen. „Ich hielt es für Zeit.“, meinte Lucifer, „Eigentlich wollte ich dich bereits letztes Jahr kennen lernen, aber nach dem Vorfall... Ich war zu der Ansicht gekommen, du hattest bereits genug mitgemacht.“ „Es war ein hartes Jahr...“, gestand Luisa, „Ich hab aber das Gefühl, das war noch nicht alles!“ Lucifer grinste undeutbar. „Du hast ein gutes Gespür!“, meinte Lucifer und folgte Luisa in die Küche, „Ich werde dir ein paar Tage erhalten bleiben. Bei deinem Vater war ich damals zu langsam, um ihn auf meine Seite zu ziehen. Vielleicht kann ich dich ja überzeugen.“ Luisa runzelte besorgt die Stirn, während sie die Pizza aus dem Offen nahm. „Was wen ich damit nicht einverstanden bin?“, wollte sie wissen. „Du kannst die sanfte oder die harte Tour haben!“, meinte Lucifer mahnend. Luisa sah zu ihm und seine Augen glühten blutrot. „Okay ist schon gut! Aber ich habe auch ein paar Bedingungen!“, erwiderte Luisa. Den bösen Blick von Lucifer ignorierte sie Tapfer. „Du hilfst mir auf dem Hof und stehst nicht nur im Weg herum! Mein Zimmer ist tabu! Genau wie meine Freunde und meine Schüler! Wen jemand fragt dann bist du mein Cousin.“ „Damit kann ich leben!“, meinte Lucifer, „Was dagegen wen ich Zerberus hier her hole?“ „Wen er sich unauffällig verhält nicht! Und ich kann mich daran erinnern wie er Mal ein Huhn in Brand gesteckt hat! Ein brennendes Huhn und ich werde wirklich böse werden.“ Lucifer lachte und antwortete: „Verstanden!“ Sie aßen gemeinsam und Lucifer fragte sie ein paar Dinge. Luisa beobachtete ihn wachsam. Beantwortete aber alle seine Fragen, Danach zeigte sie ihm das Gästezimmer und ging ins Bett.

 

Als Luisa am nächsten Morgen die Treppe herunter kam stellte sie erstaunt fest, dass der Frühstückstisch bereits gedeckt war. „Zoras was ist den?“, fragte Luisa, als der Hund sie am Saum ihres T-Shirts zog. Zoras zerrte sie Richtung Wohnzimmer und deutete dort auf einen großen, schwarzen Schäferhund. Zerberus. „Du liegst in Zoras Körbchen Zerberus!“, seufzte Luisa. Zerberus hob träge den Kopf und grinste sie frech an. „Ich weiß! Aber mir gefällt es hier!“, sprach der getarnte Höllenhund. Genervt schüttelte Luisa den Kopf. „Wen du das Körbchen nicht räumst schläfst du im Freien!“, drohte Lucifer hinter ihr. Sofort sprang Zerberus auf und überließ Zoras den Platz. „Guten Morgen!“, meinte Luisa, „Hast du Frühstück gemacht?“ „Guten Morgen!“, erwiderte Lucifer, „Ja hab ich! Komm lass uns essen!“ Luisa nickte und setzte sich an den Tisch. Adeen und Zoras ließen die beiden keinen Moment aus den Augen. „Was steht den heute an?“, fragte Lucifer nach ein paar Minuten. „Also 1. Tiere versorgen. Das heißt füttern, ausmisten und auf die Weide bringen. Daraufhin Training mit Nero und DevilStar, den Jährlingen. Heute habe ich keinen Reitunterricht, aber einen Termin mit einem Architekt in der Stadt.“ „Wieso hast du einen Termin mit einem Architekt?“, fragte Lucifer verwirrt. „Ich will Ställe anbauen und ein Gästehaus.“, erklärte Luisa und grinste. „Hast du so viel erwirtschaftet?“, hackte Lucifer erstaunt nach. „Ja, ich verstehe etwas, von dem was ich tu.“, meinte Luisa und klang schon fast eingeschnappt. Dann sah sie warnend zu Zerberus. Der Höllenhund begann gerade auf einem Kissen zu kauen und dann ratschte es auch schon laut. Bevor Lucifer etwas sagen konnte sprang Luisa auf, packte Zerberus am Nacken und schüttelte ihn ein Mal kräftig. Erschrocken jaulte dieser auf und zog den Schwanz ein. „Zum Mitschreiben Zerberus: Das ist MEIN Revier!“, knurrte sie ihn an, „Das heißt es gelten MEINE Regeln. Also lass MEINE Sachen in Ruhe und wehe dir, du benimmst dich nicht!“ Als Luisa ihn los ließ flüchtete der Höllenhund eilig zu Lucifer. „Die Suppe hast du dir selbst eingebrockt!“, meinte der Meisterdämon ungerührt. Als wäre nichts gewesen setzte sich Luisa wieder hin und begann zu Frühstücken. Dann sprangen Zoras und Adeen fröhlich bellend zur Tür und Zerberus sah verwirrt zu Luisa. „Ich glaube meine Freundinnen kommen gerade.“, meinte sie und nahm entspannt einen Schluck Kaffee. Dann ging die Tür auf Enya befahl den beiden: „Sitz! Ihr reist uns sonst noch um!“ Dann kamen die Enya und Nara ins Esszimmer. „Morgen Luisa!“, meinte Nara und ignorierte Lucifer gekonnt. Enya musterte ihn misstrauisch. „Morgen Lu. Wer ist das?“, fragte sie dann. „Offiziell? Oder inoffiziell?“, fragte Luisa und nahm wieder einen Schluck. „Die Wahrheit!“, brummte Enya. „Lucifer, das sind Enya und Nara. Meine besten Freundinnen. Enya, Nara, dass ist Lucifer. Offiziell ist er mein Cousin der einige Tage hier sein wird!“, erklärte Luisa und sah wie den beiden die Gesichter hinab fielen. „Du lässt Lucifer in dein Haus?!?“, fragte Nara entsetzt. „In meiner Familie gibt es eine Regel Nara. Sowohl Engel als auch Dämonen bekommen eine Chance.“, stellte Luisa klar. „Ich werde nicht aufpassen das er keinen Mist baut!“, knurrte Enya. „Ähm... ich bin noch da. Falls die Ladys das vergessen haben...“, begann Lucifer zögerlich. „Enya und Nara sind Hexen. Sie arbeiten mit weißer Magie.“, erklärte Luisa. „Das stinkt also hier...“, murmelte Lucifer. „Wie bitte?“, fragte Enya gereizt, „Das einzige was hier stinkt ist ihre Anwesenheit!“ Dann erklang ein schriller Pfiff. Sofort fuhren alle zusammen. „Ich werde diese Streitereien nicht tolerieren.“, fauchte Luisa, „Enya, Nara ihr füttert die Kühe und bringt sie auf die Weide. Lucifer und ich kümmern uns um die Pferde.“ Enya seufzte genervt und nickte. „Komm Nara.“, knurrte sie dann und ging nach draußen. „Tut mir Leid das sie so eine Zicke ist, wen es um Dämonen geht!“, meinte Nara, „Sie hat ein paar sehr schlechte Erfahrungen gemacht.“ „Schon gut. Wir müssen uns ja nicht unbedingt mögen.“, meinte Lucifer friedfertig. „Kommt. Wir haben zu tun und ich muss um 11 zum Architekten.“, meinte Luisa und stand auf. Sofort folgte ihr Lucifer Nara eilte sofort zu Enya, welche böse in ihre Richtung sah. „Adeen! Behalte die beiden im Auge und Hilf ihnen mit Zero!“, flüsterte Luisa. „Was ist den los Luisa!“, fragte Lucifer. „Irgendwas stimmt heute nicht mit Enya. Ich bin mir nicht sicher ob das nur mit dir zu tun hat oder ob es irgendetwas anderes ist.“, meinte Luisa und zog die Stalltür auf. Dann zeigte sie Lucifer wo alles war und sie begannen die Pferde zu füttern. „Das sind wirklich wunderschöne Tiere!“, stellte Lucifer fest, „Bei deinen Eltern sahen die Tiere nie so gut aus.“ „Ich hab die Tiere hier fast alle selbst trainiert. Dad meinte er wäre nicht so gut wie ich und hat es mich machen lassen.“, meinte Luisa. „Verstehe...“, meinte Lucifer und streichelte Ophelia, eine der Zuchtstuten. „Lass die Finger aber von Hades da drüben!“, mahnte Luisa, „Er ist recht kompliziert.“ Lucifer nickte und nahm zwei der Stuten und brachte sie mit Luisa, die weitere drei Stuten führte auf die Koppeln. Als alle Pferde auf der Koppel waren begannen sie die Boxen auszumisten. „Wieso benutzen wir nicht einen Zauber um das zu erledigen!“, stöhnte Lucifer nach ein paar Minuten. „Ich gebe offen zu, das ich nicht mit allen konform gehe, was meine Eltern mir beigebracht haben, aber damit das Dinge, die man mit der eigenen Hände Arbeit erledigt mehr wert ist als mit Magie, sehe ich genau so.“, meinte Luisa. Lucifer nickte verstehend, wollte aber dennoch etwas erwidern. „Aber, wen niemand hier ist, der nichts über Magie weiß, mache ich normalerweise das hier!“, meinte Luisa mit einem frechen grinsen. Da klatschte sie schon in die Hände und der Stall war sauber. „Wieso haben wir dann...“, wollte Lucifer erfahren, da ging ihm auch schon ein Licht auf, „Du wolltest wissen ob ich mich querstellen werde, weil ich der Meinung bin, dass es die Arbeit von Bediensteten ist.“ Luisas grinsen wurde, wen möglich, noch breiter. „Du bist ein Fuchs!“, lachte Lucifer. „Was ist den so lustig?“, knurrte Enya von der Stalltüre aus. Nara stand halb versteckt hinter ihr. „Luisa hat mich ausgetrickst.“, gestand Lucifer. „Adeen!“, brummte Luisa und streichelte der Hündin den Kopf. „Wo ist Zoras?“, fragte Nara schüchtern. „Hält Zerberus im Auge.“, kicherte Luisa. „Der hat zu viel Angst vor dir, um noch mal Mist zu bauen!“, meinte Lucifer unterdrückt lachend. Jetzt musste sogar Enya kichern. „Spaß bei Seite!“, knurrte sie dann, „Ich werde die Erzengel über sein hier sein informieren.“ „Enya!“, Luisas Ton war drohend, „Vergiss nicht wen du hier vor dir hast!“ „Das ist mir klar!“, knurrte Enya, „Aber er ist nun Mal eine Gefahr! Auch für dich.“ Erstaunt stellte Lucifer fest, das es im Raum immer kälter wurde. Er konnte sogar schon Enyas und Naras Atem in der Luft sehen. „Dann sag den Erzengeln aber auch, dass ich keine unangekündigten Besuche von ihnen will, bis Lucifer wieder geht!“, zischte Luisa, „Hier mache ich die Regeln und du solltest jetzt besser gehen Enya! Bevor ich ganz die Kontrolle über meine Kräfte verliere, wegen deiner Dreistigkeiten!“ Enya schnappte empört nach Luft und drehte sich ohne ein Wort um. „Adeen Fuß!“, befahl Luisa, als die Hündin hinter Enya her wollte. „Luisa, ich gebe Enya nur ungern recht, aber die Erzengel sollten informiert werden.“, begann Nara, „Aber nicht wen du das nicht willst. Du hast nämlich auch recht. Das hier ist dein Zuhause, hier haben weder die Erzengel noch Lucifer das Recht dir Vorschriften zu machen. Und Enya schon gar nicht!“, sprach Nara. „Du hast recht! Es ist meine Entscheidung!“, meinte Luisa noch immer sauer. Nara nickte und sprach: „Ich gehe jetzt auch. Bis Morgen Lu!“ „Bis Morgen Nara!“, meinte Luisa. Zerberus und Zoras kamen in den Stall und platzierten sich bei Lucifer und Luisa. „Ich muss jetzt zum Architekten!“, meinte Luisa und erstaunt stellte Lucifer fest, das es wieder wärmer wurde. „Wurde es wegen dir gerade so kalt?“, fragte Lucifer und folgte ihr. „Ja, diesen Teil meiner Kräfte habe ich immer noch nicht ganz im Griff, besonders dann wen ich wütend werde.“, gestand Luisa. Dann lies sie Zoras und Zerberus auf die Pick Up Ladefläche springen und sagte: „Adeen pass auf!“ Sie bedeutete Lucifer einzusteigen und die beiden fuhren in die Stadt.

 

 

Wut im Bauch

 



Luisa und Lucifer verließen das Büro des Architekten und wollten noch in ein Café sitzen. Zoras und Zerberus folgte ihnen. „Frau Anam!“, rief da plötzlich eine Mädchenstimme. „Jenny!“, antwortete Luisa und drehte sich um. „Frau Anam! Dürfen wir morgen wieder Springen?“, fragte ein etwa 10jähriges Mädchen mit roten Locken und grünen Augen, die vor Aufregung leuchteten. Bei ihr waren ein Junge mit blauen Augen und blonden Haaren und ein weiteres Mädchen mit schwarzen Haaren. „Und zeigen sie uns auch wieder, wie sie mit Hades springen oder mit Thunderbird Reinning machen.“, fragte der Jung. „Wer ist das Frau Anam?“, fragte das zweite Mädchen. Die drei waren aufgeregt und strahlten die beiden an. „Und wer ist der Hund?“, fragte Jenny. „Langsam Kinder!“, mahnte Luisa lächelnd, „Also Jenny: Ihr werdet schon sehen was wir morgen im Training machen! Dylan, ob ich euch etwas zeige hängt davon ab ob ihr euch benehmt! Und Briana: Das ist mein Cousin Locan!“ „Du heißt Locan?“, fragte Dylan mit großen Augen. „Ähm ja. Wieso?“, fragte Lucifer verwirrt. „Locan heißt wilder Krieger. Ich denke dass passt ganz gut zu Luisa!“, lachte Briana. Verwirrt sah Lucifer zu Luisa. „Locan ist nicht hier aufgewachsen. Ich erkläre es ihm später!“, meinte Luisa, als die Kinder ihn verblüfft ansahen. „Menschen sind seltsam!“, riefen die Kinder lachend und liefen davon. Lucifer sah sie noch i,er verwirrt an und fragte: „Was war das?“ Luisa lachte und lief weiter. „Luisa!“, rief Lucifer und eilte ihr hinterher. „Hier in der Stadt wissen viele noch wie Wichtig es ist Namen zu geben die eine Bedeutung haben.“, erklärte Luisa, als Lucifer zu ihr aufgeschlossen hatte. Sie setzten sich an einen Tisch im Café und bestellten. „Wie hast du eigentlich vor mich davon zu überzeugen, dass es sich lohnt mit dir zusammen Arbeite?“, fragte Luisa und lächelte ihn frech an. „Nun das überlege ich noch!“, meinte Lucifer, „Ich hielt es für besser dich erst Mal kennen zu lernen.“ „Halt dich aber ran mit deinem Plan! Die Erzengel versuchen mich seit 5 Jahren zu einer Entscheidung zu bringen. Kennen aber wohl die Regeln nicht besonders gut, denen sich eine Anam unterwerfen muss, wen sie je ihre ganze Kraft erhalten will.“, meinte Luisa. „Das musst du mir erklären!“, bat Lucifer. Luisa sah ihn nachdenklich an und entschied: „Aber nicht hier! Wen wir wieder Zuhause sind.“ „Hi Luisa!“, meinte eine Männerstimme seitlich der Beiden. „Oh nein!“, seufzen Lucifer und Luisa synchron. Zwei Männer um die 25 kamen auf sie zu. Der eine Blond und blauäugig, der andere hatte braune Haare und hellbraune Augen. Michael und Ariel. „Kann ich nicht ein Mal in die Stadt kommen, ohne das einer von euch auftaucht?“, fragte Luisa. Michael setzte sich links von ihr an den Tisch, Ariel rechts. „Oh wir wollten doch nur fragen wie es dir geht! Und ob wir diesen Dreck hier raus bringen sollen.“, begann Michael und deutete auf Lucifer. „Jetzt Reicht es aber!“, brauste Lucifer auf. „Setz dich hin Locan!“, brummte Luisa. „Aber...!“, widersprach Lucifer. „Locan!“, zischte Luisa und Lucifer setzte sich hin. „Zerberus hat recht. Sie kann den bösen Blick wirklich gut.“, nuschelte er. Ariel versuchte sein Lachen zu verbergen, was ihm nur mühsam gelang. „Ihr beide verschwindet jetzt wieder. Locan hat das gleiche Recht hier zu sein wie ihr beide und wen ihr das nicht akzeptiert gibt es gewaltigen Ärger!“, fauchte Luisa, „Ihr solltet genau wissen, dass ich ihm ebenso eine Chance einräumen muss wie euch! Und dich habe ich immerhin auch eine Woche ertragen Michael!“ Michael zog den Kopf ein und erwiderte kleinlaut: „Wir wollen dich doch nur beschützten!“ „Und ich bin der Meinung das ich diesen Schutz weder will, noch ihn brauche!“, zischte Luisa. „Aber er ist...“, begann Ariel zögerlich. „Nein!“, fauchte Luisa ehrlich wütend, „So sind die Regeln. Jetzt geht!“ Ariel und Michael zuckten zusammen und sie standen auf. „Entschuldigt die Störung. Luisa... Locan. Wir empfehlen uns!“, sprach Michael und deutete eine Verbeugung an. Dann verschwanden sie eilig. „Den Trick musst du mir unbedingt zeigen!“, meinte Lucifer und grinste wie ein Kind an Weihnachten. „Michael weiß das er bei mir besser aufpassen muss, als damals bei meinem Vater!“, meinte Luisa verstimmt. „Lass uns nach Hause fahren!“, meinte Lucifer, „Deine Stimmung scheint etwas verhagelt.“ Luisa nickte und sie fuhren zurück.



Zurück auf dem Hof setzten sie sich ins Wohnzimmer und Lucifer zauberte Kaffee und Kuchen auf den Tisch. „Du wolltest mir das mit den Regeln erklären...“, begann Lucifer. „Okay es ist so: Anams dürfen sich gerne Entscheiden, solange sie noch nicht beide Seiten kennen. Aber es wird nicht gerne gesehen von den anderen Familienmitgliedern. Dann ist es so, dass man sich erst entscheiden darf, wen man 21 ist. Wen sowohl Dämonen als auch Engel aufschlagen muss man beide Seiten die Chance geben sich zu bewähren. Es ist den jeweiligen Parteien verboten sich in diese Versuche der anderen einzumischen.“, erklärte Luisa, „Wen man sich nicht an diese Regeln hält als Anam, kann es einem gehen wie Vater! Er hat seine volle Macht nie erhalten!“ „Weil er die Regeln gebrochen hat.“, meinte Lucifer um zu zeigen das er verstand, „Du bist 21. Kannst dich also entscheiden.“ Luisa nickte. „Aber dein Vater war schon nicht gerade schwach! Bist du sicher das er nie seine volle Macht erhalten hat?“, fragte Lucifer. „Ja. Vater wurde sogar schwächer nachdem er dir deine Chance verwehrt hat.“, bestätigte Luisa, „Ich bin schon mit 15 stärker gewesen als er.“ Nachdenklich sah Lucifer in den Kamin, in dem ein Feuer brannte. „Wie kann ich dich überzeugen dich mir anzuschließen?“, fragte er dann. Luisa lächelte ihn an. „Warte ab, du wirst es schon heraus finden!“, meinte sie dann, „Wir müssen die Tiere von den Weiden holen. Komm!“



Am nächsten Tag half Enya schweigend und Nara plapperte ohne Unterbrechung. Luisa seufzte genervt. Dann kamen die Kinder zur Reitstunde. „Keine Magie Lucifer!“, mahnte Luisa noch und trat dann auf den Hof. Die wild tobenden Kinder sahen sofort zu ihr und wurden ruhig. Lucifer trat neben sie und blinzelte erstaunt. „Also Kinder heute machen wir Springen!“, begann Luisa. Sofort freuten sich die Kinder. „Okay ihr wisst ja welches eure Pferde sind! Holt sie und macht sie bereit!“, orderte Luisa an, „Locan! Du wirst doch sicher mit reiten?“ „Kann ich machen, aber du weist ja das ich ewig nicht mehr gesprungen bin.“, meinte Lucifer entspannt. „Die sechs Kinder kamen mit je einem Pferd aus dem Stall und Luisa beobachtete kurz wie sie anfingen die Pferde zu bürsten. Dann sagte sie zu Briana: „Bri! Hab ein Auge auf die anderen! Ich werde Locan schnell ein Pferd zu weißen und dann Hades holen!“ „Geht klar Frau Anam!“, antwortete das Mädchen. „Komm Locan!“, forderte sie Lucifer auf und gemeinsam gingen sie in den Stall. „Das hier ist Newmoon! Sie ist zwar relativ temperamentvoll, aber ich denke ihr passt zusammen. Du bist ja kein Anfänger.“, erklärte Luisa und zeigte auf eine Box. Dort stand eine schwarze Stute die Lucifer interessiert musterte. Luisa nahm Hades aus seiner Box und führte ihn mit nach draußen. „Jetzt verstehe ich auch, warum du Hades und diese Schönheit bereits im Vorfeld gesattelt haben wolltest.“, meinte Lucifer, als er sah das die Kinder schon fast soweit waren. „Okay als erstes wärmen wir die Pferde auf!“, sprach Luisa, „Jeder macht jetzt zwei Runden in jeder Gangart um den Platz! Von langsam auf Schnell!“ Lucifer und die Kinder befolgten die Anweisungen während Luisa auf Hades aufstieg. Enya und Nara bereiteten einige einfachere Hindernisse vor. Als alle ihre Runden hinter sich hatten rief Luisa: „Jetzt kommt alle mal zu mir!“ Die Kinder und Lucifer führten ihre Pferde so das sie im Halbkreis vor Luisa auf Hades standen. „Wie ihr seht haben wir ein neues Hindernis mit eingebaut. Heute sieht das ganze auch aus wie eine richtige Turnierstrecke! Ich bin der Meinung, dass ihr am nächsten Juniorpokal teilnehmen könnt und da der in einem Monat ist wird es Zeit dass wir Richtige Strecken üben.“ „Wir dürfen an einem Turnier teilnehmen!“, freute sich Dylan. Die anderen wirkten ebenfalls begeistert. „Ich zeige euch mit Hades jetzt wie die Strecke zu bewältigen ist! Merkt euch gut die Reihenfolge! Enya und Nara haben aber für den Anfang noch Nummern angebracht! Ihr könnt also auch darauf achten. Versucht euch aber trotzdem die Reihenfolge zu merken!“, sprach Luisa, „Locan, du wirst auch durch reiten. Also pass gefälligst auf!“ Luisa konnte genau beobachten wie Lucifer, gespielt zusammen zuckte und sich ihr wieder zu wandte. „Wen Luisa reitet ist das wirklich sehenswert! Es lohnt sich immer gut aufzupassen!“, flüsterte ein schwarzhaariges Mädchen namens Lynn Lucifer zu. Luisa trapte derweil auf eine Startlinie zu und ließ Hades dann angaloppieren. Mit offenem Mund sah Lucifer zu wie Luisa mit Hades die Hindernisse absolvierte. „Das sieht bei ihr so einfach aus!“, meinte ein Junge, der auf den Namen Lias hörte. „Meine Cousine ist auch praktisch im Sattel geboren!“, meinte Lucifer staunend, „Aber ich hab sie noch nie springen sehen!“ „Das sieht man dir an!“, kicherte Jenny. „Habt ihre es aufgepasst?“, fragte Luisa. „Ja Frau Anam!“, kam synchron zurück. „Das hier ist der Parcour den ihr beim Juniorpokal reiten werdet. Wir üben jetzt eine Stunde, dann machen wir eine Pause, und machen noch eine Stunde. Wen ihr gut seit werden wir heute Nachmittag in den Wald gehen, wen nicht üben wir hier weiter!“, entschied Luisa. Die Kinder freuten sich sofort. „Dylan du fängst an!“, befahl Luisa und einer nach dem anderen machten sie den Parcour durch. Luisa war bereits nach dem ersten Durchgang sehr zufrieden mit ihrer Klasse. In der Pause beobachten Luisa, Nara und Enya wie sich Lucifer mit den Kindern beschäftigte. „Ich finde es unverantwortlich, dass du ihn mit den Kindern spielen lässt!“, knurrte Enya. „Wen es eines gibt, was sicher ist, dann das Dämonen Kinder lieben!“, erklärte Luisa. „Ja, sie haben Kinder zum fressen gern!“, brummte Enya. „Jetzt reicht es Enya!“, brauste Luisa auf. Als sie sah das sie damit die ungeteilte Aufmerksamkeit von allen hatte, packte sie Enya am Arm und zerrte ihre Freundin ins Haus. Dort schrie sie: „Wen du wirklich so wenig Ahnung von Dämonen hast solltest du das schnellstens ändern! Für Dämonen sind Kinder ein absolutes Tabu! Egal von wem sie abstammen! Nicht ein Mal Engels Kinder würden sie etwas tun! Und verdammt noch mal halte deine bissigen Kommentare zurück, wen Menschen in der Nähe sind!“ „Mir ist verdammt noch Mal egal ob Menschen in der Nähe sind oder nicht! Dieser Dämon ist eine Gefahr und du erlaubst ihm tatsächlich sich hier aufzuhalten! Eigentlich solltest du ihn sofort weg jagen, aber ich habe sogar das Gefühl du vertraust ihm! Sag mir nicht das du wirklich darüber nachdenkst für ihn zu arbeiten!“, schrie Enya zurück. „Wen du glaubst ich würde diese Entscheidung einfach so treffen, dann hast du dich geschnitten! Ich bin nicht wie mein Vater, der sämtliche Regeln ohne nachzudenken ignoriert!“, schoss Luisa zurück, „Ist dir eigentlich klar das es Konsequenzen für einen Anam hat wen er sich nicht an die Regeln hält? Du bist nur so engstirnig, dass du nur das siehst was du sehen willst, weil man es dir so beigebracht hat!“ „Engstirnig?!?“, fragte Enya entsetzt. „Ja du traust dich einfach nicht über deinen Tellerrand zu sehen.“, zischte Luisa sie an. „Weißt du was?“, schrie Enya, „Du kannst in Zukunft auf meine Engstirnigkeit verzichten!“ Damit stürmte Enya aus dem Haus und fuhr davon. „Luisa!“, rief Nara die erstaunt Enyas Wagen nach sah. Sie und Lucifer kamen auf sie zu. „Was war das den?“, wollte Lucifer wissen. „Enya hat eine Grenze überschritten.“, meinte Luisa mit einem eiskalten Blick, „Keine Magierin hat mir Befehle zu erteilen!“ Den letzten Teil sprach sie so leise, dass selbst Lucifer Probleme hatte sie zu verstehen. „Kinder! Wir machen weiter! Noch einen Durchgang und wenn der gut war gehen wir in den Wald.“, rief Luisa und band Hades los. Die Kinder sahen sie strahlend an. Adeen und Zoras folgten ihr sofort, als sie den Hengst Richtung Sandplatz führte. „Das macht mir Sorgen!“, meinte Lucifer zu Nara, „Ich hab nicht gewollt dass sie sich so mit Enya streitet!“ „Das glaube ich sogar, aber Enya ist, wen es um Dämonen geht, nicht rational.“, erklärte Nara, „Luisa hingegen ist gänzlich anders. Wen sie eine Entscheidung trifft dann nur wen Herz und Hirn das gleiche sagen! Und davor kann man ihr nicht vorwerfen, dass sie nicht alle Möglichkeiten in Betracht zieht. Sie durchleuchtet alles bis ins kleinste Detail.“ „Verstehe!“, murmelte Lucifer, „Denkst du ich kann das wieder kitten?“ Nara schüttelte den Kopf: „Nein, das müssen die beiden selbst klären.“ Lucifer nickte gedankenverloren. „Locan schwing deinen Hintern in den Sattel und komm endlich!“, rief Luisa. Die Kinder kicherten. „Oh man sie ist echt sauer!“, stöhnte Nara. Lucifer eilte zu Newmoon und ritt hinter der Klasse her.



Als die Kinder am späten Nachmittag abgeholt wurden hatte Luisa sich noch immer nicht gefangen. Mit einer tierischen Wut im Bauch verzog sie sich in ihr Zimmer und ließ die Tür hinter Zoras, aber vor Adeen laut knallend ins Schloss fallen. Als das Telefon klingelte ging deshalb Lucifer ran. „Bei Anam.“, meldete er sich. „Lucifer?“, fragte eine Männerstimme am anderen Ende, „Hier ist Raphael. Kann ich mit Luisa sprechen?“ Besorgt sah Lucifer Richtung Luisas Zimmer. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist! Sie ist immer noch verdammt sauer wegen Enya. Aber ich frage sie mal. Wen sie mir aber den Kopf abreißt, kommst du vorbei um mich zusammen zuflicken.“, forderte Lucifer. „Abgemacht!“, lachte Raphael. „Luisa!“, rief Lucifer und klopfte an ihre Zimmertür, „Telefon für dich!“ „Ich bin nicht da!“, fauchte Luisa am anderen Ende. „Es ist Raphael!“ „Er will wissen ob er herkommen kann.“, knurrte Luisa, „Wen er Michael und Ariel nicht mitbringt geht das klar!“ „Falls du herkommen möchtest, sie hat es erlaubt, aber nur ohne Michael und Ariel!“, leitete Lucifer weiter, „Aber sie will ihre Tür wohl nicht aufmachen!“ „Ich bin in einer halben Stunde da!“, seufzte Raphael, „Vielleicht bekommen wir sie ja gemeinsam aus ihrem Zimmer!“ „Bis gleich!“, meinte Lucifer in der Selben Tonlage und legte auf. Als die halbe Stunde um war klingelte es an der Tür und Lucifer machte auf. „Ich dachte ich komme alleine, dann ist sie friedfertiger!“, meinte Raphael, während Lucifer ihn rein lies. „Ich bin friedfertig solange mir niemand vorschreiben will an welche Regeln ich mich zu halten habe und an welche nicht!“, knurrte Luisa, „Was willst du hier?“ „Enya hat mich informiert dass ihr euch gestritten habt!“, meinte Raphael, „Da wollte ich nach dir sehen...“ „Wie du siehst geht es mir, abgesehen davon das ich stinksauer bin gut! Was bringt ihr euren Leuten eigentlich bei Onkel Raphael? Sie weiß gar nichts über Dämonen! Nicht ein Mal, dass Lucifer sie in nur wenigen Sekunden töten könnte!“, zischte Luisa. „Onkel?“, fragte Lucifer mit riesengroßen Augen. „Später!“, winkte Luisa ab und Raphael sah sie verwirrt an. „Mich schreist du an und zu ihm bist du nett? Hab ich was angestellt?“, fragte er mit Hundeblick. „Darf ich nie schlechte Laune haben?“, knurrte Luisa Raphael an, „Michael und Ariel haben mir und Lucifer in einem Café gestern die Laune verhagelt. Nachdem Enya sich bereits unmöglich benommen hatte. Heute regt sie sich auf, weil ich Lucifer erlaubt habe sich mit den Kindern in der Reitstunde zu beschäftigen.“ „Luisa! Sie macht sich doch einfach nur Sorgen!“, meinte Raphael. „Sie geht zu weit!“, knurrte Luisa. „Sie hat sich tierisch erschreckt als sie dich mit Lucifer gesehen hat!“, feuerte Raphael zurück. Lucifer saß mit Zoras und Zerberus auf der Couch und sah von einem zum anderen. „Das ist besser als Fernsehen!“, murmelte Zerberus und Zoras schnaubte zustimmend. Lucifer verpasste beiden einen Stoß in die Flanken. „Sie meinte, sie habe das Gefühl du hättest dich bereits entschieden...“, begann Raphael da in einem behutsamen Ton. „Ich habe Michael und Ariel nicht erlaubt mich eine Weile zu begleiten, weil die beiden mich immer wieder bevormunden! Nicht weil ich mich schon entschieden habe!“, pfefferte Luisa Raphael an den Kopf. „Du weißt es ist deine Entscheidung! Ich habe nur Angst dich auch noch zu verlieren!“, meinte Raphael. „Ich mache Kaffee!“, seufzte Lucifer, „Ich denke ihr habt einiges zu Besprechen!“ „Danke Lucifer!“, kam es synchron von dem Erzengel und Luisa. Als Lucifer wieder kam saßen die beiden schweigend auf der Couch. „Ihr vergesst einen Wichtigen Aspekt beim Besprechen!“, sagte Lucifer und stellte drei Tassen, Milch, Zucker und eine Kanne Kaffee auf den Tisch, „Und zwar das Reden!“ Raphael warf Lucifer einen undefinierbaren Blick zu während Luisa seufzte. „Meine Mutter war Raphaels jüngere Schwester, deshalb hab ich ihn Onkel genannt.“, sagte sie unvermittelt. Lucifer nickte das einfach ab. „Keinen Kommentar dazu?“, fragte Luisa. „Wieso sollte ich das Kommentieren? Es ist nun Mal so.“, meinte Lucifer, „Ich kann das akzeptieren, solange meine Geheimnisse gewahrt bleiben.“ Luisa lächelte ihn an und wandte sich an Raphael: „Mom und Dad wären noch am Leben, wen Dad sich nicht so idiotisch benommen hätte damals und sich an die Regeln gehalten hätten! Dann hätte Dad nicht so leicht getötet werden können und Mom hätte nicht ihre Flügel aufgeben müssen um mit ihm zusammen zu sein! Es ist Michaels Schuld, dass die beiden Tod sind!“, richtete sie ihr Wort wieder an ihren Onkel. „Es ist die Schuld von demjenigen der sie getötet hat!“, entgegnete Raphael entschieden. „Sieh mich nicht so an!“, knurrte Lucifer, als Raphael ihn böse ansah, „Es war keiner meiner Männer! Es gibt noch neun andere Meisterdämonen und die waren alle nicht erfreut über diesen Regelbruch!“ „Plötzlich weißt du deutlich mehr...“, meinte Luisa misstrauisch. „Ich gebe zu ich wollte wissen wie ehrlich du zu mir bist, wen ich dir Fragen stelle. Das kannst du mir aber wohl kaum verübeln...“, gestand Lucifer. Luisa nickte beschwichtigt und sprach weiter: „Ich habe nicht vor das Schicksal meiner Eltern zu teilen. Außerdem haben Vater und ich deshalb schon oft genug gestritten! Ich lasse mir nicht vorschreiben in welche Richtung ich entscheide, dass meine Magie sich entwickeln soll!“ „Das ist auch legitim! Aber das wir uns sorgen machen ebenso!“, meinte Raphael. „Dann sorge dafür dass mir Ariel und Michael nicht mehr vorschreiben wollen, was ich zu denken habe!“ „Er ist wirklich zu Aufdringlich geworden...“, gestand Raphael, „Ich werde das unterbinden, versprochen!“ „Heute Abend koche ich Luisa. Redet nur weiter!“, meinte Lucifer und stand auf, „Raphael, isst du mit?“ „Gerne!“, meinte Raphael, „Wen ich nicht störe...“ „Gut dann für drei Personen heute.“, lachte Lucifer. Raphael und Luisa unterhielten sich noch eine ganze Weile. Nach dem Essen verabschiedete sich der Erzengel. Kurz darauf gingen Lucifer und Luisa ins Bett.



Girls Fight

 



Am nächsten Tag, nach drei Reitstunden mit älteren Schülern, fragte Luisa Lucifer: „Wollen wir in den Wald reiten?“ „Wieso nicht. Ein wenig Entspannung wird uns gut tun!“, erwiderte Lucifer, „Die Berichte die ich heute Morgen bekommen habe waren wirklich ein Alptraum zum lesen!“ Sie nahmen Hades und Newmoon und ritten in den Wald. Fröhlich lachend und herumalbernd hatten die Beiden ihren Spaß. Dann trafen sie auf eine Gruppe Mädchen mit zwei Hunden. Adeen und Zoras ignorierten die beiden Handtaschenhunde einfach. Luisa machte sich nicht Mal die Mühe zu überlegen was für Hunde es genau waren. Zerberus spielte lieber mit Zoras, als sich über die beiden Kläffer aufzuregen. „Wieso ist Luisa mit Lucifer unterwegs?“, fragte eines der Mädchen ängstlich. „Weil sie ihm seine Chance nicht verwehren will!“, knurrte Enya, „Zumindest hat sie mir das so gesagt!“ Luisa konnte beobachten wie sich die Augen der anderen beiden Mädchen weiteten. „Enya! Ich hab dir gesagt, dass ich sowohl Engeln als auch Dämonen ihre Chance geben muss!“, fauchte Luisa. „Wieso glaube ich dir das nicht!“, zischte Enya. „Kannst du dich nicht einfach benehmen?“, zischte Luisa zurück. „Ich kann mich nicht benehmen? Du bist hier mit einem Meisterdämon unterwegs!“, schrie Enya Luisa an. Enyas Augen begannen in einer undefinierbaren Farbe zu glühen. Es wirkte als wären ihre Augen aus Eis in dem eine tief rote Flamme eingeschlossen wurde. Enya schnappte nach Luft. „Solange du so wenig über meine Familiengeschichte weißt halte besser den Mund!“, schrie Luisa Enya an. „Oh ja!“, warf Enya zurück, „Ihr habt es ja so schwer! Werdet von den Erzengel und den Dämonen mit Geschenken überhäuft und wen ihr euch dann entschieden habt, kommt ihr in hochrangige Positionen. Es ist ein Glück das es von euch nicht noch mehr gib! Gut das deine Eltern tot sind! So bist du wenigstens die Letzte von euch!“ Unvermittelt rutschte Luisa aus dem Sattel und ging auf Enya zu. Die Luft knisterte vor Anspannung. Die beiden Magierinnen bei Enya wichen entsetzt zurück und Lucifer griff besorgt nach Hades zügeln, als der Hengst an ihm vorbei wollte. Dann stand Luisa genau vor Enya. Erstaunt sah Lucifer wie Luisa ausholte und Enya eine saftige Ohrfeige verpasste. Die Magierin landete auf ihrem Hintern. „Du bist ein Mieses Stück Dreck Enya!“, fauchte Luisa wütend und zitterte vor unterdrückter Wut. Enya zog ein Messer und ging auf Luisa los. Bevor sie ganz auf den Beinen war machte Luisa eine Wegwerfende Handbewegung und Enya knallte mit voller Wucht gegen einen Baum. Luisa drehte sich wortlos um und machte einen Schritt auf Hades und Lucifer zu, der noch immer staunend da stand. „Tritt mir nie wieder unter die Augen Enya! Das könnte böse für dich enden!“, meinte Luisa und sah nun mit blauroten Augen über ihre Schulter, „Ich will dich nie wieder auf meinem Hof sehen! Ist das klar!“ Enya blinzelte überrascht und brachte kein Wort heraus. Atemlos schnappte sie nach Luft. Luisa stieg auf Hades. Der Hengst preschte sofort los. „Das hast du gut gemacht!“, zischte Lucifer. Dann trieb er Newmoon hinter ihr her und rief: „Luisa!“ Die Stute sprang sofort los und galoppierte hinter Hades und Luisa her.



Luisa führte Hades immer tiefer in den Wald. Bald führte sie ihn von den Waldwegen hinunter. Zoras immer an ihrer Seite. Adeen ein Stück hinter ihr. Tief im Wald gab es eine Lichtung die Luisa immer aufsuchte, wen sie aufgewühlt war. Auf der Lichtung floss ein Bach, der sich bereits einen guten halben Meter in die Wiese gefressen hatte. Vereinzelt standen auf der Lichtung Bäume. Mitten auf der Lichtung gab es einen Baumstumpf, welcher so nahe am Wasser war, dass er schon halb hinein hing. Umrahmt von einigen Büschen war die Stelle nur von einer Seite aus einzusehen. Luisa hatte sich gerade noch so lange im Griff, bis sie Hades von der Trense und dem Sattel befreit hatte, dann begann sie zu schluchzen, legte den Sattel in einen kleinen Unterstand, dem sie am Rand der Lichtung gebaut hatte. Die Lichtung gehörte zu dem Teil des Waldes, der den Anams schon seit Generationen gehörte. Hades würde die Lichtung nicht verlassen, da war sie sich sicher. Die Tränen begannen zu fließen, kaum das sie den Bach erreicht hatte. Mit angezogenen Knien saß Luisa auf dem Baumstumpf und sah, weinend dem Bach beim fließen zu.



Lucifer hatte Luisa nach wenigen Minuten verloren. „Und jetzt?“, fragte er niemand bestimmtes. „Hallo! Ich bin immer noch ein Höllenhund!“, brummte Zerberus, „Gib mir einen Moment die Fährte auf zu nehmen!“ Da wanderte Zerberus Nase auf den Boden und kurz darauf hatte er Lucifer zu einer Lichtung geführt. Verwirrt sah Lucifer das Hades dort war. Erst als er das leise Schluchzen von Luisa hörte, wurde ihm klar, dass auch das Mädchen nicht weit sein konnte. Zerberus blieb mit Adeen bei den Pferden, als Lucifer dem leisen Schluchzen folgte. „Luisa?“, fragte er und wollte gerade um eine Hecke herum. „Geh weg!“, schniefte Luisa. „Hey Kleines!“, meinte Lucifer sanft, „Ich gehe nicht weg süße! So lasse ich dich nicht alleine!“ „Adeen und Zoras sind da und Hades auch!“, schluchzte Luisa, „Eigentlich brauch ich...“ „Das stimmt nicht! Und du weißt das auch!“, meinte Lucifer sanft und zog sie in seine Arme, „Wir brauchen alle hin und wieder jemand. Ich hab dich gerne und das heißt ich lasse dich nicht einfach alleine!“ Luisa schluchzte etwas unverständliches und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. „Enya hat dich ganz schön verletzt.“, meinte Lucifer leise, „Dazu hatte sie kein Recht! Sie hätte den Mundhalten sollen!“ „Versuch nicht mich zu manipulieren!“, murmelte Luisa. „Das will ich gar nicht.“, stellte Lucifer klar, „Ich wollte das eigentlich nicht Mal laut sagen.“ Von Luisa kam ein Geräusch, das halb lachen halb schluchzen war. „Lass uns zurück zum Hof reiten. Da kuschelst du dich erst Mal in eine Decke auf der Couch und ich mach uns was zu essen!“, meinte Lucifer. „Ist gut!“, schniefte Luisa und kam sich vor wie ein kleines Mädchen. Lucifer half ihr Hades zu satteln, da Luisas Hände zu sehr zitterten. Hades lies sich widerstandslos von Lucifer anfassen, was an sich schon ein kleines Wunder war. Doch er lies sich sogar von dem Meisterdämon führen. Als sie auf dem Hof ankamen wartete dort Nara auf die beiden und war schon sehr unruhig. „Wo wart ihr so lange?“, fragte Nara aufgebracht. „Wir sind auf Enya gestoßen!“, meinte Lucifer und Luisa starrte wortlos auf Hades Hals. „Scheint nicht gut gelaufen zu sein!“, meinte Nara, während Lucifer Luisa vom Pferd half. „Zerberus bringst du die drei rein!“, wandte sich Lucifer an den Höllenhund, „Ich kümmere mich um die Pferde!“ „Ich mach das!“, meinte Nara. Lucifer dachte erst sie meine Luisa rein zu bringen, doch das Mädchen griff nach den Zügeln der Pferde und führte sie weg. Lucifer brachte Luisa ins Wohnzimmer, setzte sie auf die Couch und Wickelte sie in eine Decke. „Du bleibst hier sitzen ich mach dir erst Mal eine heiße Schokolade.“, meinte Lucifer. Nach ein Paar Minuten kam Lucifer mit der versprochenen, heißen Schokolade. „Danke Lucifer.“, flüsterte Luisa während Nara hereinkam. „Die Pferde sind versorgt Luisa.“, meinte Nara sanft, „Willst du mir nicht sagen was passiert ist? Und wo steckt Lucifer?“ „Küche!“, meinte Luisa, „Und nein ich will nicht über sie reden. Aber sie hat Hausverbot!“ „Warum dass den?“, fragte Nara entsetzt. „Weil sie es gut findet, dass ich die letzte Anam bin!“, zischte Luisa. Nara viel ihre Tasse Kakao aus der Hand, die Lucifer ihr gerade gereicht hatte. „Das hat sie nicht!“, meinte Nara geschockt. „Doch hat sie!“, meinte Lucifer finster, „Und ich musste mich ernsthaft zusammen reisen um sie nicht an Ort und stelle ins Jenseits zu befördern.“ „Das kann ich sogar verstehen!“, brummte Nara, „Wie hast du dich beherrscht?“ „Als sie Luisa angegriffen hat, hat Enya festgestellt, warum Anams so beliebt bei den Erzengeln und Erzdämonen sind...“ „Ihr habt gekämpft?“, fragte Nara erschrocken. „Sie ist mit einem Messer auf mich los!“, gab Luisa zurück, „Ich hab mich mit Telekinese verteidigt.“ Sprachlos lies sich Nara neben Luisa auf die Couch fallen, während Lucifer wieder in die Küche verschwand. „Isst du mit uns?“, fragte Lucifer von der Küche aus. „Nein, ich will sichergehen, dass Enya nicht noch mehr Mist baut!“, gab Nara zurück und stand auf, „Morgen hab ich ein paar Termine, ihr beide seit dann wohl alleine!“ „Das geht schon!“, meinte Luisa, „Ich muss Raphael über Enyas Verhalten informieren...“ Lucifer nickte und verzog sich wieder in die Küche während Luisa zum Telefon griff.

Feuer



Als Luisa auflegte war Raphael geschockt. Im Saal der Erzengel war gespenstische Stille eingekehrt. „Damit haben wir nicht gerechnet!“, meinte Jophiel. Ariel fragte verwirrt: „Wurde dieses Mädchen nicht Richtig aufgeklärt?“ „Meinst du diese Enya oder Luisa?“, fragte Ariel, „Ich kann es mir bei keiner der Beiden vorstellen! Die eine wurde von Raphael, die andere von Michael unterwiesen.“ „Aber Enya scheint nicht verstanden zu haben, dass Luisa die Pflicht hat, auch den Dämonen ihre Chance zu gewähren!“, warf Zafkiel ein. „Sie ist nicht nur eine Anam!“, knurrte Michael, „Sondern auch die Nichte von Raphael! Damit ist sie zum Teil Engel und fällt unter unsere Befehlsgewalt! Eigentlich sollte sie gar nicht in Lucifers nähe kommen!“ „Sie ist die letzte lebende Anam!“, fauchte Raphael, „Damit hat sie die freie Wahl, von dem Zeitpunkt ab, an dem sie der Meinung ist, dass alle Argumente vorgetragen sind!“ Die übrigen Erzengel stimmten vorbehaltlos zu. Wütend verließ Michael den Saal. „Wir werden schon sehen, ob sie die Wahl noch lange hat!“, knurrte er leise.



* Zwei Wochen später *



Luisa führte gerade Hades und Nightwish, eine ihrer Stuten, in den in den Hänger. Sie und eine ihrer Schülerinnen würden heute auf ein Turnier gehen. Die 17jährige Kaja, ihre Schülerin hatte heute ihr erstes Turnier in der M-Klasse. Luisa in der 2* S-Klasse. „Zoras! Adeen!“, rief das Luisa, „Locan, machst du bitte den Hänger zu?“ Inzwischen bemühte sich Lucifer wirklich, sie auf seine Seite zu ziehen, doch bis her war sie noch nicht wirklich angetan davon. „Klar!“, rief Lucifer, während Luisa durch die kleine Tür am anderen Ende aus dem Hänger verschwand. Kaja würde am Turnierplatz auf sie warten. „Hopp“, forderte Luisa die Hunde auf und klopfte auf die Ladefläche des Wagens. Zoras sprang ohne zu zögern auf den Pick Up. Adeen trottete einfach am Wagen vorbei und legte sich in ihre Hundehütte. „Adeen Komm!“, befahl Luisa schärfer. Doch Adeen blieb einfach liegen. „Verdammt dafür haben wir keine Zeit!“, knurrte Luisa und ging zu Adeen, griff sich eine Kette, die an der Hütte festgemacht war und kettete die Hündin an. „Wen du nicht mit willst bleibst du eben hier!“ Dann forderte sie Zerberus auf, sich zu Zoras zu gesellen und stieg in den Wagen, als der Höllenhund auf der Ladefläche saß. „Du bist verärgert?“, fragte Lucifer verwirrt. „Adeen gehorcht mir nicht mehr!“, meinte Luisa empört, „Seit zwei Wochen wird sie immer aufmüpfiger.“ „Du hast recht. Für eine Wächterin ist sie wirklich sehr aufmüpfig!“, meinte Lucifer nachdenklich, „Aber jetzt konzentriere dich auf dein Turnier!“ „Du hast recht!“, meinte Luisa wieder besser gelaunt, „Mit Adeen kann ich mich beschäftigen, sobald wir zurück sind.“ Damit parkte sie auf dem Parkplatz des Turnierplatzes. „Miss Anam!“, rief da auch schon Kaja, „Ich bin so nervös!“ „Ganz ruhig Kaja!“, sprach Luisa, „Du schaffst das! Wir haben so hart trainiert, dass wird kein Problem für dich und Nightwish!“ Kaja fragte fast ängstlich: „Sind sie sich da ganz sicher?“ „Hab ich je eine Schülerin, die ich für nicht bereit hielt?“ „Nein.“, gab Kaja zurück, „Ich nehme Nightwish und gehe sie warm reiten!“ „Braves Mädchen!“, meinte Luisa und nahm Hades um ihn vorzubereiten. „Du Luisa! Ich setze mal einen 10er auf dich!“, meinte Lucifer augenzwinkernd. „Mach nur! Ich bin die Außenseiterin.“, lachte Luisa. „Ich hab dich reiten sehen! Du bist wirklich die Außenseiterin?“, fragte Lucifer. „Es ist mein erstes Turnier, seit über 2 Jahren!“, kicherte Luisa. „Sie glauben wohl du hast das reiten verlernt!“, lachte Lucifer und hielt Zoras und Zerberus an der Leine. Während Luisa mit Hades runden ritt und ein paar einfachere Hindernisse bewältigte. „Das Mädchen dort, Jason, ist Luisa Anam!“, meinte ein Mann neben Lucifer am Zaun, „Vor zwei Jahren hätte ich mir wegen ihr noch sorgen gemacht, aber wen ich sie jetzt reiten sehe...“ „Ich finde sie reitet gut, Vater!“, meinte der Junge. „Sie hat in den zwei Jahren wirklich nachgelassen!“, knurrte der Mann. „Meine Cousine hält nichts davon, schon vor dem Turnier, das Pferd müde zu machen durch dumme Angeberei!“, knurrte Lucifer. „Ihre Cousine?“, fragte der Mann, „Sie reiten aber nicht mit! Oder?“ „Nein. Aber wen sie noch mal schlecht über Luisa sprechen werde ich böse.“, meinte Lucifer. Dabei ließ er Luisa nicht aus den Augen. Diese ritt gerade vom Platz und meinte: „Hades ist in Topform! Viel Glück Jason!“ Jason grinste und sagte: „Jetzt weiß ich wieder, warum ich dich nicht mag!“ „Oh das wird noch viel schlimmer!“, gab Luisa zurück, „Wen ich dich auf den zweiten Platz verwiesen habe.“ Damit ritt sie auf den Turnierplatz sie war als nächste dran. Luisa trapte auf den Platz als sie das Zeichen bekam. „Und hier ist, nach zwei Jahren pause, Luisa Anam auf ihrem Hengst Hades!“, begann der Sprecher während Luisa auf das erste Hindernis zu ritt, „So weit ich weiß kursieren Gerüchte, Luisa Anam wäre aus der Übung geraten. Doch sie scheint fest entschlossen heute das Gegenteil zu beweisen.“ Mühelos nahm Hades die ersten Hindernisse. „Oh, das ist ein schneller anritt auf den Oxer!“, meinte der Sprecher, „Würde mich nicht wundern wen Hades diesen Sprung verweigern würde.“ Doch Hades nahm den Sprung ohne zu zögern und wurde ohne zu tun von Luisa schneller. „Oh oh! Hades ist viel zu schnell für den Wassergraben!“, meinte der Sprecher. „Ruhig Hades!“, meinte Luisa leise, „Konzentriere dich mein Junge!“ Hades wurde nur geringfügig langsamer und schien über den Wassergraben zu fliegen. „Ein perfekter Durchgang!“, rief der Sprecher, „Und in einer Zeit, die Rekordverdächtig ist!“ Luisa ritt vom Platz. „Damit geht Luisa in Führung!“, tönte noch aus den Lautsprechern und Lucifer und Luisa gingen mit Hades auf den Platz für die M-Klasse und sahen gerade wie Kaja auf den Platz ritt. Sie war als letzte ihrer Klasse dran und schaffe es tatsächlich zu gewinnen. „Sehr gut Kaja!“, lobte Luisa und nahm ihre Schülerin in den Arm. Da kamen auch schon Kajas Eltern. „Du hast es geschafft Engelchen.“, rief ihre Mutter und fiel ihr um den Hals. „Der letzte ritt in deiner Klasse beginnt gleich. Dann wissen wir auch ob sie auch gewonnen haben Miss Anam!“, meinte ihr Vater. „Auf jeden Fall ist dein Sieg ein super Geburtstagsgeschenk.“, meinte Lucifer lachend. Tatsächlich gewann auch Luisa. Zuerst waren die S-Klassen dran mit der Siegerehrung. „Und nun die Siegerehrung der S-Klasse mit 2 Sternen!“, kam durch die Lautsprecher. Luisa saß, mit der Fahne ihres Stalls in der Hand, auf Hades und hinter ihr Gina, die Zweitplatzierte und Jason, als der Drittplatzierte. „Auf dem 1. Platz: Luisa Anam und Hades vom Anam Gestüt.“ Luisa trapte auf den Platz und trieb Hades in einen leichten Galopp. „Gina Winter mit ihrer Stute ColdSky!“ Luisa sah wie Gina ihr folgte. „Und Jason Wood mit Gingercloud auf dem 3. Platz.“ Auch Jason ritt auf den Platz. Dann stoppten sie alle ihre Pferde und stiegen ab. Dann wurde jedem von ihnen ein Pokal überreicht. „Eine großartige Leistung Miss Anam!“, meinte der Preisrichter, als die drei ihre Pferde vom Platz führten. „Ich möchte sie noch um einen Gefallen bitten Herr Neumann!“, begann Luisa. „Jetzt bin ich neugierig!“, meinte der Juror. Gina und Jason sahen sich an. „Wir auch!“, meine Jason. „Meine Schülerin Kaja hat heute Geburtstag und ist die Gewinnerin in der M-Klasse mit einem Stern! Ihre Eltern haben ihr die Stute, mit der sie angetreten ist gekauft. Als Geburtstagsgeschenk...“, begann Luisa leise zu erklären, „Sie wollen sie überraschen...“ „Ah! Ich verstehe!“, lachte Herr Neumann, „Ich bin dabei! Sagen sie mir was ich tun soll!“ Luisa grinste und erklärte den Plan.



Kurz darauf war Kaja auf dem Siegerpodest. Die M-Klasse machte keine Ehrenrunde. Als das übliche Prozedere abgeschlossen war sprach Herr Neumann: „Deine Reitlehrerin hat mir erzählt das du heute Geburtstag hast Kaja!“ Kaja lief rot an und nickte. „Deine Eltern und Miss Anam haben gebeten, dass ich dir dein Geburtstagsgeschenk überreiche!“, meinte Herr Neumann, „Mister Wood Darf ich bitten!“ Jason führte Nightwish auf den Platz. „Ihre Eltern haben Miss Anam Nightwish für sie abgekauft!“, eröffnete Herr Neumann. „Wie bitte?“, meinte Kaja mi großen Augen. „Herzlichen Glückwunsch!“, meinte Jason und überreichte die Stute an ihre neue Besitzerin. Strahlend fiel Kaja der Stute um den Hals. Als Luisa die Pferde in den Hänger führte erklärten Kajas Eltern: „Wir werden Nightwish morgen abholen. Wir ziehen nächste Woche um, wie sie wissen und Nightwish und Kaja sollen bereits für zwei Nächte auf dem neuen Hof übernachten, bis wir das Haus eingerichtet haben.“ „Gut geht klar.“, meinte Luisa, „Nightwish wird morgen soweit sein!“ Damit verschloss sie den Hänger und Lucifer ließ die Hunde auf die Ladefläche. Auf der Fahrt sagte Luisa zu Lucifer: „Wir müssen uns unterhalten Lucifer.“ „Worüber den?“, fragte Lucifer verwirrt. Luisa gab einen Moment vor sich voll auf den Verkehr zu konzentrieren. Dann sprach sie: „Ich werde für Morgen die Erzengel zu mir einladen. Ich muss mit euch allen sprechen!“ „Vertatest du mir, worum es geht?“ „Nein. Erst wen alle da sind.“, meinte Luisa, „Aber es ist wichtig.“ Lucifer sah sie nachdenklich an und nickte. „Wie du wünscht Luisa!“, sprach er dann.



Am nächsten Tag versorgten die beiden als erstes die Tiere. Nightwish wurde noch vor Mittag abgeholt. Als alle Tiere versorgt waren, rief Luisa als erstes Raphael an. Lucifer war nur ganz kurz weg um sicher zu sein, dass alles bei seinen Leuten in Ordnung war. „Onkel Raphael?“, fragte Luisa fast schon schüchtern. „Schön dich zu hören Luisa!“, meinte Raphael, „Was gibt es den Schatz?“ „Ich möchte das die Erzengel heute Abend zu mir auf den Hof kommen.“, meinte Luisa und schlug einen hochoffiziellen Ton an. Raphael wurde ernst: „Gibt es dafür einen besonderen Grund?“ Luisa atmete kurz durch und erklärte: „Das erfahrt ihr heute Abend! Bis später Onkel Raphael!“ „Bis später Schatz!“, erwiderte Raphael und klang zutiefst beunruhigt. Luisa legte auf. Dann zog sie verwirrt die Luft durch die Nase. „Riecht es hier nach Rauch?“, fragte sie Zoras der auch schon anfing zu knurren. „Verdammt der Stall!“, reif Luisa und rannte aus dem Haus. Das Handy am Ohr um die Feuerwehr zu rufen. Da rannte Zoras auf die Scheune zu und knurrte laut. Luisa folgte ihm sofort. „So gleich noch das Haupthaus und unser Problem ist gelöst, sagte Michael an Enya und Adeen gewandt. Zoras baute sich neben Luisa auf und hatte plötzlich die Größe eines Ponys. „Ich lenke sie ab!“, meinte Enya und zog ein Schwert. „Lass sie in einem Stück! Adeen komm schnell!“, meinte Michael und stürmte an Luisa und Zoras vorbei. „Zoras, kümmere dich um die Verräterin!“, knurrte Luisa fast lautlos. Sofort sprang Zoras vor und packte die Hündin am Rücken. Luisa konnte sich nicht weiter auf die Hunde konzentrieren, den Enya ging auf sie los. Blitz schnell hatte Luisa aus dem nichts ein Schwert in der Hand. Nach ein paar Schlägen hatte Luisa die Oberhand und verletzte Enya schwer. Dann hörte sie Adeen aufjaulen und Zoras bösartig knurren. Kurz wurde sie dadurch abgelenkt. Das reichte Enya um Luisa einen heftigen Schlag auf den Kopf zu verpassen. Bewusstlos sackte Luisa zusammen. Eilig stürmte Enya davon.



Kurz darauf kam Lucifer begleitet von Azrael und Amon zurück. Er wollte die beiden Luisa vorstellen. „Was zur Hölle ist hier los?“, fragte er mit großen Augen, „Amon hohl Taylor und kümmere dich mit ihr um die Tiere!“ Dann winkte er Amon mit und sprach: „Wir müssen Luisa finden!“ Da hörte Lucifer bellen aus der Scheune. „Das ist Zoras!“, rief Zerberus und sprang auf die Scheune zu. Lucifer und Amon direkt hinter dem Höllenhund. „Bleibt draußen! Ich bin Feuerfest.“, bellte der Höllenhund und stürmte in die Lichterloh brennende Scheune. „Luisa ist da drüben!“, bellte Zoras, „Ich komme nicht zu ihr durch!“ Der junge Hund klang panisch. „Geh raus! Ich bringe dir deine Herrin lebend zurück!“, befahl Zerberus und sprang in das Inferno. Er brauchte nicht lange um Luisa zu finden. Vorsichtig legte der Höllenhund seinen Fang um ihren Bauch und hob sie hoch. Dann musste er eilig einem herabstürzenden Balken ausweichen. Mit flinken Sprüngen brachte er Luisa aus der lichterloh brennenden Scheune hinaus. Als Zerberus das Mädchen ablegte wollte Azrael sie sich sofort genauer an sehen, doch Zoras sprang sofort dazwischen und knurrte bösartig. „Ruhig Zoras! Azrael will sie nur untersuchen!“, sprach Lucifer und streichelte Zoras über die Flanke. Zögernd ging Zoras zur Seite. „Was ist passiert?“, fragte Azrael und heilte eine kleine Platzwunde an ihrem Hinterkopf. „Kleiner? Soll ich übersetzen?“, fragte Zerberus. „Nein!“, knurrte Zoras, „Luisa wird alles erklären. Aber nach Adeen braucht ihr nicht zu suchen!“ „Er will nicht reden. Aber wir können wohl Adeen vergessen!“, sprach Zerberus die Dämonen an. „Wieso?“, fragte Amon und trat mit sechs anderen Dämon zu Lucifer und Azrael. Jeder von ihnen führte mindestens zwei Pferde bei sich. „Sind das alle Pferde?“, fragte Azrael. Einer der Dämonen nickte. „Stellt sicher das niemand versucht Hades hier zu reiten! Das könnte für denjenigen in doppelter Hinsicht gefährlich sein!“, sprach Lucifer, nahm Luisa auf den Arm und sie verschwanden.



Guardian Devil?!

 

Als Luisa aufwache spürte sie, dass sie von jemandem getragen wurde. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Auf den ersten Blick erkannte sie nur ein schwarzes Hemd. „Versorgt die Pferde im Stall!“, befahl eine, Luisa inzwischen recht vertraute Stimme. „Lucifer?“, fragte sie müde. „Ganz ruhig Kleines!“, sprach Lucifer sanft. Luisa fragte sehr besorgt: „Mein Hof?“ „Tut mir Leid Kleines. Der ist abgebrannt.“, gestand Lucifer, „Wir sind in meinem Schloss in Zerendro.“ Luisa vergrub, schon fast verzweifelt ihr Gesicht an seiner Brust. Schweigend trug Lucifer Luisa ins das Schloss. Dort setzte er sie auf einem gemütlichen Sofa ab. Luisa hielt den Blick gesenkt. Wen der Hof der Anams abgebrannt war, war sie nun Freiwild. So lautete der Vertrag, den die Anams schon vor hunderten von Jahren mit den Erzengeln und Dämonen geschlossen hatten. „Was hast du Kleines?“, fragte Lucifer. Zerberus trat gefolgt von Zoras in den Raum. Der Hund sah sich kurz um und kam dann sofort zu Luisa. „Du kennst den Vertrag, dem die Anams unterworfen sind...“, meinte Luisa, „Wen der Hof abgebrannt ist, dann gehöre ich jetzt dir! Du warst als erster bei mir!“ Ihr Ton war traurig und ängstlich zugleich. „Nein Kleines!“, widersprach Lucifer, „Ich werde deine Endscheidung akzeptieren auch wen du dich für die Erzengel entscheiden solltest. Hier kannst du deine Entscheidung treffen ohne das dich jemand zwingen wird.“ „Ist dass dein Ernst?“, fragte Luisa ungläubig, „Du willst wirklich die Chance aufgeben, von mir alles was du willst verlangen zu können?“ „Mach dir deshalb keine Sorgen Kleines!“, meinte Lucifer freundlich, „Ich hab nicht vor dich zur Sklavin zu machen. Dafür habe ich dich inzwischen viel zu sehr ins Herz geschlossen!“ Da kamen bereits zwei Dämonen in den Raum, die Luisa nicht kannte. Luisa rief Zoras zu sich und rutschte näher zu Lucifer. „Ganz Ruhig Kleines! Das sind nur Amon und Baal!“, erklärte Lucifer, „Sie haben sich um deine Pferde gekümmert.“ „Geht es ihnen gut?“, fragte Luisa die Dämonen sofort. „Ja, den Pferden geht es allen gut!“, meinte Baal, „Ich hab sie selbst untersucht. Aber für die anderen Tiere kam jede Hilfe zu spät!“ „Verstehe!“, murmelte Luisa, „Zoras, sieh bitte nach Hades. Sag ihm er soll sich benehmen!“ Zoras ging zögernd davon. „Wie konnte das passieren?“, frage Amon, „Lucifer hatte Azrael und mich mitgebracht, weil er uns dir vorstellen wollte. Als wir ankamen hat aber alles schon lichterloh gebrannt...“ „Es waren Michael, Enya und Adeen. Sie haben den Hof angezündet, kurz nachdem ich mir Raphael telefoniert hatte.“, erzählte Luisa, „Ich hab dir ja gesagt, dass ich mit dir und den Erzengeln reden wollte. Als klar war, dass Adeen mich so verraten hat, hat Zoras mein Urteil verhängt. Ich hab mit Enya die Klingen gekreuzt als ich kurz abgelenkt war hat sie mir einen ziemlich heftigen Schlag auf den Kopf versetzt, dass nächste was ich mitbekommen habe war, wie ich von dir getragen wurde... Und du gesagt hast das die Pferde versorgt werden sollten.“ „Michael war das?“, fragte Lucifer gefährlich ruhig. Luisa schluckte und nickte zaghaft. „Ich rufe Raphael an und sage ihm er soll her kommen!“, meinte Lucifer und verließ den Raum. „Wieso will er das Raphael herkommt?“, fragte Amon verwirrt. „Weil er mein Onkel ist.“, erklärte Luisa. „Von ihm geht für dich noch die geringste Gefahr aus.“, meinte Baal, „Darauf wird Lucifer jetzt wohl achten.“ Etwas verloren sah Luisa aus dem Fenster, welches einen riesigen Garten offenbarte. Besorgt sahen sich die Dämonen an. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Amon besorgt. Wortlos nickte das Mädchen und starrte weiter aus dem Fenster. Als die Tür wieder aufging sah Luisa auf, in der Hoffnung Lucifer wäre zurück. Doch es war wieder ein ihr unbekannter Dämon. Misstrauisch musterte sie ihn. „Mein Name ist Azrael!“, meinte dieser, „Ich hab mich um deinen Kopf gekümmert, nachdem Zerberus dich gefunden hatte. Wie fühlst du dich Mädchen. Hast du noch Kopfweh. Oder hast du das Gefühl schlecht Luft zu bekommen?“ „Mir geht's gut!“, murmelte Luisa. „Ich werde dich trotzdem kurz durchchecken.“, entschied Azrael, „Nur zur Sicherheit.“ „Wen es den sein muss.“, gab Luisa wenig begeistert zurück. Während Azrael sie untersuchte kam Lucifer zurück. Er hatte Raphael dabei und beide sahen sehr ernst aus. Azrael, Baal und Amon erstarrten sofort als sie Raphael sahen. „Azrael, wie geht es ihr?“, fragte Raphael besorgt und wollte Luisa in den Arm nehmen. „Fass mich nicht an Raphael!“, zischte Luisa und rutschte weg. „Was hast du den Kleines?“, fragte Raphael verwirrt. „Ich will einfach nicht angefasst werden!“, knurrte Luisa bockig. „Luisa!“, meinte Lucifer, „Er ist nicht Michael!“ „Was ist den passiert?“, fragte Raphael, „Da Lucifer mich geholt hat, gehe ich davon aus, dass er nichts mit dem Feuer auf deinem Hof zu tun hat.“ „Lucifer und Zerberus haben mich gerettet.“, gestand Luisa. „Du hast am Telefon so ernst geklungen...“, begann Raphael vorsichtig und sah zu wie Azrael bedächtig mit der Untersuchung weiter machte, „Was war los?“ „Ich wollte euch heute Abend meine Entscheidung mitteilen!“, gestand Luisa, „Ich will bei Lucifer bleiben Onkel Raphael!“ Raphael schloss kurz verzweifelt die Augen. „Ich verstehe!“, meinte Raphael. Lucifer stand neben den Beiden und ihm stand der Mund offen. „Hat Michael wirklich das Feuer gelegt?“, fragte Raphael nach. „Mit Enya und Adeen!“, bestätigte Luisa. „Gut ich werde die anderen Erzengel informieren, dass du kurz vor dem Feuer noch deine Entscheidung getroffen hast...“, meinte Raphael. Er atmete tief durch und wandte sich dann an Lucifer: „Pass auf Luisa auf! Sie ist die letzte Blutsverwandte die ich noch habe!“ Darauf hin verschwand er vor den Augen der verblüfften Dämonen. „Du wolltest dich mir anschließen?“, fragte Lucifer und setzte sich auf die Couch zu Luisa. „Ja... Die Erzengel, vor allem Michael, bedrängen mich seit Jahren. Sie versuchen ständig mich unter druck zu setzen. Das will ich einfach nicht! In der ganzen Zeit wo du mich jetzt begleitet hast, hast du zwar versucht mich auf deine Seite zu ziehen, doch heute hast du wieder bewiesen dass du meine Entscheidung respektieren wirst. Du hast mir klar gesagt, dass du mich gehen zu lassen würdest, wen ich lieber auf der anderen Seite stehen würde!“ Lucifers Augen funkelten erfreut als es sprach: „Ich hätte gedacht, dass du eher zu den Erzengeln tendierst, weil doch deine Freundinnen...“ „Enya ist keine Freundin! Und Nara war mein Wachhund, den Michael mir aufgedrückt hat! Sie wusste genau, dass ich sie nur in meiner Nähe akzeptiert habe, weil Michael wollte das sie mich anwirbt, als er merkte, dass er selbst mir auf die Nerven ging.“, berichtet Luisa. Zoras trat wieder in den Raum und sprang brummend auf das Sofa. Dabei legte er sich brummend über Luisa und Lucifer. „Dein Hund ist ganz schön frech!“, lachte Amon. „Denkst du?“, fragte Zoras und sah den Dämon mit leuchtend roten Augen an. Luisa begann leise zu kichern und kraulte Zoras hinter den Ohren. „Hat der Hund gerade gesprochen?“, fragte eine Frauenstimme von der Tür her. „Lilith! Ich sagte dir doch du sollst dich erst Mal fern halten!“, knurrte Lucifer und legte den Arm schützend um Luisa. Diese war, genau wie Zoras sehr wachsam geworden. „Und was sucht dieses Gör hier?“, fragte Lilith verwirrt. Luisa blinzelte und begann dann zu grinsen: „Ich bin lieber ein Gör als so hässlich wie du!“ „Wie bitte?“, fragte Lilith mit riesigen Augen, „Du scheinst so bescheuert zu sein, dass dich dieser Hund eigentlich beißen sollte!“ Dabei zeigte sie auf Zoras. „Ein guter versuch, einer Beleidigung!“, gab Luisa zurück, „Aber das geht eigentlich so: Du bist so hässlich, dass du blinde Kinder erschreckst!“ Lilith schnappte nach Luft, dann begannen Luisa und Lilith beide zu lachen. „Ich mag dich!“, meinte Lilith und fragte dann Lucifer, „Wer ist die Kleine?“ „Lilith, darf ich dir Luisa Anam vorstellen. Das neuste Mitglied unserer Familie. Luisa, dies ist Lilith!“, stellte der Meisterdämon die beiden vor. „Anam?“, fragte Lilith, „Scheint als ginge diese Runde an uns!“ Dabei zwinkerte sie Luisa zu. „Hör auf mit dem Theater!“, lachte Luisa und warf ein Sofakissen nach ihr. „Was... was geht hier vor?“, fragte Baal verwirrt. „Ich kenne Luisa schon länger! Allerdings, als ich hörte das Lucifer sie anwerben wollte habe ich mich einige Zeit zurückgezogen. Schon alleine weil die Erzengel viel präsenter in der Stadt waren.“ „Wir haben uns kennen gelernt, kurz vor dem Tod meiner Eltern.“, erzählte Luisa gelangweilt. „Will ich wissen, wie genau ihr euch kennen gelernt habt?“, fragte Lucifer lauernd. Die beiden sahen sich kurz an und dann sagten sie synchron: „Wohl eher nicht!“ Dann lachten sie beide. „Wie du siehst, hattest du doch einen Vorteil. Meine beste Freundin steht in deinem Dienst und sie hatte nicht nur gutes von dir zu erzählen.“, meinte Luisa, „Ich weiß das du ein strenger Boss sein kannst Lucifer. Meine Informationen ziehe ich aus mehr als nur einer Quelle!“ „Du bist ein kleines Beast!“, lachte Azrael. „Und er hat sie noch nicht mal mit schlechter Laune erlebt...“, flüsterte Lucifer. „Das habe ich gehört!“, meinte Luisa halbherzig. Lilith runzelte die Stirn und sah zu Lucifer. „Vielleicht solltest du dich etwas ausruhen Luisa. Du siehst müde aus!“, meinte Lucifer. Luisa seufzte und nickte: „Ja, das wäre wohl nicht schlecht...“ „Hast du schon ein Zimmer für sie vorbereiten lassen?“, fragte Amon. „Ich weiß nicht ob sie schon soweit sind...“, erwiderte Lucifer, „Lilith, geh und sieh nach! Wen sie noch nicht soweit sind treib sie an!“ „Mit vergnügen!“, meinte Lilith und verschwand. „Kann ich zu meinen Pferden?“, fragte Luisa, „Sie sind sicher nervös wegen der neuen Umgebung.“ „Komm ich bring dich zu ihnen!“, meinte Lucifer. „Ich komm auch mit!“, meinte Baal. „Ich hab noch ein paar Dinge zu erledigen.“, meinte Azrael, „Ihr entschuldigt mich?“ Lucifer nickte großmütig und führte Luisa aus dem Wohnzimmer Richtung Haupteingang. „Hier geht es zum Stall. Wir haben deine Pferde alle bei uns untergebracht.“, erzählte Baal, „Ich hab die Tiere, wie gesagt, alle untersucht. Sie sind in Topform!“ „Das will ich ja wohl hoffen!“, meinte Luisa, „Ich habe sie alle selbst trainiert. Die meisten dieser Tiere sind bereits mehr als nur Champions!“ „Ich will den dunkelgrauen Hengst Mutter!“, sprach eine schrille Mädchenstimme. „Die meint doch nicht etwa Hades?“, fragte Luisa mit großen Augen. „Der Stallmeister sagte Nein!“, eine ältere Stimme, auch weiblich und vernünftiger. „Dann die Rotfuchsstute! Die ist fast genau so schön!“, meinte die erste Stimme. Lucifer runzelte die Stirn und Luisa folgte ihm sofort. „Du kannst keines der Pferde haben Saria! Die Tiere gehören bereits jemandem!“, fauchte Lucifer als Luisa ihn endlich eingeholt hatte. Baal und Zoras immer an ihrer Seite. Wiehernd rissen sich die Pferde von Luisa eines nach dem anderen los. Die junge rothaarige Dämonin und ihre Mutter, so wie sämtliche anderen Anwesenden, außer Luisa und Lucifer sahen sich erschrocken um und wichen an die Wand zurück. Die Pferde sammelten sich aufgeregt wiehernd und schnaubend um Luisa. „Ganz ruhige meine süßen!“, sprach Luisa und strich einem Tier nach dem anderen über die Nüstern. „Wir bleiben hier meine Süßen! Lucifer hat uns ein neues Zuhause angeboten. Ich hab mich entschieden in Lucifers Dienst zu treten.“ Hades hob den Kopf und schnaubte. Die Pferde ließen sich noch ein bisschen streicheln und kuscheln. Dann ließen sich die Tiere ohne widerstand in ihre Boxen führen. Nur Hades stand noch immer bei Luisa und legte ihr tröstend den Kopf auf die Schulter und zupfte dann an ihren Haaren. „Schon gut mein Junge!“, meinte Luisa, „Es wird schon wieder! Und Michael treten wir so in den Hintern, dass er nicht mehr gerade aus fliegen kann!“ Sie drückte ihrem Hengst einen Kuss zwischen die Nüstern und einen Klaps auf die Flanke. „Benimm dich Süßer!“, trug Luisa ihm noch auf und wandte sich dann an die Stute mit dem Fohlen. „Na Birdsong?“, fragte sie und streichelte die Stute, „Darf ich mir Silverstripe ansehen?“ Vorsichtig wandte sich Luisa dem grauen Fohlen zu. Birdsong schnaubte unruhig, versuchte aber nicht sie zu beißen! Verängstigt drückte sich das Fohlen an Luisa und lies sich streicheln. „Ist ja gut Silverstripe!“, flüsterte Luisa sanft um das Fohlen zu beruhigen, „Dir passiert hier nichts!“ Dann legte sich Silverstripe in die Ecke der Box und wieherte leise. „Alles wieder gut?“, fragte Lucifer schmunzelnd. „Ja, die Herde hat sich wieder beruhigt.“, antwortete Luisa, „Aber sie brauchen Ruhe!“ „Das setzten wir um!“, versprach ein Vampir der gerade zu ihnen trat, „Sie haben ein Händchen für Pferde, Miss...!“ „Anam!“, meinte Lucifer ernst, „Ihr gehören diese Pferde.“ „Wunderschöne Tiere Miss Anam!“, meinte der Vampir, „Wen sie aus ihrer Zucht stammen ist dies auch nicht anders zu erwarten! Mein Name ist Ardreos. Ich bin der Stallmeister!“ Dabei beugte er sich vor und gab ihr einen Handkuss. Aufmerksam sahen Saria und ihre Mutter sich um. „Luisa gehört seit heute zu meinen Lords, beziehungsweise Ladys!“, erklärte Lucifer, „Und wen ich noch Mal höre, Saria, dass du so forderst, ein Pferd aus meinem Stall zu bekommen, werde ich deine Erziehung für einige Zeit persönlich in die Hand nehmen!“ Dann nahm er Luisas Hand und zog sie einfach mit sich. Luisa folgte dem Zug einfach ohne Gegenwehr. Noch war sie nicht sicher, was Lucifer von ihr erwartete. „Lilith hat mir gerade gesagt, dein Zimmer sei fertig.“, erklärte Lucifer, „Ich hoffe es wird dir gefallen!“ Luisa folgte brav Lucifer durch die Gänge des Palastes. „Du bist so still?“, stellte Lucifer fest, „Stimmt etwas nicht?“ „Ich bin nur Müde...“, flunkerte Luisa. Mit gerunzelter Stirn sah Lucifer über die Schulter und überlegte sich, ob er etwas sagen sollte. „Ich bin jetzt Mal ganz direkt: Du bist gerade nicht ehrlich zu mir gewesen Luisa. Ich mag das eigentlich nicht, verstehe aber, dass du nicht wirklich reden willst im Moment. Versprich mir aber, dass es nicht zur Gewohnheit wird!“, sprach er und blieb vor einer Tür stehen. „Ich hab dich nicht angelogen...“, meinte Luisa etwas geknickt, „Nur einen Teil für mich behalten...“ „Du kannst mir ruhig alles sagen Luisa!“, gab Lucifer entschieden zurück. Er öffnete die Tür und sagte: „Das hier ist dein Zimmer.“ „Das ist aber schön!“, meinte Luisa und sah sich mit großen Augen um. Während Luisa und Zoras sich um sahen, setzte sich Lucifer auf das riesige Himmelbett. „Willst du reden?“, fragte Lucifer, „Wen etwas ist kannst du es mir sagen!“ „Ich... ich bin gerade nur etwas überfordert...“, gestand Luisa, „Und ich weiß auch nicht... Ich bin mir unsicher wie ich mich verhalten soll. Was erwartest du jetzt von mir?“ Schüchtern blickte sie ihm nicht in die Augen. „Luisa, hast du angst vor mir?“, fragte Lucifer besorgt und stand auf. Luisa schluckte und antwortete ehrlich: „Nein, nicht vor dir! Vor der Zukunft. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht was nach meiner Entscheidung passiert... Oder wie ich mich dann zu verhalten habe... Ab jetzt stellst du die Regeln auf.“ „Dann stelle ich eine Regel auf: Ich will das du dich genau so verhältst, wie du dich bisher verhalten hast!“, stellte Lucifer klar, „Du kannst mir wirklich vertrauen Luisa! Ich bin deine Freund. Nicht nur dein Meister. Du bleibst beim du und meinem Namen! Senke nicht immer so schüchtern den Blick vor mir. Sei wieder mein starkes Mädchen, ja?“ „Gib mir etwas Zeit mich zu fangen.“, meinte Luisa und lies sich von ihm in den Arm nehmen. „Soll ich dich jetzt schlafen lassen?“, fragte Lucifer. „In deinem Schrank dort drüben sind Klamotten!“, meinte Lucifer sanft, „Lilith hat sich wirklich blitzschnell darum gekümmert gehabt.“ „Lilith ist ja auch die Königin des Shoppings!“, lachte Luisa halbherzig. „Das stimmt! Das Bad ist übrigens da drüben!“, meinte Lucifer unterdrückt lachend. „Nimm am besten ein Bad und leg dich hin. Ich hole dich morgen zum Frühstück. In Ordnung?“, meinte er, nachdem er sie ein paar Minuten im Arm gehalten hatte, „Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus!“ „Ich glaube du hast recht!“, meinte Luisa, „Danke Lucifer!“ „Schon gut meine Süße!“, meinte Lucifer und küsste sie auf die Stirn. Darauf hin ging er auf die Tür zu. „Lucifer! Ich weiß das klingt albern, aber... kannst du nicht heute Nacht...“, begann Luisa wirklich schüchtern, dann schüttelte sie den Kopf, „Es tut mir Leid, das ist Kindisch!“ „Du willst nicht alleine sein. Hab ich recht?“, fragte Lucifer sanft lächelnd. „Nicht im geringsten...“, meinte Luisa peinlich berührt, „Du kannst ruhig...“ „Ich geh nur schnell nach neben an. Mir ein paar Sachen hohlen.“, meinte Lucifer und zwinkerte ihr zu. Dann verließ er ihr Zimmer. „Du bist doch gar nicht alleine!“, empörte sich Zoras neben ihr. „Ich weiß, aber ich brauch einfach gerade seine Nähe... Ich sehe ihn inzwischen einfach als engen Freund!“ „Schon gut! Ich verstehe es ja!“, meinte Zoras und sprang auf das Bett. „So da bin ich wieder!“, meinte Lucifer, „Ich muss leider noch was erledigen...“ „Gut, dann nehme ich noch ein Bad!“, meinte Luisa. „Ich bin in einer Stunde zurück! Versprochen!“, meinte Lucifer und legte einen Stapel Kleidung auf ein Sofa, das in einer gemütlichen Sitzecke stand, „Bis gleich Maus!“ „Ich bin keine Maus!“, rief Luisa ihm hinter her. Lucifer war bereits zur Tür heraus als sie ihn noch lachen hörte. Dann betrat sie das große Badezimmer. Mit geweiteten Augen sah sich Luisa um. Das Bad war riesengroßen. Es gab eine große Regendusche und eine riesige freistehende Badewanne. Die Fliesen waren weiß und die Wanne schien aus schwarzem Marmor. Genau wie das große Waschbecken. Auch die Schränke waren schwarz. Mit leuchtenden Augen lies sich Luisa Wasser in die Wanne und entdeckte ihr Lieblingsbadezusatz in einem der Schränke. Neugierig besah sich Luisa näher was in den Schränken war. Erstaunt entdeckte sie, dass ihre sämtlichen Lieblingshygieneartikel vorhanden waren. Zoras legte sich auf einen hübsche schwarze Badematte. „Versuch gar nicht erst mich raus zu werfen!“, meinte der Hund und legte den Kopf auf die Pfoten, „In dieser Stimmung lasse ich dich nicht aus den Augen!“ „Hab ich nicht vor Zoras!“, meinte Luisa und nahm den Badezusatz. Nur ein paar Minuten später lehnte sie sich seufzend zurück.



In der Zwischenzeit ging Lucifer in seinen Thronsaal. Dort erwarteten ihn seine Lords und Ladys bereits. Lucifers Augen leuchteten vor Wut, die er bereits den ganzen Abend unterdrückt hatte. „Ich hoffe ihr habt den Menschen irgendetwas einreden können!“, fauchte Lucifer, beim betreten des Saals. „Wir haben uns was einfallen lassen.“, meinte Hannibal. „Wie geht es ihr?“, fragte Lilith besorgt. „Sie fühlt sich etwas verloren und ist unsicher, aber sie wird wieder!“, meinte Lucifer und setzte sich auf seinen Thron. Seine Augen leuchteten unheilverkündend. „Ich will das ihr mir diese Enya, bei der ersten Gelegenheit, hier her bringt!“, meinte er dann knurrend, „Bis zum rechten Zeitpunkt: Macht ihr das Leben so schwer wie irgendwie möglich! Lasst sie Leiden.“ „Verstanden!“, kam einstimmig zurück. „Was machen wir mit Michael?“, wollte Belial erfahren. „Da denke ich mir noch etwas schönes aus!“, meinte Lucifer und grinste bösartig. Verunsichert sahen sich die Lords an. „Kann es sein, dass du dich mehr über Enya aufregst als über Michael?“, fragte Asmodeus vorsichtig. „Enya hat Luisa eine Freundschaft vorgespielt! In den ersten Tagen, die ich bei ihr war, hat sie sofort angefangen Luisa zu verletzen. In diesem Punkt bin ich leicht reizbar! Das wisst ihr auch!“, meinte Lucifer mit noch immer leuchtenden Augen, „Nara hingegen hat sich fairer verhalten.“ Die Lords nickten. Verrat hatte Lucifer noch nie toleriert, egal ob diese seine Feinde an ihn verraten hatten, oder sonst wen. „Gut dann ist ja alles gesagt!“, meinte Lucifer und stand auf, „Eines noch: Keinen Ton zu Luisa! Ich will im Moment noch nicht, dass sie es erfährt!“ „Zu Befehl!“, kam es einstimmig zurück. Lucifer verließ den Thronsaal und machte sich auf den Weg zu Luisa.



Luisa hatte sich gerade fertig angezogen, als es an ihrer Tür klopfte. „Herein!“, rief Luisa. „He Kleines!“, sagte Lucifer beim eintreten. „Du bist wieder zurück!“, freute sich Luisa. „Alles in Ordnung Luisa?“, fragte Lucifer besorgt. „Ich fühl mich nur etwas verloren!“, gab Luisa etwas schüchtern zurück, „Und Zoras ist es nicht gewohnt, dass er jederzeit mit mir sprechen darf...“ Jetzt musste Lucifer lachen. Auch Luisa musste, sehr zum Missfallen des Hundes, grinsen. „Ich zieh mich schnell um und dann legen wir uns hin. Einverstanden?“ „Ja gerne!“, gab Luisa zurück. Lucifer verschwand kurz im Bad und Luisa schlüpfte unter die Decke. Nur einen Augenblick später kam Lucifer aus dem Bad und legte sich zu ihr. Der Meisterdämon nahm Luisa freundschaftlich in den Arm und diese kuschelte sich vertrauensvoll an ihn. Nur einen Moment später schlief Luisa tief und fest ein.

Freunde und Feinde

Am nächsten Morgen war Luisa verwirrt als sie aufwachte. Sie lag auf etwas festem und trotzdem weichem, das sich regelmäßig sanft hob und senkte. Da es aber so gemütlich war schmiegte sich noch etwas mehr daran und wollte auf ihren Wecker schielen, als ihr auffiel, dass sie sich nicht in ihrem Zimmer befand. Erschrocken setzte sie sich auf und sah sich um. „Was ist den Kleines?“, fragte Lucifer neben ihr. „Ich... ich war nur gerade etwas desorientiert!“, stellte sie dann beruhigt fest. Dann stand sie auf und wollte ins Bad. „Was machst du da?“, fragte Lucifer verschlafen. „Ich muss zu meinen Pferden.“, meinte Luisa und holte sich aus dem Schrank ein paar Sachen. „Lass doch meine Leute machen!“, meinte Lucifer, „Sie werden auch mit ihnen trainieren.“ „Sie sind immer noch meine Verantwortung!“, meinte Luisa. „Ardreos weiß das sie trainieren müssen und wird sich um alles kümmern.“, meinte Lucifer, „Jetzt lass uns noch ein bisschen schlafen. Dir tut es auch Mal gut ausschlafen zu können.“ Luisa wollte mit den Sachen gerade ins Bad als sie plötzlich hochgehoben und Richtung Bett getragen wurde. „Ich möchte dass du dich ausruhst!“, meinte Lucifer und legte sie ins Bett zurück. „Aber...!“, versuchte Luisa zu widersprechen. „Kein Aber Luisa!“, meinte Lucifer, „Du hast gestern viel durchgemacht und ich lasse dich nicht einfach so weiter machen. Ich möchte dass du dich ausruhst Kleines! Heute übernimmt mein Personal mal deine Arbeit!“ Nun gab Luisa nach. „Wie du willst...“, seufzte sie und lies den Kopf hängen. „Versteh das jetzt nicht falsch Kleines!“, meinte Lucifer darauf hin, „Aber ich mache mir eben sorgen um dich!“ „Mir hilft die Arbeit mit den Tieren aber Lucifer...“, meinte Luisa, „Die Pferde beruhigen mich und ich fühle mich bei ihnen sicher. Sie sind im Moment die einzige Konstante!“ Vorsichtig setzte Lucifer sie ab und erklärte: „Von mir aus! Zieh dich um, wir gehen gemütlich Frühstücken und das Training kannst du dann selbst übernehmen!“ Jubelnd fiel sie Lucifer um den Hals. Darauf hin stürmte sie ins Bad und rief: „Ich bin in fünf Minuten soweit!“ Es waren dann eher fünfzehn Minuten, aber Lucifer gefiel es, dass sie so gute Laune hatte. Zoras lief wachsam neben den beiden, während Lucifer sie zum Speisesaal führte.



Kurze Zeit später zeigte Lucifer ihr die Reitanlage des Palastes genauer. Luisa war sofort begeistert. Es gab viel Platz und alles was man brauchte um Pferde vernünftig zu trainieren. Als die beiden an einer riesigen Koppel vorbei kamen wieherte Hades ihr sofort entgegen und kam auf den Zaun zu. Auf der Koppel befanden sich auch die anderen Pferde von Luisa „Morgen mein Junge!“, meinte Luisa zu dem Pferd und streichelte ihn. Als die anderen Pferde das sahen wollten sie sofort auch gestreichelt werden. Luisa tat ihnen den Gefallen kurz dann nahm sie eines der Pferde am Halfter und führte es von der Koppel. Während sie mit dem Pferd auf einem Reitplatz arbeitete stellte sie schnell fest, dass sie einige Zaungäste hatte. Darunter auch Saria und ihre Mutter. Als sie sah wie die Augen von Twilightsun immer wieder zu dem Mädchen wanderten, stieg sie ab. „Du bist Saria. Richtig?“, fragte sie dann. Das Mädchen nickte und wurde rot: „Ja, die bin ich! Tut mir übrigens Leid wegen gestern!“ Luisa legte den Kopf schief und sah sie sich genauer an. Sie trug Reitkleidung. „Komm rein. Du kannst mir etwas helfen!“, meinte sie dann. Sofort strahlte Saria und sprang über den Zaun. Unruhig schnaubte Twilightsun. Beruhigend pustete Luisa ihr Luft in die Nüstern und streichelte dabei die Wangen der Stute. „Das ist Twilightsun!“, erklärte sie dann, „Zoras holst du Hades bitte?“ Sofort lief der Rüde los. „Steig auf und reite eine Runde um den Platz!“, bat Luisa. Sofort tat Saria was Luisa wollte. „Und jetzt Traben!“, befahl Luisa nach der ersten Runde. Mit Kennerblick stellte sie fest das die beiden gut zusammen passten. „Wie lange reitet sie schon?“, fragte Luisa. „Nicht lange, nur ein paar Wochen und nur im Gelände.“, meinte ihre Mutter. „Sie hat ein gutes Gespür für Twilightsun...“, meinte Luisa nachdenklich. Luisa grinste und sprach: „Ich will etwas testen. Keine Sorge ihr passiert nichts!“ Da flog Hades praktisch über Zuschauer und Zaun und kam dann auf Luisa zu getrabt. Erschrockenes Schweigen herrschte als Luisa auf stieg und sagte: „Zeigt mir, dass ihr mit mir und Hades mithalten könnt!“ Dann gab sie Hades die Sporen und der Hengst schoss auf die Umzäunung des Reitplatzes zu. Als der Hengst zum Sprung ansetzte sah sie Azrael mit großen Augen zu ihr sehen. Hades landete geschmeidig auf der anderen Seite und lief seinen Schwung etwas aus und kam zum stehen. Twilightsun schnaubte auffordernd während Saria staunend zu Luisa sah. „Du glaubst du schaffst das Süße?“, hörte Luisa Saria flüstern. Twilightsun schnaubte und scharrte unruhig mit den Hufen. „Okay!“, meinte sie darauf hin vertrauensvoll und schon hetzte die Stute los. Ohne Schwierigkeiten bekamen die beiden den Sprung hin. Luisa lobte das Mädchen und ritt wieder auf den Trainingsplatz. „Gut Test bestanden!“, sprach Luisa, „Komm wir haben mit Twilightsun noch einiges vor!“ „Was müssen wir den Machen?“, fragte Saria. „Ich trainiere meine Tiere, die ich behalte, immer so dass sie selbst in einem Krieg noch zum Einsatz kommen können. Twilightsun hat aber noch bei weitem nicht alles gelernt! Heute arbeiten wir mit Feuer!“, erklärte Luisa und schon zog sich von ein schmaler streifen Flammen über den Übungsplatz, „Ich zeige dir mit Hades was du machen sollst!“ Dann ritt sie ganz gemütlich auf die Flammen zu und führte den Hengst neben den Flammen entlang. Hades zuckte nicht mit einem Muskel. „Ich hallte die Flammen noch so klein. Im verlauf des Trainings werden sie größer werden!“, meinte Luisa. „Und wie sieht es aus, wen sie mit diesem Training fertig ist?“, fragte Saria. Luisa lächelte, sie mochte das Mädchen langsam: „Das zeige ich dir später!“ Mit einer Handbewegung forderte sie Saria auf, mit der Übung zu beginnen. Twilightsun wurde unruhig als sie sich dem Feuer näherte, doch Saria bewies ein Händchen für Pferde und schaffte es, das Tier ruhig zu halten. Ruhig trabte sie an der Feuerlinie entlang. „Noch ein Mal!“, forderte Luisa und beobachtete wie Lucifer auf den Zaun saß. Noch drei Mal ließ das Mädchen die Stute ans Feuer führen. „Gut! Jetzt machen wir das!“, sprach Luisa. Sie trieb wieder Hades auf das Feuer zu. Die Flammen waren nur ein paar Zentimeter hoch und Hades sprang nur deshalb richtig darüber, weil Luisa ihm signalisierte das sie es so wollte. „Jetzt du!“, rief Luisa Saria zu. Saria tat genau was Luisa getan hatte und die Stute verweigerte nicht ansatzweise. „Sehr gut!“, meinte Luisa, „Dann zeige ich dir jetzt wie es aussieht wen sie fertig trainiert ist! Geh mit Twilightsun vom Platz. Das wäre wohl zu viel für sie.“ Brav ritt Saria vom Platz und stieg dann ab. Neugierig trat sie an den Zaun. Kurz schloss Luisa die Augen und schon schossen die Flammen an die zwei Meter in die Höhe. „Los Hades!“, flüsterte sie ihrem Hengst zu und dieser preschte direkt auf die Flammen zu mit einem geschmeidigen Satz sprang der Hengst durch das Feuer. Ohne auch nur ein angesenktes Haar kam er auf der anderen Seite auf. Mit einer weg wischende Handbewegung verschwanden die Flammen und Luisa stieg von Hades. „Gut gemacht mein süßer!“, lobte Luisa und kraulte ihm den Hals. „Du hast Saria ins Training eingebunden?“, fragte Lucifer. Luisa zuckte mit den Schultern: „Twilightsun hat sich für sie interessiert. So war ihre Konzentration nicht ausreichend.“ „Und das können alle deine Pferde?“, fragte Lucifer verwundert. „Alle bis auf Twilightsun, Riverrain und Graylight. Natürlich die Jährlinge auch nicht. Für dieses Training müssen die Tiere mindestens drei bis vier Jahre alt sein...“, erklärte Luisa, „Saria, kümmerst du dich bitte selbst um Twilightsun! Ich will das sie dir vertraut wen wir sie trainieren. Das heißt du putzt und reitest sie in Zukunft!“ „Du hast gesehen das sie hier zur Kriegerin ausgebildet wird!“, stellte Lucifer fest. „Sie muss noch viel lernen!“, meinte Luisa nickend. „MyLady?“, fragte eine weibliche Stimme. Luisa und Lucifer drehten sich um und sahen sich Sarias Mutter gegenüber. „Ich wollte mich bedanken, dass sie meiner Tochter erlaubt haben diese traumhafte Stute zu reiten.“ „Sie wird mir beim Training von Twilightsun in Zukunft helfen. Sie muss lernen wie man richtig mit einem Pferd umgeht. Aber da ist sie ja an die Richtige geraten!“, meinte Luisa. „Lass uns Essen gehen!“, meinte Lucifer und zog Luisa einfach mit sich. „Ich muss den Hof wieder aufbauen lassen...!“, meinte Luisa leise. „Meine Leute haben dafür gesorgt, dass alle glauben du hättest gerade die Pferde auf die Weide gebracht deshalb ist dir und ihnen nichts passiert...“, meinte Lucifer, „Es wird also in diesem Punkt keine Probleme geben.“ Erleichtert lies Luisa die Luft aus ihren Lungen weichen. „Danke Lucifer!“, hauchte Luisa und kuschelte sich an ihn. „Fürs erste wirst du aber noch hier bleiben!“, meinte Lucifer, „Ich will dir noch einiges bei bringen. Und darum das der Hof wieder aufgebaut wird kümmere ich mich bereits!“ „Lucifer... ich...“, begann Luisa. „Nein Kleines!“, unterbrach Lucifer sie, „Ich betrachte meine Lords und Ladys als meine Familie Kleines. Das heißt ich interveniere in solchen Fällen immer!“ „Ich weiß nicht was ich sagen soll Lucifer. Du tust so viel für mich.“, meinte Luisa. „Wir sind jetzt eine Familie!“, lachte plötzlich Azrael, „Da macht man das so!“ Dann zog er sie in den Arm und führte sie gemeinsam mit Lucifer in den Speisesaal. „Das war übrigens wirklich fantastisch, was du da mit deinem Hengst gemacht hast...“, meinte Baliel, „Ich hab noch nie ein Pferd gesehen das ohne die geringste Scheu durch zwei Meter hohe Flammen springt.“ „Das war noch gar nichts!“, meinte Luisa, „Ihr solltet Hades mal erleben, wen wir uns richtig ins Zeug legen!“ „Was ist eigentlich der höchste Sprung den er geschafft hat?“, wollte Azrael wissen. „2,8 Meter!“, meinte Luisa nach einem Moment, „Ich glaube nicht das wir schon höher gesprungen sind... Aber sicher bin ich mir nicht!“ „Zwei Meter und achtzig Zentimeter?“, fragte Azrael ungläubig. „Du wolltest doch nur Sprünge!“, meinte Luisa, „Nicht wie hoch ich mit ihm schon in der Luft war...“ „Hä?“, kam von Baliel und er sah fragend zu Lucifer. „Vergiss es Baliel! Seit gestern hatte ich noch keine Möglichkeit ihr ein paar Geheimnisse zu entlocken. Und solange sie sich noch nicht für mich entschieden hatte, habe ich nicht das Recht gehabt ihr solche Fragen zu stellen.“, meinte der nur. „Ich ahne was nach dem Essen kommt!“, murmelte Luisa, „Eine Wir-löchern-Luisa-mit-Fragen-Runde!“ „Gute Idee!“, lachte Lucifer. „Ich hasse dieses Spiel!“, brummte Luisa. „Aber es ist angebracht Luisa!“, meinte Zoras und stupste sie an.



Nach dem Essen setzte sich Lucifer und Luisa in seinem Büro zusammen. „Was willst du wissen Lucifer!“, fragte Luisa nach einem Moment, in dem Lucifer sie schweigend angesehen hatte. „Alles!“, meinte Lucifer. „Das hilft mir nicht wirklich einen Anfang zu finden...“, seufzte Luisa, „Also, wie du inzwischen weißt bin ich zur Hälfte Engel. Meine Flügel haben sich aber noch nicht gezeigt... Meine Magie bezieht sich auf sehr viele Bereiche. Ich kenne noch nicht alle meine Fähigkeiten, das wird sich jetzt erst nach und nach zeigen... Allerdings kann ich sicher sagen, dass ein beachtlicher Teil davon mit Tieren zu tun hat. Dann vermute ich das dich einige Fragen im Bezug auf Hades beschäftigen. Hades ist kein gewöhnliches Pferd. Die meisten Fohlen die von ihm sind... sind nicht wirklich von ihm... Er ist ein... Dämonenpferd. Um unser Gespräch von vor dem Essen auf zu greifen... Mit Hades bin ich schon öfter geflogen.“ „Was gibt es den sonst noch?“, fragte Lucifer: „Zoras ist mein Magischer Wächter wie du schon weist. Die übrigen Pferde... das wirst du noch früh genug erfahren...“, meint Luisa, „Aber sagen wir es mal so... Normal sind sie nur aus meiner Sicht!“ „Wen dir noch mehr auf fällt Kleines, dann sagst du es mir?!“, meinte Lucifer. Luisa hörte den versteckten Befehl heraus und bestätigte: „Natürlich Lucifer. Einige meiner Geheimnisse werde ich erst nach und nach aufdecken können, da es schwierig ist, sich immer alles zu merken. Ich hab bei manchen Dingen auch Probleme sie in Worte zu packen und muss mir das erst durch den Kopf gehen lassen... Aber sobald ich weiß wie, werde ich dich ins Bild setzen! Darauf hast du mein Wort.“ Lucifer nickte zufrieden. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Ardreos platzte herein. „Hades ist weg!“, keuchte der Stallmeister, „Wir wollten ihre Herde gerade von der Koppel hohlen, als uns sein Fehlen aufgefallen ist...“ „Sind die anderen Tiere ruhig oder eher nicht?.“, wollte Luisa wissen. „Ich würde sagen Kopfscheu trifft es ganz gut!“, keuchte der Stallmeister. „Das ist nicht gut! Ich muss ihn suchen!“, meinte Luisa und sprang auf. Lucifer folgte ihr sofort. An der Koppel schnappte sie sich Newmoon und reichte Lucifer die Zügel, der plötzlich gesattelten Stute. Dann trapte eine schwarze Stute mit vielen weißen sprenkeln auf sie zu. „MidnightAngel! Wir müssen Hades finden.“, murmelte Luisa der Stute zu und schon war auch dieses Pferd gesattelt, „Ihr braucht euch hier nicht zu verstecken meine Süßen...“ Damit wieherten die Stuten und ein dunkelrotes und ein nachtblaues Einhorn standen vor den verblüfften Dämonen. „Los Midnight!“, sprach Luisa zu der nachtblauen Stute unter sich und schon preschten die beiden los. Immer hinter Zoras her der eine Fährte verfolgte. „Scheint als wäre er im Wald!“, meinte Lucifer. „Ich habe ein ungutes Gefühl Lucifer! Es gibt nicht viel was Hades gefährlich werden kann, aber so wie die anderen sich verhalten haben...“, meinte Luisa besorgt. „Hades war plötzlich nervös.“, meinte plötzlich Newmoon. Midnight fuhr fort: „Dann war er plötzlich verschwunden!“ „Ich wusste gar nicht das Einhörner reden können!“, meinte Lucifer erstaunt. MidnightAngel schnaubte belustigt. „Mit Luisa kann jedes Tier sprechen und natürlich auch mit Wesen denen sie vertraut... Wusstet ihr beide das nicht?“, schnaubte die Stute dann. Von den Rücken der Einhörner kam ein einstimmiges: „Wirklich?“ „Ja, aber Einhörner unserer Art können auch ohne deine Hilfe sprechen.“, erklärte MidnightAngel. Sie ritten nun schon eine Stunde durch den Wald. Plötzlich hörten sie eine Peitsche knallen. „Beweg dich du Mistvieh!“, schrie jemand. Die Stimme war männlich und Luisa erkannte sie sogar. „War das Connor?“, fragte Luisa, „Er will mir seit Jahren Hades abkaufen, aber mein Süßer steht nicht zum Verkauf!“ „Wen er ihn von einer Koppel meines Palastes gestohlen hat, dann braucht er Erstrecht nicht auf Gnade hoffen!“, zischte Lucifer. MidnightAngel und Newmoon schossen im Galopp auf die Stimme zu. Auf einer Lichtung entdeckten sie Hades schwer verletzt auf der Seite liegen. Connor stand über ihm und hob gerade die Peitsche. Im selben Moment hatte er Zoras am Arm hängen. Luisa sprang von MidnightAngel und rannte zu Hades. Lucifer trieb Newmoon an und wollte schon auf Connor los, während Luisa sich um Hades kümmerte. Dieser schaffte es gerade Zoras abzuschütteln. „Du hast dieses Pferd viel zu lange, zu unrecht dein genannt!“, zischte er. Erst jetzt viel Luisa die Schlucht hinter sich auf. Connor gab ihr einen harten schlag und sie fiel rückwärts über die Kante. Erschrocken schrie sie kurz auf. Dann spürte sie wie ihre Magie von ihr besitzt ergriff. Instinktiv drehte sie sich in der Luft. Dann breiteten sich ihre Flügel aus und sie schwebte auf der Stelle.



Lucifer sah wie Luisa über die Kante der Schlucht viel und seine Sicht färbte sich rot. „Das wirst du bereuen!“, fauchte er und ging auf den braunhaarigen Magier los. Nach ein paar Minuten hatte Lucifer ihm mehrere Knochen gebrochen. Erst dann sah er zu den Pferden und Zoras. Alle vier sahen mit geweiteten Augen in die Schlucht. Connor kniete vor Lucifer und bettelte um Gnade. Verwundert folgte Lucifer dem Blick der Tiere. Da schoss auch schon Luisa mit weit ausgebreiteten Flügeln aus der Schlucht. Sie hatte wunderschöne schwarz-rote Engelsflügel und wirkte wie ein Todesengel. Stolpernd landete sie vor Lucifer und viel ihm in die Arme. „Das sollte ich noch üben!“, stellte Luisa fest und hielt ihre Flügel etwas ungewöhnlich. „Ich zeige dir wie das geht, keine Sorge!“, meinte Lucifer, „Ich habe Baliel gerufen das er sich um Hades kümmert. Und Amon damit er dieses winselnde Würmchen abführt.“ „Danke!“, flüsterte Luisa. „Ich bin so froh das dir nichts passiert ist!“, kam es von Hades, „Aber ich denke Lucifer wird mit dir von jetzt an Flugtraining machen müssen! Ich bin wohl noch einige Zeit nicht dazu in der Lage!“ Luisa drehte sich unsicher zu Hades. Sie musste höllisch achtgeben, damit ihre Flügel sie nicht aus dem Gleichgewicht brachten. „Schließe die Augen und stelle dir vor wie deine Flügel verschwinden!“, meinte Lucifer. Luisa gehorchte und sofort waren die Flügel weg. Einen Moment später war sie bei Hades. „Bleib liegen Junge!“, meinte sie und streichelte ihm sanft den Kopf, „Belial ist gleich bei dir mein schöner!“ Da schossen auch schon die beiden Dämonen auf ihren Pferden auf die Lichtung. „Was ist den hier passiert?“, meinte Belial erschrocken und lief direkt Luisa und Hades zu. Hades schnaubte erschöpft und legte seinen Kopf bei Luisa auf den Schoß. Dabei nahm er seine natürliche Gestalt an. Auf seinem Rücken erschienen dabei zwei riesige Drachenschwingen, seine Mähne ging in Flammen auf und auf seiner Stirn erschien ein langes Horn. Belial zog erstaunt die Luft ein. Dann flogen schon seine Hände über Hades Körper. Mit einem freundlichen Lächeln erklärte der Dämon dann: „Du solltest jetzt wieder aufstehen können! Aber bitte geh sicher das du dich noch nicht überanstrengst! Sage mir bitte wen du schmerzen hast! Kein Fliegen und Luisa für mindestens eine Woche nicht reiten!“ „Verstanden!“, meinte Luisa. „Ich habe bis jetzt nur die erste Versorgung gemacht, wen wir wieder im Palast sind kümmere ich mich um den Rest!“, erklärte Belial. „Verstanden!“, schnaubte Hades. Belial sah ihn mit großen Augen an. „Das heißt unser Leithengst wird wieder?!“, fragte Newmoon. „Werde ich verrückt?“, fragte Belial an Luisa gewandt. „Nein. MidnightAngel hat uns auf dem Weg erklärt dass es zu meiner Magie gehört, dass Tiere in meiner Gegenwart sprechen können. Aber die vier hier können das auch wen ich nicht dabei bin!“, erklärte Luisa und streichelte Hades den Kopf. „Wir wären dann soweit!“, meinte Amon und sah zum ersten Mal, seit Hades seine natürliche Gestalt angenommen hatte, zu ihnen, „Oh! Ich glaube irgendwie ich hätte die Fesseln fester ziehen sollen!“ Sein knurren war in Connors Richtung gehalten. „Luisa, Hades, Belial? Seit ihr auch schon so weit?“, fragte Lucifer. Schnaubend stand der Hengst auf. Luisa und Belial stützten ihn etwas. „Schaffst du es bis nach Hause?“, fragte Luisa besorgt. „Ja Kleines! Im Zweifel ist Belial ja da!“, erwiderte der Hengst. Mit einem abschätzenden Blick ging Luisa zu MidnightAngel und stieg auf. Hades lief direkt neben ihr und Lucifer blieb an ihrer anderen Seite. „Hast du dich wirklich nicht verletzt, als dieser Mistkerl dich über die Klippe gestoßen hat?“, fragte Lucifer schon das dritte Mal. „Ich hab nicht einen Kratzer!“, seufzte Luisa, „Wirklich mir geht's gut!“ „Er hat was?“, fragten Belial und Amon synchron. Sie wirkten hoch erschrocken. „Meine Flügel haben sich gezeigt und ich bin wieder hoch geflogen. Auch wen ich das Gefühl hatte ein aus dem Nest gefallenes Küken zu sein...“, erklärte Luisa. Damit brachte sie alle zum lachen.

Something is Chancing

Als sie am Palast ankamen war das Staunen groß. Dämonenpferde waren nun Mal selten und das die Herde von Luisa zum Teil aus Pegasi und Einhörnern bestand hatte sich auch noch nicht wirklich herum gesprochen. Hades hinkte noch immer und so brauchte die Gruppe eine Weile bis alle Pferde versorgt waren. Baal stürmte sofort aus dem Palast und fragte: „Was zur tiefschwarzen Nacht ist passiert?“ „Connor hat Hades entführt!“, knurrte Lucifer und streichelte Newmoon noch ein letztes Mal. Luisa und Belial standen noch immer in der Box von Hades und versorgten seine Verletzungen. Als Baal in die Richtung sah, in die Lucifer deutete wurde er blass. „Ein Dämonenpferd?“, fragte er verwundert. „Meine Herde besteht aus vier Nachteinhörner, drei Pegasi und im Moment aus drei Dämonenpferden. Silverstripe ist Hades jüngste Tochter. Birdsong ist seit Jahren seine Gefährtin. Aber vermutlich wird Silverstripe irgendwann ihre eigenen Wege gehen. Das haben bisher alle Fohlen von Birdsong und Hades getan...“ Laut wiehernd kam Silverstripe da auch schon in ihrer natürlichen Gestalt aus dem Hof in den Stall geschossen und versteckte sich hinter Luisa. Twilightsun, Birdsong und MorningHeart hinter ihr her. MorningHeart war ein normales Pferd. Birdsong, ein elegantes Dämonenpferd, das normalerweise nicht sehr viel aus der Ruhe brachte. Twilightsun hingegen war ein temperamentvolles Einhorn, aber nicht leicht Reizbar wen es um Fohlen ging. Trotzdem wirkten alle drei verärgert. Als die drei ausgewachsenen Pferde Luisa sahen, die verwirrt von Silverstripe zu ihnen sah schnaubte Birdsong: „Der Frechdachs hinter dir hat gerade eine Illusion in Form eines Wolfes auf uns gehetzt! Sie macht immer nur Unsinn wen sie weiß das du und Hades nicht da seit!“ „Silver?“, fragte Luisa, „Ich höre solche Sachen öfter!“ „Es war nur ein Spaß!“, verteidigt sich das Fohlen. „Spaß ist es, wenn alle lachen können! Wölfe sind gefährlich für euch! Deshalb versteht die Herde bei diesem Thema keinen Spaß!“, schimpfte Luisa, „Du darfst den Rest der Woche nicht mehr auf die Koppel! Und nächste Woche fangen wir mit deinem Training an! Mit etwas Glück bist du zu Müde wenn dein Vater mit dir fertig ist, um noch ärger zu machen!“ „Darauf kannst du wetten Sternchen!“, schnaubte Hades verärgert, „Jetzt ab ins Heu!“ Eiligst ergriff das Fohlen die Flucht in die Box seiner Mutter. Es wird höchste Zeit der kleinen Manieren bei zu bringen. Ich fange damit an, sobald ich Belials Erlaubnis habe!“, versicherte Hades den drei Stuten. „Kuriere dich aus mein Liebster!“, schnaubte Birdsong, so das die Dämonen sie nicht mehr alle verstanden. „Sollen wir euch Turteltauben alleine lassen?“, fragte MorningHeart schnaubend. Luisa verdrehte die Augen und sprach: „Ihr fünf treibt mich noch in den Wahnsinn!“ Dabei verließ sie mit Belial die Box um Birdsong platz zu machen. Ardreos kam zu ihnen um Belial zu fragen, worauf er bei Hades die nächste Zeit zu achten hatte. Bei der Gelegenheit informierte Luisa ihn auch gleich darüber, dass Silverstripe den Stall nicht verlassen durfte. Birdsong würde schon selbst wissen, ob sie es tat oder nicht. Nur einen Moment später sprach Lucifer: „Lasst uns essen und später nehmen wir uns Connor vor... Ich bin mir ziemlich sicher, dass du noch keine Erfahrungen im Verhöre führen sammeln konntest. Bei solchen Mistkerlen macht es doppelt Spaß!“ „Du irrst dich Lucifer...!“, meinte Luisa und ihre Augen glühten einen Moment auf, „Lilith hat mir das eine oder andere gezeigt, als wir auf der Jagd nach dem Mörder meiner Eltern waren.“ „Nur Schade, dass sich die Spuren immer verlaufen haben...“, sprach besagte Dämonin und trat zu den beiden, „Was war los das Hades verletzt wurde?“ „Connor!“, fauchte Luisa und Lucifer zog erstaunt eine Augenbraue hoch. „Er ist wahrscheinlich konsequent in seiner Pferdegestalt geblieben! Er hält Connor nicht mal ansatzweise für würdig, einem Dämonenpferd gegenüber zu treten!“, meinte Lilith, „Hätte er gekämpft, hätten wir mit etwas Glück noch Connors Leiche bergen können.“ „Frag mich nicht, was dieser sture Idiot sich davon versprochen hat nicht ernst zu machen!“, zischte Luisa Lilith an. „Was meinte ihr beide?“, fragte Lucifer. „Stimmt das habe ich noch nicht erwähnt!“, seufzte Luisa, „Hades und auch Birdsong sind selbst für Dämonenpferde sehr stark! Beides sehr reine Blutlinien...“ „Gut und was hast du ihr zum Thema verhöre so alles beigebracht Lilith?“, wollte Lucifer wissen, „Und wann bitte?“ „Ähm... so etwa zwei Wochen nach dem Tod ihrer Eltern haben wir angefangen auf die Jagd nach dem Mörder zu gehen... Da habe ich angefangen. Inzwischen ist sie echt gut...“, meinte Lilith zögerlich, „Gezeigt habe ich ihr alles was ich zu diesem Thema beherrsche...“ „Das nenne ich eine solide Grundlage!“, meinte Lucifer, „Lilith ist einer meiner... Inquisitoren...“ „Denkst du, du schreckst mich ab wen du sagst sie ist für die Folter von Gefangenen zuständig?“, fragte Luisa lachend, „Ich hab von ihr gezeigt bekommen wie das Funktioniert!“ Lucifer sah sie verblüfft an. Luisa lies ihre Flügel erscheinen. Vorsichtig öffnete sie diese etwas und fragte: „Dachtest du, meine Flügel wären schwarz-rot weil ich mich dir angeschlossen habe?“ Lucifer nickte interessiert. Luisa zog ihre Flügel wieder eng an und erklärte: „Das Rot steht für Blut, dass ich vergossen habe, bevor ich meine Entscheidung getroffen habe. Der sichtbare Beweis dafür, dass ich bereits zuvor gekämpft habe für meine Familie. Eigentlich hatten die meisten Erzengel schon ihre Chance vertan, mich an den Erzengelrat zu binden, nach dem ich mit Lilith die ersten Hinweise zur Ermordung meiner Eltern gefunden habe. Es ist auf unserer Jagd viel Blut geflossen... Einzig Raphael hätte mich noch überzeugen können. Nur der glaubte ich bin hier besser aufgehoben! Das hat er uns sogar mal ins Gesicht gesagt! Erinnerst du dich noch Lill?“ „Ich dachte, ich hätte das geträumt!“, meinte Lilith verwirrt. „Oh man!“, stöhnte Lucifer, „Mit euch wird´s wohl nicht so schnell langweilig!“ Lilith und Luisa sahen sich kurz an und strahlten dann Lucifer identisch unschuldig: „Wir machen doch nichts!“ Dann begannen sie zu lachen. „Was ist den so lustig?“, wollte Azrael wissen. „Insider!“, meinten Lilith und Luisa wie aus einem Mund. „Azrael was gibt es?“, fragte Lucifer. „Erzengel Raphael ist hier! Er möchte mit dir und Luisa sprechen...“, erklärte Azrael, „Es sieht nicht gut aus und weigert sich, sich von mir behandeln zu lassen...“ „Lucifer?“, fragend sah Luisa zu Lucifer. „Komm Luisa!“, meinte Lucifer und folgte eilig Azrael. Luisa blieb ihm dicht auf den Fersen. Während Lucifer sicher um eine Ecke bog, schlitterte Luisa fast an ihr vorbei, hielt aber dennoch schritt. Als sie das Wohnzimmer erreichten knurrten Raphael gerade Amon an, als dieser sich eine Kopfverletzung genauer ansehen wollte. „Onkel Raphael!“, rief Luisa entsetzt, als sie sah das Raphael mehrere schwere Verletzungen hatte. „Mir geht's gut Luisa!“, versuchte der Engel sie zu beschwichtigen. „Gut! Hast du mal an dir herunter gesehen?“, fragte Luisa halb besorgt, halb wütend, „Du siehst schlimmer aus als Lilith und ich, nach dem wir mit Beowolve aneinander geraten sind. Und da hast du uns eine ewig lange Standpauke zum Thema herunterspielen von Verletzungen gehalten!“ Auf die Verwirrten Blicke von Amon, Azrael und Lucifer erklärte Lilith: „Wir sahen damals beide nicht gut aus! War ein heftiger Kampf geworden.“ „Ich dachte du und Beowolve seit Freunde?!“, erwiderte Amon. „Seit damals schon!“, lachte Luisa humorlos und wandte sich wieder Raphael zu, „Was bei allen Seelen ist überhaupt passiert? Du siehst aus als hättest du dich gegen die anderen...!“ Entsetzt brach sie ab, als ihr klar wurde was sie da gerade sagte. Beruhigend legte Lucifer ihr eine Hand auf die Schulter und sie sah ihn mit großen Augen besorgt an. „Ja, ich hatte einen heftigen Kampf mit den anderen Erzengeln!“, bestätigte Raphael ihre Ahnung, „Sie haben endlich begriffen, dass ich dich von ihnen gewarnt hatte damals... Sagen wir mal sie sind nicht erfreut gewesen, als ihnen aufging, dass ich dir geraten habe dich eher Richtung Dämonen, als Richtung Engeln nach einem geeigneten Meister um zusehen...“ „Du würdest verbannt!“, stellte Lucifer fest. Raphael öffnete die Flügel und man konnte gut sehen wie dunkel diese bereits geworden waren: „Ja... Wie ich sagte: Sie waren alles andere als erfreut...“ Der Ton von Luisas Onkel war sehr nachdenklich geworden. „Aber die Erzengel sind mir schon lange egal!“, erklärte Raphael und seine stahlblauen Augen waren eiskalt geworden, „Du und Lilith haben damals in die Richtige Richtung ermittelt!“ Raphael sah Lilith und Luisa direkt an. „Diese...!“, knurrte Luisa und Lilith hielt ihr eilig den Mund zu. „Ich hab dir gesagt solche Wörter sollst du mir nicht nachplappern!“ Luisa fuhr mit der Zunge über Liliths Handfläche. Quietschend fuhr diese zurück. „Es passt aber!“, fauchte Luisa. Zoras neben ihr knurrte bösartig. „Trotzdem spricht eine Dame solche Worte nicht aus!“, knurrte Lilith zurück, „Und sie leckt auch nicht die Hand einer Anderen!“ Als Lucifer dazwischen gehen wollte sprach Raphael: „Lass das besser! Das letzte Mal sind sie dann gemeinsam auf mich los gegangen.“ „Das wird nicht passieren!“, meinte Lucifer und pfiff laut durch die Finger. Verwundert sahen Lilith und Luisa zu ihm. „Hört auf euch anzufauchen, weil ihr euch sorgen um diesen Trottel macht!“, knurrte Lucifer als er sich der Aufmerksamkeit der beide sicher war, „Und du, Raphael, lässt dich erst Mal behandeln! Sonst drehen mir die beiden noch durch!“ „Aber...“, begannen alle drei. Lucifer sah die Frauen vor ihm nur Finster an und knurrte: „Keine Widerrede! Du Luisa hattest heute schon genug Aufregung! Lilith und du gehen jetzt schlafen! Und ich verfrachte Raphael auf die Krankenstation!“ Beim rausgehen flüsterte Luisa Lilith zu: „In einer anderen Situation hätte ich das als Drohung aufgefasst!“ „Ich auch!“, erwiderte Lilith. „Ich kann euch hören!“, rief Lucifer hinter her, „Aber das hätte ich wohl auch!“

 

„Wie hast du das gemacht?“, fragte Raphael ehrlich interessiert nachdem die Beiden weg waren. „Die beiden stehen in meinem Dienst!“, erklärte Lucifer, „Was bedeutet sie müssen tun was ich ihnen sage!“ Lucifer musterte Raphael einen Moment aufmerksam, darauf hin schüttelte er den Kopf und sprach: „Komm mit! Du siehst wirklich schlimm aus! Wen ich nicht dafür sorge, dass sich das ändert hetzt mir Luisa noch Zoras auf den Hals!“ „Du solltest mal Michael sehen!“, meinte Raphael und ein selbstgefälliger Ton schlich sich, trotzdem das er hörbar genervt war, in seine Stimme. Lucifer warf ihm einen amüsierten Blick zu um sich zu vergewissern, dass der frisch Gefallene ihm wirklich folgte. „Im Vergleich mit uns beiden ist der große Krieger ja auch nur eine Lachnummer!“, meinte Lucifer darauf hin und grinste. Die beiden ehemaligen Erzengel sahen sich an und begannen zu lachen. Darauf hin gingen sie schweigend zur Krankenstation. Azrael versorgte sofort Raphaels Wunden und Raphael hielt geduldig Still. „Luisa hat ordentlich Temperament!“, meinte Azrael nach einer Weile. Raphael versuchte ein Lachen zu unterdrücken. „Das hat sie von ihrer Mutter!“, sprach er dann, „Und das eben war noch gar nichts!“ „Oh ja! Wen ich da an die Begegnung von ihr und Enya denke...“, erwiderte Lucifer und schüttelte sich gespielt entsetzt. „Ich dachte Lästern wäre eine Frauensache...“, ertönte Luisas Stimme von der Tür her. Lucifer runzelte die Stirn und meinte: „Ich habe angenommen ich hätte dich ins Bett geschickt!“ Er klang gereizt. Verlegen senkte Luisa den Blick und erklärte: „Ich kann nicht schlafen...“ Raphael fiel vor Lachen fast von dem Untersuchungstisch. Mühsam brachte er heraus: „Viel Spaß! An diesem Problem sind schon 3 Seraphen gescheitert beim Babysitten! Keiner der drei wollte das ganze wiederholen!“ „Was willst du damit sagen Raphael?“, wollte Lucifer wissen. „Sie war schon als kleines Kind furchtbar wild. Ihre Eltern hatten da so ihre Probleme!“ „Können wir das Thema wechseln?“, bat Luisa, „Sonst kann ich heute erst recht nicht mehr schlafen!“ „Wir bekommen dich schon Müde Luisa!“, meinte Lucifer, „Wir machen eben noch ein paar Flugstunden!“ „Mein Beileid!“, kam von Azrael und Raphael synchron. Verwirrt sahen Luisa und Lucifer die beiden an. „Wir erinnern uns eben noch an deinen letzten Flugschüler!“, meinte Azrael lachend. Raphael stimmte ihm voll zu: „Der arme Junge ist jeden Abend tot in sein Bett gefallen, aber wenigstens hat er so keinen Ärger mehr machen können!“ Luisa seufzte entnervt. Das war ein Seitenhieb gewesen. „Wo wir gerade von Ärger reden... Ich muss in den Stall und nach Ardreos sehen.“, begann Luisa dann, „Silverstripe setzt gerne ihre Magie ein um Regeln zu brechen!“ „Und sie beherrscht das manipulieren mit Perfektion!“, warf Raphael ein, „Einmal hat sie Michael mit einem Zauber belegt, mit dem sie ihn dazu brachte gackernd und krähend wie ein Hahn über Luisas Hof zu rennen.“ „Bitte sag mir, dass es davon ein Video gibt!“, lachte Azrael, während sie auf den Gang traten.„Gibt es... Ich hab sie auf dem Handy...“, meinte Raphael, „Wir haben damals alle gefilmt!“ „Auf meinem Handy und meinem Laptop hab ich die . Aber die sind ja beide hinüber...“, meinte Luisa, „Aber das war nicht Silverstripe... Sondern ich!“ „Wieso hast du...?“, begann Lucifer neugierig. „Michael hatte sich mal wieder über deine Lords aufgeregt und ist im Bezug auf Lilith sehr beleidigend geworden.“, meinte Luisa und kurz flackerte Wut in ihren Augen auf, „Lilith hatte ihn mal einen eingebildeten Gockel genannt... Das fiel mir da wieder ein.“ „Erinnere mich, niemals mit dir zu streiten!“, meinte Azrael, „Aber das Video will ich sehen!“ „Ich auch!“, kam von Lucifer. „Ich such es raus wen ich etwas geschlafen hab.“, versprach Raphael. „Gut Azrael zeigt dir dein Zimmer!“, meinte Lucifer, „Schlaf gut Raphael. Komm Luisa! Wir gehen in den Stall und machen danach noch ein paar Flugübungen.“ Luisa folgte ihm ohne zögern zu den Ställen und sie hörten schon kurz davor Hades wütend schnauben und Ardreos verwirrt mit seinen Männern sprechen. Als sie den Stall betraten sahen sie sofort, was den Stallmeister so verwirrte. Alle Arbeitsgegenstände, von Heugabeln über Eimer bis hin zu Striegeln, hingen an der Decke als wäre es der Fußboden. Luisa warf einen Blick zu Hades und dieser meinte: Ich bin nicht fit genug um dagegen zu arbeiten! Und dem Gör ist wohl klar, dass ich nicht besonders Fit bin! „Ich kümmere mich darum!“, meinte Luisa fast lautlos. Doch sie wusste das Hades sie gehört hatte. Luisa signalisierte Ardreos er und seine Männer sollten in Deckung gehen. Als sie sah das keiner mehr in Gefahr war von irgendwas getroffen zu werden rief sie wütend: „SILVERSTRIPE!“ Sofort fielen alle Gegenstände von der Decke. Ohne getroffen zu werden lief Luisa durch den „Regen“ aus Werkzeuge auf Silverstripe zu und sprach: „Ich habe endgültig genug von deinen Streichen, den kleinen Boshaftigkeiten und der Manipulation von anderen die du die ganzen Zeit praktizierst! Wie gut das du nicht das erste Fohlen bist, dass hier so über die Strenge schlägt!“ Sie hielt ihre Hand mit der Handfläche nach oben und ein silberner Ring erschien darin. „Von Heute an trägst du diesen Ring! Bis Hades entscheidet das du so etwas wie Verantwortungsbewusstsein entwickelt hast!“, knurrte Luisa, packte Silverstripe an ihrem Halfter und zog ihren Kopf zu sich, so das sie an die Spitze des Horns kam und schob den Ring darüber, „Mit etwas Glück bringt dich da endlich zur Räson!“ Das sich das Fohlen versuchte zu wehren ignorierte sie einfach. Birdsong war nicht so gnädig. Die Stute zwickte ihre Tochter in die Flanke und schnaubte wütend: „Halte still! Du hast dir das selbst eingebrockt!“ „Und es sind jetzt Zwei Wochen, wo du den Stall nur zum Training verlassen darfst!“, entschied Luisa. „Aber...!“, wieherte das Fohlen. „Kein Aber!“, fuhr Luisa sie an, „Du musst lernen das dein Handeln Konsequenzen hat!“ Wie geprügelt lief Silverstripe in ihre Box und legte sich hin. Hades kam aus seiner Box gehinkt und knabberte an ihren Haaren. „Du hast richtig reagiert!“, versuchte der Hengst sie zu beschwichtigen. Hades wusste genau, dass Luisa es nicht mochte so hart durch zu greifen. Da traten auch schon Lucifer und Ardreos zu ihr. Ardreos sprach erstaunt: „Ich wäre im Traum nicht darauf gekommen, das Fohlen zu verdächtigen!“ Lucifer nickte sprachlos und fügte an: „Und auch nicht darauf das du so böse werden kannst! Was bewirkt der Ring?“ „Silverstripe hat den Bogen überspannt! Der Ring blockiert ihre magischen Kräfte!“, schnaubte Hades, „Sie war schon gewarnt worden heute und trotzdem hat sie noch einen drauf gesetzt! Sie ist fast so schlimm wie Blackfire damals war!“ „Blackfire ist dein Söhne?“, fragte Ardreos ungläubig. „Sein ältester!“, meinte Luisa, „Und der Wildeste! Kennst du ihn etwa?“ Interessiert sah auch Hades ihn an. „Blackfire ist mein Partner!“, meldete sich Lucifer erstmals zu Wort. „Er ist hier?“, fragte Birdsong und schob ihren Kopf zwischen Luisa und Lucifer durch. „Ja, ich kann ihn rufen wen ihr zwei ihn sehen wollt!“, meinte Lucifer als ihm der Hoffnungsschimmer in Birdsongs Augen sah. „Bitte!“, sagten beide mit leuchtenden Augen. Nur ein paar Sekunden später hörte man Hufschläge vor dem Stall und ein schwarzer Hengst mit blutroter Scheckung betrat den Stall. „Mom! Dad!“, wieherte er da auch schon und fiel in einen zügigen Trab. Die beiden älteren Dämonenpferde liefen ihm eilig entgegen. Sanft rieben die drei ihre Köpfe an einander. Dann entdeckte der Hengst Lucifer und Luisa. Mit einer sehr respektvollen Haltung trat Blackfire auf Luisa zu und legte ihre zur Begrüßung den Kopf auf die Schulter und zog sie so an sich. „Ich freue mich auch dich zu sehen Blackfire.“, meinte Luisa und streichelte dem Hengst den Hals. „Du wirkst aufgebracht!“, stellte der Hengst fest, „Ich weiß ich hab nichts angestellt! Was ist also los?“ Lucifer streichelte ihm den Hals und erklärte: „Deine kleine Schwester dahinten hat gerade Mist gebaut.“ „Deshalb wittere ich den Ring, den Dad dir damals für mich gegeben hat!“, meinte der Hengst belustigt, „Darf ich zu ihr Mom?“ Birdsong nickte sanftmütig: „Geh nur!“ Blackfire setzte sich entspannt in Bewegung und seine Eltern traten wieder zu Luisa. „Er ist fiel ruhiger und ausgeglichener geworden!“, meinte Luisa zufrieden. „Du scheinst ihm ein guter Partner zu sein!“, meinte Hades an Lucifer gewandt, „Das freut mich wirklich!“ Birdsong schnaubte bestätigend. Da hörte man Silverstripe ängstlich wiehern und sie preschte aus der Box. „Mama!“, rief sie panisch und galoppierte auf die Stute zu. Diese schnaubte sie wütend an. „Benimm dich!“, ihr Ton war gereizt als sie das Fohlen zurecht wies. „Ich tu dir schon nichts!“, meinte Blackfire, „Du bist verletzt Dad... Und wen Luisa ihr den Ring anlegt muss sie viel ärger machen... Soll ich mit ihr Trainieren, bis du wieder fit bist?“ „Du nennst meinen Papa Dad?“, fragte Silverstripe verwirrt. „Ich bin dein großer Bruder!“, erklärte Blackfire. Vorsichtig näherte sich Silverstripe daraufhin dem ihr fremden Hengst. „Ich bin einverstanden mit deinem Vorschlag Blacky!“, meinte Hades und knabberte an einer Stirnsträhne von seinem ältesten Sohn. „Wen ihr mich und Luisa entschuldigen würdet... Wir haben noch eine Trainingsstunde die wir machen wollen...“ „Du kannst wieder mal nicht schlafen!“, wieherte Blackfire ernst. Er wusste mehr darüber als selbst seine Eltern. Verwirrt sahen alle ihn an. Doch er sah nur Lucifer in die Augen und sprach: „Egal wie müde du sie machst: Bleib bei ihr! Lass sie nicht alleine Schlafen!“ „Danke!“, meinte Luisa leise und verschwand aus dem Stall, eiliger als die übrigen erwartet hätten. „Was weist du darüber Sohn?“, fragte Hades besorgt. „Ich hab ihr mein Wort gegeben nicht darüber zu sprechen!“, wehrte der Hengst ab, „Du, Silverstripe, wirst morgen bei Sonnenaufgang von mir geholt! Aus Erfahrung weiß ich, dass Luisa den Stallarrest für das Training aussetzt. Schlaf jetzt!“ Birdsong trieb das Fohlen in die Box und Blackfire folgte ihr. Am ende lagen alle vier Dämonenpferde in der riesigen Box und erzählten einander von den letzten Jahren. Derweil folgte Lucifer Luisa und holte sie erst in dem riesigen Garten ein. „Luisa, was war das den gerade?“, fragte er verwirrt. „Blackfire hat mich mal entdeckt als ich Nachts wach wurde... Daher kennt er den Grund für meine Schlaflosigkeit. Ich will aber nicht darüber reden, bitte Lucifer...“ „Gut, dann Flügel auf!“, meinte Lucifer, „Schlag mit ihnen und spring ab!“ Verwirrt gehorchte Luisa und schon fand sie sich in der Luft wieder. Dann folgte Lucifer ihr und befahl: „Gleichmäßiger und weiter durchziehen!“ Luisa befolgte sofort die Anweisung. „Versuch auf die Luftströme um dich herum zu spüren. Der Wind ist beim Fliegen dein Freund!“, erklärte Lucifer und machte ihr vor was er meinte, indem er sich von einer Strömung höher gleiten lies. Luisa sah ihm aufmerksam zu und machte ihm darauf hin alles nach. Sofort spürte sie, wie es leichter wurde an Höhe zu gewinnen. Dann begannen sie Runden um das Schloss zu ziehen. Lucifer korrigierte dabei immer wieder ihre Haltung und lies sie erst aufhören als er mit ihrer Haltung zufrieden war. Dann nahm er sie auf den Arm und landete dann. „Morgen üben wir das Landen!“, meinte er sanft und trug sie in den Palast. Noch bevor er drinnen war schlief Luisa tief und fest.

Between two Worlds

 

Am nächsten Morgen wachte Luisa in Lucifers Armen auf. Der Meisterdämon hatte sich Blackfires Worte zu Herzen genommen. Noch immer Müde streckte sie sich und kuschelte sich wieder in die Kissen. Auch Lucifer wurde langsam Munter. „Erklärst du mir, warum Blackfire wollte das ich dich nicht alleine lasse?“, hackte er nach einer Weile nach. „Muss das sein?“, wollte Luisa wissen. Lucifer seufzte: „Es wird dir nicht helfen, wen du es in dich hinein frisst! Du musst mit jemandem darüber reden!“ „Es hat mit der Tatsache zu tun, dass ich eine Anam bin...“, begann Luisa zögerlich, „Hin und wieder kommt es vor, das wir den Tot spüren. Oder die Seelen von Toten, wobei es gleichgültig ist ob Tierwesen oder ein anderes Wesen. Als Blackfire mich damals fand war ich gerade acht Jahre und ein größeres Unglück in der Stadt passiert. Ich hatte jede Nacht Alpträume, weil ich die Erinnerung von fast dreißig Toten mitbekommen hatte, die Qualvoll verbrannt, oder erstickt waren. Anams bringen hin und wieder Todesengel hervor und bei mir liegt der Verdacht nahe, das ich einer bin. Jedenfalls hatte ich damals den Toten in einem Traum durch die Schleier geführt...“ Luisa brach die Stimme weg als sie daran dachte und sie brauchte einen Moment um sich zu fangen: „Danach konnte ich fast vier Wochen nicht schlafen. Jede Nacht habe ich mich raus geschlichen und bin in den Wald, ich war fix und fertig. Irgendwann ist Blackfire mir nach gelaufen. Er war etwas älter als Silverstripe jetzt. Er hat sich zu mir gelegt und mir zugehört, als ich ihm endlich alles anvertraute. Irgendwann bin ich an ihn gelehnt eingeschlafen und hatte das erste Mal seit Wochen keinen Alptraum. Von da an bin ich immer zu ihm gegangen, wenn ich wieder einen Alptraum hatte und konnte dann auch schlafen. Als dann mal eine Schulfreundin bei mir übernachtete ist uns aufgefallen, dass es reicht wen ich demjenigen der bei mir schläft vertraue um die Alpträume fern zu halten.“ Lucifer sah sie ruhig an und atmete tief durch: „Todesengel haben es noch nie leicht gehabt, aber ich kenne jemanden, der dir damit helfen könnte!“ Verwundert sah Luisa ihn an. „Geh dich umziehen! Wir frühstücken und du willst doch sicher wieder mit deinen Pferden trainieren.“, meinte er dann. Luisa verschwand im Bad und Lucifer sah ihr nachdenklich nach. „Wieso haben ihre Eltern da nicht eingegriffen?“, murmelte er und verschwand in sein Zimmer.

 

Als Luisa auf den Gang trat erwartete Lucifer sie bereits. „Wie meintest du das Lucifer? Du wüsstest jemand der mir damit helfen könnte.“, fragte Luisa erstaunt. „Ich kenne einen Todesengel der dir helfen könnte deine Kräfte richtig kontrollieren zu lernen.“, erklärte Lucifer, „Nur bin ich mir nicht sicher ob er es tun wird. Dieser Todesengel steht zwar auf unserer Seite, aber er ist unabhängig. Also keinem Meisterdämon unterworfen. Ich kann ihn also nur bitten, aber mehr kann ich auch nicht dazu sagen.“ Schweigend lief Luisa neben ihm her. „Ich hab angst vor diesen Fähigkeiten...“, gestand sie dann. Lucifer zog sie in seine Arme und erklärte: „Das kommt daher, dass du sie nicht kontrollieren kannst. Wen du das gelernt hast wird es besser werden. Ich frage Aftiel ob er dir helfen kann und es auch tun würde.“ „Danke!“, murmelte Luisa und sie traten in den Speisesaal eilig duckte sie sich weg als plötzlich ein Dolch auf sie zu flog. Dabei drehte sie sich geschickt und fing ihn am Griff auf. „Sehr gute Reflexe die Kleine!“, meinte eine unbekannte Stimme. „WAS BEI ALLEN SEELEN SOLL DIESER MIST!“, brauste Luisa auf und ging auf den unbekannten zu. Die Temperatur im Raum viel in den Keller und die Lords stellten erstaunt fest das sie ihren Atem sahen. Lucifer hob verwundert eine Augenbraue und sprach dann: „Askar, was sollte das werden?“ Dieser wurde derweil von Luisa gerade am Kragen gepackt und, weil er einen Kopf größer war als sie, daran zu ihr herunter gezogen. „Wen du dich noch mal traust einen Dolch nach mir zu werfen, oder sonst einen Gegenstand, egal was, nach mir zu werfen, werde ich das erste Mal seit langem wieder anwenden was ich seit dem Tot meiner Eltern gelernt habe!“, fauchte Luisa ihn an und stieß ihn dann von sich. Noch immer wütend ging sie zu ihrem Platz am Tisch und lies sich auf den Stuhl fallen. „Ich wollte nur wissen was du kannst...“, begann Askar. Im selben Moment flog auch schon der Dolch durch die Luft und blieb nur Millimeter von seinem Gesicht entfernt in der Wand stecken. Luisas Bewegung war so schnell gewesen, dass es nur die gesehen hatten, die sich auf sie konzentriert hatten. „Ich glaube, du isst besser später!“, meinte Amon und setzte Askar vor die Tür. Azrael setzte sich neben Luisa, Lucifer auf ihre andere Seite. „Du kannst wirklich bösartig werden Luisa...“, begann er zögernd. Verschmitzt sah Luisa Azrael an und erklärte: „Er hat Glück das Lucifer mich zurück gehalten hat.“ Dann begann sie zu essen. „Du hast sie ausgebremst?“, fragte Raphael, als er begleitet von Lilith rein kam, „Was war den los?“ „Einer der Admiräle hat Mist gebaut!“, meinte Baal und setzte sich. „Ich hab genau das Richtige um dich aufzuheitern!“, meinte Lilith, „Du hattest deinen Laptop bei mir liegen gehabt!“ „Wirklich!“, fragte Luisa und strahlte Lilith an. Diese reichte ihr eine Tasche und Luisa packte den Laptop sofort aus, fuhr ihn hoch und sagte: „Du bist die Beste Lilith!“ Als sie sah das ein Screenshot von Michael auf dem Misthaufen als ihr Hintergrundbild eingerichtet war. „Ist das Bild aus einem der Videos, von denen wir es gestern hatten?“, fragte Lucifer. „Ja!“, meinten Raphael und Luisa unisono. „Wartet kurz!“, sprach dann Luisa und öffnete ein Video. Dann erschien Michael auf dem Bildschirm und lief wie ein Huhn über Luisas Hof. „Was hat Michael plötzlich?“, fragte Jophiels Stimme verwundert. Da begann Michael auch schon zu krähen. Hinter Luisa begannen die ersten zu Lachen. Das Krähen von Michael hatte jedoch die Hühner des Hofes aufgeschreckt und gackernd rannten sie davon. Michael hinterher. Die einzelnen Erzengel begannen zu lachen und zu filmen. Irgendwann hatte Michael, in bester Hahnenmanier die Hühner zusammen getrieben und stand scharrend und pickend mit ihnen auf dem Misthaufen. Die Anwesenden Dämonen bekamen sich nicht mehr vor lachen. „Das beste kommt noch!“, versprach Raphael. Inzwischen hatte sich der Hahn von Luisas Hof genötigt gefühlt einzugreifen um seinen Harem wieder zu bekommen. Mit gesträubten Federn schlich er sich von hinten an Michael, als dieser wieder krähen wollte an und zwickte ihn in den Hintern. Mit einem kläglichen Laut machte Michael einen Satz nach vorne und viel von der Mauer, die den Misthaufen umgab. „Au, verflucht was ist passiert?“, fragte Michael und hielt sich die blutende Nase. Da ertönte Luisas Stimme: „Du hast uns eben deinen wahren Charakter gezeigt!“ Sowohl im Video als auch im Speisesaal wurde gegrölt vor Lachen. „Kannst du mir das Schicken?“, kam es aus mehreren Richtungen und Luisa grinste frech. Ein paar Tastenanschläge später piepten mehrere Handys und man hörte auch einige Vibrieren. Amon drückte ihr einen Kuss auf die Wange und sagte: „Du bist jetzt offiziell meine Lieblingskollegin!“ Das brachte wieder einige zum lachen. Damit war Luisas Laune fürs erste gerettet.

Vergangenheit und Zukunft

Saria erwartete Luisa schon sie zum Stall kam. „Ich wollte Twilightsun schon vorbereiten, aber der Stallmeister glaubt mir nicht, dass ich mich um sie kümmern soll.“, berichtete Saria nach der Begrüßung. „Das war mein Fehler. Nach der Aufregung gestern hab ich vergessen es ihm zu sagen Saria.“, erklärte Luisa. „Was war den los? Als ich in den Stall bin hab ich gesehen das Hades verletzt ist und das süße Fohlen ist mit Lucifers Blackfire aus dem Stall getrappt.“ „Ich erzähle es dir später!“, versprach Luisa während sie den Stall betraten, „Jetzt hohl Twilightsun ich spreche solange mit Ardreos.“ Saria nickte und Luisa trat auf den Stallmeister zu. „Lady Luisa!“, meinte dieser Respektvoll. „Ich hab Saria aufgetragen sich in Zukunft um Twilightsun zu kümmern. Das wollte ich ihnen gestern eigentlich noch sagen, aber...“, erklärte Luisa. Der Vampir nickte verstehend. „Es war dann noch so viel los! Ich bin froh das meine Leute in der Regel selber wissen was wann getan werden muss.“, meinte Ardreos, „Blackfire hat Silverstripe übrigens heute Morgen bei Sonnenaufgang geholt.“ Luisa nickte zufrieden. „Gut ich sehe noch kurz nach Hades und trainiere dann mit Saria Twilightsun. Das Mädchen soll sie selber Putzen und satteln. Sie soll auch mit ihr ausreiten. Ich will das die zwei sich vertrauen!“ „Verstanden!“, meinte Ardreos, „Aber die Stute mag das Mädchen jedenfalls. Als ich Saria heute Morgen aus ihrer Box geworfen habe hat mich die Stute gebissen. Sie wollte sie wohl verteidigen...“, berichtete Ardreos belustigt. „Seien sie froh das sie nur gebissen hat... Twilightsun ist ein Einhorn.“, lachte Luisa, „Wen man sie genug ärgert wird sie doch sehr temperamentvoll!“ „Wie alle Einhörner.“, bestätigte Ardreos und Luisa verabschiedete sich. Hades begrüßte sie leise schnaubend. „Wie geht es dir Hades?“, fragte Luisa besorgt und streichelte den Hengst. Besser, aber ich bin noch immer genervt das ich im Stall bleiben muss!, antwortete der Hengst, Aber Belial hat recht es ist besser ich schone mich und kann bald wieder mit dir Fliegen, als ich überanstrenge mich und sitze noch länger hier fest! „Ruh dich aus Hades! Das tut dir auch Mal gut! Ich bin sicher Birdsong hat deine Herde im Griff, auch ohne deine Anwesenheit!“, meinte Luisa, „Ich werde heute MidnightAngel zum Training mitnehmen.“ Hades sendete ihr ein Gefühl der Bestätigung und wandte sich dann seinem Heu zu. Luisa seufzte leicht genervt. Es war also wieder soweit! Hades war verletzt und schmollte weil er im Stall bleiben musste. Kurz darauf war Luisa mit Saria ins Training vertieft. Die Stute baute die Angst vor dem Feuer recht schnell ab und Luisa konnte die Flammen sogar schon auf einen Halben Meter erhöhen. Hinterher entschied sie mit Saria einen kleinen Ausritt zu machen. Begeistert zeigte das Mädchen ihr die nähere Umgebung der Stadt. Dabei erzählte sie ihr auch was am Vortag passiert war.

 

Als sie wieder in den Palast kamen wartete Lucifer bereits mit Blackfire auf sie. „Wie war euer Ausritt?“, fragte der Meisterdämon entspannt. „Schön! Saria hat mir die Umgebung gezeigt.“, meinte Luisa und stieg von dem nachtblauen Einhorn, „Ich dachte du trainierst noch bis heute Abend mit Silverstripe Blacky!“ Der kleine Quälgeist schläft bereits!, kicherte der Hengst. „Saria und ich bringen nur schnell die zwei Hüppschen weg.“, meinte Luisa und führte MidnightAngel zum Stall. „Bis Morgen!“, verabschiede sich Saria fröhlich von Luisa als sie aus dem Stall kamen. „Ich habe das Gefühl ihr zwei wollt mit mir reden...“, meinte Luisa als sie zu dem Meisterdämon und dem Hengst trat. „Eigentlich hatten wir das vor... Über Zoras und Adeen...“, meinte Lucifer, „Wie hast du die zwei bekommen?“ Luisa lief mit den Beiden durch den Palastgarten und begann zu erzählen: „Ich bin, nach dem Tod meiner Eltern, von einem Jungen belästigt worden. Er wollte mir den Hof mit allen Mitteln abkaufen... Es hat nicht funktioniert.“ Offensichtlich!, kommentierte Blackfire. „Irgendwann hab ich eine Anzeige gestartet: Hausfriedensbruch, Verleumdung und Bedrohung. Als der Vater des Jungen das mitbekommen hat ist er zu mir gekommen... Er hat mit mir gesprochen und letztendlich habe ich mich auch mit seinem Sohn ausgesprochen. Er hat jedoch darauf bestanden das ich mir zwei seiner Welpen aussuche. Offiziell Wolfshunde. Der Sohn hat mir später erklärt das es magische Tiere sind. Als Nara und Enya nicht dabei waren.“, endete Luisa und warf Blackfire einen bösen Blick zu, „Wieso fragst du?“ „Zerberus ist aufgefallen, dass Zoras nach Höllenwolf riecht. Auf deinem Hof hat er es irgendwie nicht verstanden, aber seit wir hier sind ist es ihm Bewusst geworden.“, erklärte Lucifer, „Wie heißen die Beiden?“ „Raik und Niall Veran.“, antwortete Luisa und legte den Kopf schief. „Niall Veran? Ernsthaft?!“, fragte Lucifer und musste sich auf eine Bank setzten. „Ist das schlecht?“, fragte Luisa und sah skeptisch zu Blackfire. Nein, aber Niall ist ein Freund von Lucifer. Allerdings... Viele, einschließlich uns, hielten ihn für Tot., meinte der Hengst. „Ich weiß das vor etwa 15 Jahren Raiks Mutter starb. Das hat er mir mal erzählt und gemeint er hätte mich eigentlich besser verstehen müssen deswegen...“ „Könntest du mit den Beiden Kontakt auf nehmen?“, fragte Lucifer. „Ich werd euch nur an einen Tisch bringen, wen sie es auch wollen!“, meinte Luisa entschieden, „Herr Veran war mir im letzten Jahr eine große Hilfe und ein guter Freund.“ Lucifer nickte und stellte klar: „Wen sie keinen Kontakt zu mir wollen akzeptiere ich das!“ „Können wir nach dem Mittagessen nach meinem Hof sehen?“, fragte Luisa, „Ich würde mir gerne einen Überblick verschaffen wie groß der Schaden ist.“ Lucifer überlegte einen Moment und sprach dann: „In Ordnung, aber wir nehmen Zerberus und Zoras so wie Amon und Baal mit! Ich befürchte die Erzengel könnten sonst zum Problem werden.“ Luisa seufzte und bestätigte.

 

Nach dem Mittagessen waren die sechs sehr schnell in die Welt der Menschen gewechselt. „Verdammt!“, war das erste was Luisa sagte, als sie ihren Hof sah. Die alten Fachwerkgebäude waren bis auf die Grundmauern abgebrannt. Nur noch einige Balken ragten wie schwarze Gerippe in den Himmel. „Mein armer Hof!“, flüsterte Luisa. Die Tränen standen ihr in den Augen. Doch als sie sich zu den drei Dämonen um drehte leuchteten diese wieder blau mit einem seltsamen Feuer. „Wen ich Enya in die Finger bekomme wird sie sich wünschen niemals geboren worden zu sein!“, knurrte sie als sie den Hühnerstall entdeckte. Sie hatte die Klappe zum Freilauf noch nicht geöffnet gehabt. Die Tiere mussten qualvoll verendet sein. Luisa atmete tief durch und lief Richtung Wohnhaus. Sie hoffte ihr Handy zu finden. Mit etwas Glück sogar noch funktional. „Glück im Unglück!“, murmelte Amon als sie es tatsächlich fand und es noch funktionierte. Luisa nickte nur und wählte auch schon eine Nummer. Verwirrt sahen die Dämonen sich an. „Niall Veran!“, meldete sich eine männliche Stimme. „Guten Tag Herr Veran. Luisa hier.“, sprach Luisa, „Ich besehe mir gerade mit einigen Freunden den Schaden am Hof. Würden sie vielleicht auch kommen?“ „Aber nicht die Erzengel oder?“, fragte Herr Veran leicht nervös. „Mit Lucifer und zwei seiner Lords.“, erklärte Luisa. „Raik und ich sind in ein paar Minuten da Luisa! Und hör endlich auf mich so förmlich anzusprechen!“, antwortete Niall. „Falls ihr uns nicht gleich seht, ich will mir jetzt dann den Keller ansehen.“, meinte Luisa, „Den unter dem Wohnhaus!“ Niall brummte am anderen ende der Leitung und Luisa legte auf. Sprachlos sahen die Lords sie an. „Er kommt.“, wandte sie sich an Lucifer und lief in die Reste des Hauses. Nach ein paar Sekunden fand sie die Stelle mit der Bodenluke und stellte fest: „Sehr gut! Die Schutzzauber haben gewirkt!“ „Du hast Schutzzauber auf deinen Keller gelegt?“, fragte Baal interessiert. „Da unten ist ein Schatz unserer Familie. Die Schutzzauber sind fast so alt wie der Vertrag der Anams.“, erklärte Luisa und stieg eine Leiter hinab. Verwirrt folgten die drei Dämonen. „Wir halten hier oben Wache!“, brummte Zoras und die Hunde platzierten sich links und rechts der Falltür. „Erinarea Lumineas!“, murmelte Luisa und dutzende von Fackeln entzündeten sich. Die vier standen in einer riesigen Bibliothek. „Willkommen in der Bibliothek der Familie Anam!“, meinte Luisa, „Diese Bibliothek ist eines der Geheimnisse, die ich nur schwer erklären kann.“, meinte Luisa an Lucifer gewandt, „Wie erklärt man das die eigene Familie wissen gehortet hat, seit Millennien?“ „Ja, das ist schwer!“, gestand Lucifer, „Krieger, Gelehrte, Magier... Gab es irgendetwas worin die Anams nicht gut waren?“ „Ähm... nicht viel... Vor ein paar Jahrhunderten hätte ich jetzt kochen gesagt... Das haben damals die Bediensteten gemacht...“, erwiderte Luisa, „Wieso sieht Baal aus als würde er gleich Ohnmächtig werden?“ „Ein Bücherjunkie...“, warf Amon in den Raum. „Darf ich mich hier umsehen?“, fragte Baal dann plötzlich. „Wen der Hof wieder aufgebaut werden soll muss das alles erst Mal hier raus!“, meinte Luisa, „Wen du also beim Umsehen mit verpacken anfängst, gerne!“ Fröhlich wie ein Kind lief Baal tiefer in die Regalreihen. Doch Lucifer klatschte bereits in die Hände und alle Regale schrumpfte auf die Größe von einer Zigarettenschachtel. „Ihr zwei sammelt schon mal alles ein! Wen Luisa es dir erlaubt kannst du dich zu Hause umsehen!“, meinte Lucifer und kletterte wieder die Leiter hoch. „Du darfst dir alles so bald wie möglich ansehen Baal, versprochen!“, meinte Luisa und folgte Lucifer, als dieser sie rief. „Gibt es noch mehr solcher Keller?“, fragte Lucifer und setzte sich auf ein Trümmerteil. „Ja, unter der Scheune ist ein Keller mit Waffen und Trainingsräumen. Unter dem Stall war ein... ähm... eine Möglichkeit gefangene fest zusetzen und... ähm... eine Möglichkeit für extreme Verhörtechniken...“ „Wirklich?“, fragte Lucifer. „Lilith meinte wir wären sehr gut ausgerüstet...“, gestand Luisa und wurde rot, „Da drinnen hat sie mir viel beigebracht!“ „Ich glaube aber nicht, dass da unter dem Stall noch irgendetwas steht! Scheint als habe sich das Feuer da rein gefressen!“, meinte Lucifer. Luisa musste ihm recht geben. Der Boden des Stalles war eingestürzt und selbst die Wände des ehemaligen Kellers waren tief schwarz. „Aber die Waffenkammer und die Trainingsräume scheinen noch heile zu sein!“, meinte Luisa und wies auf die Reste der Scheune. Dann hörte sie auch schon Raik rufen: „Luisa!“ Nur einen Moment später riss Raik sie in seine Arme und drückte sie feste. „Bin ich froh das es dir gut geht!“, meinte Raik und stellte sie wieder auf den Boden, „Hi Zoras!“ Dieser kam schwanzwedelnd angelaufen und lies sich von Raik streicheln. „Wo ist Adeen?“, fragte Raik. „Sie hat sich mit Enya und Michael zusammen getan und den Hof niedergebrannt...“, erzählte Luisa und Lucifer nahm sie tröstend in den Arm, „Zoras hat sie darauf hin getötet.“ „Gut gemacht Zoras!“, sprach Nialls Stimme, „Und wie es aussieht hast du dich für Lucifer entschieden!“ „Niall!“, hoch erfreut stand Lucifer auf und trat auf den anderen Mann zu. Sofort nahmen die beiden sich in den Arm. „Dad?“, fragte Raik verwirrt. „Alte Freunde!“, flüsterte Luisa. Raik nickte unauffällig. Dann kamen Amon und Baal aus dem Keller. „Wir haben alles eingesammelt!“, meinte Amon und stellte zwei große Kisten ab. Baal hatte noch mal soviel. „Packst du deine Sachen Luisa?“, fragte Niall belustigt. „Das Zeug muss weg bevor der Hof wieder aufgebaut wird.“, erklärte Luisa. Niall wurde ernst: „Dir ist klar das der Vertrag der Anams trotzdem nicht wieder gültig wird?“ Luisa grinste und sah zu Lucifer. „Jetzt bin ich mal gespannt wie gut mein neuer Boss sich wirklich aus kennt!“, kicherte sie, „Was sieht der Vertrag in Fällen wie diesem vor?“ „Dafür gibt’s eine Klausel?“, fragte Lucifer verwundert. „Sollte der Hof zerstört werden und das Familienoberhaupt sich entweder schon entschieden haben oder bereits im Dienst eines Meisterdämons oder Erzengels stehen, so bleibt die Familie dauerhaft in dessen Dienst. Vorausgesetzt der entsprechende hat nichts mit der Zerstörung des Hofes zu tun.“, zitierten Niall und Luisa. „Ich wusste nicht das du den Vertrag so gut kennst!“, wunderte sich Luisa. „Mir war vor ein paar Jahrhunderten mal langweilig!“, meinte dieser. Lucifer fragte erstaunt: „Heißt das, du hast die gesamte Zukunft der Anams an mich gebunden?“ Amon und Baal starrten sie sprachlos an. „Genau genommen war das Michael als er den Hof angezündet hat...“, meinte Luisa frech. „Oh das werde ich im unter die Nase reiben!“, freute sich Lucifer wie ein kleines Kind. „Lasst uns jetzt die Waffenkammer ausräumen! Bin ich froh das wir keine Schusswaffen haben!“, meinte Luisa und die Männer folgten ihr zur Scheune. Doch dort lagen ein paar Trümmer über der Falltür. Luisa verwendete ein ausgefallenes Schimpfwort das Amon rot werden lies und Baal zum lachen brachte. Raik sah verwirrt von einem zum anderen als Lucifer meinte: „Gut das Lilith nicht dabei ist! Sie wäre über deinen Wortschatz entsetzt!“ „Von wem denkst du hab ich ihn?“, fragte Luisa lächelnd und befahl Zoras, „Zoras hilf mir mal!“ Sofort kam dieser an getrappt. Nun war der Rüde gut zwei Meter hoch und Lucifer und seine Lords sahen ihn entsetzt an. Der Rüde drückte sich gegen den schweren Dachbalken und dieser Bewegte sich sofort. „Erledigt!“, brummte der Rüde und setzte sich neben die Bodenluke. „Wieso ist dein Hund plötzlich größer als dein Pferd?“, fragte Amon verwirrt. „Weil ich ihr Höllenwolfwelpen geschenkt habe. Und wen ich mir ansehe wie riesig Zoras geworden ist beweist mir das, dass du dich hervorragend um die zwei gekümmert hast. Ich weiß wirklich nicht was Adeen hatte.“ Amon und Baal wichen erschrocken zurück. „Adeen hat sich immer mehr gegen Luisa gestellt! Nicht mehr lange und es wäre zum Kampf zwischen uns gekommen! Sie hat unseren Alpha verraten!“, knurrte der riesige Wolf und leckte Luisa über die Wange, „Keine Angst! Ich hab nicht vor euch zu fressen! Luisa würde mir das Fell über die Ohren ziehen!“ „Du hast ihn gut erzogen!“, meinte Niall und folgte Lucifer und Luisa die Leiter hinab. Amon und Baal folgten nur zögernd. Zerberus und Zoras blieben wieder neben dem Zugang sitzen und Zoras wurde wieder deutlich kleiner. „Ich bin gestorben und im Paradies!“, meinte Amon als er die Waffenkammer sah. Von Morgensternen über Schwerter bis hin zu den ausgefallensten Lanzen war alles vorhanden. Jede erdenkliche Waffe. Nur modernen Schusswaffen suchte man ergebnislos. „Hat sich deine Familie auf einen Krieg vorbereitet?“, fragte Baal. „Anams sind gerne auf alles vorbereitet! Abgesehen davon: Wen wir keine Waffen hier haben, wie sollen wir dann trainieren?“, erwiderte Luisa. Niall und Raik machten sich bereits ans ausräumen. Luisa half ihnen während Lucifer noch immer zwei Schwerter bewunderte, die an der Wand hingen. Luisa sah über ihre Schulter und sagte: „Das Schwarzrote ist meines.“ „Wirklich?“, fragte Lucifer als Luisa neben ihn trat. Sie nahm das entsprechende Schwert von der Wand und machte es an ihrem Gürtel fest. „Du kannst ja Enya fragen, wenn deine Leute sie endlich geschnappt haben.“, kicherte sie. „Du wusstest von diesem Befehl?“, fragte Lucifer erstaunt, „Ich hatte alle angewiesen nicht mit dir darüber zu reden!“ „Ich bin nicht auf den Kopf gefallen Lucifer! Ich habe gemerkt wie wütend du warst! Abgesehen davon, egal wie oft ich es dir bisher gesagt habe, du siehst Enya als ehemalige Freundin von mir! Also war das für dich Verrat! Und Lilith hat mit mir oft genug über deine Meinung zu diesem Thema gesprochen. Immer wen sie meinte ich wäre in dieser Hinsicht wie du!“, gab Luisa zurück. „Wem gehört das andere?“, fragte Lucifer lächelnd. „Von nun an dir!“, meinte Luisa, „Es steht demjenigen zu, der die Anams in Zeiten der Not beschützt. Und du hast mir das Leben gerettet und, obwohl du es hättest können, mir nicht meine Freiheit genommen. Es hätte mich erstaunt, wen es nicht dort gehangen hätte!“ „Warum?“, wollte Amon wissen. Raik konnte dies erklären: „Die Waffenkammer der Anams 'dekoriert' sich selbst. Als Lucifer Luisa gerettet hat, war klar das ihm das Schwert überreicht werden würde. Ihr seit, seit einer Ewigkeit der Erste, der eine Anam rettet, Meister Lucifer.“ „Seit lange vor dem Vertrag!“, fügte Luisa an. „Und wie kommt es, dass die beiden so viel über deine Familie wissen?“ „Nach meinem Katastrophalen verhalten letztes Jahr wollte ich mehr über die Familie Anam erfahren. Damit mir so etwas nie wieder passiert.“, erklärte Raik, als Luisa ihn fragend ansah. „Und unsere Familien haben eine... Enge Verbindung!“, meinte Niall. „Nialls Mutter war eine Anam, aus der Zeit vor dem Vertrag...“, meinte Luisa leise. „Wie bitte?“, fragten Amon, Baal und Raik verblüfft. „Damals war die Familie Anam eine reine Todesengelfamilie...“, meinte Niall ruhig. „Ich erinnere mich!“, meinte Lucifer, „Da Todesengel jedoch eigentlich keiner Seite unterworfen waren, waren immer alle auf der Jagd nach ihnen... Deshalb wurde der Vertrag geschlossen. Die Anams hatten keine Lust mehr gejagt zu werden und haben sich etwas ausgedacht um das zu beenden!“ Luisa nickte sachte. Dabei nahm sie das zweite Schwert von der Wand und erklärte: „Das ist deines!“ Dann überreichte sie es Lucifer. „Ich werde es in ehren halten.“ Nach einer Weile war alles eingepackt und Baal und Amon brachten alles in Lucifers Palast. „Wollt ihr uns begleiten?“, fragte Lucifer Niall und Raik. „Ich denke es wird Zeit wieder nach Hause zu kommen!“, meinte Niall und nickte. „Ich hohle Paladin und Cleopatra aus dem Auto!“, meinte Raik. „Wieso hast du die zwei überhaupt da drin gelassen?“, wollte Luisa wissen, „Sie werden sich sicher freuen, dass sie ihren Sohn wieder sehen!“ „Ich war mir nicht sicher wie sie auf Zerberus reagieren!“, erklärte Raik, „Du weißt wie die Zwei sein können. Vor allem wen es um dich oder mich geht!“ „Die Zwei halten uns für ein paar zusätzliche Welpen!“, seufzte Luisa während Raik die zwei Höllenwölfe holte. Damit brachten sie die älteren Dämonen zum lachen. Freudig begrüßten die beiden Luisa und Zoras. Cleopatra warf beide um und zog sie zwischen ihre Vorderpfoten. Dann wurden sie abgeleckt bis Niall eingriff. Nur Minuten später waren alle im Palast in Zerendro.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.11.2017

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die gerne Fliegen würden und das in ihrer Fantasy auch tun

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