Cover

Prolog

Vor vielen Jahren gab es, in einer Stadt am Meer, ein Mädchen Namens Salia. Salia war ein ganz normales Mädchen, wen man davon absah dass sie eine Hexe war. Sie arbeitete in der Firma ihres Freundes Sam. Sam und Salia waren viel nachts unterwegs, sie mussten aber auch erst am Nachmittag arbeiten. Salias Eltern waren ermordet worden als sie noch fünfzehn Jahre alt war. Sie hasste es auf dieses Thema angesprochen zu werden.

 

Unerwünschter Besuch

 

Es war Wochenende und Salia schlief noch tief und fest. Neben ihr im Bett lag ihr Freund Sam. Die Sonne war gerade erst untergegangen, als eine Person wie aus dem nichts auftauchte. Sam öffnete die Augen. Sie reflektierten das Licht der Straßenlaterne, das in den Raum drang. „Was willst du Sascha!“, fragte er leise um Salia nicht zu wecken. In seiner Stimme schwang ärger mit. „Wir brauchen dich in deinem Reich! Wir haben Morpheus!”, gab Sascha zurück. Sam nickte stand auf. Er war bereits angezogen und verschwand dann, so schnell wie der andere gekommen war.

 

Salia wachte aus einem unruhigen Schlaff auf. Das erst was sie bemerkte war das Sam nicht neben ihr lag. Angesicht der Tatsache das es schon dunkel war, nahm sie an er war auf die Jagt gegangen. Als Vampir brauchte er nun mal frisches Blut. Sie war fast 22 Jahre, also konnte Sam sie auch mal alleine lassen. Salia verließ das Schlafzimmer und ging ins Wohnzimmer, wo eine Uhr hing, die auch genau lief. Als sie das Licht anschaltete bekam sie einen heftigen Schreck. Auf der Couch saß jemand. Es war jedoch nicht Sam und auch keiner ihrer anderen vampirischen Freunde. Salia wich zurück und fragte: „Mareck!?!“ „Ja, Kleines! Wie ich Leib und Leb!“, sagte Mareck und lachte dann, „ Obwohl Leben tu ich nicht mehr oder weniger wie dein Freund. Sam nennt er sich momentan, oder? Salia, schöner Name! Aber Helfen wird dir das auch nicht viel!“ Salia drehte sich um und rannte zur Tür. Doch Mareck stand bereits wieder vor ihr und meinte mit einem fiesen grinsen: „Ich habe zu lange nach dir gesucht, als das ich dich jetzt laufen lasse. Schön hier geblieben junges Fräulein!“ Salia grinste nun frech. „Ich blieb sicher nicht hier! Hast du vergessen das ich eine Hexe bin?“, fragte sie und war verschwunden. Vorsichtig lief sie durch die Stadt, erforschte mit ihren Kräften jeden Winkel und blieb vorwiegend im Schatten. Sie lief in den Park „Sokrates!“, rief sie und schon lief der große Hund neben ihr her. „Was ist los? Du hast mich seit drei Monaten nicht mehr gerufen!“, fragte Sokrates. „Mareck ist in der Wohnung von mir und Sam. Weist du wo Sam ist?“, antwortete sie mit zittriger Stimme. „Ja in seinem Reich! Dort bist du sicher auch sicher!“, erwidert der Hund und Salia nickte. „Du dürftest recht haben!“, sagte Salia, „Kommst du mit?“ Als Sokrates nickte nahm sie ihn an seinem Halsband. Sie teleportierte sich und Sokrates in das geheime Versteck. Salia wurde sofort von Sam begrüßt: „Darling! Schön dich zu sehen. Hallo Sokrates. Darling was ist? Du siehst so verschreckt aus! Das ist bei dir schon lange nicht mehr der Fall gewesen!“ „Sie hat auch allen Grund dazu!“, knurrte Sokrates. Sam sah sie verständnislos an und Fragte ernst: „Was ist passiert?“ „Mareck ist aufgetaucht! Bei uns in der Wohnung!“, sagte Salia und fing an zu zittern. „Was!?! Wie hat er dich gefunden?“, fragte Sam wütend. „Ich weiß es nicht! Ich bin heute Abend aufgestanden, ins Wohnzimmer und da saß er schon. Als ich normal flüchten wollte versuchte er mich auf zu halten. Ich hab mich dann einfach weg teleportiert. Vermutlich sucht er mich noch immer.“, sagte Salia und fügte traurig hinzu, „Ich bin noch nicht stark genug um gegen ihn zu kämpfen.“ Salia lies den Kopf hängen. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde Arum rufen lassen. Ich bin sicher er wird sich gerne um dich kümmern.“ Salia nickte. „Ich sollte vielleicht untertauchen! Es reicht das Mareck meine Eltern getötet hat.“ Salia liefen bei dem Gedanken an ihre Eltern Tränen über die Wangen. Sam nahm sie in den Arm. „Es wird alles wieder Gut! Bald wirst du zu uns gehören. Du bist 22 Jahre alt.“, versuchte Sam sie zu beruhigen. „Bald 22!“, korrigierte Salia mit einem Lächeln. „Salia bleib doch hier!“, sagte Sascha, „Wir würden uns freuen dich wieder hier zu haben!“ Salia sah zu Sam und meinte dann: „Wieso nicht? Wen ihr mich hier haben wollt!“ Sam nickte: „Das ist eine gute Idee! Als dein Chef gebe ich dir einfach ein paar Tage frei!“ Er zwinkerte ihr zu und ein Junger Vampir kam in den RArum. Er tuschelte mit Sam, dieser warf ihm einen bösen Blick zu und schüttelte den Kopf. Dann verschwand er schleunigst wieder. „Ich hab heute noch nicht gefrühstückt! Ich hoffe es macht dir nichts aus wen ich das jetzt nach hohle?“, fragte Sam. Salia sah ihn an und bemerkte: „Hat es das in den letzten sechs Jahren auch nur ein mal getan? Du wirst wohl langsam alt Sam!“ Sam knurrte gereizt. Salia verstand nicht was er sagte und es interessierte sie auch nicht wirklich. „Nein, “, sagte er nun lauter, „dass hat es nicht!“ Er lächelte sie an und gab ihr einen Kuss. Nun kam der junge Vampir wieder und brachte eine junge Frau herein, die etwa in Salias alter war. Sie stand unter Hypnose, aber Sam änderte dies schnell. Außer Sam war keiner der Vampire als solch zu erkennen. Sam fauchte böse und die junge Frau ergriff instinktiv die Flucht. Sie kam nicht einmal bis zur Tür, da stand Sam schon vor ihr und trieb sie in die andere Richtung. Die Frau warf sich nun Salia in die Arme und jammerte: „Bitte helfen sie mir! Bitte!“ Salia sagte ruhig: „Tut mir Leid, aber gegen ihn habe ich nicht den hauch einer Chance! Ich würde ihnen raten das weite zu suchen.“ Die Frau folgte Salias Rat und rannte davon. Kurz vor der Tür stolperte sie und Sam fing sie fies grinsend auf. Sie sah ängstlich zu ihm auf und Sam zog sie zärtlich zu sich hin. Salia funkelte ihn böse an. Noch immer ängstlich sah die Frau weiter zu ihm auf. Sam hatte bemerkt das Salia eifersüchtig wurde und biss zu ohne, wie sonst, langsam den Hals zu liebkosen. Er kannte Salias Temperament und wollte sein Glück nicht herausfordern. Sascha führte sie nun in den Festsaal und fragte: „Willst du mit mir tanzen? Sam wird wohl noch ein wenig sein Frühstück genießen und wir feiern ein wenig!“ „Na gut! Sam wollte heute sowieso mit mir ausgehen.“, sagte Salia. Dann verbrachte sie den Abend mit ihren Freunden. Bald hatte sie Mareck soweit verdrängt, dass sie sich seiner Anwesenheit in der Stadt zwar noch bewusst war, ihn aber schlicht weg ignorieren konnte. Salia tanzte, lachte und amüsierte sich mit Sam und den anderen Vampiren. Sam hatte einen der jungen Vampire mit einer Nachricht zu Arum geschickt, in der er ihn bat so schnell wie möglich zu kommen. Den Grund ließ er jedoch offen. Irgendwann fragte Salia: „Wen ich mich zum Vampir machen lasse, scheuchst du mich dann auch so durch die Gegend?“ „Nein meine Liebe! Du darfst die anderen scheuchen!“, sagte Sam. Er zog Salia auf seinen Schoss und Küsste sie. Salia erwiderte den Kuss sofort. Seit sie achtzehn war, waren sie offiziell zusammen. Sam versuchte sie für ein Spiel zu gewinnen, als plötzlich Arum hinter ihm auftauchte. Salia drückte Sam sofort von sich weg. „Also was ist?“, fuhr Arum das Paar an. „Hallo Arum! Sam hat dich rufen lassen, weil ich ein etwas…“begann Salia. Arum unterbrach sie: „Sam? Ihr habt eure Namen geändert?!?“ Salia hieß eigentlich Lioba. Sie hatte ihren Namen geändert, da sie von Mareck verfolgt wurde. Sam änderte seinen Namen um Lio nicht zu verraten. Lio hatte ihn als Laslow Alfrens kennen gelernt. „Entschuldige wen wir dich gestört haben, aber Sa…, ich meine Lio, hat ärger mit einem alten Freund. Ich rede von Mareck!“, entschuldigte sich Laslow. Lio sah ihn forschend an. Dieser Unterton war ihr durchaus bekannt, doch das er schon bei dem bloßen Namen so mühe hatte ein knurren zu unterdrücken war ihr Neu! Arum bekam große Augen. „Mareck? Wo hast du ihn getroffen?“, fragte er Lio. „Das ist ja das Schlimme! Mareck ist bei uns in der Wohnung aufgetaucht! Ich musste mich aus der Wohnung teleportieren!“, erwiderte Lio. Neben ihr knurrte Sokrates bösartig. Er war ihr magischer Wächter und beschützte sie normalerweise. Arum sah ihn an und nickte. „Könntest du etwas auf sie achte? Ich muss morgen ein paar Tage weg und Lio meint sie könne es noch immer nicht mit Mareck aufnehmen.“ „Gut möglich. Mach dir keine Sorgen Lio. Mareck wird dir auch diesmal nichts tun können! Versprochen!“, sagte Arum. Lio gab ihm einen Kuss auf die Wange. Laslow zog sie wieder auf ihren Schoss. „Was ist mit mir? Bekomme ich auch eine Kuss?“, fragte er eifersüchtig. Lio lächelte ihn an und gab ihm auch einen Kuss.

 

Lio hatte hier unten ihr eigenes Zimmer. Arum hatte nach dem Tod ihrer Eltern die Vormundschaft bekommen und hatte sie bei Laslow wohnen lassen. Arum nahm sie in den Arm und sagte: „Es wird bald hell! Wir sollten Schlaffen gehen. Lio gähnte herzhaft und stimmte ihm zu: „Heute war eine anstrengende Nacht! Arum hat Recht! Schlaft Gut!“ Während sie sich mit Sokrates zurück zog wünschten ihr auch die anderen: „Schlaf Gut!“

 

Am nächsten Abend reiste Laslow ab und Arum bestand darauf, dass Lio einige Zeit drinnen verbrachte. Sie spürte die Gefahr die von Mareck ausging und widersetzte sich nicht. Lio war zwar eine mächtige Hexe, aber noch immer in der Lehre und Mareck war ein alter Vampir. Er hatte Jahrhunderte Erfahrung. Doch sowohl Laslow als auch Arum waren älter und auch stärker als er. Somit war sie bei Arum in Sicherheit. Doch irgendwann wurde sie wieder unruhig. Lio war, seit sie Laslow kannte seine Schülerin und eine schwarze Magierin, trotzdem wurde sie von Mareck gejagt. „Arum kann ich dich etwas Fragen?“, begann Lio vorsichtig, „Weist du wieso Mareck mich so bedrängt?“ „Nein, nicht wirklich!“, antwortete Arum und wechselte das Thema, „Laslow hat mir erzählt er wolle dich zu seiner Gefährtin machen! Wie stehst du dazu?“ „Ich weiß nicht… Damit mein ich das ich nicht weiß was ich davon halten soll. Was wehre wen Mareck mich dann immer noch nicht in ruhe lässt? Ich liebe Laslow, doch ich bin mir nicht sicher ob ich solange Leben will.“, begann sie und dann stiegen ihr Tränen in die Augen, „Ich hab schon soviel durchgemacht! Eine Ewigkeit ist eben eine sehr lange Zeit!“ „Ich verstehe! Aber wen Laslow oder ich dich zum Vampir machen hättest du vor Mareck nichts mehr zu befürchten. Du bist bereits so schon so stark wie er! Glaub mir dir würde es sicher Gefallen und außerdem würden wir uns alle sehr freuen dich in unserer Mitte zu haben! Doch das musst du selbst entscheiden!“, erwiderte Arum ruhig und nahm sie in den Arm. Lio schloss die Augen und versiegelte ihre Gedanken. Arum knurrte leise. Das war ihm wie immer ein Dorn im Auge. Doch er sagte nichts, weil er wusste das Lio jetzt nachdenken musste und sie dann vielleicht jetzt schon eine Entscheidung treffen könnte. Nach etwa einer halben Stunde öffnete sie die Augen, doch Arum konnte ihre Gedanken noch immer nicht Lesen und knurrte: „Das ist Frustrierend! Jetzt bin ich so alt und kann die Gedanken einer fast zweiundzwanzig Jährigen Hexe nicht lesen!“ Lio lächelte ihn an. „Inzwischen glaub ich, dass du dich damit niemals abfinden wirst.“, erwiderte sie. Lio wurde wieder ernst und sagte dann: „Ich bin mir sicher, dass alles was zählt ist: Das ich Laslow liebe! Ich würde für ihn durchs Feuer gehen!“ Sie legte den Schutz um ihre Gedanken ab. Arum lächelte sie an und meinte: „So ist es Gut! Ich werde Laslow trotzdem verbieten dich zum Vampir zu machen!“ Lio sah ihn überrascht an. Wieder lächelte der Vampir. „Weil ich es gerne selbst tun würde!“, erklärte Arum dann. Lio lächelte nun auch, doch sie dachte: > Mir wäre es lieber wen Laslow es machen würde…< Arum sah sie scharf an: „Sei Vorsichtig!! Ich hab nicht die beste Laune! Du wirst akzeptieren was ich entscheide!“ „Selbst verständlich Arum! Ich werde immer tun was du sagst! So alt wie du bist kannst du mir soviel beibringen und du bist klug und stark. Dir kann einfach keiner was vormachen!“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen. Arum lächelte wissend: „Du hinter lässt eine Schleimspur Kleines! Mach dir keine Sorgen. Du weist doch das ich dir niemals etwas tun könnte!?! Dafür hab ich dich viel zu sehr ins Herz geschlossen.“ „Das weiß ich doch! Aber ich hab das dennoch ernst gemeint!“, sagte Lio und lehnte sich an ihn. Arum legte seinen Arm schützend um sie und sagte: „Du hast es raus mich zu umgarnen!“ Lio fühlte sich sehr wohl. Sie kannte Arum schon fast so lang wie Laslow und er war ihr irgendwie zum Vater geworden. Jetzt viel Lio etwas auf: „Hab ich gerade dennoch gesagt? Ich hör mich schon fast so an wie du!“ Arum lachte gruselig: „Du verbringst definitiv zu viel Zeit mit mir und Laslow!“ „Möglich! Es könnte aber auch sein das ich zu viel Zeit mit dir verbringe!“, gab sie zurück und Arum knurrte sie nun an und sagte: „So das büßt du mir!“ Dann kitzelte er sie durch. „Nein!... Nicht… ich kann nicht mehr!... Arum ich ergebe mich...Hör auf… bitte“, keuchte Lio.

Instinkt

 

Arum passt von diesem Gespräch an noch besser auf sie auf. Sokrates kommentierte von da an alles was Arum sagte telepathisch und Lio hatte es schwer nicht am laufenden Band zu lachen. Sie machte sich nichts daraus, dass sie nicht raus durfte, da dies auch bedeutete, dass sie nicht zur Arbeit musste. Es war ja außerdem nur zu ihrem Schutz. Drei Tage später forderte sie dann Arum doch auf: „Las uns doch etwas unternehmen! Mir ist so langweilig.“ „Nein Lio! Noch ist es zu Gefährlich!“, erwiderte Arum. Lio versuchte es noch ein paar mal, doch Arum blieb hart. Sie sollte mindestens bis Laslows Rückkehr drinnen bleiben. „Oh schade! Wen du dabei bist kann mir doch gar nichts passieren! Laslow kommt doch erst in zwei Nächten wieder!“, jammerte sie. Arum sah sie nur finster an. Lio lies es von da an doch lieber bleiben weiter zu jammern.

 

Als Laslow nicht pünktlich zurückkehrte begann sich Lio sorgen zu machen. Laslow war sonst immer sehr pünktlich. Unruhig lief sie auf und ab. „Lio beruhige dich doch! Laslow kommt sicher gleich!“, versuchte Sascha sie zu beruhigen. Doch ihm war anzusehen das auch er sich langsam Sorgen machte. „Arum sag mir bitte das Laslow gleich zur Tür herein kommt!“, flehte Lio. „Tut mir Leid. Er ist zwar in der Stadt, aber…ich glaube er steckt in einem Kampf gegen Mareck!“, knurrte Arum. Als ältester Vampir konnte Arum die Anwesenheit der anderen Ältesten spüren. Lio schloss die Augen und sagte: „Ich wert ihn gleich finden! Arum begleitest du mich bitte?“ „Selbst verständlich!“, gab dieser zurück. Lio nahm seine Hand und Sokrates Halsband. Dann teleportierte sie sich und ihre Begleiter in den Stadtteil, in dem sie Laslow gespürt hatte. Sokrates schnupperte und lief los. Er hatte Laslows Fährte aufgenommen. Lio und Arum folgten ihm. Arum hielt sie hinter sich. Er bewegte sich geschmeidig wie ein Tiger. Lio folgte ihm nicht weniger Geschmeidig. Sie hatte sich bereits die lautlosen Bewegungen angeeignet. Lio hörte lautes Knurren und Fauchen zweier Vampire. Sofort spürte sie ihr Schwert an ihrer Hüfte in der Schneide. Sie hatte es von Laslow zu ihrem 16. Geburtstag bekommen. Sie stellte gleichzeitig fest, dass sie ihren Schwarzen Kapuzenumhang trug. Sie zog ihre Kapuze tief ins Gesicht und trat, mit wehendem Umhang, offen auf die Straße. Sie achtete nicht auf Arum, der sie zurückhalten wollte. Lio kochte vor Wut, keiner der anderen hatte sie je so gesehen. Nur Sokrates kannte dies und zog Arum in Deckung. „Lio ist Stock sauer und Mareck wird das gleich zu spüren bekommen!“, flüsterte er. Lio trennte nun die Beiden Vampire mit einer schnellen Handbewegung. Laslow erkannte sofort das Wappen auf ihrem Umhang, er wusste nicht, dass sich Lio darunter verbarg und zog sich zurück. Er vergaß ganz den Geruch aufzunehmen. Mareck war hart gegen eine Hauswand geknallt. Lio funkelte ihn böse an. „Was soll das? Du jagst mich! Las Laslow aus dem Spiel!“ Sokrates hatte Laslow im letzten Moment zu fassen bekommen und hielt ihn zurück. „Traust du dich endlich ohne Arum oder Laslow mir gegen über? Du hast also von deinen Eltern doch erfahren gehabt das du eine Lucian bist? Sehr gut!“, knurrte Mareck. Lio zog das Schwert. „Traust du dich gegen mich im zwei Kampf oder schickst du, wie vor sieben Jahren, Nina vor!?!“, fragte sie spöttisch. Mareck knurrte und hielt ebenfalls sein Schwert in der Hand. Lio hielt das Schwert kampfbereit vor ihrer Brust. Plötzlich heulte ein Wolf. Es war nicht Sokrates, dafür war das Geräusch zu weit entfernt. Lio war einen Moment abgelenkt und Mareck nutzte dies. Sofort blockte Lio ab, doch Mareck war ein Vampir und somit viel Stärker als sie. Lio biss die Zähne zusammen hielt dennoch gegen Marecks hieb. Arum kam um die Ecke des Gebäudes und Lio lies Mareck vor seine Füße fliegen. Mareck sah Arum erstaunt an. Dann verschwand Mareck schleunigst. Lio schob das Schwert zurück in die Schneide und versuchte keuchend zu Atem zu kommen. „Ich muss wieder anfangen zu trainieren! Sonst hab ich das nächste Mal wirklich keine Chance gegen diesen Bastard.“, keuchte sie. Arum knurrte: „Was war das?“ Lio senkte den Blick und flüsterte: „Ich…ich weiß es nicht sicher! Das ist mir das letzte Mal passiert, als Laura mich zum Zweikampf herausforderte. Sokrates, lauf und finde heraus was diese Wölfe hier wollen!“ Sokrates nickte und rannte los. Lio zog sich die Kapuze vom Kopf, der Umhang war nicht einen Zentimeter verrutscht. „Wieso hast du uns nicht gesagt, dass du eine Lucian bist??“, fragte Laslow. Er klang enttäuscht. „Eine Lucian? Wovon redest du?“, fragte Lio verwirrt. Laslow nahm sie in den Arm und fragte: „Du weist wirklich nichts mehr? Das Wappen auf deinem Umhang…Ist das Wappen der Lucians!“ Lio sah an sich hinunter. Was in des Teufels Namen geht hier vor, dachte sie als sie den tief schwarzen Umhang mit dem Drachenwappen sah. „Deine Eltern werden dir diese Information ins Unterbewusstsein gespeichert haben. Das heißt das du nur in Stress Situationen dessen bewusst handelst!“, erklärte Arum, „Lasst uns jetzt zurück gehen. Das Lio eine Lucian ist wird vorerst ein Geheimnis bleiben!“ Laslow nickte.

 

Sokrates kam eine Stunde nach ihnen in Laslow Reich an. Er berichtete das die Wölfe nur auf der Durchreise seien und seinen Geruch aufgenommen hatten. Lio zuckte mit den Schultern. Das konnte passieren. Als sie nun auf dem Sofa in Laslows und ihrem Wohnzimmer saßen fragte Arum: „In vier Woche hast du Geburtstag. Was wünscht du dir den?“ „Von dir? Arum du hast mir schon soviel die letzten Jahre geschenkt! Es reicht langsam!“, schimpfte sie. Doch sie ahnte das sie unbewusst an das Stutenfohlen gedacht hatte, die sie auf der letzten Pferdeschau der Stadt gesehen hatte. Um ab zu lenke fragte Arum: „Und von Laslow?“ Lio grinste zweideutig: „Der hat meinen `Wunschzettel` bereits erhalten!“ Laslow grinste sie frech an: „Ja und es ist davon auszugehen das ich ihr mal wieder alles gebe was sie will.“ Er zog sie auf seinen Schoss und knabberte an ihrem Ohr. „Ich werde dich in dieser Nacht auch zu meiner Gefährtin machen, wen du damit einverstanden bist!“, flüsterte er. Arum hüstelte und sagte dann: „Sie hat nichts dagegen, aber ich!“ Laslow knurrte ihn böse an. Eilig griff Lio ein: „Jetzt las ihn erst mal ausreden!“ Laslow verstummte und Arum sprach weiter: „Ich werde sie zum Vampir machen! Sie ist bereits sehr stark und ich könnte ihr die Fähigkeit an die Sonne zu gehen nicht geben. Das musst du tun!“ Laslow sah ihn sprachlos an. Dann sagte er: „Das hört sich für mich sehr gut an. Da fällt mir ein…Lio Liebes?“ Lio sah sofort zu ihm und fragte scharf: „Was hast du angestellt?“ „Musste das sein? Ich stell nicht immer was an wen ich dich Liebes nenne!“, knurrte Laslow. „Das letzte mal mussten wir deshalb umziehen!“, stellte Lio fest. Arum sah belustigt zu Laslow: „Sie kennt dich erstaunlich gut!“ „Ja, ja! Ich hab Perry, Fuego und Salo eingeladen mit uns deinen Geburtstag zu feiern!“, sagte Laslow. „Perry kommt!?!“, fragte Lio hoch erfreut. Laslow nickt. Arum verabschiedete sich schnell als Lio Laslow um den Hals viel und ihn Küsste. Sokrates war ihm gefolgt. Was nun kam wollten sie nicht sehen. Lio lies sich in Laslows Armen fallen und sie genossen die Zärtlichkeiten die der Kuss versprochen hatte.

 

Verletzt

 

Zwei Wochen später

 

Lio und Laslow waren inzwischen umgezogen. Sie hatten eine schöne Wohnung gefunden die so gar noch näher an ihrem Büro lag. Lio musste heute wieder zur Arbeit. Als sie ins Büro kam fragte Susan sie: „Wo warst du den die letzten zwei Woche Salia? Ich hab mir sorgen gemacht!“ Susan war eine Hexe der schwarzen Magie wie auch Salia, doch sie wusste nicht das Salia eine Hexe war oder wusste das es Vampire, magische Wölfe, Drachen, Hexen und die ganze Sachen gab. „Ach ich war einfach total über Arbeitet. Sam hat mich deshalb gesagt ich soll zu Hause bleiben. Nichts Weltbewegendes!“ redete sich Lio heraus. „Sam hat sich echt einen Narren an dir gefressen!“, sagte Susan. Lio lachte und fuhr ihren Computer hoch. Susan ist eine gute Freundin von mir, stellte sie fest. Der restliche Tag verlief ereignislos. Susan und Lio erledigten ihre anrufe, schickten Rechnungen weg und kümmerten sich um den ganzen Schriftverkehr.

 

Am Freitag kurz vor der Mittagspause fragte Lio Susan: „Wollen wir heut zum Chinesen gehen?“ „Oh! Sorry Salia! Ich wollt heut über Mittag hier bleiben. Tut mir echt Leid!“, sagte Susan. „Kein Problem! Ich kann ja…“, begann Lio doch plötzlich klingelte ihr Handy. Lio sah erstaunt das es Laslows Nummer war. „Ja?“, melde sie sich. Laslow sagte: „Hallo Engelchen. Ich wollte dir nur Sagen das Mareck die Stadt verlassen hat. Du bist also wieder sicher!“ „Das ist ja wunder bar Thomas! Wie geht es Perry?“ „Susan ist noch in der nähe?!? Und ja es lag daran das die andern dieses Wochenende kommen!“ „OK dann bis Heute Abend! Grüß mir Perry, ja?!?“ „Tschüss Engelchen. Ich komm Heute Nachmittag ins Büro.“, sagte Laslow und legte auf. Lio verabschiedete sich von Susan und ging Pizza essen.

 

Nach einer Stunde kam Lio zurück ins Büro. Sie hörte Stimmen im Büro. Susan sprach mit einem Kerl: „Salia weiß von nichts. Sie hat keine Ahnung das es Hexen gibt! Sei also bitte nett zu ihr wen sie aus der Mittagspause kommt!“ „Ja gut!“, sagte der Mann. Susan sagte: „Und wage nicht zu Zaubern! Mein Chef ist ein Vampir und weiß nicht das ich eine Hexe bin.“ Lio flüsterte: „Sokrates.“ Sofort stand er neben ihr. Dann ging sie ins Büro. „Salia, der Chef hat für dich angerufen!“, sagte Susan und sah dann Sokrates, „Wer ist den dein Freund?“ „Das ist Sokrates. Und wer ist der hübsche Mann auf deinem Schreibtisch?“ Susan und der Kerl liefen beide Rot an. „Mein Name ist Jason.“, stellte sich der Mann selbst vor und reicht ihr die Hand. Lio nahm an du lächelte Freundlich. Dann setzte sie sich hinter ihren Schreibtisch Sokrates legte sich hinter sich. Lio seufzte: „Ich hab vorhin euer Gespräch mitbekommen. Hast du wirklich geglaubt ich wüsste nicht das du eine Hexe bist?“ Susan sah sie erstaunt an. Lio lächelte sie freundlich an. „Du … du weist es? Wo her? Ich hab mir so mühe gegeben es… Wieso reagierst du nicht panisch?“ Laslow kam rein und sagte: „Was ist de hier los? Salia, wieso hast du Sokrates mitgebracht?“ „Sorry Sam, aber er ist einfach aus dem Garten ausgebrochen und mir in der Stadt begegnet.“, erklärte Lio als wüsste sie noch nichts von Laslows Vampirseite. Laslow ging in sein Büro und sagte: „Susan, bring mir bitte die Akte von Ravenko GmbH!“ „Ja, Sam!“, sagte Susan. Jason fragte als Laslow aus dem Raum war: „Woher wusstest du das Susan eine Hexe ist? Ich kann an dir keine magische Aura feststellen.“ „Ich bin eine Meisterin darin mich zu verbergen.“, erklärte Lio. Susan kam zurück und fragte: „Schwarzmagierin oder Lichtmagierin?“ Lio machte etwas auf zickig, da sie es liebte mit anderen zu Spielen: „Was hab ich davon, wen ich es dir sage?“ „Ich bin nicht sehr schwach! Im Gegenteil,…“, knurrte Susan, „Und ich bin nicht allein!“ Jason lachte: „Sie auch nicht! Der Wolf da hat eine extrem starke Aura!“ „Wir währen aber zu dritt! Ich glaub kaum das Laslow uns nicht helfen würde!“, meinte Susan. Lio lehnte sich zurück. Jetzt stand Laslow hinter Susan und nickte. „Ich frag mich… Wird Sam zu seiner Sekretärin halten, von der er offiziell nicht weiß das sie eine Hexe ist oder zu seiner Freundin, die er seit ihrem Ausbildungsbeginn selbst unterrichtet und trainiert hat?“, sagte Lio. Jetzt musste Laslow lachen. Susan fuhr zusammen und Jason drehte sich erschrocken zu ihm um. „Ich wusste ja das du gerne spielst, kleines, aber jetzt hör auf Susan zu ärgern.“ Lio fiel in ein altes Spiel, bei fremden Magiern tat sie einfach unterwürfig gegenüber Laslow. Also senkte sie den Blick und sagte: „Ja Sam. Wie du willst!“ Susan sah Lio total perplex an und fragte: „Was ist jetzt in dich gefahren!“ Laslow antwortete für sie: „Ich bin ihr Meister und sie ist die Schülerin. Das ist los. Jetzt beruhigt euch wieder! Sokrates pass auf das sie sich nicht gegenseitig zerfleischen. Ich muss noch Arbeiten.“ Sokrates knurrte und kläffte dann. Laslow ging zurück in sein Büro. Lio sagte belustigt: „Sorry, das ich euch gerade so auf die Schippe genommen habe. Ich bin zu viel unter den Ältesten unterwegs.“ Jason sagte nun geschafft: „Ich brauch jetzt einen Kaffee!“ Susan stand auf und meinte: „Ich hol uns einen!“ Mit einer Handbewegung von Lio standen drei große Tassen Kaffee, ein Tisch und ein dritter Stuhl im Raum. Jason ließ sich fallen und Susan fragte: „Lernt man so was bei den Ältesten?“ „Nur bei Sam!“, lachte Lio, „ Er vermeidet alles was mit Arbeit zu tun hat!“ Susan unterdrückte ein kichern als Laslow rein kam und sagte: „Vergiss nicht das Perry heute Abend mit dir shoppen gehen will.“ Lio sah ihn panisch an: „Sokrates versteck mich!“ Jason und Susan sahen sie verunsichert an. „Wofür willst du mich bestrafen? Ich liebe shoppen aber Perry übertreibt es. Ich will nicht einen Tag vor meinem 22. Geburtstag an einem Shoppingkollaps sterben.“, jammerte Lio. Jason lachte und verabschiedete sich Lachend, während Lio Laslow drohte: „Wen ich die Nacht nicht überlebe, dann sorge ich dafür das Arum dich dafür verantwortlich macht! Und dann komm ich auch ich wieder und spucke bei dir!“ Laslow zog sie in seine Arme und sagte: „Du bist jetzt schon ein kleiner Plagegeist.“ Dann küsste er sie. Susan fragte bissig: „Gehört das zu den Aufgaben deiner Schülerin?“ „Wen die Schülerin meine Gefährtin ist! Macht Schluss für Heute. Natürlich bekommst du den Rest des Tages trotz dem bezahlt Susan. Bis Montag!“ Dann zog er Lio in sein Büro. Diese sagte noch: „Wir sehn uns. Kann nämlich sein das ich ab Montag eine weile nicht komm.“ Susan war schon halb zur Tür raus und sagte nun: „Das ist doof! Warum nicht?“ „Das darf sie dir nicht sagen kleines!“, sagte Laslow, „Schönes Wochenende!“ „Tschau!“, sagte sie unschlüssig.

 

Laslow küsste gerade Lio, als Perry die Tür zu seinem Büro zu knallte und sagte: „Hier steckst du also Lio! Laslow lass sie sofort los!“ „Bitte nicht! Perry ich will meinen Geburtstag noch erleben!“, jammerte Lio. „Schon klar, aber ich jage dich trotzdem quer durch die Stadt! Nur, ob zum shoppen oder zum Jagdvergnügen entscheidest du!“ „Du darfst...“, wollte Lio widersprechen, doch Laslow nahm ihr sofort den Wind aus den Segeln. „Ich habe ihr die Erlaubnis erteilt.“, sagte er gelassen. Den Blick den er für diese Aussage von Lio zugeworfen bekam hätte selbst Arum in die Flucht geschlagen und sie knurrte: „Du schläfst heute auf der Couch!“ Nur weniger freundlich richtete sich Lio an Perry: „Dann lass uns halt shoppen gehen! Aber das andere werde ich euch noch Heimzahlen!“ Laslow war noch total perplex, weil Lio ihn aus dem Schlafzimmer warf, als die beiden sich verabschiedeten.

 

Perry und Lio waren lange in der Stadt unterwegs, doch das die Laune der jungen Hexe im Keller war, war offensichtlich. Perry jedoch war unverändert fröhlich. Irgendwann sprach die Vampirin: „Ich bin gespannt wie du drauf bist wen Laslow dich verwandelt hat!“ „Laslow wird mich nicht verwandeln!“, erklärte Lio. Perry sah sie geschockt an. „Ich dachte es wäre sicher, dass du einer von uns wirst?!“, fragte sie fast weinerlich. Lio schwieg. Sie wollte Perry nicht anlügen, aber sie hatte das schlechte Gewissen verdient. Den gesamten restlichen Shoppingmarathon sah man ihr die Gewissensbisse an. Dennoch hatten sie bei Geschäftsschluss zusammen mehr als zwanzig Tüten und waren bestimmt in 25 Läden 2 Mal gewesen. Perry versuchte immer wieder etwas aus ihr heraus zu bekommen. Als sie in Laslows Reich ankamen fragte Arum: „Was hast du mit Perry und Laslow gemacht?“ Er sah sie streng an und Lio lies sich auf das Sofa fallen: „Ich habe Laslow aus dem Schlafzimmer geworfen! Er hat Perry erlaubt mich zu jagen wenn ich nicht mit shoppen gehe! Perry hab ich nur erzählt, dass Laslow mich nicht zum Vampir macht!“ „Ach Engelchen, dir ist schon Bewusst du Laslows Sklavin bist? Theoretisch!“ , fragte Arum und setzte sich zu ihr. Lio senkte den Blick. „Ja, das ist mir klar! Doch solang ich auch seine Geliebte bin wird er es sich zweimal überlegen, ob er mich dies Spüren lässt!“, meinte Lio leise und klang dabei wirklich traurig. Arum nahm sie tröstend in den Arm: „Das sind unsere Regeln Kleines! Schon Morgen wirst du zu uns gehören und dieses Thema ist vom Tisch!“ „Laslow schläft dennoch auf der Couch!“, brummte Lio Trotzig, „Es seiden er wickelt mich mal wieder um den Finger!“ Wie aufs Stichwort kam Laslow mit einem riesigen Strauß roter Rosen. „Engelchen! Ich hab dir was mitgebracht!“, sagte Laslow und hielt ihr die Blumen hin. „Danke, dass ist lieb von dir.“, meinte Lio und küsste Laslow. Sie wollte gerade eine Vase suchen, da hielt Arum ihr bereits eine sehr schöne Vase hin. „Danke Arum!“, sagte Lio und arrangierte die Blumen. Laslow nahm sie von hinten in den Arm. „Bist du mir noch sehr böse Engelchen?“ „Ja! Laslow du weist ich lasse mich bei dir auf dieses Spiel ein, weil ich dir eine Freude machen will, aber die anderen werde ich nicht von mir trinken lassen, wen es eine alternative Lösung gibt oder sie nicht in Gefahr sind!“, schimpfte Lio. Laslow sah sie Reumütig an: „Bitte Verzeih mir! Ich weiß ich habe etwas unverzeihliches getan, aber würdest du mir bitte verzeihen? Ich hätte doch niemals zugelassen das sie dich...“ Jetzt funkelte Lio ihn zornig an: „Du lügst! Ich kann in deinem Gesicht lesen wie in einem Buch! Du hättest sehr wohl zu gelassen das Perry von mir trinkt!“ Nun wurde auch Laslows Blick hart: „Fahr mich nie wieder so an! Noch bist du nur ein Mensch und so lasse ich nicht mit mir reden!“, knurrte er, „Ob es dir passt oder nicht, ich werde in unserem Bett schlafen genau wie du!“ Lio war seit sie Laslow kannte noch nie so von ihm behandelt worden. Er hatte sie nie spüren lassen, dass sie, nach den Gesetzen der Vampire, seine Sklavin war, bis jetzt. Eigentlich war sie von den Vampiren so erzogen, dass sie jetzt klein bei geben hätte müssen, doch nun ging auch ihr Temperament mit ihr durch. „So, so! Ich auch?! Träume ruhig weiter! Ich lasse mich doch nicht von einem eingebildeten, aufgeblasenen, ständig über die Stränge schlagenden, idiotischen Kerl Befehle erteilen!“, Lio schrie fast, „Wen du dich wieder wie mein über alles geliebter Laslow verhältst ruf mich an. Solange ziehe ich nämlich aus!“ Plötzlich stand eine große Reisetasche vor ihr. Lioba schnappte sich die Tasche und teleportierte sich in eine Wohnung, welche sie sich ohne Laslows Wissen zum zwanzigsten Geburtstag geschenkt hatte.

 

Die Vampire und auch Sokrates starrten mit offenem Mund auf die Stelle an der vor zehn Sekunden noch Lio stand. „Das ging zu weit Laslow! Sei froh das ich ihr jetzt folgen möchte, sonst würde ich dir den Kopf abreisen! Sie so an ihrem Geburtstag zu behandeln! Bist du wahnsinnig geworden?“, fauchte Arum. Dann war auch er verschwunden. Laslow sank verzweifelt auf die Knie. „Wen ich nur wüsste was in mich gefahren ist!“, sagte er, „Glaubst du, dass Lio mir das verzeihen kann, Sokrates?“ „Wen sie sieht das du es ernst meinst...“, erwiderte Sokrates und verschwand ebenfalls.

Verwandelt

 

Zur selben Zeit hatte Lio sich weinend auf ihr Bett geworfen. Wieso hatte Laslow das gemacht? Nach nur zehn Minuten spürte sie, dass ihr ein Vampir die Hand auf den Rücken legte. „Lass mich in Ruhe Arum!“, knurrte sie. „Engelchen, Laslow hat ein verdammt schlechtes Gewissen. Aber Mut hast du!“, sagte Arum, „Jetzt hör auf zu weinen. Du hast heute Geburtstag!“ Lio warf sich in seine Arme und lies sich trösten. Dann legte sich auch schon Sokrates zu ihr. „Glaubst du Laslow wird mir böse sein?“, fragte Lio. Arum schüttelte den Kopf und sagte: „Laslow hat Angst, das du ihm nicht verzeihen kannst.“ Lio lächelte traurig. „Ich verzeihe ihm doch immer!“ „Ich habe vor dich Heute Nacht zu verwandeln, wen dir das Recht ist.“, meinte Arum dann. „Ich würde mich gerne erst mit Laslow aussprechen! Ist das für dich Okay?“, fragte Lio. Arum nickte, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und erwiderte: „Ich hole ihn. Aber nach eurem Gespräch muss er draußen warten!“ Lio nickte dankbar und Arum war kurz darauf verschwunden.

 

Arum sah Laslow deprimiert auf sein Handy starren. Er traute sich nicht Lio an zu rufen. „Laslow!“, sagte Arum. Laslow fuhr zusammen. Er sah Arum schuldbewusst an. Arum fuhr ruhig fort: „Lio will mit dir sprechen! Du hast ihr ziemlich zu gesetzt Laslow. Sie liebt dich über alle Masse und wen du sie um Verzeihung bittest, wird sie dir sicher vergeben!“ „Ist das wirklich deine Meinung?“, fragte Laslow noch immer sehr bedrückt. „Ich bin mir sicher!“, sagte Arum, „Doch hüte dich davor ihr noch mal so weh zu tun! Dann ist sie nämlich dein kleineres Problem! Komm jetzt! Lio wartet schon auf uns.“

 

Kurz darauf stand Arum wieder bei ihr. Auch Laslow stand im Raum. Sofort nahm er sie in den Arm. „Es tut mir so Leid! Ich weiß nicht was mit mir los war! Verzeih mir bitte!“, sagte Laslow und verbarg sein Gesicht in ihren Haaren. „Ich hätte dich auch nicht so reizen dürfen!“, sagte Lio und drückt sich an ihn. Dann küssten sie sich. Als mehr aus dem Kuss zu werden drohte, griff Arum ein. „So jetzt weiter im Text! Laslow ich würde sie jetzt gerne zu einer von uns machen! Würdest du bitte im Wohnzimmer warten!“ Widerwillig ging Laslow aus Lios Schlafzimmer. Arum zog Lio zu dem großen Bett uns sagte: „Die Sache mit dem Biss kennst du ja, nur diesmal werde ich deine gesamte Blutmenge nehmen. Anschließend wirst du das erste mal Blut trinken und zwar von mir. Später gehen wir dann zu dritt auf die Jagd.“ Lio nickte. „Von wo willst du trinken Arum?“, fragte Lio. „Vom Hals!“, sagte Arum entschieden, „Keine Sorge! Ich werde dir nicht sehr weh tun!“ Arum setzte sich auf das Bett und signalisierte ihr sich auf seinen Schoss zu setzten. Lio gehorchte. Sanft küsste der Vampir ihren Hals, dann biss er unvermittelt zu. Der Biss tat höllisch weh. Dann wurde sie von einem Herrlichen Gefühl durchströmt. Arum übermittelte ihr seine tiefe Freundschaft, sein Vertrauen und das sie für ihn so etwas wie eine Tochter war. Nach ein paar Minuten verlor sie das Bewusst sein.

 

Sekunden später, so schien es ihr, schlug sie die Augen auf. Arum hatte ihr einige Tropfen seinen Blutes in den Mund geträufelt. „Trink Kleines!“ Wie durch einen inneren Zwang getrieben trank sie von seinem Handgelenk. „So ist gut! Trink ruhig weiter!“, redete er beruhigend auf sie ein, „Jetzt ist es genug Lio!“ Lio brauchte einen Moment, bis sie begriff was er wollte. Kurz bevor er ihr das Handgelenk entreißen wollte, lies sie vom ihm ab. „Braves Mädchen!“, sagte Arum, „Wie fühlst du dich?“ „Ich will Jagen! Und mein Rachen brennt wie Feuer.“, antwortete Lio mit noch geschlossenen Augen. „Wir gehen gleich jagen Engelchen!“, sagte Arum, „Mach die Augen auf!“ Ohne nach zu denken gehorchte Lio. Arum sah sie erstaunt an. Ihre Augen waren topasfarbig. „Du siehst gut aus!“, sagte er. Nun gingen sie gemeinsam ins Wohnzimmer. Laslow machte ihr ebenfalls ein Kompliment. „Kommt, wir gehen jagen.“, sagte Arum nach einem Moment, „Das war das erste was Lio gesagt hat.“ Laslow sah sie traurig an. „Mein erster Gedanke galt dir!“, sagte sie und küsste ihn, „Ich liebe dich!“ „Ich dich auch!“, gab Laslow zurück und küsste sie. Arum brachte sie in eines der Stadtviertel mit hoher Kriminalitätsrate. Lio schnupperte sofort. Sie hatte einen Höllischen Durst und verfolgte die erste Fährte ohne weiter darüber nach zu denken. Arum und Laslow folgten ihr mit etwas Abstand. Lio roch den Mann, der aus einem Puff kam und aus seinen Gedanken lies sich unschwer fest stellen das er ein Zuhälter war, der seine Mädchen wirklich schlecht behandelte. Lio rannte auf den Mann zu und versuchte dabei so verstört wie nur möglich zu wirken. Der Mann hielt sie fest und sagte: „Ganz ruhig Kleines. Brauchst du 'nen Job? Jetzt hast du einen ob du willst oder nicht.“ Lio biss kommentarlos zu. „Du magst Zuhälter wohl nicht.“, stellte Laslow fest. Lios Oper schien unglaubliche Schmerzen erlitten zu haben. „Doch! Wen sie tot sind!“, gab Lio zurück. Arum lachte und sagte: „Jetzt sind wir dran!“ Arum huschte um ein paar Ecken und Lio folgte ihm. Hinter ihr kam Laslow. Es dauerte nicht lange bis auch die anderen getrunken hatten. Lio lies sich zeigen wie sie von den anderen Vampiren verbergen konnte, was sie nun war. Laslow und Arum zeigten ihr alles in Ruhe. Lio lies sich in Laslows Arme fallen, setzte einen Dackelblick auf und fragte: „Hab ich Ärger bekommen?“ Laslow und Arum lachten: „Kleine Jagd durch die Stadt?“ Lio schloss erschöpft die Augen und Laslow trug Lio in sein Reich.

 

„Was ist passiert?“, fragte Perry als sie Laslow sah. Dieser sah sie bösartig an: „Lio hat Ärger bekommen, weil sie nicht gehorcht hat!“ Arum knurrte und sagte: „Das wäre wirklich nicht nötig gewesen! Sie hat schließlich Geburtstag!“ Laslow knurrte böse: „Das ist nicht dein Problem!“ Perry mischte sich nun ein: „Hört auf euch zu streiten! Laslow das hat hoffentlich nichts mit dem Streit von heute Mittag zu tun. „Doch!“, knurrte Arum und sah Perry streitsüchtig an. Laslow was ist in dich gefahren?“, wollte Perry entsetzt wissen. Wieder knurrte Laslow, doch diesmal galt es Perry. Lio öffnete die Augen ein Stück. „Es tut mir so Leid Lio! Das ist alles meine Schuld! Ich hatte ihn überredet!“, gestand Perry ihr Schuldbewusst. Lio drehte sich zu Laslow und flüsterte: „Tut mir Leid Laslow. Verzeihst du mir?“ „Du hast deine Strafe bekommen! Damit ist die Sache vom Tisch. Ich bring dich jetzt ins Bett!“, gab Laslow kalt zurück. Lio nickte erschöpft. Laslow ging in ihre Sweet und Arum folgte ihnen. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen sagte Arum: „Ich hätte Laslow fast den Kopf abgerissen, so glaubwürdig wart ihr!“ Laslow küsste Lio und fragte: „Wann sollen wir die anderen einweihen?“ „Wir könnten erst Mal unsere Versöhnung feiern Laslow.“, meinte Lio verschmitzt grinsend, „Ich will die anderen noch etwas zappeln lassen.“ Dann küsste sie Laslow innig. „Ich gehe dann Mal!“, meinte Arum, „Ich muss noch was erledigen. Bis heute Abend!“ „Ciau Arum!“, meinte Lio. Laslow kam nicht zu Wort, denn Lio küsste ihn bereits wieder.

 

Lio kuschelte sich an Laslow, als sie wach wurde. Laslow zog sie an sich und küsste sie. „Ich bin am Verdursten! Gehen wir jagen Schatz?“ fragte Lio. „Es ist noch hell! Ich könnte dir jetzt die Fähigkeit geben an die Sonne zu gehen, aber vor Morgen lass ich dich nicht an die Sonne!“, sagte Laslow, „Aber ich kann dir alles besorgen was du willst!“ „Lass nur, ich will selber jagen!“, gab Lio zurück, „Aber das andere ließe sich machen!“ Laslow küsste sie vom Ohr abwärts und flüsterte: „Dann jetzt!“ Darauf hin biss er zu. Lio wurde von einem Seltsamen Hochgefühl durchströmt. Nach einigen Minuten lies er von ihr ab und Lio setzte sich auf seinen Schoß. Sanft küsste sie die Stelle an Laslows Hals, unter der die Hauptschlagader lag. Dann biss sie zu. Wieder wurde Lio von diesem Hochgefühl durchströmt, doch diesmal begleitet von Laslows Gefühlen, seinem Wissen und vielen seiner Fähigkeiten. Lio lies bald von ihm ab. „Ich liebe dich Laslow!“, sagte Lio. „Mehr als mein Leben!“, gab Laslow zurück. Lio sah man nun nicht mehr an, dass sie ein Vampir war. Sie wollte gerade die Tür auf machen, als Fuego klopfte. Seltsamer weiße spürte sie genau wer in ihrer Nähe war. Laslow stand hinter ihr und sagte: „Was gibt’s Fuego?“ „Arum will mit Lio sprechen!“, sagte Fuego, „Und alles gute zum Geburtstag Kleines!“ „Danke!“, erwiderte Lio und lief schnell zu Arum. „Alles gute zum Geburtstag Engelchen!“, meinte Arum. „Danke, aber darf ich fragen warum du mich gerufen hast?“ „Ich will das du die anderen Ältesten auch einweihst!“, kam Arum gleich zur Sache. „Dann gleich offen! Ach Laslow hat mich gebeten dir zu sagen, dass wir den Blutaustausch gemacht haben!“, Lio streckte sich und Arum sagte: „Gut, aber heute feiern wir deinen Geburtstag!“ Sie gingen in den Speisesaal und Lio sah man an, was sie jetzt war. „Kommst du nachher mit auf die Jagt?“, fragte sie. „ich wollte dir sowieso noch ein paar Spiele zeigen!“, antwortete Arum. Die anderen Vampire sahen Lio erstaunt an. Gemütlich schlenderte sie neben Arum her zu ihrem Platz. Im Saal war eine toten Stille. „Welches Spiel willst du spielen Arum?“, fragte Laslow und sie setzten sich auf ihre gewohnten Plätze. Fuego, Perry und Salo setzten sich zu ihnen und Fuego meinte: „Für einen ein paar Stunden alten Vampir, bist du sehr ruhig!“ „Ich wurde gestern verwandelt...“, gab Lio gelangweilt zurück und aß ihr Brötchen. „Also hat Laslow dich doch zum Vampir gemacht? Nach eurem Streit?“, fragte Perry interessiert. „Nein. Ja.“, meinte Lio, „Laslow hat mich nicht zum Vampir gemacht. Das war Arum und wir hatten uns schon versöhnt als er es tat. Ich wollte dir nur ein schlechtes Gewissen machen. Ich war da schon ein Vampir...“ „Wir gehen nachher in eine Bar und spielen 'nobler Ritter'!“, erklärte Arum, „Ich werde dich belästigen und du lässt dich retten und spielst ein paar Tage oder Wochen mit der Beute... Den Rest solltest du ja kennen.“ Lio nickte und fragte nach: „Ich soll mich also wie ein verschrecktes Reh verhalten?“ Als Arum nickte murmelte sie: „Du wirst Augen machen!“ Dann war sie weg. Lio versank in ihrem Kleiderschrank. Sie suchte nach einem braven, roséfarbenen Kleid, das Perry ihr mal gekauft hatte. Plötzlich stand Arum hinter ihr. Sie spürte sofort seine Anwesenheit obwohl er nicht ein Geräusch verursachte. „Bei deinem Kleiderschrank bekommt man ja Angst!“, sagte er. „Das ist Perrys Schuld! Ihre und ihre Shoppingeskapaden!“, seufzte Lio. „Wen du jetzt daran denkst, was du Anziehen willst, müsstest du eigentlich tragen was du willst.“, meinte Arum. Lio schloss die Augen und konzentrierte sich. Als sie die Augen öffnete war sie angezogen und geschminkt. „Sehr gut! Du lernst schnell!“, meinte Arum, darauf hin war er verschwunden. Lio ging ins Schlafzimmer und küsste Laslow. „Arum hat mir gesagt, er will mit dir alleine jagen gehen!“, meinte Laslow traurig. „Hast du etwa Angst ich könnte seinem Charme verfallen? Keine Sorge. Arum ist wie ein Vater für mich und du, du bist mein Leben!“, sagte Lio sanft. Laslow sah sie an und meinte dann: „Glaubst du Arum nimmt es mir Übel wen ich dir dieses Kleid wieder aus ziehe?“ „Wen du das tust wird Arum aus unserer Zimmertür eine Trümmertür machen!“, warnte Lio, „Er steht schon davor!“ „Woher weißt du das?“, fragte Laslow und Arum, der plötzlich im Raum stand, synchron. „Ich hab die ältesten Vampire auf dem Schirm, könnte man sagen. Seit du mich verwandelt hast Arum, weiß ich auch das ich eine Lucian bin und was das heißt!“, erklärte Lio, „Momentan ist es nicht einfach das ganze Wissen zu sortieren, aber ich bekomme das schon hin.“ Laslow und Arum sahen sie verblüfft an. „Das ist erstaunlich!“, murmelte Arum. „Oh man!“, stöhnte Lio, „Ich bin am verdursten und ihr quasselt über meine Fähigkeiten!“ „Wir gehen wohl besser vor der Bar noch auf die Jagd!“, meinte Arum. Lio zog ihn ungeduldig mit. „Sehe ich auch so! Jetzt komm endlich!“, brummte Lio. Ihr Rachen brannte als hätte ihr jemand ein heißes Bügeleisen hineingeschoben. Arum versuchte, mit seiner Fähigkeit die Gedanken aller Vampire erkennen zu können, Lios Gedanke zu lesen. Doch aus irgend einem Grund bekam er sie nicht zu fassen. Lio konnte jedoch seine Gedanken ohne Probleme lesen. - Wieso kann ich ihre Gedanken nicht lesen? -, dachte Arum grummelig. „Weil ich es nicht will!“, sagte sie ohne nach zu denken. Jetzt wurde sie quengelig: „Ich will jetzt los!“ „Ich komme ja schon! Lio du reißt mir noch den Arm ab!“, lachte Arum.

 

Prinzessin der Nacht

 

Zwei Tage später war Lio wieder mit Arum auf der Jagd. Er nahm sich das Recht heraus, ihr selbst bei zu bringen, was sie als Vampirlady wissen musste. Lio schlich mit katzenhaften Bewegungen über ein Dach und beobachtete eine Gruppe Männer unter sich. Ein Dealer mit seinen Minderjährigen Kunden. Leise sprang sie auf das nächste Dach. Sie wartete darauf, dass die Teenager verschwanden. Arum saß im Schatten auf einer Feuerleiter und beobachtete wie Lio wie ein Panter, geduldig ihre Beute belauerte. Jetzt glühten ihre Augen lila auf. Ohne zu zögern rannten die Kids weg. Lautlos sprang Lio die sechs Meter in die Tiefe. „Entschuldigen sie!“, rief sie und Arum hätte wetten können, dass der Kerl sofort einen Ständer bekam, „Ich wollte etwas trinken, aber alleine wäre es so langweilig...“ Sie ging auf ihn zu, legte ihren Arm um seinen Hals und schob ihm ihr Becken entgegen. Arum musste schlucken. Dieses Mädchen spielte in der Oberliga! Sie hatte begonnen den Hals des Kerls zu küssen. Kaum war sie an der richtigen Stelle, biss sie zu. Dann spürte Arum zwei Auren. Normalerweise wäre das kein Problem, aber es waren SIE. Reinblutvampire! Einer war schon selten, aber das waren Zwei! Arum landete neben ihr. „Kleines wir gehen besser!“, flüsterte Arum Lio zu. Diese lies die Leiche fallen und fragte: „Wieso?“ „Weil er Angst vor uns hat!“, lachte eine, für Lio nur all zu bekannte Stimme. Arum knurrte und trat zwischen Lio und das Reinblut. „Raiga?“, fragte der zweite und sah seinen Freund unsicher an. „Wusste ich es doch! Raiga!“, rief Lio und fiel ihm um den Hals. Perplex zog dieser die Luft durch die Nase ein, erstarrte einen Moment und wirbelte Lio dann freudig herum. Sein Freund und Arum sahen ungläubig zu. „Was tust du den hier Schwesterchen? Wir dachten du wärst wie Mom und Dad tot!“ „Das glaubst du mir nie! Bei mir war nämlich die Hölle los! Wo warst du eigentlich? Ich hab versucht dich zu erreichen! Mehrfach!“, lachte Lio. „Kleines?“, fragte Arum. Lio hüpfte fröhlich zurück. „Ich sagte bereits, dass ich jetzt weiß was es heißt eine Lucian zu sein!“, sagte Lio. „Mom und Dad haben dich Blockiert?“, fragte Raiga, „Äh ich bin Robin... Robin Raiga Lucian!“ „Arum, freut mich!“, sagte Arum, „Lio könntest du mir bitte erklären, was hier los ist?“ „Ja, erklärst du es mir bitte auch Raiga?“ „Ja. Äh... also ähm...“, Lio sah hilfesuchend zu Robin, „Robs?“ „Wollen wir was trinken gehen?“, fragte Raiga, „Ach das ist Jack!“ Arum nickte und Lio sprach: „Ich rufe nur Laslow an! Er ist mein Freund...“ Raiga nickte und Lio ging mit dem Handy ein paar Schritte zur Seite. „Hai Schatz! Kommst du bitte schnell ins Graciel? Das Café in der Innenstadt... Ja genau, mach schnell!“, dann trat sie wieder zu Arum, „Mach dir keine Sorgen! Raiga kann ganz zahm sein!“ Um sich machte Arum sich auch keine Sorgen. Die vier saßen noch keine zehn Minuten, da kam auch schon Laslow herein. Er sah Lio aufgeregt mit einem Reinblutvampir sprechen. Arum und ein weiteres Reinblut starrten sie ungläubig an. „Schatz, alles in Ordnung?“, fragte er und knurrte das Reinblut leise an, „Wer sind die Zwei?“ „Laslow... Also setz dich bitte erst!“, sagte Lio und küsste ihn zur Begrüßung. Als Laslow saß begann sie zögernd: „Laslow, das ist Robin Raiga Lucian... Mein älterer Bruder.“ „So hab ich auch reagiert!“, meinte Arum, als Laslow Lio ungläubig anstarrte. „Lio war ein Halbblut zwischen Hexe und Vampir.“, erklärte Robin, „Jetzt ist sie ein Reinblutvampir. Da ihr es nicht wusstet gehe ich davon aus, dass einer von sie verwandelt hat.“ „Ja, ich!“, meinte Arum. „Okay!“, meinte Jack gedehnt, „Ich dachte deine Schwester wäre tot!“ „Das ist eine lange Geschichte!“, sagten Lio und Laslow wie aus einem Mund. Dann begann Lio zu erzählen. Jack und Raiga knurrten am Ende verärgert. „Weißt du wo ich diesen Mareck finde Schwesterherz?“, fragte Robin. „Ja, aber das mache ich selbst!“, knurrte Lio ihre Bruder an. Dieser hob abwehrend die Hände: „Ist ja gut Tigerchen!“ „Nicht mehr Kätzchen?“, fragte Lio erstaunt. Jack meinte: „Du bist halt jetzt eine ernst zu nehmende Gegnerin!“ Die Bedienung kam und nahm ihre Bestellung auf. Lios Augen leuchteten kurz lila auf. Arum fragte: „Was hast du gemacht?“ Die Reinblutvampire sahen sie perplex an. Lio nickte in Richtung der Kellnerin. Sie baggerte Laslow schon die ganze Zeit über an. Jetzt stand sie in den Putzeimer, rutschte aus und kickte sich das Putzwasser über den Kopf. Die Vampire lachten und Laslow küsste Lio. „Kann ich dich dafür begeistern mit uns nach Hause zu kommen?“, fragte Robin. „Ein anderes Mal vielleicht!“, gab Lio zurück, „Ich glaube ich habe hier Klärungsbedarf.“ „Aber du kommst mich mal besuchen?“, fragte Raiga und sah sie treuherzig an. „Ja, klar!“, erwiderte Lio. Sie verabschiedeten sich und Arum und verschoben ihr geplantes Spiel auf ein anderes Mal.

 

Zurück in Laslows Reich sagte dieser noch immer geschockt: „Zwei Reinblüter auf ein Mal!.... Nein halt, wen ich diesen Robin richtig verstanden habe ja sogar drei!“ Perry, Fuego und Salo sahen ihn entsetzt an. „Ich sagte bereits das von Robin keine Gefahr aus geht!“, sagte Lio, „Er würde mir nie weh tun und das ließe sich nicht vermeiden wen er euch etwas tut!“ „Ich komme nicht mit!“, stellte Salo fest. „Dann bleibst du eben hier!“, meinte Perry, „Was ist los?“ „Lio ist eine Lucian! Das wisst ihr!“, sagte Laslow. Die drei nickten und Arum fuhr fort: „Wie sich heraus stellte, besteht diese Familie aus Reinblutvampiren, ihren menschlichen Gefährten und den Halbblütern, die aus solchen Verbindungen entstehen. Das heißt Lio ist ein Reinblut!“ Jetzt starrten die drei Lio ungläubig an. „Es kommt noch etwas härter...“, begann Lio vorsichtig, „Ich bin so was wie eine Prinzessin.“ Totenstille. „Wie... Wie meinst du das?“, fragte Fuego mit großen Augen. Lio war das furchtbar peinlich: „Also... mein Vater ist... ähm war... das Oberhaupt des Clans... und der Clan führt die Reinblutvampire.“ „Wieso zur Hölle hast du mir das nicht gesagt!“, fragte Laslow und wurde 'etwas' Lauter. Jetzt reagierte Lio wie auch er: „Und wann bitte sollte ich es dir sagen? Oder wie? Sollte ich einfach sagen: Du Schatz ich wollte dir nur sagen ich bin die Prinzessin der Reinblutvampire?! Ich bin mir dessen gerade mal 72 Stunden bewusst Laslow!“ Lio stiegen die Tränen in die Augen. „Es tut mir Leid Schatz!“, sagte Laslow und nahm sie in den Arm, „Ich wollte es dir nicht zum Vorwurf machen!“ „Schon gut! Ich bin wohl etwas überreizt!“, meinte sie und dachte: Reinblutvampire können schwanger werden! Hoffentlich nicht! „Perry kommst du bitte mal?“, fragte Lio. Perry folgte ihr. „Was hast du?“, fragte Perry. „Ich brauch einen Mondkalender! Reinblutvampir können nämlich schwanger werden. Und zwar immer beim Blutmond, also dem roten Vollmond!“ „Der ist schon fast zwei Monate her!“, sagte Perry. Beruhigt nickte Lio: „Ich bin heute so komisch drauf... Ich leg mich etwas hin.“ „Schlaf gut!“, erwiderte Perry und ging zu den anderen zurück.

 

Als Lio am nächsten Abend aufwachte lag sie eng an Laslow gekuschelt. „Morgen Süße!“, flüsterte Laslow. „Was hast du heute vor?“, fragte Lio. „Noch nichts!“, gab Laslow zurück. „Gut!“, sagte Lio, „Dann kannst du mich ja zum Frisör begleiten und...“ Lio zählte auf was sie vor hatte und Laslow dachte: Ich sollte das nächste Mal überlegen bevor ich was sage! „Ich würde dich trotzdem wieder dazu bringen mich zu begleiten!“, rief Lio aus dem Bad. Laslow seufzte. Er wusste sie hatte Recht!

 

Lio und Laslow wollten gerade auf die Jagd gehen. Es war seit einer Stunde dunkel. Als sie nun um eine Ecke bogen erstarrte Lio. „Mareck ist auf dem Weg zu uns.“, zischte sie und verbarg ihre Reinblutaura. Sie musste jetzt wirken wie vor ihrer Verwandlung. „Lass uns so tun als wäre ich noch eine Sterbliche.“, meinte sie leise, „Ja die Idee ist gut!“, erwiderte Laslow. Sogrates lief neben ihnen her. Als sie um die nächste Ecke bogen hörten sie Mareck bereits knurren. Laslow uns er belauerten sich. Lio drückte sich, scheinbar ängstlich, an die Wand der alten Lagerhalle. Plötzlich sprang Mareck zurück. Lio spürte eine Teleportation und Laura tauchte auf. Lios Augen würden Lila und sie knurrte. Dann sprang sie Laura an. Diese knurrte ebenfalls. Mareck hatte sie also zum Vampir gemacht. Lio drehte ihr blitzschnell den Arm auf den Rücken und drückte sie auf den Boden. Laslow übernahm Lios Griff und hielt die fauchende Laura fest. Knurrend stand Lio auf. Mareck beobachtete sie ganz genau. „Ich glaub's nicht! Du bist ein Fehltritt deiner Mutter gewesen! Sonst wäre deine Aura...“, erschrocken brach er ab, als Lio ihr Aura nicht mehr unterdrückte. Mareck wurde kreide bleich und er fuhr fort: „...Etwa so!“ Lio kauerte sich lauernd nieder. Wen möglich wurde Mareck noch blasser. Dann sprang sie ab. Sie versuchte sofort zu beißen. Mareck macht eilig einen Satz zurück. Lio zog ihr Schwert, dass dematerialisiert an ihrem Gürtel trug. Mareck und sie kreuzten sofort die Klingen. Lauernd beobachtete sie Mareck nach dem ersten Schlagabtausch. Sie wartete auf ein Zucken oder einen Blick, der ihr seinen nächsten Zug verriet. Dann bekam sie was sie wollte. Mareck zuckte und wollte sie an der linken Seite treffen. Geschmeidig wich Lio aus und verletzte ihn schwer am Waffenarm. Überrascht wich Mareck zurück. Lio spielte mit dem Schwert: „Soll ich dir gleich hier die Hölle heiß machen, oder dich Raiga ausliefern?“ Sokrates schlich um Mareck herum und knurrte böse: „Raiga hat mehr Erfahrung!“ „Da hast du recht...“, grinste Lio. Mareck wollte schon fliehen, doch Lio packte ihn am Kragen. Raiga?, Brüderchen!, rief Lio telepathisch. „Ja, Schwesterchen?“, fragte Raiga und besah sich die Szene die sich ihm bot. „Möchtest du?“, fragte sie und hielt Raiga Mareck hin, „Du hast mehr Erfahrung“ Laslow warf sich Laura über die Schulter. „Du könntest dich auf meinem Spielplatz austoben!“, bot er Raiga an. „Gern! Dieser Trottel hat schließlich meine Schwester bedroht!“, knurrte Raiga, „Komm ich nimm ihn dir ab!“ Laura versuchte verzweifelt sich zu befreien. „Vergiss es Laura! Du entkommst mir nicht mehr.“, zischte Laslow. „Selbst wen sie entkommt, Länger als 15 Minuten läuft sie nicht frei herum. Dann hab ich sie wieder!“, meinte Raiga und schlug dem knurrenden Mareck in den Magen. „Zehn Minuten...“, meinte Lio gelangweilt. Raiga knurrte sie spielerisch an. „Ich war schon immer besser als du!“, sagten beide gleichzeitig. Dann sah sie sich an und lachten. Laslow zog sie in seine Arme und küsste sie. Raiga lächelte. Seine Schwester war glücklich und das war alles was für ihn wichtig war. Sie teleportierten sich in Laslows 'Spielzimmer'. Damit war eine riesige Folterkammer gemeint. Früher hatte es sie weder interessiert, noch hatte es sie abgestoßen. Ihr war es egal gewesen was Laslow mit seiner Beute oder seinen Feinden tat. Jetzt hatte auch sie ihren Spaß. Raiga lies Mareck richtig leiden. Vorsichtig, von Marecks angelockt kamen Arum und Perry in das Spielzimmer. „Was ist den hier los?“, fragte Arum. Laslow riss sich von Raiga los und trat zu Arum und Perry. Lio flüsterte ihrem Bruder etwas zu und folgte dann Laslow. „Lio hat Mareck gefangen und Robin gebeten sich mit ihm zu beschäftigen! Da hab ich mir gedacht ich lasse die zwei hier spielen!“, meinte Laslow gelassen. „Hi!“, sagte Lio, „Laslow, Raiga und ich wollen auf die Jagd. Wir beide wurden ja vorhin unterbrochen und Mareck braucht wohl mal eine kleine Pause!“ „Gut! Kommt ihr beiden wieder?“, fragte Laslow. „So schnell wirst du mich nicht wieder los Süßer!“, sagte Lio laut schnurrend. Raiga trat zu ihnen und nickte Arum zu. Perry lächelte er an. „Ich bin Robin Raiga Lucian!“, stellte er sich vor und gab Perry einen Handkuss, „Es freut mich sie kennen zu lernen.“ Perry kicherte wie ein Schulmädchen und sprach: „Claire Parré! Die Freude ist ganz meiner Seit's!“ „Claire?“, fragte Lio schmunzelnd. Perry sah Raigo verträumt an und nickte. „Lass uns gehen Schwesterchen!“, meinte Robin, „Ich bin am verdursten!“ „Gut!“, damit griff Lio nach Raigas Hand und teleportierte sich und ihren Bruder in die Stadt. „Dieser Traumtyp ist Lios Bruder?“, fragte Perry verträumt. „Soweit ich weiß ja!“, meinte Arum und schüttelte den Kopf über die Vampirlady.

Familie

 

Robin und sie schlichen durch die Stadt. „Du bist eine hervorragende Jägerin.“, meinte Raiga. „Du schleimst! Was willst du?“, fragte Lio. „Der Clan will das du nach Hause kommst...“, begann Raiga vorsichtig. Lio erwiderte entschieden: „Nein! Sie wollen das ich Merlin als Gefährte akzeptiere. Aber das werde ich nicht!“ „Du solltest zumindest deinen Rangfest legen lassen. Da du eine wirklich Kraftvolle Aura hast, denke ich das du sogar stärker bist als ich!“, meinte Raiga. „Oh, ich weiß genau was ich kann!“, meinte Lio fies grinsend, „Du währst sicher kein Gegner für mich!“ Spielerisch knurrend sprangen sich die Geschwister an. Kurz rauften sie wie Kinder, dann saß Lio auf Robins Bauch und fixierte seine Handgelenke in am Waldboden. „Wer ist stärker?“, fragte sie verspielt knurrend. Raiga stöhnte: „Bitte nicht!“ Lio knurrte wieder. Raiga holte Luft um ihr zu antworten, da wurde Lio von ihm herunter gerissen. Zwei Reinblüter waren aufgetaucht, der eine wollte sie fest halten, der andere Robin helfen. Lio biss zu, packte ihren Gegner dann und drehte ihn auf dem Rücken. Mit einem gezielten Schlag setzte sie ihn außer Gefecht. „Kauro hast du die Vampirin?“, fragte der Zweite. „Kauro ist schlafen gegangen!“, knurrte Lio unheilvoll. „Wer oder was bist du?“, knurrte das Reinblut verwirrt, „Eine normale Vampirin wäre nicht in der Lage es mit Kauro auf zu nehmen. Geschweige denn mit Raiga!“ „Sie ist auch keine normale Vampirin!“, meinte Raiga, „Aber ich halte mich raus! Kitty, tu mir nur einen Gefallen und lass den Wald so wie er jetzt ist!“ Lio schnurrte: „Wieso sollte ich gegen ihn kämpfen Bruderherz? Ich habe nicht vor mich zu Tode zu langweilen!“ „Bruderherz?“, fragte Kauro der langsam zu sich kam und stöhnte dann, „Verdammt mein Kopf!“ „Früher oder später wirst du ohnehin in Rangkämpfe verwickelt werden!“, begann Raiga zu diskutieren. „Ja, später!“, knurrte sie Raiga an, Nur gegen dich würde ich jetzt schon...“ Raiga fauchte und sprang sie an. Knurrend und fauchend rollten die beiden über den Waldboden. Während ihr Bruder versuchte sie mit seinen magischen Fähigkeiten von sich runter zu bekommen. Lio juckte das nicht im geringsten. Sie hielt ihn ohne Magie auf den Boden gedrückt. „Mach das nicht noch ein Mal Raiga Robin Lucian!“, fachte Lio, bleckte die Zähne und ihre Augen wurden wieder Lila, „Ich mag es nicht wen man mir in den Rücken springt. Du hast mich noch nie richtig bösartig erlebt und das willst du auch nicht!“ Raiga zitterte am ganzen Körper, als Lio von ihm ab ließ. „Tu... Tut mir... Leid... Li... Lio!“, stotterte Raiga. „Ich gehe nach Hause!“, knurrte Lio und verschwand. „Was ist mit dir los?“, fragte Kimba. „Sie hat nur ihre Körperliche Kraft verwendet!“, sagte Raiga noch immer zitternd. Die beiden anderen starrten ihn an. „Ich hatte nicht den Hauch einer Chance!“, murmelte Raiga.

 

Lio war stinksauer. Raiga war dämlich. Sie an zu greifen ohne zu überprüfen ob sie ihn nicht töten könnte. Momentan war Raiga das zweit, halt nein, nach ihrem Kampf das dritthöchste Mitglied des Clans. Mit glühenden Augen ließ sie sich auf die Couch neben Arum fallen. „Wo kommst du so plötzlich her?“, fragte er. Lio zupfte sich Laub aus dem Haar und fragte bissig: „Wonach sieht es den aus?“ „Wie kam es zu dieser... herbstlichen Frisur Schatz?“, fragte Laslow. „Ich hab mich mit Raiga geprügelt.“, gestand sie, „Und zwei anderen, die dazwischen gehen wollten, als wir noch gespielt haben!“ „Hast di sie alle zur Sau gemacht?“, fragte Perry und grinste fies. Lio schloss sich dem an, doch bevor sie etwas sagen konnte stand Robin im Raum und sagte: „Oh ja! Hat sie! Und wie! Tigerchen Onkel Legolas will dich sehen! Morgen Nacht. Ich schreibe dir eine SMS mit allen Infos! Und es tut mir echt Leid!“ „Ja, gut. Und schon vergessen!“, erwiderte Lio. Raiga verschwand darauf hin. Nach diesem Gespräch lehnte sich Lio zurück und schloss die Augen. „Wer ist Legolas?“, fragte Salo. „Der momentane Anführer der Reinblüter!“, erklärte Arum. „Und was will er von dir Lio?“, wollte Fuego wissen. „Das erfahre ich bei dem Treffen. Aber mit ihm werde ich schon fertig, keine Sorge!“, meinte Lio und hatte einen leicht lila Schimmer in den Augen.

 

Lio ist klug, sagte Raiga sich selbst. Klug genug um Marecks Pläne zu durchkreuzen. „Onkel Legolas wo willst du sie treffen und wann?“, fragte Raiga seinen Onkel. Er konnte ihn nicht Leiden, aber da gab es das Problem das er noch nicht mal mit seiner kleinen Schwester fertig wurde! Um gegen Legolas an zu kommen, war er noch viel zu Jung! Legolas wollte gerade Antworten, als Raigas Handy vibrierte. Der Clanführer sah Raiga mit hochgezogener Augenbraue an. „Lio hat geschrieben!“, murmelte Raiga, dann schluckte er, „Sie schreibt:

 

Da du (Onkel Legolas) mich sehen willst und nicht anders herum, gebe ich Zeit und Ort vor! Wen dir das nicht passt: Pech!

Graciel → 19:30

Lio

PS: Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit!“

„Sie scheint frech zu sein!“, meinte Damokles, Legolas Berater. „Sie hat mich ohne die geringste Mühe geschlagen!“, flüsterte Robin. Damokles sah ihn ungläubig an. „So etwas dachte ich mir bereits.“, meinte Legolas gelassen, „Eure Eltern haben sie in einer ganz besonderen Nacht gezeugt!“ „Wie bitte?“, fragte Damokles. „Bei Blut Mond in der Walpurgisnacht! Am Tag war eine Sonnenfinsternis...“, sagte Raiga. Damokles wollte schon sagen, dass Legolas ihr nicht alleine gegenüber treten sollte, als dieser meinte: „Ich werde alleine gehen! Meine Nichte soll nicht verschreckt werden. Ich will ihr ja nicht drohen!“ Raiga musste sich selbst eingestehen, dass Legolas ihm gerade sympathischer geworden war.

 

Lio war am nächsten Tag pünktlich im Café. Sie hatte bereits etwas bestellt und unter dem Tisch lag Sokrates und beobachtete aufmerksam wie Legolas näher kam. Legolas erkannte sie sofort. Sie sah ihren Eltern unglaublich ähnlich. „Darf ich mich setzen?“, fragte er sie. „Natürlich Ich finde das in Ordnung!“, erwiderte Lio, „Möchtest du etwas essen oder trinken?“ „Ein Kaffee würde mir genügen!“, antwortete Legolas. Lio beobachtete ihn genau. Legolas sah aus wie Mitte dreißig. Seine mittellangen Haare waren schwarz und standen ihm wirr vom Kopf. Seine Augen waren jadegrün und musterten sie wachsam. „Was willst du von mir?“, fragte Lio ungeduldig. „Mit dir reden. Das verlorene Kind wieder in den Clan einführen...“, meinte Legolas. „Ich will nur Leider nicht in den Clan eingegliedert werden!“, meinte Lio, „Ich habe mir die letzten Jahre etwas aufgebaut! Das will ich nicht wieder verlieren!“ „Würdest du ja nicht!“, meinte Legolas, „Du würdest etwas dazu gewinnen!“ „Der Rat würde versuchen mich in eine Verbindung zu drängen, die ich nicht will!“, knurrte Lio, „Ich bin bereits vergeben!“ „Ist er auch gut zu dir?“, fragte Legolas. Lio sah ihn irritiert an. „Hat Robs nichts gesagt? Er kennt ihn! Und ja er ist gut zu mir! Er trägt mich auf Händen!“, erklärte Lio. „Dann bin ich ja beruhigt!“, meinte Legolas, „Und der Rat kann dir nichts anhaben! Aber ich würde mich gerne Mal mit dir Messen! Nicht Heute! Einfach wen du Lust haben solltest!“ „Irgendwann mal gerne!“, meinte Lio abwesend. Legolas stand auf: „Danke das du dir die Zeit genommen hast! Eines noch: Robin hat zwei Namen und du?“ „Ich auch, aber ich gebe ihn so gut wie nie preis. Damit wirst du Leben müssen Legolas!“, sprach Lio, „Den Ausnahmen kommen bei diesem Thema nicht in frage!“ Damit teleportierte Lio zu Laslow. Dieser fuhr erschrocken zusammen, als Lio sich auf seinen Schoss setzte und fragte: „Gehen wir ins Kino Schatz?“ „Erschrecke mich doch nicht so Liebling!“, erwiderte Laslow, „An welchen Film hast du gedacht?“

 

Getestet

 

Lio und Laslow gingen nach dem Kino noch jagen. Kurz nachdem beide ihren Durst gelöscht hatten, begann Lio interessiert zu schnuppern. „Ein ähnlicher Geruch ging auch von Mareck aus...“, sagte sie mehr zu sich als zu Laslow. Raiga? Kommst du bitte Mal kurz!?, sprach sie telepathisch. „Ich kenne diese Art von Geruch! Er bedeutet Gefahr, aber ich verstehe es gerade ganz und gar nicht!“, erklärte sie Laslow. Dieser schnupperte inzwischen auch sehr aufmerksam. Als Raiga auftauchte begann er so fort zu schnuppern. „Wir müssen sofort hier Weg!“, meinte er dann alarmiert, „Das sind Jäger!“ Raiga griff nach ihrer Hand und wollte sie weg ziehen, doch schon wurde Lio angegriffen. Instinktiv biss Lio zu. „Tenebra! En numelio te corosch! ( Tenebra! Ich fordere dich heraus!)“, sagte eine Stimme, die Lio seltsam vertraut vor kam. Lio sprang zurück und erkannte Tapio, der ihr vor Jahren Sokrates als Welpe geschenkt hatte. „Vomo raides Tapio! (Ich nehme an Tapio)“, erwiderte sie. „Kann es sein, dass du es warst, der meine Eltern getötet hat und nicht Mareck? Er hat dich wahrscheinlich nur zu uns geführt!“, knurrte sie nun und kauerte sich sprungbereit nieder. „Nein, aber gesucht habe ich dich trotzdem Tenebra! Nur wegen deiner Blockade war es mir nicht möglich dich zu finden!“ Raiga hinter ihr rief fast panisch: „Lio komm da weg! Wir müssen...“ Lio sprang und griff Tapio an. Wieder biss sie den Wertiger, welcher noch in Menschengestalt war, in die Schulter. Mit einem Lauten Brüllen verwandelte er sich und schlug mit den Klauen nach ihr. Doch Lio war zu schnell. Raiga wusste sich nicht anders zu helfen und rief Legolas. Wie Laslow so ruhig bleiben konnte erschien ihm ein Rätsel. „Lio!“, keuchte Legolas im ersten Moment erschrocken. „Wir können uns nicht einmischen! Lio oder der Jäger haben...“, begann Robin. „Das ist Sokrates, nicht einer der Beiden!“, unterbrach Laslow gelassen, „Außerdem... seht mal genauer hin!“ Legolas meinte: „Das ist kein Kampf auf Leben und Tod! Sie testen nur wer der stärkere ist!“ Plötzlich knallte es Laut und die beiden Kontrahenten wurden in das Kraftfeld geschleudert. „Au!“, sagte Tapio. „Stark bist du!“, brummte Lio und rieb sich die Schulter. „En tu Tenebra! (Du auch Tenebra)“, brummte Tapio. „Bitte nen mich nicht so Tapio!“, schnaubte Lio, „Hab ich mich bewiesen oder willst du einen richtigen Kampf?“ „Du hast dich bewiesen! Und wegen deinem Vorwurf von vorhin: Deine Eltern hätte keiner meiner Wandler etwas getan. Wir reden ein andermal kleiner Blutengel!“, damit war Tapio fort. „Ich verstehe diesen Wandler einfach nicht! Was zur Hölle sollte das jetzt wieder heißen?“, fragte Lio Sokrates. „Tapio war schon immer für alle ein Mysterium!“, erwiderte der Wolf. Legolas sah genau wie Robin seine Nichte ungläubig an. „Erklärst du uns was hier los war?“, fragte Legolas. „Bei jeder Generation wird das stärkste Kind geprüft. Entweder auf Charakter, auf Wissen, auf Widerstandsfähigkeit und so weiter. Tapio hat meine Kraft geprüft und wie ich sie nutze. Weil das vor meiner Wandlung mein wunder Punkt war.“, erklärte Lio. „Wieso wusste ich nichts davon?“, fragte Robin leicht beleidigt. „Solche Dinge werden nur dem mächtigsten Kind erzählt Robin!“, meinte Legolas. Lio ging zu Laslow. Dieser zog sie an sich und küsste sie. „Sagte ich nicht, dass du alles schaffen kannst, wen du es willst!“, sagte er, „Wen Sokrates euch nicht abgeschirmt hätte, wäre hier jetzt alles nur noch Schutt und Asche!“ „Tapio ist kein Feuer Fan und ich will nicht das du in Gefahr gerätst! Also denke ich du übertreibst!“, knurrte Lio an seinen Lippen. „Kommst du bitte in der nächsten Nacht ins Schloss Blackmoon?“, fragte Legolas in geschäftsmäßigem Ton. Gereizt fragte Lio: „Warum?“ „Ich muss mit dir sprechen! Das ist alles!“, meinte Legolas und sah sie abwartend an. „Gut! Zur Hölle, ich komme! Aber wehe das ist eine Falle!“, brummte Lio, „Ich brauch jetzt ganz dringend noch einen Drink! Kommst du mit Laslow?“ Der Vampir nickte und gemeinsam verschwand das Paar in der Dunkelheit. „Wieso vermutet sie eine Falle?“, fragte Robin vorsichtig. „Sie traut keinem von uns Robin! Und irgendwas sagt mir, dass das gut so ist!“, erklärte Legolas. „Du glaubst wir haben einen Verräter im Clan?“, hackte Robin erstaunt nach. Legolas wirkte sehr nachdenklich als er antwortete: „Ich glaube nicht, dass der Jäger gelogen hat... Und außer den Jägern gab es nur eine Hand voll Reinblüter, die es mit deinen Eltern hätten aufnehmen können! Vielleicht noch Dämonenfürsten, oder hochrangige Engel, aber die halten sich von uns in der Regel fern.“ Jetzt wirkte auch Robin sehr nachdenklich. „Du hättest es mit unseren Eltern aufnehmen können und bekleidest jetzt Vaters Position...“, sprach er dann, „Allerdings ist mir auch bewusst dass du es nicht gewesen sein kannst... Du warst mit mir unterwegs zu diesem Zeitpunkt...“ „Wir werden in Zukunft vorsichtiger sein müssen!“, meinte Legolas und er und Robin setzten die Teleportation ein. Dann war die Straße verlassen. Nur die goldenen Augen von Sokrates waren noch zu sehen. Schnaubend trat er aus den Schatten. „Das wird Lio interessieren...“, murmelte der Rüde und rannte dann los.

 

Unverhofft kommt oft...

 

 



Eine dreiviertel Stunde später waren Laslow und Lio wieder in Laslows Reich. Nur einen Moment später erschien neben dem Paar Sogrates. „Und Sogrates?“, fragte Lio neugierig. „Legolas geht von einem Verräter in den eigenen Reihen aus. Er hat aber noch keine Idee, wer es sein könnte!“, berichtete der Wächter. Laslow runzelte die Stirn. „Das hört sich nicht gut an!“, meinte Arum, „Was war den los?“ Lio schnaubte wenig damenhaft und erzählte was geschehen war. „Oh Man!“, stöhnte der Meistervampir. „Ich hatte mich eigentlich auf ein wenig Ruhe gefreut!“, seufzte Lio. Arum grinste: „Ohne etwas Aufregung wäre die Ewigkeit nicht zu ertragen!“ „Trotzdem hätte ich gerne Mal einige Zeit lang meine Ruhe!“, brummte Lio leicht angesäuert. „Was glaubst du warum dein Onkel will, dass du in dieses Schloss kommst?“, fragte Fuego interessiert. „Er wird mich mit einigen Mitgliedern des Clans bekannt machen und mit mir über einige Punkte sprechen wollen. Zum Beispiel: Das Thema Verräter. Dann wird er mir nahelegen einige Rangkämpfe zu machen, damit die anderen meine Macht anerkennen und wie ich ihn einschätze würde er auch ganz gerne herausfinden wer von uns der Stärkere ist...“, erklärte Lio. „Gibt es eigentlich einen Weg wie wir dafür Sorgen können, dass hier nicht ständig Reinblüter ein und ausgehen wie sie es wollen Liebes?“, fragte Laslow und fixierte einen Punkt hinter ihr. Erstaunt drehte sich Lio herum und sah wie sich Legolas keuchend auf Perrys Sessel stützte. „Tut mir Leid das ich so unhöflich bin!“, knurrte Legolas, „Aber es gibt ein Problem!“ Da sah Lio die heftig blutende Wund, knapp neben seinem Herzen. „Verdammt!“, fluchte Arum und sprang auf. Auch er hatte die Wunde entdeckt. Lio stand auf und trat auf Legolas zu. „Halte Still!“, befahl sie und hielt ihre Hand einige Zentimeter über die Wunde. Dann murmelte sie einen leisen Zauber und die Wunde schloss sich wie im Zeitraffer. Legolas atmete erleichtert auf, als die Schmerzen abebbten. „Robin und ich wurden angegriffen im Blackmoon...“, meinte Legolas, „Sie haben ihn gefangen genommen, als er mir den Rücken frei hielt, während ich mit Damokles gekämpft habe. Er führt diese Verräter an! Ich befürchte der Rat steckt dahinter!“ „Das haben sie sich nicht wirklich getraut!“, murmelte Lio in einem Ton, der die anwesenden Vampiren in Angstschweiß ausbrechen lies, „Sie haben wohl vergessen warum sie nicht alle von Dämonen, Engeln und den Werwesen gejagt werden! Glauben sie wirklich, sie wären in der Lage es mit diesen Feinden aufzunehmen, wen sie nicht mehr von den Lucians geschützt werden?“ Legolas sah sie sprachlos an. Die Vampire um sie herum wirkten etwas eingeschüchtert, aber nicht überrascht. Lios Augen glühten Violett und ihre Zähne waren voll ausgefahren. Der einzige der entspannt blieb war Laslow. „Vielleicht wäre es klug diesen bestimmten Freund anzurufen!“, meinte Laslow als er merkte das Lio das ganze sehr ernst nahm, „Du weist schon, der der sich so gut anpirschen kann!“ Auf Lios Lippen schlich sich ein bösartiges Grinsen. „Ich dachte du magst ihn nicht?“, fragte sie und zückte ihr Handy, „Aber die Idee ist gut!“ „Ich hab inzwischen kapiert, dass ihr nicht aneinander interessiert seit.“, meinte Laslow gelangweilt, „Und wen er dabei ist, wird es doch in der Regel recht lustig!“ Lio wählte bereits eine Nummer und hielt sich das Handy ans Ohr. Die anderen hörten eine fröhliche Stimme: „Hi Kleines Raubkätzchen! Wie geht es dir den so?“ „Hi kleiner Teufel!“, erwiderte Lio und sah zu den Vampiren die sie beobachteten, „Ich muss dringend mit dir Reden! Kannst du vorbei kommen?“ „Klar! Sofort oder hast du noch was vor?“, fragte die Männerstimme am anderen Ende. „Es geht um meine Familie. Daher wäre mir gestern lieber als heute!“, antwortete die junge Reinblutvampirin. Nun konnten alle höre wie der Mann am anderen Ende der Leitung ernst wurde: „Da du Bescheid weist, wer deine Familie ist, gehe ich davon aus, dass du verwandelt wurdest. Ich bin in ein paar Minuten bei dir Kleines! Leg deinen Kuschelvampir bitte schon mal an die Leine.“ „Nicht nötig! Der ist auf Handzahm gestellt!“, erwiderte Lio, „Beeile dich bitte. Ich glaube mein Bruder ist in ziemlichen Schwierigkeiten!“ „Versprochen! Ich bring noch ein wenig Verstärkung mit. Das kann man immer brauchen.“ „Bis Gleich!“, verabschiedete sich das Reinblut und legte auf. „Ihr habt es ja alle gehört...“, meinte Lio und setzte sich neben Laslow. Legolas sah aufmerksam zu wie dieser sie in den Arm nahm und sie küsste. „Wie ich sehe hat Lio nicht übertrieben, als sie sagte, du würdest sie auf Händen tragen!“, meinte er um die drückende Stille zu durchbrechen, „Es ist schön zu sehen, das sie Glücklich ist. Nach allem was war.“ „Sie ist mein ein und alles!“, erwiderte Laslow. Da kam ein junger Vampir in den Raum und sagte: „Die Gäste sind eingetroffen Meister...“ Dabei zitterte er wie Espenlaub und sein Blick huschte von einem der Anwesenden zum nächsten. Laslow und Lio standen auf und verließen das Wohnzimmer. Die anderen folgten Wortlos. „Ist sie öfter so?“, fragte Legolas leise Fuego. „Immer wen es Probleme gibt. Das hier ist nur Stufe eins von Drei...“, antwortete dieser ebenfalls leise. „Bei Stufe zwei wird sie gefährlich.“, setzte Perry hinzu. „Stufe drei kennen nur Laslow und ich. Das ist der Punkt wo selbst unseren Gästen vorsichtig werden würden.“, erklärte Arum und beobachtete das Paar wachsam, „Und im Moment scheinen sie beide in dieser Stimmung zu sein.“ Legolas nickte dankbar. „Es sind fünf Stufen.“, meinte Lio plötzlich. Verwirrt sahen die älteren sie an. „Bei Stufe fünf solltet ihr alle nicht mehr in der Nähe sein. Nur Sokrates, ich und unser „Gast“ wagen sich dann noch in ihre Nähe.“, meinte Laslow, „Was auch ganz gut so ist!“ Legolas bemerkte nun eine unglaublich mächtige Aura, auf die sie genau zu liefen. Sein Instinkt riet ihm lieber zu verschwinden, doch er riss sich zusammen und folgte weiter Laslow und Lio. Diese hatte noch immer leuchtend violette Augen und war stinksauer. Nach Außen blieb sie jedoch scheinbar völlig entspannt. Lio trat in den Festsaal und sofort wurde sie von den drei Männern, die dort warteten, bemerkt. Der vorderste von ihnen hatte tiefschwarze Haare und seine Augen wirkten ebenfalls schwarz. Links von ihm stand ein rothaariger Mann mit giftgrünen Augen und rechts ein Mann mit blonden Haaren und silbernen Augen. Alle drei wirkten wie Kämpfer. Legolas schluckte entsetzt, dass konnte Lio genau hören. Ihm war also aufgefallen, dass es sich bei den dreien um Dämonen handele. „Lioba! Süße! Was gibt es für einen Notfall mit deinem Bruder?“, fragte der Schwarzhaarige. „Damokles hat Verrat begangen und meinen Bruder gefangen genommen. Legolas wurde bei den Kämpfen schwer verletzt.“ Der Schwarzhaarig warf einen Blick zu ihrem Onkel und fragte: „Um die Wunde hast du dich wohl schon gekümmert.“ Lio nickte: „Die Verräter haben wohl meine Eltern getötet und es Mareck in die Schuhe geschoben Lucifer!“ „Wen sie mit deinem Vater fertig wurden, ist es gut dass du mich angerufen hast!“, meinte Lucifer ernst. Da machte es auch schon einen dumpfen Knall. Alle drehten sich erstaunt um. „Ich glaube das war zu viel für Legolas!“, lachte der blonde. „Sei ruhig Baal!“, mahnte Lucifer, „Vergiss nicht das er nichts von meinem und Tenebras Bündnis weiß!“ „Für ihn sind wir das, was die Reinblutvampire für die normalen Vampire sind! Eine Todesursache!“, lachte der Rothaarige. „Azrael!“, seufzte Lucifer genervt. „Wie wollen wir vorgehen?“, fragte Laslow und winkte die Dämonen mit in eine Sitzecke. Arum half gerade Legolas auf die Beine, als Lucifer sagte: „Lasst euch erst Mal richtig begrüßen!“ Damit zog er Lio in seine Arme. „Mach dir keine Sorgen, wir bekommen deinen Bruder heil daraus!“, flüsterte er ihr zu. „Du wirst wieder einen Preis von mir verlangen...“, meinte Lio leise, „Bei unserer letzten Begegnung wolltest du, dass ich im Gegenzug für deine Hilfe, dein Haus mit Schutzzaubern belege... Was wird es diesmal sein?“ „Du wirst mir irgendwann einen Gefallen erweisen. Keine Angst! Ich verpflichte dich nicht gleich zu ein paar Dienstjahren...“, lachte Lucifer. Lio seufzte: „Mir bleibt nichts anderes als zu zustimmen! Ich würde es nicht alleine Schaffen und auch nicht mit Legolas. Da wir es mit Reinblutvampiren zu tun haben wäre es zu gefährlich Arum, Perry und Fuego mit hinein zu ziehen.“ „Um Laslow machst du dir keine Sorgen?“, fragte Perry erstaunt. „Laslow ist mehr als er auf den ersten Blick zu sein scheint!“, meinte Baal und warf Lios Gefährten einen respektvollen Blick zu. „Ich bin anwesend!“, knurrte Laslow, „Rede nicht über mich, als wäre ich nicht hier Perry.“ „Vielleicht solltest du dich nicht auf einen Deal mit Lucifer einlassen Nichte. Das ist Gefährlich!“, mahnte Legolas und behielt die Dämonen genau im Auge. „Fällt dir was besseres ein?“, fragte Lio, „Tapio würde da so nicht mitspielen! Ihm passt es ja nicht Mal ganz, dass er mich prüfen musste!“ „Er war an der Reihe! Da gibt es keine Ausflüchte!“, meinte Lucifer. „Als erstes sollten wir mehr in Erfahrung bringen!“, meinte Baal unvermittelt, „Bisher hat Legolas ja nicht ein Mal gewusst, dass es Verräter unter euch gibt! Ich vermute deine Prüfung hat diesen Mistkäfer zum Handeln gezwungen. Du bist nun eine reale Gefahr für ihn.“ „Meldest du dich freiwillig Baal?“, fragte Laslow herausfordernd. „Ja! Spionage geht einfacher mit meinen Fähigkeiten.“, erwiderte der Dämon gelassen. „Dann geh!“, befahl Lucifer. Keinen Wimpernschlag später war Baal fort. „Ich denke oberste Priorität sollte es haben, dass Robin frei kommt!“, meinte Arum, „Solange diese Verräter ihn haben könnte Lio erpressbar sein.“ Lio knurrte leise, doch sie gab Arum recht. „Es ist allgemein bekannt, dass Robin und ich immer bereit waren alles für einander zu tun. Das wir uns verloren hatten ändert an der Sache nicht das geringste!“, meinte sie verärgert. Legolas nickte besorgt. Azrael und Lucifer tauschten einen nachdenklichen Blick, dann sprach Lucifer: „Stimmt, selbst bei uns Dämonen ist es bekannt, dass du und dein Bruder eine sehr enge Bindung habt. Was ungewöhnlich für Reinblutvampire ist.“ „Arum hat recht. Damit hat Raiga Priorität...“, meinte Azrael. Legolas legte eine Karte auf den Tisch und sprach: „Das hier tue ich nur ungern, aber es geht um die Familie.“ Kurz flog Lios Blick über die Karte. „Das ist der Grundriss von Schloss Blackmoon!“, meinte Lucifer erstaunt, „Ich hätte nicht gedacht dass so ein Plan überhaupt existiert! Wen der in die falschen Hände gerät...“ „Genau deshalb tue ich das so ungern!“, knurrte Legolas, „Aber meine Familie ist mir mehr wert, als die Geheimnisse des Clans!“ Lio warf ihm einen anerkennenden Blick zu. „Lucians sind seltsam!“, meinte Azrael, „Zumindest für Reinblutvampire.“ „Hä?“, kam es von Perry. „Die meisten Reinblutvampire interessieren sich nicht wirklich für ihre Familie. Bei uns war das schon immer Anders!“, erklärte Legolas. Lio setzte hinzu: „Das ist mit ein Grund, warum unsere Familie die Reinblutvampire seit Millennien anführt! Bei unserem Zusammenhalt ist es schwer Intrigen zu spinnen. Dann noch die Tatsache dass wir besonders Stark sind in allen Punkten und schon steht man an der Spitze!“ „Du bist nicht ein bisschen eingebildet? Nicht war?“, fragte Arum sarkastisch. Das brachte alle zum Grinsen. „Lio, dir ist klar, dass bei dieser Sache Reinblutvampire sterben werden?“, fragte Lucifer nun ernst. Lio sah ihn mit leuchtenden Augen an: „Kein Verräter überlebt die Bekanntschaft mit mir Lucifer! Das, dachte ich, müsstest du bereits wissen! Mir ist auch klar, dass dabei die, die uns unterstützen verletzt oder getötet werden können! Aber in dem Moment, in dem sie Robin gefangen genommen haben, haben sie mir den Krieg erklärt!“ „Wir steuern auf Stufe vier zu Laslow!“, meinte Lucifer ungerührt und sah den Vampir neben Lio grinsend an, „Ich denke das hier wird noch lustig werden!“ Laslow lachte gruselig und die anderen sahen die beiden nur verständnislos an. „Was glaubst du, wo sie Raiga gefangen halten Legolas?“, fragte Azrael um abzulenken. Ihm gefiel es nicht, wen Lios Wut so in eine Skala gepackt wurde. Oder nur der Gedanke an Stufe vier... Ein Mal hatte er sie so erlebt, als ein Dämon Laslow verletzt hatte, während sie bei Lucifer zum Essen eingeladen waren. „Ich vermute in einer dieser Zellen!“, meinte Legolas, „Sie sind besonders stark gesichert, für den Fall das ein Reinblutvampir verhaftet werden muss...“ „Einfach ins Schloss Teleportieren ist vermutlich nicht drin...“, meinte Laslow leicht genervt. „Nein, auf dem Schloss liegen Zauber die das verhindern...“, meinte Lio nachdenklich. „Aber sobald wir im Schloss sind können wir uns hinaus und in jeden beliebigen Raum teleportieren.“, erklärte Legolas. Lucifer nickte nachdenklich. „Aber wie kommen wir hinein?“, fragte Fuego und sah sich den Grundriss genau an, „Es sieht nicht aus, als wäre das eine einfache Übung!“ Nachdenklich sah Lio sich den Plan an. Irgendetwas irritierte sie. Ihre Eltern hatten ihr alles beigebracht was sie wussten, bevor sie das Mädchen mit einer Blockade belegt hatten. Doch sie kam nicht darauf was genau nicht mit dem Plan stimmte. „Ist das der offizielle Plan?“, fragte sie daher. „Ja, gibt es noch einen anderen?“, fragte Legolas irritiert. „Mmh. Auf dem, den meine Eltern hatten, waren noch Geheimgänge eingezeichnet!“, ging ihr ein Licht auf. „Dann schnappte sie sich einen Stift und begann bestimmte Punkte zu markieren. „Nichts geht über Geheimgänge in einem geheimen Schloss.“, kam es von Azrael. „Sei du nur Still!“, mahnte Lucifer, „In deinem Haus wimmelt es nur so von Geheimräumen und Geheimgängen!“ Lio sah nicht mal auf als die beiden sich zankten. „Es gibt einen geheimen Eingang. Hier!“, sprach Lio und hatte sofort die volle Aufmerksamkeit von allen, „Der Gang führt bis zum Kerker. Wen er weiß wie er den Teleportblock für das gesamte Schloss aktiviert, haben wir ein Problem, wen wir erwischt werden. Mit diesem Gang kämen wir rein und wen nötig auch wieder raus.“ „Das ist eine gute Idee.“, lobte Lucifer und betrachtete die Linien, welche Lio hinzu gefügt hatte. „Das hättest du erwähnen können, dass man auch im Inneren des Schlosses nicht unbedingt Teleportieren kann, Reinblut!“, fauchte Azrael Legolas an. „Hey ich kann auch nicht an alles denken, Dämon!“, knurrte dieser zurück. „Oh je!“, seufzte Laslow. Lucifer und Lio nickten zustimmend. „Würdet ihr beide bitte aufhören zu streiten!“, seufzte Arum genervt, „Es reicht wen Fuego und Laslow immer wieder zanken wie kleine Kinder!“ Verwirrt sahen die beiden ihn an. „Laslow soll sich wie ein Kind streiten?“, fragte Azrael. „Ja!“, stöhnten Arum, Lio und Perry. Fuego und Laslow warfen gleichzeitig ein: „Wir streiten uns nicht wie kleine Kinder!“ „Endlich sind sich die beiden Mal einig!“, kicherte Lio und Perry begann sofort zu lachen. Lucifer schmunzelte belustigt. „Ihr seit ja lustig drauf!“, meinte der Dämon und lachte ausgedehnt schaurig, „Ich freue mich schon auf deine Stimmung wen wir den Verräter geschnappt haben!“ Nun begannen auch Azrael und Laslow zu grinsen. Liobas Blick wurde dafür um so finsterer. Dann schlich sich auf ihre Lippen ein bösartiges lächeln. „Ihr werdet eine neue Stufe brauchen, wen es soweit ist!“ Jetzt sah Azrael unsicher zu Lucifer und Laslow. „Wir passen schon auf, dass du nicht gänzlich durchdrehst!“, meinte Laslow gelangweilt. Da tauchte Baal wieder in seinem Sessel auf. Er sah nicht erfreut aus. „Was ist los?“, wollte Lucifer wissen. Verachtend schnaubte der Dämon und sprach dann: „Damokles will die Kontrolle über den Lucian Clan um dann dich zu stürzen Lucifer. Er will der Meister aller Schwarzmagischer werden. Und der kleine Teufel da drüben soll ihm helfen!“ Lio verdrehte die Augen: „Ist der Kerl bescheuert? Ich gegen dich? Das Ende wäre absehbar!“ Lucifer lachte: „Da wäre ich mir nicht ganz so sicher! Aber er weiß ja nicht, dass wir Verbündete sind seit du deine zweite Prüfung absolviert hast!“ „Ich hab eher das Gefühl du hältst uns für ein Spielzeug!“, knurrte Laslow. Nachdenklich stürzte Lio die Lippen. „Wir sollten Robin abholen...“, meinte Lio und stand auf, „Wer kommt mit?“ „Fragst du das wirklich?“, knurrte Lucifer und stand auf. Laslow tat es ihm entschlossen nach. „Gut die anderen bleiben hier!“, knurrte Lio und griff nach den Händen von Lucifer und Laslow, „Wen er sich irgend wie meldet spielt auf Zeit.“ „Wir werden allerdings nicht lange brauchen!“, meinte Lucifer. Dann waren sie weg.



Lautlos pirschten die drei an einer Mauer entlang. „Wo ist der Eingang?“, fragte Lucifer leise. „Gleich da!“, meinte Lio, „Ich muss nur den Mechanismus auslösen...“ Während sie sprach tastete sie an der Mauer entlang. Dann machte es leise Klick und und lautlos glitt ein Teil der Wand zur Seite. „Erstaunlich!“, murmelte Lucifer leise und folgte der Reinblutvampirin und ihrem Gefährten. „Mein Clan ist dafür bekannt, dass wir Geheimnisse lieben!“, lachte Lioba und schritt weiter den Gang entlang. Plötzlich standen sie vor einer Kreuzung. „Und jetzt?“, hackte Laslow nach. Kurz schloss Lio ihre Augen. „Hier entlang!“, meinte sie dann entschieden. „Es stimmt also, dass Lucians einander erspüren können!“, murmelte Lucifer. „Ja...“, meinte Lio, „Ich werde noch riesen Ärger bekommen, weil ich dir zu viel verrate!“ „Kleines wir wissen beide, dass ich mein wissen nicht gegen dich verwenden werde!“, erwiderte Lucifer. „Ich steck trotzdem in Schwierigkeiten wen das heraus kommt! Niemand außer den Anwesenden, weiß das du mit meiner Familie verbunden bist. Daher habe ich kein Problem dich zu informieren.“ „Abgesehen davon müssen wir vier dann zusammen setzen, sobald Robin frei ist!“, meinte Laslow leicht verlegen, „Ich muss dir nämlich noch was beichten. Robin sollte es aber auch erfahren.“ Verwirrt sah Lio über ihre Schulter. „Was den?“, fragte sie als sie sah das Laslow ihrem Blick aus wich. „Ich denke das kann warten bis wir wieder zuhause sind...“, meinte Lucifer, „Jetzt kommt Kinder!“ Ohne Angst traten die drei auf den offiziellen Gang in das Verlies. Es waren zwar zwei Wachen, doch als diese das Wappen auf Lios Mantel sahen zuckten sie erschrocken zurück. „Verschwindet! Ich bin nicht hier und die beiden auch nicht!“, befahl Lio. „Aber Meister Damokles sagte Ihr seit getötet worden! Von Legolas und Robin!“ „Mein Onkel und mein Bruder sind mir nicht mal zusammen gewachsen! Wie sollten sie mich dann töten?“, fragte Lio gelangweilt. Lucifer und Laslow traten auf Robins Zelle zu. Da preschten die beiden Wachen vor und knurrten: „Wir lassen nicht zu das ihr Lucians wieder die Kontrolle über die Reinblutvampire übernehmt!“ Theatralisch seufzte Lio und schlug beide nieder. „Wo rauf wartet ihr noch Jungs?“, fragte Lio, als die Männer sie nur anstarrten. „Du hast dich gerade so schnell bewegt, dass wir dich nicht mehr sehen konnten!“, meinte Lucifer verblüfft. Dann riss er einfach die Tür aus der Wand und trat hinein. „Bleib mir Fern Dämon!“, hörte man Robin knurren. „Beruhige dich Junge!“, meinte Lucifer, „Ich bin mit deiner Schwester hier um dich ab zu hohlen!“ „Lio ist hier? Spinnt sie?“, fragte Robin. „Frag sie das selber!“, meinte Lucifer. „Seit ihr jetzt endlich so weit?“, knurrte Laslow, „Ich hatte eigentlich vor, vor Sonnenaufgang Zuhause zu sein!“ Die einzige Antwort war ein bösartiges Knurren, welches aber von Lio als leere Drohung erkannt wurde. Zögernd folgte Robin Lucifer aus der Zelle. „Gebt mir eure Hände!“, bat Lio und die Vier nahmen sich an der Hand. Nur Sekunden später standen sie in der Festhalle von Laslows Reich. „Was geht hier vor?“, fragte Robin verwirrt, „Wie kommt es, dass dir ein Dämon hilft?“ „Ich hab sie nach ihrer zweiten Hexenprüfung kennen gelernt. Seit dem Helfen wir uns von Zeit zu Zeit gegenseitig.“, meinte Lucifer. „Robin!“, rief Legolas und zog ihn in seine Arme, „Bin ich froh das es dir gut geht!“ „Seit wann so gefühlsbetont, Onkel Legolas?“, fragte Lio lächelnd. „Azrael hat ihm irgendwas gegeben, dass ihn eigentlich beruhigen sollte.“, meinte Baal, „Ging aber nach hinten los!“ „Ich versteh das nicht! Es hätte eigentlich wirken müssen!“, brummte Azrael. „Azrael? Wie in Lord Azrael?“, fragte Robin mit großen Augen. Legolas hatte ihn wieder los gelassen und musterte ihn nun ausgiebig. „Ja, genau der!“, meinte Azrael und grinste das Reinblut an. „Das sind übrigens Lucifer und Baal!“, meinte Lio, die es für besser hielt gleich die Karten auf den Tisch zu legen. „Ich konnte ja schlecht alleine mit Laslow das Projekt Bügelt den Mist von Onkel und Bruder aus starten. Und die anderen wollte ich nicht in Gefahr bringen.“, erklärte Lio, als sie den erschrockenen Blick ihres Bruders bemerkte. „Es ist eben immer Gut Freunde zu haben.“, meinte Lucifer. „Übrigens: Arum schmollt weil er nicht mit durfte!“, berichtete Baal, „Perry und Fuego sind auch leicht eingeschnappt, weil du sie schützen willst!“ „Sie sind ja auch schon große Vampire!“, lachte Azrael. Lio verdrehte die Augen und fuhr die Zwei an: „Macht euch nicht über die drei Lustig! Ohne sie wäre ich schon vor Jahren gestorben! Während ich euch drei gerade Mal fünf Jahre kenne! Also benehmt euch gefälligst anständig!“ Robin sah sie entsetzt an und schien fest damit zu rechnen, dass seine Schwester nun das Zeitliche segnen würde. „Sie hat recht! Entschuldigt euch besser, bevor sie richtig Sauer wird!“, sprach Lucifer und hielt auf eine Sitzgruppe zu. „Tut uns Leid!“, kam es synchron von den zwei Dämonen. „Komm mit Robin. Wir müssen reden!“, meinte Laslow und zog Lio sanft hinter Lucifer her. „Ihr zwei nicht!“, mahnte Laslow als Baal und Azrael ihnen folgen wollten Legolas sah irritiert hinter den vier her und ging dann zu den Meistervampiren zurück. „Worüber willst du jetzt reden Laslow?“, fragte Lio verwirrt, „Du hast vorhin ja schon Andeutungen gemacht das du reden willst, aber was ist los?“ Robin setzte sich etwas zögernd zu den drei und sah von Laslow zu Lio. „Ich vermute es geht um ein paar Dinge, die im Laufe der Zeit vergessen worden sind...“, meinte Lucifer, „Er und ich wissen es noch, weil wir dabei waren.“ „Müsste Arum es dann nicht auch wissen? Er ist doch der älteste von euch?“, fragte Lio an Laslow gewandt. Dieser schüttelte den Kopf: „Er glaubt das er älter ist als ich Lio. Aber das stimmt so nicht!“ Jetzt sahen ihn Robin und Lio verblüfft an. „Ich bin sogar sehr viel älter als Arum!“, meinte Laslow vorsichtig, „Sein Meister war mein Schüler. Aber ich war für einige Jahrhunderte untergetaucht... So kannte mich keiner mehr, als ich wieder auf der Bildfläche erschien...“ „Und wo warst du dann?“, fragte Robin verwirrt. „Bei mir! In der Dämonenwelt.“, antwortete Lucifer anstatt Laslow. „Da ist noch mehr!“, sprach Lio plötzlich. „Ja, also... Lucifer und ich sind... ähm...“, begann Laslow zögernd. „Spuck es aus Laslow!“, mahnte Lucifer, „Er ist mein kleiner Bruder!“ Mit riesigen Augen sahen Lioba und Robin ihn an. „Der Teufel ist mein Schwager?“, fragte Lio verblüfft. „Ja...“, bestätigte Laslow, „Ich hab mich nicht getraut dir das zu sagen... Erst recht nicht, als ich dich dann wegen der Lucian – Sache, so angefahren habe!“ Lio zog ihn an sich und küsste ihn. „Du kleiner Dummkopf! Hast du geglaubt, ich würde dich deshalb weniger lieben?“, fragte Lioba ihn sanft lächelnd. „Ich hatte befürchtet, dass du Angst bekommst und für immer aus meinem Leben verschwinden würdest...“, gestand Laslow. „Ich habe es dir schon ein Mal gesagt: So schnell wirst du mich nicht wieder los!“, flüsterte sie an seinen Lippen. „Es kommt noch etwas härter Kleines!“, mahnte Lucifer. „Wie bitte?“, fragte Robin entsetzt. „Ein Teil der Geschichte der Lucians, um genau zu sein der Anfangsteil, sind etwas... ungenau. Nicht war?“, fragte Lucifer. „Es tauchen nicht, wie in anderen Geschichten, die Namen auf. Es sind nur wage Beschreibungen und ziemlich diffus in der Reihenfolge.“, meinte Robin nachdenklich. „Gut dann hört mal genau zu.“, begann Lucifer, „Vor, weiß der Geier wie vielen Jahrhunderten, habe ich ein Mädchen kennen gelernt. Wie das nun Mal mit Männern und Frauen passierte, landeten wir im Bett. Und am nächsten Morgen war ich fort. Sie war schwanger... Was ich allerdings erst viel später erfuhr... Die Menschen haben sie aus irgendeinem Grund gefangen genommen und gefoltert. Bis heute weiß ich nicht warum. Sie starb an der Folter...“ Lucifer wirkte bedrückt und es schien ihm schwer zu fallen über die Sache zu sprechen. „Sie schwor auf dem Sterbebett noch Rache! Ihre Leiche warfen sie darauf hin einfach in den Wald.“, sprach Lucifer weiter, „Mit ihr sollte eigentlich das Kind gestorben sein, aber es war zur Hälfte Dämon... Es zerriss den Leib seiner Mutter regelrecht. Als einer der Männer wieder an die Stelle kam, nur eine Halbe Stunde, nach dem die Frau dort abgelegt worden war entdeckte er das Baby und nahm es auf den Arm.“ Schweigend hingen die jungen Reinblutvampire an seinen Lippen. Lucifer und Laslow waren froh, dass die beiden nicht atmen mussten. Sie hatten beide die Luft schon viel zu lange angehalten. „Der kleine Junge, der halb Dämon, halb Mensch war, hatte bereits mehr mitbekommen, als man auch nur erahnen konnte. So auch den Racheschwur seiner Mutter. Er biss den Mann in den Hals und begann zu trinken. Während er das Blut trank wuchs der Junge rasant zum Kleinkind heran.“, erzählte Lucifer und starrte ins nichts, „Ich spürte die starke Magie des Kindes und wollte nachsehen, was denn genau los war. Mit erstaunen entdeckte ich den Jungen, welcher noch den letzten Rest Blut aus dem Mann saugte. Als ich den Jungen auf den Arm nahm merkte ich sofort, dass er wie Laslow war. Ein Blutdämon, nannten wir es damals noch.“ „Als Lucifer den Kleinen mitbrachte spürte ich sofort dass er zur Familie gehörte...“, erklärte Laslow, „Azrael hat es bald darauf bestätigt, dass er Lucifers Sohn war.“ Lucifer erzählt weiter: „Als der Kleine alt genug war haben wir den Racheschwur seiner Mutter erfüllt. Keiner dieser Bastarde hat überlebt.“ „Wie habt ihr den Jungen genannt?“, fragte Lio vorsichtig. Jetzt grinsten die beiden Männer. „Raiga Lio Lucian hieß der Kleine!“, meinte Lucifer. Laslow fügte hinzu: „Wir haben ihm den Nachnamen seiner Mutter gegeben, weil es sicherer für ihn war!“ „Das heißt wir sind mit Lucifer verwandt. Und auch mit dir?“, fragte Lio verunsichert. „Über hunderttausend Hausecken.“, bestätigte Laslow. „Ich brauche jetzt sofort einen Scotch!“, kam es von Robin und Lio gleichzeitig. Laslow machte eine Handbewegung und schon standen vier Gläser mit bernsteinfarbener Füllung vor ihnen auf dem Tisch. Sowohl Lio als auch Robin tranken ihr Glas in einem Zug aus. „Ich dachte sie reagieren heftiger!“, meinte Lucifer und nippte an seinem Glas. Laslow schnaubte: „Warte bis heute Nacht! Dann haben sie alles verarbeitet und wir werden mit Fragen durchlöchert!“ Lucifer lachte gruselig, doch die beiden Reinblutvampire reagierten nicht. „Ich bekomme 500 Mäuse von dir!“, lachte plötzlich Lio. Verwirrt sahen Lucifer und Laslow zwischen den Geschwistern hin und her. „Wir haben als Kinder gewettet ob Lucifer in dieser verworrenen Geschichte einen Platz hat oder nicht.“, erklärte Robin. „Sie haben nicht mal gemerkt, dass sie nach dem Gründer des Clans benannt sind...“, meinte Lucifer verblüfft. „Doch schon, aber was ändert das?“, fragte Lioba vorsichtig. „Nichts! Ich dachte nur ihr würdet es interessant finden...“, erwiderte Lucifer schulterzuckend. „Sollten wir?“, fragte Lioba misstrauisch. „Nö!“, meinte Lucifer schelmisch Grinsend. Lio beäugte Lucifer misstrauisch und Robin sah ebenfalls nicht überzeugt aus. „Lassen wir das erst Mal!“, knurrte Lioba, „Nur fürs Protokoll: Du bist mir noch nicht von der Klinge gesprungen!“ Jetzt wirkte Lucifer etwas besorgt: „Ich und meine große Klappe! Jetzt habe ich einen der besten Bluthunde die es gibt am Hals...“ Verwirrt sah Robin zu seiner Schwester. „Was meint er damit?“, fragte er vorsichtig. „Deine Schwester ist unter Vampiren und Dämonen dafür bekannt, dass sie alle Geheimnisse aufdecken kann auf die sie sich stürzt.“, erklärte Arum und trat zu ihnen. „Bis auf die Tatsache das sie eine Lucian ist... Das hat sie nicht herausgefunden, bis die Blockade weg war!“, lachte Lucifer. „Wir sind nicht besser gewesen Lucifer!“, knurrte Laslow. „Ähm also... Wie wäre es wen wir feiern das Robin frei ist?“, fragte Lucifer. Laslow Augen wurden sofort rot. „Du wusstest es?“, fauchte er, „Das hättest du mir sagen können!“ „Ich kannte den Grund für die Blockade...“, sprach Lucifer, „Daher hielt ich es für klüger es nicht zu erwähnen!“ „Was war den der Grund für die Blockade?“, fragte Lioba ruhig und gelassen. „Deine Eltern waren besorgt wegen dem Clan. Sie waren sich nicht sicher wie der Clan auf deine enorme Macht reagieren würden. Dann hatten sie noch den Verdacht, dass es ein Verräter geben könnte... Sie hatten Angst das er dir etwas tun könnte.“, erklärte Lucifer. „Noch mehr Probleme hätte ich nicht ertragen. Mareck hat mich damals schon genug gestresst!“, meinte Lio, „Daher ist es mir inzwischen ganz recht, dass du es uns nicht gesagt hast...“ Laslow schnaubte genervt, beruhigte sich aber wieder. „Ich gehe jetzt schlafen!“, seufzte Lio, „Zeigst du den anderen Gästezimmer?“ „Natürlich Schatz! Ich komme gleich nach.“, erwiderte Laslow. Damit stand Lio auf und verließ mit einem kurzen Abschied den Festsaal.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.03.2017

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /