Und auf der Straße, dort am Feld,
wachsen graue Nebel
Brand gelegt
Erinnerungen flammen auf
und welken knisternd grau -
ein tosendes Orange streut Funken noch
in nachtgeschwärztes Hier
ein letztes Halten
ein letztes Walten
vorm Vergeh'n
Und was noch bleibt
ist Aschestaub
der sich in leise Winde legt
und fern, gar ferner zieht
hinfort
mit all den Klagezeiten
und Kummertagen, reich an dir
Und löschend' Wasser
tropft mich frei
Als hätte ich dich nur geträumt
Und wir erstreben das Ende
Weil nichts uns zu bleiben vermag
Es lösen verflochtene Hände
Ihr Band - und vergessen den Tag
Der einstens so wunderbar warm
Gewes’nes nicht wiederbrächte –
Es wandeln Gefühle sich arm
Weil Schweigen ihr Dasein mir schwächte
Und Schweigen ist das, was uns bleibt
Denn Worte verlieren ihr Halten
Was in der Erinn’rung noch treibt
Wird, salzlagernd, bald schon veralten
Adieu
Nur manchmal schallt dein Wirken durch die Räume
und weckt Erinn'rung, die ich sorgsam barg
dann scheint sie leer mir und so seltsam karg
und ich befürchte, dass ich dich versäume
so wie die lang versteckten Jugendträume
die einstens gingen - und ich sehn' sie stark
Und sehne doch mich schwach an jenen Tagen
in die das Glück mich voller Wärme lenkt
in Richtung Freude, die mir Leben schenkt
die volle Früchte an den Ästen tragen
und Wellen regen, die ermüdet lagen
auf sandig' Grund, den nun die Hoffnung tränkt
Mir scheint, die Welt eröffnet neue Zeiten
und legt' mir neue Träume in den Schoß
nur kleine, zarte, doch sie sind mir groß
weil sie die Augen und die Seel' mir weiten
und Hand in Hand mit mir gen Zukunft schreiten -
und nie mehr wieder lasse ich sie los
Vom Warten
Das ist mir das Schlimmste, das Warten
Und Wissen, die Welt ist nicht treu
Zu sehen, dass selbst schon die zarten
Vergissmeinnicht in meinem Garten
Sich neigen, so sonderbar scheu
Als hätten sie an jenen Tagen
An denen die Sonne noch schien
Der Welt und auch dir nichts zu sagen
Weil kummervoll längst ihre Klagen
Vor jeder Erwartung entflieh’n
Ein Licht gelöscht
Wo Sorgen standen, wirkte Licht
auf unhaltbare Seile ein
und was uns schwer war, wurde klein
und was uns Glück war, ließ uns sein
Ich seh im Traum noch dein Gesicht
dein Lachen, deiner Augen Glanz
was brüchig ward, erscheint mir ganz
was brüchig blieb, deckt Akzeptanz
Es nahm uns irgendwer die Sicht
auf das, was uns so lang vereint
was mir des Tages sinnlos scheint
hab ich des Nachtens oft beweint
Die Freude schien so auserkoren
doch plötzlich warst du nicht mehr da
ich hab dich irgendwo verloren
in dem, was mir das Leben war
Tag der Veröffentlichung: 08.10.2010
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