Im Fallen bunter Blätter klingt
dein Lied, das ich nie sang
doch weil es von den Farben singt
gefällt mir dieser Klang
Es träumt der Herbst
Es tropft das Bunt der Blätter
von den Bäumen
legt sich schleierhaft
um Wald und Flur
setzt leuchtende Akzente -
in den Gärten
auf den Straßen
tanzen Farben
mit dem Wind
umrahmt
von letzten Sonnenstrahlen
träumt der Herbst
Das Sonnenblumensterben
Das Feld der Sonnen
dunkelt seine Farbe
leuchtendes Gelb
wandelt sich matt
und Köpfe neigen tief
gen brauner Erde
als hätte jemand
ganz erbost
das Licht gelöscht
knittrig, faltig
fällt die einst'ge Schönheit
Blatt um Blatt
herab
Vom Herbst
Der Abendglanz versteckt sich in den Zweigen
die, von blassem Rot beschimmert, zeigen
wie sie dem Grau sich stolz entgegenneigen
das über weiten Himmelsrand schon tropft
Der Wind strömt kühl durch abgedämmert’ Gassen
versucht auf Strassen, jenen regennassen,
nach losem Blätterwerk zu fassen
und hört wie neuer Regen leise klopft
Die Fensterläden, frisch gestrichen, dicht
umhüllen warmgezündet’ Feuerlicht
verdecken stimmungstrübe Außensicht
und gaukeln schelmisch stille Nacht
Nur leise, ja man hört es kaum
füllt Herbstgefühl den leuchtend’ Raum
und noch mit Schlafsand halb im Traum
bin ich lächelnd aufgewacht
Herbstballett
Es hat die Zeit das Träumen angefangen
denn Mosaike bunter Künstlerhände
die zwischen ausgedorrten Ästen hangen
verkünden leuchtend' Weltenwende
Und kühler Wind haucht ihnen Atem ein
lässt sie an diesem Astwerk fröhlich wippen
es wirkt als würden sie am Sonnenschein
bei jeder Drehung einmal heimlich nippen
Und wie sie sich zu dieser Stunde drehen
die längst den Abend angekündigt hat
scheinen sie einander zu verstehen
ein leises Flüstern geht von Blatt zu Blatt
Und alle Augen folgen diesem Treiben
dem traumgeweihten Farbballett
es lädt sie ein, ein bisschen noch zu bleiben
sitzend, tanzend, auf dem Herbstparkett
Zur Herbstnacht
Es malt der Regen runde Perlen
An längst schon trübe Fensterfront
Wo tags sich noch das Licht gesonnt
Tropft nun der Herbst aus hohen Erlen
Das Abendrot tanzt noch zwei Schritte
Auf mondgeschliff’nem Himmelszelt
Und findet leuchtend seine Mitte
Im Kreis der nachtumschlung’nen Welt
Im Herbst
Ein nasses Bunt klebt auf ergrauten Wänden
hält krallend sich am sterbenden Asphalt
und tiefe Atemzüge wehen kalt
vorbei an meinem Haar, ganz so als fänden
in diesem Wirbel sie noch letzten Halt
Ein Flüstern zieht durch abgedämpften Wald
und letzte Farbe weilt in meinen Händen
als auch der Weg, des Herbstes müd', und alt
im Gehen meines Schritts um Hilfe schallt
und alle Blicke sich zur Sonne wenden
Texte: Alle Rechte liegen bei der Autorin
Tag der Veröffentlichung: 10.11.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für den, der alle Blätter färbt