Vor nicht allzu langer Zeit feierten Elfen aller Art und alle Bewohner des Zauberwaldes ihr Fest über der Erde und nicht weit in ihren unterirdischen Höhlen.
Und einmal im Jahr trafen sie sich auch mit ihren lieben Schwestern, den Natur-Elfen, den Feuer-Elfen,
Wasser-Elfen und den Erd-Elfen.
Und natürlich waren ihre Freunde die Kobolde und Trolle, so wie lauter andere Gestalten auch eingeladen:
Es war in einer warmen Sommernacht, als sie mit strahlenden Augen aus ihren Höhlen purzelten.
Längst waren die Elfen und anderen Gestalten schon da und warteten auf sie, die Wind-Elfe. Wie jedes Jahr in der Mittsommernacht setzten sie sich alle in einem großem Kreis zusammen und begannen sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Und wie jedes Jahr erklang immer wieder ein zartes Singen und zärtliche leise Musik war zu hören und auf dem sternenübersäten Himmel schwebten sie herab die Melodie-Geister. Fast wie Nebel schwebten sie da herab und bewegten sich so sanft und leise im Wind, dass eine wunderschöne Melodie entstand.
Zu dieser Melodie tanzten die Schwestern und alle im Zauberwald.
Mitten in dieses Fest stolperte plötzlich eine junge Frau, die den Weg in die große Stadt suchte. Die kleine Lichtung hier schien ihr der richtige Platz zum Ausruhen und Schlafen zu sein. Sie glaubte, ihren Augen nicht. " Was seid ihr den für ein Volk?" Die Elfen erklärten ihr alles und wollten sicher wissen, was sie denn in dem Kasten mit sich trage. Sie erzählte ihnen nun, dass sie Musikerin war und in die Stadt wolle, um dort für die Menschen auf den Straßen zu Flöte zu spielen.
Die Bewohner des Zauberwaldes staunten nicht schlecht. "Spiel uns doch, bitte mal was vor und wir werden dazu tanzen." Sie packte ihre Flöte aus und fing an zu spielen. Nach kurzer jedoch hielten sich die Bewohner des Zauberwaldes die Ohren zu. " Hör bloß auf. "; flehten sie, " das klingt fürchterlich. " Traurig senkte die Musikerin ihre Flöte. " Entschuldigt ";sagte sie " aber ich kann nicht besser spielen habe es nie besser gelernt. "
Wind-Elfe überlegte kurz, winkte dann den Melodie- Geistern und flüsterte eine Weile mit ihnen. Dann kamen sie zurück zu der jungen Frau und fragten sie, wie sie den heiße." Ich heiße Astonia. ", sagte sie,"und es tut mir Leid das auch mein Spiel nicht gefällt. Leider kann ich es aber nicht besser spielen, obwohl ich immer wieder versuche, es besser zu machen." Wind-Elfe fragte ob sie den vielleicht jedes Jahr zu Mittsommernacht wieder kommen würde, um für sie zu spielen. "Gerne", sagte Astonia. " aber es gefällt euch doch gar nicht und ihr haltet euch die Ohren zu, um es nicht zu hören." Die Elfen, Kobolde, kleinen Trolle und die anderen Gestalten baten sie, ihre Flöte zu nehmen und noch einmal für sie zu spielen. Und da kamen ganz sanft und leise die Melodie- Geister, wie mit Wind-Elfe abgemacht, herangeschwebt und setzten sich auf die Flöte.
Und sie spielte auf einmal so herrlich wie nie zuvor. Lauter sanfter süßer Melodien waren es. Astonia konnte es kaum fassen. Die Elfen und Gnome waren begeistert, klatschten und riefen:" Spiel, spiel bis zum Morgen, wir wollen tanzen." Und sie spielte und spielte bis zum Morgen, bis die ersten Sonnenstrahlen durch die Äste schimmerten. " Und nun, Astonia",sagte Wind-Elfe, zieh hinaus in die weite Welt. " Was du bei uns gelernt hast wirst nie wieder vergessen. Du wirst den Menschen in der großen Stadt und überhaupt sehr viel Freude bereiten, sie werden ihre Traurigkeit vergessen und fröhlich sein. Sie werden ihren Kummer vergessen und lachen. Sie werden gesund werden, wenn sie krank sind und alle Kinder werden fröhlich singen und springen . Die Melodie- Geister werden dich begleiten und so lange bei dir bleiben, solange du dein Versprechen hälst, immer, einmal im Jahr zurück zu kommen und uns zum Tanz zu spielen."
Danach verschwanden die Bewohner des Zauberwaldes in ihre unterirdischen Höhlen und zogen sich unter der Erde zurück. Astonia aber schlief ein, auf dem weichen grünen Moosteppich dort auf der Waldlichtung. Und als sie erwachte zur Mittagsstunde, dachte sie, sie hätte das alles nur geträumt. Sie packte ihre Flöte ein und machte sich auf den Weg in die große Stadt. Sie war durstig und hungrig geworden, also setzte sie sich vor das Kaufhaus auf der Straße, um für ein paar Almosen zu spielen.
Was glaubt ihr, wie erstaunt sie war als die wunderschönen Melodien, von denen sie dachte sie hätte nur von ihnen geträumt, kamen wie von selbst aus der Flöte. Die Menschen blieben stehen, egal wie eilig sie es hatten, wie viel Zeit ihnen davon lief, und wie durch ein Wunder hatten sie alle ein Lächeln im Gesicht, alle ihre Augen strahlten und irgendwie waren sie wie befreit von allen Sorgen und Nöten. Manche tanzten sogar im Takt der wunderschönen Melodien.
Astonia hat ihr Versprechen gehalten, dass darf verraten werden. Sie kam jedes Jahr zur Mittsommernachtsfeier zurück, um für ihre Freunde im Zauberwald zu spielen. Jahre vergingen und irgendwann kam Astonia nicht mehr. So beschlossen die Wind- Elfe, ihre Schwestern und alle die anderen Bewohner, ihrer Geschichte zu gedenken. Und... wenn Kinder in dieser Nacht, der Mittsommernacht genau hinhören, können sie immernoch, die wunderschönen Melodien der Melodie- Geister hören. Der Wind trägt sie zu ihnen und schenkt jedem, der sie hört, Glück und Freude.
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meine Schwester