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Family

Mein Leben war seit ich auf die Welt kam verflucht. Ich hatte so gut wie keine Freunde aber wenn ich welche hatte waren sie falsch. Sie dachten ich wäre zu naiv und würde alles mit mir machen lassen.Richtige Freunde hatte ich nie. Ich lebte mit meiner Mum und meinem Stiefvater, allerdings wusste ich zu der Zeit noch nicht das es nicht mein richtiger Vater war, in einer 3 zimmer Wohnung in einem kleinen Ort. Am Anfang war noch alles schön für unsere Verhältnisse. Denn wir hatte nie viel Geld oder viele Verwandten die uns bei irgendwelchen Sachen halfen. Mein Stiefvater hatte einen Job als Gablerstablerfahrer und meine Mum hat in einer Konditorei gearbeitet. Tagsüber war ich den ganzen Tag entweder in der Kindergrippe oder ich war bei meiner Tante. Bei meiner Tante war es zu dieser Zeit noch am schönsten. Sie hatte immer mit mir gespielt oder wir sind einfach nur spazieren gefahren. Ihre zweo Tächter waren in dem gleichen Alter wie ich. Am abend hat mich meine Mutter immer abgeholt während mein Vater zuhause das Essen zubereitet hat. Er konnte gut kochen aber auch genauso gut saufen. Erst war es nie viel nur 2- 3 Flaschen Bier nach der Arbeit aber nach ein paar Monaten ohne einen Grund wurden es immer mehr.Er ließ sich gehen, duschte nur noch selten, rasierte sich kaum noch. Dann wurde meine Mutter schwanger und sie musste aufhören zu arbeiten. Das Geld wurde immer knapper und wenn wir mal etwas mehr Geld hatten sodass wir uns ein bisschen Luxus gönnen konnten nahm es mein Vater und versoff es gleich. Mama durfte nie was dagegen sagen er wurde sonst sofort so wütend. Es regte ihn auf das Mama nicht mehr arbeiten konnte und das er das Geld nachhause bringen musste. Er war aber auch ziemlich stolz als meine Schwester zur Welt kam. Am Anfang hab ich es nicht verstanden warum er sich denn so freute auf sie ich meine ich war ja auch da und eigentlich war ich ja das erste Kind. Dachte ich!! Nachdem meine Mutter und meine Sis aus dem Krankenhaus nach hause kam kümmerte er sich rührend um meine Sis. Ich kam nur noch an zweiter Stelle und wenn ich was wollte hieß es entweder nein oder ich soll zu meiner Tante gehen und es mir von ihr holen. Da meine Mum ja jetzt auch tagsüber zuhause war konnte ich auch zuhause bleiben. Ich spielte mit meiner Schwester und half Mama bei den Hausarbeiten. Abends kam mein Vater jeden tag voll getrunken nachhause und brüllte herum.Dann guckte er seine Sendungen und ging schlafen. Als ich dann 7 Jahre alt war, wurde es immer schlimmer. Ich hatte nur noch schmutzige oder löchrige Klamotten und musste so zur Schule gehen. Neue konnte Mama mir keine kaufen da wir wirklich nicht mal einen Cent übrig hatten für Klamotten. Ich wurde gemobbt und beschimpft. Aber um was zu sagen war ich zu schüchtern und feige. Auch zuhause konnte ich nichts sagen. Mama hatte genug eigene Sorgen und zu meinem Vater gehen kam nicht in Frage. Kontakt zu meiner Tante hatte auch nicht mehr. Sie fing mit der Zeit an zu koksen und enteckte wieder das Partyleben. Ihre Kinder kamen ins Heim. So hatte ich keinen und fing an Tagebuch zu schreiben. Meine Schwester war der Liebling der Familie. Mein Vater behandelte sie zumindest besser als mich. Eines Tages kam er nachhause und sagte dann auch noch das er seinen Job verloren hat weil er ständig mit einer Fahne dort aufgetaucht ist. Er musste dann natürlich zum Arbeitsamt um sich arbeitslos zu melden und fand das   auch noch klasse. Nichts zu arbeiten, ausschlafen und trotzdem Geld zu bekommen. Da fing der ganze Terror auch erst richtig an.Er fing frühs schon um 9 Uhr an zu trinken bis er irgendwann in der Nacht müde war. Wenn Mama Mittagessen gemacht hatte durfte jeder nur eine Portion essen und ein Glas mit Saft oder Wasser trinken, dann musste wir in unser zimmer gehen. Falls wir Durst zwischendurch hatten mussten wir so lange warten bis jemand von den beiden kam und uns was brachte. Wenn wir aus unserem Zimmer rauskamen und nicht auf die Toilette mussten fing mein Vater gleich an zu schreien und gab uns eine auf den Hinterkopf.Mama sagte nichts dazu. Ich weiß nicht warum aber ich glaube sie hatte Angst. Abends als wir ins Bett gingen war es auch nicht besser. Wir hörten wie er Mama anschrie und sie beleidigte und manchmal hörte man auch wie Sachen durch die Gegend flogen. Ab und zu kam Mama auch in unser Zimmer hinein schloss hinter sich die Zimmertür und legte sich auf den Boden schlafen. Wir taten so als wenn wir schlafen würden und frühs wenn wir wach wurden war sie schon wieder aus dem Zimmer.Ich glaube sie wollte einfach nicht das wir das mitbekammen. Sie tat uns leid aber wussten auch nicht so genau wie wir ihr helfen konnten. Es war jeder Tag wie der davor. Aufstehen, frühstücken, im Bad fertig machen und dann zur Schule. Nach der Schule gabs dann Mittagessen und dann mussten wir auch wieder in unsere Zimmer und machten Hausaufgaben und spielten bis zum Abendessen. Eine halbe Stunde danach gingen wir dann auch wieder ins Bett. Es war keine schöne kindheit und ich betete jeden abend das es bald besser sein würde.

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Tag der Veröffentlichung: 18.03.2013

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