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Ich träumte, ich hätte einen Traum.
Ich liege auf dem Rücken und alles um mich herum ist weiß. Stechendes, beißendes, aufdringliches Weiß. Und es ist hell. So hell, dass ich die Augen schließen muss. Die Helligkeit lässt sich nicht von meinen geschlossenen Lidern abhalten. Sie dringt ein, tief in mich hinein. Fließt durch mich hindurch, bis sie mich vollständig ausfüllt, als wolle sie mich besitzen, die Helligkeit.
Da höre ich den Ton. Kaum, dass ich die Augen geschlossen habe, drängt er sich in mein Bewusstsein. Erst wie ein leises Piepsen in der Ferne. Dann immer lauter und intensiver. Bedrohlich. Ein Rauschen mischt sich dazu. Meine Ohren. Meine Ohren halten das nicht aus. Ich will die Hände auf die Ohren legen, fest drauf drücken. Doch ich kann meine Hände nicht finden. Wo sind sie? Und wo ist der Rest meines Körpers? Die Beine müssen dort unten sein. Da ist auch etwas, doch es lässt sich nicht bewegen. Ich gehe meine einzelnen Köperteile durch. Füße, Beine, Rücken, Arme, auch die Hände finde ich. Doch ich kann sie nicht bewegen, kann mich nicht bewegen. Panik steigt in mir hoch. Zwischen dem Piepsen und Rauschen höre ich Stimmen. Da ist jemand, kommt auf mich zu. Seine Füße stampfen auf dem Boden, seine Stimme dröhnt. Irgendetwas sagt mir, dass er mich beruhigen will. Aber ich fühle mich nicht ruhig. Ich versuche die Augen wieder zu öffnen. Es geht nicht. Wie über Arme und Beine habe ich auch über meine Augen keine Kontrolle mehr und es ist so laut. Schrecklich laut. Etwas Kaltes legt sich auf meine Stirn, eine Hand. Ich schreie.
Plötzlich wache ich auf. Zwar sind meine Augen noch geschlossen, doch weiß ich, dass ich wach bin. Und ich bin dankbar, dass alles nur ein Traum war. Nur ein Traum. Meine Beine und Arme spüre ich wieder und ich genieße die Stille um mich herum. Doch still ist es nicht. Ein leises Piepsen kommt aus der Ferne. Das immer lauter wird und in meinen Kopf eindringen will. Dazu ein Rauschen, eine Stimme. Und eine kalte Hand auf meiner Stirn.
Ich schrecke auf. Nun bin ich wach. Langsam öffne ich meine Augen. Ich liege auf dem Rücken in einem Krankenhausbett. Und es ist hell. So hell, dass ich die Augen schließen muss.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Mia und Matti. Ich liebe Euch!

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