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1.Meine Eltern hassen mich und ich bekomme Kontakt mit ‚netten’ Menschen



Ich hasse sie. Ich hasse sie. Ich hasse sie. Warum haben sie das getan? Habe ich irgendetwas falsch gemacht? Das können sie mir doch nicht antun.
Doch können sie.


Halt doch die Klappe!
Immer wenn ich mich aufrege kommt diese Stimme in meinen Kopf. Okay gelogen, sie ist so gut wie immer da, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, weil ich nichts dagegen unternehmen kann. Es ist als würde ich Selbstgespräche führen.
Sie hassen dich, deswegen schicken sie dich weg.


Das stimmt nicht! Meine Eltern lieben mich. Es muss einen bestimmten Grund geben, warum sie mich in dieser Schule für schwierige Kinder angemeldet haben. Okay, vielleicht hätte ich diese fiese Schlampe nicht vor der gesamten Schule in der Kantine runtermachen müssen. Ich weiß noch nicht mal, ob das von mir kam oder von der nervigen Stimme. Aber es war unheimlich befreiend endlich meine Meinung zu sagen und der Applaus, den ich bekam, als diese Tussi weg gerannt ist, war um ehrlich zu sein sehr schmeichelnd. Sonst war ich eigentlich nie aufgefallen und so kannte ich mich selbst auch gar nicht (manche dieser Schimpfwörter waren mir unbekannt), doch ich schwor mir mich ab sofort wieder nett und freundlich zu benehmen, um schleunigst von dieser Schule wegzukommen, die ich noch nicht einmal betreten habe.
Im Moment sitze ich in dem Auto einer blonden Frau, die mich rekrutiert hat. Sie ist ziemlich hübsch mit ihrer geraden Nase, den interessanten blauen Augen und dem anhaltendem Schmunzeln in dem rechten Mundwinkel. Würde sie sich eleganter oder auffälliger kleiden, hätte ich sie für ein Model gehalten. Aber momentan hat sie sich eher unauffällig gekleidet. Sie trägt einen moosgrünen Pullover und enge Jeans. Der Wagen den sie fährt ist nicht so unauffällig. Ein weißer Ferrari. Mit schwarzen Ledersitzen. Als sie mit dem Auto vor unserer Garage gehalten hat, war das so als würde man mit einem Rolls Royce durch ein Dorf fahren. Die Frau wirft ihrer Haare nach hinten. Ganz eindeutig ein Model.
Ja, genau. Ein Model Undercover, dass dich in eine Anstalt kutschiert. Wenn du dich ganz besonders gut einschleimst, bekommst du ein Autogramm und das Hochbett in dem Viererzimmer.


Hör auf dich über mich lustig zu machen.
Das ist ziemlich schwierig, wenn du so dumm bist.


Toll, als hätte ich einen Pessimisten in meinem Kopf sitzen, der seine Klappe nicht halten kann.
Die Frau sieht mich über den Rückspiegel an und lächelt mir, mit ihrem rot angemalten Lippen, zu. Sie hat große Ähnlichkeiten mit Marilyn Monroe.
Jepp, sie ist von den Toten auferstanden, um dir ein Autogramm zu geben und dich in die Schule zu fahren. Danach kann sie endlich in den Himmel aufsteigen, weil sich ihr größter Traum erfüllt hat.


Gönnst du mir nicht mal eine kleine Pause von dir. Du bist anstrengend.
Dasselbe könnte ich von dir behaupten.


Ich lächele freundlich zurück, aber wahrscheinlich sieht es so aus als würde man in einem ... na ja...
„Du solltest nicht mit offenem Mund lachen. Behalte den Mund zu und du siehst aus wie eine Göttin, wenn du lächelst.“
Deine ‚nette’ Frau gefällt mir.


Beide ignorierend rutsche ich auf dem Hintersitz des Ferraris so herum bis ich mich selbst im Rückspiegel betrachten kann. Einmal lächele ich mit geschlossenem Mund und einmal zeige ich dabei meine Zähne. Trotz all der Unhöflichkeit muss ich ihr recht geben. Obwohl ich mich nie als Göttin bezeichnen würde.
Spielen wir mal wieder die Bescheidene. Gib zu. Du weißt, dass wir gut aussehen.


Ich weiß nicht wovon du sprichst.
Meine karamellbraunen Haare fallen mir glatt über die Schulter, meine leeren, zu kleinen Augen starren ausdruckslos in der Gegend rum und meine Lippen wirken trotz des Lippenstifts farblos. Ich rücke wieder zum Fenster und sehe ein Schild mit der Aufschrift:
Closed Eyes
Nach 3 km rechts abbiegen
Das dürfte heißen, wir sind bald angekommen. Ich sehe schon die Ausfahrt, doch ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, fährt Marilyn dran vorbei.
„Entschuldigung, aber sie sind gerade an der Ausfahrt vorbeigefahren.“
„Ich weiß, aber ich bringe dich eigentlich auch nicht zur Schule, sondern woanders hin“, antwortet die Frau.
„Wohin denn sonst?“, will ich wissen.
„Komisch die anderen Jugendliche haben sich gefreut keine Schule mehr haben zu müssen.“
Was!!! Keine Schule mehr???? JAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!! Das ist das Beste, was ich seit langem gehört habe. Ich danke ihnen Frau ohne Namen. Danke. Wir haben keine Schule mehr. Wir haben keine Schule mehr. Wir haben keine Schule mehr. Wir...


Ich konnte mir vorstellen wie dieses weiße Ding irgendwo in meinem Kopf saß und einen Freudentanz aufführte.
Ich bin nicht einfach nur ein weißes Ding! Ich habe auch einen Körper und ein Aussehen.


Wie siehst du denn aus?
So wie du, schließlich bin ich ein Teil von dir.


Bist du dir da sicher?
Ja.


Ich beließ es dabei, obwohl sich das nicht sehr sicher angehört hatte.


Die nächste Stunde hatte ich Ruhe von der Stimme und der unfreundlichen Frau. Wäre sie nicht eine Freundin meinen Eltern, hätte ich vielleicht meinen Stolz überwunden und meine Eltern, trotz des heftigen Streits, angerufen. Doch ich bin zu stolz. Das ist bei mir häufiger ein Problem. Wenn dann sollen sie mich doch anrufen. Bestimmt war auch zwischendurch mal ihr Name gefallen, aber ich habe aus purer Sturheit abgeschaltet.
Ich zog mein Handy aus der Tasche. Die verschiedensten Anhänger klimpern harmonisch. Die meisten habe ich von Freunden. Auf dem Display sehe ich, dass ich drei Nachrichten habe, aber die eine war von Julia und die anderen beiden von Mirjam. Ich lese sie mir am besten gar nicht erst durch, denn ich werde sie eine ganze Zeit nicht sehen und ich weiß nicht was meine Eltern ihnen erzählen werden. Außerdem vermisse ich sie schon jetzt so sehr, dass ich Angst habe zu weinen. Sie alle bedeuten mir viel und wahrscheinlich werde ich in dieser neuen Schule ein paar Jahre bleiben und es gibt nur wenige Besuchszeiten. Ich hoffe nur, dass ich das Handy behalten kann. Da habe ich ja eine rosige Zukunft vor mir. Ich verbanne alle Gedanken aus meinem Kopf und sehe aus dem Fenster. Ich sehe Landschaften an dem Fenster vorbeiziehen. Überall nur grün. Wo fährt mich diese Frau nur hin? Ich habe nicht die leiseste Ahnung.
Als wir ankommen ist es gerade dunkel geworden. Mir ist es egal wo mich diese Frau hinbringt, denn anscheinend ist es meinen Eltern auch egal. Während der Fahrt sind wir nur an Wiesen und Wäldern vorbeigekommen, doch nun sind wir in einer Stadt, wenn man das denn so nennen will. Vielleicht war ich auch nicht gerade in New York aufgewachsen, aber doch in einer so großen Stadt, um das hier Kaff nennen zu dürfen.
Marilyn parkt auf dem Parkplatz eines Gebäudes, das aussieht wie eine Anstalt. Die Wände und Vorhänge vor den Fenstern sind weiß. An den Wänden sind noch nicht einmal Graffiti. Alles hat seine Farbe verloren. Es gibt auf dem Vorplatz noch nicht einmal Blumen. Nur Büsche, die zu seltsamen, vertrauten und komplizierten Figuren zurecht geschnitten sind.
Ich habe dir gesagt, dass du in eine Anstalt verfrachtet wirst, aber du wolltest ja nicht auf mich hören.


Natürlich höre ich nicht auf dich.
Das muss sich aber in Zukunft ändern, mein Kind. Denn es hat sich schon in endlos vielen Situationen herausgestellt wer hier klüger ist.


Ich bin nicht dein Kind, gerade eben hast du gesagt du wärest ein Teil von mir.
Nein, ich habe den Entschluss gefasst, dass ich nur in deinem Kopf gefangen bin. Keine Sorge ich werde herausfinden wie ich daraus komme.


Viel Spaß dabei.
Ich werde in das große Gebäude geführt. Auch der Flur ist weiß. Mein Zimmer liegt in der vierten Etage und es gibt keinen Aufzug.
Na super! Ich hoffe, dass wenigstens in den Zimmern etwas mehr Farbe zu finden ist.
Zum Einen habe ich recht zum Anderen habe ich nicht Recht. In meinem Zimmer (übrigens muss ich es mir nur mit noch einer weiteren Person teilen) wäre alles weiß gewesen, hätte nicht jemand Poster, Plakate, Pflanzen und anderen Krimskrams hingestellt. Da auf den Postern nur halb nackte Frauen zu sehen sind, schließe ich daraus, dass Jungs hier nicht von Mädchen getrennt werden.
NEIN!
NEIN!


Wenn es eines gab was ich und Kim, so nenne ich übrigens die Stimme, etwas gemeinsam haben. Dann dass wir beide Jungs nicht ausstehen können.
„Hier werden doch Jungs und Mädchen getrennt oder?“, frage ich und drehe mich um, doch zu meinem Bedauern stelle ich fest, dass die Frau gegangen ist ohne noch ein Wort zu sagen. Zögerlich tue ich einen Schritt in mein Zimmer. Gerade als ein Junge aus dem Bad kommt, nur mit einem Handtuch bekleidet. Ich stoße einen spitzen Schrei aus. Total aus der Fassung gebracht, lässt er fast das Handtuch fallen. Wie erstarrt bleibe ich stehen und glotze ihn an. Er tut es mir nach und mustert mich aufs genauste.
Renn, renn weg!! Er ist ein Junge! Ich will hier nicht bleiben!


Kim schreit in meinem Kopf, sodass ich Kopfschmerzen bekomme. Ich drehe mich gerade um, um wegzulaufen als der fremde Junge mich am Arm packt und mich festhält.
„Finger weg“, gifte ich, wobei ich nicht wusste ob das von mir oder Kim kam. Sofort zieht er seine Hand zurück.
Dann erinnere ich mich an die Anstandsregeln: „Tut mir Leid. Nur ein kleiner Ausraster. Ich heiße Catherine.“
Nein, fang kein Gespräch an. Er ist ein Junge. Er ist nicht gut für uns!!! Lauf schnell weit weg! So weit du kannst!


Nein. Jetzt werde ich dir zeigen wer die Kontrolle hat.
„Oh, okay, ich bin Kevin. Aber, bitte erschreck mich nicht noch einmal so.“
Dich immer wieder gerne.


Sei nicht so giftig.
Ich ringe mir ein Lächeln ab und erinnere mich gerade noch rechtzeitig an den Rat der Frau.
„Tja, so kann man sich auch kennen lernen“, murmele ich.
Der Junge muss mich wohl gehört haben, denn urplötzlich fängt er an zu lachen. Ich stimme mit ein zu Kims und zu meiner Überraschung.
Hör auf zu flirten. Du kennst den Jungen noch nicht mal eine Viertelstunde.


Ich flirte nicht, ich lache nur. Nur mit einem Jungen.
Sprich dieses Wort nicht aus. Es ist verflucht. Ich warne dich.


Zwar macht es mir große Mühe, aber ich versuche trotzdem mich mit Kevin anzufreunden. Wenn ich es mir genau überlege sieht er gar nicht schlecht aus. Er hat schwarze Haare, die etwas länger sind und sinnlichen Lippen und sein Oberkörper ist auch nicht zu verachten. Er sieht aus wie ein Gott. Wenn ich ein normales Mädchen wäre, hätte ich mich jetzt Hals über Kopf verliebt.
„Ist hier mein neues Zimmer?“
Nein!
„Jo. Willkommen zu Hause.“
„Aber nur wenn du die Poster abhängst. Nachher werde ich sonst noch lesbisch.“
Wieder fängt er an zu lachen. Das ich so lustig bin, weiß ich gar nicht. Gott sei Dank nimmt er mich bei Wort und fängt an ein paar seiner Bilder abzuhängen.
„Tut mir Leid aber dass obere Bett ist schon mit mir besetzt, also bleibt dir nichts anderes übrig als das untere zu nehmen.“
Vorsichtig nicke ich und setze mich auf mein zukünftiges Bett.
Siehst du. Jetzt habe ich weder ein Autogramm vom Model noch das Hochbett.
Hättest dich mehr einschleimen müssen. Dann hättest du jetzt beides.


Spaßbremse. Griesgram.
Selber.


„Ich gehe jetzt duschen“, sage ich zu Kevin.
„Okay, ich bin so freundlich und erlaube es dir“, erwidert er schmunzelnd.
„Was ich damit sagen wollte ist, dass du von der Tür immer 3m Abstand halten sollst.“
Mit diesen Worten, krame ich in meinem großen Koffer nach meinem Duschzeugs. Hinter mir höre ich Kevin leise kichern.
Unter der Dusche mache ich mir Gedanken, wieso ich hier bin, was ich hier mache und ob ich meinen Eltern bescheid geben soll?
Klar. Sie wollten dich in die Klapse stecken und werden dir sicher glauben wenn du ihnen verrätst, dass du von einem ihrer Freunde entführt worden bist.


Ich schäume mir ordentlich die Haare ein, in der Hoffnung Kim zum Schweigen zu bringen.
Ersauf mich ruhig. Nur zur Info, du kannst mich nicht ertränken.


Ein Versuch war es ja wert.
Ich rufe meine Eltern nicht an. Bis jetzt war es hier ja ganz... nett.
Genau. Deine nette Frau und der Junge, der durchs Schlüsselloch guckt.


Schnell drehe ich mich um, um das zu überprüfen. Doch der Boden ist glitschig, sodass ich ausrutsche und hart auf den Boden knalle. Ich höre ein zögerliches Klopfen an der Tür.
„Bist du okay? Soll ich reinkommen?“
„Nein! Geh drei Schritte zurück“, rufe ich hastig.
Ich beruhige mich erst als ich seine schweren Schritte höre. Ich strecke meine Hand aus, um das Wasser abzustellen und ignoriere den heftigen Schmerz in meinem Rücken. Mich auf dem Wasserhahn abstützend, quäle ich mich aus der Dusche. Als ich mich in mein Handtuch gewickelt habe, sinke ich auf den Boden.
„Hilfe!“, schreie ich.
Ich habe das Gefühl in Schlamm zu versinken, mir wird schwarz vor Augen.
„Hey! Aufwachen!“
Irgendjemand gab mir eine Ohrfeige. Ich blinzele. Ich liege noch immer im Bad. Über mich gebeugt, Kevin. Er sieht mich mit besorgtem Gesichtsausdruck an. Ich greife nach dem Rand des Tuches. Er realisiert meine schockierte Reaktion, ignoriert sie aber. Ich will mich aufsetzten, doch er greift mit einem Arm unter meine Kniekehlen und mit dem Anderem unter einem meinen Arm, sodass er mich tragen kann. Als wäre ich ein leichtes Kleinkind legt er mich auf mein Bett.
„Schlaf, ich wecke dich morgen auf.“
„Hast du durchs Schlüsselloch geguckt?“, ich muss es einfach wissen.
„Nein“, er schüttelt verwundert den Kopf.
Sanft streicht er mir durch mein nasses Haar. Morgen werde ich es bereuen sie nicht gebürstet und geföhnt zu haben.
“Gute Nacht“, flüstere ich nun gänzlich beruhigt.
„Gute Nacht“, flüstert er zurück.
Gute Nacht.
Gute Nacht.


Ich schlafe sofort ein.

Schlafwandeln??? Sind hier denn alle verrückt???



Ich bin von Kevin geweckt worden und stehe nun im Bad um meine Haare auseinander zu fummeln. Das ist ganz schön viel Arbeit.
„Bist du bald fertig? Die Trainingsstunden fangen bald an“, sagt Kevin zu mir, durch die Tür. „Was für Trainingsstunden?“, frage ich zurück.
Hier wird dir beigebracht wie man nett und freundlich wird und zwar wirst du unterrichtet von deinem Model. Wenn du dich gut benimmst, wirst du wegen guter Haltung früher Entlassen, also pass auf, dass dir nicht noch mal so etwas passiert wie in der letzten Schule.


Ich ignoriere sie einfach.
„Schlafwandeln“, antwortet er, als sein diese Antwort völlig gewöhnlich.
Was?
Was?


Darauf waren wir beide nicht vorbereitet gewesen. Schlafwandeln. Aha, das klingt total normal. *hust* Endlich sind meine Haare glatt und stehen mir nicht mehr vom Kopf ab. Ich habe mir schon meinen dunkel grünen Rollkragenpullover und meine, von der Farbe, perfekt passende Schlabberhose angezogen. Ich hasse enge Jeans, in denen man sich nicht bewegen kann. Als ich aus der Tür trete sehe ich, dass auch Kevin eine weite Hose angezogen hat. Aber seine ist so schwarz wie das T-Shirt, dass er auch anhat.
„Keine schlechte Wahl für einen Anfänger.“
Er mustert mich gründlich. Mir schauert es, aber ich weiß nicht warum.
Er ist aufdringlich, deswegen fühlst du dich auch so unwohl.
Ich fühle mich dabei doch gar nicht unwohl. Es ist sogar angenehm. Oder? Noch immer ein bisschen verwirrt gehe ich durch die Tür, die Kevin mir aufhält. Er führt mich durch die einheitlichen Gänge bis wir vor einer roten Tür stehen. Es ist so als würde ich vor einer weißen Leinwand und du verschüttest ausversehen etwas von der roten Farbe oder bekommst ohne Vorwarnung Nasenbluten.
Es ist einfach nur unnötig. Das ist es doch was du denken wolltest.


Innerlich stöhne ich auf. Ich verkneife es mir mit den Augen zu rollen und betrete den Raum. Auch er ist vollkommen weiß bis auf die vielen Betten, die in dem gleichen rot wie die Tür sind. Kevin hat das mit dem Schlafwandeln wohl ernst gemeint. Die Freundin meiner Eltern wartet schon auf uns. Anscheinend war das hier wirklich eine Anstalt und Schlafwandeln eine neue Therapie, die noch besser wirkt als Gruppentherapie, von der ich noch nichts weiß.
Echt jetzt?!?


„Setzt euch hin die Anderen sind bestimmt bald da“, lallt sie mit ihrer Singsangstimme.
Ich und Kevin setzten uns auf ein Bett. Bald darauf kommen noch zwei andere Mädchen. Das eine hat blond gelockte Haare ist klein und zierlich, das andere Mädchen ist so praktisch das genaue Gegenteil, sie hat rabenschwarze Haare, sehr groß und schlaksig. Als Kevin sie sieht hellt sich sein Gesicht auf. Er steht auf und nimmt die blonde in die Arme. Ich weiß nicht, ob ich deswegen jetzt beleidigt sein sollte.
„Okay, heute haben wir unsere erste Praxis und ich werde euch beibringen zu kämpfen, wenn ihr schlafwandelt. Am Anfang werdet ihr euch alle dumm und als schlecht erweisen, aber ich habe Geduld und ziehe das bis zum Schluss durch. Da wir einen Nachzügler haben, werde ich mich um sie mehr kümmern, damit sie auch mehr von der Geschichte weiß und mitbekommt wofür sie eigentlich kämpft. Du hast viele Theoriestunden nachzuholen, Cathy. Gott sei Dank werde ich mich um dich kümmern, damit selbst du verstehst was hier so alles passiert. Wie schwer es auch sein mag.“
Tja, die Wahrheit schmerzt.
Ich wusste schon immer, dass du schwer von Begriff bist

.
Danke, du bist fast so freundlich wie meine Lehrerin im Schlafwandeln.
Gehorsam lege ich mich hin. Eigentlich habe ich Angst davor einzuschlafen, denn seit letzter Zeit habe ich diese seltsamen Alpträume. Ich sehe mich selbst im Bett liegen und schwarze Schemen und Schatten kommen auf mein Bett zu. Ich winde mich, strample die Decke von mir und schwitze. Meine Haare kleben mir an dem Hals und den Schultern, mein Gesicht Angst und Schmerz verzerrt. So sehe ich mich und wache mit Schmerzen überall dort auf, wo die Schatten mich gestreift haben. Vielleicht haben mich eine Eltern auch deswegen weggeschickt. Ich habe sie nämlich eingeweiht, dass ich schon seit ein paar Monaten denselben Traum hatte und ich Angst habe zu schlafen. Kurz danach kam der Vorfall in der Schule und diese Frau, welche mich zu einer Sonderschule bringen sollte. Stattdessen bin ich nun hier und bekomme Nachhilfestunden im Schlafwandeln. Die Frau kommt nun zu mir ans Bett und bevor ich reagieren kann, lächelt sie mir zuckersüß zu, während sie mir eiskalt eine Spritze in den Arm jagt. Das letzte an was ich denke ist: Schlafwandeln??? Sind hier, denn alle verrückt???
Ich sitze im Staub. Neben mir ein fremdes Mädchen, dass mir auf das Haar gleicht.
„Wer bist du?“
„Kim.“
„Warum bist du nicht in meinem Kopf?“, frage ich perplex.
„Das muss damit zu tun haben, dass das hier ein Traum ist.“
Auf dem Platz stehen auch Kevin und die beiden Mädchen. Selbst die Lehrein ist da.
„Also, ich zeige euch jetzt ein paar Grundschritte und dann werdet ihr in Paaren zusammen kämpfen, aber bitte dieses mal ohne Verletzte“, merkt Marilyn an.
Wie aufmunternd.
Ich warte vergeblich auf ein Kommentar von Kim. Sie ist nun nicht mehr in meinem Kopf sondern steht neben mir. Wie Zwillinge. Die Lehrerin kommt auf mich zu.
„Du ist Catherine Red?“, fragt sie mich.
Ich nicke.
„Wer bist dann du?“, wendet sie sich an Kim.
„Ich bin Kim.“
„Du steckst in Cathys Kopf oder umgekehrt.“
Anscheinend findet sie die ganze Situation total normal.
„Ich in Cathy.“
Kim übernimmt das Reden, denn ich bin zu geschockt. Gleichzeitig auch wütend. Ich hasse es Cathy genannt zu werden. Können die sich nicht die Zeit nehmen meinen vollen Namen auszusprechen.
„Das ist erstaunlich. Sonst sehen sie immer unterschiedlich aus. Ich weiß nicht, ob das ein Vor- oder Nachteil ist“, sagt Marilyn.
„Ich werde sie beide zusammen unterrichten“, meint sie entschlossen.
„Als erstes das wichtigste. Ihr müsst kämpfen, weil ihr die Alpträume besiegen sollt. Sie können sich in Menschen verwandeln. Wenn sie das machen, kann man sie nicht mehr unterscheiden, außer wenn sie reden. Sie reden mit einem Singsang in der Stimme, was mit ein bisschen Übung ganz leicht zu erkenne ist. Wir sind dafür da sie zu bekämpfen und sie sollen uns fertig machen. Noch Fragen?“
Eigentlich schon, aber vielleicht wann anders. So ganz glaube ich das ja jetzt nicht, aber schließlich stehe ich auf einem Trainingsplatz in einem Traum. Wenn ich nicht hier stehen würde, hätte ich der Frau einen Vogel gezeigt und wäre abgehauen. In diesem Moment geht das aber schlecht. Denn ich spüre den Wind auf meiner Haut und den Staub unter meinen Füßen. Ich habe mich noch nicht entscheidet ob ich das alles glauben soll, als Marilyn plötzlich anfängt mich mit Händen und Füßen anzugreifen. Verwirrt versuche ich die Angriffe abzublocken, aber ich werde wahrscheinlich trotzdem Prellungen und blaue Flecken bekommen. Das hätte ich ihr gar nicht zu getraut. Nachdem ich kaum noch meine Arme hochheben konnte, hört sie auf mich zu attackieren.
„So schlecht wie ich dachte bist du gar nicht.“
Ich glaube, das sollte jetzt ein Kompliment sein.
„Jenne! Du über nimmst Cathy. Ich kümmere mich um Kim.“
Das schwarzhaarige Mädchen läuft zu mir und mustert mich. Wahrscheinlich schätzt sie mich ein.
„Bereit?“, fragt sie und ohne auf eine Antwort zu warten, schlägt sie mir in den Bauch.
Der nächste Schlag soll meinem Gesicht dienen, doch ich hebe reflexartig den Arm und blocke ab. Ich sehe wie ihre Augen sich weiten. Sie hat nicht erwartet, dass ich mich wehren könnte. Ohne meiner Taten bewusst zu sein, versuche ich nun meinerseits einen Treffer zu erlangen. Zwar hat sie sichtbare Schwierigkeiten meinen Fußtritten und Schlägen auszuweichen, aber verletzten tue ich sie nicht. Ich sehe wie sie sich bewegt und ihr Gewicht verlagert. Mein Gehirn schluckt es und speichert die Informationen ab. Elegant täusche ich einen rechten Haken vor, lande aber, während sie den Arm hebt um ihr Gesicht zu schützen, einen Treffer in ihren Bauch. Sie krümmt sich vor Schmerz. Anscheinend habe ich zu hart zu geschlagen. Ich versuche mich daran zu erinnern wie ich ausgeholt habe, aber meine Gedanken verschwimmen merkwürdig und ich erschreckte mich vor mir selbst. Bin ich eine Killermaschine geworden? Eine, die skrupellos und ohne schlechtes Gewissen wehrlose Leute tötet. Hier sollte ich zwar das Kämpfen erlernen, aber auch erkennen können wer gut und wer böse ist. Anscheinend habe ich damit Schwierigkeiten. Wenn ich jemand anderes wäre, würde ich mich in den rostroten Sand setzten und heulen, aber ich bin mir nicht sicher ob ich überhaupt Tränendrüsen besitze. Selbst als mein Opa gestorben ist, habe ich nicht geweint. Ich bin traurig gewesen. Natürlich! Er ist der beste Opa auf der Welt gewesen. Früher sind wir immer zusammen zum Schwimmbad gegangen und er hat mit das Schwimmen beigebracht. Aber geweint habe ich nicht. Doch einmal als meine Eltern gerade nicht zu Hause gewesen sind, habe ich angefangen zu schreien und meine Schulhefte zerrissen. Nichts davon habe ich später bereut. Ich bin traurig, frustriert und entschlossen gewesen, mein Lebensscherben wieder aufzusammeln und so gut es geht mit Alleskleber zu reparieren. Leider habe ich ein paar Teile nicht wieder gefunden. Doch nun stehe ich hier und Jenne krümmt sich vor Schmerzen. Ich sinke auf die Erde nieder und vergrabe mein Gesicht in den Händen. Ich schäme mich dafür. Die Lobe von Marilyn helfen mir auch nicht gerade. Ich bin erleichtert das dieses Mal keiner in meinem Kopf spukt und sein unerwünschtes Kommentar dazu abgibt. Immer wenn ich schlafwandeln werde, habe ich Ruhe in meinem Kopf. Irgendwie erleichternd.
„Für ein Mädchen hast du es ganz schön drauf“, sagt Kevin anerkennend.
Verletzt sah ich ihn an. Er zuckte entschuldigend mit den Schultern. Wie kann er nur mit so einem Spruch ankommen. Das blonde Mädchen lächelt mir verständnisvoll zu und geht hinter Kevin her. Sie alle stellen sich in einem Halbkreis auf und warten auf mich. Ich jogge zu ihnen hinüber und vermeide es die stöhnende Jenne anzusehen.
„So, und jetzt bitte alle den Schlauch an eurem Handgelenk lösen.“
Verwundert starre ich erst meine Lehrerin und dann mein Handgelenk an. Da war tatsächlich ein Schlauch den ich zuvor gar nicht bemerkt habe. Auch auf den Gesichtern der Anderen zeigte sich erst Verblüffung, aber sie fingen sich schneller als ich. Ich will nicht wissen was sie schon alles erzählt bekommen haben. Marilyn zählt bis drei und wir alle lösen den Schlauch.

Erschrocken fahre ich hoch und stelle benommen fest, dass ich im Bett liege, in dem mir die Frau mir eine Spritze gegeben hat. Auf dem Bett neben mir kommt auch Kevin langsam zu sich. >Ich hatte gerade einen echt schrägen Traum. Das glaubst du nicht<, sage ich zu ihm. Immer noch etwas benommen. >Du glaubst es also immer noch nicht? Vielleicht wenn du den Stoff nachgeholt hast.Das hab ja selbst ich gecheckt.


Stimmt. Wir sind jetzt nicht mehr in der virtuellen Welt, wo ich und Kim bloß Zwillinge sind, das hier ist die Realität und das heißt Kim spukt wieder in meinem Kopf rum.
Ein Stöhnen reißt mich aus meinen Gedanken. Jenne! So schnell ich kann krabble ich aus dem Bett und hätte dabei fast das Gleichgewicht verloren. Stolpernd komme ich bei Jennes Bett an. Sie hat sich wie ein Kleinkind zusammengerollt.
„Kevin, wo ist hier das Krankenzimmer. Los, beeil dich!“
Kevin hebt Jenne vorsichtig hoch und trägt sie aus dem Raum. Weg von mir. Noch nie habe ich so viel Selbsthass empfunden. Ich kann mich nicht dazu überwinden mit ins Krankenzimmer zugehen und such den Weg in mein Zimmer. Nach einer Weile finde ich ihn auch. Einer langen Weile. Erschöpft falle ich auf mein Bett. Auch Kim war hörbar erledigt, denn anstatt meine Erschöpfung zu verspotten bleibt sie ruhig und ist ausnahmsweise still. Ich genieße diese Stille in meinem Kopf.
Ich fasse mal zusammen: - ich habe gerade erfahren, dass ich eine Schlafwandlerin bin
- ich habe ein unschuldiges Mädchen verletzt ohne nachzudenken
- ich habe mich mit einem Jungen angefreundet
- wahrscheinlich hege ich Gefühle für diesen
Vergiss nicht, dass wir eine Möglichkeit gefunden haben uns zu trennen.


Ja, da hast du recht. Du hörst dich müde an.
War ein anstrengender Tag.


Wir sollten schlafen.
Mit diesem Gedanken drehe ich mich auf eine Seite, wünsche Kim eine gute Nacht und schlafe darauf tief und fest.

Die bevorstehende Mission


An diesem Morgen werde ich wieder von Kevin geweckt. Ich ziehe mich wieder fürs Training an und sitze nun noch einmal auf dem weichen Bett. Gespann warte ich auf Jenne, weil ich wissen will wie es ihr geht. Die Tür geht auf und Jenne kommt rein. Als wäre nichts passiert strebt sie das Bett neben mir an. Darauf lässt sie sich nieder. Jetzt warten wir nur noch auf Marilyn.
„Es tut mir leid.“
Ich lasse meinen Kopf hängen. Kim lässt mich in Ruhe, weil sie weiß, dass ich das gerne ohne einen Kasper geregelt kriegen will.
„Ist nicht so schlimm. Die Krankenschwester hat mir eine Tablette gegeben und danach haben die Bauchschmerzen aufgehört. Du hattest eine ganz schöne Kraft hinter diesem Schlag.“
Gequält verziehe ich das Gesicht. Ich danke wem weiß Gott, dass sie nicht wütend auf mich ist.
„Ich würde es verstehen wenn du sauer auf mich wärest.“
Doch Jenne lacht nur.
„Das war doch der Sinn der Übung. Du solltest dich verteidigen und falls möglich angreifen. Natürlich hatte ich nicht erwartet, dass ein Neuankömmling so gut ist, doch...du bist ein Naturtalent.“
Ich runzele die Stirn.
„Was genau bringt das Alles hier überhaupt? Es geht jawohl nicht darum Leute wahllos abzuschlachten.“
Langsam will ich Antworten bekommen.
„Das ist alles ist sehr verwirrend, denn genaugenommen töten wir keine Menschen sondern Alpträume. Du hast sie schon mal gesehen. Sie schleichen sich in deine Träume und drängen dich in eine Ecke“, fängt Jenne an.
„Genau! Sie haben mein Bett umringt, kamen aber nicht näher heran.“
„Wahrscheinlich haben sie deine Kraft erahnt und hatten etwas Angst. Na ja, jedenfalls haben deine Träume aufgehört seit du unter diesem Dach schläfst.“
„Woher weißt du das“, rufe ich erschrocken. Das hatte ich niemanden erzählt.
„Das geht allen so. Es liegt daran, dass ein Schutzschild dieses Haus umgibt“, erklärt Jenne mir geduldig. Sie sieht mir dabei in die Augen. Durch diese Geste erkenne ich die Wahrheit ihrer Worte.
„Wir werden durch diese Spritze in eine andere Welt versetzt. Sie sieht so aus wie unsere Erde. Ist eigentlich unsere Erde und wir wandeln wie Geister in ihr herum. Sehen die Menschen, können sie aber nicht berühren oder mit ihnen kommunizieren. Zwar können wir uns gegenseitig berühren und bekämpfen. Diese Gabe haben nicht nur wir sondern auch die Alpträume. Meistens haben sie eine menschliche Gestalt, doch wenn sie Menschen massakrieren sind sie Schatten. Sie saugen ihnen den guten Glauben und die Hoffnung auf eine bessere Welt aus. Den sie nur schwer wieder bekommen. Unsere Aufgabe besteht darin sie zu bekriegen und die Menschen vor einer schrecklichen Katastrophe zu bewaren“, fährt sie mit ihrer Erklärung fort. An dieser Stelle kommt Marilyn herein und begrüßt und überschwänglich.
„Einen wunderschönen, guten Morgen wünsche ich euch!“
Wer’s glaubt wird selig.


Ich muss mir ein Kichern verkneifen. Um mein Grinsen zu verdecken, lasse ich meine Haare vor mein Gesicht hängen.
Wie an Tag zuvor befehlt sie uns sich hinzulegen und schickt uns mit einer Spritze in die Kopie der Erde.
Diesmal werden wir anscheinend auf einer Wiese trainieren, denn noch bevor ich mich traue meine Augen zu öffnen, spüre ich das weiche Gras unter meinen nackten Füßen. Dieses mal habe ich mir die Schuhe ausgezogen, so kann ich meinem Gegner nicht allzu sehr weh tun.
„Heute haben wir einen Überraschungsgast!“, ruft Marilyn. „Und dieser jemand ist...“
Spongebob Schwammkopf, ersetzte ich Kims für gewöhnlich unfreundlichen Kommentare.
„Unser Auftragsgeber.“ Es wundert mich etwas, denn sie schein wirklich aufgeregt zu sein.
Ein Mann kommt auf uns zu. Er ist groß gewachsen und stämmig. Sofort beginne ich automatisch ihn einzuschätzen. Er hat wahrscheinlich enorme Kräfte, doch seine Schwäche war die Wendigkeit. Vielleicht war er schnell, doch ich wäre wendiger und konnte ihm besser ausweichen. Das ganze geschah ganz natürlich. Ich konnte nichts dagegen unternehmen.
Wir alle stellen uns im Halbkreis auf.
„Hallo. Ich heiße Dietrich. Ich werde euch alle testen und danach jemanden auswählen der auf eine Mission gehen wird. Weiteres erfährt dann der Auserwählte. Kim mit dir fange ich an.“
Zusammen mit Kim geht er etwas abseits von dem Trainingsplatz. Kevin kommt auf mich zu.
„Jetzt will ich mal testen wie gut du wirklich bist“, sagt er lächelnd.
Von ihm angesteckt muss auch ich schmunzeln.
„Komm doch näher wenn du dich traust“, rufe ich ihm spielerisch zu.
„Und ob ich das tue.“
Langsam kommt er auf mich zugeschlichen. Seine Fäuste hat er erhoben und er zieht immer kleinere Kreise um mich. Nach einer kurzen Weile halte ich das nicht mehr aus und ich beginne einzelne Attacken auszuüben. Kevin war um einiges geschickter als Jenne, doch wie eben scanne ich Kevin und komme zu dem Schluss, dass er keine allzu große Gefahr darstellt, was mir fast leid tut. Mühelos drehe ich mich nach links, um mit dem rechten Fuß vorzutäuschen, aber mit einer Hand direkt in seiner ungeschützten Magenseite einen Treffer zu landen. Meinen Fußtritt fängt er ab, doch meinen Angriff hat er nicht kommen sehen. Kurze Zeit später(es war ungefähr 2 Minuten) liegt er laut nach Luft ringend unter mir und hat keine Chance zu entkommen.
Ich steige von ihm runter, setzte eine Maske einer Königin auf und sage von oben herab: „Knie vor mir nieder Winzling.“
Erst reißt er die Augen auf, doch dann fängt er haltlos an zu lachen und ich stimme mit ein. Die Anderen gucken sich zu uns um. Dieser Dietrich kommt mit schnellen Schritten auf uns zu. Sein Gesicht zu einer Grimasse verzogen.
„Das hier ist ein ordentliches Camp zur Ausbildung von Kriegern, wenn euch das missfällt, dann solltet ihr nicht hier sein.“
Bei jedem Wort zogen sich seine Augenbrauen mehr zusammen. Während ich noch damit beschäftigt war seine Brauen an zu glotzten hat Kevin schon eine passende Antwort auf den Lippen.
„Wenn sie wahre Krieger suchen, dann schauen sie sich Cathy an und halten sie sich nicht mit uns Anfängern auf.“
WAS?????? Wie ein Reflex schießt mein Arm hervor um ihm in den Arm zu boxen, doch er hat es schon vorhergesehen und sprang einen Stück zur Seite. Was sollte das denn jetzt? Wird hier Werbung gemacht, na der sollte sich mal sehen.
„Aber Kevin hat eine gute Rechte, kann sich gut im Gleichgewicht halten und hat mehr Kräfte die er in seine Schläge legen kann“, bedränge ich diesen Dietrich(der tut mir echt leid, dass er so heißen muss, das tut doch bestimmt weh), der mir mit seinem sauberen Anzug wirklich Angst einjagt. Dieser sieht verwirrt von mir zu Kevin, als müsse er sich zwischen uns entscheiden. Was vielleicht sogar der Fall. Aber ich will doch nicht in einen Krieg ziehen. Vor allem wenn ich meinen Gegner noch nicht mal einschätzten kann.
„Ich werde euch beide testen. Und jetzt kämpft.“ Seine Stimme klingt sehr entschieden, also bleibt mir nichts anderes übrig als mich zu Kevin zu wenden.
„Fertig?“
Er nickt nur hochkonzentriert. Ich rolle nur mit den Augen und hoffe, dass ich es schaffe mich im Zaum zu halten. Doch schon nach den ersten paar prüfenden Schlägen, verschwimmt alles und das nächste was ich sehe, ist den auf den Boden gepressten Kevin. Ich habe mich mit meinem Gesamtgewicht auf ihn geworfen. Nicht sehr taktisch aber wirksam. Dietrich nickt nur beeindruckt und ich weiß, ich habe es mal wieder verbockt.

Na, super ich bin angenommen worden! Da freu ich mich doch. Ich bin nicht so, ich will erst mal alles ausprobieren und versuchen mich den Anderen anzupassen wie ich es eigentlich immer mache, anstatt aufzufallen wie ein Penner auf einer Gala-Show.
Tja, na dann hast du es dir aber verbockt. Schade, ich fühle mich irgendwie nutzlos. Wie soll ich dir Steine in den Weg legen, wenn du das alleine schon perfekt hinkriegst?
Vielen Dank, könntest du mir nicht helfen?
Nö, wie sollte ich denn.
Das war keine Frage, sondern eine Absage.

Meine (ungewollte) Extra-Wurst


Dreh dich nicht um. Sieh nicht nach hinten! Natürlich drehe ich mich doch um. Ich sehe die bewusstlosen Wachen auf dem Boden liegen. Der Auftrag lautet: Dring vor bis du in der Festung bist und kehr dann um. Es soll ihnen nur Angst einjagen und unsere Macht demonstrieren. Obwohl ich mich momentan nicht sehr mächtig fühle.
Meine Erinnerungen verschwimmen, wenn ich daran zurückdenke, wie ich mit jedem von ihnen gekämpft habe. Bald werden sie aufwachen und Alarm schlagen. Bis dahin will ich in meinem Bett liegen und schlafen. Dafür muss ich mich jetzt beeilen. Schritt für Schritt gehe ich weiter. Ich bin in einer Schlucht. Links und rechts neben mir ragen steile Granitwände empor, die mir zeigen wie klein ich eigentlich bin. Ich starre stur auf meine Füße und schaue zu wie sie sich bewegen. Plötzlich stürzt sich eine Gestalt auf mich und wirft mich zu Boden. Zwar kann ich nicht sehen wer mich angreift, aber sofort rapple ich mich auf und greife an. Mit gezielten und geschickten Fußtritten will ich meinen Gegner zu boden schicken. Doch zu meiner Verblüffung wehrt er gekonnt ab. Tja, meine Zeit als Tomb Raider war nun vorbei. Einen weiteren Schlagabtausch und ich merke, hier habe ich es mit einem Profi zu tun. Scheiße! Eine weitere Verzögerung kann ich mir nicht leisten oder der Schlaf ist für heute gestrichen. Ich habe keine Zeit mir den Gegner genauer anzusehen, denn dieser springt blitzschnell auf mich und presst mich zu Boden. Steine bohren sich in meinen schon schmerzenden Rücken. Kurz bäume ich mich unter der schweren Gestalt auf, doch dann ändere ich meine Taktik und bewege mich nicht mehr. Stattdessen sehe ich meinem Gegenüber ins Gesicht. Schwarze Haare und blau-graue Augen. Mir fällt sofort seine unnatürliche Schönheit auf. Deswegen verbiete ich mir sein Gesicht näher zu betrachten. Ich ziehe ein Bein ruckartig hoch und nutze es, dass er seinen Griff lockert, indem ich mich auf ihn rolle. Auch er verschwendet keine unnötige Kraft. Anscheinend sieht er ein, dass er mit purer Kraft sich nicht befreien kann. Überraschender Weise presst er urplötzlich seinen Körper gegen meinen und ich habe kaum Zeit darauf zu reagieren, denn ehe ich mich versehe bin ich wieder unter ihm. Nun betrachtet er mich genauer. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und versuche zu vertuschen wie unangenehm mir es ist, dass er mich unverhohlen mustert. Ich wünschte ich hätte daran gedacht mich zu schminken.
Warte mal!!! Was denke ich da???? Ich bin gerade dabei um mein Leben zu kämpfen und denke, nur weil ein heißer Junge auf mir liegt, der mich jeden Augenblick killen könnte, an mein beschissenes Aussehen??? Er hat seine Musterung jetzt Gott sei Dank beendet und sieht mich abwartend an.
„Wer bist du?“, fragt er
„Die selbe Frage hätte ich dir auch gestellt, wenn ich oben geblieben wäre und dich jeden Moment umlegen könnte.“
Lachend steht er auf(dabei ignorierte ich es, dass mir seine Wärme sofort fehlte) und hilft mir ebenfalls vom Boden.
„Also, wer bist du?“, wiederholt er sich.
Ich nenne einfach den erstbesten Namen der mir einfällt.
„Kim.“
„Aha und da du nicht deinen echten Namen nennst, nenne ich dir auch nicht meinen echten, aber du kannst mich...mh... Luke nennen.“
Ich sehe ihn schräg von der Seite an. Der ist vielleicht mal durchgeknallt. Gerade kämpfen wir noch um Leben und Tod und jetzt macht er einen auf Macho und macht Small Talk.
„Du kannst dir deine Höflichkeit sonst wohin schieben. Ich weiß was du bist und ich soll euch alle nur warnen. Wir sind jetzt stärker und ihr verletzlich“, gifte ich ihn an, obwohl ich mich nur allzu gerne in seine Arme gekuschelt hätte.
Dieser Vollidiot hat sich einfach das Recht genommen mich auszulachen!! Das Schlimmste daran ist aber, dass ich am liebsten mit Lachen würde. Aber schon wieder steht mir mein ewig anwesender Stolz im Weg. Ohne Kim in meinem Kopf habe ich noch nicht mal das Bedürfnis einfach wegzurennen.
„Wenn du nicht sofort aufhörst, dann...“
„Dann?“, fragt er mit einer erwartungsvoll hochgezogenen Augenbraue.
„Dann wirst du die nächsten drei Monate deines erbärmlichen Lebens nicht mehr auf deinem Hintern sitzen können“, knurre ich ihn an.
Irgendetwas ist an ihm, was mich total wütend macht, mich aber trotzdem auch zum schmelzen bringt. Als Reaktion muss er nur schon wieder lachen.
„Wir haben gerade im Kampf doch schon gesehen, dass ich dir weitaus überlegen bin“, jappst er.
Na warte!!
Ich versuche so natürlich wie möglich mich ganz nah an ihn zu schmiegen.
„Und wir haben auch gesehen, dass ich...“, bei jedem leise gehauchtem Wort sehe ich wie er schwerer atmet,„...immer eine Überraschung parat habe.“
Schneller als das er sich noch wehren kann, habe ich ihn schon zu Boden geworfen.
„Glaub mir in einem fairen Kampf würdest du nicht länger als drei Minuten überleben“, faucht er nun etwas gekränkt.
„Glaub mir in einem fairen Kampf würdest du schon nach drei Sekunden den Dreck unter deinen Füßen einen Heiratsantrag machen“, kontere ich, während er sich aufrappelt.
Um ihm zu demonstrieren wie ernst ich es meinte, wollte ich ihm gerade in sein unverschämt gut aussehendes Gesicht schlagen, als er meine beiden Handgelenke festhält und ich plötzlich nah bei ihm stehe.
„Dieses Spiel können auch zwei spielen.“
„Ich bevorzuge es jedoch mich selbst zu beschäftigen, ich brauche keinen Clown um mich herum.“
„Pass auf was du sagst, sonst machst du mir schneller einen Heiratsantrag als du geplant hast.“
„Ich habe noch nicht einmal daran gedacht dich zu küssen, also schieb dir deinen Ring sonst wo hin.“
Okay, eigentlich weiß ich schon genau, dass ich in einem champagnerfarbenem Kleid unter einem weißen Rosetor hindurch schreiten wollte und er im Anzug mich schon am Traualtar erwarten würde, aber das musste ich ihm ja nicht unter die Nase reiben. Außerdem kann ich das auch meinem Sonderzustand zuschreiben, denn um ehrlich zu sein ist es mir noch nicht allzu häufig passiert, dass mich Marilyn Monroe in eine Anstalt kutschiert und mir dann das Schlafwandeln beibringt.
„Ich sollte dich lieber von hier fortbringen, bevor diese unfähigen Wachen, die sich von einem kleinen Mädchen überrumpeln lassen, Alarm schlagen“, sagt er mit gerunzelter Stirn und will schon nach meinem Arm greifen um mich weiter zu ziehen, als ich seine Hand abschüttele.
„1. Diese Wachen sind nicht unfähig, der Überraschungsmoment war einfach nur auf meiner Seite.
2. Bin ich kein kleines Mädchen und dir nebenbei bemerkt im Kampf gleichgestellt, das heißt, dass du dich gerade selbst gedisst hast.
3. Brauch ich keinen Babysitter, der mich herumkommandiert, weil ich selber weiß was zu tun ist.“
„Gut wenn du so genau weißt wo´s lang geht, dann rette dich eben selbst. Ich will mir nicht den Arsch für eine arrogante Zicke aufreißen“, schnaubt er wütend.
Ich funkel ihn zornig an und verliere mich gleichzeitig auch in seinen Augen, die mir endlos erscheinen. Doch ich reiße mich zusammen und schiebe mit aller aufzutreibenden Willenskraft meinen Stolz beiseite.
„Ich meinte damit nicht, dass ich auf deine Anwesenheit verzichten will“, meine ich beschämt und senke den Kopf, um seinen stechenden Blicken zu entgehen.
„Komm, hier geht’s lang!“
Sachte hakt er mich bei sich unter und ich tue (ausnahmsweise) nichts dagegen, sondern genieße die sanfte Berührung seiner Haut auf meiner, was mir eine Gänsehaut bereitet. Ohne dir eigentlich drohende Gefahr zu beachten, gehen wir so aus der Schlucht raus ins Freie.

Immer muss ich mich in die unerreichbaren Jungs verknallen!!

Nie im Leben wäre mir je die Idee gekommen, mich mit meinem neuen "Erzfeind" spazieren zu gehen. Das müsst ihr mir einfach glauben, aber irgendwas hat er an sich. Etwas was mich anzog wie Licht die Fliegen. Da er unaussprechlich gut aussieht, bin ich bestimmt nicht die einzige Mücke und genau dieser Gedanke bringt mich endlich dazu unser Schweigen zu brechen.

"Langsam sollte ich zurück. Außerdem muss ich mir wegen dir eine Ausrede einfallen lassen, wieso ich solange weg gewesen bin, denn das ich mit dem Typen weg gegangen bin mit dem ich mich kurz zuvor geprüglet habe, werden mir Marlyn, Kevin und die Anderen nicht abkaufen. Vor allem nicht Kim!", beschuldige ich ihn, aber ohne einen anklagenden Ton.

"Hey, dass ist nicht allein nur meine Schuld. Aber um unseren Smalltalk aufrechtzuerhalten: Wer ist Kevin?", versuchte er mich abzulenken. Wenn ich es nicht besser wüsste könnte ich fast annehmen ein kleines bisschen Eifersucht herauszuhören.

"Ach, das ist nur dieser furchtbar heiße Typ mit dem ich mir ein Zimmer teile." Um ihn zu provozieren lasse ich meine Stimme etwas schwärmerisch klingen, beiße mir dazu noch auf die Lippen und verschweige das Detail, dass er wahrscheinlich ein Freundin hat extra.

"Ach wirklich?", knurrt er und runzelte seine Stirn. Vertrauensvoll trete ich vor ihn und sehe ihn tief in die Augen.

"Du musst versprechen das für dich zu behalten, aber manchmal wenn ich die Augen schließe stelle ich mir vor wie..."

"Das reicht." Seine Stimme dröhnt dunkel und heiser. Ruckartig zieht er mich an sich. Fest werde ich an ihn gepresst. Ein siegreiches Lächeln umspielt meinen Mund. Und schon kurz darauf verschlossen seine Lippen meine. Meine Hände vergraben sich in seinen rabenschwarzen Haaren und ziehen ihn noch näher. Seine starke Arme schlingen sich um meine schmale Taille. Sonst hatte ich es noch nie gewagt einen Jungen zu provozieren oder mich so von ihm küssen zu lassen. Aber momentan ist mein Leben so oder so dabei Kopfzustehen und endlich sitzt Kim nicht in meinem Kopf und kommentiert jeden meiner Schritte oder Wörter.

Immer leidenschaftlicher wurde unser Kuss. Immer größer die Versuchung einfach hier zu bleiben bei ihm. In seiner Nähe. Seine Mund verschlingt meinen und wild erwidere ich seinen Kuss. Er stöhnt und hebt mich hoch. Sofort reagierte ich und meine Beine schlingen sich um seine Hüfte.

"Kim! Warte!"

Es dauerte seine Zeit bis ich gecheckt hatte dass er mich damit meint.

"Ja?" Meine Stimme verliert sich. Mir ist die Puste ausgegangen nach dieser Knutsch-Orgie.

"Ich glaube du musst langsam gehen."

Erst küsst er mich, als würde sein Leben davon abhängen (was garnicht so abwegig ist, denn momentan kommt mir nichts mehr so dämlich vor wie es sich anfangs anhört) und jetzt schickt er mich einfach mit, als ist nichts geschehen. Pfff, was der kann kann ich erst recht.

"Da hast du aber ausnahmsweise mal recht", sage ich und danke Herr Gott im Himmel, dass meine Stimme sich nicht si schwach anhört wie ich mich fühle. Um ihn noch mehr zu ägern ziehe ich eine Augenbraue hoch.

"Treffen wir uns wieder?", fragt er knapp und vielleicht höre ich ein bisschen Unsicherheit und Zweifel heraus.

Verführerisch schmiege ich mich an seine breite Brus und bemerke mit Vergnügen wie er Mühe hat zu Schlucken.

"Kommt ganz drauf an."

"Auf was?"

"Ob ich es schaffe mich rauszuschleichen."

"Morgen um Punkt zwölf?"

"Und wo?"

"Wie wäre es vor dem Eifelturm?", schlägt er vor. Mir ist es noch neu, dass ich in dieser Welt überall hingehen kann wo ich will.

"Abgemacht. Aber sei pünktlich!" Ich ziehe den Schlauch aus meiner Hand und kappe somit die Verbindung zu dieser Welt.

"Ich heiße Catherine!", flüstere ich ihm noch schnell in sein Ohr und das Letzte, was ich sehe ist sein Lächeln, welches mein Inneres zum Brodeln bringt.

Ich und meine Komplexe!

Ich kann spüren, dass du mir etwas verheimlichst!! Leugne es nicht!

Ich leugne es gar nicht, aber trotzdem werde ich dir nichts verrsten. Das ist privat!

Pfff, du hattest noch nie sowas wie Privatsphäre! Also macht es keinen Sinn jetzt welche zu fordern.

Es war echt schwer nicht an IHN zu denken. Seit sie zurück gekommen ist konnte sie nicht anders, es war ein reines Wunder, dass Kim bis jetzt nichts davon mitbekommen hat. Ein Geheimnis vor sich selbst zu haben, ist nicht leicht, dass könnt ihr mich glauben.

Sag es mir!! Das kann so oder so nicht gut gehen! Worum geht es?

Um nichts!!! Halt die Klappe!!

Dieses Gespräch konnte nicht gut gehen, ich sollte das Themawechseln! Am besten schleunigst!

Das hilft dir auch nichts! Was ist damals passiert, als du ohne mich weg warst? Was hast du angestellt?

Nichts, aber die Wachen waren nicht lange genug bewusstlos, aber, wie gesagt, glaube ich, dass wir ihnen trotzdem Angst gemacht haben.

Du verschweigst mir etwas!!

Ja, das tue ich und nun zufrieden??

Nein, ich will wissen was dort geschehen ist!

Nein!!

Trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass beim Erwähnen meinen missglückten Ausflugs blitzartig ein Bild auftauchte von IHM.

Es geht um einen Jungen!!

Kim kreischte fast in meinem Kopf. Langsam fingen die Kopfschmerzen wieder an.

Ja es geht um einen Jungen, einen netten, lustigen, und sexy Jungen! So ist das jetzt genug!

Es war schon schwierig genug nicht an Luke zu denken, musste Kim unbedingt darauf herumhacken. Er sollte eigentlich mein Geheimnis bleiben, aber das konnte ich mir ja jetzt abschminken. Außerdem hatte ich andere Dinge um die ich mir Sorgen machen musste. Zum Beispiel, wann ich wieder Luke sehen würde, wie er eigentlich heißt, wie ich zu ihm komme. Irgendeiner muss mir doch erklären können wie das alles läuft. Ich will ihn so unbedingt wieder sehen. In seiner Gegenwart fühlte ich mich so freier und anders. Er konnte mich richtig auf die Palme treiben ohne, dass ich nachtragend bin. Selbst Kim hatte das noch nicht geschafft.

Oh, sollte ich mir jetzt Sorgen um meinen Titel machen! Anscheinend wurde ich von meinem Thron gestoßen. Ich bin so traurig.

Die Antwort von Kim schwang bissig in meinem Kopf herum, wie in einer Glocke. Doch davon ließ ich mich nicht irritieren.

Er ist immer noch in deinem Gedächtnis! Mach ihn dort weg. Nur weil du so töricht bist und dich in ihn verknallt hast, will ich ihn nicht dauernd sehen müssen!

Vielleicht kann Kevin mir helfen, er würde auch bestimmt darüber schweigen. Aber ob Kim schweigen würde, da bin ich mir nicht so sicher.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.01.2013

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