Mein Leben und ich- zwei Welten treffen aufeinander!
Mein Leben ist ein nie endenwollender Kampf….
Ich hab die Seele und die Gefühlswelt eines kleinen Kindes...
Ich lebe in einer schwarz-weißen Welt, in der es nur gut und böse gibt, lieben oder hassen…
Ich hab Angst, es nicht allen recht machen zu können,
ich hab Angst, alles nicht mehr zu schaffen,
ich hab Angst, Entscheidungen zu treffen,
ich hab Angst, zu lieben, denn lieben heißt verwundbar sein…
Ich hab Angst, vor Nähe und Geborgenheit,
denn das ist es, was mir am meisten fehlt und ich will nicht darin verloren sein und wieder verlassen werden..
Meine Seele ist zerrissen und vernarbt….
Ich werde gequält von Gedanken, die sich immer wieder im Kreis drehen…
Ich hab tausend Ängste- doch finde ich keinen Trost….
Ich hab tausend Fragen- doch finde ich keine Antwort…
Und dies alles,
muss die Seele
meines inneren Kindes ertragen…
Eine
kaputte,
zerbrechliche
Seele!
Wie gern wär ich für einen Tag
KIND
- ein glückliches, geliebtes Kind!!
Zerbrechlich
Gefühle sind aus Glas…
Jeder Mensch besteht aus Glas…
Wenn man jemanden in sich hineinschauen lässt, dann wird das milchige, verschwommene Glas, zu klarem, durchsichtigem Glas…
Und wenn derjenige uns dann verletzt oder enttäuscht, dann zerspringt das Glas..
Das innerlich zerspringende Glas bereitet unendlich große Schmerzen und die Scherben verletzen die Seele und lassen diese bluten…
Dann entstehen Narben, die immer an diese Schmerzen erinnern…
Und immer und immer wieder zerspringt Glas in mir und meine Seele ist übersät mit Narben, die für immer bleiben bis zu meinem letzten Atemzug in dieser Welt!!!
Frei
Frei wie ein Vogel möchte ich sein…
Über den Wolken fliegen…
Dem Sonnenuntergang entgegen schweben…
Über Gewässer gleiten…
Hoch in der Krone der Bäume verweilen…
Die Welt von oben seh`n…
Allem menschlichem Übel entgeh`n…
Ja, so möchte ich sein:
Frei wie ein Vogel!
Kind
Einen Tag nur will ich Kind sein dürfen…
Frei wie ein Vogel…
Die Natur entdeckend…
Liebe bekommend…
Ohne Urteil in die Welt blickend…
Fröhlich und glücklich seiend…
Einfach ein lebendiges Kind!!
Nur einen Tag lang!!!
Schlaf
Du kleine zerbrechliche Kinderseele…
Erwacht bist du wieder aus deinem jahrelangen Schlaf…
Geweckt von Tränen und schmerzhaften Erinnerungen, die dich in den Schlaf trieben…
Nun bist du wach und verstehst nicht, dass deine Zeit schon seit langer Zeit vorbei ist…
Wir sind jetzt erwachsen…
Doch das willst du nicht glauben…
Du kannst es nicht verstehen…
Deine Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Wärme ist noch zu groß… zu stark…
Du begibst dich erneut auf die Suche danach…
Du kannst nicht verstehen, dass du es nie finden wirst…
Du willst diesen Gedanken nicht zu lassen…
Es macht dich traurig und lässt dich verzweifeln…
Du wirst es nicht finden, das was du suchst…
Am Ende wird der Schmerz und die Tränen, die du weinst, dich wieder in den Schlaf wiegen...
Wie damals…
Du kleine zerbrechliche Kinderseele…
Vampir
Ein Vampir,
der,
wenn der Mond die Sonne vertrieben hat,
durch die Lüfte schwebt,
um sein Verlangen nach menschlichem Blut zu stillen…
Er ist verdammt,
ein Leben als Untoter zu führen…
Ein Leben zwischen dem Diesseits und dem Jenseits…
Bis in die Unendlichkeit…
Jede Nacht…
Unersättlich…
Ein Vampir bin auch ich,
der,
wenn die Sonne den Mond vertrieben hat,
durch die Lande zieht,
um sein Verlangen nach menschlicher Liebe zu stillen…
Ich bin verdammt,
ein Leben als Unlebender zu führen…
Ein Leben zwischen dem Diesseits und dem Jenseits…
Bis in die Unendlichkeit…
Jeden Tag…
Unersättlich...
Heut ist Muttertag….
Doch darf jede Frau, die ein Kind gebar, diesen Tag als ihren Ehrentag ansehen?
Zweifel regen sich in mir….
Dieser Ehrentag sollte nur denen zustehen,
die ihrem Kind,
ihrem Fleisch und Blut,
Liebe,
Wärme,
Geborgenheit,
Nähe,
Schutz,
Respekt
schenkten…
Ohne Schläge… Ohne Missbrauch… Ohne Geld….
Diese Frauen haben es verdient…
Oder manche Frauen, die dies auch anderen Kindern schenken, die nicht ihr eigen sind…
Oder auch Frauen, die gar keine eigenen Kinder bekommen können und ein Kind adoptieren…
Oder einfach auch Frauen, die keine Kinder haben und einem fremden Kind dies alles schenken!
Diese Frauen haben es verdient,
aber nicht nur heut an diesem einem Tag!!
Das ganze Jahr über!!!
Licht
Ich sehe:
Ein Licht am Ende eines dunklen Tunnels…
Ein Licht am Ende eines langen Martyriums…
Ein Licht am Ende einer schmerzhaften Quälerei…
Ein Licht am Ende einer endlosen Odysee…
Oder ist es das Licht eines Zuges, das langsam auf mich zukommt?
Leben
Leben- was heißt Leben überhaupt?
Heißt Leben atmen können?
Heißt Leben einen Herzschlag zu haben?
Heißt Leben einen Blutkreislauf zu besitzen?
Heißt Leben aus Fleisch und Blut zu bestehen?
Heißt Leben Organe im Inneren zu haben?
Wenn man das alles besitzt, ist man am Leben???
Heißt Leben nicht auch, Liebe zu spüren?
Heißt Leben nicht, auch, eine Seele zu haben?
Heißt Leben nicht auch, Vertrauen zu geben und zu erfahren?
Heißt Leben nicht auch, Geborgen zu sein?
Heißt Leben nicht auch, Gefühle zu haben?
Wenn man das alles besitzt, ist man dann am Leben???
Wanted
Ich suche nach etwas, das mir fehlt…
Obwohl ich ganz genau weiß,
dass ich es nie finden werde…
Und jeden verdammten Tag stellt sich mir die Frage, ob ich es nicht doch finden werde…
Aber ich weiß im tiefsten meines Inneren,
dass es nie passieren wird…
Es wird mir bis in die Ewigkeit fehlen…
und bis in die Ewigkeit werde ich danach suchen…
Auch wenn meine Hoffnung mir sagt,
dass ich es irgendwann vergessen werde,
dass was ich suche…
Auch sagt sie mir,
dass es bald besser gehen wird…
Und nur sie ist es,
die mich Tag für Tag am Leben erhält…
Clown
Ein Clown in einem vollen Zirkuszelt…
Jeder will den Clown lachen sehen und Unsinn treibend….
Doch wie der Clown ungeschminkt aussieht, das will keiner von euch sehen…
Ohne Lachen und mit Tränen in den Augen,
der eigentlich nur er selbst sein will,
und um seinetwegen geliebt werden will…
Aber das ist nur ein Traum, die Show muss weitergehen………
Und der lachende kleine süße Clown, das bin ich…
Maske
Jeden Tag,
wenn ich aufstehe, lege ich sie mir zurecht.
Ich gehe duschen, ziehe mich an und sehe in den Spiegel.
Meine Augen sagen alles, wenn ich in sie blicke…
Sie rufen stumm nach Hilfe,
weil sie so verzweifelt sind…
Tränen füllen sie….
Doch keiner ist da, der sie weinen sieht…
Ich schaue auf die Uhr und sehe, es wird Zeit….
Ich schaue in den Spiegel und blicke in meine Augen….
Sie strahlen voller Leben und Freude…
So werden sie gerne gesehen- diese Augen…
Die Augen, die immer noch stumm nach Hilfe schreien, wurden erstickt…
Es war Zeit für die Maske………………
Hure
Im Lexikon hab ich nachgeschlagen.
Da steht:
Hure (ahd. huora, mhd. huore) ist eine ursprünglich abwertende Bezeichnung für eine Prostituierte . In der Umgangssprache wird dieser Begriff auch für Frauen mit häufig wechselnden Sexualpartnern gebraucht.
Prostitution (von lateinisch pro-stituere aus pro und statuere – nach vorn stellen, zur Schau stellen, preisgeben) – bezeichnet die Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt.
Das ist also laut der deutschen Norm eine Hure…
Wenn ich eine Hure bin, dann ist mein Entgelt die Zuneigung und Liebe, die ich bekomme.
Früher waren Frauen oft Huren, um ihr Leben mit dem Geld finanzieren zu können.
Heute bin ich eine Hure, um ihr Leben mit der Liebe überhaupt führen zu können.
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Mama gesucht
Ich, weiblich, suche eine Frau, die meine Mama sein will.
Du solltest älter sein wie ich,
mit ganz viel Herz und Liebe,
die du verschenken magst,
Wärme und Verständnis und einem warmen Lächeln.
Ich will mit dir kuscheln können,
aber auch lustige Sachen,
denn ich will dir nicht peinlich sein,
und etwas Strenge darf auch nicht fehlen.
Du solltest auch für meine Probleme ein offenes Ohr haben und mich in die Arme schließen können, um mich zu trösten und um mir Geborgenheit und Schutz zu geben.
Du solltest sportlich sein, Tiere mögen und Kunst.
Zudem wünsch ich mir Unterstützung und Hilfe von dir und auch, dass du mir Mut zusprechen kannst.
Das wünsch ich mir von dir!
Melde dich, wenn du dich angesprochen fühlst und der Meinung bist, du kannst mir das alles geben.
Meine Metamorphose
Ein kleiner blonder Engel mit goldenen Locken warst du...
Du kanntest kein gut oder böse...
Dein Herz sagte dir, was richtig war...
Dein Herz gab dir Sicherheit und Zuversicht...
Ein blonder Engel wurde aus dir...
Mit deinem Charme zogest du alle in deinen Bann...
Doch wurde dein Herz gebrochen....
Es wurde als Lügner deglariert...
Zweifel fingen an sich zu regen...
Hat dein Herz dich belogen?
Ja, sagtest du dir, es muss so sein, und du glaubtest, was gesagt wurde..
Du schenktest dir selbst keinen Glauben mehr..
Du wurdest ein roter Engel...
Deine Welt geriet ins Wanken...
Alles woran du glaubtest, fing an zu brökeln...
Du wurdest ein lila Engel....
Du rebelliertest gegen eine Welt, die nicht deine war, die mit deinem Bild nicht übereinstimmte...
Du wurdest von Tag zu Tag einsamer und flohst in eine Welt, in der dein eigenes Herz wieder bestimmte...
Doch auch diese Welt wurde zerstört..
Du wurdest ein schwarzer Engel...
Du hast aufgegeben...
Hast aufgehört zu rebellieren...
Denn deine Kraft war verbraucht...
So sehr du auch wolltest, du konntest dich nicht mehr wehren...
Nun vegetierst du dahin und wartest auf die Erlösung aus der schwarz-weißen Welt, in eine Welt, in der dein Herz regiert und du wieder ein kleiner blonder Engel mit kleinen goldenen Locken wirst...
Das IV. Gebot
Das IV. Gebot der X. Gebote sagt:
„Du sollst Vater und Mutter ehren“
Aber:
Wann muss man sie denn ehren?
Müssen Kinder Vater und Mutter ehren, auch wenn sie von ihnen geschlagen werden?
Müssen Kinder Vater und Mutter ehren, auch wenn sie von ihnen missbraucht werden?
Müssen Kinder Vater und Mutter ehren, auch wenn sie von ihnen vernachlässigt werden?
Müssen Kinder Vater und Mutter ehren, auch wenn sie von ihnen verstoßen werden?
Müssen Kinder Vater und Mutter auch dann ehren?
Obwohl sie dem Kind soviel schlechtes getan haben?
Denn warum soll ich Vater und Mutter ehren,
wenn sie mich nicht ehren?
Warum gibt es kein XI. Gebot, das sagt:
"Du sollst deine Kinder ehren“?
Zeitmaschine
Wieder einmal reise ich in Gedanken in die Vergangenheit…
Wieder einmal durchlebe ich die Vergangenheit…
Wieder einmal habe ich Schmerzen…
Wieder einmal muss ich alles noch einmal ertragen…
Wieder einmal kann ich mich nicht wehren….
Wieder einmal hab ich verloren….
Wieder einmal komm ich zurück in die Zukunft….
Und wieder einmal fühle ich alles, so als ob es erst gestern gewesen ist…
Du hast es wieder einmal geschafft…..
Narben
Meine Narben sind wie eine Chronologie….
Die erste Narbe ist schon über 10 Jahre jetzt alt…
Ich habe viele Narben,
überall an meinem Körper:
Arme,
Hände,
Beine,
Bauch,
Dekollette….
An jede Entstehungsgeschichte meiner Narben erinner ich mich…
Es sind auch nicht nur einfach Schnitte….
Nein,
es sind auch Symbole, Schriftzüge, Daten…..
Es sind Narben der Traurigkeit…
Es sind Narben der Verzweiflung….
Es sind Narben der Einsamkeit…
Es sind Narben der Hoffnungslosigkeit….
Es sind Narben der Liebe….
Es sind Narben der Tränen…
Es sind Narben der Wut….
Sie erzählen meine Geschichte….
WO
Mama, wo warst du?
Wo warst du, als ich dich brauchte?
Wo warst du, als ich deine schützenden Arme brauchte?
Wo warst du, als ich deinen Rat brauchte?
Wo warst du, als ich bittere Tränen weinte?
Wo warst du, als ich deinen Zuspruch brauchte?
Wo warst du, als ich dich als Seelentröster brauchte?
Wo warst du, als ich meinen 1. Liebeskummer hatte?
Wo warst du, wenn mir jemand weh getan hat?
Wo warst du, als ich deine Unterstützung brauchte?
Wo warst du, als ich deine Hilfe brauchte?
Wo warst du, wenn ich Geborgenheit brauchte?
Wo warst du, um mir Liebe zu geben?
Wo warst du mein ganzes Leben?
Damals hätte ich dich gebraucht, ja damals…
Du fragst, was ist mit heute?
Heute ist es für DICH zu spät!
Du wirst die Narben und die Schmerzen nie mehr vergessen machen können!
Du hast deine Chancen verspielt!
Du hast mich allein stehen lassen, als ich noch ein Kind war…
Du hast mir Verantwortung übertragen, deren ich als Kind noch nicht gewachsen war.. und doch wars dir egal… Nur du hast gezählt… nur du.. überall…
Warum hast du mich nicht weggegeben???
Es wäre für uns alle das Beste gewesen!!
Denn:
Schade, um mein Leben… Meine Kindheit, nach der ich mich so sehr sehne….
Aber auch:
Papa, wo warst du?
Wo warst du, als ich deinen Schutz brauchte?
Wo warst du, als ich dich brauchte?
Wo warst du, als ich deine Ermutigung brauchte?
Wo warst du, um hinter mir zu stehen?
Wo warst du, um dich mit mir zu freuen?
Wo warst du, als ich deine Hilfe brauchte?
Wo warst du, als ich deine starken Arme brauchte?
Wo warst du, als ich traurig war?
Wo warst du, wenn ich nicht weiter wusste?
Wo warst du, um mir Liebe zu geben?
Wo warst du, wenn ich Geborgenheit brauchte?
Wo warst du mein ganzes Leben?
Ich weiß, wo du warst: In den Kneipen.. Sie waren deine Familie..
Damals hätte ich dich gebraucht, ja damals…
Du fragst, was ist mit heute?
Heute ist es für DICH zu spät!
Du wirst die Narben und die Schmerzen nie mehr vergessen machen können!
Du hast deine Chancen verspielt!
Du hast mich mit der ganzen Verantwortung allein gelassen!!! Du hast mich im Stich gelassen! Mein ganzes Leben lang!
Du hast meine Träume stets zerstört, anstatt sie zu unterstützen und zu fördern..
Nur deine Wünsche… Ich war für dich nur eine Marionette… mehr nicht…
Warum hast du mich nicht weggegeben???
Es wäre für uns alle das Beste gewesen!!
Denn:
Schade, um mein Leben… Meine Kindheit, nach der ich mich so sehr sehne….
Der Tod
Schlaf ein, kleines Kind…
Träume von einer besseren Welt…
Träume schön, kleines Kind…
Lass dich fallen…
Denn ich bin da…
Du brauchst nie mehr Angst zu haben, kleines Kind…
Ich werde dich nehmen und in deine Träume bringen…
Sanft werde ich deine Seele dem Leben hier nehmen…
Sanft wird sie aus deinem Körper gleiten und in die schöne Welt übergehen…
Habe keine Angst,
denn ich bin bei dir…
Du wirst keinen Schmerz verspüren…
Ich erlöse dich…
Du wirst einfach einschlafen und in der jetzigen Welt nie mehr erwachen…
Du brauchst keine Hand anlegen…
Ich habe deinen flehenden Wunsch vernommen…
Und ich werde ihn dir erfüllen!
Tag der Veröffentlichung: 20.10.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch, all jenen Menschen, denen das Schicksal ebenso nicht besonnen ist und war.
Und auch jenen Menschen, die uns ihre Hilfe geben und die uns nicht verurteilen, für das was und wie wir sind.