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1. Kapitel

Erwachen...

 



Shay war ein ganz normaler Junge, bis er in einen tragischen Autounfall verwickelt wurde. er wurde schwer verletzt und fiel ins Koma. Seine Eltern hofften Tag und Nacht darauf das er wieder aufwacht, vergebens.
Doch eines Tages wurde die gesamte Stadt in einen seltsamen Nebel gehüllt. Die Menschen in den Häusern und auf der Straße verschwanden spurlos. Einzig Shay blieb zurück in dieser, von nun an mit seltsamen Kreaturen bewohnten, Stadt.


Das Krankenhaus war wie ausgestorben. Der Wind heulte in den Fluren. Niemand war in den Zimmern oder auf den Fluren, nur in einem Zimmer lag eine Person. Es war Shay der noch immer im Koma lag. Er hatte das ganze Chaos nicht mitbekommen.
Auf einmal bewegte sich sein rechter Zeigefinger und ganz langsam kam er wieder zu sich. Mit viel Mühe und großem Kraftaufwand setzte er sich auf. er sah sich in dem kalten, weißen Zimmer um. Vorsichtig versuchte er aufzustehen, dabei riss er alle Kabel und Schläuche ab die an seinem Körper befestigt waren.
Seine Beine zitterten und drohten nachzugeben. er hob sich an der Stange fest, an der sein Tropf befestigt war. Langsam und auf wackeligen Beinen verließ er das Zimmer. Die Flure waren leer und nur ein eisiger Wind wehte in den Gängen. Shay taumelte den Gang entlang, nach draußen. Draußen war es stockdunkel, man konnte nichts sehen. Eine bedrückende Dunkelheit hing über der Stadt.
Shay stolperte die Treppe nach unten und landete hart auf dem Asphalt.
er rappelte sich wieder auf und setzte sich hin. Eine unheimliche Stille lag in der Luft. Plötzlich spürte er einen eiskalten Hauch in seinem Nacken. Langsam drehte er sich um und sah direkt in eine grausige Fratze. er wollte schreien, aber seine Kehle gab keinen einzigen Ton frei. Die Kreatur riss ihr Maul auf und schnappte nach Shay. Die Kreatur prallte an einer unsichtbaren Barriere ab. Sie leckte sich über die blutende Schnauze und grunzte. Shay hatte seine Arme schützen vor sein Gesicht gehalten und hatte unbewusst diese Barriere errichtet. Vorsichtig sah er hinter seinen Armen hervor. Die Kreatur funkelte ihn aus roten Augen an. Sie schwenkte bedrohlich mit ihrem Schwanz hin und her. Die Kreatur kreischte und kratzte mit seiner Klaue auf dem Boden. Shay nahm seine Arme nun ganz hinunter und fixierte die Kreatur.
Diese legte die Ohren an und knurrte tief. Sie riss das Maul auf, als ihr plötzlich ein Hammer gegen den Schädel geschlagen wurde. Fiepend flog sie einige Meter weit. Sie rappelte sich wieder auf und rannte total verängstigt weg. Shay sah hoch und starrte in stahlgraue Augen, die ihn wütend ansahen. "Was glaubst du eigentlich wer du bist? Wegen dir ist mir das Viech jetzt entkommen, danke!" fauchte er wütend.
"E-es tut mir leid..." stotterte Shay und versuchte aufzustehen. er stüzte sich auf seine Knie. "...was war das für ein Ding?" fragte er mit zitternder Stimme und sah auf den Boden. "Ein Schattenguhl!" sagte der junge Mann mit kalter Stimme. "Er treibt hier schon länger sein Unwesen und wegen dir ist er mir entkommen!" er schulterte seinen Hammer und sah in die Richtung in die der Guhl verschwunden war. "Bei Nacht solltest du nie unbewaffnet herum laufen! Verstanden?!" knurrte er zornig. "I-ich...bin grade erst aufgewacht... Was ist hier passiert? Wo sind die Menschen?" der junge Mann fing an zu lachen. "Menschen? Die sind schon seit einem Jahr spurlos verschwunden, als der Nebel hier die Stadt übernommen hat. Die meisten glauben, dass sie im Turm des Elenden gefangen sind. Aber niemand weiß wo dieser Turm steht und jeder der ihn gesucht hat, kam nie wieder zurück." Er senkte seinen Hammer. "Warum fragst du?" er sah zu Shay runter. "W-weil ich ein Mensch bin...aber du bist doch auch einer oder etwa nicht?!" erschrocken sah er zu ihm hoch. Er zog eine Augenbraue hoch. "Ich bin mit dem Nebel in die Stadt gekommen. Ich bin ein Schattengänger in menschlicher Gestalt. Es gibt verschiedene Formen von Schattengängern, nun und ich habe eben die menschliche gewählt." Shay sah enttäuscht zu Boden. "Also...bin ich der einzige Mensch in der Stadt?" er nickte. "Ich werde jetzt weiter gehen. Ich hab noch was zu tun!" er wollte weiter gehen, doch Shay hielt ihn an seiner Hose fest und krallte sich in sein Bein. "Nein! Lass mich bitte nicht allein!" er sah ihn flehend an. "Wie erbärmlich!" raunte er und half ihm erstmal hoch. "Nun gut...aber bei Einbruch des Tages werden sich unsere Wege trennen, hast du verstanden?!" er sah ihn ernst an. Shay nickte langsam. "Gut...dann komm jetzt! Ich muss noch diesen Ghul erledigen, sonst kann ich heut nicht mehr schlafen..." er lief los und Shay folgte ihm in einigem Abstand. "Sag mal, wie heißt du eigentlich?" fragte er den jungen Mann. Er blieb stehen und drehte sich zu ihm um. "Shin...aber die meisten nennen mich nur Kage." er drehte sich wieder um und ging weiter. "Ich bin Shay!" sagte er schnell und versuchte zu lächeln. "Schön, interessiert mich nicht. Ab morgen werden wir uns eh nie wieder über den Weg laufen!" sagte er kalt und traf Shay damit ziemlich hart. "...entschuldige..." sagte er kleinlaut und fiel einige Meter zurück. Shin bemerkte es nicht und lief weiter. Als plötzlich der Guhl an ihm vorbei rauschte, auf Shay zu. "Pass auf!" rief er. Doch Shay hörte ihn nicht, da er zu weit weg war und weinte. Ein dumpfer Schlag traf ihn mitten in den Magen. er fiel nach hinten und landete mit dem Rücken auf dem Boden. Ein erstickter schrei stieß aus seiner Kehle. Der Guhl beugte sich über ihn und riss sein Maul auf. Mit seiner Zunge schleckte er Shays ganzes Gesicht ab. Shay hielt die Luft an und musste sich fast übergeben.
Ein schrecklicher Gestank kam aus dem Maul des Guhls. Es roch nach Aas und fauligem Obst. Shays Augen fingen an zu tränen. Ihm wurde schwindelig von dem Geruch. Seine Pupillen zitterten unkontrolliert, schließlich wurde er bewusstlos. Der Guhl leckte mit seiner Zunge über Shays Wange und wollte zu beißen, als Shin ihm den Hammer gegen den Kiefer schlug. Es gab ein scheußliches Knacken. Der Guhl kreischte laut und schrill auf. Schwarzes Blut tropfte auf Shay und den Boden. Der Guhl sprang auf Shin und riss ihn zu Boden. Er schnappte mit seinem halb herunter hängenden Kiefer nach ihm. Shin blieb ganz ruhig und lachte sogar. Er schloss die Augen und verschmolz mit seinem Schatten. Verwirrt schnappte der Guhl nach dem Asphalt. Hinter ihm trennte sich Shin wieder von seinem Schatten. "Null Hirn, wie?!" Er holte mit seinem Hammer aus und schlug dem Guhl den Schädel ein. Mit einem lauten knacken splitterten die Knochen und der Guhl fiel leblos zu Boden.
Shin drehte sich um und ging neben Shay in die Hocke. Er schlug ihm etwas grob mit dem Handrücken gegen die Wange. "Wach auf!" befahl er. Shay öffnete die Augen und hustete. er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und würgte. er sah seine Hand an, der ganze Schleim des Guhls klebte in seinem Gesicht. er sprang auf und schrie. "Igitt! Wie widerlich!" er musste vor Ekel heulen. "Beruhig dich, hier." Shin hielt ihm ein Tuch hin. er riss es ihm aus der Hand. So schnell wie er konnte wischte er sich den Schleim aus dem Gesicht. "Das ist so widerlich!" sagte er und musste seinen Würgereiz unterdrücken. Shin rollte mit den Augen. "Sei froh, dass du noch lebst. Jetzt komm, hier draußen überlebst DU alleine keine Sekunde!" er packte ihn grob am Arm und zog ihn hinter sich her. "Halt nicht so schnell!" Shay stolperte immer wieder über seine eigenen Beine. Shin blieb abrupt stehen. Shay stieß gegen ihn. "Outch, warum bleibst du stehen?" Shin zeigte auf einen kleinen versteckten Durchgang. "Los, da rein!" Shay sah ihn verwirrt an. "Da...durch?" fragte er verwundert. "Ja, verdammt!" er packte Shay und warf ihn zu Boden. "Na los! Bevor noch mehr Ghuls oder sonst was kommen!" er hob seinen Fuß und schob Shay am Hintern durch die ziemlich enge Öffnung. "Aua, nicht so grob. Du weißt wohl nicht wie man mit einem menschlichen Wesen umgeht!" keifte er und quetschte sich durch die Öffnung, die ein Rohr zu sein schien. "Mecker nicht du Idiot. Ich hab dir das Leben gerettet!" Shin folgte Shay. "Na los beweg dich!" schnauzte er ihn an, seinen Hammer schob er vor sich her. "Wie lang ist denn dieser Durchgang." jammerte Shay. "Du hast es gleich geschaft du Heulboje..." sagte Shin genervt. Shay robbte weiter und konnte ein kleines Licht sehen. er wurde etwas schneller, als er am Ende des Durchgangs angekommen war, fiel er einige Zentimeter nach unten. er schrie laut auf vor Schreck. er landete weich auf einer Moosdecke. Shin schob seinen Hammer aus der Öffnung. "Achtung!" rief er und der Hammer landete nur knapp neben Shay. er schrie abermals auf. "Spinnst du? Du hättest mich umbringen können!" Shin lachte und sprang aus dem Rohr. "Wäre vielleicht gar nicht so schlecht gewesen, halt einfach für eine Sekunde deinen Mund, ja?!" fuhr Shin ihn an und ging zu einer Feuerstelle. Er legte seine Hand darüber und ein Feuer flackerte auf. "Komm her. Dir ist bestimmt kalt." Shay sah ihn beleidigt an, krabbelte aber trotzdem zum Feuer. er zog seine Beine an und schlang seine Arme darum. er zitterte am ganzen Körper. "Was hast du da überhaupt an?" fragte Shin spöttisch. Shay sah an sich herunter, er hatte immer noch das Hemdchen aus dem Krankenhaus an. "Ach verdammt...das ist noch vom Krankenhaus..." Shin runzelte die Stirn, er wusste ja nicht was das war, unterließ es aber nachzufragen. Er stand auf und verschwand in der Dunkelheit. Er kam mit einer Hose und einem Hemd zurück. "Hier, zieh das an. Hab ich mal gefunden..." Shay riss ihm die Klamotten aus der Hand. "Warum hast du das behalten?" er zuckte mit den Schultern. "Um damit Feuer zu machen." Shay wollte sich umziehen, als er bemerkte das Shin er noch immer anstarrte.
"Würdest du dich bitte umdrehen!" raunte er. "Was, wieso?" er runzelte die Stirn. "Dreh dich einfach verdammt nochmal um!" keifte er. "Schon gut, schon gut..." Shin murrte und drehte ihm den Rücken zu.
Shay zog das Hemdchen aus und schlüpfte so schnell es ging in die Hose und streifte sich das Hemd über. "So jetzt darfst du wieder!" er setzte sich wieder ans Feuer. Shin drehte sich wieder zu ihm um. "Idiot..." knurrte er und warf ein wenig Holz ins Feuer. "Entschuldige mal! Ich zieh mich doch nicht aus, wenn du mich anstarrst!" Shay sah ihn zornig an. "Ist ja schon ok!" sagte Shin und ließ sich auf den Rücken fallen. "Ich penn jetzt, Nacht!" er schloss die Augen und schlief sofort ein. Shay legte sich ebenfalls hin und rollte sich auf die Seite, von Shin weg. er war zwar müde, konnte aber irgendwie nicht schlafen. So viele Dinge gingen ihm durch den Kopf. "Mum... Dad..." schluchzte er leise. Eine einsame Träne lief ihm vom Auge über die Nase und tropfte auf den Boden. er schloss die Augen und zwang sich zum Schlafen. er schlief zwar nach wenigen Minuten ein, aber es war kein erholsamer Schlaf.
Shay träumte von dem Tag an dem der Unfall passiert war. Es war ein stinknormaler Tag wie jeder andere, noch. Shay nahm seine Schultasche und rannte nach draußen. Auf der anderen Seite wartete sein Freund. Shay achtete nicht auf den Verkehr, da auf dieser Straße eigentlich nicht viele Autos fuhren. Shay rannte auf die Straße, als plötzlich ein Auto um die Ecke rauschte und ihn mitnahm. er wurde einige Meter weit mitgeschleift und blieb leblos am Boden liegen...


2. Kapitel

Am Tag eine neue Welt...(?)

 



Shay riss die Augen auf und schnaufte heftig. er hielt sich den Kopf und sah sich um. Die Sonne stand hoch am Himmel und der Nebel aus der Nacht schien verschwunden zu sein, aber auch Shin war nicht mehr da. Er hatte sich in einen dunkleren Bereich der Stadt zurückgezogen. Shay stand auf und ging zu dem Rohr das in die Stadt führte. er zog sich daran hoch und krabbelte hindurch. er konnte gar nicht schnell genug auf die andere Seite kommen. er quetschte sich aus der Öffnung und richtete sich auf. Die Sonne ließ die ganze Stadt in einem wunderschönen Licht erstrahlen. Etwas flatterte um Shays Kopf herum. Es war ein kleiner Lichtgeist. "Was bist du denn für ein Ding?" fragte eine piepsige Stimme neben seinem Ohr. "I-ich bin ein Mensch!" sagte er und verfolgte den kleinen Lichtgeist mit den Augen. "Ein Mensch? Ah, ah!" sagte er mit piepsiger Stimme und setzte sich auf Shays Kopf. "Mein Name ist Ashavin." trällerte er. "Und deiner?" Shay schielte zu ihm hoch. "Ich heiße Shay." der Lichtgeist lachte. "Ein schöner Name!" er flatterte mit den Flügeln und schwirrte vor Shays Gesicht herum. "Und was machst du hier, so allein?" Shay seufzte. "Vorhin war noch jemand bei mir, aber er ist weg..." Ashavin heulte auf. "Ein Schatten, brr. Die verschwinden in die dunkleren Areale wenn es Tag wird!" Shay streckte seine Hand aus und Ashavin ließ sich auf ihr nieder. "Von diesen Schatten solltest du dich fernhalten." Shay seufzte, er würde trotzdem zu Shins Schlafplatz zurückgehen. "Sag mal weißt du etwas über den Turm des Elenden?" Ashavin sah ihn mit großen Augen an. "Das ist ein verfluchter Ort! In der Nacht kann man im Hochmoor, dort wo der Turm versteckt sein soll, die gequälten Seelen weinen und schreien hören. Ay, ay, ay..." Ashavin legte seinen Kopf in seine Hände und schüttelte ihn. "Weißt du welche Wesen dort eingesperrt sind?" fragte Shay. Ashavin sah zu ihm auf. "Nein ! Aber Viele sagen es seien die Menschen die in dieser Stadt gelebt haben, aber der Schattenfürst hat ihre Seelen versklavt." Ashavin heulte auf. "Aber geh nicht dort hin! Es heißt der Turm wird von einer schrecklichen Kreatur bewacht, einem Seelenfresser!" Ashavins Stimme wurde immer leiser bis hin zu einem Flüstern. "Ich muss aber! Vielleicht sind meine Eltern dort..." murmelte Shay. "Nicht!" fiepte Ashavin und klammerte sich an Shays Zeigefinger. "Ich muss...wirklich!" Shay sah ihn mitleidig an. "...kannst du mir den Weg zeigen?" Ashavin grinste. "Kann ich! Werde ich aber nicht!" er ließ Shays Finger los und stieg ein Stück in die Luft. Er kicherte. "ich werde es dir nicht sagen!" er flatterte mit den Flügeln und verschwand. "Hey! Komm zurück!" rief Shay Ashavin hinter her. Plötzlich packte ihn eine kalte Hand am Handgelenk. "Huh?" er fiel nach hinten und landete in Shins Armen. "Du solltest diesen Lichtgeistern nicht so viel erzählen. Manche von ihnen dienen dem Schattenfürst... Wenn er weiß dass du hier bist wird er bestimmt deine Seele versklaven!" Shay stutze, warum interessierte ihn das? Er packte Shay um die Hüfte und verschwand in einem dunkleren Areal. Er ließ Shay los und lehnte sich gegen eine Wand. "W-warum kümmerst du dich noch um mich?" er zuckte mit den Schultern. "Ich will dich eben nicht kopflos in den Tod rennen lassen, ganz so unmenschlich bin ich nicht!" Ein Lächeln huschte über Shays Lippen. er sah von ihm weg, denn er spürte wie ihm die Hitze in den Kopf stieg. Shin nahm seine Hand und zog ihn hinter sich her. "Du hast doch bestimmt H¬¬¬unger!" er grinste ihn über seine Schulter hinweg an. Shay sah auf den Boden und konzentrierte sich darauf nicht über seine eigenen Füße zu stolpern.
Shin stieg eine steile Treppe hinab, darauf bedacht dass Shay nicht hinfiel. Unten angekommen stand ein riesiger Untergrundmarkt vor ihnen. "Wow!" Shay war sichtlich erstaunt. "Gefällt´s dir?" Shin sah zu ihm runter. "Ja, das ist unglaublich! Was ist das für ein Markt?" Shin hob den Kopf. "Da wir Schattenwesen die Sonne meiden, haben sie sich hier unten eine Marktstraße errichtet." Er lächelte Shay an, hielt seine Hand etwas fester und lief weiter. "Aber auch hier musst du vorsichtig sein. Hier gibt es viele Spitzel des Schattenfürsts." Shay nickte und klammerte sich an Shins Arm. Er verzog kurz den Mund, sagte aber nichts. Er blieb in einiger Entfernung bei einem Stand stehen. "Willst du was davon?" Shay zuckte mit den Schultern. Shin seufzte. "Ich nehm einfach mal was mit." Shin sah sich kurz um. Sein Schatten fing an zu zittern und löste seine Hand aus dem Boden. Shay wich erschrocken zurück. "Keine Angst!" Shin ließ seine Hand nicht los. Der Schatten griff nach einer Frucht, die aussah wie ein Apfel, und zog sie aus dem Korb heraus. Die Hand des Schattens verschmolz wieder mit dem Boden, ebenso die Frucht wurde zum Schatten und Shin hielt das Original in den Händen. "Nicht schlecht was?" er zog Shay vom Stand weg und drückte ihm die Frucht in die Hand die er nicht festhielt. "Aber- das ist doch Diebstahl!" Shay sah ihn empört an. "Hier interessiert das niemand, außer die Standbesitzer. Die sind aber auch selbst schuld, die Preise sind reiner Wucher!" Er drückte Shays Hand, so dass seine Knochen leise knackten. "Du tust mir weh...!" Shay stiegen die Tränen in die Augen. "Entschuldige!" sofort ließ er seine Hand los und ging ein Stück zurück. "Wenn du das nicht essen willst, kannst du sie mir ruhig zurückgeben..." Shay sah von der Frucht zu Shin, der schien etwas enttäuscht zu sein. "N-nein, ich werde sie essen..." er sah Shin in die Augen. "Musst du aber nicht..." Shay schüttelte den Kopf. "Du hast sie mir geschenkt und Geschenke gibt man nicht zurück!" er biss in die Frucht und verzog das Gesicht. "Sauer!" Shin fing an zu lachen, nahm ihm die Frucht aus der Hand und biss selbst hinein. "Also ich finde dass sie süß schmeckt." er grinste Shay schelmisch an. "Das ist eine Stimmungsfrucht. Also je nachdem wie du dich fühlst, so schmeckt sie dann auch." Shays Mine verfinsterte sich. "Du ist so gemein!" er schlug auf Shins Brust. Er lachte und hielt ihn an seinen Handgelenken fest. "Beruhig dich. War doch nur ein kleiner Streich." Er beugte sich ein Stück zu ihm runter. "Nicht böse sein, ok?" Shay versuchte seinem Blick auszuweichen. "Hey! sieh mich an." er ließ sein rechtes Handgelenk los und legte seine Finger an sein Kinn. Shays Herz raste. Plötzlich packte jemand Shin an der Schulter. Erschrocken ließ er Shays Hand los. Wie in Zeitlupe drehte er sich um, seine Augen weiteten sich. "Ramond?!" ein großer, muskulöser, mit Narben übersäter Mann funkelte Shin an. "Der Fürst sucht dich! Ich denke du weißt wieso." Shay hielt den Atem an. *Der Fürst? Meint er den Schattenfürst?* dachte er und sah Shin ängstlich und schockiert an. "Ich werde so schnell ich kann zu ihm gehen. Richte ihm das aus." Ramond nickte. "Wehe du hältst dieses Versprechen nicht ein!" er schnippte mit den Fingern und löste sich auf. Shay ging einige Schritte rückwärts. Shin drehte sich zu ihm um. "E-es ist nicht so wie du denkst!" Shay schüttelte den Kopf. "Lass mich! Du Lügner!" er schrie ihn an und rannte weg. Ein Tränenschleier legte sich über seine Augen. Seine Sicht verschwamm immer mehr. er rannte die Treppe hoch. er wusste nicht wohin, er wollte einfach nur weg, weg von Shin.
er rannte durch Büsche und an Bäumen vorbei. er merkte gar nicht dass er in den nahegelegenen Wald gerannt war. Immer wieder stolperte er über Äste und Wurzeln die aus dem Boden herausragten. Doch auf einmal verlor er den Boden unter den Füßen und fiel in eine tiefe Schlucht. er schlug hart auf dem laubbedeckten Boden auf. Regungslos blieb er liegen.


3. Kapitel

Freund oder Verräter...?

 



Shay öffnete nach einer Ewigkeit seine Augen. er schmeckte das Blut, das in seinem Mund zusammen lief. Vorsichtig setzte er sich auf. "Was ist passiert? Ouh, mein Kopf." er legte seine Hand an seine Schläfe. "Hmmm?" er nahm seine Hand weg und sah sie an. "Blut!? Verdammter Mist..." er schmierte das Blut an den, auf dem Boden liegenden Blättern ab. er drückte sich vom Boden hoch und versuchte seine Orientierung zurück zu gewinnen.
So langsam wusste er wo er ist und lief in Richtung Süden. er kam an einem See an. er ging am Ufer in die Hocke und wusch sich das Blut ab. Plötzlich tauchte vor ihm im Wasser
eine Sirene auf. Shay erschrak und fiel nach hinten. "Keine Angst, ich tu dir nichts." Ihre Stimme klang wie eine wunderschöne, verführerische Melodie. Shay stand wie in Trance auf und ging
einen Schritt ins Wasser. "Noch näher, trau dich! Ich möchte dir etwas zeigen." Shays Augen waren ganz matt, kein einziger Lichtstrahl drang in sie ein. er war nun schon bis zum Bauchnabel
im Wasser, als Shin plötzlich wie aus dem Nichts auftauchte. "Shay!" rief er und rannte auf ihn zu. Er rannte ins Wasser, packte ihn und zog ihn so schnell es ging von der Sirene weg.
Auf Schattengänger hatten Sirenen keine Wirkung. Fluchend tauchte die Sirene wieder unter. Doch Shin rannte noch immer. Er kam ins straucheln, fiel hin und Shay auf ihn drauf. "Nggh...Shit!" Shin rollte Shay vorsichtig von sich herunter und beugte sich über ihn. "Hey Shay..." er schlug ihm sanft mit dem Handrücken an die Wange. Shay regte sich nicht, er war noch immer wie betäubt von der Stimme der Sirene. Shay stöhnte leise auf und seine Augen wurden wieder normal. er sah Shin an und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. "Geh weg von mir!" er stieß ihm mit beiden Händen gegen die Brust. Shin fiel nach hinten und schlug sich den Kopf an einem Baum an. "Argg! Man was soll das?" knurrte er und hielt sich den Hinterkopf. "Du!" Shay stand auf. "Du hast mich angelogen...du willst mir überhaupt nicht helfen! Du bist ein Handlanger dieses Schattenfürsts!" Shin stand auf. "Nein das stimmt nicht!" Shay schlug auf ihn ein. Shin packte ihn wieder an seinen Handgelenken, drehte ihn und presste ihn dann mit ganzer Kraft gegen den Baum. "Hör mir zu!" raunte er. Shay schüttelte den Kopf. "Lass mich los. Naaah!" Shin wurde von einer Schutzbarriere weg gestoßen und landete unsanft auf dem Boden. "Was zur Hölle war das?" fragte Shin verwirrt. Shay sah auf ihn runter und die Schutzbarriere verschwand wieder. "Frag mich was leichteres, aber eins weiß ich. Das du nicht mein Freund bist! Du bist ein Lügner, ein Verräter!" Seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Shin schüttelte den Kopf. "Shay...bitte hör mir zu." plötzlich tauchte Ramond hinter Shay auf. "Ich wusste doch das etwas mit dir nicht stimmt." er packte Shay im Genick. "Aaah-." er suchte nach einem Mal an Shays Hals. "Du hast keins, du bist ein Mensch. Aber dennoch hast du so eine besondere Fähigkeit. Das wird dem Fürst bestimmt gefallen." er hob Shay einen Meter über den Boden. "Du wirst mit mir kommen und du Shin, du auch!" Shin stand langsam auf und sah Ramond in die Augen. "Niemals!" Shins Schatten schlug Ramond in den Magen. Dieser ließ Shay fallen und krümmte sich zusammen. Shin packte Shay und fing wieder an zu rennen. Die Bäume rauschten nur so an ihnen vorbei. Der Wind peitschte ihnen ins Gesicht. "...warum rennst du weg?" keuchte Shay. "Du könntest deine Aufgabe erfüllen." Shin blieb abrupt stehen. Shay stieß mit ihm zusammen. "Du wolltest mir ja nicht zu hören... Ich möchte von diesem Monster weg, er unterdrückt uns alle. Ich versuche schon seit langem mich vor ihm zu verstecken. Aber er weiß immer wo ich bin. Ich will nicht das er auch noch den letzten Mensch in dieser Stadt bekommt. Du hast eine einzigartige Fähigkeit und er würde er bestimmt nutzen um noch mehr Städte oder gar Länder zu unterdrücken." Shin hielt Shays Hände fest. "Bitte, du musst mir vertrauen." Shay sah auf seine Hände. "Ich weiß nicht ob ich das kann..." Shin hob seinen Kopf hoch und sah ihm in die Augen. Er kam ihm etwas näher und hielt kurz vor seinem Gesicht inne. "Du musst mir jetzt einfach mal vertrauen..." Shin sah hoch. "Ramond?!" Ramonds Schatten riss Shin zu Boden. Ramond packte Shay im Genick und hob ihn wieder hoch. er strampelte verzweifelt mit den Füßen. "Hör auf zu zappeln, du kommst eh nicht weg." er drückte stärker zu. "-aah-!" Shays Pupillen zitterten. Ramond sah zu Shin hinunter der von seinem Schatten am Boden gehalten wurde. "Ich nehme ihn mit und dich auch." der Schatten löste sich aus dem Boden und hielt Shin fest. Shay hatte das Bewusstsein verloren. Ramond grinste böse. "Na los komm!" er schnippte. Er, Shay, Shin und sein Schatten verschwanden.


4. Kapitel

Die Höhle des Löwen

 



Shay machte die Augen auf. Noch sah er alles verschwommen. er drehte seinen Kopf hin und her. "S-Shin?" wimmerte er und tastete neben sich. er spürte eine kalte Hand. "Shin, bist du das?" Seine Sicht klärte sich. er schrie auf und rutschte in die hinterste Ecke des Kerkers in dem er saß. Ein toter, teilweise verwester Mann hing an Eisenketten. Shay fing an zu weinen. "Wo bin ich hier?" er schluchzte leise. Plötzlich hörte er von der Zelle neben seiner. "Das ist der Kerker des Fürsten." es war Shins Stimme. Ruckartig drehte er den Kopf zu ihm rum. "Ein Kerker?" Shin nickte. "Aber ich denke nicht dass wir lange hier bleiben..." Shin sah hoch, man konnte Schritte hören die immer näher kamen.
Der Raum wurde plötzlich von eisiger Kälte erfüllt. Die große Tür quietschte laut und ein großer Mann, mit silbergrauen Haaren trat in den Raum. Er war die Quelle der unerträglichen Kälte. Shay fing heftig zu zittern an, Shin machte die Kälte nicht aus. Wie ein aggressiver Hund sprang er plötzlich auf und lief vor zum Gitter. „Du Bastard! Lass uns sofort gehen!“ „Wieso sollte ich?“ die Stimme des Mannes klang gefühllos. „Weil ich dich sonst töten werde!“ „Haha, nein wie putzig. Kenne deinen Platz, Hund.“ Shin verkrampfte sich und sank auf die Knie. „So ist es brav.“ Der Mann lief auf Sahy´s Zelle zu. „L-lass bloß deine Finger von ihm...“ „Hör auf zu bellen und geh in deine Ecke.“ Ein paar Schatten legten sich um Shin und zogen ihn zur Wand. Shin konnte sich keinen Zentimeter mehr bewegen. Wie stramme Fesseln hielten die Schatten ihn an der Wand. „W-wenn ich dich erwische, warst du die längste Zeit unser Fürst!“ raunte Shin mit zusammengebissenen Zähnen. „Wie amüsant. Das will ich sehen.“
Der Fürst öffnete Shay´s Zellentür. Shay war komplett abwesend. Er zitterte heftig und seine Lippen begannen blau anzulaufen. „Wenn du so weiter machst erfriert er!“ fauchte Shin. „Das glaube ich nicht…“ der Fürst ging vor Shay in die Hocke. „Ich will nur etwas ausprobieren…“ er strich vorsichtig über Shay´s Wange. „Was denn?! Er kann hier seine Fähigkeiten nicht ein-.“ „Sssh!“ fauchte der Fürst und sah aus dem Augenwinkel zu Shin. „Noch ein Wort und ich lass dir das Genick brechen.“ Shin schnaubte und verstummte.
Shay hörte auf zu zittern. Eine Barriere bildete sich langsam um ihn herum. Shay´s Gesicht nahm wieder eine warme Farbe an. „Wa-?“ Shin runzelte die Stirn. Normalerweise konnte man Fähigkeiten hier im Turm nicht benutzen. „Unglaublich oder? Dieser Junge ist etwas ganz besonderes… Wenn ich ihn zu einem meiner Wächter mache…“ der Fürst grinste. „Hält mich keiner mehr auf.“ Er grinste. „Aber dennoch…“ er strich mit der Hand über die Barriere, die daraufhin sofort zerfiel. „… kann ich ihn kontrollieren und nach meinem Willen steuern.“ Er nahm Shay auf seine Arme. „Lass ihn sofort wieder runter! Nh-.“ Die Schatten krallten sich in Shin´s Hals. „Ich denke nicht, dass ich das tuen werde.“ Der Fürst lächelte freundlich und trug Shay aus der Zelle in Richtung Tür. „S-Shay…“ Shin versuchte seine Hand nach ihm auszustrecken, aber es half alles nichts. Er konnte sich von den Schatten nicht befreien. „Träum schön, Hund.“ Der Fürst verließ mit Shay, der noch immer ziemlich abwesend war, den Kerker…

„Mh-.“ Shay stöhnte leise und öffnete seine Augen. „Wo-?“ er hielt sich den Kopf und setzte sich auf. „Hmm…“ er lag in einem großen, weichen Bett. „Was ist das hier?“ er stand mit leicht wackligen Beinen auf und sank auf die Knie. „Du solltest dich schonen.“ Ertönte eine helle Stimme dicht neben ihm. Shay zuckte erschrocken zusammen und hob seinen Kopf an. Ein kleiner Lichtgeist, wie Ashavin es war, schwebte vor ihm. „Der Fürst wird böse sein, wenn dir etwas passiert. Ich soll auf dich aufpassen.“ „D-der Fürst?“ „Es werden keine Fragen gestellt. Zurück mit dir ins Bett, na los.“ „Schon… gut…“ Shay zog sich wieder auf die Matratze hoch und legte sich hin. „So ist es brav.“ Der Lichtgeist setzte sich auf Shay´s Brust. „Und hier bleibst du auch… haben wir uns verstanden?!“ die Stimme des Lichtgeistes veränderte sich schlagartig. Sie wurde tief und bedrohlich. Eingeschüchtert nickte Shay einfach nur. Es kam sich schon ein wenig bescheuert vor, vor einem Wesen Angst zu haben, welches viel, viel kleiner war als er.
Shay schloss langsam seine Augen. *Was Shin jetzt gerade wohl macht… ich wünschte das alles wäre niemals passiert… Ich will mein Leben zurück…*

Währenddessen versuchte Shin sich noch immer von den Schatten zu befreien, ohne Erfolg. „Argh, das hilft alles nichts…“ er ließ seinen Kopf nach vorne fallen. „…und Shay konnte ich nicht beschützen.“ „Du fängst doch jetzt nicht zu weinen an?“ kicherte eine piepsige Stimme, außerhalb von Shin´s Zelle. „Hm?“ Shin hob seinen Kopf an und erblickte Ashavin. „Du?“ raunte Shin. „Das ist aber keine nette Begrüßung. Freust du dich nicht mich zu sehen?“ „Nicht wirklich, du kleine, hinterlistige Ratte…“ „Aaaww, redet man so mit jemandem der dich vielleicht befreien kann? Nein, ich denke nicht.“ Ashavin hob einen Schlüssel hoch. „W-woher hast du den?!“ „Ah, immer mit der Ruhe. Erst entschuldigst du dich, verstanden?“ Shin knirschte mit den Zähnen. „Na los, ich warte oder… ups vielleicht geht der Schlüssel dann ganz plötzlich verloren.“
Er sah zu einem kleinen vergitterten Fenster. „Wag es ja nicht!“ „Sonst? Du kannst dich ja nicht mal von den Schatten da befreien… und die sind auch noch der unterste Rang. Das ist schon ein wenig traurig mit anzusehen, aber mich amüsiert es.“ „Sei still…“ Shin schloss seine Augen. „Okay, es tut mir leid wie ich dich gerade genannt hab… und jetzt schließ diese verdammte Tür auf!“ „Wie heißt das?“ „…bitte.“ Shin knirschte mit den Zähnen. „Siehst du, geht doch.“ Ashavin grinste und schloss Shin´s Zellentür auf. Ashavin flog zu Shin und berührte die Schatten, die sich mit einem lauten kreischen auflösten. „Warum kannst du deine Fähigkeiten hier im Turm benutzen?“ Shin rieb sich über den Hals. „Dreimal darfst du raten.“ Ashavin lächelte. „Kh- hätt ich mir auch gleich denken können… aber warum hilfst du mir dann trotzdem?“ Shin stand langsam auf. „Weil ich Shay mag, ich will nicht dass der Fürst ihm etwas antut… und du bist der Einzige der mir dabei helfen kann.“ „Wieso? Ich kann hier keine meiner Fähigkeiten einsetzen… Was kann ich schon tun?“ „Pff, papperlapapp… Du hast etwas was der Fürst nicht hat.“ Ashavin setzte sich auf Shin´s Schulter. „Und was?“ „Gefühle, Gefühle für einen Menschen…“


5. Kapitel

Ich lass dich nicht allein…

 



„Mmh-.“ Etwas mühsam öffnete Shay seine Augen. Er war unglaublich müde, obwohl er schon einige Stunden geschlafen hatte. Es fühlte sich einfach an, als hätte man ihm sämtliche Kräfte entzogen. Er ließ seinen Blick schweifen und entdeckte den kleinen Lichtgeist, der mit dem Rücken zu ihm, auf dem Bettpfosten saß. Shay setzte sich vorsichtig auf. „Oh, du bist wach.“ Bemerkte der Lichtgeist ohne sich umgedreht zu haben. „J-ja…“ „Brauchst du irgendetwas?“ Shay überlegte. „Etwas zu trinken… vielleicht…“ murmelte er leise. „Alles klar, ich komm gleich wieder.“ Shay entspannte sich ein wenig als der Lichtgeist verschwand. „Unangenehmes Kerlchen…“ er schüttelte sich leicht und zog sich die Decke bis zu den Schultern.
Er verzog schmerzvoll das Gesicht als er seine Schulter mit der Hand berührte. „Nh- was zum?“ er schnaufte und sah zu seiner linken Schulter. „Was ist das denn?“ er hatte eine Verbrennung an der Schulter, welche aussah wie eine Klaue. „Fuck…“ der Schmerz ließ langsam wieder nach. Shay schlug die Decke vorsichtig zurück. „Hier dein Getränk.“ „Aah!“ Shay zuckte erschrocken zusammen. Der Lichtgeist fing zu lachen an. „Ihr Menschen seit ziemlich schreckhaft.“ Er hielt Shay ein Glas Wasser hin.
„Hmm, kann sein…“ Shay nahm das Glas vorsichtig in die Hand und trank etwas. „…danke.“ Murmelte er ins Glas und stellte es weg nachdem es leer war. „Brauchst du sonst noch was?“ „Nein, im Moment nicht…“ Shay sank wieder in die Kissen zurück. Er starrte stur an die Decke und machte sich Gedanken. Er machte sich Gedanken um Shin. *…wo bleibst du?* er schloss seine Augen. *…ich brauch dich. Hilf mir…* Shay wusste, dass hier irgendetwas nicht stimmte, dass ihn hier nichts Gutes erwartete.

„Kannst du nicht schneller laufen?“ brummte Ashavin. „Kssh! Willst du, dass die Wachen auf uns aufmerksam werden?“ „Neiiiin~“ „Schön, dann halt einfach mal für den Moment deine Klappe.“ „Pff.“ Ashavin verschränkte seine Arme vor der Brust. „Sei jetzt bloß nicht eingeschnappt, aber wenn die uns hier finden können wir Shin nicht retten.“ „Ja, hast ja recht…“ Shin drückte sich mit dem Rücken gegen eine Wand und lugte vorsichtig um die Ecke. „Man, könnte ich meine Fähigkeiten hier nur einsetzen…“ „Tja, der Fürst hat dein Mal entfernt. Also Fähigkeiten is nich.“ „Das weiß ich auch, meine Güte.“ Shin lief in schnellen Schritten zur nächsten dunklen Wand. „Aber wenigstens sind die Wächter hier unten nicht die schlausten…“
Shin atmete lange aus. Sein Herz schlug ihm bis in den Hals. Jeden Schlag spürte er im gesamten Körper. „He, nicht dass du hier noch einen Herzkasper kriegst.“ „Kssh-! Sei doch einfach mal ruhig.“ Shin zuckte zurück als ein Wächter um die Ecke kam. Er hatte Ähnlichkeit mit einem Wildschwein und hörte sich auch wie eins an. Laut schnaufend und grunzend lief er an Shin vorbei. Diese Wächter waren zwar stark, aber dafür dumm wie Stroh. Sie sahen eigentlich immer nur geradeaus, hatten einen Tunnelblick.
Shin atmete erleichtert auf und lief weiter. Doch er war einen Moment unachtsam und stieß mit einem der Wächter zusammen. „Pass doch auf!“ rief Ashavin und erhob sich in die Luft. Shin schaffte es gerade noch so der großen Axt auszuweichen, die mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zu raste. Mit einem lauten Schlag traf die Axt die Wand und bohrte sich in das harte Gestein. Shin stolperte und landete auf dem Hintern. Der Wächter grunzte wütend und riss die Axt aus der Wand, wobei einige Gesteinsbrocken durch die Gegend flogen und Ashavin trafen. Ashavin wurde gegen die Wand geschleudert und fiel zu Boden. Shin musste ziemlich schnell reagieren als der Wächter wieder zu einem Schlag ausholte. Shin rettete sich mit einem Hechtsprung zur Seite. Dort wo er gerade noch gesessen hatte schlug die Axt mit lautem Getöse ein und hinterließ ein großes Loch im Boden. Shin hatte ohne seine Fähigkeiten keine Chance gegen dieses Ungetüm von Wächter. Shin sprang auf, packte Ashavin und wollte wegrennen. Doch von der anderen Seite kam ein zweiter Wächter, der dem Krach gefolgt war. „Shit…“ Shin sah panisch von einer zur anderen Seite. „Nh-.“
Ashavin kam langsam wieder zu sich. „Mmh..“ er öffnete mühsam seine Augen und sah zu Shin hoch. „He… was ist denn… passiert?“ „Keine Zeit!“ Shin ließ sich nach vorne fallen und rollte sich geschickt ab. Die beiden Wächter schlugen sich ihre Äxte um die Ohren. Shin stieß gegen die Wand und sah zu den beiden. Sie schnauften laut und leicht wütend, doch mit der Zeit wurde es still. Auf die Stille folgten zwei dumpfe Schläge als die Wächter fast zeitgleich umfielen.
Shin stand langsam auf und atmete schwer. „Das kommt davon…“ das Blut der beiden Wächter vermischte sich und füllte das Loch im Boden, das die Axt hinterlassen hatte. Shin strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Lässt du mich bitte mal wieder runter!“ „Ja, ja…“ Shin setzte Ashavin ab und stieg über die Leichen der beiden Wächter. „Was ne Sauerei…“ murmelte Ashavin und flog Shin hinterher. „Weißt du überhaupt wo wir hin müssen?“ murrte Shin. „Ja, ich war hier schließlich schon öfter.“
„Woher soll ich das denn wissen?“ Shin schüttelte den Kopf und lief Ashavin voraus fliegen. *Shay…* Shin biss sich in die Lippe. Er gab sich die Schuld dafür, dass das passiert ist. Er hatte Shay nicht beschützen können. Er war zu schwach gewesen. Wie sollte er ihm denn jetzt helfen können? Ohne jegliche Fähigkeiten. So war er einfach nur bemitleidenswert, mehr nicht. Er legte seine Arme um sich. „Kein Trübsal blasen.“ Raunte Ashavin, das verdirbt mir die Stimmung.“ „Ent…schuldigung?“ Shin zog eine Augenbraue hoch. „Aaah! Da vorne geht´s hoch!“ Ashavin flog etwas schneller, so dass Shin ihm kaum noch hinterherkam. „Jetzt warte doch!“ Shin stolperte die Steinstufen nach oben. Völlig außer Puste kam er oben an. „Meine Fresse, wie viele Treppen waren das?“ „Ahm, zu viele.“ Kicherte Ashavin. „Aber weißt du was, wir kommen Shay näher. Ich kann seine Aura spüren.“ Er lächelte Shin aufmunternd an. „Wirklich?“ Shin´s Herz schlug etwas schneller. „Ja… er ist ganz nah.“ „Wo?“ „Ganz ruhig… die Aura die bei ihm ist… gefällt mir nicht.“ „Wie?“ Ashavin seufzte laut. „Das könnte Probleme geben… Komm mit.“ Er flog wieder voraus und blieb, in einigem Abstand, bei einer Tür stehen. „Da drin ist er…“ „Sieht doch harmlos aus.“ „Ist es aber nicht, wir müssen vorsichtig sein.“ „Ach, papperlapapp.“ Shin lief voraus und drückte mit viel Kraftaufwand die große, schön verzierte Türe auf.
„Shay!“ Shin´s Augen fingen zu leuchten an. „Hm?“ Shay sah erschrocken zu ihm. Ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. Doch es verblasste sofort als der Lichtgeist auftauchte. „Shin!“ „Hu?`“ Der Lichtgeist flog auf Shin zu. Shin wich aus, doch war zu langsam. Ein starker, elektrischer Impuls fuhr durch seinen ganzen Körper. Shin sank einfach wie ein nasser Sack zu Boden. „Nein!“ Shay sprang auf. „Bleib wo du bist!“ fauchte der Lichtgeist. „Werde ich nicht!“ Shay war noch nie so wütend und besorgt wie jetzt gewesen. Er ballte seine Hände zu Fäusten.
Kleine durchsichtige Speere bildeten sich um ihn herum. Die Barriere die ihn sonst vor äußeren Einflüssen schützte wurde zu einer Waffe. „Sag mir nicht was ich tun soll.“ „Ganz- ganz ruhig, ja?“ „Ich sagte, sag mir nicht… was ich tun soll!“ Die Speere zielten auf den Lichtgeist. „Mach keinen Blödsinn! Bitte, bitte!“ Die Speere flogen auf den Lichtgeist zu und nagelten ihn an die Wand. Etwas Blut tropfte auf den Boden.
Shay atmete schwer und hielt sich die Brust. Er lief zu Shin und sank neben ihm auf die Knie. „Shin…“ er strich ihm sanft über die Wange. „…sprich mit mir…“ Shin öffnete langsam seine Augen und lächelte Shay an. „Ich hab dich wieder gefunden… Ich hab dich wieder bei mir…“ Shay liefen ein paar Tränen der Erleichterung über die Wangen und tropfte auf Shin´s Gesicht. „…und ich verspreche dir eins…“ Shin hob seine Hand an, legte sie Shay an die Wange und strich ihm die Tränen aus dem Gesicht. „…ich lasse dich nie wieder allein.“ Shay lächelte glücklich und zog Shin zu sich. Er drückte ihn fest an sich. „Danke…“ flüsterte er leise und küsste ihn sanft auf die Wange. Ashavin beobachtete das Ganze und kicherte leise.
Er flog weg. „Oh mein Heeeerr~ Das wird ihnen ganz und gar nicht gefallen.“


6. Kapitel

Lasst das Spiel beginnen…

 



Shay half Shin beim Aufstehen. „Geht’s?“ „Ja, kannst loslassen…“ Shin lächelte etwas kläglich. „Nein..“ Shay hielt ihn weiterhin fest. „…ich will hier weg…“ murmelte er leise und sah auf den Boden. „Wir verschwinden so schnell wie möglich.“ „Okay.“ Shay sah zu ihm hoch. „Ich vertraue dir.“ „Danke. Na, dann komm.“ Shay ließ Shin langsam los und ließ ihn vor laufen. „Weißt du wo wir hin müssen?“ „Ich hab keinen blassen Schimmer…“ seufzte er. „Super. Wie sollen wir dann hier rauskommen?“ „Keine Panik. Wir werden den Weg schon finden.“ Shin lächelte aufmunternd und nahm Shay´s Hand. „Ist ja nicht so, dass der Turm ein verdammtes Labyrinth wär. Ist eigentlich alles ganz logisch hier.“ „Mhmm, wenn du meinst.“
Shay ließ sich ein wenig von Shin mitziehen. Shin wurde, mit jedem Schritt den er machte, klar dass er den Weg aus dem Turm nicht so einfach finden würde. „Verdammt…“ brummte er leise. „Was ist?“ „Nichts, keine Sorge.“ Shay sah Shin etwas misstrauisch an, fragte aber nicht weiter nach. Er sagte ja, er würde ihm vertrauen. Außerdem wollte er jetzt nicht unbedingt einen Streit anfangen. „Hm, seltsam… hier oben sind gar keine Wächter… Der kleine Lichtgeist kann doch nicht alles gewesen sein…“ Shin furchte die Stirn. „Hast du noch jemand anderes gesehen?“ „Nein, ich war nur mit ihm in dem Zimmer. „So was…“ Shin kratzte sich am Hinterkopf. „Das ist aber ziemlich fahrlässig von ihm… Sonst sind immer Unmengen an Wachen unterwegs.“ „Vielleicht hat er nicht gedacht, dass du hier auftauchst… oder dass dem kleinen Kerl so schnell die Lichter ausgepustet werden.“ „Kann sein. Wer weiß schon was so bei ihm in seinem kranken Hirn vor sich geht.“ Shin schüttelte den Kopf und lief eine Wendeltreppe nach unten.

„Shin… gib´s zu…“ brummte Shay nach einer Stunde leise. „Was?!“ „Wir haben uns verlaufen, nicht wahr?“ Shin drehte sich zu Shay um. „…ja.“ Shay lachte leise, doch es klang ein wenig verzweifelt. „Das war ja so klar… Du hattest von Anfang an keine Ahnung wo wir lang müssen… Doch anstatt es zu zugeben bist du einfach weiter gelaufen… Und jetzt haben wir den Salat. Klasse.“ „Was hätte ich denn machen sollen? Einen von diesen hirnlosen Wächtern nach dem Weg fragen?!“ „Keine Ahnung, okay?!“ „Dann mach mir doch keine Vorwürfe!“ „Schon zu spät!“ Shin wurde sichtlich wütend. Er ließ sich nicht gern anschreien. „Von mir aus, hättest du hier auch sterben können!“ rutschte es ihm plötzlich raus. „Am besten gleich damals, als der Guhl dich angefallen hat!“
Shay zuckte zurück. Das hatte ihn ziemlich hart getroffen. Er legte eine Hand auf seine Brust. „So denkst du also… Ich bin dir doch nur eine Last… Warum hast du mich dann gerettet?! Vielleicht wär ich hier glücklicher gewesen! Wer weiß.“ „Laber keinen Mist…“ Shin streckte seine Hand nach Shay aus. „Fass mich nicht an!“ Shay schlug Shin´s Hand ziemlich kräftig weg. „Du bist so ein Idiot, das glaubst du nicht… Du hast keine Ahnung wie verletzend du sein kannst…“ Shay legte seinen Kopf in seine Hände. „Ich wollte das nicht, wirklich.“ „Erzähl das jemand anderem! Ich bin doch nicht blöd.“ Er hob seinen Kopf an und sah Shin in die Augen. „Du sagest doch gerade, dir wäre es lieber wenn ich gestorben wär.“ „Das stimmt nicht, das ist mir rausgerutscht…“ „Na und? In allem steckt immer ein Funken Wahrheit.“ Shay liefen unzählige Tränen über die Wangen. „Ich hab mich so gefreut, dass du gekommen bist um mich zu holen. Aber jetzt… Ich finde den Weg auch ohne dich hier raus!“ Shay rannte weg. „Shay! Bleib stehen!“ Shin hetzte ihm hinterher. „Bitte!“ „Lass mich in Frieden!“ Shay´s Stimme war plötzlich tiefer geworden.

„Sieh es dir an Ashavin.“ Der Fürst saß zufrieden lächelnd auf seinem Thron und starrte auf eine goldleuchtende Kugel. Ashavin saß auf seiner Schulter und kicherte. Die Kugel zeigte Shay und Shin. „Lasst das Spiel beginnen…“ der Fürst strich mit seiner Klaue über die Kugel und lachte.

Shay gab einen schmerzverzerrten Schrei von sich und sank auf die Knie. „Shay!“ Shin rannte zu ihm, blieb aber in einigem Abstand stehen. Die Aura, die Shay umgab machte ihm angst. “Shay…” “Shin…” Shay atmete schwer und krallte sich in seine Schulter. „…es tut so weh.“ Die Verbrennung an seine Schulter glühte in einem intensiven rot. Shay schnappte nach Luft und krümmte sich vor Schmerzen. Sein Körper veränderte sich. Er wurde in einen dichten, schwarzen Nebel gehüllt. *Jeder hat ein unreines Herz, selbst du.* knurrte eine Stimme leise in Shay´s Kopf. Shin ging einige Schritte zurück. „Nein, Shay… Bitte nicht…“ Der schwarze Nebel um Shay legte sich langsam und verschwand schließlich ganz. Zurück blieb ein schwarzer, großer, zusammengekauerter Drache, Shay.
Er hob seinen massigen Kopf an und sah Shin aus stechend roten Augen an. Die Verbrennung in Klauenform war noch immer deutlich zu sehen. Mit einem Ruck richtete Shay seinen riesigen Körper auf und drehte sich zu Shin um. Ein tiefes Grollen kam aus seiner Kehle und klang unglaublich bedrohlich. Shay bleckte die Zähne und brüllte Shin an. Die Wände des Turms erzitterten und drohten einzustürzen. „Ganz ruhig Shay, ich bin´s doch… Mach keinen Mist.“ Shay hörte ihn nicht. Es war einzig allein der Hass in Shay´s Herz, der Shin nun gegenüber stand. Shay selbst war tief in diesem riesigen Körper verschlossen. Taub, blind und stumm…
„Shinji…“ murmelte Shin betrübt. Shinji nannte man die Kreaturen die aus Hass und Trauer entstanden waren. Der Fürst hatte einige von ihnen erschaffen. Den nur durch das Mal an ihrer Schulter konnte sich der Hass erst materialisieren und Besitz über den Körper des Opfers ergreifen. Viele der Wächter waren so entstanden. Es waren die Seelen der Menschen, die in diese Körper gesperrt wurden.
Der Shinji hob seine riesige Klaue an und schlug nach Shin. Dieser war zu unachtsam und bekam die ganze Wucht des Schlags zu spüren. Shin prallte gegen die Wand und rutschte auf den Boden. Hier im Turm hatte er keine Chance gegen den Shinji, vor allem nicht gegen so einen großen. Shay hatte unglaublich viel Hass und Trauer in sich. Er hatte so vieles in sich hinein gefressen. Er vermisste seine Eltern so sehr, seine Freunde und Shin. Ihn hatte er vermisst. Doch Shin´s Worte hatten ihn so sehr verletzt, dass alles geballt zu Hass geworden ist.
Der Shinji atmete tief ein und wieder aus. Jeder Atemzug des Shinji beschwor einen starken Windstoß herauf. Er schnaubte und packte Shin. „Shay, bitte…“ Shin sah dem Shinji in die Augen. Der Shinji riss sein Maul auf und brüllte wieder laut. Er breitete seine gewaltigen Schwingen aus und schlug mit ihnen. Er drückte sich vom Boden weg und flog los, mit Shin in der Klaue. Er durchbrach eine Mauer und landete im Freien. In einem dichten Wald.
Er schloss seine Klaue immer enger um Shin, doch Shin konnte hier draußen seine Kräfte wieder benutzen. Er verschmolz mit seinem Schatten und tauchte auf dem Kopf des Shinji wieder auf. Der Shinji knurrte und schlug mit der Klaue nach Shin. Wirklich intelligent waren diese Wesen nicht. Er verfehlte Shin und schlug sich mit der Klaue auf ein Auge. Er brüllte vor Schmerz auf und schüttelte heftig seinen massigen Kopf, wobei Shin zu Boden fiel.
Der Shinji bäumte sich auf und wollte Shin mit seinem ganzen Gewicht erdrücken, doch Shin verschmolz wieder mit seinem Schatten und brachte sich gerade noch so in Sicherheit. Der elektrische Impuls von vorhin zeigte nun seine Wirkung. Shin war schon nach kurzer Zeit außer Atem und seine Reaktionszeit wurde immer länger. Er bekam einen Hieb mit dem Schweif des Shinji ab und flog einige Meter weit. Ein Baum bremste seinen Flug schmerzhaft. Der Shinji flog ihm hinterher und riss dabei einige Bäume um. Laut schnaufend landete er bei Shin und packte ihn grob. „Nh-.“ Shin stöhnte leise. Er hatte keine Kraft mehr, um mit seinem Schatten zu verschmelzen. „Shay…“ er sah dem Shinji wieder in die Augen. „…bitte, werd vernünftig.“ Der Shinji drückte zu. Shin blieb die Luft weg. Er fiel leblos zu Boden als der Shinji seine Klaue öffnete.
Der Shinji legte seine Flügel an und senkte seinen Kopf. Er stupste Shin mit der Schnauze an, aber er regte sich nicht mehr. Ein trauriges Brummen kam aus der Kehle des Shinji, Shay´s Bewusstsein kam langsam wieder zurück. Doch er hatte kaum Kontrolle über diesen Körper. Nur momentan überwiegte die Trauer. Der Gedanke, dass er Shin getötet hatte. Er brüllte, doch es klang unglaublich traurig und verzweifelt. Er stupste Shin immer wieder mit der Schnauze an. Er sank neben ihm auf den Boden und legte seine Klaue um Shin. Er zog ihn zu sich und senkte seinen Kopf. Shin atmete kaum, weswegen der Shinji bzw. Shay es nicht wahrnehmen konnte.
*Shin… was hab ich getan…* Er legte seinen Kopf auf den Boden und sah Shin mit traurigem Blick an.

Der Fürst lachte laut. „Herrlich. Endlich hat ihn jemand aus dem Weg geräumt.“ Der Fürst stand auf. „Und mit ihm sterben die Rebellen.“ Ashavin kicherte leise. „Und mit diesem Shinji, werde ich bald diese ganze Welt einnehmen… Sie werden alle mir gehorchen. Ihr Wille soll gebrochen werden. Kein Mensch hat ein reines Herz, nicht einmal… er.“ Er strich über die goldene Kugel und lächelte. Doch plötzlich zuckte er zusammen und furchte die Stirn. „Nein, das kann nicht sein!“

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Tag der Veröffentlichung: 04.06.2010

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