Sie rannte,
...rannte.
So weit wie möglich, fort von dem was sie in den letzten Stunden gesehen und gehört hatte. Es verfolgte sie. Nicht dass sie es sehen konnte aber sie wusste es war da. Irgendwo hinter ihr in dem Grauen und dem Dunkel vor dem sie davon lief.
Vor ihr tauchte der Eingang einer U-Bahn Station auf. Licht und Wärme strömten ihr entgegen. Sie erreichte die Treppe und ihre Beine trugen sie die Stufen hinunter, immer schneller. Und dann war es da, einfach so, ohne dass sie etwas bemerkt hätte ...ohne dass sie seine
Nähe gespürt hätte.
Sie spürte seinen Atem an ihrem Hals. Sie verfehlte die nächste Stufe, stolperte und fiel, immer tiefer und tiefer. Der Teil ihrer Seele der sie hatte hoffen lassen er würde ihr nicht nachjagen hielt sie davon ab Schmerzen zu fühlen als ihre Knochen brachen. Dann schlug sie auf und die grausame Wahrheit beförderte sie zurück in die Realität. Ihr Körper fühlte nichts, denn Angst und Entsetzen hatten ihn dem gegenüber taub gemacht was sie nun erwartete. Sein Schatten fiel auf sie. Sie versuchte ihm zu entkommen. Quälend langsam robbte sie fort von ihm, einfach nur weg soweit ihre Kraft noch reichen würde. Sie wurde vom Boden empor gerissen, herumgeschleudert und mit dem Rücken an die Wand gepresst. Immer noch war es totenstill. Dann sprach er zu ihr.
„Na hast du mich vermisst?“
Ihr Herz gefror zu Eis. Das konnte nicht sein. Nein. Er konnte nicht diese Stimme haben, nicht nachdem was sie ihm angetan hatten.
„Ich weiß dass du mich erkannt hast. Komm schon Kleines sieh mich an“.
Langsam wandte sie den Kopf in seine Richtung und hob die Lider. Das was sie sah ließ sie vor Entsetzen keuchen. Vor ihr stand ihr schlimmster Albtraum. Sie hatte nicht die Kraft ihren Kopf weiter zu heben, sie konnte einfach nicht. Sie wusste was sie erwartete.
„Komm schon sieh mir in die Augen“.
Eine riesige Klaue schloss sich um ihr Kinn und hob es zärtlich an.
Sie blickte in seine Augen und tief in ihrem Inneren zerbrach etwas.
„Bis das der Tod uns scheidet.“
Sie begann zu schreien und sein grausames Lächeln war das Letzte dass sie sah als er sich zu ihr beugte.
Tag der Veröffentlichung: 10.03.2011
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