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Dort sah er sie zum ersten mal. In einem Käfig. Eingesperrt. Überall war Blut und ein großes Tier lag da drin.
In Menschengestalt näherte sich Liam langsam dem eisernen Ding. Er kniete sich nieder und betrachtete das Wesen darin. Sie war auch das, was er war. Ein Wolf.
Obwohl sie überall mit Blut verschmiert war hatte sie eine anziehende Wirkung auf ihm. Liam sprach zu ihr.
>>Ich hab ja schon öfter gesehen, dass jemand von uns gefangen genommen wurde, aber so?<< Langsam begann sich was an ihrem Körper zu regen. Sie öffnete ihre wunderschönen blauen Augen würdigte ihn dennoch keines Blickes.
>>Aus so einem Ding kann ich jederzeit ganz leicht ausbrechen.<<
Er lächelte sie an.
>>Ach ja? Warum hast dich überhaupt gefangen nehmen lassen?<<
Die Antwort kam sanfter zurück.
>>Ich wollte mich mal ausruhen. Einfach nur mal ausruhen.<<
Er schenkte ihr ein herzliches lächeln.
>>Mein Name ist Liam. Nett dich kennen zu lernen.<<
>>Ich bin Blue. Warum bist du an so einem Ort? Was tust du hier?<<
Das wusste Liam auch nicht so genau.
>>Nichts besonderes. Na ja, es roch irgendwie danach, als ob etwas interessantes passieren würde. Darum bin ich hier. Außerdem wüsste ich auch nicht, wohin ich sonst soll.<<
Mit ersichtlichen Schmerzen richtete sich Blue langsam auf und sprach,
>>Warum verleugnest du dich? Warum nimmst du nicht deine wahre Gestalt an?<<
Abscheu lag ihr ins Gesicht geschrieben. Liam dagegen war ganz ruhig und hatte immer noch ein lächeln im Gesicht.
>>Weil wir Wölfe für den Menschen der Inbegriff von Gefahr sind. Sie fürchten sich vor uns. Sehen wir so aus wie sie, können wir uns unter sie mischen und überleben.<<
Blue war etwas verblüfft über diese Antwort doch dann gab sie scharf zurück
>>Wie kann mit so einer schrecklichen Lüge existieren? Willst du so unwürdig in dieser Stadt sterben?<<
Liam dagegen sprach gelassen.
>>Was soll’s? Das ist der einzige Weg um zu überleben. Wenn du deine Gestalt behältst werden sie dich bald wieder schnappen. So fällst du viel zu schnell auf.<<
Blue fletschte die Zähne und knurrte,
>>Aber du bist ein Wolf! Wo bleibt dein Stolz?<<
>> Du bist schon echt seltsam. Jetzt denk doch mal nach. Was bringt dir dein Stolz wenn du tot bist?<<
Das leuchtete Blue ein. Nach kurzem zögern biss sie in die Eisenstäbe, die sie gefangen hielten. Auch Liam wechselte seine gestallt um ihr zu helfen. Normalerweise hätte Blue sich dagegen gewährt, aber diesmal brauchte sie wirklich Hilfe.
Als sie befreit war nahm auch sie die Gestalt eines Menschen an. Gemeinsam schafften sie es unbemerkt zu entkommen.
Liam führte Blue in eine kleine Gasse. Dort waren 3 andere Menschen, sie jedoch wusste, dass dies auch Wölfe waren. Liam wollte zu ihnen gehen doch Blue blieb skeptisch stehen.
Ohne zu zögern griff er nach ihrer Hand und zog sie einfach mit. Die anderen hielten etwas abstand von ihr, doch Liam kümmerte sich liebevoll um ihre Wunden.
>>Warum tust du das?<< fragte Blue verständnisslos.
Er blickte zu ihr auf.
>>Warum sollte ich es nicht tun? Wir sind beide Wölfe und du bist verletzt.<<
Zaghaft leckte er ihre Wunden. Manchmal zuckte Blue zusammen und er sah sie dann mit einem entschuldigenden Blick an.
Während die anderen etwas zu essen besorgten schlief Blue erschöpft neben Liam ein. Er passte auf, damit ihr nichts zustieß.
Am nächsten morgen wurde Blue durch ein knurren aus ihren Träumen gerissen. Es ging ihr wesentlich besser.
Die anderen Wölfe hatten sie nun umzingelt und machten ihr durchs Zähnefletschen deutlich, dass sie hier nicht mehr erwünscht war. Sie verstand die Welt nicht mehr und wich ein paar schritte zurück.
Da tauchte Liam auf und stellte sich schützen vor ihr.
>>Kaum lässt man euch ein paar Minuten allein, schon macht ihr ärger.<<
Ein schwarzer Wolf antwortete,
>>Du weißt, das sie nicht länger bleiben kann. 4 sind schon genug. Wir erregen so schon viel zu viel Aufmerksamkeit in dieser Stadt.<<
Ein anderer gab dazu,
>>Sie ist jetzt wieder Gesund und kann alleine auf sich aufpassen oder dort hin gehen, wo sie her kommt.<<
Mit voller Wut entgegnete Liam den beiden,
>> Wie könnt ihr nur so grausam sein? Ich weiß die Zeiten sind hart, aber genau aus diesem Grund müssen wir doch zusammen halten.<<
Der dritte Wolf antwortete etwas ruhiger.
>>Es geht nicht. Sie kann nicht mit uns gehen!<<
Blue kannte diese Enttäuschungen und machte sich erst keine mühe sie noch umzustimmen. >>Ich verstehe schon<<
>>Aber...<<sagte Liam entrüstet.
Blue wante sich ab und ging davon.
>>Na toll. Ich verstehe euch langsam echt nicht mehr.<<
Warf er den anderen beim umdrehen nach. >>Warte es ist hier viel zu gefährlich für dich.<< reif Liam besorgt hinter ihr her.
Obwohl er nur knapp hinter Blue gewesen war, hatte er sie aus den Augen verloren. Er begann sie zu suchen.
Blue wusste nicht was sie machen sollte. Seitdem sie weiß, dass sie ein Wolf ist hat sich so vieles verändert.
Früher lebte sie als Wachhund bei einer Familie um sie Tag und Nacht zu beschützen, doch kam alles anders. Ihre Familie fand heraus, das auch in ihr Wolfsblut fliest und haben sie davon gejagt.
Sie beschloss sich eine Arbeit zu suchen so wie sie es gewohnt war von früher. Dabei geriet sie aber an Typen, die etwas anders mit ihr vor hatten, als sich nur von ihr in einer Bar bedienen zu lassen.
Liam suchte verzweifelt die ganz Stadt nach ihr ab. Er war es satt im Menschlichen Körper durch die Straßen zu laufen. Als Wolf währe er viel schneller. Doch dann, als er an eine Seitenstraße kam, nahm er ihren Geruch auf.
Die Männer hatten Blue in ein lehrstehendes Gebäude gedrenkt. Sie sah keine andere Wahl mehr als sich in einen Wolf zu verwandeln.
Im Selben Moment stürzte Liam herein und zeriss mit seinem kräftigem Gebiss die kehle eines Mannes.
>>Alles in Ordnung Blue?<<
Sie war etwas erstaunt, denn sie hätte nicht damit gerechnet, das er auftauchen würde.
>>Ja, los hauen wir hier ab!<<
Beide rannten auf ihren vier Pfoten davon und ließen die zutiefst verschreckten und verabscheuungswürdigen Menschen zurück.
Wieder in Menschlicher Gestalt durchstreiften sie die Straßen. Langsam ging schon die Sonne unter.
>>Geh zurück, sonst werden deine Freunde noch ohne dich weiter ziehen.<<
Entgegnete sie ihm kühl.
>>Schon in Ordnung. Es nervt immer nur unter Typen zu sein.<<
Schweigend gingen sie weiter, bis sie an eine Brücke kamen. Liam brach das schweigen.
>>Warum sind diese Typen eigentlich hinter dir her gewesen?<<
>>Ich habe gedacht ich muss mal wieder Arbeiten.<<
Das erstaunte Liam.
>>Arbeiten? So eine ausgefallene Idee hatte ich ehrlich gesagt noch nie.<<
>>So ist es aber normal oder? Irgendwie kenne ich es nicht anderst. Ich habe in meinem Leben immer gearbeitet. Ich bin sicher, in deinen Ohren klingt das total idiotisch, aber ich habe es wirklich freiwillig so gewollt. Ob du’s glaubst oder nicht ich war sehr glücklich.<<
Verträumt schaute Blue in den Sonnenuntergang und sagte dann,
>>Am liebsten würde ich euch folgen, aber mir wurde ganz klar gemacht, dass das nicht geht.<<
Traurigkeit trat in ihre Augen. Liam versuchte sie aufzuheiter.
>>Mach es. Währe doch toll. Dann wüsste ich, dass mir ein Mädchen hinterher läuft. Sonst bin ich immer derjenige, der den Mädchen hinterher rennt. Aber irgendwie schaffen es immer alle vor mir weg zu laufen und wenn sie es nicht tun, dann mach ich mir fast immer vor Angst in die Hose und muss mir einen Baum suchen.<<
Ein lächeln umspielte seine Lippen.
>>Ja dann mach keinen Zirkus und such die einen Baum.<< gab Blue zurück.
>>Das geht leider auch nicht, dann hab ich ja wieder Angst, dass du mir wegrennst.<<
Blue fing an zu lachen.
>>Also wirklich, du bist schon ein netter Kerl.<<
>>Was denn sonst? Das sagen viel von mir.<<
Blue schaute wieder verträumt in den Abendhimmel.
>>Und? Hast du Lust mich zu begleiten?<<
>>Wohin denn?<< Entgegnete er.
>>Ach ist mir egal wohin<<
Kam mit einem Lächeln zurück. Verträumt sagte Liam
>>Das währe toll.<<.
In der ferne ertönte ein grässliches Heulen. Liam lauschte aufgebracht.
>>Oh nein, das sind die anderen!<<
Mit einem Satz sprang er von der Brücke. Blue folgte ihm.
Doch als sie an ihrem Lager ankamen war keiner mehr da. Nur noch Blut war zu sehen. Für Liam brach eine Welt zusammen.
>>Ich... Ich muss mich auf den Weg machen.<<
sagte er zu Blue.
>>Du wirst sie doch retten oder?<< fragte sie.
>>Na ja. Ich werde es zumindest versuchen. Ich dachte anfangs es seine Glückliche Fügung, dass ich ihnen begegnet bin, aber ich habe ihnen nichts als ärger gemacht.<<
Er blickte zu Boden.
>>Ach was, das stimmt nicht.<< Wiedersprach Blue.
Er lächelte.
>>Leider doch. Und deswegen muss ich nun aufbrechen.<<
Mann hörte den Entschluss in seiner Stimme.
>>Ok. Ich komme mit.<< Entgegnete Blue ihm. >>Ich wusste, das du das sagen würdest. Aber das ist leider nicht möglich.<< Verständnislosigkeit umgab Blue.
>>Warum denn nicht?<<
Tränen traten in Liams Gesicht, doch bevor sie jemand sehen können blinzelte er sie weg.
>> Bitte warte hier auf mich.<<
Doch Blue wollte nicht.
>>Komm schon Liam du kannst mich hier doch nicht zurück lassen.<<
>>Hör auf Blue. Ich bitte dich warte hier, bis ich mit den anderen zurückkehre. Ok? Wenn ich weiß, das du hier auf mich wartest, werde ich alles daran setzten um zurück zu kommen. Ich werde nicht aufgeben und hast du auch eine Ahnung warum? Weil ich dich unbedingt wieder sehen will. Und danach werde ich dich nie wieder alleine lassen. Versprochen.<<
Es lag eine solche Festigkeit in seiner Stimme, das Blue aufgab ihn zu überzeugen. Sie nickte.
Er dreht sich um und rannte davon. Blue blieb alleine zurück. Sie hoffte tief in sich, das er zu ihr zurück kommen wird. So vergingen einige Tag bis Liam die Spur seiner Freunde aufnahm. Sie wurden in die etwas weiter entfernte Stand gebracht.
Blue schlug sich derweil alleine durch und erregte viel aufsehen, weil sie nicht mehr als Mensch sondern als Wolf durch die Straßen zog.
Als Liam erkannt in welcher Stadt er war, wusste er sofort wo seine Freunde hingebracht worden waren. Hier her wurde jeder Wolf gebracht, damit er getötet werden konnte. Es war nicht schwer herauszufinden, wo sie gefangen gehalten wurden.
Und so machte er sich auf den Weg um sie zu befreien. Blue begann langsam zu zweifeln ob es richtig war Liam alleine gehen zu lassen.
Er hatte Glück und fand seine Freunde schnell in dem Gebäude wo die Käfige für die Wölfe standen.
Als er die 3 sah musst er feststellen, das einer von ihnen Gestorben war. Er lag regungslos in seinem Käfig. Überall war Blut und sein Körper total entstellt.
>>Er hatte sich so dagegen gewehrt gefangen genommen zu werde. Er hat versucht uns zu beschützten und musste selber dabei sterben. Er war bereits tot bevor wir hier angekommen waren. Sie haben in einfach in den Käfig geschmissen und hämisch dabei gelacht.<<
ein verächtlicher ton kam aus seiner Kehle.
>>Wie konnten sie nur? Wir haben ihnen nie was getan.<<
Mit voller wucht sprang er gegen den Käfig in dem die andern beiden gefangen waren. Immer wieder schmiss er sich dagegen, doch außer einen Ohrenbetäubenden laut regte sich nichts.
>>Hör auf Liam. Die Käfige sind elektronisch. Du kannst nichts dagegen unternehmen.<<
sprach der schwarz Wolf. Liams Körper war schon überall mit blut verschmiert.
>>Wenn du so weiter machst bringst du dich nur noch selbst um.<<
hechelte der andere Wolf mit schmerzen.
>>Aber ich muss euch doch da raus holen. Ich hab es versprochen. Für Blue. Für euch.<<
versuchte er die anderen zu überzeugen.
>>Nein. Es hat keinen Wert. Bring dich lieber in Sicherheit und kümmere dich um Blue. Das ist viel wichtiger!<<
Doch Liam schüttelte nur heftig den Kopf.
>>Mach was ich dir sage.<<
Brüllte der Schwarze zurück.
Doch es war schon zu spät. Eine Reihe von schwer bewaffneten Soldaten stürmten in den Raum. Mit Gewehren und Pistolen zielten sie auf Liam. Ohne lange nach zu denken stürzte er sich auf die Soldaten.
Schüsse vielen und sehr viel Blut wurde vergossen. Blue war sprachlos, als sie am Kampffeld ankam. S
ie hatte nicht auf Liam gehört und war ihm gefolgt. Langsam baute sich eine rasende Wut in ihr auf. Auch sie stürzte sich auf die Soldaten. Es wurden immer mehr.
Schüsse das Geschrei der Menschen und Jaulen dröhnte an die Ohren der andern. Es bot sich ihnen ein grausames Schlachtfeld.
Liam merkte erst später, das er Unterstützung von Blue bekommen hatte. Langsam wurden sie von den Soldaten eingekreist.
Ein Schuss viel und Liam konnte beobachten wie Blue jemanden in den Arm biss. Es war der Mann der geschossen hatte.
Doch nun war es stock dunkel in dem Raum. Die Kugel hatte ihr Ziel verfehlt und den Sicherungskasten getroffen. Außer ein paar zuckenden Blitzen war nichts mehr zu sehen.
Er konnte nur noch Blue hören, wie sie unaufhörlich weiter kämpfte. Es ertönte ein Geräusch eines Aufspringenden Gitters. Durch den Stromausfall öffneten sich die Käfige und Wölfe ergriffen die Chance um dort heraus zu kommen. Liam hörte Blues Stimme.
>>Liam, los bring die anderen hier raus. Das ist es doch was du wolltest. Sie sind frei. Los mach schon.<<
Doch er stürzte sich weiter auf die Soldaten.
>>Mach endlich. Sie brauchen deine Hilfe<<
Blue stürzte sich nun auf Liam und drenkte ihn aus dem Schlachtfeld.
>>Hau ab<<
waren die letzten Worte die er von Blue hörte, dann zogen ihn schon die anderen zwei mit. >Das können wir nicht machen. Wir können sie doch nicht einfach zurück lassen. Das ist so feige< dachte sich Liam.
Blue dagegen Kämpfte weiter und weiter. Mit vereinten Kräften schafften sie aus dem Gebäude. Der andere Wolf war ziemlich schwer verletzt worden.
Liam und der schwarze stützen ihn den ganzen Weg bis zum Wald. Dort angekommen brachen alle 3 Wolfe zusammen. Um Liam herum bildete sich langsam eine Blutlache und auch den anderen hat es ziemlich schwer erwischt gehabt. Inzwischen war es schon nacht geworden und der Mond präsentierte seine volle Schönheit. Nach kurzer rast richtete Liam sich wieder auf.
>>Kommt, wir müssen uns was für die nacht suchen, damit wir uns dort aus ruhen können.<< sprach Liam leise.
>>Ja du hast recht.<<
Der schwarze Wolf richtete sich auch langsam auf. Beide gingen zu dem anderen um ihm aufzuhelfen, doch mit entsetzten mussten sie fest stellen, das er zu schwach war um weiter zu gehen.
>>Komm du kannst doch jetzt nicht schlapp machen<<
Liam unterstütze seinen Kopf.
Langsam rutschte er aber auf den Boden, bis er ganz auf der Seite lag. Ein schwerfälliges Atmen entrang ihm. Liam fing langsam an seinen Kopf zärtlich zu streicheln.
Er nahm ihn in seine Arme und sprach leise zu ihm. Der Wolf begann langsam seine Augen zu schließen und das Atmen wurde auch immer leiser. Bald lag er ganz ruhig in seinen Armen und bewegte sich nicht mehr.
>>Wir werden uns wieder sehen. Ich beneide dich ein bisschen du hast es geschafft. Es ist so eine grausame Welt.<<
Tränen traten Liam in die Augen.
>>Oh, Blue<<
Trotzt seiner Verletzungen richtete Liam sich auf, zum Aufbruch bereit.
>>Ich kann hier nicht einfach tatenlos herumstehen. Ich muss Blue helfen, sie wenigsten noch einmal sehen. So darf es nicht enden.<<
Blue dagegen gab sich nicht so leicht geschlagen. Sie kämpfte bis zum bitteren ende weiter.
Der Gedanke, das Liam in Sicherheit war gab ihr die Kraft weiter zu kämpfen. Sie kämpfte um ihr Leben. Ein Mensch nach dem anderen brachte sie um, um noch einmal Liam sehen zu können.
Bald ergab es für sie, die einmalige Chance zu fliehen. Als neu Soldaten hereinstürmten um ihr ihre letzten Kräfte zu rauben machte sie einen Satz und flog über die Köpfe der Menschen zum Ausgang.
Ohne sich noch mal um zu drehen stürmte sie davon. Raus aus diesem schrecklichen Gebäude und zu Liam. Mittlerweile graute schon der morgen und Liam hatte den Waldrand erreicht.
Der schwarze Wolf hatte ihn begleitet. Liam blickte der aufgehenden Sonne entgegen. Auf einem Hügel glaubte er etwas zu erkennen, doch seine Augen waren mittlerweile ganz schwach geworden.
>>Liam, Liam!<<
Hörte er seinen Namen rufen. Er richtete sich auf und rannte dem punkt am Horizont entgegen.
Auch Blue entdeckte Liam und rannte ihm entgegen. Obwohl er so verletzt war nahm er seine letzten Kräfte zusammen um zu ihr zu kommen. Blue flog förmlich über die Wiese.
Als er nur noch ein kleines stück weiter weg war überbrückte sie die Entfernung mit einem Satz. Blue stürzte in Liams Arme.
Sie knuddelte ihn regelrecht durch. Wie ein kleiner Welpe freute sie sich in wieder zu sehen. Auch in Liams Augen stand die Freude geschrieben und er nahm seinen Blue an die Hand. Mit der anderen hielt er ihr Gesicht fest.
>>Ich habe die ganze Zeit fest daran geglaubt, dass ich dich wiedersehen werde<<
sprach Blue mit voller Begeisterung.
Liam dagegen hielt einfach nur ihr Gesicht und schaute ihr in die Augen.
>>Oh Blue. Du hast mir so gefehlt. Du bist so eine tolle Frau.<<
Sie entgegnete,
>>Ach komm hör auf.<< Beide kuschelten sich fest in einander. Nie wieder würden sie getrennt sein keiner kann sie mehr davon abhalten.
>>Komm las uns in den walt gehen. Ich möchte nie wieder was mit dem Menschen zu tun haben<<
Er und Blue nahmen ihre eigentlich Gestalt als Wolf an. Mit ein paar schritten war Liam Blue voraus. Der Schwarze hatte sich ins Gras gelegt.
Als sie fast den Waldrand erreicht hatten unterbrach ein Schuss die stille. Blue sank neben Liam auf den Boden.
>>Blue...?<<
Verzweiflung stieg in Liam auf als er sie zur Seite sinken sah. Blut strömte aus ihrer Brust und rötete das ganze Fell, was eh schon durch den Kampf zerzaust und verklebt war.
Liam drehte sich um und auf dem Hügel stand ein Mensch mit einem Gewehr. Noch einmal nahm er all seine Kraft zusammen und stürmte auf ihn zu. Ein weiter Schuss.
Liam wurde getroffen. Trotzdem stürzte er weiter auf ihn. Als er ihn mit einer solch Geschwindigkeit erreicht hatte, sprang er ihm an die Kehle und zerfetzte ihn in Einzelteile.
Der Schwarze Wolf eilte ihm zu Hilfe, weil sich zwei weiter Soldaten hinter dem Hügel versteckt hatten. Liam kümmerte sich nicht weiter um die Menschen. Das übernahm sein Freund.
Er schleppte sich langsam zu Blue, die sich kaum merklich noch bewegte.
>>Hey bist du das Liam? Liam.<<
Sprach sie mit gebrochener Stimme.
>>Ja, Ja hab keine Angst.<<
Sprach er mit gebrochenem Herzen zu ihr.
>>Ich kann dich zwar nicht richtig sehen, aber ich spür das du das bist.<<
Sie schloss ihre Augen.
>>Keine Sorge ich werd nirgendwo mehr hingehen, egal was auch passiert. Wir können für immer so zusammenbleiben.<<
Er legte ihr eine Pfote auf den Kopf, dann lies er sich neben sie sinken um sie zu wärmen.
>>Schön diese Wärme.<< Entgegnete sie ihm. Der schwarze Wolf kam auch dazu. Er hatte die beiden anderen Männer getötet ohne selber viel ab zu bekommen. Sie waren zu sehr von ihm überrascht gewesen.
>>Liam.<< sprach der Schwarze.
>>Hallo da bist du ja endlich. Ich habe eine bitte. Du musst mich erlösen. Mit deinen Reiszähnen. Ich möchte bei Blue sein. Ich hab es ihr doch versprochen. Und ich weiß sie wartet auf mich, da wo sie ist, darum bitte ich dich. Oh Blue. Ich liebe dich.<<Er gab dem reglosen Körper von Blue einen Kuss.
Der schwarze schaute ihn nur traurig an.
>> Ich bitte dich tu mir den gefallen..<<
Die Gefühle des Wolfes zerrissen ihn fast, doch dann biss er zu. Kräftig. Ein lautes Knacken ertönte, dann sank auch Liam neben Blue zu Boden.

Jetzt waren sie wieder vereint. Für immer.

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Tag der Veröffentlichung: 28.02.2010

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