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„Lauf, meine Kleine, LAUF!“, schrie meine Mutter mir entgegen.
Ich wusste nicht was sie so in Aufruhe brachte und ich verstand auch nicht ihren panischen Ausdruck im Gesicht.
Was war denn nur los?
Als ich nicht auf sie hörte rannte mein Dad auf mich zu, hob mich auf seine Arme und lief weiter.
Mum war dicht hinter uns.
„Was ist denn los? ... Mama … Papa?“, fragte ich da ich noch immer nichts verstand.
„Böse Männer kommen, Kate. Wir bringen dich an einen sicheren Ort und du kommst nicht raus bevor ich, Daddy oder dein Bruder dich holen.“
Kurz dachte ich über das Gesagte meiner Mutter nach und nickte schließlich.
Die Gesichter von Anastasia und Matthew hellten sich augenblicklich auf.
Ein paar Sekunden später blieben Mum und Dad stehen und setzte ich wurde abgesetzt.
Wie standen vor einem kleinen Höhleneingang und Mum schubste mich leicht hinein.
Doch bevor sie wieder verschwinden wollten, hielt ich mich krampfhaft an Daddys Hose fest.
Sie sollten nicht weg gehen, sie sollten bei mir bleiben.
„Daddy, was wollen die Männer von uns?“, fragte ich leicht panisch da ich endlich ein wenig zu verstehen begann.
Mein Vater sah mich liebevoll an, drückte mich fest an sich und sagte leise: „Das was ich dir jetzt sage darfst du niemals vergessen, hast du verstanden? Niemals.“
Ich nickte nur stumm.
„Du bist anders, als andere Kinder. Du hast Engelsblut in dir, genauso wie das eines Vampirs, das eines Werwolfes und natürlich das eines Menschen das bedeutet, dass du die Auserwählte bist. Ich weiß es ist schwer für dich zu verstehen, aber bitte versuch dir meine Worte einzuprägen es wird später einmal sehr wichtig sein. Und genau so wenig darfst du niemals vergessen, wie sehr deine Mama und ich dich lieben. Ich verspreche dir, dass du uns wieder sehen wirst auch wenn es vielleicht nur in deinen Träumen ist.“
Mit diesen Worten küsste er mich lange auf die Stirn und ging hinaus.
Ich drehte mich zu meiner Mum und sah sie verwirrt an.
„Was heißt das, nur in meinen Träumen? Mummy, ihr kommt mich hier doch wieder abholen, hab ich recht? Ihr werdet wieder kommen wieder kommen!“
Doch das einzige, was ich als Antwort bekam war ein letztes geflüstertes: „Vergiss uns bitte nicht!“
Und schon verschwand sie genau wie Daddy in der Schwärze der Nacht.


Wie jeden Morgen wachte ich schweißgebadet, genau 10 Minuten bevor der Wecker klingelte, auf und wie immer waren meine Wangen tränennass.
Ich träumte diesen Traum jede Nacht.
Ich wusste nicht mehr was davon wirklich einmal passiert war und was sich mein Unterbewusstsein dazu erfunden hatte.
Ich wusste, dass das die Nacht war wo ich meine Mutter und meinen Vater das letzte Mal zu sehen bekam.
Woher wussten sie so genau, dass sie sterben würden?
Oder war das auch wieder einfach etwas was ich mir selbst unbewusst hinzugefügt hatte?
Ich wusste es einfach nicht mehr, doch etwas wusste ich noch zu genau und das waren die Worte die ich mir besonders merken sollte:

„Du bist anders, als andere Kinder. Du hast Engelsblut in dir, genauso wie das eines Vampirs, das eines Werwolfes und natürlich das eines Menschen das bedeutet, dass du die Auserwählte bist. Ich weiß es ist schwer für dich zu verstehen, aber bitte versuch dir meine Worte einzuprägen es wird später einmal sehr wichtig sein. Und genau so wenig darfst du niemals vergessen, wie sehr deine Mama und ich dich lieben. Ich verspreche dir, dass du uns wieder sehen wirst auch wenn es vielleicht nur in deinen Träumen ist.“

Vampire, Engel, Werwölfe.
Ich glaubte den Worten meines Vaters, natürlich tat ich das.
Es war auch nicht schwer an das Übernatürliche zu glauben, wenn dein Bruder jeden Morgen eine Blutkonserve mit seinen Fangzähnen öffnete und den Inhalt genüsslich runter schlürfte.
Ich konnte mir aber einfach nicht vorstellen, dass ich ebenfalls ein Teil von der anderen Welt, der übernatürlichen, sein sollte und dann auch noch die Auserwählte.
Was sollte man eigentlich als Auserwählte machen?
Gehörte zu den Aufgaben nicht so was wie die Welt vor dem Untergang zu retten oder so was?
Allein daran, dass ich die Welt noch nie vor irgendetwas gerettet hatte, konnte man erkennen, dass ich nicht die Auserwählte war.
Ich stand von meinem Bett auf um mich umzuziehen.
Doch weil morgens sowie so alles und jeder gegen mich war, stieß ich mit dem Fuß an meinen Schreibtisch.
Das passierte übrigens auch jeden morgen.
Ich taumelte fluchend zurück direkt wieder zum Bett und da ich zu viel Schwung hatte fiel ich mit dem Hintern voraus und stieß mit meinem Kopf gegen die Wand an der das Bett stand.
Ich sagte doch, alles war einfach gegen mich.
Als ich gerade zum zweiten Versuch ansetzten wollte wurde die Tür auf geschmissen und mein Bruder kam im Schlafanzug auf mich zu.
Oh, der sah sauer aus.
Ich hatte ihn bestimmt wieder aus seinem Schönheitsschlaf geweckt.
Na ja, eigentlich schlief er nicht sondern nur seine Betthäschen und unser Kater Maui.
Ja, ich weiß sehr einfallsreicher Name, aber es war nicht meine Schuld sondern die meines Vaters.
Als wir den Kater bekamen war ich gerade mal 2, da konnte ich noch nicht so super viele Wörter, und Namen ausdenken konnte ich mir erst recht nicht, aber weil ich ihn immer Maui zu ihm gesagt hatte, nannte ihn mein Vater auch so.
Auf jeden Fall kam mein Bruder wutschnaubend auf mich zu.
Hatte mal einer ne Kamera?
Sein Gesicht war zum Todlachen.
„Junge Dame, weißt du eigentlich wie spät es ist?“, fragte er und hob den Zeigefinger um seiner Frage Ausdruck zu verleihen.
Ich konnte einfach nicht mehr ich musste einfach grinsen.
Schmollend blickte Andy mich an und meinte: „ Nie nimmst du mich ernst. Ich bin dein großer Bruder und habe die Verantwortung für dich zu tagen. Lachen kannst du von mir aus über deine beste Freundin oder so“
Sofort hörte ich auf mit dem Gegrinse.
Ich hatte nun mal keine beste Freundin.
Alle in der Schule hielten großen Abstand zu mir.
Aber ich war ja selbst daran schuld, seit dem meine Eltern tot waren schottete ich mich von allen ab.
Ich wollte einfach niemanden haben, den ich verlieren könnte.
Bei Andy war das was anderes er das Einzige was ich hatte
Ich wollte allein mit mir und den Erinnerungen an meine Mum sein.
Als dies dann auch den letzten klar geworden ist hatte ich endlich meine Ruhe.
Natürlich blieb meinem Bruder mein plötzlicher Stimmungswechsel nicht verborgen. Er nahm mich schnell in den Arm und meinte: „Tut mir leid. Das war nicht sehr nett von mir. Na gut, machen wir es so. Ich bin deine neue beste Freundin aber dafür lachst du mal ein bisschen mehr, wenn es sein muss auch auf meine Kosten ok?“
Hoffnungsvoll starrte er mich an und schob seine Unterlippe ein wenig hervor.
Oh, wie ich diesen Blick hasste.
Der war noch viel schlimmer als der eines Welpen.
Aber Andy, als beste Freundin?
Obwohl … ich hatte eine Idee.
„Also gut, du wirst meine beste Freundin, ich darf mich über dich kaputt lachen und ich darf so richtig gemein sein?“, fragte ich noch mal nach um meine Rechte noch einmal genau fest zu legen.
„Ja so kann man es sagen.“
„Wo ist der Haken?“, fragte ich misstrauisch.
Misstrauen musste man meinem Bruder immer wenn er gute oder ganz schlechte Laune hatte.
An solchen Tagen war er unberechenbar.
Und da ich bemerkte wie sein rechter Mudwinkel zuckte, tippte ich auf gute Laune.
Ich kannte niemanden der besser im Veräppeln war.
„Kein Haken.“
Also gut, dieses Spielchen konnte ich auch.
Er konnte sich auf was gefasst machen.
Heute würde ich einen Ausflug zu der frühren besten Freundin meiner Mutter machen, Das hieß so viel wie Maniküre, tratschen, lästern usw.
All das eben was mein Bruder verabscheute.
Eigentlich wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt um sich die Hände aneinander zu reiben, gen Himmel zu schauen und ein fieses Lachen auszustoßen.
Doch das kam wahrscheinlich nicht so gut bei Andy an.
Unschuldig nahm ich die Hand von ihm an und marschierte pfeifend aus meinem Zimmer.
Ich hörte noch wie er so etwas murmelte wie: „Worauf hab ich mich nur eingelassen.“
Tja, die Kenntnis, dass er das nicht hätte einwilligen dürfen, kam aber etwas spät.
Aber das konnte mir doch egal sein.
Ich schmiedete inzwischen weiter an meinem Plan ihn leiden zu lassen.
Die meisten denken jetzt vielleicht, dass ich meinen Bruder nicht ausstehen konnte, doch eher das Gegenteil traf zu.
Ich liebte ihn wirklich sehr und wollte ihn für nichts der Welt hergeben.
Na ja, vielleicht für meine Lieblingsschokolade.
Aber die gab mir Andy auch so.

Nach dem ich mich fertig gemacht hatte und Andy verkündete, wo wir hinfuhren, machten wir uns auf den Weg.
Wie nicht anderes zu erwarten musste ich Andy erst drohen, damit er seinen Arsch ins Auto bewegte.
Meint ihr ich könnte ihm nicht drohen, nur weil er so aussah wie ein Boxer?
Tja, falsch gedacht.
Das Einzige was man sagen musste war kein Sex für 2 Tage und schon war er der liebste und süßeste Hund den man sich vorstellen konnte.
Wir hielten vor dem Nagelstudio von Claudia, der frühren besten Freundin meiner Mum.
Als ich die Tür öffnete, dachte ich, ich bekomm einen Hitzeschlag oder so was.
Ich wollte wieder ins Auto und der Klimaanlage einen Heiratsantrag machen.
Ich machte kurz einen Vergleich was mir wichtiger war:
Hochzeit vs. Rachefeldzug
Die Rache gewann, somit konnte ich mir das Lachen meines Bruders ersparen, wenn er unser Trauzeuge war.
Ich warf noch schnell einen ersehnten Blick zurück und ging dann – Andy im Schlepptau – die Pink gestrichene Treppe hinauf und marschierte direkt in den Laden.
Ich begrüßte kurz Claudia und erklärte ihr was ich mit meinem Bruder vorhatte.
„Also ich hätte dann einmal gerne ´ne neue Farbe auf den Nägeln, irgendetwas Knalliges und für meinen Bruder bitte einmal das Rundum – Programm“, erklärte ich ihr grinsend während Andy nur ein Grunzen von sich gab.
Hey! Ich darf das, ich bin seine kleine Schwester und kleine Schwestern sind nun einmal dazu da um zu nerven.
Auch wenn sie am Ende meistens die Leittragenden sind.
Jede kleine Schwester weiß wo von ich rede.
Claudia beugte sich zu mir rüber als sich Andy immer noch leise fluchend und einen Stuhl setzte und seine Finger bearbeiten ließ.
„Sag schon, was hat er diesmal wieder angestellt?“
„Nichts, es macht aber so Spaß ihn zu ärgern. Schau ihn dir an. Siehst du diesen Blick?“, fragte ich sie, „Für diesen Blick würde ich so einiges tun um ihn auf die Camera zu bekommen. Apropos, hast du grad zufällig eine hier? Ich hab meine irgendwo in meinem Zimmer verloren.“, meinte ich schmollend.
„Ja klar, ich hol die eben, aber pass auf, dass er dich nicht erwischt.“, antwortete sie und zwinkerte mir noch einmal kurz zu, bevor sie hinter der nächsten Wand verschwand.
Schon nach kurzer Zeit kam sie hinter einer anderen Wand wieder hervor.
Obwohl ich hier schon oft war, um meine Nägel zu machen, hatte ich keine Ahnung wohin diese ganzen Gänge führten.
Ich weiß es ist überraschend aber ich achtete nun mal sehr auf Hygiene und somit auch auf meine Nägel.
Auf jeden Fall hatte ich mich hier schon immer verlaufen, deswegen blieb ich meistens hier im Flur.
Claudia übergab mir ihre SEHR teuer aussehende Camera und flüsterte mir noch schnell ein „Mach ihn alle.“ Und verschwand auch schon wieder.
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.
Als hätte Claudia es gewusst, standen seit neuestem in jeder Ecke eine schöne grüne, und das wichtigste, große Pflanzen.
Schnell huschte ich hinter eine dieser Riesen und robbte mich langsam samt Camera und Pflanze immer näher zu Andy heran.
Inzwischen hatte sich sein Gesichtsausdruck vertieft.
Was sollte man machen?
Ich hatte ihm doch gesagt, dass die alle Schnattertanten sind.
Ach stimmt ja, das hatte ich auch vergessen zu erwähnen.
Tja, Arschkarte gezogen.
Als ich nah genug dran war schoss ich schnell ein par Beweisfotos und verdünnisierte mich schnell wider.
Ich war froh, dass der Laden im Moment so voll war, und somit auch ziemlich laut.
Er bemerkte nichts.
Puh. Ein Glück.
Jetzt wäre die perfekte Zeit für meinen bei jedem bekannten Freudentanz, aber der musste warten bis ich die Camera Claudia wieder gegeben habe um somit auch die Fotos in Sicherheit zu wissen.
Mir konnte er drohen wie er wollte die Bilder werden ihn auf ewig verfolgen.
1:0 für Kate.
Ich verschwand ebenfalls in einem der Gänge genau wie Claudia zuvor, um ihr die Camera wieder zu geben, doch als ich die Tür öffnete, wo ich glaubte sie zu finden, blieb ich angewurzelt stehen und sah fassungslos in den Raum.
Ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen, als ich das Massaker vor mir sah.
Oh Gott, überall Leichen!
Egal wo ich hinsah, LEICHEN, abgetrennte Gliedmaßen!
Wo war ich hier gerade gelandet?
War Claudia jetzt mit einem Mafiaboss leiert, oder so was?
Alles war rot, die Wände, der Boden, alles!
Ein Schrei machte sich in meiner Kehle breit, doch bevor ich die Möglichkeit hatte los zu schreien, bekam ich einen harten Schlag gegen den Kopf.
Schmerz durchzuckte mich, und mir wurde schwarz vor Augen.

Als ich wieder aufwachte, hörte ich Stimmen gedämpft neben mir und ich ließ die Augen zu um kein Aufsehen zu erregen und dem Gespräch zu folgen.
„Was sollen wir denn jetzt machen? Ich schaffe es einfach nicht ihr Gedächtnis zu löschen. Das ist mir noch nie passiert.“, sprach eine männliche Stimme.
Bei ihrem Klang lief es mir kalt den Rücken runter, so gefährlich und bedrohlich klang sie.
Nicht ein Funken Leben war heraus zu hören, nur Kälte und Tod.
Ich spürte wie ich eine Gänsehaut bekam als ich hörte wie, mir eine nur allzu bekannte, weibliche Stimme antwortete: „Wir bringen sie zum Boss, ganz einfach. Er wird entschieden was mit ihr passieren soll. Ich wäre ja eigentlich dafür sie umzubringen, doch ich glaube er hat etwas Großes mit ihr vor.“
Ich konnte gar nicht glauben, dass es wirklich die Stimme von Claudia, aber sie klang ganz anders, viel kälter, genauso wie die des Mannes.
Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich hielt den Atem an um ihn nicht in einem Schrei auszustoßen.
„Sie ist wach.“, sagte der Mann, als ob er mich gehört hätte.
Was war hier bloß los.
In was war ich da hinein geraten.
Ich wollte doch einfach nur meinen Bruder etwas ärgern und jetzt?
Ich hatte ein Massaker gesehen, das schlimmer war als aus den Horrorfilmen, die ich bis jetzt gesehen hatte.
Noch dazu wurde ich wahrscheinlich entführt und als wenn das noch nicht reichen würde war auch noch Claudia in das alles verwickelt, wenn nicht sogar Schuld.
Meine Eltern, besonders meine Mum, hatten ihr vertraut, genauso wie ich es getan hatte und jetzt das.
Wieso tat sie das?
Und wo war ich überhaupt?
Da sie ja jetzt wussten wo ich war konnte ich mich ja auch mal umsehen.
Ich öffnete die Augen und wollte mich aufsetzen, doch ich konnte mich kaum bewegen.
Ein Blick auf meine Hände und Füße genügte um zu wissen warum.
Ich war gefesselt.
Klar, ganz super, konnte gar nicht besser laufen heute.
Ob mein Bruder wohl schon bemerkt hatte, dass ich verschwunden war?
Ich hörte Schritte und schaute schnell in diese Richtung.
Es war Claudia, das glaubte ich zumindest, denn ich erkannte sie kaum wieder.
Sie hatte tiefe Augenringe und ihre Haare hatten eine graue Farbe angenommen.
Auch ihre Haut sah ausgeleiert und alt aus, außerdem hatte sie die Farbe von verwelktem Gras – fragt mich nicht wie ich auf diesen Vergleich kam.
„Wo bin ich hier?“, fragte ich sie mit zittriger Stimme.
Ich hasste mich dafür, dass ich nicht sicherer klang.
Ein schauriges Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.
„Im Keller. Wären wir weiter weg würde dein Bruder es doch merken. Nein, ich brauche erst ein wenig Verstärkung bevor wir dich hier weg befördern können ohne, dass dein Bruder uns umbringt.“, meinte sie mit kratziger Stimme.
„So wie du aussiehst bist du doch schon Tod. Da macht es doch sicher kein Unterschied, ob du noch mal stirbst oder?“, antwortete ich ihr lächelnd.
Alle Angst war auf einmal von mir gewichen.
Es fühlte sich so an als wäre ich nicht mehr alleine mit den Beiden hier unten, es war zwar nur ein Gefühl, doch dieses Gefühl stärkte mich und gab mir die nötige Kraft.
Wärme breitete sich in mir aus und ich grinste übers ganze Gesicht.
Für Claudia und diesen Mann sah es wahrscheinlich so aus als wäre ich verrückt geworden.
Meine Vermutung bestätigte sich als ich in zwei verdatterte Gesichter sah.
Dies brachte mich nur noch mehr zum Grinsen.
„Und was dich angeht, Gorilla, Wie wäre es denn mal mit ´ner Rasur?“, meinte ich, als ich den Mann hinter Claudia sah, der ebenfalls ein wenig nach Tod aussah.
Er war groß und sah vor ein paar Jahren vielleicht auch mal ganz gut aus, doch das war einmal und der Weihnachtsmannbart hatte auch schon einmal bessere Tage gesehen.
Er hatte sich gelblich bis braun verfärbt und es hätte mich nicht gewundert wenn dort auf einmal eine Kakerlake raus gekommen wäre.
Der Mann, ich nannte ihn einfach mal Manni, knurrte und machte ein paar große Schritte auf mich zu, wurde aber von Claudi-Schauri aufgehalten.
„Och Mann, lass ihn doch kommen. Sei nicht so eine Spielverderberin.“
„Wie hart hast du sie eigentlich am Kopf getroffen? Sie redet ganz schön viel Scheiße.“, meinte Manni zu Claudi-Schauri.
„Ist doch egal wie feste ich sie niedergeschlagen habe, Fakt ist, dass du dich nicht provozieren lassen darfst, wenn du nicht den Wunsch hast qualvoll durch die Hand des Meisters zu sterben.“
So sauer sah sie schon eher nach der alten Claudia aus.
Wut war ein Gefühl und das war doch schon mal ein Anfang.
„Hallo! Ich bin auch noch da. Ihr könnt mit mir reden, nicht über mich.“
„Och jetzt halt endlich die Klappe, ich bin zwar tot aber ich bin taub. Mann kannst du vielleicht nerven. Von wem hast du das denn bitte geerbt?“, fragte Manni.
Ha! Also waren sie doch tot.
Aber, das müsste ja bedeuten, dass sie so was wie Zombies waren!
Gab es die überhaupt?
Ich hatte noch nie etwas von Zombies gehört.
Vielleicht waren sie ja auch Vampire die nicht mitbekommen haben, dass Vampire gar nicht tot sind.
Vielleicht glaubten sie ja nur tot zu sein.
Aber man müsste doch spüren, wenn sein Herz schlägt, also schloss ich es aus, dass sie welche waren.
Was waren sie dann?
Ich blickte zu Manni - er hatte übrigens Ähnlichkeit mit einer Wasserleiche – und musterte ihn, allerdings nicht allzu gründlich, da man bei seinem Anblick das Gefühl hatte kotzen zu müssen.
Und doch war ich zu neugierig darauf zu erfahren was sie waren.
Früher hatte mein Daddy immer gesagt: „Wer nicht wagt der nicht gewinnt.“
Also gut.
„Du Manni… Eh… Ich meine… Ach egal, ich meine den Leichenmann.“
Oh Mann, das war echt nicht so einfach wenn man gefesselt war.
Manni schaute mich böse an und knurrte: „Ich bin keine Leiche und ich heiße auch nicht Manni. Wie kommst du eigentlich auf so ne Scheiße und außerdem hast du meine Frage nicht beantwortet.“
„Ich finde eben, dass du wie ein Manni aussiehst.“, verteidigte ich mich, „ich hab keine Ahnung von wem ich das hab, das ist jetzt auch nicht wichtig. Wichtiger wäre es, wenn du mir sagen würdest was ihr seit.“
„Und du glaubst, dass wir dir das jetzt einfach so erzählen, oder was?“, fragte Manni und hob gleichzeitig die Augenbraue in die Höhe.
Ich nickte einfach zur Antwort.
Einige Sekunden war es still und so langsam glaubte ich keine Antwort mehr zu hören, doch kurz bevor ich mich mit einem Seufzen abwenden wollte, fing Manni aufgeregt an zu reden: „ Also gut, wenn du es unbedingt wissen willst. Wir sind Tote die wieder zum Leben erweckt wurden. Ich war früher ein gut aussehender Vampir, und war in einer Schlacht umgekommen, aber weil ich so ein guter Kämpfer war holte mich Luzifer von den Toten zurück und machte mich zu einem seiner Krieger. Ich möchte mal ganz nebenbei bemerken, dass ich der Beste aus der Truppe bin.“, prahlte er stolz.
„Wer ist denn nun bitte Luzifer?“, fragte ich verwirrt.
Manni holte erschrocken Luft und sah mich bestürzt an.
„Sag mir nicht, dass du noch nie etwas von ihm gehört hast. Luzifer, der Schrecken aller? Sagt die das gar nichts?“, fragte Manni entgeistert.
„Nein, kein bisschen, sollte ich etwa?“
Nun antwortete mir Schauri wieder und dabei verzerrte sich ihr Mund zu einen bösen Grinsen: „Und ob, schließlich war er es der deine Eltern auf dem Gewissen hat.“
„Könnte ich vielleicht mal ein Foto von ihm haben?“, fragte ich unschuldig, doch innerlich kochte ich vor Wut.
In diesem Augenblick schwor ich mir Rache an ihm zu nehmen, koste es was es wolle.



Fortsetzung folgt so schnell wie möglich



Impressum

Tag der Veröffentlichung: 09.12.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
ich widme dieses buch allen die ich kenne (tut mir leid aber mir ist gard nichts anderes eingafallen)

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