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Der Saum der Nacht streift das Antlitz meines Ichs,
geborgen und geliebt sinkt sie herab,
die mondhellen Arme eines Seins, umfangen und verwirrt.
Doch Dunkelheit erstickt den Keim des Einen,
dem Willen gebrichts an der eignen Mauer.
Denn mächtig ist dies Bollwerk, gekrönt in seiner Härte.
Zart ertastet ein Stern den spröden Wall,
scheinbar nicht ahnend was in seinem Fried ihn stört.
Erweckt sie ihn aus seinem Schlummer,
tobend richten sich seine Haare auf, die Augen,
ja, die Augen im mörderischen Feuer glühnd.
Vorbei die Zeiten, in der er lachend stand an den Zinnen,
belustigt von dem Spiel der Welten, Seelen formend,
auf das sie für ihn tanzten, unfrei und lüstig.
Gegeben; das Feuer will nicht brennen,
die Fackel versagt sich seiner Willkür, Unruhe.
Herrlichkeit beginnt sich zu besinnen, ein Regen,
Langsam gleitet die Schlange empor, um Wirbel sich legend,
durch Rippen sich bohrend. So, wie es geschrieben steht.
Erschüttert vom diesem Schlage, ob leicht im Schädel,
ertastet er sich seinen Weg durch karge Gemäuer;
Gänge, die als Adept er schuf, befreit vom Wahn, er wird es wissen.
In lichten Momenten dem Blicke entzogen,
der Stern verdeckt durch ein Geschöpf der Nacht.
Niedergelassen hat er sich am Brunnen seiner Welt,
dem Quell das perlend an seine Haut sich schmiegt.
Der verträumte Blick hängt am Firmament, sinnend bewegt,
gleitet durch die Leere und umkreist den Stern.
Geschlitzte Augen brennen, das Grün strahlt in tausend Lichtern,
das Weiß wird zum blut’gem Rot. Der Geist reckt sich,
und lässt Knochen knacken, Sehnen spannen, Muskeln jaulen,
ächzend biegt er sich im Kampf dessen was ihn umstrahlt.
Ein Fauchen entfährt seinem Rachen, Zähne schlagen nach seinem Ich,
der Tanz hat begonnen, lustvoll, distanziert, triebhaft, lauter.
Menschen ducken sich unter ihre Decken, erschüttert im Mark,
sie beten, denn ein Verstehen ward nicht gegeben.
Schreie gellen durch alle Sphären, martern Köpfe,
verzücken die einen, beleidigen die andern.
Geschmeidiges Spiel zeichnet die Kunst des Einen,
Triumph des Sehnens zu geschriebener Stund, ein unhörbarer Laut,
in seinen Ohren das flüssig gewordene Silber,
eine Strom der ihn durchfährt.

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Tag der Veröffentlichung: 07.08.2010

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Widmung:
Wer auch immer ich gerade bin

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