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Walpurga und Orion Black




Liebes Tagebuch
Du glaubst nicht was mir heute meine Eltern mitgeteilt haben.
Ich werde heiraten und weißt du wen … ja, Sirius Black.
Einfach nicht zu fassen. Ich will noch nicht heiraten, ich bin doch erst 17 und habe noch mein ganzes Leben vor mir. Also wieso JETZT heiraten, ich versteh es echt nicht.
Ja, meine Eltern haben auch eine arrangierte Ehe, aber sie haben sie nie geliebt und werden es auch nicht tun. Denke ich jedenfalls, den alle Schwarzmagischen Menschen haben einfach keine Gefühle. Merlin sei Dank, hasse ich alles Schwarzmagisches was mir unter die Nase kommt, denn sonst würde ich wohl auch keine so tiefe Wut, wie jetzt fühlen. Na ja, Mutter hat gesagt ich soll schon mal anfangen zu packen.

Bis bald – deine Serena



Serena Anne’ Catherine Maria Santiago schloss ich Tagebuch zu und legte es auf ihren Nachttisch. Sie setzte sich in ihrem Himmelbett auf und zog die dunkelblauen Vorhänge auf. Blendende Sonne schien ihr ins Gesicht. Ach liebe Sonne, ich werde dich vermissen.
Schnell stand sie auf und nahm ihren Koffer unter ihrem Bett hervor. Schnell zauberte sie ihre Kleidung klein und packte sie ordentlich zusammen gefaltet in den Koffer.

Ihr Blick wanderte Richtung Spiegel, als sie fertig gepackt hatte. Zwei saphirblaue Augen funkelten ihr traurig entgegen und ihr dunkelbraunes Haar hatte in der Sonne einen goldigen Glanz angenommen.

Sie schüttelte den Kopf und ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie wollte ja schon mal heiraten, aber doch nicht so früh. Sie wollte einen Mann heiraten, den sie liebte und der sie auch liebte. Und nicht den erstbesten Typen.

Wegen der Heirat musste sie sich auch noch von ihrem heimlichen Freund Nick trennen. Ihre Beziehung war heimlich, weil er ein Halbblut war und wenn ihre Eltern von ihm je erfahren würden, würde ihr Vater ihn mit seinen besten Foltermettoden qualvoll umbringen.

Sie erschauderte und warf die schlechten Gedanken weg. Vielleicht würde sie ja auch in Hogwarts, so hieß die Schule jedenfalls auf die sie gehen würde, Freunde finden.

Ein tiefer Seufzer verließ ihre Lippen und sie richtete sich auf, als ihre Mutter ins Zimmer kam.

„Bist du fertig Serena?“, fragte Antonina de Catherine Santiago ihre Tochter.

Diese nickte wortlos.

Antonina sah ihre Tochter noch mal kalt und streng an. „Gut, dann komm jetzt runter. Wir werden gleich zu den Black apparieren.“

Als ihre Mutter verschwand, loderte feurige Wut in ihr auf.

Sie hasste ihre Mutter, sie hasste ihren Vater. Verdammt noch mal, sie hasste ihre ganze schwarzmagische Verwandschaft.

Mit einem erstickten und wütenden Schrei vergrub sie ihr Gesicht in ihrem weichen Kissen, bis ihr einfiel das sie runterkommen sollte. Schnell stand sie auf, strich ihren schwarzen Rock (den sie absolut hasste) glatt, nahm ihren Koffer und stampfte extra laut die Treppen runter.

Unten angekommen warteten schon ihre Eltern auf sie. Ihr Vater nahm ihren Koffer und apparierte schließlich weg. Serena nahm den Arm ihrer Mutter und auch sie verschwanden mit einem leisen Plopp und ließen das immer dunkel werdende Haus (oder Villa) hinter sich.

***

Mit einem ebenso leisem Plopp tauchten sie mitten auf einem gepflegten Steinweg auf.
Serena sah sich um, bis ihr Blick auf das große imposante Haus fiel. Nein, eher einer Villa, korrigierte sie sich in Gedanken.

Plötzlich öffnete sich die Tür und eine Frau mit kalten Gesichtsausdruck kam heraus. Ihr schwarzes Haar hatte sie zu einem Knoten nach hinten gebunden und ihre eisblauen Augen musterten die kleine Familie.

„Antonina, Markus. Ich freu mich so euch hier im Anwesen der Blacks willkommen zu heißen!“, verkündete sie mit lauter Stimme und setzte ein gefälschtes Lächeln an, bis ihr Blick auf Serena fiel. „Du bist dann wohl Serena Anne’ Catherine Maria.“, ratterte Walpurga Black runter.

„Ja, die bin ich“, antwortete Serena mit kalter Stimme und unterdrückte den Hass.

„Nun ja, auch dich heiße ich herzlich willkommen. Du und Sirius werdet euch bestimmt entzückt verstehen.“

Ja, sicher und ich bin der Weihnachtsmann, oder was?

Serena sah sie mit hochgezogener Augenbraue an und unterdrückte ein Würgen, als sie das falsche Lächeln sah.

Sie konnte diese gefälschte Frau schon jetzt nicht leiden, wie würde das denn in ein paar Jahren aussehen.

Serena musste schmunzeln, als ihr ein Bild, in den Kopf kam, in den Walpurga auf sie Flüche abfeuerte. Merlin sei Dank, bemerkte das keiner, denn es würde für sie bestimmt nicht gerade rosig aussehen, wenn Walpurga Legellimentik an ihr verwenden würde.

„Nun und wo ist Sirius?“, fragte sie nach einer Weile in der sie mit Walpurga einen kleines Augenduell ausgeführt hatte.

„Im Haus“, sagte eine scharfe eiskalte Männerstimme.

Ein hoch gewachsener Mann mit schwarzen Haaren und grauen Augen war gerade aus dem Haus gekommen und gesellte sich zu Walpurga.

Das musste dann wohl Orion Black sein.

Auch er begrüßte die Familie.
„Wir gehen jetzt besser rein“, ergriff Walpurga das Wort.

Antonina und Markus stimmten ihr zu und sie gingen ins Haus rein.

Serena folgte ihnen schweigend.

Erste Begegnung



Als Serena ins Haus rein kam umfing sie eine kalte Atmosphäre. Unwillkürlich erschauderte sie. Die Wände des Hauses waren entweder grün, silbern oder schwarz und es hingen Unmengen von Portraits an ihnen. Wahrscheinlich waren das alles Blacks.

Serena schaute erst hoch als jemand die Eingangshalle betrat. Ein Junge, er hatte schwarze kinnlange Haare und eisblaue Haare und war wahrscheinlich so um die 16. War das etwa Sirius Black …

„Nun, darf ich euch meinen jüngsten Sohn Regalus Black vorstellen“, sprach Orion.

Nein, das war also nicht Sirius.

„Regalus wo ist Sirius?“, fragte Walpurga, was gar nicht nötig war, denn just in diesem Moment ertönte eine tiefe und raue Stimme.

„Ich bin hier … Mutter.“

Das letzte Wort war verachtend gesprochen.

Und wieder betrat ein Junge die Halle, doch dieser war viel größer und kräftiger gebaut.

Im ersten Moment dachte Serena nur wow.
Doch dann wurde ihr klar, das dieser Junge wahrscheinlich Sirius Black war.

Aber doch musste sie sich eingestehen das er verboten gut aussah.

Sein schwarzes Haar fiel ihm lässig, aber dennoch elegant ins Gesicht während seine stummgrauen Augen alle musterte, bis sein Blick an Serena hängen blieb.

Sirius zog skeptisch eine Augenbraue hoch und musterte sie von unten bis oben, worauf sie verärgert die Lippen zusammenkniff. Eine dumme Angewohnheit.

„Und das ist mein ältester Sohn Sirius Black“, sagte diesmal Walpurga.

Die Erwachsenen sahen Serena und Sirius erwartungsvoll an, doch die rührten sich nicht vom Fleck und führten eine Art Augenduell aus, bis Sirius dann seinen Blick ab wand.

Serena grinste siegesreich.

„Dizzy!“, rief Orion und sofort erschien eine Hauselfe in einem gelblichen und schmutzigen Lacken.

„Herr hat Dizzy gerufen. Dizzy stets zu ihren Diensten“, sagte die Elfe und verbeugte sich vor Orion, bis ihre lange Nase fast den Boden berührte.

„Ich möchte das du den Gästen ihr Zimmer zeigst.“

„Natürlich Herr, Dizzy macht alles.“

Dizzy nahm die Koffer und verschwand mit einem lauten Knall um dann wieder ebenso zu erscheinen.

„Wenn die Herrschaften mir bitte folgen würden“, sagte sie und führte zuerst Markus und Antonina in ihr Zimmer und danach Serena.

Ihr Zimmer war einfach schrecklich. Alles war entweder schwarz, silbern oder grün.
Serena rümpfte angeekelt die Nase und schwang ihren Zauberstab.

Das Zimmer blühte regelrecht auf.
Die Wände nahmen eine angenehme hellbraune Farbe an, der hölzerne Fußboden wurde viel heller und nicht mehr staubig, während die Bettwäsche des Himmelbettes nicht mehr grau war sondern orange – rot und die Vorhänge beige.

„Ist doch schon viel besser“, murmelte Serena und begann ihre Kleidung in den begehbaren Kleiderschrank zu räumen.

Plötzlich ging die Tür auf und herein kam … Sirius, wer denn sonst?

Er blieb erstmal verdattert stehen und betrachtete das Zimmer.
„Also Geschmack hast du anscheinend“, meinte er.

„Noch nie was von anklopfen gehört?“, fauchte sie ihn an.
Doch er grinste sie nur arrogant an.
„Hör zu du willst die Heirat nicht und ich auch nicht. Also sei nicht so verbissen und wehr die dagegen, was ich auch übrigens tue.“

„Das ist alles schön und gut. Aber du kennst nicht meine Eltern, sie werden alles daran setzten, damit die Hochzeit stattfindet und wenn es sein muss, würden sie auch über Leichen gehen. Und jetzt verschwinde, Black“, mit jedem Wort wurde sie immer lauter bis sie ihn wütend und schnaubend anstarrte.

„Sirius“, meinte er.

„Hä?“

„Sirius, ich heiße Sirius.“
Mit diesen Worten verschwand er und ließ eine wütende und perplexe Serena allein stehen.

Der nächste Morgen



„Miss, Miss, wachen sie auf.“
Serena öffnete ihre Augen und sah direkt in die grünen tellergroßen Augen von Dizzy.

„Miss, Master Orion sagt Dizzy soll sie wecken“, piepste die Elfe.

Serena blinzelte kurz und setzte sich dann auf.
„Dizzy, sag den Anderen ich komme gleich runter“; meinte sie und stand auf. Durch das Fenster erkannte sie, dass die Sonne schien und ein Blick auf die Uhr verriet ihr, das es bereits 9 Uhr war.

Dizzy nickte und verschwand.

Serena gähnte und ging ins Badezimmer.
Dort nahm sie eine Dusche und machte sich fertig.

Schließlich ging sie runter ins Esszimmer in dem ihre Eltern, Walpurga, Orion, Regulus und Sirius saßen.

„Du bist zu spät“, sagte Walpurga.

Serena beachtete sie nicht und setzte sich auf einen der großen Stühle.

„Junge Dame, ich rede mit dir“, erklang wieder Walpurgas Stimme, diesmal aber schärfer und kalter.

Serena verdrehte innerlich die Augen und wand sich an die Frau.

„Schön, aber das weiß ich auch selber. Könnte ich jetzt in Ruhe essen“, fauchte sie, doch ein Blick ihrer Eltern ließ sie verstummen.

„Wie kannst du …“, setzte ihre Mutter an, doch Walpurga hob die Hand.

„Antonina, es nicht so schlimm.“

Ihre Mutter schaute Serena noch mal warnend an und wand sich dann wieder ihrem Frühstück zu, was insgesamt sehr schweigend verlief.

***

Serena packte die letzten Sachen in ihrem Koffer und sah auf die Uhr. Fünfzehn nach 10.

Sie seufzte, packte ihren Koffer und ging die Treppen runter.
Auf dem halben Weg jedoch, kam ihr Sirius in den Weg, aber ohne Koffer.

„Komm ich nehme in dir ab“, sagte ihr und ohne auf ihre Proteste zu achten, nahm er den Koffer.

„Danke“, murmelte Serena, so leise, dass sie sich nicht sicher war ob er sie überhaupt gehört hatte.

„Also, wie ist Hogwarts so?“, fragte sie ihn vorsichtig.
Er sah sie überrascht an.

„Schön, faszinierend, überragend, such dir eins aus“, sagte er dann.

Serena nickte und sah ihn von der Seite an.
Schon wieder musste sie sich eingestehen, dass er gut aussah.

Sie schüttelte den Kopf. Sie sollte aufhören so zu denken, schließlich kannte sie ihn noch nicht mal gut genug.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.12.2010

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