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Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

diese 'Kurzgeschichte' wird anders sein, als man es bis dato von mir gewohnt ist. Jeder der meine Geschichten und mich kennt weiß, dass ich in jeder  irgendwo mitspiele oder meine momentane Situation Einfluss darauf hat. Nun, diese hier erreicht ein für mich in vielerlei Hinsicht neues Level.
Ich verarbeite viel durch das Schreiben, denn es hilft mir vergangene Situationen zu analysieren, aufzuschlüsseln, neu zu sortieren und im Nachhinein besser zu verstehen. Zudem liebe ich es als Autorin selbst die Fäden in der Hand zu haben und zu bestimmen was als Nächstes geschieht. Man könnte sagen, dass ich sehr gerne die Kontrolle behalte und mich darauf vorbereiten kann, was auf mich zukommt.
All dies war mir bei dieser Geschichte nicht möglich, vielleicht werdet ihr im Laufe der story verstehen wieso.

Aber nun habe ich genug geschwafelt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Erster Brief: Weißt du noch?

 

Menschen kommen und gehen  im Leben, nur einige wenige bleiben. Und manche davon schleichen sich in dein Herz, verankern sich dort und lassen dich nicht mehr los. Sie bewegen etwas in dir, sie verändern dich. Du wirst nicht einmal bemerken wie wichtig sie dir werden, erst wenn es zu spät ist. Und dann wirst du nichts mehr dagegen unternehmen können. Du wirst dich dem stellen müssen. Es kann dich in die tiefsten Tiefen reißen oder in den Himmel hinauf heben, aber das kann dir keiner sagen. Aber es gibt da eine Sache die ich dir sagen kann.
Egal was geschehen wird, du musst da nicht alleine durch. Niemand muss das.

 

"Lieber Mr. X,

ich habe heute daran denken müssen, wie wir uns kennengelernt haben. Es war das erste Mal das ich die WG betreten habe und eigentlich warst du mir total unsympathisch. Du sagtest nicht ein Mal 'Hallo' . Schon recht unhöflich, oder? Als wir uns dann das zweite Mal an diesem Abend begegneten, haben wir uns allerdings auf Anhieb verstanden. Dank der Musik fanden wir schnell ein Thema, auch wenn du nicht viel sagtest. Das ist aber nicht untypisch für dich, wie ich dann später erfahren habe. Du kamst mir so unscheinbar vor. Wir würden bestimmt Freunde werden, war mein einziger Gedanke an diesem Abend. Doch heute weiß ich, das du dich bereits damals schon still heimlich auf den Weg in mein Herz gemacht hast. Ich wusste kaum etwas von dir, du gibst nie viel über dich Preis. Dennoch, irgendwie gingst du mir nicht aus dem Kopf.
Heute weiß ich wieso, du warst schon immer anders wie die anderen.

In Liebe, Miss Y."

Zweiter Brief: Die guten alten Zeiten

 

Es kann wunderschön sein, in Erinnerungen zu schwelgen. Aber manchmal kann es dich auch zerbrechen lassen. Zu wissen das diese Zeiten niemals wieder kommen. Ja, du hast viel aus diesen Zeiten mitgenommen. Doch es waren viel zu wenige Momente die ihr gemeinsam verbracht habt. Eure Zeit hatte eine Deadline, so wie es alles im Leben hat. Nichts verbleibt für immer, außer die Gefühle die man für Personen hegt, die einem die Welt bedeuten.

 

"Lieber Mr. X ,

allein wenn ich eine Mandarine sehe, muss ich lachen. Es erinnert mich immer an diesen einen WG Abend, an dem wir alle einen über den Durst getrunken haben. Ihr kamt irgendwann auf die glorreiche Idee eine Suppenkelle als Schläger und eine Mandarine als Golfball zu benutzen. Ich erinnere mich gerne an diesen Abend. Es war einer der schönsten die ich in der WG erlebt habe. Wir kannten uns alle schon ein wenig besser und die Chemie stimmte einfach. Es folgten etliche weitere Abende. Miss Z. und ich kochten, wir tranken gemeinsam, schauten uns Videos an oder gingen unserer Lieblingsbeschäftigung nach, dich zu ärgern. Das 'Hogwarts'-Lied muss sich regelrecht in dein Hirn gebrannt haben. Ich lächle, wenn ich diese Zeile schreibe, denn es war eine wundervolle Zeit, an die ich mich gern erinnere. Euer Auszug schien noch so weit entfernt, wir wollten einfach nur die Zeit genießen und tun, was man eben in unserem Alter macht.
Trinken, lachen und das Leben genießen.
Dennoch saßen Miss Z. und ich oft in der Küche und dachten nach. Über alles, was uns beschäftigte. Irgendwann wollte ich gehen, doch dann kamst du aus deinem Zimmer, setztest dich zu uns und ich entschied mich jedes Mal dafür noch länger zu bleiben. Ich mochte dich, mehr als ich mir zu diesem Zeitpunkt eingestehen wollte. Ich habe keine Ahnung, was in diesen Momenten in dir vorging und die werde ich auch niemals haben. Miss Z. und ich sinnierten oft über dein Verhalten, ich glaube sie wusste sogar eher als ich selbst, dass ich Gefühle für dich hege. In jedem Gespräch das wir führten, warst du eines der Hauptthemen. Du und dein Verhalten, welches keiner deuten konnte.
Das kann ich bis heute nicht.

In Liebe, Miss Y."

Dritter Brief: Abende mit dir

 

Situationen die so schön sind, das sie nie vorbei gehen sollen. Gerade diese hast du oft mit ihm erlebt. Es waren seltene Momente in denen er etwas von sich preis gab. Du hast es genossen, wenn er von allein etwas erzählt hat. Hättest du gefragt, hätte er sowieso nur mit einer Gegenfrage geantwortet. Er bringt dich regelmäßig aus dem Konzept, verwirrt dich. Stellt Fragen auf die du keine Antwort weißt. Bringt dich um deinen Schlaf, in dem er immer neue Fragen in deinem Kopf aufwirbelt. Langsam veränderst du dich und deine Denkweise.
Es wird kein Zurück mehr geben, du steckst schon viel zu tief drin.

 

"Lieber Mr. X,

du warst noch nie ein Fan von 'Herr der Ringe', das war mir bewusst. Blöd für dich, das es einer meiner Lieblingsfilme ist. Ich rechne es dir sehr hoch an, das du dir den Film trotzdem mit mir angesehen hast, wenn auch nicht komplett. Niemals hätte ich damit gerechnet, das du zu diesem Treffen zustimmst. Dieser Abend hat dafür gesorgt, dass auch ich langsam begriff, dass ich dich mehr mag, als es gut für mich und mein Herz ist. Dir zu schreiben war nur ein spontaner Einfall, nie hätte ich gedacht das du zustimmst. Es hat mich sehr überrascht als du mir schriebst das es okay wäre, aAuch wenn wir allein in der WG waren. Lang saßen wir da, haben wenig geredet und noch weniger geraucht. Für zwei doch sehr starke Raucher wie uns beide eine beachtliche Leistung. Die Stille die uns umgab war aber keinesfalls unangenehm. Ich habe es genossen einfach nur da zu sein und fühlte mich am genau richtigen Platz.
Am meisten vermisse ich dennoch die Gespräche mit dir. Viele versuchten bei mir mit ihren Worten etwas zu erreichen und haben es nicht geschafft. "Ist es wirklich das was du willst?", mit diesem einen Satz, sieben kleinen Worten, hast du meine ganze Denkweise über den Haufen geschmissen. Du hast mich damit regelrecht überfahren, denn mein bisheriger Plan war solide und sicher. Alles habe ich in Frage gestellt. So gerne ich wieder meinen Fokus auf dich und deine Worte gerichtet hätte, waren die Gedanken in meinem Kopf zu laut.
Ich kann dir nicht ein Mal verraten, wieso gerade du so ein Chaos in meinem Kopf angerichtet hast. Ich habe darauf nur eine halbwegs plausible Antwort.
Das mit dir war niemals eine Kopfsache, nein. Der Kopf hatte nie ein Mitspracherecht gehabt, mein Herz hat allein entschieden. Ich konnte nichts dagegen tun.
Auch heute noch bin ich mir nie sicher welchen Schritt ich als nächstes wage. Wegen sieben kleinen Worten aus deinem Mund.

In Liebe, Miss Y."

Vierter Brief: Aus den Augen- definitiv nicht aus dem Sinn!

 

Eure gemeinsame Zeit neigt sich dem Ende zu. Doch du hast schon seit längerer Zeit begriffen, dass er sich, obwohl du es nicht wolltest, in dein Herz geschlichen hat. Das du Gefühle für ihn hast, doch du hast keine Ahnung wie stark sie wirklich sind. Du denkst oft nach, was ist, wenn sie alle weg sind, wie es für dich dann wohl wird. Langsam bekommst du Angst, das ihr euch aus den Augen verliert.
Glaube mir, das wird niemals passieren. Das, was ihr habt, ist nicht nur eine Freundschaft, es ist eine Art Familie. Und deine Familie lässt dich nicht im Stich. Oder vielleicht doch?

"Lieber Mr. X,

ihr wart noch nicht sehr lange fort, als ich bemerkte das es nie wieder so sein wird wie es mal war. Ich habe die meiste Zeit mit meinen Büchern verbracht. Du hast dich sehr selten gemeldet, beziehungsweise hätte ich gar nichts von dir gehört, wenn ich dir nicht geschrieben hätte. Durchaus verstehe ich, das ihr in der Uni viel um die Ohren habt, aber ein 'Alles gut bei dir?' hätte schon drin sein können, findest du nicht? Ich vermisse euch, vor allem dich. Die Zeit mit euch hat mir vieles beigebracht und ich habe vieles gelernt, am meisten dazu beigetragen hast du. Mit Miss Y. drehen sich die Skype Gespräche immer noch fast ausschließlich um dich. Immer wieder versuche ich dein Verhalten zu deuten, doch ich schaffe es nicht. Es gab immer wieder Situationen wo ich mich fragte 'Ist das jetzt noch freundschaftlich, oder nicht?'. So viele Gespräche die wir allein in der Küche geführt haben, die ich schon gar nicht mehr alle aufzählen kann.
Darf ich dich an die Tage erinnern, wo ich bei euch gewohnt habe, wegen meiner Wohnung?
Ich war an diesem Abend bereits gegangen, doch als ich bemerkte das in meine  Wohnung eingebrochen wurde war ich wieder da. Es genügte ein Satz und schon kamst du aus deinem Zimmer und standest mit in der Küche. Ja, du hast die Situation durch deine Vermutungen vielleicht nicht besser gemacht, aber du warst da. Erinnerst du dich, das ich eigentlich am nächsten Tag nicht arbeiten wollte? Ich konnte meine Schicht allerdings nur verschieben und als du wach warst, schriebst du mir wieso ich nicht da wäre. Es kam mir seltsam vor. Genau wie der Moment ein paar Tage später, als ich wieder gehen wollte. Du hast mich dazu überredet noch ein bisschen zu bleiben, es schien als wolltest du nicht das ich gehe. Danach schriebst du, das ich zurückkommen könnte und kurz darauf das du dir Sorgen machst.
Soll das alles bloß reine Interpretation meinerseits gewesen sein oder steckte da wirklich mehr dahinter? Ich weiß es bis heute nicht.
Ich weiß nur, dass du nun, da ihr nicht mehr hier seid, viel präsenter in meinem Kopf und in meinem Herzen bist. Ja, ich glaube sogar das ich langsam wirklich begreife, was du mit mir gemacht hast.

In Liebe, Miss Y."

Fünfter Brief: Der erste Schlag in die Magengrube

 

Es vergeht viel Zeit, in der ihr fast täglich schreibt. Du versuchst den Kontakt mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten. Du willst ihn nicht verlieren, denn langsam begreifst du was wirklich los ist. Doch du behältst es lieber für dich, nicht auszudenken, was passiert wenn er es jetzt erfährt. Er würde vermutlich gar nicht mehr mit dir schreiben, doch du brauchst ihn. Beinahe so dringend wie die Luft zum atmen. Doch die Ungewissheit bringt dich langsam um.
Vielleicht solltest du ihm doch davon erzählen, du wartest nur noch auf den richtigen Moment.

 

"Lieber Mr. X,

es war das Silvester 2015/2016 an das ich gerade denken musste. Schon längst war mir bewusst, dass meine Gefühle für dich über eine einfache Schwärmerei hinaus gehen. Ich habe sehr, sehr lange mit mir gerungen, der Alkohol war eine kleine Hilfe. Kurz nach zwölf begannen wir eine Unterhaltung. Thema war, das ich nicht verstehen kann, wieso dich keine haben möchte. Erinnerst du dich? Ich habe gesagt, das ich dich sofort nehmen würde. Hab es als Scherz verpackt, eben weil ich mir unsicher war. 'Du wohnst zu weit weg, Schätzelein.', war deine Antwort. Ich kann dir versichern, dass bereits dieser eine Satz gesessen hat. Dennoch ließ mich dieses Gespräch die nächsten Tage nicht los. Was wäre wenn die Entfernung nicht wäre? Würde es etwas ändern? Was wolltest du mir damit sagen? Hattest du also auch Gefühle für mich? Ich hatte so viele Fragen und keine Antwort darauf. Die Spekulationen und Gespräche mit Miss Z. halfen mir da auch nicht weiter. Das, was ich brauchte, die Klarheit, die konntest nur du mir geben. Ich war der festen Überzeugung mir jetzt meine Antworten zu holen, als ich dir kurz darauf schrieb. Du hast nur kurz angebunden geantwortet und ohne eigentliche Aussage, so wie immer. Es trieb mich in den Wahnsinn, du triebst mich in den Wahnsinn. Brachtest mich um den Schlaf. Mein Kopf kam nie zur Ruhe, denn immer wieder kreiselten die Gedanken. Bevor mein Kopf explodiert wäre, fasste ich meinen Mut zusammen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, oder? Ich stellte dir die Frage die mich nun schon tagelang quälte.
Was wäre, wenn es die Entfernung nicht gäbe?
'Wahrscheinlich nicht. Ich wurde zu oft verletzt und habe keine Lust auf Beziehungen die nicht funktionieren. Die Entfernung ist immer ein Problem. Allein weil deine Zukunft nicht hier liegt, sondern da wo du gerade bist.'
Habe ich gesagt, das der Satz zu Silvester gesessen hat? Nun, diese Nachricht war ein Schlag in die Magengrube. Und nicht gerade ein leichter. Sollte ich mir denn wirklich alles nur eingebildet haben? Unter Tränen erzählte ich Miss Z. davon, hatte regelrecht einen Nervenzusammenbruch. Sie hatte alle Hände voll damit zu tun, mich irgendwie wieder auf die Spur zu bekommen. Wie es mir in dieser Zeit ging weißt du dank zahlreichen Nachrichten, die von einer guten Portion Alkohol unterstützt wurden, sehr genau. Doch niemals gingst du auf mein betrunkenes Ich ein. Für dich war es immer das Wichtigste, dass ich mich auf meine Ausbildung konzentriere und einen guten Abschluss mache. Doch wie sollte ich mich darauf konzentrieren, wenn du zu laut in meinem Kopf warst? Ich wandelte tagelang umher als wäre ich mein Schatten, denn für mich bedeutete diese Nachricht, dass dieses Ding mit der Freundschaft nie mehr hinhauen könnte. Ich hatte alles auf eine Karte gesetzt und verloren.
Doch was war eigentlich mit dir? Was ging dir durch den Kopf, als du diese Nachrichten schriebst oder meine gelesen hast? Was hast du gefühlt?
Wie du siehst, auch heute noch wirfst du Fragen in meinem Kopf auf, auf die ich niemals eine Antwort bekommen werde.

In Liebe, Miss Y."

Sechster Brief: Ablenkungen

 

Du versuchst es, versuchst den Schein zu wahren und einfach weiter zu machen. Du musst ihn vergessen, denn es gibt wichtigeres auf das du dich konzentrieren musst. Dennoch, du sehnst dich nach ihm, oder sehnst du dich nur danach, irgendetwas zu empfinden? Diese eine Nacht hat dich irgendwie abstumpfen lassen. Du spürst nichts mehr, bist innerlich leer und fühlst dich ausgelaugt, aber dieses Gefühl kennst du. Tief in deinem Inneren weißt du, wie du diese Stumpfheit wieder los wirst. Aber willst du diesen Ausweg nehmen? Nein. Lieber versuchst du sie zu verdrängen, nur ob diese Methode so viel besser ist?
Ich kann dir versichern, die klügste Methode ist es wahrlich nicht, aber besser wie die andere Variante.

"Lieber Mr. X,

es ist schon einige Zeit vergangen, seit ich mich das letzte Mal auf diesem Weg bei dir gemeldet habe. Ich habe wirklich versucht dich zu vergessen, doch es geht nicht. Ja, ich habe eine Beziehung und er tut alles für mich, aber er ist nicht das, was ich will. Ich merke, wie er mich einengt obwohl er das nicht möchte. Er gibt sich die größte Mühe mit meinen Launen zurecht zu kommen, ich glaube ihm, dass er mich liebt. Das Problem ist, ich kann es nicht erwidern. Werfe ihm die Worte hin, wie einem Hund den Knochen, nur damit er Ruhe gibt. Es gibt Zeiten, da möchte ich einfach nicht allein sein, dann ist er da, du nicht. Obwohl mir die zweite Variante lieber wäre, weiß ich das das nicht geht. Er weiß, dass ich sofort weg wäre, wenn du nur diesen einen bestimmten Satz sagen würdest. Doch ich befürchte, du hast immer noch keinerlei Ahnung, wie tief meine Gefühle für dich wirklich gehen. Vielleicht vermutest du eine kleine Schwärmerei, aber bestimmt nichts Ernstes. Selbst wenn, du rückst ja nicht mit der Sprache heraus. Ich weiß nicht, wie lange ich diese 'Beziehung', sofern man sie so nennen kann, aufrecht erhalten kann. In meinem Inneren ringe ich immer wieder mit mir. Es gibt Tage, da denke ich wirklich das ich für ihn mehr übrig habe, als für dich. Doch jede verdammte Nacht, beinahe täglich, schleichst du dich in meine Gedanken. Wir schreiben wieder mehr, was ihm nicht passt. Die Zweideutigkeit, die wir beide mögen, schleicht sich immer öfter ein und alte Muster kommen wieder. Zum Beispiel, dass du verrückter Weise, die einzige Methode bist um meine Schlafstörung zu mindern. 'Schlaf weiter', sobald ich diesen Satz von dir lese drehe ich mich um und schlafe wieder ein. Ist es denn noch fair, ihm vorzugaukeln, dass diese Beziehung noch lange hält? Er möchte seine Zukunft mit mir planen, ich fürchte ich bin sein ganzer Lebensinhalt, zumindest kommt es mir so vor. Er plant unsere gemeinsame Zukunft, doch es macht mir Angst, deswegen gehe ich auf Abwehrhaltung, das allerdings ignoriert er konsequent. Ich wusste von Anfang an, dass es nicht lange hält, doch mittlerweile wird mir immer mehr klar, dass es so nicht weitergehen kann.
Ein weiteres Problem ist, das der Mensch ein Gewohnheitstier ist, so auch ich. Diese 'Beziehung' hält nun schon mehr als ein halbes Jahr. Man gewöhnt sich einfach daran, dass immer jemand da ist, wenn man ihn braucht. Leider weiß ich, dass ich nie so viel in diese Beziehung investiert habe, wie er. Doch, wenn ich es jetzt beende, nur um dich erneut zu fragen, was das zwischen uns ist, was passiert dann? Wenn ich das wüsste, würde es mir die bevorstehende Entscheidung wirklich erleichtern. Leider kann auch ich nicht in die Zukunft schauen, aber ich weiß das ich bald eine Entscheidung treffen muss.
Ich hoffe, dass ich falls ich wieder versuche von der Klippe springe, irgendwo unter mir ein Rettungsnetz ist.

In Liebe, Miss Y."

Siebter Brief: Der zweite Schlag, denn ein Mal wäre zu einfach

 

>Manchmal wünsch ich mir, du wärst mir einfach egal. Dann wärst du nur ein Name, nur irgendeine Zahl<   Millionen Liebeslieder-SDP

Du hast deine Entscheidung getroffen, bist dann kurz eingeknickt, nur um danach festzustellen das lediglich Gulasch aufgewärmt schmeckt.  Diese Methode um ihn zu vergessen hat nicht funktioniert, im Gegenteil. Es hat das ganze wahrscheinlich nur Schlimmer gemacht, als es eh schon ist. Viele fragen dich, wieso du überhaupt noch darum kämpfst, doch darauf kannst du nicht antworten. Denn du kennst die Antwort selbst nicht.
Wieder allein ertrinkst du in deinen Gedanken, denn sie drehen sich nur um ihn. Es macht dich verrückt. Langsam fürchtest du, dass du den Verstand verlierst. Etwas dagegen unternehmen kannst du leider dennoch nicht. Noch immer hast du keine konkrete Antwort erhalten. Ob es jetzt anders ist, nachdem du wieder allein bist? Niemand weiß das.

 

"Lieber Mr. X,
bereits vor einiger Zeit wollte ich dir wieder schreiben, dir von einer Situation erzählen die Spuren in mir hinterlassen hat. Doch nun sitze ich hier und weiß gar nicht genau wie ich anfangen soll. Ich schreibe diesen Brief zu später, oder auch früher, Stunde. Verzeih mir also, wenn ich gleich ein paar Dinge durcheinander bringen sollte. Doch mal wieder raubt mir ein Satz den Schlaf und bringt mich dazu mich wieder an dich zu wenden. In meinem Kopf spuckt immer wieder diese eine Nachricht von dir herum. 'Nein, nein zu allem.'  Ich kann nicht mehr genau beschreiben, wie wir auf dieses Thema kamen. Ich weiß allerdings, dass ich sehr wütend gewesen sein muss. Nicht sonderlich verwunderlich, denn mittlerweile weiß so ziemlich jeder das du der Einzige bist der mich regelmäßig auf die Palme bringt. Sicherlich, ich habe dich mit meinen Fragen zu diesem Zeitpunkt  in die Ecke gedrängt, doch diese Antwort schmerzte mehr wie das ich zu weit weg wohnen würde.
Ich fragte dich damals ob da jemals etwas bei dir war, etwas ist oder sein könnte. Wollte endlich wissen, ob du jemals irgendwelche Gefühle für mich gehegt hast oder es vielleicht noch tust. Deine Antwort war ein 'Vielleicht'. Für den Moment sollte mir das genügen, aber nicht sehr lange. Ich weiß es noch als ob es erst letzte Woche gewesen wäre, wie sehr ich mir meinen Kopf über dein 'Vielleicht' zerbrochen habe. Du erzähltest davon das du nicht wüsstest wo du in ein paar Jahren wärst und das du Niemanden zwingen würdest etwas für dich aufzugeben. So oder zumindest so ähnlich war dein Wortlaut. Sollte ich mich wirklich damit zufrieden geben? Das in ein paar Jahren vielleicht alles anders wäre? Wenn du dein Studium abgeschlossen hast und fest angestellt bist? Wir beide kennen mich gut genug um zu wissen, dass ich mich damit nicht sehr lange zufrieden gegeben habe. Es war noch immer keine konkrete Antwort. Es wirkte beinahe so, wie wenn du mich warm halten würdest. Natürlich ist das alles wahrscheinlich reiner Schwachsinn und Interpretation meinerseits, dennoch: dieses eine verdammte Wort trieb mich in den Wahnsinn. Lange konnte ich es wahrlich nicht aushalten und stellte dich ein paar Tage darauf zur Rede, drängte auf eine Antwort. Meine Wut steigerte sich ins unermessliche, unterstützt wurde ich auch hier von meinem alten Freund Jack. Die Antwort sollte ich dann schlussendlich auch bekommen. Das berühmte 'Nein zu allem'. Es war tatsächlich erneut ein Schlag in die Magengrube, allerdings nahm ich es dieses Mal überraschend gefasst auf. Sehr viel mehr konnte ich ja nicht mehr verlieren, da ich ja erst vor kurzem meine Beziehung beendet hatte. Der Grund dafür warst du. Ich hatte mich erneut gewagt von der Klippe zu springen  und bin wieder ein Mal gefallen. Allerdings bleib der Aufschlag au, denn ich glaubte dir nicht. Wie gerne hätte ich dir bei diesem Gespräch in die Augen gesehen, nur um wenigstens den Versuch zu wagen in deinen Augen zu erkennen ob du die Wahrheit sprichst oder mich anlügst. Ich habe dir diese Antwort nicht abgekauft und wie du siehst verbringe ich auch heute noch die Nächte damit darüber nachzudenken, doch es lässt mir keine Ruhe.
Wie kann aus einem 'Vielleicht' so schnell ein 'Nein' werden? Habe ich mir wirklich alles nur eingebildet?
Viel zu viele Fragen auf die allein du die Antwort kennst, die ich nie bekommen werde.

In Liebe, Miss Y."

Mein Untergang

 

Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle ist es nun Zeit für mich vollends Farbe zu bekennen. Dank des Vorwortes dürften einige durchaus schon dahinter gestiegen sein, wer denn Miss Y. ist. Ja, all das habe ich tatsächlich erlebt und bin immer noch dabei, stecke quasi mittendrin.
Lange, sehr lange sogar, habe ich mit mir gerungen ob ich dies hier veröffentliche. Selbst als ich diese Zeilen hier schreibe, weiß ich noch nicht ob das hier jemals online gehen wird. Denn, wer will schon von meinem verkorksten Liebesleben lesen? Meine einzige Hoffnung ist, dass es irgendwo da draußen andere gibt, denen es genauso geht wie mir. Die ewig um etwas kämpfen, dass bereits von Anfang an zu ihrem persönlichen Untergang verdammt war.
Ursprünglich sollte es noch einen letzten Brief von Miss Y. geben und der kommt auch im Anschluss. Allerdings verberge ich mich nun nicht länger hinter einem Synonym. Lediglich Mr. X bleibt bestehen, da ich kein Recht besitze ihn namentlich zu erwähnen und er das auch gewiss nicht wollen würde. Diese Geschichte, bestehend aus Briefen an diese eine gewisse Person die mich um den Verstand bringt, soll für mich eine Art Abschluss darstellen, denn sie geht in Wirklichkeit schon fast Zweieinhalb Jahre. Genug Zeit um nun endlich neu zu beginnen und hoffentlich irgendwann wieder einen gewissen Status Quo zu erreichen.
Im  Grunde drücke ich mich gerade selbst davor diesen letzten Brief zu schreiben und mit allem abzuschließen. Auch das ist bereits viel zu lang schon so. Ich selbst weiß nicht wie dieser Enden wird und bedanke mich bereits hier und jetzt bei allen, die die Geduld hatten diese Geschichte bis hierhin zu verfolgen.
Ein großes Dankeschön richte ich auch bereits jetzt an meine beste Freundin, die jahrelang das immer gleiche Thema mit mir diskutiert hat, nie wirklich Rat wusste und egal wie es mir nach dem letzten Wort des Briefes geht mein Rettungsnetz sein wird.

Ich hoffe, dass ich eventuellen Leidensgenossen helfen konnte, indem ich ihnen zeige, dass sie Gewiss nicht allein sind.
Wisst ihr Hoffnung, Liebe, Schmerz, Freundschaft und Enttäuschung sind meiner Meinung nach die fünf Dinge die jeden von uns prägen und ihm zu den Menschen machen, der er ist. Gewiss habe ich eine verdammt lange Zeit damit verbracht um diese eine Person zu kämpfen, doch wenn nur einer kämpft, liebt und im Endeffekt leidet lohnt es sich nicht. Niemand ist es wert so viel Energie für ihn zu opfern um am Ende zu verlieren, weil alles einseitig ist und man nie nur den Ansatz einer Chance gehabt hat.
"Bereue nichts aus dem du gelernt hast" ist meine Lebenseinstellung. Und auch genau deswegen bereue ich diese Geschichte nicht, denn sie hat mir einiges gelehrt.

Nun ist aber auch genug meiner Worte, hier nun der allerletzte Brief.

Achter Brief: Die Wahrheit, die Klarheit, der Abschluss

 

"Lieber Mr. X,

ich muss gestehen das es mir gerade in diesem Augenblick schwer fällt einen Anfang zu finden. Ja, mir fehlen tatsächlich die Worte und schon wieder drücke ich mich davor diesen Brief hier wirklich zu beginnen, denn er könnte mein ganz persönlicher Untergang sein. Oh, ein Fussel.. Spaß beiseite. Alle Briefe waren ohnehin von mir und ausschließlich an dich gerichtet, erzählen diese Geschichte aus meiner Sicht der Dinge. Ich würde darauf wetten, dass du das hier sowieso nie lesen wirst. Zu viele Worte, zu wenig bewegte Bilder auf dem Bildschirm vor deiner Nase. Viel mehr als ich bereits geschrieben habe gibt es auch eigentlich nicht mehr zu sagen. Durchaus möglich dass ich gleich einiges wiederholen werde, was ich bereits in vorangegangenen Briefen erwähnt habe.
Vor wenigen Minuten habe ich noch mit Miss Z. geschrieben und ihr erzählt das bereits mit dem letzten Brief den ich dir geschrieben habe eine seltsame Stumpfheit in mich gekehrt ist. Es ist wahr, dass ich nicht eine Träne vergossen habe, als dieses 'Nein zu allem' von dir kam. Ich hatte meine Antwort, die ich immer dringend haben wollte. Dafür das sie nicht die war, die ich wollte konntest du schließlich nichts. Ich kann es leider immer noch nicht verstehen wie aus einem Vielleicht ein Nein werden konnte. Das nie etwas gewesen ist kann ich auch heute nicht akzeptieren. Was ich nun allerdings akzeptiere ist, dass nichts mehr ist was vielleicht ein Mal war und das nichts mehr sein wird. Es ist eine Erkenntnis die mich schon vor ein paar Wochen traf. Bei mir angekommen ist es allerdings erst vergangene Woche, zu meinem Geburtstag.
Mir war von Anfang an sonnenklar gewesen das du nicht da sein würdest, doch ich hatte immer noch Hoffnung, denn die stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und wahrlich, das tat sie. Bereits als ich begriffen habe, dass du niemals hier aufkreuzen wirst habe ich angefangen damit abzuschließen. Als dann kurz bevor ich eingeschlafen bin deine Nachricht zur Gratulation eintraf, habe ich nur einen kurzen Moment auf das Handy neben mir geblickt, 'Arschloch' gesagt und es zur Seite geworfen. Das können dir sogar zwei Personen bestätigen die nicht weit entfernt ebenfalls versuchten einzuschlafen. Es war nicht einmal die Wut die mich dazu gebracht hat, nein. Das einzige was ich in diesem Moment empfunden habe, war Enttäuschung.  Du hast es nicht fertiggebracht mir zu sagen, dass etwas mit deinem Auto nicht stimmte und du deswegen nicht kommen konntest, das musste ich anderweitig erfahren. Glaubtest du wahrhaftig, dass ich so unvernünftig gewesen wäre dies nicht zu akzeptieren? Du hast es auch nicht fertiggebracht mehr als ein 'Schelly... Ich wünsche dir alles gute... Sorry das ich nicht da bin' zu schreiben. Nach allem was war, hätte ich etwas anderes erwartet, was genau kann ich dir auch nicht sagen. Aber diese Nachricht schien mir so herzlos, als ob du nur einem Facebook-Freund gratulierst. Lediglich die Entschuldigung das du nicht da sein kannst, zeugte davon das wir uns nicht nur flüchtig kennen.
Ich gebe offen zu, dass es sehr weit hergeholt ist, wenn ich geschrieben habe das ich über 'unsere Geschichte' berichte. Es gab nie ein uns und das wird es auch nicht. Bitte entschuldige das ich es so dargestellt habe.
Weißt du, mittlerweile schaue ich mir die Chatverläufe an und Bilder von dir und muss erkennen, dass du Recht hattest, wie üblich. Das hätte niemals funktioniert. Wenn ruhiges Wasser auf temperamentvolles Feuer trifft, kann es nur böse ausgehen. Auch dies ist etwas, dass ich mittlerweile einsehe. Unsere Ziele und Vorstellungen weichen voneinander ab, im Prinzip haben wir kaum Gemeinsamkeiten, wenn ich so recht darüber nachdenke. Ein weiterer Punkt in dem ich dir Recht geben muss, ist das meine Zukunft nicht bei dir ist. Aber meine Zukunft ist auch nicht hier, sie ist unbestimmt. Niemand weiß was kommen wird, auch du wusstest das nie. Es war hart zu hören, dass du es dir rausnimmst zu sagen, dass meine Zukunft hier wäre. Woher willst du es denn wissen, wenn ich es selbst nicht tue?
Ich kann dir nicht mal genau sagen, wieso es überhaupt zu diesem Chaos in mir kam.  Du warst einfach, warum auch immer, diese eine bestimmte Person die es geschafft hat mich zum nachdenken zu bewegen. So wird es auch immer sein, denn bestimmte Sätze werde ich niemals aus meinem Kopf bekommen. Sie beeinflussen auch heute noch mein Denken und Handeln. 
An dieser Stelle möchte ich gerne ein Zitat anbringen, denn ich merke wie mir allmählich die Worte ausgehen, da bereits fast alles gesagt ist.

>Es ist immer das Gleiche, ich brauch ruhiges Blut, doch die nächste Flut überschwemmt alle Deiche.<  Deiche - Jennifer Rostock

Der Song ist aus dem neuen Album von einer Band die ich bereits seit Jahren gerne höre.
Immer wieder wenn ich dachte, ich könnte zu einem Abschluss kommen überkam mich die nächste Flut und katapultierte mich wieder bis fast zum Anfang zurück. Das ganze Nachdenken ging immer wieder von vorne los, das deuten deines Verhaltens, die schlaflosen Nächte und immer wieder fasste ich erneut den Entschluss um das zu kämpfen was ich wollte, dich. Es gab nichts bestimmtes was mich dahingehend getriggert hat. Manchmal war es ein Lied, ein Gespräch, ein Traum, die Erwähnung deines Namens oder bloß eine Werbung im Fernsehen. Es gibt durchaus einige Lieder in denen ich dich oder mich wiedererkenne. Ich befürchte, dass es auch in Zukunft so bleiben wird. Gerade bei Bands die wir beide gerne hören. Ich wünsche mir selbst, dass es mit der Zeit besser wird. Sicherlich hört sich das bestimmt dämlich an, aber so ist es nun mal. Und so bin ich. Du kennst mittlerweile alle Facetten von mir. Fröhlich, traurig, wütend, bescheuert, spontan und nachdenklich sind nur ein paar davon. Fast möchte ich behaupten das du mich so gut kennst, wie Miss Z. es tut. Allerdings hat dich das auch nicht daran gehindert nicht über deinen Schatten zu springen und mit offenen Karten zu spielen. Nie hast du dir etwas nur geringfügig anmerken lassen. In allem was dich betrifft war ich mir immer unsicher, auch das hast du zu spüren bekommen.
Alles, was wir erlebt haben, seien es Abende, Situationen, Gespräche oder Momente die ich mit dir geteilt habe wird mir nie jemanden nehmen können. Sie werden für immer in meinem Kopf bleiben, doch sollen sie mich nicht weiter um den Schlaf bringen. Damit ist nun endgültig Schluss. Nach all dieser Zeit kann man wahrlich nicht behaupten, dass ich nicht gekämpft hätte. Immer wieder von Neuem stellte ich mich dem Ganzen und habe mich am Ende in einer, für mich aussichtslosen, Sache verrannt. Niemals habe ich auch nur einen Gedanken daran verschwendet aufzugeben, auch wenn ich das Vielen so gesagt habe und es manchmal tatsächlich selbst glaubte. In diesen Momenten belog ich allerdings auch mich selbst, denn wie ich dir schon ein Mal gesagt habe, wärst du es mir wert. All den Schmerz, die Enttäuschungen, die schlaflosen Nächte, aussichtslosen Diskussionen und betrunkenen Abende wärst du mir wert gewesen. Auch lange Zeit hätte nur ein verdammter Satz gereicht und ich hätte hier alles hingeschmissen. Wir beide wissen, dass ich das ernst gemeint habe. Auch damit ist nun hier und heute endgültig Feierabend. Ich bin es leid immer nur dieses eine Thema zu haben das mich zum schreiben bringt.
Mir würden sicherlich noch tausend Dinge einfallen die ich dir gerne an den Kopf möchte, doch das würde gewiss alle guten Maße sprengen.
Also möchte ich zum Schluss nur noch eines Sagen. Es ist ein Wunsch, der bereits seit geraumer Zeit in mir heranwächst.
Es ist der Wunsch danach das wir uns irgendwann wieder als Fremde begegnen können und vielleicht noch ein letztes Mal von vorn anfangen.

In Liebe, Michelle.
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Tag der Veröffentlichung: 10.04.2017

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