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Beginn

„Nächster Halt Minden Hauptbahnhof“, verkündete eine sanfte weibliche Stimme schnarrend über ihm, dann knarrte es im Lautsprecher. Magnus Prinz von Diehrenhof hob unwillkürlich den Kopf und sah zur Decke des Großraumabteils empor, in dem er sich eine Sitzgruppe mit drei weiteren jungen Männern teilte. Die schon seit langem miteinander befreundeten Jurastudenten waren auf dem Heimweg zurück nach Schleswig-Holstein, nachdem sie gemeinsam an einer wichtigen Tagung im weit entfernten Süddeutschland teilgenommen hatten. Hannes, Mike und Jonas hatten bereits mehr oder minder fleißig eine Flasche mit hochprozentigem Inhalt kreisen lassen, doch Magnus machte sich nichts aus Alkohol und hatte deshalb lediglich daran genippt. Die Unterhaltung hatte sich eine ganze Weile um juristische Feinheiten gedreht, mit denen sie auf der Tagung konfrontiert worden waren, doch zunehmend bestimmten alberne Scherze das Gespräch.

„Hört mal zu: Ein Richter, ein Student und ein ...“ Jonas machte ein etwas unkoordinierte Handbewegung und schwankte leicht, denn er war nicht sehr trinkfest. Dann fuhr er fort, seinen Witz zu erzählen, doch Magnus hörte ihm nicht mehr zu.

Der Grund für seine Unaufmerksamkeit hatte zwei lange Beine, die in einer modischen Jeans steckten. Darunter sahen zwei zierliche Füße in entzückenden hellblauen Ballerinas hervor, die sich an Magnus vorbei zu der Zweiersitzgruppe auf der anderen Seite des Zuges bewegten. Als Magnus möglichst unauffällig den Rest des adretten Fräuleins in Augenschein nahm, verschlug es ihm endgültig die Sprache. Er setzt sich ruckartig auf, und die Begeisterung raubte ihm beinahe den Atem. Er klappte den Mund auf wie ein Dreijähriger angesichts einer faszinierenden Zirkusdarstellung und bestaunte die Frau mit leuchtenden Augen, bevor er verlegen die Lippen wieder aufeinanderpresste und sich verstohlen umsah. Hatte womöglich jemand etwas von seiner kindischen Reaktion mitbekommen? Offenbar nicht, denn seine Mitmenschen beachteten ihn glücklicherweise überhaupt nicht. Erleichtert ließ er sich wieder in den Sitz zurücksinken, um das weibliche Wunderwesen weiterhin interessiert zu beobachten.

Ein schlichtes weißes T-Shirt mit einem dunkelblauen Blazer aus edlem Samtstoff darüber betonte lässig die schlanke Figur der jungen Dame, dabei strahlte sie zugleich eine unauffällige Eleganz aus. Langes, honigblondes Haar umspielte ihr schmales Gesicht, das ihn mit seinen hohen Wangenknochen und den vollen Lippen in den Bann schlug. Als sie sich eine Haarsträhne mit der Hand langsam hinters Ohr strich und mit der Zunge über die Lippen fuhr, wäre ihm beinahe ein völlig unprinzliches verzücktes „Wow!“ entschlüpft, doch er rettete sich in ein leises Räuspern. Die junge Dame bedachte ihn mit einem flüchtigen Blick, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Sitzplatz zu und nahm seufzend eine bequeme Sitzposition darauf ein. Der reichlich mitgenommen wirkende dunkelgraue Rucksack in ihrer Hand passte so gar nicht zu ihrem adretten Äußeren, doch sie stellte ihn völlig zwanglos zwischen ihren Füßen ab und beugte sich vor, um ausgiebig in der Vortasche zu kramen.

„Verflixt“, murmelte sie und schob sich erneut eine lange blonde Strähne hinters Ohr, die ihr ins Gesicht hing. „Na endlich ... Man sollte doch nicht glauben, wie hartnäckig sich dieses dumme Haargummi in einer solch winzigen Tasche verstecken kann!“ Endlich hatte sie gefunden, was sie gesucht hatte. Sie raffte ihre Haarpracht zurück und band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen, zupfte noch ein wenig daran herum und lehnte sich zufrieden zurück.

„Tja, das Problem hab’ ich ja nicht“, kommentierte eine andere junge Frau, die ihr gefolgt war und es sich nun ebenfalls in der Sitzgruppe bequem machte. Grinsend fuhr sie sich durch ihre kurzes braunes Stoppelhaar, das ihr zusammen mit den leicht schräggestellten grünen Augen das Aussehen einer räudigen Katze verlieh.

„Ach, Janny, ich bin ja schon soo gespannt auf heute Abend! Wenn das genauso klasse wird wie unser Wellness-Wochenende, dann bin ich morgen zu nichts mehr zu gebrauchen!“ Sie griente und fuhr dann mit affektierter Stimme fort: „Fräulein Mehrtens – überleg doch mal, Schluppi lebt noch im Mittelalter, ich meine, diese alberne Anrede gibt’s doch schon seit Jahrzehnten nicht mehr! – Fräulein Mehrtens, bitte rühren Sie doch schon mal die nächste Füllung an!“ Sie stieß hörbar den Atem aus und ließ sich im Sitz zurücksinken. „Naja, kann ja nicht mehr lange dauern, und er geht endlich in Rente. Sein Sohn,“ sie verdrehte die Augen, „tja, der ist hoffentlich nicht so verknöchert! Jedenfalls scheint er ganz nett zu sein. Kürzlich sah er herein und stellte sich vor, das wird garantiert der Nachfolger! Sieht klasse aus,“ schob sie mit verklärtem Blick nach. „Ein richtiges Schnuckelchen ...“

Ihr Gegenüber lächelte gutmütig. „Hast' dich also schon in Schluphusen Junior verguckt, ich hoffe, ihr ladet mich dann zur Hochzeit ein!“

Ein gutmütiger Tritt gegen ihr Schienbein war die Antwort. „Bin ich denn wahnsinnig, mir auch noch einen Typen auszusuchen, der penetrant nach Zahnarzt riecht? Genügt doch wohl, diesen 'Duft' acht Stunden lang täglich schnuppern zu müssen!“ Sie zog angewidert die Nase kraus.

„Laura-Kind, sei froh, dass du einen Job hast, in dem du Menschen helfen kannst! Macht es dir denn keinen Spaß, in den kaputten Zähnen anderer Leute herumzustochern?“ Schelmisch zwinkerte die Schöne ihrer Freundin zu. „Also, ich schiebe ja stattdessen den ganzen Tag hindurch nur langweiliges Papier über den Schreibtisch und richte Zahlensalat an! 'Soll' an 'Haben' und dann klingelt's Telefon und irgendsoein Lieferant keift mich an, weshalb Rechnung XY noch nicht bezahlt ist! Sooviel Spaß macht das ja auch nicht immer ...“ Sie biss sich auf die Unterlippe und zuckte mit den Achseln. „Na gut, aber meist schon. Ich bin ganz zufrieden, und Tillie bringt mich immer zum Lachen! Es ist schon ganz in Ordnung dort“, schloss sie.

Magnus hatte ihr immer wieder verstohlene Blicke aus dem Augenwinkel zugeworfen und heimlich ihrer Unterhaltung gelauscht. Als Jonas, der neben ihm saß, ihn plötzlich antippte, fuhr er zusammen. „Meinst du nicht auch, Magnus? Wir sollten uns einig sein, wenn wir den Windörffler darauf ansprechen!“

Irritiert sah Magnus seine Freunde an. Verflixt, er hatte wirklich keine Ahnung, worum sich das Gespräch inzwischen drehte! Wie schnell eine anmutige junge Dame ihn doch aus dem Konzept bringen konnte ...

Verlegen nuschelte er: „Tja, also ... Wie willst du ihm das denn am besten beibringen? Du kannst doch nicht einfach zu ihm sagen, dass ...“ Er machte eine Pause.

Wie erhofft, sprang Jonas prompt darauf an und erklärte großspurig: „Doch, ich werde ...“ Und er spulte eifrig seine Idee vor dem Prinzen ab. Diesmal hörte Magnus ihm konzentriert zu und überhörte die schon leicht verwaschene Aussprache seines nicht mehr nüchternen Kommilitonen, dessen Atem eine deutliche Fahne aufwies. Als Jonas seine Ausführungen beendet hatte, nickte der Prinz nur und hielt wohlweislich den Mund. Dieses Thema sollten sie besser im nüchternen Zustand erörtern!

Als die anderen drei Studenten sich erneut mit albernen Witzen die Zeit vertrieben, wandte Magnus seine Aufmerksamkeit wieder den Frauen zu und spitzte die Ohren. Deren Gesprächsthemen schienen jetzt erst richtig interessant zu werden!

“... so einen würde ich mich ja niemals einlassen! Diese hochwohlgeborenen Arroganzpinsel werden doch dazu erzogen, auf die niederen Stände herabzuschauen. Denen trieft doch der Stolz auf ihren Adel aus allen Poren, glaub nur ja nicht, dass die dich als gleichwertigen Menschen behandeln! Die haben ein 'von' im Namen und heben ab, du wirst es sehen!“ Die Schöne hatte sich in Rage geredet und war immer lauter geworden. Nun räusperte sie sich verlegen und fuhr mit gesenkter Stimme fort: „Warum lässt du dir das bieten? Das hast du doch wohl nicht nötig!“

Ihre Freundin Laura sah einen Moment nachdenklich aus dem Fenster, dann meinte sie: „Ich will keinen Krach mit meiner Schwester, weißt du. Er ist nunmal ihr Liebster, und ...“ Sie presste die Lippen zusammen. „Es stimmt ja, ich gebe mein Geld oft für überflüssigen Blödsinn aus!“

„Mädel, darf ich dich daran erinnern, dass du gerade einfach nicht mal genug übrig hattest, um dir einen schicken Bikini zu leisten, meine Güte! Da muss nicht noch so ein Fatzke daherkommen und sagen 'wenn du nicht mal die paar lumpigen Taler mit deinem lächerlichen Job verdienst, dann geh doch nackt'! Das gehört sich einfach nicht, jedenfalls menschlich kann mit diesem Prinzen Was-weiß-ich nicht viel los sein! Sei froh, wenn das nicht eines Tages dein Schwager wird.“

„Vielleicht können wir dann immer in der ersten Klasse mit der Bahn fahren“, griente die andere.

„Hm, wenn du meinst. Ach übrigens, nochmal vielen Dank an deine Eltern! Ist doch mal was anderes als in der 'Holzklasse' zu sitzen! Den Luxus kann sich euer zukünftiges Familienmitglied sicherlich jeden Tag erlauben“, kam die Schöne nochmal auf den unbekannten Adeligen zurück.

„Nee, der hat doch einen 'Rolls' inklusive Chauffeur“, war die Antwort.

Zustimmendes Kopfnicken und empörtes Schnaufen kommentierten diese Bemerkung. Die Frau wandte den Kopf, ließ ihren Blick durchs Abteil schweifen und verharrte einen Augenblick bei Magnus, der ihr ein zaghaftes Lächeln schenkte und dann rasch wegsah.

In den nun folgenden Minuten hingen die beiden Damen ihren Gedanken nach, und Magnus richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Kommilitonen. Doch auch die waren verstummt; Jonas waren inzwischen die Augen zugefallen, Hannes starrte konzentriert auf das Display seines Handys und Mike blätterte gelangweilt in einer Zeitschrift, die er auf dem Sitz vorgefunden hatte. „Noch schneller, noch mehr technische Raffinessen“, murmelte er und sah hoch. „Das wär schon was ...“ Er hielt die aufgeschlagene Seite Magnus vor die Nase, damit der sich das Foto der glänzenden Neuheit auf vier Rädern ansehen konnte. „Klasse Auto, oder?“

„Hm“, brummte Magnus anerkennend und kniff die Augen zusammen. „Schöner Flitzer. Sag mal, wo sind wir hier überhaupt inzwischen?“

„Müssten kurz vor Hannover sein“, gab der Student an und schaute auf die Uhr an seinem Handgelenk. „Werden ja schon langsamer.“ Er beugte sich ein wenig vor und betrachtete die Landschaft durchs Zugfenster. „Da ist schon ... Ach, nee. Doch, hab ich doch richtig ...“

Eine neue Durchsage schnitt ihm das Wort ab. „Nächster Halt Hannover Hauptbahnhof!“

„Sag ich doch“, grinste er und lehnte sich wieder zurück. „Wir sind noch lange nicht zu Hause! Ich werde jetzt ein wenig schlafen“, verkündete er und schloss die Augen.

Magnus musterte Hannes, der nach wie vor mit seinem Handy beschäftigt war, und überlegte noch, ob er sich ebenfalls einem Nickerchen hingeben sollte, als in der Sitzgruppe gegenüber etwas zu Boden plumpste und dem Geräusch nach zu Bruch ging.

„Verd ... Jetzt ist garantiert das Glas mit dem Fitnessjoghurt hinüber!“ Die Schöne schüttelte ihren Rucksack, aus dem ein leises Klirren drang. Als sie Anstalten machte, den Reißverschluss aufzupfriemeln und sich die Bescherung anzusehen, trieb ihre Freundin sie an: „Nun komm doch schon, der Zug hält nicht ewig! Ich habe keine Lust, wegen einem lächerlichen Joghurtglas alles zu verpassen!“

Magnus beobachtete, wie sich das hübsche Gesicht der Schönen vor Ärger rot färbte und machte sich auf einen Ausbruch gefasst, doch sie zischte nur ungehalten ihren Rucksack an: „Blöde Wellnesspampe! Benötige sowieso einen neuen Rucksack ...“ Dann schwang sie ihn sich auf den Rücken und rief ihrer Freundin nach: „Warte doch, Laura! Ich habe ...“

Magnus konnte den Rest nicht mehr verstehen, denn nun war sie ausgestiegen und lief über den Bahnsteig zu ihrer Freundin, die bereits ungeduldig auf sie wartete. Das Signal zur Weiterfahrt ertönte, und der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Nachdenklich sah Magnus den beiden Frauen hinterher, die langsam aus seinem Blickfeld verschwanden.

Ob er sie je wiedersehen würde? Vermutlich nicht, denn etliche Kilometer trennten die niedersächsische Hauptstadt von dem beschaulichen Ort, in dem er zu Hause war. Als er die Frauen sich erheben sah, war kurz der Gedanke durch sein Gehirn gezuckt, der Schönen – 'Janny' hatte ihre Freundin sie genannt, sicherlich war es ein Spitzname – seine Visitenkarte zu überreichen. Doch wie hätte er das begründen sollen? 'Sie gefallen mir, ich würde mich freuen, wenn Sie mich mal anrufen'? Und dann stand auf der Karte natürlich sein voller Name, und da sie auf Prinzen offenbar nicht gut zu sprechen war ... Er hatte den Plan rasch wieder fallenlassen. Doch im Grunde haderte er mit sich, wieder so unentschlossen gewesen zu sein. Womöglich war ihm soeben die Liebe seines Lebens entwischt!

Magnus spürte, sie würde ihm noch lange nicht aus dem Sinn gehen. Und noch oft würde er sie mit Clarissa vergleichen und sich ausmalen, die attraktive Fremde im Arm zu halten, wenn seine Verlobte eines Tages ihre Rechte an ihrem Ehemann forderte! Clarissa, die ihn kaltließ, Clarissa, deren hochmütige Kälte ihn abstieß ... Doch die Hochzeit war beschlossene Sache, das hatten die Eltern der beiden bereits vor vielen Jahren so entschieden. Eine standesgemäße Braut aus gutem Hause, nicht unansehnlich, und doch ... Magnus wusste, er würde ihr niemals die Gefühle entgegenbringen, die nach seinen Vorstellungen Grundlage einer guten Ehe waren!

Doch als braver Sohn hatte er sich der Entscheidung gebeugt, und bislang war ihm auch keine Frau begegnet, an deren Seite er altwerden wollte. Nicht, dass der sportliche Mann mit dem lockigen braunen Haar und den eisblauen Augen keine Chancen bei den Frauen gehabt hätte, oh nein – doch niemals zuvor hatte er dieses merkwürdige Rumoren im Bauch verspürt! Als würde sich ein ganzes Heer Schmetterlinge darin tummeln ...

Das wunderbare Mädchen ging ihm nicht mehr aus dem Sinn! Aber nun war sie fort, und wer wusste denn schon, ob sie nicht in Wirklichkeit eine unausstehliche Hexe war! Schließlich kannte er sie nicht ...

Er würde versuchen, nicht mehr an sie zu denken! Resigniert ließ er die Schultern sinken und versuchte, eine bequeme Stellung auf dem Sitzplatz einzunehmen, um den Rest der Fahrt zu verschlafen.

 

***

 

Mächtige Wolkengebirge schoben sich über den Himmel, türmten sich bedrohlich auf, gaben ein wahres Schauspiel über der weiten Tiefebene Schleswig-Holsteins. Zaghaft blinzelte die Sonne über den Rand einer Wolke und tauchte die regennassen Wiesen und Felder in ein zauberhaftes weiches Licht. Weit und breit war kein anderes Auto zu sehen, und Janina rollte in ihrem betagten blauen Polo vergnügt über die Landstraße, die sich wie ein endloses Band bis zum Horizont vor ihr erstreckte. Sie hatte ihren Lieblingssender im Radio eingestellt und genoss es, den ihr wohlbekannten Schlagern zu lauschen. Unmusikalisch, wie sie war, gab sie sich dennoch völlig zwanglos den Melodien hin und trommelte mit den Fingern vergnügt den Takt aufs Lenkrad. Nicht schön und auch nicht immer richtig, aber dafür umso lauter sang sie munter aus voller Kehle die englischen Texte der Lieder mit. Hörte außer ihr ja glücklicherweise niemand! Was für ein herrlicher Tag ...

In Gedanken noch bei ihrer Großmutter Waltraud, die in einem Seniorenheim rund zwanzig Kilometer von ihrem Wohnort entfernt lebte, registrierte Janina das merkwürdige Holpern des Reifens erst nach mehreren Minuten. Immer ungleichmäßiger rollte das Fahrzeug und rumpelte unbarmherzig durch ein dickes Schlagloch, das Janina übersehen hatte. Ihr Blick war dem eleganten Flug einer silbrigglänzenden Möwe gefolgt, die knapp oberhalb ihres Autos dahinsegelte. Doch als Janina plötzlich unsanft durchgerüttelt wurde, wandte sie ihre Aufmerksamkeit schlagartig wieder dem Polo zu. Was ...? Wie ...? Verwirrt schnappte sie nach Luft.

Sie hielt am Straßenrand an und stieg aus. Als sie um das Fahrzeug herumging, entdeckte sie die Bescherung: Das rechte Vorderrad war deutlich platter als die übrigen Reifen! Sie musste sich einen Nagel oder etwas Ähnliches hineingefahren haben; wie ärgerlich!

Dabei wollte sie nur endlich nach Hause gelangen, sich ihrer regenklammen Kleidung entledigen, sich die nassen Haare trockenföhnen und einen heißen Tee schlürfen! Doch – das würde offenbar noch warten müssen. Wenn sie doch nur daran gedacht hätte, ihr Handy mitzunehmen! Aber das lag auf ihrem Küchentisch, weil sie den Akku aufgeladen und dann vergessen hatte, es mitzunehmen.

Janina starrte den Wagen zweifelnd an. Ob sie einen Reifenwechsel allein bewerkstelligen konnte? Sie hatte einige Monate zuvor einmal zugesehen und besaß eine ungefähre

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 16.01.2020
ISBN: 978-3-7487-2643-2

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