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Ldbensbericht eines Todgeweihten


Lebensbericht eines Todgeweihten
Die Überwindung eines Schädel-Hirn-Traumas

Kapitel 1 – Rückschau

Ich bin am 06. September 1971 in Mühldorf am Inn geboren worden - mit einem Feuerwerk, denn an diesem Tag wurde das Volksfest in Mühldorf mit Raketen und Böllern beendet. Also ein Start ins Leben wie er spektakulärer nicht sein kann !
Ich stand damit meinem älteren Bruder Frank in nichts nach, wurde er doch sechs Jahre vor mir an Sylvester geboren - wenngleich ich zugeben muss, dass das Feuerwerk an seinem Geburtstag grösser war als an meinem.
Meine Familie lebte damals im Westen Münchens in einer Etagenwohnung im 5. Stock, mein Vater war in einer Bank beschäftigt und meine Mutter kümmerte sich um uns Kinder und den Haushalt. Meine Kindheit - so kann ich wohl sagen - nahm einen freizügigen, gleichwohl behüteten, harmonischen und zum Teil auch von kleinen Abenteuern begleiteten Verlauf. Daran änderte sich auch nichts als meine Eltern 1978 das Landleben suchten und mit uns Kindern nach Pleiskirchen zogen, damals ein kleines Dorf nicht weit entfernt von Altötting.
Die ungetrübte kindliche Lebensfreude wurde nur ein wenig getrübt, als meine Schulzeit begann. Meine Schulkameraden - die zum Teil aus den umliegenden Bauernhöfen stammten - verstand ich anfangs nur sehr schlecht. Dass die Aufforderung "Geh' viere" nichts mit der Zahl "vier" zu tun hat, sondern nur eine Aufforderung war, an die Tafel noch vorne zu gehen, hat mich nicht wenig erstaunt. Aber derartige Missverständnisse nahmen von Tag zu Tag ab, denn das Zusammenleben mit meinen neuen Freunden hatte zur Folge, dass mir der bayerische Dialekt zur zweiten sprachlichen Heimat wurde.
Aber da es sich nicht nicht nur um eine sprachliche neue Heimat handelte, sind mir auch noch andere, gemeinsam erlebte Unternehmungen in Erinnerung,
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wie z.B. abenteuerliche Spaziergänge, die mein älterer Bruder und mein Vater mit mir unternommen haben, bei Tag und bei Nacht, durchs liebliche, hügelige Holzland in dem wir lebten, mit Brotzeiten und nachts mit Taschenlampen; wir saßen auf Hochsitzen, bahnten unseren Weg durchs Unterholz, suchten mit den Lampen einen Weg, um z.B. an die andere Seite eines Bachs zu kommen - immer begleitet von den Kommentaren meines Vaters, der uns Karl May in eine Verfolgungssituation versetzte, wobei ich nie genau wusste, ob wir verfolgt wurden oder jemanden verfolgten.


Die Zeit vor dem Unfall

... wie üblich fuhr ich bei meinem Schulfreund vorbei, um ihn mit zur Schule zu nehmen ! Ich hatte damals schon den Führerschein, er noch nicht. Wie waren nicht nur Klassenkameraden, sondern auch gute Freunde. Ausserdem verband uns auch der Sport, denn wir waren beide im gleichen Judoverein und haben uns da in Selbstverteidigung geübt, was bei mir bis zum Erwerb des "Blauen Gürtels" ging.

In der Schule saßen wir nebeneinander und ergänzten uns sehr gut, weil mein Freund mehr der mathematische Typ war und ich der sprachlich begabte. Bei entsprechenden schriftlichen Tests konnten wir uns daher gegenseitig sehr gut "unterstützen".


Durch den Sport lernte ich mehr Freunde in Töging kennen. Ich spielte Tischtennis genauso wie Tennis im Verein und da kommt man natürlich mit Menschen in Kontakt, mit denen man einige Gemeinsamkeiten hat und sei es nur der Sport ! Man kommt ins Gespräch und merkt, dass doch noch mehr gleiche Interessen existieren, die man dann evtl. gemeinsam er- und ausleben möchte ! Im sportlichen Bereich angefangen begann das gerade im Judo, denn ich trainierte selber dort sogar nach einer gewissen Zeit die Junioren und fuhr auch mit zu Meisterschaften, bei denen ich einmal den Vizeweltmeister in seiner Gewichtsklasse habe kämpfen sehen und versuchte dabei, mir das Ein-, oder Andere abzugucken oder wir verlebten eben ganz einfach gemeinsame gesellige Abende nach dem Training.


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Auch im Tennis hat sich viel getan, angefangen von den Verbandsrunden, über die Vereins- und Stadtmeisterschaften, bis hin zu privaten Ranglistenspielen, so genannten Forderungen, um die eigene Platzierung in der Vereinsrangliste zu verbessern. Ja und als ich dann mit den jeweiligen Sportpartnern wegging hat man natürlich, durch deren schon existierenden Freundeskreis, wieder weitere Leute kennengelernt, mit denen man sich auch verstanden hat und so entwickelte sich dann relativ schnell ein gewisser fester Freundeskreis.

Ein sehr großes Glück war, dass ich alle meine schulischen Anforderungen, ohne einmal eine Klasse zu wiederholen, geschafft habe ! Ich hatte also nie eine Klasse in meinem schulischen "Werdegang" wiederholen müssen ! Ich hatte mir immer gesagt „4 gewinnt“, denn mit einer 4 schafft man die geforderten Leistungen und daher ist man persönlich nicht so sehr belastet, denn die Zeit die man sonst in Sachen Lernen „verlieren“ würde, hatte man dann für andere Unternehmungen, mit Freunden und dem Sport !

Die Schulzeit war, zumindest für mich damals, eine wirklich sehr angenehme Zeit ! Ich habe mich, wenn ich heim- gekommen bin und durch das gute Essen - von Mutter gekocht - gestärkt war, immer erst noch etwas hingelegt, entspannt, mir den bis dahin abgelaufenen Tag noch etwas durch den Kopf gehen lassen und mich dann den weiteren Aktionen gewidmet !
Die Schulzeit verlief für mich relativ schnell und als ich sie schließlich hinter mir hatte, rief mich der Staat und ich musste meinen Wehrdienst ableisten ! Ein Jahr Grundwehrdienst konnte ich verkraften. Ich kam zur Grundausbildung nach Mittenwald und war damit auch sehr zufrieden, denn ich hatte bei meiner Musterung angegeben, ich würde gerne meinen Dienst beim Heer ableisten und dort wenn es ginge in den Bergen. Und wie's sein sollte wurde ich tatsächlich nach meiner Grundausbildung zur Gebirgs- und Winterkampfschule nach Bad Reichenhall und dort zu der Gebirgstragtierkompanie versetzt, ein Teil der Gebirgsjägerbrigade 23. Ich muss sagen das war ein Riesenglück. Arbeit mit Tieren, die ich schon immer sehr gerne machte, dann auch noch in den Bergen und zusätzlich nah an meinem Wohnort zu sein, das war wirklich eine positive Konstellation.

Dieser Dienst in Reichenhall machte mir wirklich Freude. Wir machten tolle Bergtouren, eigentlich immer mit den Tieren, die von uns natürlich nur Mulis - von Maultier zu Muli - genannt wurden, oder sonst bei dem Namen den sie trugen.


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Mein Maultier hiess Esther, durchaus ein doch recht
ungewöhnlicher Name für ein Maultier, aber der Name war
ihr eben gegeben worden !

Wir sind sogar auch einmal für eine Woche im Winter in die Berge, zum "Winterbiwak" und sollten das Überleben im Gelände trainieren ! Das heisst wir haben mit unseren Mulis einen recht langen Weg in die Berge gemacht und lernten dort, uns im Gelände einzurichten. Wir haben uns dann zu kleinen Gruppen zusammengetan, nämlich die, die auch schon in der gleichen Stube waren und haben uns, oben angekommen, Iglus für die Übernachtungen gebaut.
Es hört sich sicher recht wild an, sich in der jetzigen Zeit ein Haus aus Schnee zu bauen, aber als Soldat einer Gebirgsbrigade musste man so etwas natürlich können, keine Frage. Es war wirklich äusserst lehrreich, mitten im Wald für eine Woche zu leben, sich mit seinen Kameraden und auch den Tieren ein relativ angenehmes Dasein in dieser Zeit zu organisieren und trotzdem den militärischen Alltag nicht zu vergessen !
Also mussten wir wie in der Kaserne in der Früh antreten, Befehle entgegennehmen und auch entsprechend ausführen, was hier draussen doch etwas Anderes war und sich nicht so leicht umsetzen liess, wie sonst in der Kaserne !

Aber so ein Winter-Biwak gehörte nun mal zur Ausbildung eines "Gebirgs- Tragtierführers" einfach dazu. Da half es auch nichts, sich noch irgendwie gegen manche Befehle eines Vorgesetzten zu widersetzen, sondern man lernte sehr schnell, dass die Befehle sinnvoll waren und wir haben sie so gut wir konnten ausgeführt. Man hatte immer etwas zu tun, sei es verschiedene Märsche, natürlich mit den Tieren, zu manchen sehr hoch gelegenen Punkten, bzw. Erlernen, wie man sich in diesem Gelände bewegen sollte, ohne viele Spuren zu hinterlassen, bis hin zu dem Auf- und Absatteln der Mulis in schwierigem Gelände.

Und da muss ich noch eine kleine Geschichte loswerden, die bei diesem „Satteln im Gelände“ einem Kameraden geschehen ist! Denn als er eigentlich schon fertig gewesen war, wollte er noch einmal überprüfen, ob der Bauchgurt, der den Sattel fixiert, auch wirklich fest sitzt und hat sich doch tatsächlich mit seiner Hand unglücklich in diesem Gurt verfangen und als sich das Tier durch ein weiteres Muli, das hinter ihm gestanden ist, erschrak begann es plötzlich heftig zu schnauben und ging durch. Mein Kamerad wurde dann auch noch viele Meter mitgeschleift, bis sich seine Hand schliesslich aus dem Gurt, Gott sein Dank, löste und er ziemlich ramponiert liegen- geblieben ist. Ja es war eine sehr lange „Schrecksekunde“, die mein Kamerad durchleben musste und er ging danach auch wesentlich ruhiger mit den Tieren um !

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Dieses Winterbiwak war eine erlebnisreiche und auch sehr lehrreiche Erfahrung die ich in meiner Bundeswehrzeit machte - letztlich auch wegen der erfahrenen Kameradschaft.

Als die Bundeswehrzeit nach einem Jahr zu Ende gegangen war, ich also meine Kompanie als sog. „Ausscheider“ mit Pauken und Trompeten verliess, habe ich mir, dann wieder zu hause angelangt überlegt, wie es weiter gehen kann, denn ein Studium konnte ich noch nicht beginnen, denn ich hatte doch tatsächlich den Einschreibetermin verpasst, wollte also meine jetzt freie Zeit aber auch einigermassen sinnvoll nutzen !
So habe ich mich überall umgehört und, welch Glück, ich hatte mitbekommen, dass eine Tankstelle in unserem Landkreis jemanden sucht, der hin- und wieder dort arbeiten könnte ! Also hinter dem Tresen stehen und das Getankte abkassieren, als auch das grosse Lager, mit all den verschiedenen Dingen, die man an einer Tankstelle, neben dem Benzin, noch erwerben kann immer auf dem aktuellen Stand zu halten, damit fehlende Artikel vom Lager geholt werden können. Man musste also auch Einiges zum wiederbefüllen nachbestellen.


Angefangen von Müsliriegeln, über Körperpflegeprodukte, bis hin zu den verschiedensten Getränken.
Aber natürlich sollte man auch alles Weitere im Auge haben, also alles, was sich um's Tanken und Einkaufen dreht ! Nach dem Auffüllen und Einsortieren der verschiedenen Produkte, musste neben dem aufmerksamen Beobachten der Nutzung der Tankstelle, auch noch auf die Reinlichkeit wert gelegt werden und so wurde der Innenraum der Tankstelle stets am Abend feucht gewischt !
Hin- und wieder haben mich auch meine Freunde dort besucht, evtl. etwas eingekauft, oder sogar getankt und wir haben nett miteinander geredet !
Es war also eine Arbeit, die mir wirklich nicht unbedingt grosse Freude bereitete, aber dennoch für einen guten Nebenverdienst absolut super gepasst hat !

Ausserdem kam mir dann in Erinnerung, dass ich ja bevor ich eingezogen wurde am damaligen Flughafen Riem, als sogenannter „Loader“ gearbeitet hatte. Das heisst also, dass ich das Gepäck nach dem Check-In angenommen und in einen grossen Container gelegt, oder eben später geschmissen, habe. Ich habe damals in Riem sehr früh zu arbeiten begonnen. Die ersten Maschinen sind um 06.0 Uhr abgeflogen und zwei Stunden vorher wurden die Check-In Schalter geöffnet. Das hiess für mich um 02.00 Uhr aufstehen und um 03.00 Uhr losfahren


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Ich brauchte eine Stunde von zu hause zum Flughafen und so hatte es immer gepasst, wenn nicht irgendwelche unvorhergesehenen Dinge passierten, wie z.B. Glatteis in der Früh.
Das „Loadern“ hat echt auch Spass gemacht ! Es war zwar nichts was viel mit Kopfarbeit zu tun hatte, aber dafür hatte ich nun wenigstens eine Arbeit zusammen mit angenehmen Kollegen und in der besonderen „Flughafenatmosphäre“ war das immer sehr abwechslungsreich. Naja und dazu kommt ja auch, dass wenn man sagen kann man arbeitet am Flughafen und nicht was für eine Tätigkeit man dort ausführt, weil man ja meist auch nicht danach gefragt wird, wird man fast immer doch als etwas Anders wahrgenommen, oder angesehen ! Gemein zwar, aber auch das gefällt in einer bestimmten Weise !
Man hat auch gesehen mit welchen Dingen die Menschen teilweise verreisen, welche persönlichen Dinge Sie mitnehmen wollen, damit es wohl dem eigentlichen Daheim relativ nahe kommt !? Naja und das, obwohl Sie doch eigentlich in den Urlaub fahren, also weg von zu hause ?! Hm, das verstehe wer will ???

Und wie oft man sehr energisch darauf hingewiesen wird, dass man sehr vorsichtig mit den Koffern umgehen soll, obwohl und so kam es mir vor, die Reisenden nicht so weit dachten, dass die Gepäckstücke ja auch wohl an dem angegebenen Ziel ankommen werden und wie wird dann dort damit umgegangen, hm ??? Das weiss niemand !
Aber hier, fast noch zu hause, konnten Sie doch sagen wie was gemacht werden sollte, zumindest bei der Verladung, weil es ja
auch um ihr persönliches und eigenes Gut ging ! Wenn so etwas vorkam haben wir Kollegen uns entsprechend angesehen, etwas gedacht, vielleicht auch eine entsprechende Bemerkung gemacht und dann doch so weitergemacht wie immer !!! Man denkt sich ja auch immer, dass man diese Personen, mit einer sehr, sehr grossen Wahrscheinlichkeit eh' nie wieder sehen wird, wozu sollte man sich dann also hier wahnsinnig für diesen einen Reisenden anstrengen ?! Aber natürlich musste es insgesamt stimmen, das Gepäck durfte natürlich nicht irgendwie durch die Verladung Schaden nehmen, oder sogar an eine andere Destination geschickt werden ! Sonst würde von der Firma evtl. Regress verlangt und so etwas kommt nicht gut an, darf also nicht passieren ! Und da ich ja immer so früh begonnen hatte, hatte ich auch entsprechend sehr früh am Tag wieder Schluss und bin dann eben gleich wieder nach hause, nach Töging am Inn gefahren ! Ich war am Vormittag wieder daheim und hatte meine Arbeit hinter mir. Konnte also mit den Freunden am Wochenende noch am Abend weggehen und etwas Spass haben ! Natürlich nur, wenn ich am nächsten Tag nicht am Flughafen arbeiten musste. Und eines Tages haben wir beim Weggehen eine alte Bekannte wiedergetroffen, - 6 - die mit Ihrer Freundin unterwegs war und wir durften uns zu Ihnen an den Tisch setzen ! Dann haben wir uns wirklich sehr gut unterhalten, incl. versteckter Witze über manche Dinge und so kam es, dass wir uns nicht nur an diesem einen Tag gesehen hatten, sondern uns sehr oft in diesem gleichen Lokal getroffen und uns eben auch immer wieder sehr nett unterhalten hatten ! Es machte uns allen Spass, meinen Freunden und mir, genauso wie den Anderen beiden und so trafen wir uns "unausgemacht", ganz einfach "zufällig" wirklich sehr häufig dort ! Ob hier der Zufall nicht irgendwie ein geplanter Zufall gewesen ist sei 'mal dahingestellt ! Kamen immer mehr ins Gespräch, unterhielten uns über die verschiedensten Dinge und ich fühlte mich zu einer der beiden jungen Frauen besonders hingezogen ! Ja, was und wie sie manches erzählte gefiel mir äusserst gut und so
versuchte ich auch, immer ein bisschen näher an die junge Frau heranzurutschen !


Dann gingen auch beide Frauen immer gleichzeitig zur Toilette und redeten dort, unbeobachtet über etwas, was man eben so nicht mitbekommt, bzw. mitbekommen sollte. So ging es einige Wochen und auch ich fand dass die junge Frau, welche ich als die Interessantere der beiden fand, sich immer mehr auch zu mir orientierte. Das war sehr angenehm für mich ! Und da mein Singelleben ja so auch nicht weitergehen sollte war es auch noch sehr für weitere, in die Zukunft gehende, Gedanken bestimmt !
Und tatsächlich war es eines Abends so, dass meine Freunde in
unserem Lokal plötzlich weg mussten und sogar auch die Freundin meiner potentiellen Partnerin das Lokal verlassen musste, dass wir also nun zu zweit da sassen und uns eine Zeit lang insgeheim über diese plötzlich, für uns positiv eingetretene Situation freuten uns dann sehr genau ansahen, auch in die Augen blickten, immer näher mit den Köpfen zueinander gingen und uns dann wirklich unseren ersten Kuss gaben !!! Jetzt sollte es also so sein, dass ich wieder eine feste Freundin habe ! Und wie ich mich gefreut hatte ! Aber man sollte nun doch erst einmal herausfinden, wie man zusammen das Leben weiter führen kann, ohne grosse Abstriche bei den eigenen für richtig und auch angenehm empfundenen Dingen machen zu müssen ?! Viel hat sich schon dadurch geklärt, dass wir eben auch viele Dinge zusammen sehr gerne gemacht hatten, man musste also in diesem Bereich auf nichts verzichten ! Und da man ja auch in einer Beziehung sehr viel miteinander reden sollte, ergaben sich nur äusserst wenige Dinge, wo wir konträr waren, bzw. wo man den Anderen nicht auch dafür begeistern konnte ! Durch meine Arbeit am Flughafen, hatte ich auch super günstige Füge für wirklich wenig Geld bekommen und so sind wir erst einmal zu meinem Onkel nach Griechenland, genauer zuerst nach Heraklion auf Kreta, zu Recht als Insel der Götter bezeichnet, geflogen.
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Von dort ging die Reise mit dem Bus weiter nach Rethimnon, wo mein Onkel wohnt. Nach einer langen, herzlichen Begrüssung liehen wir uns ein Motorrad und haben die Insel erkundet. Angefangen von den Sehenswürdigkeiten, wie z.B. Konossòs, die Samaria Schlucht, bis hin zu Fesstòs. Den griechischen Wein haben wir dabei nicht verachtet. Es war also ein wirklich sehr schönes Miteinander, nicht nur im Urlaub sondern natürlich auch und dann besonders als wir zuhause waren ! Auch deshalb, weil meine Freundin schon in meinen Freundeskreis eingebunden war und in dieser Hinsicht keine Eingewöhnungsprobleme hatte.


Ja, es war eine sehr schöne Zeit, in der wir beide viel erlebt haben, sie lernte mein Familienleben kennen, wohnte auch teilweise bei mir zu hause, und ich lernte dafür Ihr Umfeld kennen ! Da Sie eine Wohnung in München hatte, denn Sie arbeitete als – Sofa – eine Abkürzung für „Sozialversicherungsfachangestellte“ hatten wir dann auch zusammen in München viel Spass ! Sind zusammen dort weggegangen, haben uns gute Sachen gekocht, besser gesagt sie hat gekocht und ich Ihr nur bei kleinen Dingen geholfen. Habe also irgend etwas ab-, oder klein geschnitten, daraus etwas echt "Leckeres" gezaubert und uns dann einen netten gemeinsamen Abend gemacht ! Und zumindest ein guter Tee hat dann dabei auch nicht fehlen dürfen, denn Sie trank mindestens genauso gerne Tee wie ich damals schon ! Ja so hatte ich wirklich eine sehr angenehme Zeit vor mir ! Hatte eine gute Arbeit, die mir auch wirklich Spass gemacht hat, eine tolle Familie, gute Freunde, konnte relativ viel Sport treiben – kam immer auf das Wetter an und hatte dazu jetzt auch noch eine Freundin. Was wollte man also mehr ?!
Und all die zukünftigen Dinge, wie z.B. das Studium, waren ebenfalls geplant und man musste nur noch auf die entsprechende Zeit warten, damit ich mich für die Vorlesungen auch erst einmal einschreiben konnte. Da gingen mir natürlich auch einige verschiedene Studiengänge durch den Kopf, ich war mir also am Anfang nicht 100 % sicher was ich wirklich studieren möchte und ich habe mich sehr schwer zwischen dem nicht allzu üblichen Studiengang Forstwirtschaft und dem eben doch sehr herkömmlichen Studium der Betriebswirtschaft hin- und her gerissen gefühlt. Für Forstwirtschaft sprach, dass ich sehr gerne etwas mit Tieren zu tun haben wollte, mit Wälder und Flüssen sehr gerne mochte, auf der anderen Seite aber auch nicht vergessen durfte wie meine Zukunft aussehen sollte ! Wie wäre es, wenn ich dann nach einem positiv abgeschlossenen Studiengang, ohne Arbeitsplatz dastand und wie würde es dann für die Zukunft aussehen ?! Das waren Gedanken, die gegen das Studium der Forstwirtschaft sprachen !
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Für welchen Fachbereich würde dann also meine Entscheidung fallen ?!
Aber da ich gesehen hatte, dass auch mein Bruder BWL studierte, habe ich mich dann doch dazu durchgerungen und ebenfalls dieses Studium begonnen ! Könnte mir ja dann auch evtl. Unterlagen von Ihm kopieren, sofern ich den gleichen Professor in einem Fach hatte, und mich so etwas leichter in gewisse Gebiete einlesen.

Bevor jedoch dieser Ernst beginnen sollte, konnte ich wieder einmal durch ein erneut supergünstiges Angebot vom Flughafen mit meiner Freundin zusammen nach Kanada fliegen ! Der Flug ging von München nach Toronto und dort dann in ein ebenfalls schon am Flughafen reserviertes Hotelzimmer.
Die freundliche Dame an der Rezeption hat uns einige Vorschläge gemacht, welche Sehenswürdigkeiten wir besuchen sollten. An erster Stelle standen natürlich die Niagara-Fälle ! Dorthin sind wir dann mit dem Bus gefahren und konnten es kaum glauben, jetzt an diesem überwältigen Naturschauspiel zu stehen, dass man bisher nur aus Fernsehaufnahmen kannte ! Es war für uns

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 14.11.2012
ISBN: 978-3-95500-777-5

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