Cover

Kaibas Festung 2 - Joeys Gefühle

Die Inspiration zu dieser zweiten Geschichte gab mir dieses Bild:

http://smg.photobucket.com/user/Hemiko/media/Yaoi%20and%20Shounen%20Ai/seto-joey35.jpg.html

Außerdem hat mir der Kommentar von `nicht du´, auf Fanfiktion.de, mir einen großen Kick gegeben. Ich war überrascht, dass meine Geschichte auch bei unbekannten Leuten gut anzukommen scheint. Vielen Dank dafür `nicht du´.

An dieser Stelle noch einmal ein ganz liebes Dankeschön, an meine Beta Leserin: Seda. Sie ist eine Freundin, die spontan meine Geschichte kontrolliert hat.

Viel Spaß beim Lesen!

 

Kaiba saß in seinem Büro in der Kaiba Corporation, mit den Ellenbogen auf den Tisch gestützt, raufte er sich die Haare. Verdammt! Dachte er. Wie hatte er nur so etwas peinliches sagen können? Sowas passte überhaupt nicht zu ihm. Der blonde bedeutete ihm doch überhaupt nichts! Er mochte ihn nicht und war schon gar nicht in ihn verliebt. Eigentlich konnte es ihm doch auch egal sein, was dieser Typ empfand. Er wollte doch noch nicht einmal was von ihm, weder Freundschaft noch liebe!

 

Kaiba war oft lange in der Firma, doch heute tat er alles um bloß nicht so schnell nach Hause zu können. Er wusste genau, dass Wheeler bei ihm war und mit Mokuba spielte. Naja, langsam konnte er es jedoch nicht verhindern. Heute hatte der CEO schon ziemlich lange gearbeitet und nun wurde der Braunhaarige allmählich müde. So packte er seine Sachen und stand auf.

 

Im Wohnzimmer der Kaiba Villa saßen zwei Jungs. Einer mit langen schwarzen Haaren und ein blonder Junge mit etwas kürzeren Haaren. Mokuba und Joey sahen gerade gleichzeitig auf die Uhr. „Kommt dein Bruder immer so spät?“, fragte Joey. Mokuba gähnte und verneinte. „Er kommt immer etwas spät, aber so spät wie heute, war er noch nie!“

 

Joey hatte eine böse Vorahnung. Anscheinend hatte er Kaiba überrumpelt. Und er hatte wirklich geglaubt, dass der Firmenchef, ihm wirklich eine Chance geben würde. Ob er sich zu früh gefreut hatte? Joey verstand auch gar nicht, warum Kaiba ihn gleich für das Wochenende zu sich geholt hatte. Nein! Er wollte nicht so negativ denken. Wenn er nach Hause kommt, dann würde er ihn bestimmt in den Arm nehmen, und sich für die Verspätung endschuldigen.

 

Nach einer Weile, ging die Tür auf. Beide sprangen auf und liefen in den Flur. Dort sahen sie einen Kaiba, der gerade, mit ausdruckslosem Blick, seinen Mantel aufhängte. Als dieser das Getrampel hörte, wandte er sich um und sah die beiden an.  Wieder ausdruckslos!

 

Mokuba lief auf seinen Bruder zu und dieser ging in die Knie, damit der kleinere ihm um den Hals fallen konnte. Joey glaubte zu träumen. Kaiba lächelte, während er seinem kleinen Bruder durch die Haare wuschelte. „Geh nach oben und mach dich fertig. Ich komme gleich und sage dir gute Nacht.“ Der kleine lächelte, nickte und lief nach oben. Beim Vorbeilaufen, wünschte er Joey noch eine gute Nacht.

 

Joey stand da und lächelte den älteren Kaiba an. Doch dessen Blick war wieder kalt. Fast schon wütend sah er Joey an. Der blonde biss sich auf die Lippen. War seine Vermutung doch richtig gewesen?

Genervt trat der ältere auf den blonden zu. „Ist irgendwas?“ fragte Seto bissig. Joey schüttelte den Kopf und ihm traten Tränen in die Augen. Als Seto an ihm vorbeiging, hörte er ein leises: „Dann geh endlich schlafen und verschwende meine Zeit nicht.“, dann war er weg.

 

Joey war wie erstarrt. Warum war er nur so kalt? Traurig ging er die Treppen hoch. Als Joey im Gästezimmer angekommen war, setzte er sich auf das Bett und stützte den Kopf in die Hände. Es war einfach aussichtslos! Langsam wurde ihm bewusst, dass er, egal wie viel er kämpft, keine Chance hatte. Seto Kaiba würde seine Gefühle nie erwidern.

 

Mit dieser Erkenntnis stand er wieder auf und packte seine Sachen zusammen. Es hatte einfach keinen Sinn hier zu bleiben. Wenn er sich das noch länger antun würde, ging er daran noch kaputt.

 

Er verließ die Villa und als er das Tor zu zog, wandte er sich noch einmal um. <> Das ging ihm durch den Kopf, als er zum Fenster von Setos Zimmer hinaufsah. „Lebe wohl, mein Eisdrache!“, murmelte Joey und drehte sich zum gehen um.

 

Kurz überlegte er wo er jetzt hingehen könnte, doch dann fiel ihm ein, dass er nur eine Möglichkeit hatte. Der Blonde wollte seine Freunde nicht in Sorge versetzten, daher kam es nicht in Frage, dass er zu Yami und Yugi ging. Seine Mutter wollte auch nichts von ihm, also fiel seine Schwester auch weg. Er musste nach Hause zurück.

 

Als er vor dem Haus ankam, zögerte er. Dann jedoch ging Joey hinein. Wie ein Dieb, schlich er auf leisen Sohlen in die Wohnung. Er hielt inne und lauschte. Ein tiefes und lautes Schnarchen dröhnte durch den Flur. Joey atmete erleichtert aus. Sein Vater schlief. So ging er in sein Zimmer, ohne einen Laut von sich zu geben.

 

Im Bett liegend stellte er den Wecker, der auf seinem Nachtschrank lag. Er wusste, dass sein Vater nicht vor 14 Uhr aufstehen würde. Um sicher zu gehen, dass er ihm nicht begegnete, stellte er den Wecker auf 12 Uhr. Es war jetzt fast 6! Er überlegte kurz… das heißt, er hatte gute 6 Stunden zum schlafen.

 

Als sein Wecker am nächsten Morgen klingelte, beeilte er sich ihn aus zu schalten. Leise stand er auf und schlich ins Bad. Doch Pech gehabt! Als Joey das Bad wieder verließ stand sein Vater da. Mit einem Blick, der Joey die Knie weich werden ließ, sah er seinen Sohn an. Er verließ sofort die Wohnung um nicht verprügelt zu werden.

 

Einige Zeit später klingelte er und wartete, dass jemand öffnete. Yugi stand da. Im ersten Moment schien er überrascht, dass Joey ihn so früh besuchte, aber erfreut. Doch sein Gesichtsausdruck wechselte schnell zu schockiert. Dann kam auch Yami zur Tür und auch sein Blick war die reinste Entsetzung.

 

„Joey, um Himmels willen! Was ist passiert?“, fragte Yugi besorgt. Nun war der Blonde überrascht. „Warum? Was soll sein? Ich wollte euch nur mal wiedersehen!“ erwiderte er seinen Freunden. Diese sahen sich nun unglaubwürdig an. Yugi forderte seinen Freund auf: „Bitte Yami, sag du es ihm. Ich kann das nicht in Worte fassen.“ Der ältere nickte, nahm Joeys Arm und zog ihn in den Laden. Yugi schloss die Tür und Yami fragte: „Sag mal Joey, hast du heute schon in einen Spiegel gesehen?“

 

Er schüttelte den Kopf und wurde von dem größeren die Treppe hoch, in die Wohnung, geführt, und im Badezimmer vor den Spiegel geleitet. Als Joey hinein sah überkam ihn ein Schock. Er sah schrecklich aus. Es gab kaum eine Stelle in seinem Gesicht, die nicht blau war. Zwar ein leichtes schimmern, aber das würde sich noch ändern. Aus seiner Nase war Blut geflossen, das nun getrocknet war. Zwischen den unzähligen blauen Flecken waren Wunden und Schrammen.

 

„Ich habe wirklich keine Ahnung, wann das passiert ist.“ Sagte Joey entrüstet. Sie diskutierten noch lange, wie das passiert sein konnte. Joey meinte letztendlich, dass es nur sein Vater gewesen sein konnte, der nachts aufgewacht war. Joey hatte geglaubt, dass es nur ein Traum gewesen war. Aber anscheinend war dem nicht so und sein Vater hatte ihn tatsächlich geschlagen. Er erzählte, wie er immer von seinem Vater behandelt wurde und dass er ständig verprügelt wurde. Er erzählte auch von Kaiba und was alles zwischen ihnen passiert war und dass er nun aufgeben wollte.

 

Die beiden taten alles um Joey aufzumuntern. Sie spielten mit ihm verschiedene Spiele und gingen Spazieren. Dann machten sie sich auf den Weg in die Stadt und riefen gegen Nachmittag ihre Freunde an. Diese waren zwar überrascht, als sie Joeys Gesicht sahen, doch sie sagten nichts dazu. Keiner von ihnen wollte Joey erneut kränken. Sie waren froh, dass er zumindest wieder mit ihnen redete. Serenity war entsetzt, als sie ihren Bruder sah. Auch sie fragte nicht, doch in ihre Augen traten Tränen und sie warf sich ihm in den Arm. Sie ließ seinen Arm den ganzen Tag nicht mehr los.

 

Abends saßen sie in einem Restaurant. Eine Kellnerin trat an den Tisch um die Bestellung aufzunehmen. Sie trug ein schwarzes Kleid mit einer weißen spitzen Schürze. Der Kragen und die Ärmelenden waren ebenfalls weiß. Dazu weiße Kniestrümpfe und schwarze Ballerinas mit Riemen und einem kleinen Absatz. Die Schuhe waren aus glänzendem Leder. Um ihren Kragen trug sie eine rote Schleife und um den Kopf ein Haarband in weiß, ebenfalls mit Spitze.

 

Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg nach Hause. Joey sah auf die Uhr und überlegte kurz. Dann ging er zu seiner Schwester, umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Den Anderen winkte er kurz zu und lief dann in eine andere Richtung. Yami und Yugi sahen ihm besorgt hinterher, doch sie hatten ihm schon mittags gesagt, dass er nicht zu seinem Vater zurück sollte, sondern stattdessen bei ihnen wohnen konnte.

 

Joey lief direkt zum Restaurant zurück. Dann suchte er die Kellnerin, die ihn bedient hatte und sprach mit ihr. Mit einem guten Gefühl verließ er den Laden und ging nun zur Kaiba Corp.

 

Seto Kaiba saß noch in seinem Büro. Natürlich, schließlich war es erst 18:00 Uhr. Er tippte wild auf seiner Tastatur herum. Dieser stolze, ja geradezu kalte und perfekte Geschäftsführer, machte heute viele Fehler. Seine Gedanken waren bei einem gewissen blonden jemand.

 

Das war neu für ihn. Er machte sich Sorgen um ihn und wusste nicht genau, wie er mit diesem Liebesgeständnis umgehen sollte. Er hatte begonnen ständig an ihn zu denken, seit Joey weggelaufen war. Er musste zugeben, dass ihm dieser Depp doch schon einiges bedeutete. Naja aber er musste dennoch diese Verdammte E-Mail fertig bekommen und das am besten halbwegs vernünftig.

 

Nach einiger Zeit, hörte er Geräusche auf dem Flur. Seto wusste genau, dass niemand mehr dort war. Deshalb stand er auf um nachzusehen.

 

Er öffnete die Tür langsam und konnte gerade noch hören, wie jemand mit schnellen Schritten um eine Ecke verschwunden war. Er war noch so klar bei Sinnen, dass er eines wusste: Da lief jemand davon.

 

Schnell setzte er dem Fremden nach und als er um die Ecke bog, sah er noch wie, anscheinend eine Frau, gerade ins Treppenhaus geflüchtet war. Er hatte ihren Rock noch kurz sehen können.

 

Er bog um eine andere Ecke und rannte dort die Treppen hinunter. Als er an der Tür ankam, die nach draußen zum Hof führte, war dort niemand zu sehen. Er sah zum Treppenhaus hinüber, wo die Frau runtergelaufen war.

 

Nach kurzer Zeit war sie zu sehen. Sie kam in den Flur gelaufen und sah sich nach hinten um, doch schnell erkannte Seto Kaiba, dass es keine Frau war, sondern Joey, der ein Maid-Kostüm trug.

 

Dieses Mal war der CEO schneller und lief zu ihm, bevor dieser wieder weglaufen konnte. Er packte den Verkleideten am Arm und zog ihn an sich. „Jetzt läufst du nicht nochmal weg.“, sagte er. Joey sah ihn an, hatte Angst und wusste nicht was er sagen soll.

 

Kaiba übernahm das für ihn: „Warum hast du dich fortgeschlichen und warum um alles in der Welt, trägst du diesen Unsinn?“ Seto klang besorgt, ja gar verletzt. Joey wollte sich losreißen, doch Kaiba hatte beide Arme um seinen Rücken geschlossen und drückte ihn fest an sich.

 

Joey war diese Situation so peinlich. Er stand hier in einem verdammten Maid-Kostüm und hatte deutlich gehört, wie Kaiba vor Schreck eingeatmet hatte, als er ihm ins Gesicht gesehen hatte. Der Blonde sah dem größeren in die Augen und dieser erkannte sofort seine Unsicherheit.

 

Seto nahm eine Hand von seinem Rücken und griff Joey in die Haare. Er drückte den Kopf des blonden an seine Brust und wartete. Irgendwann begann Joey nun zu sprechen: „Du warst so kalt, da hatte ich die Hoffnung aufgegeben, dass du meine Gefühle erwiderst. Als ich dann im Restaurant die Maid gesehen habe, dachte ich, naja, ich könnte es versuchen.“

 

Seto fragte Joey auch, wie das passieren konnte, dass er jetzt so verletzt war. Joey erzählte ihm alles, was seinen Vater betraf. Dann sagte Seto: „Bitte Joey, gib mir etwas Zeit. Ich verstehe im Moment meine eigenen Gefühle nicht mehr. Aber du bedeutest mir etwas. Ich habe mir wirklich große Sorgen gemacht, als du plötzlich weg warst. Da ist mir klargeworden, dass du mehr bist, als nur ein Idiot. Bitte gib mir Zeit.“

 

Joey nickte und fuhr mit ihm zurück in die Villa! Sie spielten noch eine Weile mit Mokuba. Seto hatte diesem verboten, Joey zu fragen was los gewesen ist oder warum er verletzt war. Stattdessen erzählte er Mokuba, dass Joey ab sofort bei ihnen wohnen würde.

 

Abends fragte Seto: „Hey Joey, kommst du heute Nacht mit in mein Zimmer?“ Der Blonde war mehr als nur überrascht. Er stimmte natürlich sofort zu, doch als dieser Joeys Körper sah, der genauso entstellt war, wie sein Gesicht, musste er doch hart schlucken. Zahlreiche Narben, Wunden, Blutergüsse, Schrammen und blaue Flecken zierten seinen zarten Körper. Er ignorierte diese Tatsache erst einmal und war selbst überrascht, dass er es genoss, nur in Boxershorts bekleidet und eng umschlungen mit Joey Wheeler in einem Bett zu liegen, während er ihm zärtlich über den Körper strich.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.11.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Viel Spaß beim Lesen

Nächste Seite
Seite 1 /