Andre Le Bierre
Weltverschlechterung
Autoren-Satire
Deutsche Ausgabe
Bookrix- Edition
Bundesrepublik Deutschland
ISBN-13: 978-1492772040
ISBN-10: 1492772046
1. Ausgabe September 2013
All copyrights by Andre Le Bierre
Internetforen, eine Welt für sich … eine Welt für Leser, Autoren, Kommentatoren, Moderatoren und alle, die sich mit anderen Usern unterhalten. Wenn aber zwei Autoren mit verschiedenen Persönlichkeiten sich gegenseitig schreiben und daraus eine fortlaufende Geschichte wird, dann ist es klar, dass aus den Autoren in dem Falle auch Kommentatoren und nicht zuletzt Leser werden. Weltverschlechterung – eine interaktive Autorensatire ...
Am Anfang waren es nur einfache Fragen an einen Autoren. Dass der Autor mit ebenso wahnwitzigen Antworten reflektierte, war nicht zu erahnen. Schon in den Protagonistenbefragungen stellte sich heraus, dass die Fragen und Antworten von den Autoren Andre Le Bierre, Spitzname „Les“ und Sandman, der auch manchmal mit Sandyman angesprochen wird, kein Auge trocken lassen.
Aus einem interaktiven Interview wurde eine sehr lustige fortlaufende Geschichte. Ursprünglich wollten wir das Ganze als „Laberecke“ in unserem Forum verewigen.
Nach mehrmaligem Umzug des Forums und Ausstieg des befreundeten Autoren liegt diese Satire in meinem Repertoire. Zuletzt will ich euch die wahnwitzigen, überwiegend sexistischen und nicht zuletzt sehr witzigen gedanklichen Ausschweifungen nicht vorenthalten.
Zuletzt bleibt mir nur der Dank an ein paar tolle Jahre und viele witzige Stunden, in denen Sandman und ich uns ganz nebensächlich immer neue schrecklich-schöne Situationen ausgedacht haben, um unsere Leser und Kommentatoren zum Lachen zu bringen ...
Beim zufälligen Relaxen auf der Forencouch fiel mir ja fast Jenny in den Arm. Sie treibt sich ja öfter dort herum und von daher, sollte man aufpassen, wenn man sich auf die Couch legt. Ich wollte sie mit weit über 90 Kilo lebenden Dynamit natürlich nicht überfallen und habe mich für das Drauflegen entschuldigt. Doch sie sagte einfach: „War ja klar, dass mich hier so was erwartet!“ Anlass genug ihre ganzen Fragen in den Kommentaren ein für alle Mal zu beantworten und reinen Tisch zu machen, denn sie weiß bei mir und Sandman natürlich nicht genau, mit wem sie es zu tun hat.
Natürlich kennen wir uns mit dem aus, was wir immer predigen. Aber Jenny ist nun mal noch etwas jünger und ich nehme das als Anlass ihr einen kurzen Anriss der letzten 50 Jahre Weltgeschichte zu liefern, an der der Sandman und ich natürlich nicht ganz spurlos vorübergegangen sind.
Also liebe Jenny pass´ gut auf.
Es fing alles damit an, dass Sandman und ich noch bei der Armee waren. Der BMVG suchte noch zwei Dumme, die die Atomtests auf der japanischen Insel Hokkaido visuell begleiten sollten. Hokkaido ist bekannt durch die Kürbisse, bei denen man die Schale mitessen kann. Das macht auch Sinn, denn der Fallout hat sich natürlich hauptsächlich in der Schale radioaktiv niedergelassen. Heute verwendet man Kerzen in ausgehöhlten Kürbissen, um zu signalisieren, dass diese verstrahlt sind. Die Amis nennen das dann Halloween.
Sandman hatte damals die Wasseradern in Deutschland messbar machen wollen. Das war die Geburtsstunde der Esoterik. Sandman war anno dazumal bei der berittenen Gebirgsmarine zu Füssen am Foggensee stationiert. Mit dem Marschbefehl war er der Erste, der sich auf Wasserski mit einem Amphibienfahrzeug über die Wasserader vom Foggensee nach Siegburg über die Wasserader ziehen ließ. Später hat man Teile der Strecke freigelegt. Das bekannteste Stück nennt man Loreley.
Ich war zu der Zeit noch in Haithabu beim Wikinger-Musikkorps als Starflöter und Zungenakrobat beschäftigt. Man hatte uns gar nicht erst gefragt, sondern wegen schlechter militärischer Leistung einfach an einen Atlantik-Angler-Klub namens NATO verkauft. Die haben uns schließlich auf dem Flugplatz Köln/Bonn zusammen geführt und nach Wladiwostok abgeschoben, wo wir an der Pazifikküste unser Beobachtungslager eröffneten. Weil unser Feuer Tag und Nacht brannte, hatten wir versehentlich alle vorbeikommenden Schiffe nach Norden geleitet.
Die Ostfriesen haben das Prinzip übernommen und so sind auch die Leuchttürme entstanden. Die Schiffe tauchten nie wieder auf. Das Letzte, was der Kapitän sah, waren unsere Bermudashorts, wenn wir damit abends am Lagerfeuer saßen. Als lebende Versuchsobjekte hatten sie glücklicherweise ein paar mallorkinische Einheimische. Was wir zu der Zeit noch nicht wussten, wegen einer Sturmflutgefahr wurde Mallorca als zusätzlicher deutscher Bundesstaat von der Regierung evakuiert.
Leider gab es bei der Befehlsübergabe ein paar Fehler und die Inselaffen landeten auf Hokkaido, was ja nicht geplant war. Glücklicherweise hatten die Spanier überlebt und ernährten sich von Meeresfrüchten. Weil dem Sandman und mir so langweilig war, hatten wir angefangen am Feuer Musik zu machen. Er hatte auf seiner Stalinorgel die Melodie geliefert. Wir hatten zu der Zeit schon ein paar sehr tief gehende Balladen komponiert. „Ausgebombt“ und „Slaytanic Warfare“ waren nur ein paar davon. Leider wurden auch diese Titel ohne unser Wissen gecovert von Thrash-Matel-Bands wie Slayer und Sodom.
Wir waren weltbekannt als die Wildecker Schmerzbuben, bis man in Deutschland Jahre später eine ekelhafte Parodie mit ähnlichem Namen entdeckte. Auch die Mallorkiner wurden später bekannt als die Capri-Fischer und Teile von ihnen als die Kelly Family. Die Spanier konnten damals Hokkaido nicht aussprechen und benannten die Insel einfach in Capri um. Dort war nach der ersten Zündung auch der Titel „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ geschrieben worden.
Nach dieser ganzen Aktion wurden wir dann irgendwann von einer Spezialeinheit nach Hause geholt. Später hatte man das als Doku-Reihe unter dem Namen „Rambo“ verfilmt. Sandman und ich wollten das nutzen und etwas Neues machen. Wir wollten zum Film. Uns kam die Idee, einen Haufen Verrückte in einem Haus einzusperren und das Ganze zu filmen.
Blöderweise hat auch diesmal ein Holländer unsere Idee geklaut und machte daraus eine Fernsehshow namens Big Brother. Als wir uns für die erste Staffel bewarben, wollte man Probeläufe drehen. Leider waren wir nicht prädestiniert genug für diese Show und man sägte uns ab. Die Probeaufnahmen hat man unter dem Titel „The Cube“ veröffentlicht, natürlich ohne unser Wissen. Dann hatte wir vom Film die Schnauze voll und wollten doch wieder in das Musikgeschäft. Uns lief beim Sommerurlaub auf Sylt so ein Spinner aus Hamburg über den Weg. Der quatschte andauernd von Goldenen Schallplatten und wir verkauften ihm unsere Titel.
Als wir ihn mal in Tötensen besucht hatten, meinte er, dass wir beide nicht singen können. Wir bekamen keine Recall-Einladung, aber Sandman war schlau. Er besorgte auf der Flensburger Schwulentoilette so einen schmalzigen Schwanzlutscher und den jubelten wir unserem Musikgott unter. Der hatte trotzdem einen hammermäßigen Erfolg mit einer Gruppe namens Modern Talking. Der Sandman war zu Höherem berufen und wir wandten uns der Musik ab. Wir wollten beide Schriftsteller werden. Ich hatte so ein wirklich lächerliches Buch mit einem schwarzen Kreuz herausgebracht.
Leider nahmen mir die Leute meine Lügengeschichten in dem Buch „Die Bibel“ nicht ab und ich musste kurzer Hand in die Politik einsteigen. Das Manipulieren von Menschen war echt leicht und ich hatte mittlerweile 12 Jahre als Kanzler auf dem Buckel.
Ich hatte so herrlich geile Gesetze erlassen. Wie zum Beispiel, das Verbot der Bigamie in Deutschland. Der Sandman ist immer noch sauer. Er hätte ja Chance bei seiner Alpenschnecke gehabt, aber leider war er ja verheiratet und durfte durch mein Gesetz nur platonisch mit ihr verkehren. Der hatte echt Stielaugen bekommen.
Ich wurde natürlich von so einem komischen Comedystar der SPD abgelöst. Der hatte schon seine ersten 4 Jahre angerissen und war eigentlich weg vom Fenster. Konnte ja keiner ahnen, dass er nach einer Geschlechtsumwandlung als Ostdeutsche wieder auftaucht und die Partei gewechselt hatte. Unsere Wette, dass er die zwölf Jahre Saumagen-Regierung knackt, stand also noch. Mittlerweile sind die Zwölf Jahre sicher. Ich bin ja mal gespannt, was Angie-Gerd als Nächstes bringt.
Neulich rief er mitten in der Nacht an und meinte: „Les, du fettes Gehopse. Das deutsche Volk kann man so geil verarschen. Ich hab denen das Geld mit einer Einwegpfandpflicht aus der Tasche gezogen und noch Arbeitsplätze geschaffen. Ein Gesetz, wovon auch
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 20.09.2013
ISBN: 978-3-7309-5050-0
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch dem Autoren Sandman, der mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.