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1-8



Wiedergeboren
1.Teil
Entschlossen
Ich öffnete meine Augen. Ich war wach! Endlich. Ich schaute mich um. Mein Opa hatte früher öfters gesagt, dass ich die Welt verbessern konnte und ich etwas ganz besonderes bin. Und das würde ich ab heute tun! In meinen Augen schimmerten Tränen, ich hatte es überlebt. Nur wie sollte ich auf mich aufmerksam machen? Wie?
„HALLO!! Ist hier jemand? Helfen sie mir!“, brüllte ich. Da wurde meine Art Sarg geöffnet.
„Oh! Miss Jones, sie leben ja! Gott hat anscheinend ein Auge auf sie geworfen. Sie sind die Einzige die es gepackt hat. Sie haben ein halbes Jahr hier gelegen und haben es tatsächlich gepackt! Ihr Job beginnt übermorgen. Nun kommen sie!“, sagte der Beamte überaus glücklich. Während er mir raushalf, schüttelte er vor Fassungslosigkeit den Kopf. Nun zu mir. Ich bin Kath Jones und vierzehn Jahre alt. Meine Eltern sind bei einem Autounfallgestorben und ich muss mich alleine durchs Leben schlagen, was mir aber nicht viel ausmacht. Ich war nicht jemand der einem anderen hinterher weinte. Denn, das Leben geht weiter, sagte mein Opa immer. Ich hatte mich für diesen besonderen Job gemeldet, da er gut bezahlt war und Adrenalin versprach. Warum, denn nicht? Mein Leben war nichts besonderes, doch ich lebte es und das war das Wichtigste. Um den Willen zu testen wurde ich, mit 99 anderen Personen in Särge gesteckt. Wir wurden in Tiefkühl Lager gebracht und schliefen, doch nicht jeder überlebt das auch. Während dem Schlaf musste man einen Kampf ausstehen und zwar, den Überlebenskampf. In der Zeit wo man schlief flog man zu einem anderen Planeten um dort die Bedrohung zu vernichten dort. Drachen. Die Erde war so kaputt gegangen, dass man einen Neuen Planeten benötigte. Da kam nur der Drachenplant in Frage. 500 Lichtjahre entfernt. Die ganze Bevölkerung musste später hingebracht werden. Ich musste um ein paar 100 Drachen auslöschen. Mit dem Schwert hatte ich schon Erfahrung, ich trug immer eins mit mir. Da riss mich der Mitarbeiter aus meinen Gedanken.
„Hey! Träumen sie etwa? Folgen sie mir, ich bringe sie in ihre Suite. Essen sie auf jeden Fall was, sonst kippen sie uns noch um. Sie werden nachher, dem zweiten Überlebenden Drachentöter kennenlernen. Er ist ein Jahre älter und sie werden zusammen auf dem Planeten kämpfen. Enttäuschen sie uns beide nicht- ah hier ist ihre Suite. Öffnen sie es mit ihrem Finger im Skenfeld da drüben. Ich muss jetzt gehen, ein paar Tote entsorgen.“ Ich öffnete die Tür und staunte. So einen Luxus hatte ich noch nie gesehen! Eine dreistöckige Suite nur für mich. Wo war bitteschön der Kühlschrank? Nach langem Suchen fand ich ihn und bediente mich. Danach ging ich in mein Zimmer und machte mich frisch. Ich betrachtete mich im Spiegel. Die Kühlung hatte mich blasser gemacht, doch es war eine sehr hübsche Blässe. Ich hatte Walnussfarbendes Haar und zweifarbige Augen. Das eine rotbraun und das andere giftgrün. Ich zog mir einen schicken knappen Rock und eine weitgeschnittenes Shirt an. Plötzlich klopfte es an der Tür.
„Ja, kommen sie rein.“, rief ich hinunter. Ich lief mit schnellen die große Marmortreppe hinunter. Vor der Tür stand ein Junge. Er war groß und breitschultrig gebaut. Seine Muskeln waren riesig und er hatte dunkelblondes Haar. Seine Augen waren eisig blau.
„Miss Jones. Schön sie kennen zu lernen, ich bin Phil Monos. Ich bin auch ein Drachentöter, 15 Jahre alt und habe überlebt. Also bildet euch nicht ein, ihr wärt etwas besonderes, verstanden? Ich soll sie zum Leiter bringen“, sprach er kühl. Ich war verblüfft, dass er so unfreundlich war. Ich sagte gelassen: „Es freut mich auch sehr sie kennen zu lernen und behandeln sie mich nicht so, als wäre ich eine fünfjährige eingebildete Kuh. Ich hoffe das haben sie auch verstanden. Ich brauche keine Hilfe zum Leiter zu kommen. Und noch was: Ihre Hose ist nicht zu.“ Sein verdatterter Blick genügt mir, um aus der Suite zu rennen. Ich lief zügig zum Hauptsaal. Ich klopfte und ging hinein. Der Leiter stand auf und reichte mir seine Hand.
„Kath, es erfreut mich dich kennen zu lernen, ich darf dich doch so nennen, oder?“, sagte der Leiter erfreut.
„Nein, ich brauche meine Privatsphäre und die nehmen sie mir nicht! Wie heißen sie?“, sagte ich abweisend zum Leiter. Er lächelt, was aber nicht überzeugend rüber kam. „Antonio Marko. So warum sind sie nicht mit Mr. Monos gekommen? Er sollte sie doch holen.“
„Ich bin nicht hier, um einen Babysitter zu bekommen, sondern um zu kämpfen. Er ist anscheinend etwas lahm, wie es scheint.“ Da wurde die Tür aufgerissen und der Herr Monos stand in der Tür. Ich lächelte ihn unschuldig an.
„Herr Marko. Ich muss mich entschuldigen, dass ich sie nicht sicher hier her gebracht habe. Es tut mir orderordentlich leid!“, entschuldigte sich Phil und währenddessen würdigte er mich keines Blickes, „doch sie ist weggerannt.“ Ich flüsterte so, dass nur er es hören konnte: „Tja, mein Lieber, es rennt halt nicht jede hinter dir her. Schreib dir das hinter deine Ohren.“
„Es ist nicht so schlimm, doch jetzt müssen sie sich noch mehr beweisen um unser Vertrauen wieder zu gewinnen. Schließlich konnten sie nicht mal Miss Jones aufhalten. Nun kommen wir zum geschäftlichen…“
Ich ging überglücklich wieder in meine Suite. Nachdem Essen und des Gesprächs hatte ich ihm noch eine Bussi links und rechts gegeben. Er hatte mich böse angeschaut und ich war davon gegangen. Tja, so schnell kriegt man mich nicht runter. Ich ging in meine Suite und setzte mich auf das Sofa und schaute Fern. Da ging die Tür hinter mir auf und Phil stand in der Tür.
„Was willst du denn noch? Und es wäre höflicher zu klopfen.“, sagte ich keck.
„Nun“, erwiderte er, „das ist unsere Suite, falls es dir noch nicht aufgefallen ist. Sonst wäre ich gar nicht erst rein gekommen. Herr Marko hat das beschlossen, damit wir uns besser “kennen lernen“. Ich finde wir werden ein super Team werden. Ich gehe jetzt mal trainieren! Schlaf schön.“ Er schenkte mir ein arogantes Lächeln und ging in den Trainingsraum. Ich dachte nach. Übermorgen würden wir ein Team sein müssen. Aber dafür bekam ich jede Menge Geld um die Schulden zu bezahlen. Ich beschloss für das Training morgen rechtzeitig ins Bett zu gehen. Das hatte Herr Marko uns geraten. Ich legte mich hin und schlief schnell ein.
2.Kapitel
Ich wachte auf. Da war jemand in meinem Zimmer und zwar splitter nackt! Er bewegte sich langsam und geschmeidig. Ich zog mein Messer(ich hatte immer eins, egal zu welcher Zeit) und lauerte. Dann kam die Person mit einem Karacho ins Bett gehüpft. Ich war so überrumpelt und machte das Licht an. Ich drehte mich um und Phil lag im Bett, der gerade noch so die Decke um die Stelle geschlungen hatte, wo der Mann atmete.
„Wtf?! Was machst du in meinem Bett? Lauerst du mir etwa nach?! Geh raus! Ich würde mir gerne noch etwas anziehen.“, rief Phil erschrocken aus. Ich zog meine Beine an und hüpfte aus dem Bett. Dann sagte ich empört: „Deinem Bett?? Das ist mein Zimmer! Im Schrank sind Frauenklamotten und keine Männerklamotten? Und zieh dir beim nächsten Mal etwas an, wenn du durch die Flure läufst! Ich hätte dich sehen können!“ Phil wurde feuerrot im Gesicht und gestand, „Wir haben zwei Uhr nachts und ich habe mich noch geduscht nach dem Training. Sorry Man! Wie sollen wir das jetzt machen?“
„Was machen?!“
„Also ich meine… ich bin…nackt… und das ist dein Zimmer.“, stieß er vorsichtig aus. Ich lief ins Bad und brachte ihm ein Handtuch.
„So, ich drehe mich bei drei um und du schlingst dir das Tuch um die Hüfte und verschwindest sofort aus meinem Zimmer!“
„Warum sollte ich dir trauen?“
„Erstens hast du theoretisch keine Wahl und zweitens, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich Lust darauf habe dich so zu sehen. EINS, ZWEI,“
„Aber“, wollte er protestieren, doch ich zählte stur weiter, „DREI.“ Ich hörte wie dich Decke geruschelt wurde und er sagte darauf: „Ich bin fertig und gehe jetzt. Gute Nacht.“
Als er endlich gegangen war legte ich mich wieder hin, in der Hoffnung keine Alpträume zu bekommen.

Langsam schlug ich meine Augen auf. Der nervende Wecker klingelte. Ich haute einmal drauf, doch er piepste weiter. Och nö! Ich nahm ihn in die Hand, fand aber keinen Aus- Knopf und schmiss ihn einmal gegen die Wand. Da gab er endlich Ruhe. Ich machte mich fertig um rechtszeitig zu meinem Training zu kommen. Ich duschte mich und zog mir meine Arbeitskleidung an. Das Oberteil war bauchfrei und die Hose dazu war eine Pump- Hose. Alles sehr stylisch im schlichten schwarz. Ich ging den Korridor, die Treppe nach unten und frühstückte ein Müsli. Phil kam ein paar Minuten später. Er schaute nicht schlecht auf meine Arbeitsklamotten, doch dieser Blick war schnell wieder verschwunden. Er selbst hatte eine Pump- Hose an und oben hatte er ein weitgeschnittendes Muskelhemd. Die Farben waren in Grau. Heute hatte er seine Haare hochgegeelt und sah richtig gut aus.
„Morgen, na wie geschlafen? Ich meine, im richtigen Bett.“, sagte ich keck. Er murmelte was wie, ganz gut, doch ihm stieg keine Schamesröte ins Gesicht. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und sah runter auf mein Müsli. Phil stopfte sich zwei Brötchen rein und ging los ohne auf mich zu warten. Das war wieder mal sein Ego das mit ihm durchging. Als ich fertig war ging ich auch in den Trainingsraum und wartete auf den Lehrer. Nach ein paar schweigenden Minuten kam endlich ein Mann und eine Frau hinein und der Mann begrüßte uns: „Sehr geehrte Drachentöter, ich und meine Partnerin werden euch heute die Kunst des Drachentötens beibringen. Mein Name ist Tai Shun und meine Partnerin ist Thea Kuan. Miss Jones sie kommen mit mir mit und Herr Monos sie gehen mit Thea mit. Viel Erfolg!“
Ich folgte Tai Shun. Er lief elegant wie eine Raubkatze und machte mit seinen nackten Füßen keine Geräusche.
„Meister Shun, wo kommen sie her?“, fragte ich. Er antwortete: „Aus China. Sieht man mir doch an, oder? Ich habe das Drachentöten schon als kleines Kind gelernt. Zwar nur an unechten Drachen, aber ich habe es zu verstehen gelernt. Meine Urururgroßmutter hat gegen Drachen gekämpft, denn sie fielen einmal in unser Land ein. Wir konnten sie jedoch vertreiben und ausrotten. Zu dieser Zeit wusste man jedoch nicht, dass es noch einen Planeten mit Leben gibt.“
„Warum kämpft ihr nicht?“
„Wir wollen lehren, nicht töten. Wenn alle tot sind die es verstehen, dann keiner mehr lehren, oder? So wir sind da. Denk daran ihr habt nur einen Tag um es zu lernen. Den Rest müsst ihr euch selbst beibringen.“ Wir standen in einem Raum.
„Zuerst werden wir deine Techniken mit dem Schwert aufbessern. Zeig mir mal deine Klinge.“ Mit einer fliesenden Bewegung zog ich mein Kurzschwert hervor und hielt es ihm entgegen. Er nahm die Klinge in die Hand und begutachtete sie.
„Nichts Besonderes und viel zu stumpf. Damit würdest du bei einem Drachen keinen Kratzer hinterlassen. Hier such dir eins im Waffenschrank aus.“ Mir blieb der Mund offen stehen, als er mir die Schwerter zeigte. Ich schaute alle an. Es gab bis zu mehr als einen Meter lange und 20 Zentimeter breite, aber auch ganz kleine und dünne Schwerter. Ich fand das zweischneidige Schwert mit dem Drachen am besten. Es war fast einen Meter lang und hatte eine eisblaue Klinge. Ich deutete auf das Schwert.
„Ah, das ist eine sehr mächtige Waffe und kostbare. Das ist Ragnin. Du hast gut gewählt. Sie ist zu 90% aus Diamant und 10% aus Drachentränen. Sehr selten. Nun nimm sie dir und übe mit mir.“ Ich nahm es mir und er nahm sich ebenfalls ein Schwert. Es war das Längste das es gab und er drehte es geschickt in der Hand. Er verneigte sich und ich tat es ihm nach.
„Am wichtigsten ist die Führung, zeig mir wie gut du bist. Los!“
Ich stach nach vorne und er parierte mühelos. Ich drehte mich und schwang Ragnin. Ich gab mich ganz der Kampflust hin und Ragnin sauste um mich und machte dabei ein surren. Tai Shun sah mich staunent an. Diesen Moment nutze ich und hielt ihm meine Klinge an den Hals.
„Ok, ich gebe auf. Was war das eben, meine Liebe? Ich habe so etwas noch nie gesehen und gehört! Ich glaube du bist irgendwie mit der Klinge verbunden- im Geiste natürlich. Deine Technik ist zwar mehr auf Hau-drauf fixiert, aber das geht für den Anfang. Ich werde dir noch ein paar Tricks und Kniffs zeigen. Beginnen wir mit dem Training.“

Nach dem Training ging ich fix und fertig zurück in meine Suite. Ich korrigiere, unsere Suite. Als ich die Tür öffnete saß Phil auf dem Sofa und schaute sich einen Horrorfilm an. Er hatte den Ton so laut gestellt und hörte mich nicht reinkommen. Ich schlich mich langsam an, darauf bedacht keine Geräusche zu machen. Ich kannte den Film schon und wusste, dass gleich eine Erschreck-Szene war und genau in dem Moment schüttelte ich ihn und er sprang in die Luft. Dabei kreischte er wie ein Mädchen. Ich versteckte mich hinterm Sofa und wartete darauf, dass er sich wieder beruhigte. Dann nahm ich seinen Kopf und hielt ihn mit beiden Händen fest. Er riss sich herum und schaute mir ins Gesicht. Da schmiss ich mich auf den Boden und lachte, lachte, lachte und lachte. Sein Gesichtsausdruck war göttlich!
„Was sollte das denn jetzt?!“, rief er empört. Ich prustete weiter. „Nimm mich endlich ernst! Das ist ja nicht zum Aushalten!“
„Du kannst voll komisch gucken! Ich liebe den Gesichtsausdruck einfach!“
„Ach! Wie stellst du dir vor, wie es morgen laufen soll und die darauf folgenden Monate? Wir müssen zusammen arbeiten! Das geht nur, wenn du mich endlich ernst nimmst und aufhörst dich so kindisch zu benehmen!“
„Jetzt krieg dich mal ein, du Spielverderber! Irgendwie bekommen wir das schon hin… Das klappt schon“
„Sehr zuverlässige Antwort. Ich freue mich schon auf Zickenkrieg im Drachen.“
„Also gibst du zu, eine Zicke zu sein?“
„Hmpf! Ich geh jetzt mich hinlegen, morgen müssen wir fit sein!“, schimpfte er und stampfte in sein Zimmer. Ich grinste. Jetzt hatte er es begriffen- er brauch mich.
3. Kapitel
Gut gelaunt wachte ich auf. Heute ging es los! Ich sprang aus meinem Bett und zog mich um. Ich schaute aus meinem Fenster nach draußen. Überall waren Sterne und ich sah schon den ersten Drachenplanet Mond. Er war sehr weit entfernt vom Planet. Als kleinen Punkt sah ich den Drachenplaneten. Das große Raumschiff würde nicht hinfliegen, das war viel zu riskant. Ich ging gut gelaunt zur Treppe und zog Ragnin. Ich sprang über die Brüstung und ließ ihn schwingen. Sanft rollte ich mich auf den Boden ab und wirbelte noch einmal um mich mit ihm. Ich steckte Ragnin wieder in die Schwertscheide und zupfte meine Klamotten zu Recht. Da schaute ich auf und sah wie Phil der Löffel aus dem Mund fiel. Er zuckte zusammen als er merkte, dass ich ihn anschaute und setzte seine emotionslose Miene auf.
„Du hättest dir was brechen können. Lass das lieber.“, sagte er bestimmt.
„Dir auch einen schönen Morgen. Ab heute werde ich nicht mehr kindisch sein, ok? So wie du, aber du musst mich respektieren so wie ich bin verstanden?“
„Okay. Abgemacht und Übrigends cooler Salto.“
„Ich hab ein Salto gemacht?? Wie cool!“
„Nein Schertz war nur eine Schraube, hehe.“, erwiderte er grinsend, „jetzt sind wir Quitt, verstanden?“
„Nur weil du es bist. So jetzt esse ich mal ordentlich.“ Ich nahm mir eine Banane und einen riesigen Pott mit Müsli, da ich ja nicht wissen konnte, ob ich jemals wieder so etwas Leckeres essen konnte. Da kam Tai Shun und Thea Kuan in die Küche.
„So meine Drachentöter, seid ihr bereit? Wir sollen euch zum Leiter bringen. Aber vorher bekommt ihr eure Rüstungen. Kath folgen sie bitte Thea und Phil bitte mir. Bis gleich.“, sagte Meister Shun und ging aus der Suite. Ich folgte Thea Kuan. Als wir in dem Wirr aus Gängen endlich am Ziel angekommen waren öffnete sie die Tür. Wir traten hinein und ich schaute mich um. Auf dem Tisch in der Mitte des Raums lag ein Stoffteil. Als ich näher trat sah ich die zwei roten Klamotten. Eine Hose und ein Oberteil. Sie waren eigentlich genauso geschnitten wie die alten, doch diese waren aus anderem Stoff.
„Das ist speziell für dich angefertigt worden. Zieh sie mal an.“ Nachdem ich mich angezogen hatte, schaute ich an mir runter und sah, dass die Klamotten meine Figur sehr gut betonten.
„Was ist das für ein Stoff?“
„Streng geheim! Aber er kann dich unsichtbar machen für kurze Zeit, und wieder steht den Flammen eines Drachens und lässt keine Krallen durch. Außerdem kann er die Farbe wechseln. Drück auf das eingewebte Dreieck- Symbol. Jetzt bist du unsichtbar. Auf dem Kreis kannst du die Farbe ändern. Genauso! Mach dich wieder sichtbar und komm mit mir zum Leiter. Es geht bald los!

Die Klamotten waren ein Traum. Sie passten sich so meiner Haut an, dass ich noch leichter und graziöser laufen konnte. Da konnte selbst Thea Kuan nicht mithalten. Phil und Tai Shun waren schon da. Phil sah nicht schlecht aus in seinen Klamotten, doch ich ließ mir nichts anmerken. Da trat der Leiter ins Zimmer. Marko begrüßte uns:
„Hallo meine Freunde! Ich hoffe eure speziell angefertigten Arbeitskleidungen gefallen euch. Wir werden in etwa fünf Minuten zum Drachenplaneten aufbrechen mit einem etwas kleineren Raumschiff. Sonst noch Fragen? Ich werde euch mit Tai Shun und Thea Kuan mit euch kommen. Auf dem Planet werden wir einen Sammelplatz aussuchen, damit wir euch im Notfall aufsammeln können. Habt ihr eure Schwerter? Es gibt noch ein Team auf dem Planeten, das ist eure erste Aufgabe: Findet die beiden. Sie können euch helfen und euch beschützen. Sie haben bis jetzt vier Drachen erlegt. Ah Kath du hast Ragnin und Phil du hast Brisinje. Es sind Zwillingsschwerter wusstet ihr das? Sie bestehen beide zu 90% Diamanten. 10% Drachentränen hat Ragnin und Brisinje hat 10% Drachenfeueratem. Komisch ihr beide habt euch die teuersten und einzigartigsten Schwerter ausgesucht. Wunderbar, ihr habt Talent. Wenn ihr insgesamt 100 Drachen getötet habt, ist euer Job vorbei. Je schneller ihr fertig seid, desto mehr Bonus bekommen sie. Jedes 15 Jahr kommen neue Truppen um mit euch gegen die Drachen zu kämpfen. Jeden Monat werden wir uns am Sammelplatz treffen, so bekommen wir heraus wer noch lebt und wer nicht. Ihr werdet Medizinisch und mit Essen versorgt. Aber das reicht nicht für einen Monat das Essen, deswegen müsst ihr auch euer Essen versuchen selbst zu beschaffen. Verstanden? Damit ihr einen Zeitlichen Überblick habt, bekommt ihr hochtechnische Uhren. Sie sind Wasserfest und ihr bekommt alle Daten her. Auch Informationen über die Drachenart. Natürlich gibt es noch andere Tierarten, über sie bekommt ihr auch Infos. So, lasst uns einsteigen.“
Während des ganzen Gesprächs waren wir zum kleinen Raumschiff gegangen. Wir stiegen ein in das nur zehn Meter lange und vier Meter breite Raumschiff. Bei der Fahrt sagten wir kein Wort. Der Planet wurde größer und größer. Ich sah außerdem noch die anderen zwei Monde. Den vierten sah ich aber nirgendswo. Da fragte ich:“ Kommt es mir nur so vor, oder ist der Planet größer als die Erde?“
„Ja“, sagte Herr Marko, „er ist zweimal so groß wie die Erde, da die Menschenbevölkerung jedes Jahr wächst. Das ist eine gute Lösung.“
Ich nicke nur und schaute raus in den Weltraum. Nach einer viertel Stunde waren wir im Landeanflug. Wir mussten uns anschnallen und wir landeten auf einer grünen Fläche. Nach und nach stiegen wir aus. „So seid ihr bereit? Hier ein Rucksack mit Verpflegung. Wir müssen gehen, bevor uns ein Drache sieht. Findet die anderen! Bye!“, rief her Monos und stieg wieder ein. Thea Kuan und Tai Shun nickten mir und Phil zu und stiegen wieder ein. Jetzt waren wir auf uns allein gestellt.
2. Teil
Wildnis
4. Kapitel
Wir schauten uns um. Wie sollten wir die anderen bloß finden? Ich und Phil liefen in den Wald. Überall waren Bäume. Das musste alles gerodet werden damit hier Leute leben konnten.
„Wo sollen wir anfangen zu suchen? Hier sind keine Spuren von anderen Personen. Außerdem wird es bald dunkel.“, flüsterte ich Phil zu.
„Warum flüsterst du? Wir laufen jetzt einfach mal weiter und schauen uns nach einem Schlafplatz um. Essen muss es hier auch irgendwo geben. Ich frage mich, ob die Früchte da oben essbar sind. Klettern wir mal da hoch und schauen uns um.“, sagte Phil zurück. Ich antwortete: „Ich flüstere deswegen, weil hier überall irgendwelche Tiere lauern die uns Fressen wollen! Ich möchte länger überleben, als einer Minute. Ich hoffe du verstehst mich. Okay, ich komme mit dir.“
Also kletterten wir beide die Bäume empor. Es waren andere Baumarten, viel größer und breiter. Endlich als wir oben angekommen waren konnte ich mich umschauen. Was für eine Aussicht! Ich war überwältigt. Rings um uns waren pinke Früchte, die den Drachenfrüchten auf der Erde ähnlich sahen. Phil griff nach einer und riss sie ab. Bevor er hinein beißen konnte nahm ich sie ihm ab und schaute meine Uhr an.
„Hey!“, protestierte er, „Das ist meine! Mach dir gefälligst eine eigene ab!“
„Woher willst du wissen, dass man sie essen kann? Am Ende liegst du noch schwächelnd in der Ecke. Und das passt dann überhaupt nicht zu deinem Ego. Wie funktionieren diese verdammten Uhren?? Ich blick da überhaupt nicht durch.“ Ich drückte wild auf der Uhr mit Touchscreen rum, doch ich bekam kein Ergebnis raus. Da drückte ich auf: Aufspüren! Ein Pfeil zeigte hinter uns und ich drehte mich gerade noch rechtzeitig um. Ich schmiss mich rückwärts den Baum runter und landete zusammen gekrümmt auf dem Boden. Ich war 15 Meter runtergefallen und auf den Füßen gelandet- da konnten selbst meine Schuhe nicht helfen. Wo blieb nur Phil? Ich hatte gerade noch einen Schatten gesehen und war runter gesprungen. Da hörte ich Kampfgeräusche. Und kletterte langsam den Baum auf der anderen Seite nach oben. Dann schmiss ich mich auf den Ast und ließ Ragnin schwingen. Ich drehte eine Pirouette und erwischte den Gegner insgesamt fünf Mal. Dann viel er bewusstlos vom Baum auf den Boden. Ich atmete ein und langsam wieder aus, damit ich mich wieder beruhigte. Ich drehte mich zu Phil langsam um und schaute ob er verletzt war.
„Geht´s? Was war das?“, fragte ich. Ich schaute runter wo das Wesen erschöpft lag. Phil schüttelte den Kopf. „Wie konntest du nur so schnell reagieren? Mir ist zum Glück noch Zeit geblieben um mich zu verteidigen.“
„Ach, das kommt mit der Zeit“, erwiderte ich grinsend, „komm lass uns dieses Viech anschauen. Das ist noch nicht ganz k.o.“ Ich hüpfte vom Baum und machte eine Rolle um mir nicht wieder weh zu tun. Dieses Mal klappte es. Phil sprang auch runter. Er zog sich den Rucksack auf und, zog wie ich, sein Schwert. Das Tier hatte glatte, schwarze Haut und riesige Hauer. Außerdem vier Pfoten die fünf, Zehnzentimeter lange Krallen hatte das Tier dazu.
„Puh, zum Glück hat es dich nicht gekratzt. Das hätte weh getan, wenn es dich erwischt hätte. Ich werde dem jetzt mal den Rest geben.“
Ich zog mein Messer und hielt es dem Tier an den Hals. Ich zog einmal schnell und es war tot. Phil zuckte zusammen, das spürte ich. Dann fing ich an eine Kralle raus zu schneiden. Schließich hielt ich eine Fünfzehnzentimeter lange Kralle in der Hand. Phil schaute mich schockiert an: „Was machst du da? Du kannst viel einfacher mit einem Tot umgehen als ich.“
„Die Kralle nehme ich als Trophäe und außerdem kann man sich mit ihr auch gut verteidigen. Ich habe schon oft jemanden sterben sehen. Da ist dieser schnelle und betäubte Tot nichts dagegen. Schau es hat die Augen geschlossen. Komm lass uns nach einem Schlafplatz uns umschauen.“ Da sah ich in ein paar Metern Entfernung einen riesigen Baum der so die Äste hatte, dass man sich ein Lager darauf bauen konnte. Ich zeigte auf ihn und Phil folgte mir. Wir kletterten mühsam hinauf. Palmenblättern legte ich so hin, dass man auf ihnen schlafen konnte. Mir knurrte der Magen und auf einmal fing es an zu regnen. Ich zog ein paar riesige Blätter so hin, sodass wir es trocken hatten. Phil schaute mir dabei fasziniert zu. Schließlich deutete ich auf den Rucksack und sagte: „Lass uns mal reinschauen und gucken was drinnen ist.“
Phil öffnete ihn und hervor kamen ein Messer, Pfeile, Bogen, Essen und die Frucht von vorhin. Ich nahm mein Messer und schnitt von einem Laib Brot zwei Scheiben ab. Ich teilte mir es mit Phil und wir legten noch eine Scheibe Wurst darauf. Es war eine wunderschöne Landschaft. Wo hielten sich nur Drachen auf? Ich schaute auf meine Uhr. Es gab vier Felder- auf dem ersten stand Aufspüren, auf dem zweiten Scannen, auf dem dritten Uhrzeit und auf dem vierten Finden. Ich drückte auf Finden und der Pfeil zeigte direkt auf Phil. Ok, der war um den Partner zu finden. Es gab aber noch zwei kleiner Pfeile. Das könnten die anderen zwei Drachentöter sein! Ich drückte danach auf Scannen und ein Strahl schoss aus meiner Uhr. Phil reagierte sofort und hielt die Frucht in das Licht. Auf dem Display erschien
„Schale hochgiftig!! Nur der Kern essbar. Genannt Waldenfrucht und gehört zu dem Stamm der………“
„Oh, sie einer mal an. Ich habe dir dein Leben gerettet, Phil. Die Schale ist hoch giftig.“
„Kann vorkommen. Jetzt weiß ich´s.“, brummte er.
Ich grinste und drückt auf Aufspüren. Mir wurde sofort die Umgebung gezeigt auf einer Karte. Überall wurden Tiere angezeigt, die in der Nähe waren. Kein Drache in Sicht auf 500 Metern. Das war beruhigend zum einschlafend.
„Wir machen uns unsichtbar zum schlafen, ok?“, fragte ich.
„Wir müssen trotzdem vorsichtig sein, jedes Fich kann uns riechen und hören.“, antwortete Phil. Ich nickte, machte mich unsichtbar und schloss langsam die Augen. Morgen würden wir zu den anderen stoßen.
5. Kapitel
Gut gelaunt öffnete ich meine Augen. Ich erschrak als ich Phil nirgends sehen konnte. Ich schaute auf den Boden, dort war er auch nicht. Dann rannte ich auf die andere Seite vom Lager im Baum und viel der Länge nach hin. Ich ließ einen Schrei ausfahren. Ich kratzte mir meinen Ellenbogen leicht auf und ich guckte um mich um zu erkennen worüber ich gestolpert war. Da merkte ich, dass ein kleines Blatt nach gab, direkt vor mir und mir fiel es wieder ein. Wir hatten uns unsichtbar gemacht! Ich drückte auf das Dreieck um mich sichtbar zu machen. Da lachte Phil vor mir und wurde wieder sichtbar.
„Man war ich bescheuert!“, sagte er und holte die Frucht aus dem Rucksack. Mit dem Messer schnitt er sie auf und holte den Kern hervor. Er brach ihn vorsichtig und gab mir eine Hälfte. Ich biss hinein und erlebte das pure Geschmackserlebnis. Fruchtig und nussig zugleich schmeckte der harte Kern. Nach dem wir alles gegessen hatten, drückte ich auf Finden und bekam angezeigt wo sich die beiden anderen Aufhielten. Ich stöhnte auf.
„Was?“
„Die Strecke zu den anderen dauert drei Tage lang! Das wird ungemütlich. Komm lass uns aufbrechen.“, antwortete ich.
Wir schulterten unsere Schwerter und gingen auf direktem Wege zu den anderen. Ab und zu schaute ich auf die Uhr um nach anderen Wesen Ausschau zu halten, doch bedrohliche waren nirgends. Also liefen wir.


Schon einen Tag lang wanderten wir durch das Dickicht aus Bäumen. Mir fingen an die Füße weh zu tun und viel gegessen hatten wir auch nicht wirklich. Ich schaute mir Phil an. Er sah auch nicht glücklich aus, doch er gab nicht auf. Da schaute er auf und sagte begeistert: „Kath, schau! Da vorne ist eine Lichtung mit Pilzen. Vielleicht können wir davon welche essen! Komm!“ Er nahm mich an der Hand und zog mich hinter ihm her. Tatsächlich waren riesige Pilze überall. Phil scannte sie und schaute sich an, was ihm angezeigt wurde. Er stieß einen Freudenschrei aus und pflückte sich einen Pilz. Herzhaft biss er hinein und ließ mich selbst auch einmal beißen. Der Pilz schmeckt wirklich gut! Ich nahm mir gleich einen weiteren und biss hinein. Ich und Phil teilten uns auf um gut aussehende Pilze zu pflücken, die wir mitnehmen konnten auf unsere Reise. Da hörte ich zwei Schreie; einen nicht ganz so männlichen von Phil und ein neuen, von irgendeinem Tier.

Phil
Ich konnte es nicht fassen! Vor mir stand ein riesiger Drache! Er war zehn Meter, oder so groß und hatte ein Maul voller riesiger Zähne. Ich zückte mein Schwert. Wo sollte ich bei dem Fich zustechen? Also nahm ich die einzige Möglichkeit in Betracht die es gab: rennen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte in die entgegengesetzte Richtung. Der Drache brüllte und kam mir hinterher gestapft. Er war zwar so langsamer als ich, aber seine Schritte waren sehr groß. Ich blickte hinter mich und da sah ich Kath. Sie war auf einen Baum geklettert und wartete, dass der Drache daran vorbei rannte. Da schlug ich einen Bogen und rannte genau am Baum vorbei, der Drache mir dicht auf den Fersen. Plötzlich schoss Kath aus dem Baum und sprang auf den Drachen. Sie schwang ihr Schwert um sich und steckte es genau zwischen die Schuppen und drehte es im Fleisch ein paar Mal herum. Der Drache brüllte und riss den Kopf rum. Kath flog mit Schwert vom Drachen und rollte sich gerade noch rechtzeitig ab, um sich nicht das Genick zu brechen. Der Drache drehte mir den Rücken zu und ich schlug ihm den drei Meter Schwanz ab. Sofort verfaulte die Schnittwunde und sah aus als wäre sie verbrannt. Ich schaute auf Brisinje an und sah, dass es flammend leuchtete. Der Drache brüllte erneut auf und schnappte mich mit den Krallen und drückte zu. Der Blick von ihm sah gequält aus. Da kam Kath und stach ihm das Schwert in den ungesicherten Bauch. Der Drache riss die Augen auf und schaute mich erschrocken an. Er ließ mich fallen und ich konnte mich noch abrollen. Der Drache fiel der Länge nach hin. Genau vor Kath, so dass sie ihm in die Augen schauen konnte. Kath fiel auf die Knie und wurde bewusstlos.


6. Kapitel
Kath
*Wo war ich? Ich schaute mich um und erkannte, dass ich im Weltraum war. Um mich herum waren überall Sterne. Da türmte sich plötzlich ein riesiger Berg vor mir auf. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass es ein Drache war. Den Drachen den ich gerade getötet hatte war zehnmal so klein wie dieser. Mit mächtiger Stimme sprach er: „Thalia, du bist endlich da. Ich habe dich erwartet. Sei gegrüßt. Du musst noch fünf Jahre hier bleiben, dann kannst du dich wieder in deine alte Form verwandeln. Ich bin so glücklich- aber warum hast du Domm getötet?“ Ich schaute irritiert, den riesigen Drachen an und rief zu ihm hoch: „Ich heiße Kath und nicht Thalia. Und diesen Domm habe ich nur getötet, weil er meinen Freund töten wollte!“
„Er ist einfach in sein Revier gekommen und hat ihn nicht gefragt. Ich konnte Domm verstehen. Du erinnerst dich gar nicht mehr, oder?“
„Es gibt nichts, woran ich mich nicht erinnern könnte. Ich war noch nie ein Drache. Ich bin hier um zu töten.“
„Schweig! Du bist nicht hier um zu töten. Du bist gestorben, so wie es prophezeit war und bist hier wieder als Mensch. Du musst die Menschen von unserem Planeten vertreiben. Sie würde alles zerstören! Kath du musst dich erinnern! Je länger du auf dem Planeten bist, desto mehr Erinnerungen werden zurück kommen.“
„Ok, ich werde eine Nacht darüber schlafen, doch darf Phil bei mir bleiben?“
„Nein, kein Mensch darf je mehr den Planet betreten. Wir geben dir fünf Tage Zeit um alle Menschen, die du liebst zurück zu schicken. Ansonsten wird jeder Mensch sterben, da wir angreifen werden. Mein Name, da du dich nicht erinnerst ist Daker. Der Anführer aller Drachen. Kehre nun zurück und denke daran: erinnere dich…“*
Ich schlug die Augen auf. Phils Kopf war über meinen und sah voll verstört aus.
„Kath… geht´s dir gut?“, fragte er leise.
„Ja. Geht schon. Ist er… tot?“ Phil nickte und ich richtete mich auf. Ich schüttelte nur den Kopf. Was war das eben gewesen? Anscheinend musste ich mir den Kopf angeschlagen haben. Ich schaute auf meine Uhr. Wie konnte ich nur so doof sein und nicht auf den Screen zu gucken? Dann wäre uns das jetzt erspart geblieben. Irgendwie waren wir beide nicht glücklich darüber, dass wir den Drachen erlegt hatten, doch das war unser Auftrag. Die Vorstellung noch 99 weitere zu töten fand ich nicht wirklich toll.
„Wir müssen ein Lager suchen, da es langsam duster wird. Komm steh auf.“, murmelte Phil und streckte mir seine Hand entgegen, die ich dankbar nahm. Er zog mich hoch und nahm mich huckepack, was total überraschend war. In den Bäumen fanden wir dann endlich ein Lager und ich machte mich unsichtbar. Mist, dass hatten wir auch nicht zu unserem Vorteil genutzt. Kein Wesen in Sicht und noch ein Tag Reise um zu den anderen zu kommen. In Phils Armen schlief ich mit einem wundschönen Gefühl Geborgenheit ein.

“Ich erinnerte mich dunkel. Ein berauschender Kampf gegen zwei Menschlinge. So schmächtig und doch stark. Es waren Geschwister, das erkannte ich am Geruch, doch warum bekämpfte, sie mich und waren auf unserem Planeten? Sie hatten mein riesiges Revier betreten und mein Stolz war verletzt worden dadurch. Wie konnten sie es wagen? Endlich hatte ich das Mädchen gefangen in der Hand, doch plötzlich war sie verschwunden. Da rammte der Junge mir seinen Dreizack in den Bauch und ich viel auf den Boden. Meine gequälten Schreie drangen durch die Nacht.“

Ich schrak hoch. Die Sonne ließ ihre warmen Strahlen übermeinen Körper strahlen. Phil öffnete langsam die Augen. Er schaute mich verwirrt an und ich merkte, dass er vergessen hatte sich unsichtbar zu machen. Ich machte mich auch sichtbar und er lächelte. „Was ist? Schlecht geschlafen?“
„Ja, aber ich glaube, ich muss dir was erzählen…Aber du wirst es mir eh nicht glauben. Mein wahrer Name ist Thalia…“
„Ich werde alles dir glauben! Nun erzähl schon.“ Da erzähle ich ihm, davon das ich ein Drache war und alles andere. Als ich fertig war, schaute er mich verwirrt an.
„Also du glaubst du bist ein Drache, der den Körper nach dem Tod gewechselt hat und den Drachen Frieden bringen soll?“
„Gewechselt würde ich das nicht nennen, eher wiedergeboren. Glaubst du mir?“
„Hast du Beweise? Nicht das du mich wieder versuchst auf den Arm zu nehmen.“
Ich überlegte kurz. Da erinnerte ich mich an mein Muttermal das ein Drachen war. Ich zeigte ihm meinen Arm und er schaute nicht schlecht. Dann sprang ich aus dem Lager und segelte auf den Boden sanft zu.
„Siehst du? Ich spüre die Luftströmungen und kann mit ihnen Segeln.“ Ich sprang zu ihm auf den 15 Meter hohen Baum zurück und drückte die Luft um mich weg. Er schaute mich fassungslos an. Nach einem Moment nickte er und flüsterte in mein Ohr: „Ich glaube dir. Und ich kann nicht bei dir bleiben?“ Ich schüttelte traurig den Kopf.
„Wir müssen aufbrechen und die anderen finden. Komm.“ Auf dem Display von meiner Uhr stand das wir sie in drei Stunden antreffen würden. Langsam liefen wir los und aßen auf dem Weg die restlichen Pilze.
Nach drei Stunde sah ich das jemand sich in einem Baum bewegen. Ich blieb stehen und kletterte lautlos in den Baum. Da erkannte ich den Jungen. Meinen Mörder! In mir kam die Wut hoch und ich stürzte mich mit gezogenem Schwert auf ihm. Ich riss ihn aus dem Baum und wir krachten zu Boden, wobei ich auf ihm landete. Da sprang mir seine Schwester auf den Rücken und verpasste mir einen Faustschlag. Ich taumelte zurück und fiel auf den Rücken. Das Mädchen setzte sich auf mich. Sie versetzte mir Backpfeifen und plötzlich hielt sie inne. Sie starrte mir direkt in meine zweifarbigen Augen. Diesen Moment nutzte ich und rollte mich auf sie. Ich hielt ihr mein Schwert an den Hals. Ich ritzte ihr ein bisschen in den Hals aus Rachesucht. Da kam Phil aus dem Busch gestürmt und schmiss sich gerade noch rechtzeitig auf den jungen Mann, der mir gerade sein Schwert in den Rücken bohren wollte. Sie lieferten sich eine Prügelei vom Allerfeinsten. Da sprang das Mädchen auf und zog auch ihr Schwert. Wir ließen die Schwerter kämpfen. Doch nach kurzer Zeit merkte man deutlich, dass sie geschickter war und einfach mehr Erfahrung hatte. Ehe ich mich versah stand ich mit dem Rücken an einem Baum und sie hielt mir ihr Schwert an die Kehle. Sie lachte schnippisch und drückte langsam zu. Dann stieß ich einfach zu. Mitten in ihr Brustbein. Sie stieß ein gurgeln aus und spuckte Blut. Ich flüsterte ihr ins Ohr: „Dafür, dass ihr unschuldigen das Leben genommen habt.“ Dann zog ich mein Schwert mit einem Ruck aus ihrem Körper und sie viel tot auf den Boden. Ich schaute mich nach Phil und dem anderen Jungen um, doch konnte nur den Jungen sehen. Er schlug wild mit seinem Langschwert um sich doch Phil war unsichtbar. Ich schlenderte langsam auf den Jungen zu und er beachtete mich nicht. Dann hatte Phil ihm das Schwert rückwärts an den Hals gelegt und er sah mich an. Ich schaute ihm genau in die Augen. Ja, das war er. Diese grauen Augen und der Ausdruck im Gesicht.
„Erinnerst du dich an mich?“
„Ja“, stieß er aus, „aber das ist nicht möglich…“
„Anscheinend doch oder? Willst du mir noch irgendetwas sagen bevor du stirbst wie deine kleine Schwester?“
„Nein, nicht meine Schwester!“
„Oh doch. Jetzt weißt du wie es sich anfühlt, wenn deine Freunde, Verwandten oder deine Familie sterben. Das ist für meine!“ Und ich stach ihm genau ins Herz, genau dort wo er mich getötet hatte. Dann viel er auf die Knie vor mich und viel weinend auf den Boden. Das war das einigste an das ich mich erinnern konnte, bevor ich bewusstlos wurde.
3. Teil
Erkenntnis und Verbannung
7. Kapitel
Ich war wieder in dem Sternenmeer. Daker richtete sich vor mir auf.
„Du hast dich erinnert. Das erfreut das ganze Drachenland. Derzeit befinden sich keine Menschen mehr auf dem Planeten. Herzlichen Glückwunsch! Wir werden schon heute die anderen vertreiben. Wir brechen in der Dämmerung auf. Wir haben dir viel zu verdanken!“
„Aber… Phil ist ein Mensch. Was wird mit ihm passieren?“
„Ich habe dein Inneres erforscht und habe erkannt, dass du ein Mensch bleiben willst. Domm hat ihm verziehen und hat ihm bei seinem Tod seine Kräfte übertragen. Er wird bald genauso sein wie du. Bedeutet er kann sich in einen Menschen und Drachen verwandeln. So wie du auch.“
Ich stieß einen Freudenschrei aus und wachte lachend wieder auf.
„Könntest du das bitte mal lassen, andauernd bewusstlos zu werden?!“, schimpfte Phil mit mir. Ich lachte ihn an: „Du darfst hier bleiben! Und wir können uns beide in einen Drachen verwandeln.“ Ich nahm seinen Arm und zeigte ihm ein Mal auf dem Arm und erklärte ihm alles. Er schmunzelte mich an. Ich konzentrierte mich auf das Symbol und war ein Drache! Ich schlug mit den Flügeln und hüpfte in die Luft. Ich war nicht ansatzweise so groß wie ein Drache aber an mir war alles so wie bei einem ausgewachsenem Drachen. Phil verwandelte sich wie ich und schaute mich fröhlich an. Langsam wurde es dunkel und die Blüten, die wir vorher nicht wahrgenommen hatten leuchteten in einem schönen blauen Ton. ¬Da flogen riesige Schatten durch die Nacht und landeten auf der Lichtung. Ich sah genau hin und erkannte Daker und zwei andere Giganten. Ich grüße die drei und Phil folgte mir leicht verwirrt.
„Nun meine Lieben, heute wird der Kampf entscheiden, ob wir frei leben oder sterben. Wir haben alle Drachen zusammen getrommelt und sind bereit zu kämpfen. Ihr bleibt hier und dürft zugucken, wie das die großen machen. Phil es freut mich übrigens dich kennen zu lernen. Passt auf euch auf!“
Ich wollte protestieren und mit mischen, doch Daker brüllte und spie Feuer. Dann erhob er sich mit den anderen zwei Drachen in die Luft. Sie flogen in das Weltall und hinter ihnen flogen mehrere hundert Drachen aller Art her, die sich aus dem Wald erhoben. Voller Bewunderung schauten wir ihnen hinterher, wie sie in völliger Anmut durch die Luft schwebten. Man konnte meinen die Nacht war für diesen Kampf gemacht. Ich wandelte mich wieder zurück und Phil tat es mir nach. Wir legten uns auf die Wiese und schauten zusammen in die Sterne. Ab und zu sah man riesige Lichter plötzlich aufleuchten und da wusste man, dass sie einen Treffer landeten. Ich war froh bei Phil zu sein und ab und zu schaute ich in seine strahlend blauen Augen. Hoffentlich würden sie es überleben. Doch eins war sicher:
Sie konnten nur frei werden.

4. Teil
Freiheit?
8. Kapitel
Ich öffnete meine Augen. Ich war wach! Endlich. Ich schaute mich um. Ich war unsicher. Hatten sie es überlebt? Da sah ich ihn und ich wusste, dass ich nur bei ihm bleiben wollte. Über mir flog ein Drache. Es war Daker. Ich schmunzelte, sie hatten es gepackt. Warum hatte ich nur daran gezweifelt? Phil beugte sich zu mir runter und küsste mich auf meine Wange. Ich war zu Hause… Und hatte eine Familie…
Ich war froh, die Augen geöffnet zu haben.

Impressum

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Tag der Veröffentlichung: 14.04.2012

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