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Prolog


Riesige Wolken türmten sich vor ihm auf, bedrohlich wie ein Monster am sternelosen Nachthimmel. Er sah nach unten, sichtlich nervös, und konnte viele Meter entfernt die glitzernden Dächer der Akademie erkennen, über der er auf seinem Phoenix schwebte. Die grauen Nebelschwaden vor ihm schienen sich immer wieder neu zu formen, als müssten sie etwas verbergen. Etwas,das keiner vorher schon einmal gesehen hatte. Blitze zuckten, wie plötzlich entstanden, durch den Himmel und er meinte,leise Schreie zu hören. Misstrauisch tätschelte er den Hals seines treuen Tieres und zog seine Kapuze schützend gegen den Wind zusammen, der das Gefühl von Macht und Armut zugleich mit sich brachte. Irgendetwas in ihm befahl ihm, wieder zurückzufliegen, doch er zögerte kurz und holte schließlich ein paar Steine hervor, die er im Notfall als Waffe per Telekinese von sich schleudern konnte. Doch die verlorene Zeit war ein paar Sekunden zu lang. Kurz nachdem das unangenehme Magengefühl ihm klarmachte, dass hier etwas nicht stimmte, schrammte etwas spitzes seinen Hals. Reflexartig schoss seine freie Hand zu der schmerzenden Stelle und er spürte das Blut über seine Finger laufen, dass aus der Wunde kam, die durch einen Nagel verursacht worden war, der sich tief in seinen Hals gebohrt hatte.Mit diesem Augenblick, nein, durch das heiße Blut, das nicht aufhören wollte zu strömen, wusste er, dass er sterben würde. Ein seltsames Pochen durchfuhr seinen Körper und ließ ihn vor Schmerzen erblinden, die sich wie qualvoll züngelnde Feuerzungen über seinem Körper ausbreiteten. Die Kraft schwand mit seinem letzten, leisen Atemzug aus seinen geschundenen Fingern, die sich um ein kleines Amulett geschlossen hatten und als er in die Tiefe fiel, dachte er nur an seinen Phoenix und die Akademie. Die Akademie, in der er gleich tot auf dem Hof liegen würde, die Menschheit, die er in Schrecken versetzten würde, in die Akademie, die versuchte, das Rätsel zu lösen, aber nicht wusste, dass sie mit dem alleinigen Versuch ihr sicheres Todesurteil unterschrieben hatte.

Kapitel 1- Frei


Die Augen auf den Horizont gerichtet, schoss ich durch die Luft. Lange Strähnen meines schokobraunen Haares flatterten in meinem Gesicht, doch das störte mich nicht im Geringsten. Ich hob meine Nase in den Wind, schloss die Augen und stieß einen Freudenschrei aus. Der Himmel zauberte mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht, obwohl er inzwischen nichts Neues mehr für mich war. Fast beiläufig strich ich über die schimmernde Oberfläche des kleinen Glücksanhängers, den Mom mir geschenkt hatte. Lumieen, mein Phoenix, schien sich auch zu freuen, er bog sich unter mir und stellte seine feuerroten Federn auf, er brannte regelrecht vor Energie. Wie immer, wenn wir hoch durch die Lüfte flogen. Tief über Lumieens Rücken gebeugt flitzte ich durch die abkühlende Abendluft und betrachtete die untergehende Sonne, die rote Flecken an den Himmel malte. Wie wunderschön sie doch war, fast so elegant wie die Spur aus glimmenden Funken, die Lumieen immer hinterließ, wenn er sich mit mir auf dem Rücken austobte. Lumieen und ich, wir gehörten zusammen, wir gehörten in die Luft. Wenn ich auf der Erde war, war das für mich manchmal bedrückend, ich fühlte mich eingepfercht. In der Luft dagegen würde ich mich ohne zu zögern von Lumieens Rücken werfen, ich glaubte daran, dass der Wind mich ergreifen und über die Wipfel der höchsten Bäume Islingtons tragen würde.
Islington, das ist die große Stadt, neben der das Internat steht, indem ich schon seit einer halben Ewigkeit wohnte. Ich mochte keine Großstädte, generell war ich nicht gerne unter vielen Menschen. Schon allein wegen des sengenden Geruchs nach Abgasen ging ich nie in die Stadt sondern bevorzugte es, auf Lumieen meine Kreise über der Akademie zu ziehen.
"Luna, du vergisst dich!" Sol schmunzelte belustigt, als er mit Fox an mir vorbeizog. Er beugte sich tief über dessen Rücken und schwenkte vor mich, genau auf meine Flugbahn. Dann zog er Fox hart nach oben,nur um gleich wieder, nach einem geglückten Salto, mit einem mörderischen Tempo von hinten auf mich zuzubrettern. Ich rollte mit den Augen, als er nach einem gekonnten Schlenker dicht neben mir flog und sein breitestes Grinsen aufsetzte.
"Angeber!" Ich spornte Lumieen mit einem leichten Druck meiner Waden an und ließ mich vom Wind auf meinen Fluglehrer zutreiben. Die günstigen Luftströme nutzte ich aus, und beschleunigte aufs äußerste Tempo. Nur zwei Meter vor Fox rollte ich mich seitlich weg und flog in einem großen Bogen zu Sol zurück. Grinsend erwartete ich ein Lob, doch er blickte mich unbeeindruckt an, die Mundwinkel zu einem spöttischen Grinsen verzogen. Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust und erwiederte seinen Blick. Sol wusste, wie er mich dazu bringen konnte, an meine Grenzen zu gehen: durch reine Provokation. Diesen Trick benutzte er schon seit unserer ersten gemeinsamen Flugstunde. Mitlerweile war das Training mit ihm zur Routine geworden, mehr noch: Sol war mir ans Herz gewachsen. Anfangs hielt ich nicht viel von dem verschlossenen und geheimnisvollen Menschen, aber schon nach einer kurzen Zeit lernte ich seine verborgensten Seiten kennen und entdeckte ihn noch einmal neu. So fand ich zum Beispiel auch seine Schwäche fürs Kochen.
"Luna, das kannst du eindeutig besser. So hätte das auch ein blutiger Anfänger hinkriegen können." Das hatte gesessen. Er wagte es, mich nach Jahrelangem Training so darzustellen? Gespielt Beleidigt blickte ich weg, bereute das aber sofort, als ich ein genugtuendes Kichern neben mir hörte. Ich wusste, das Sol mich wirklich gerne ärgerte. "Tu etwas, was ich mal nicht erwarte!Ich kann alle deine Handlungen an deinen Bewegungen voraussehen!" Ich verengte die Augen. Sol war ein wirklich guter Fluglehrer, einer meiner besten Freunde und der einzige der mich zu provozieren wusste. Seine Fähigkeiten waren unschätzbar weit entwickelt und ich konnte mich glücklich schätzen, von so einem Flieger- Ass, der noch dazu ein Freund von mir war, zu lernen. Aber Sollte er haben, was er wollte. Ich trieb Lumieen an, und sauste mit vollem Tempo schnurstracks auf Fox zu. Sol beobachtete mich wieder mächtig unbeeindruckt. Aber anstatt mich darauf zu konzentrieren, rechtzeitig auszuweichen, streckte ich unauffällig eine Hand aus, sandte Energie aus meinen Fingerspitzen und packte mit dieser Energie in Form von unsichtbaren Schnüren eine Baumspitze. Ich sauste noch immer mit vollem Tempo auf den mich inzwischen verwirrt anblickenden Sol zu. Warscheinlich hatte ich bei meinem ersten Versuch bei diesem Abstand das Tempo schon erheblich gedrosselt. Kurz bevor ich einen unangenehmen Zusammenstoß riskierte, ließ ich den Baumwipfel, den ich per Telekinese unter Kontrolle hielt, in richtung Sol schnappen und er wurde mir, samt Fox, promt aus dem Weg gefegt.Ich kratzte scharf die Kurve und kam lachend auf ihn zugeflogen.
"Das hast du nicht erwartet, eh?" schleuderte ich ihm ins Gesicht, als ich vor ihm zum Stehen kam. Ich sah den verärgerten Audruck in seinen Augen und musste grinsen. Egal in welcher Stimmung er war, man sah Sol an, dass er schon mehr erlebt hatte als so manch anderer. Er war schon Fluglehrer an zig verschiedenen Schulen, verteilt über eine sehr große Fläche, gewesen, und hatte sich erst letztes Jahr entschlossen, hier zu bleiben. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und zog triumphierend eine Augenbraue in die Höhe, wärend er sich immernoch damit abmühte, seine alte Position auf Fox's Rücken zwischen seinen riesigen Schwingen wieder zu finden. Normalerweise konnte ihn nichts aus dem Sattel werfen, doch manchmal fand ich einen verletzlichen Punkt und schaffte es, dank meiner Erfahrung, ihn zu Überraschen. Das kam aber eher selten vor.
"Glück..."grummelte er, scheinbar etwas am Stolz verletzt. Hatte er gerade zugegeben, dass er überrascht war? Oder zumindest erstaunt? Ich jubelte innerlich. Als mein Fluglehrer wieder auf Fox hinaufgeklettert war und sich die Frisur gerichtet hatte, versuchte er gespielt übellaunig das Thema zu wechseln. Ich wusste, dass er mir meinen Erfolg gönnte und meine Bewunderung stieg noch höher.
"Komm, wir üben Telekinese." Ohne mich noch eines Blickes zu würdigen rauschte er an mir vorbei. Ich war nicht unbedingt ein Ass in Telekinese und jetzt, nach Sols Niederlage gegen mich konnte ich erwarten, dass er mich besonders hart rannehmen würde. Aber vor ihm ließ ich mir natürlich nicht anmerken, wie wenig Lust ich auf den Telekinese- Unterricht hatte, sondern prahlte weiter mit meinem Triumph. Wie gesagt, gegen Sol zu gewinnen war sehr selten.
"Auf, Lumieen.." Ich seufzte kaum hörbar und flog Sol hinterher. Kaum war er mit seinem Phoenix ein paar Meter weiter zum Stillstand gekommen, fummelte er an seiner Jackentasche herrum und ein kleiner Lederbeutel, gefüllt mit Steinen aller Form, Farbe und Größe, kam zum Vorschein. So einen Beutel bekam an unserer Phoenix Flugschule jeder, die Steine dienten als Waffe . Grinsend ließ er ein paar Steinchen auf seine Handfläche kullern und erhob sie in die Luft, sodass sie etwa einen Meter über ihm schwebten, nur von seinen telekinesischen Fähigkeiten gehalten. Ich versuchte, meinen Beutel zu öffnen, doch bevor ich auch nur dazu kam, ihn aus meiner Jacke zu holen ließ Sol seine Geschosse auf mich herabsausen, er bombardierte mich ohne Erbarmen. Ich musste mich tief auf Lumieens Rücken lehnen, um nicht getroffen zu werden, aber einige Steinchen rieselten immernoch auf mich herab. Verärgert richtete ich mich auf und ließ meine Steingeschosse mit einer geschmeidigen, rotierenden Handbewegung um mich herrumkreisen. Ich ballte meine Fäuste, bis meine Knöchel weiß wurden und schoss gleich alle meine Steine auf Sol. Dieser blockte sie mit einem Fingerschnippen einfach so ab und grinste mich an.
"Schwach!" neckte er und schoss einen einzigen Stein zielgerichtet auf mich. Ich gab mir große Mühe ihn abzufangen, doch die Energie, die Sol in sein Geschoss gesteckt hatte, war einfach zu stark und er traf mich mit voller Wucht am Arm. Schon merkte ich, wie die Energie nur so aus mir herausgesogen wurde. Es war ein Feher, Sol's Geschoss abfangen zu wollen. Diesen Fehler beging ich jedes mal aufs Neue.
Deprimiert schürzte ich die Lippen und konzentrierte mich. Ich musste irgendetwas tun, das er nicht erwartete. Ich konzentrierte meine gesamte Kraft auf eine Hand, mit der ich die Steine aufrecht erhielt und durchbohrte Sol herrausfordernd mit einem gespielt bösen Blick. Kurze Zeit später flog seine kleine Waffe mit vollem Tempo auf mich zu. Ich würde nur meine Kraft verschwenden, wenn ich versuchte, seinen Stein aufzuhalten, das wusste ich. So wie beim letzten Mal. Also gab ich ihm mit meiner freien Hand noch mehr Schwung als er ohnehin schon hatte und ließ ihn dann in einem großen Bogen zu Sol zurücksausen. Durch mein Zutun war er sogar noch schneller geworden. Darauf war er nicht vorbereitet und sein Stein traf in im Bauch. Peng! Verwundert keuchte er auf und rieb sich die Magengegend. Schon der zweite Triumph in dieser Stunde, Rekordversuch! Ich grinste genugtuuend und schoss mit einer Hand die restlichen Steine auf Sol. Doch er zog auf einmal den Arm durch die Luft und die Steine wechselten die Richtung! Einfach so! Verdutzt blickte ich ihn an und zog schützend die Arme über den Kopf. Mit zusammengekniffenen Augen wartete ich, bis er keine Monition mehr hatte und der Schmerz auf meinem Körper nachließ. Ich wollte erst gar nicht wissen, wie viele blaue Flecken ich morgen haben würde. Schon immer hatte ich mich gefragt, wie er das machte. So wirkungsvoll und einfach mit der Telekinese umzugehen, war nämlich nicht leicht, ich sprach aus eigener Erfahrung.
Als ich noch klein war und meine erste Telekinesestunde auf dem damals noch jungen und übermütigen Lumieen bei ihm hatte, hatte er gesagt, als ich es noch nicht einmal schaffte, einen Stein zu bewegen:
"Stell dir vor, die Telekinese verlängert deine Finger. Deine neuen Finger sind so elastisch und dehnbar wie eine Schnur, nur dass nur du sie sehen kannst und nur du sie kontrollierst. Und jetzt versuche mit diesen Fingern nach dem Stein zu greifen und ihn hochzuheben!" Es hatte nicht auf Anhieb geklappt, aber irgendwann konnte ich es. Aber ich würde warscheinlich nie verstehen, woher Sol die Macht und Energie nahm, die er in seine Geschosse steckte. Hatte er eine Spezielle Technik, die er mir nur nicht verraten wollte oder war er einfach nur hochbegabt? Ich wusste es nicht. Vorsichtig ließ ich meine Arme sinken und blickte nach vorne, sobald ich keine herunterfallenden Steine mehr spürte. Sol grinste mich mitfühlend an und flog zu mir hinüber.
"Komm, wir landen, du hast dich heute gut geschlagen." Ich konnte nur noch nicken, den das Flugtraining hatte mir meine ganze Kraft geraubt. Einen leisen Verdacht hatte ich, dass Sol mir mit seinen Steinen Energie abzapfen konnte, aber warscheinlich waren das wieder nur Hirngespinste um zu erklären, dass ich null Kondition hatte. Ich spürte, wie meine Glieder schwer wurden, sackte auf Lumieen zusammen, schloss die Augen und ließ ihn bestimmen, wo es lang ging. Lange fühlte ich nur den kalten Wind im Gesicht und hörte das schlagen von Lumieens und Fox's Flügeln...


"Luna, wach auf!" Ich blinzelte und schlug die Augen auf. Es war schon dunkel und ich lag immernoch zusammengesunken auf Lumieens Rücken, die Wange in seinen weichen Federn vergraben. Vor uns lag die hell erleuchtete Flugschule. In den Fenstern der hohen Türme spiegelte sich das Licht und Schatten huschten vorbei. Schlaftrunken richtete ich mich auf und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Ich war wohl eingeschlafen.
Der kurze Flug bis zum Landeplatz erfrischte mich. Sachte setzte ich auf dem Boden auf, berührte einmal Lumieens weiche Federn am Schnabel und bedeutete ihm, mir zu folgen. Mit einem erschöpften Lächeln verabschiedete ich mich von Sol, er nickte. Schon wieder sah er so unglaublich weise aus, in seinen Augen lag ein tiefer Schimmer, dessen Bedeutsamkeit für mich unergründlich war. Schwerfällig kraxelte Lumieen hinter mir her und machte es sich in seinem Nest bequem. Erschöpft ließ ich mich neben ihm sinken und kraulte ihm den Kopf. Er war wunderschön, mit seinen feuerroten Federn, die in der Nacht wie erlöschende Glut glühten. Das Stroh, indem wir es uns gemütlich gemacht hatten, pickste etwas und ich zog die Nase kraus, aber Lumieen schien das überhaupt nicht zu stören. Vielleicht hätte ich mich noch in mein Zimmer schleppel sollen, aber dafür war ich viel zu müde, als es langsam immer leiser im Stall wurde und während ich Lumieen liebevoll in seine sich schließenden, leuchtenden Augen schaute, hörte ich, wie das leise Geschrei der anderen Phoenixe langsam verstummte. Auch mein Blick verschwamm und ich war dazu gezwungen die Augen zu schließen. Sogleich fiel der Schlaf wie ein Monster über mich her, verschlang mich, und ein paar Augenblicke später lag ich mit einem Lächeln im Gesicht neben meinem geliebten Phoenix Lumieen im Stroh und schlief wie ein Stein.

Kapitel 2- Riley


Ich rümpfte die Nase und blinzelte. Das helle Licht kam mir wie eine Lawine entgegen und ich musste mit einem leisen Stöhnen die Augen wieder schließen. Langsam legte ich meine Hand auf meine Stirn und setzte mich auf. Ein paar Augenblicke lang wusste ich nicht, wo ich war, sah nur die morschen Holzbalken an der Decke des Raumes, in dem ich mich befand, doch dann...
"Verdammt!" fluchte ich laut und stampfte mit dem Fuß auf. Lumieen stieß ein erschrockenes Kreischen aus und flatterte wild mit den Flügeln. Ein von einem Stallburschen sorgfältig gestapelter Haufen mit Futter verteilte sich im ganzen Stroh.
"Tut mir leid, Guter..." säuselt ich besänftigend, rollte aber innerlich ungeduldig mit den Augen. Missmutig fischte ich mein Handy aus der Hosentasche und starrte mit aufgerissenen Augen auf den Display. Schon 10 vor 8! Ich berührte einmal kurz seinen Schnabel und sprang auf. Zum Glück war auf dem Flur der großen Phoenixställe keine Seele, der ich Rede und Antwort stehen musste, also kam ich unbemerkt bis zum Ausgang. Ächzend warf ich mich gegen die alte Scheunentür, die quitschend aufging und mich, mit dem Gleichgewicht ringend, in die Freiheit entließ. Ich sprintete durch den sonnigen Hof während ich versuchte, mir den Staub vom Rücken zu wischen, sprang am Phoenix- Brutgebäude vorbei durchs Eingangsportal und kam schlitternd vor meinem Spind zum stehen. Mit zitternden Fingern gab ich die Zahlenkombination ein und riss die Tür auf, ohne auf die Schüler zu achten, die mich mit missbilligenden Blicken bedachten. In meinem Schminkspiegelchen konnte ich sehen, dass mich ein gutaussehender Junge mit dunklem Haar beobachtete. Ich schenkte ihm nichts als einen verärgerten Blick und riss schwungvoll meinen Rucksack aus seinem stickigen Gefängnis. Ich hatte ehrlich gesagt keine große Lust, zu spät in Mrs. Connors Unterricht zu kommen und ein bisschen beeilen schadet ja bekanntlich auch niemandem. Doch das Glück war heute anscheinend nicht auf meiner Seite. Mein teurer Converse Rucksack riss auf und verstreute meine komplette Habseligkeit auf dem Boden.Verdammt! Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss und machte mich eilig daran, das Zeug wieder aufzusammeln, ohne den Jungen anzublicken. Eigentlich konnte es mir ja egal sein, was er oder die anderen von mir dachten, aber aus irgendeinem Grund war es das nicht. Was er wol von mir dachte? Warum war ich nur so verdammt tollpatschig? Es war total unangenehm, auf den Knien vor einem duzend Schülern rumzurutschen. Ich begann, an meiner Unterlippe zu nagen, wie immer, wenn ich nervös war. Nach einer Weile riskierte ich doch den Blick nach oben, mein Gesicht sicher hinter einem Haarvorhang versteckt und erwartete schon fast, dass der Junge dastand und versuchte, ein Lachen zu unterdrücken, doch zu meinem Erstaunen half er mir. Ich blickte ihn kurz verwundert an, machte aber weiter mit meiner peinlichen Arbeit auf dem Flur. Als ich auch das letzte demolierte Heft wieder unordentlich in meinen Spind gestopft hatte, richtete ich mich auf. Der Junge kam auf mich zu und drückte mir, eine Augenbraue hochgezogen, meinen Schminkbeutel in die Hand. Er grinste .
"Danke.."stammelte ich und kaute weiter auf meiner Lippe. Er grinste nur noch breiter, deutete eine dämliche kleine Verbeugung an und sagte gedämpft:
"Gern geschehen, unbekannte hübsche." Ich zog eine Augenbraue hoch und blickte ihn skeptisch an. Noch einer von der Sorte konnte ich wirklich nicht gebrauchen. Gutaussehend, goße Klappe doch nichts dahinter. Eigentlich wollte ich mit solchen Jungs nichts zu tun haben und wollte mich gerade abwenden, doch ein warmes kribbeln in meinem Bauch hielt mich auf.
"Riley." fügte er noch hinzu, als er meinen skeptischen Blick auffing.
"Luna.." murmelte ich leise und grinste verwirrt über mein verrücktes Bauchgefühl Warscheinlich hatte ich einfach nur Hunger. Als ich kurz seinen Blick streifte, musste ich an Joy denken, warum auch immer. Sie meinte immer, mir liefen die Typen zu tausenden hinterher und würden alles für ein Date mit mir tun, doch ich war da ganz anderer Meinung. Schließlich hatte noch nie einer von meinen angeblichen 'Verehrern' mich angesprochen, außer Mason. Bis vor 2 Monaten war ich noch mit ihm zusammen gewesen, doch dann... Nunja. Dann fiel mir wieder ein, dass ich schon längst im Klassenraum sitzen sollte.
"Ich...muss zum Unterricht." sagte ich kurz angebunden, drehte mich um und rauschte davon. Den verdatterten Riley ließ ich einfach auf dem Flur stehen. Ein bisschen doof kam ich mir schon vor, aber es war schon 5 nach 8 und ich würde sicherlich mit Ärger rechnen müssen. Das konnte ich Riley irgendwann später erklären, fals ich ihn überhaupt nochmal treffen würde. Vor meinem Klassenraum blieb ich kurz stehen und lugte durch das Fenster in der Tür. Die ganze Klasse saß mit gebeugten Köpfen über ihren Pulten und brütete warscheinlich an irgendeinem Test. Mir wurde flau im Magen. Ein Test war das letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte. Vorsichtig ließ ich meinen Blick zum Lehrerpult schweifen und setzte die Stirn in falten. Da vorne saß Mrs. Connor, unsere Geschichtelehrerin. Sie war sicherlich nicht die sympatischste Person dieser Erde und ich konnte Ärger erwarten, denn wenn sie eins hasste, dann war es unpünktlichkeit. Ich atmete noch einmal tief durch, wapnete mich für das Schlimmste, klopfte an und öffnete die Tür. Alle Blicke richteten sich auf mich, warscheinlich froh, eine Auszeit von ihrem Test zu haben und mir schoss die Röte in die Wangen.
"Luna Remysson!" Mrs. Connor klang nicht gerade erfreut, als sie mich sah.
"Und? Ich höre." Sie trommelte mit den Fingern auf dem Tisch und sah mich streng an. Na toll.
"Ich...ich wurde aufgehalten..." nuschelte ich und machte mich still und heimlich zu meinem Platz neben Joy auf. Joy grinste mich belustigt an und schob ihr Schulzeug ein wenig beiseite um mir Platz zu machen. Mein ohnehinn schon nicht so tolles Verhältnis mit Mrs. COnnor war dann wohl komplett am Boden. Ich setzte mich und packte schnell, um nicht noch einen tadelnden Blick von Mrs. Connor zu riskieren, mein Zeug aus und fing mit dem Test an, den mir meine Lehrerin soeben verärgert vor die Nase geknallt hatte. Schnell überflog ich dich Fragen und rollte mit den Augen. Ich hatte nicht gelernt.

Wie hieß der Sohn des Gründers der Phoeny?

Wer wollte sowas schon wissen? Mrs. Connor. Ich hatte natürlich keinen blassen Schimmer, also versuchte ich, möglichst unauffällig, auf Joy's Blatt zu schielen, so wie ich es eigentlich immer tat. Nachdenklich kaute ich auf meinem Bleistift herum und wollte gerade das eintragen, was Joy auf ihrem Test stehen hatte (Solminum Sharo oder so ähnlich), als mir das Blatt ruckartig unterm Bleistift weggezogen wurde. Verärgert blickte ich nach oben und sah Mrs. Conner mit einem triuphierenden Grinsen auf den geschminkten Lippen vor mir stehen.
"Geschummelt wird hier nicht!" säuselte sie und faltete mit Spitzen Fingern meinen Test zusammen. Verlegen blickte ich auf den Boden und trommelte mit den FIngern auf der Schulbank, so lange, bis Mrs. Connor endlich auf ihren Stöckelschuhen davongestelzt war. Ich atmete erleichtert aus, warf meinen Stift auf das Pult und grinste Joy an. Nur ein paar mit im-Klassensaal-herumstarren ausgefüllte Minuten später verkündete Mrs. Connor, das die Testzeit nun vorrüber sei und wir alle unsere Blätter abgeben sollten. Daraufhin stolzierte sie durch die Reihen und riss allen Schülern ihre Blätter aus den Händen, die noch verzweifelt versuchten, letzte Worte zu schreiben. Und schon wurde es laut in der Klasse. Überall hörte ich sowas wie "Ich habs voll verhauen!" oder "Das war voll schwer!". Von mir konnte ich ja auch nicht gerade behaupten, dass es besser geläufen wäre. Noch eine 6 in Geschichte. Was solls.
Gegen Ende der Stunde schaltete ich auf Durchzug und ließ Mrs. Connors historisches Geschwafel einfach an mir vorbeiziehen, ich wendete mich interessanteren Themen zu. Zum Beispiel Riley. Wer war er eigentlich? Irgendwie wurde ich aus dem, was ich bis jetzt von ihm gesehen hatte, nicht schlau. Ich runzelte die Stirn und durchbohrte die Tafel mit nachdenklichen Blicken, weniger, um das, was dort stand zu verstehen, als um Ordnung in meinen Kopf zu bringen. Auf einmal vibrierte etwas in meiner Hosentasche, ich zuckte zusammen und hätte fast geschrien. Wieder so eine Macke von mir: Bei jeder SMS erschreckte ich mich. Peinlich berührt fischte ich mein Handy aus der Hosentasche und starrte mit rotem Gesicht unauffällig auf den Display.

Wo warst du so lange ?


Ich grinste. Die war von Jamie, der ein paar Reihen weiter vorne saß und mich fragend anblickte. Gerade wollte ich eine Antwort tippen, als Joy ihre langen, blonden Haare zwischen mich und meine Handy schob und schnell die SMS laß.
"Joy, lass das!" Ich schubste sie gespielt verärgert weg und widmete mich wieder meinem Handy.

Ist ne lange Geschichte...

Ich schickte ab und lehnte mich entspannt zurück, als ein paar Sekunden später wieder mein Hady vibrierte und eine SMS anzeigte.

Ich hab bis Schulschluss Zeit

Ich warf Jamie einen gestressten Blick zu, den er mit einem breiten Grinsen abtat. Eigentlich hasste ich SMS schreiben im Unterricht, besondersin Geschichte (Mrs. Connor, wenn ihr versteht was ich meine), und das wusste er genau.
Ich erzähls dir beim Mittagessen.

Ich verstaute mein Handy wieder mühevoll in meinen engen Hosen und lugte unauffällig zu Jamie. Der nickte nur und fuhr sich durch die ohrlangen, hellbraunen Haare. Gelangweilt widmete ich meine Aufmerksamkeit wieder der Tafel, an die gerade irgendwas in unlesbarer Schrift geschrieben wurde, im Hintergrund Mrs. Connors Stimme, der warscheinlich eh niemand zuhörte. Ich ließ meinen Blick durch das Klassenzimmer schweifen, an den Schülern vorbei, deren Köpfe förmlich rauchten, und blieb anschließend an Aileen hängen. Erschrocken bemerkte ich, dass sie mich böse anstarrte. Mir lief die Gänsehaut über den Rücken als ich den abgrundtiefen Hass in ihrem Blick lodern sah. Da war wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden. Aber was hatte das mit mir zu tun? Konnte das Unglück mich nicht mal einen Tag in Ruhe lassen?
"Oh mein Gott, wie ist die denn drauf.." flüsterte ich zu Joy, die mich aber mal wieder gar nicht zu beachten schien.


Das Klingeln nach der 6. Stunde war eine Erlösung. Ich atmete einmal erleichtert aus und fegte mein ganzes Zeug in meinen nun demolierten Schulranzen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sich Converse- Ranzen etwas länger halten, aber das war hier wohl nicht der Fall.
"Wir sehn uns beim Mittagessen!" Joy, die mal wieder länger brauchte als ich, nickte nur, Jamie war schon spurlos verschwunden. Ich warf mir meinen kaputten Rucksack über die Schulter und machte mich zügig richtung Tür auf. Ich wollte so schnell von Mrs.Connor weg wie möglich. So schnell, dass sie keine Zeit hatte, irgendwas zu sagen.
"Luna Remysson!" Ich kniff die Augen zusammen und tat so, als hätte ich nichts gehört. Da war ich wohl zu langsam gewesen. Verdammt. Als Mrs.Connor sich räusperte, um nochmal auf sich aufmerksam zu machen, stieß ich laut hörbar Luft aus, rollte gequält mit den Augen und drehte mich langsam um. Vor mir stand meine verärgerte Lehrerin und starrte mich an. Irgendwie erinnerte sie mich mit ihrem schmalen Gesicht und den spitzen Lippen an eine Schlange. Der hinterlistige Ausdruck in ihren AUgen passte auch bestens dazu. Leider wusste ich, warum sie mich hierbehielt. Joy warf mir einen mitfühlenden Blick zu und rauschte als Letzte aus dem Klassenzimmer. Nun war ich mit Mrs. Connor allein.
"Setz dich." sagte sie knapp und deutete mit den mageren Fingern auf einen harten Holzstuhl vor ihrem Pult. Unwillig ließ ich mich nieder, musste aber sehr aufpassen, dass mir keine abfällige Bemerkung rausrutschte. Seit sie vor kurzem immer wieder versucht hatte, mir die Flugstunden mit Sol zu streichen (weiß Gott warum), konnte ich sie nicht mehr ausstehen, und das beruhte auf Gegenseitigkeit.Mrs Connor setzte sich ebenfals und beugte sich zu mir vor. Sie faltete die Hände und sah mich streng an. Auf einmal wurde mit klar, dass sie heute die perfekte Gelegenheit hatte, mir Sol wegzunehmen. Ich schloss kurz die Augen um die plötzlich auftretende Verzweiflung zu unterdrücken.
"Sie haben bestimmt gemerkt, dass ich nicht sehr erfreut bin dass ihre Aufmerksamkeit morgens wohl etwas anderem gilt als dem Geschichteunterricht." Ich nickte verlegen und senkte den Blick. Ich wollte wirklich keinen Streit mit Mrs. Connor, das könnte nämlich für mich schlecht ausgehen.
"Ich verlange eine Erklärung, warum sie seit mehreren Wochen nur noch selten pünktlich zum Unterricht erscheinen." Schweigend kaute ich auf meiner Lippe. Die Sekunden verstrichen, als wären es Minuten, dieser Moment zog sich so schrecklich in die länge.
"Ich..Ich binn nach dem Flugtraining immer so erschöpft..Ich brauche mehr Schlaf.." Das klang nicht sehr Glaubwürdig, aber es war die Wahrheit. Ein boshaftes Grinsen breitete sich auf Mrs. Connors Lippen aus und meine Haut brannte wie Feuer vor Scham.
"Nun.. Vielleicht ist Mr. Sharom einfach nicht der richtige Lehrer für sie, wenn er ihnen so die Kraft raubt.Ich werde mit dem Schulleiter darüber sprechen." Entsetzt blickte ich auf und spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss, aber nicht vor Scham. Ich verängte die Augen und presste aus meinen zusammengedrückten Lippen hervor:
"Das können sie nicht tun..!" Mrs. Connors Grinsen wurde noch breiter. Sie wusste, dass ich mit Sol sehr gut befreundet war. Langsam konnte ich mich nicht mehr halten. Ich krallte meine Fingernägel ins Holz und versuchte, die Beherrschung nicht zu verlieren.
"Und ob ich das kann. Ich denke Aileen würde mit Mr. Sharom auch glücklich sein." Aileen. Als ich diesen Namenhörte, sah ich alles wie durch eine rote Linse.
"Verdammt, sind sie herzlos!" Ich schlug entsetzt eine Hand vor meinen Mund. Hatte ich das gerade wirlich gesagt? Das war mir jetzt so rausgerutscht. Aber Mrs. Connor schien genau auf diesen Satz gewartet zu haben. "Ich sehe sie ab jetzt jeden Tag um 2 Uhr bis zu den Sommerferien in meinem Büro." Ich krallte mir meinen Rucksack und rauschte schnaubend aus dem Zimmer, das letzte was ich sah, war das süffisante Grinsen Mrs. Connors, das mich auf den Weg zur Cafeteria begleitete. Dass ich in der Mensa nicht alles zu Schrott verarbeitete, lag einzig daran, dass ich auf dem Weg Riley wiedersah. Sofort schoss mir Gänsehaut über den Rücken, ich spürte, wie ich mich beruhigte. Aber trotzdem tat ich so, als wäre er nicht da gewesen und ging einfach weiter.

Nachdem ich mir ein Tablett mit höchst appetitlichem (Ironie!) Essen geschnappt hatte, ließ ich mich niedergeschlagen neben Joy auf einen Stuhl fallen. Lustlos stocherte ich in meinem Essen (oder was auch immer das war) herum und erzählte ich ihnen die ganze Geschichte, vom Flugverbot bis hin zum Nachsitzen. Die beiden sahen mich mitleidig an, Jamie nahm meine Hand.
"Das wird schon wieder, die blufft doch nur. Aber was mich interessieren würde: Wie hast du dir so lange Nachsitzen eingehandelt?" Ich zog meine Hand weg grinste ein wenig.
"Ich habe sie herzlos genannt und bin dann weggerannt." Im nachhinein klang das sogar ganz lustig.
Meinen Satz bekam ich mit schallendem Gelächter quittiert.
"Das...das war echt gut!" japste Joy als sie sich beruhigt hatte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ich stöhnte nur. Im Moment war mir wirklich nicht nach Lachen zumute.
"Du weißt aber schon, dass du dann heute und am Freitag die Flugstunden Absagen musst." Meine Wut auf Mrs. Connor und Aileen verpuffte und verwandelte sich in Trauer. Niedergeschlagen stützte ich meinen Kupf auf dem Tisch ab und raufte meine Haare. "Ich weiß...."
"Soll ich das für dich erledigen?"
"Ja. Danke." Dankbar stand ich auf und stellte mich wieder an die Essensausgabe, um noch etwas zu Trinken zu holen. Während ich auf meinen Orangensaft wartete, ließ ich den Blick über die vielen essenden Schüler schweifen. Hinter mir hatte sich schon wieder eine beachtlich lange Schlange gebildet, die alle etwas zu Essen haben wollten. Einer aus dieser Schlange kam mir bekannt vor. Ich weitete die Augen, schnappte mir meinen Orangensaft und flüchtete zu Jamie und Joy, als ich Riley erkannte. Erleichtert, dass er mir nicht folgte, setzte ich mich wieder auf meinen Platz und trank einen Schluck aus meinem Orangensaft. Lange sagte niemand was, man hörte nur das klappern von Besteck und Tellern. Eigentlich wollte Jamie mich ja noch fragen, was ich heute morgen so lange getrieben hatte, aber anscheinend hatte er's vergessen.Genau in diesem Moment, als könnte er meine Gedanken lesen, sah Jamie von seinem Essen auf. "Was hast du eigentlich heute morgen gemacht? Hat nämlich ziemlich lang gedauert!" Ich grinste in mich hinein und legte meine Gabel zur Seite. In kurzform erzählte ich ihnen alles, vom Training bis zum Aufwachen bei Lumieen. Bei Riley stoppte ich.
"Und dann bist du ins Klassenzimmer oder was?" Joy klang etwas enttäuscht. Warscheinlich hatte sie sich irgendetwas spektakuläres Gewünscht, dass ich meinen Märchenprinzen gefunden hatte zum Beispiel. Typisch Joy. Es war ja zumindest so ähnlich.
"Nein, ganz so unspektakulär wars dann doch nicht." Ich grinste als ich Joys Blick auffing.
"Ich höre."
"Jaja, schon Gut.Okay, ich habe mich echt beeilt und als ich meinen Rucksack aus dem Spind geholt hab ist zu allem Überfluss noch alles rausgefallen und hat sich auf dem Flur verteilt. Das war echt peinlich. Nebenan stand auchoch ein Junge, er heißt Riley," Verkrampft deutete ich hinter mich und verdrehte die Augen.
"Süüüüüß!" Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu und schnaubte verärgert.
"Dachte ich auch, als erstes hat er mir geholfen das ganze Zeug wieder einzuräumen aber nein. Er musste sich vor mir verbeugen und so tun als wär ich die Queen höchstpersönlich! Ich denke der ist wieder so ein Typ wie Mason. Er hat seine Mädchen warscheinlich sowieso nur als Trophäe. Der kann mich mal..." Als ich aufblickte sah ich, das Jamie sich vor lachen kaum noch halten konnte und mit einem Kopfnicken hinter mich deutete. Langsam drehte ich mich um. Ich erwartete das schlimmste.
"Hi Luna." Vor mir stand Riley, ein dickes Grinsen ins Gesicht geschmiert.
"Oh nein..."
"Was denn, Prinzessin, freust du dich nicht, mich zu sehen?" Ehe ich mich versah, beugte er sich herunter und drückte mir einen Kuss auf die Wange. An der Stelle, an der seine Lippen meine Haut berührten, fing es an zu kribbeln, verwirrt strich ich mit meiner Hand über diese Stelle.Ich warf Joy einen panischen Blick zu, stand auf und krallte mir mein Tablett.
"Ich....Ich muss zum Nachsitzen." Ich spürte wie mein Kopf rot anlief und machte mich so schnell wie es ging auf den Weg zu meinem Zimmer. Das Tablett überließ ich der Küchenhilfe, dann rauschte ich mit gesenktem Kopf zur Tür hinaus.

Impressum

Texte: Cover (c) by teetrinkerin
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An meine Eltern und meine Freundin Lara. Ich hab euch lieb!

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