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1. Kapitel

Gina ...

Langeweile ... das Word nervt, entspricht der Wahrheit und zieht sich ewig hin... Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke an. Sie war blau! Wie alles was Tessa mochte und eben nicht ordentlich, weiß, ruhig wie ich es gerne hätte.
Das hier war seid heute mein Zimmer. Vorher gehörte es auch Tessa, doch da unsere große Schwester Malene vor zwei Wochen zu ihrem Freund gezogen war, hatte Tessa ihr Zimmer bekommen und ich unser gemeinsammes behalten. Für einen neuen Anstrich war keine Zeit, laut meiner Eltern und
ich musste eben mit blau auskommen. Trotzdem war ich zufrieden! Endlich war es ruhig hier und ich konnte nachdenken. Es klopfte... typisch kaum hat man seine Ruhe, wird sie einem schon wieder weg genommen. Tessa kam rein, blickte sich um, nahm ihren letzten Umzugskarton mit ihren Malsachen und ging wieder. Ich wartete, bis es wieder still war und ging dann runter in die Küche um Muffins zu backen. Ich koche und backe gut und gerne.
Nebenbei hörte ich Musik. Tessa malte.. wie langweilig!! Okay, um das mal klarzustellen... Tessa ist zwar meine Zwillingsschwester, aber außer unserem Äußeren, sind wir uns so gleich wie eine Maus und ein Elefant. Ich denke gerne nach, während meine Schwester erst redet bevor sie denkt. Beim backen kann ich gut nachdenken.. über die Schule, Lehrer, Noten und ja... auch manchmal über Jungs! Zum Beispiel über Henry, seine Augen und sein süßes Lächeln... HALT! STOP! Was waren denn das für Gedanken? Ich konzentrierte mich lieber wieder auf das Muffinrezept und überlegte wie ich es ein bisschen `àufpeppen´ könnte. >>Vielleicht nehme ich diesmal Vanillestückchen<<, versuchte ich mich abzulenken, doch vor meinen Augen erschein immer das Bild von Henry. Mit einer geübten Handbewegung goss ich den Teig in die Muffinform und schob sie in den Ofen. Schon nach ein paar Minuten verströmte er einen leckeren Muffinduft. Jetzt würde es keine 10 Sekunden dauern und meine ganze Familie steht in der Küche und hat Hunger. Doch was für ein Wunder, nur Tessa erschien, setzte sich auf unseren Küchenstuhl und blickte sehnsüchtig zum Backofen. Ich tat so als wäre sie nicht da und ging aus der Küche. Die Muffins würden noch ein Weilchen brauchen und da Tessa und ich uns eh nicht beachteten, konnte ich genauso gut gehen. Ich spürte nur noch Tessas stechenden Blik im Rücken als ich den Raum verließ.



Kapitel 2

Tessa

Ach herje!! Bin gerade umgezogen und packe jetzt alles aus. Gina, die stille, langweilige, 08 /15 Maus hat ja schießlich unser Zimmer behalten und so musste ich mir die Mühe machen und umziehen... Noch 4 Umzugskartons und oh... wo sind denn meine Malsachen? Malen! Das ist mein Hobby und eine der wenigen Sachen, die ich gut kann! Also hüpfte ich ausgelassen in Ginas Zimmer, nahm den Karton, überlegte, warum sie mich nicht beachtete und verschwand wieder. Bei Gelegenheit würde ich diese Szene malen und sie dann Gina unter die Nase halten. Dann würde sie mal sehen, wie ignorant sie sich mir gegenüber verhielt. Ich räumte, vor mich hingrinsend, die letzten Sachen in die Regale und baute meine Staffelei auf. Plötzlich stieg mir ein leckerer Duft in die Nase und ich ging ihm nach in die Küche, wo Gina inzwischen Muffins backte. Eins musste man ihr lassen, das konnte sie echt gut. Ich setzte mich und schaute erwartungsvoll zum Ofen. Als Gina meinen Blick bemerkte, fuhr sie von ihrem Stuhl hoch, als hätte sie Hummeln unterm Hintern und lief schnurstracks aus der Tür in ihr Zimmer. Zuerst verwundert, dann sauer, sah ich ihr nach. Was war denn das für ein Benehmen? Ich war immerhin ihre Zwillingsschwester und da könnte sie auch mal netter sein, finde ich. Obwohl sie mir extrem ähnlich sieht, sind wir uns fremder, als man sich überhaupt sein kann. Seit unserem 7. Geburtstag, beachtet sie mich nicht mehr. Ich habe damals gegen sie im Stuhltanz gewonnen, was ihr absolutes Lielingsspiel war. Sie hat ewig nicht mehr mit mir geredet und irgendwann hab ich es aufgegeben. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich daran noch erinnert, doch dieser Streit hat alles zwischen uns kaputt gemacht! Früher warem wir, wie diese typischen Zwillingspärchen: immer zusammen, gleiche Hobbies und Angewohnheiten, doch das änderte sich schlagartig. Jeder von uns hat jetzt seine eigene Persönlichkeit. Doch manchmal denke ich, dass ich gerne wieder eine nettere
Schwester hätte. Doch entschuldigen werde ich mich nicht, das steht fest! Früher hatten wir immer so einen Auszählreim: >> Bist du ich? Bin ich du? Müllers Pferd oder Müllers Kuh? Müllers Esel, das bist du !!! <<. An den muss ich immer denken, wenn ich meine Schwester sehe.
Vorallem an die erste Zeile, das: >> Bist du ich? Bin ich du?<<. Denn diese Frage stellte ich mir in letzter Zeit immer öfter! Doch die Antwort auf diese Frage, suche ich immernoch. Und solange wir uns nicht zusammenreißen und miteinander reden würden, dürfte ich noch lange zu suchen haben.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.06.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle Menschen die es lesen wollen!!!

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