Cover

Prolog

Endlich hatte ich es geschafft! Ich durfte endlich zu meiner Mutter nach Kalifornien ziehen. Doch weiteres dazu gleich - denn vielleicht sollte ich erst mal damit anfangen mich vorzustellen. Mein Name ist Jade Russel und ich bin 17 Jahre alt. Als sich meine Eltern trennten, war ich durch die Krankheit meiner Mutter gezwungen, vorerst bei meinem Vater zu bleiben. Da war ich 6 gewesen. Seit zwei Jahren war meine Mutter Judith allerdings wieder gesund, und nun hatte ich es geschafft! Ich hatte meinen Vater überredet, mich zu ihr ziehen zu lassen. Und hier saß ich nun. In meinem, in einer Mischung aus Weiß und Blutrot gestrichenem, Zimmer in Kalifornien. Und hier erzähle ich euch meine Geschichte. Die Geschichte wie ich IHN kennen lernte. Ihn – denjenigen, der jetzt mein Leben ist.

Kapitel 1

Das schrille Piepsen meines Weckers riss mich aus meinem Schlaf. Ich wollte nicht aufstehen.
Denn so sehr ich mich auch auf Kalifornien und auf meine Mutter gefreut hatte – auf den ersten Schultag in meiner neuen High School konnte ich wirklich verzichten. Wer war schon gerne „Die Neue“? Gequält stand ich auf, und tapste in das angrenzende Bad – mein Bad.
Das Haus meiner Mutter, und nun auch mein Haus, war sehr groß, denn meine Mutter war Anwältin. Eine sehr erfolgreiche Anwältin. Langsam stieg ich unter die Dusche um mich zu entspannen. Nach einer halben Stunde war ich endlich fertig und putzte mir noch schnell die Zähne. Dann sah zum Abschluss noch mal in den Spiegel. Mein Ebenholzfarbenes Haar floss mir in leichten Locken bis zur Mitte meines Rückens sanft über die Schultern. Meine Jadegrünen Augen blitzten nervös. Ihnen hatte ich auch meinen Namen zu verdanken: Jade. Ich wand mich zum gehen und trat aus dem Bad. Zurück in meinem Zimmer suchte ich mir etwas zum Anziehen und entschied mich schließlich für eine ausgewaschene, hellblaue Röhrenjeans, und ein Dunkelblaues T-Shirt mit der Aufschrift von Abercrombie & Fitch. Mein Blick viel auf die Uhr. Scheiße! Ich hatte nur noch 20 Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. Schnell rannte ich die Treppe runter, griff noch schnell nach meinen Autoschlüsseln, zog mir meine blauen Chucks an, und lief zum Auto meiner Mutter. Gerade noch rechtzeitig kam ich in der Schule an, und machte mich auf die Suche nach dem Sekretariat. Zum Glück befand es sich direkt am Eingang, und ich sah es sofort. Die nette Sekretärin schaute mich freundlich an, als ich ihr meinen Namen nannte.
„Willkommen auf der District Mount High School. Hier sind dein Stundenplan und deine Bücher. Du hast zuerst Mathe in Raum 102. Das ist die Treppe hoch und dann links.“ Ich murmelte ein wenig begeistertes „Danke“. Mathe ... und das auch noch in der ersten Stunde. Aber bei meinem Glück, war das ja auch kein Wunder. Am Raum angekommen, klopfte ich vorsichtig an die Tür und trat ein. Mit gesengtem Blick ging ich zum Lehrerpult. „Ahhh ... du musst die Neue in der Klasse sein. Ich bin Mr Gender, ihr Mathelehrer.“ „Hallo, mein Name ist Jade Russel.“ Nun Wand sich Mr Gender zur Klasse, und auch ich ließ meinen Blick zum ersten Mal durch die Reihen schweifen. Während er mich nun Kurz und knapp der Klasse vorstellte, blieb mein Blick an etwas anderem hängen. Oder besser an jemand anderem. Er hatte dichte, schwarze Haare, die ihm leicht über die Augen fielen. Der nachdenkliche Blick mit dem er mich betrachtete, jagte mir einen Schauer über den Rücken. „Setzen Sie sich doch bitte auf den freien Platz neben Melanie, ja?“ Wiedereinmal riss mich Mr Genders Stimme aus meinen Gedanken. Hastig machte ich mich auf den Weg zu meinem Platz, und wand den Blick von den nachdenklichen, eisblauen Augen ab. Erst jetzt wurde mir bewusst, das Melanies Tisch genau eine Reihe vor dem Seinen stand. Na super ... konzentrieren würde ich mich hier nicht können. Vorsichtig setzte ich mich auf den Stuhl neben Melanie. Sie hatte feuerrote Ringellöckchen, die sich über ihren Schultern verteilten. Freundlich lächelte sie mich an. „Hey, schön dich kennen zu lernen . Ich bin Melanie, aber bitte nenn mich Mel. Das machen alle hier.“ Sie schien mir sehr nett zu sein. Vielleicht könnten wir Freunde werden. Lächelnd ergriff ich die Hand die sie mir hinhielt. „Jade.“ Erschrocken fuhren wir herum. Und schon wieder blickte ich in eisblaue Augen ... seine Augen. Erst jetzt wurde mir bewusst, das er es war, der meinen Namen so hingebungsvoll gemurmelt hatte. Auch blickten seine Augen nicht mehr nachdenklich. Eher fasziniert. Ich errötete und drehte mich schnell wieder um. Mel stupste mich an und warf mir mit offenem Mund einen fragenden Blick zu. Leise fing sie an zu flüstern. „Sonst guckt er nie jemanden an ...“ Ich zuckte nur die Achseln und wand mich wieder zum Unterricht. Die ganzen zwei Mathestunden spürte ich den Blick des Namenlosen in meinem Rücken. Als es klingelte, packte ich hastig meine Sachen, lief aus dem Klassenraum, und wartete ein bisschen Abseits der Tür auf Mel. Sie war eine der Letzten. Im Schlepptau hatte sie den Jungen mit den eisblauen Augen. Irritiert schaute ich sie an. Sie ignorierte meinen Blick und stellte sich vor mich. „Wenn ich vorstellen darf: Das ist mein Adoptivbruder ,und absoluter Macho, Jason. Jason ... das ist meine neue Freundin Jade. Nur gleich vorneweg Jason: Finger weg von Jade! Nur weil du niemanden anguckst, und dir trotzdem alle Mädchen hinterherlaufen, musst du dich nicht gleich über meine Freundin hermachen!“ Breit grinste sie mich an. „Hallo Jade. Schön dich kennen zulernen.“ Wow ... er hatte eine Stimme wie samt und völlig unerwartet überkam mich das Bedürfnis, ihm durch die Haare zu wuscheln ....! Oh. Mein. Gott. Was bitte dachte ich da schon wieder?! Kaum höre ich seine Stimme, fange ich auch noch an zu sabbern oder was? Nicht mit mir. Mühsam riss ich mich vom Gedanken an seine Stimme los, und bemerkte erst jetzt das er etwas gesagt hatte. „Oh .. ähhh ... Hi“ Sehr intellektuell Jade ... das hast du ja super hinbekommen. Krampfhaft versuchte ich ihn anzulächeln. Das allerdings trieb mir nur ein amüsiertes Grinsen von Jason ein. Mel, die nun endlich mein Unwohlsein bemerkt hatte, rettete mich vor weiteren Konversationen, indem sie mich und Jason in die Mensa schleppte. Na das konnte ja heiter werden ...

Als wir in den Raum eintraten, schien es so, als hätten sich auf Kommando alle Blicke auf uns drei gerichtet, und als wären alle Gespräche schlagartig verstummt. Scheiße! Ich bildete mir das nicht nur ein, es war wirklich so! Kopf hoch, versuchte ich mich selbst aufzumuntern. Da hatte ich ja mal wieder genau die richtigen Leute kennen gelernt. Mel zog mich weiter und weiter durch den gesamten Raum. In der hintersten Ecke setzten wir uns dann zu ein paar andern Leuten, die allesamt genauso umwerfend aussahen wie Mel und ihr Bruder. Hach ... das erinnert mich gerade voll an Twilight, wie ich so mit lauter übernatürlich hübschen Menschen an einem Tisch saß ...
Reih um wurde ich vorgestellt. Da hätten wir Brian, der mit seinen blonden Haaren und seinem sichtbar muskulösen Oberkörper wie der typische Beachboy aussah. Doch genauso wie Mel oder Jason sah er halt einfach nicht gewöhnlich aus. Von ihm abgesehen saßen an dem Tisch noch zwei weitere Typen. Und sie sahen beide gleich aus. Ernsthaft Leute, ich sag das nicht nur so! Vor mir saßen eineiige Zwillinge. Sie hatten beide dunkelbraunes, kurzes Haar und ozeanblaue Augen und wurden mir als John und Darren vorgestellt.
Und das Schlimmste war: Man(n) ... starrte mich schon die ganze Zeit an. Nun ja, wenn ich ehrlich bin starrten sie von mir zu Jason, und dann wieder zu mir. Das war echt gruselig. Erst jetzt fiel mir auf, dass Jason besitzergreifend einen Arm um meine Taille gelegt hatte. Während ich mit ganzer Kraft versuchte seinen Arm wegzuschieben, setzte er nur ein lässiges Grinsen auf. Das konnte doch nicht war sein! So schwach war ich nun auch nicht, dass er es schaffte trotz meiner Mühe nicht mal mit der Wimper zu zucken. Super ... dann sah er also nicht nur verdammt heiß aus, sondern konnte auch noch ungeahnte Kräfte aufbringen.
Als ich es schließlich aufgegeben hatte, mich irgendwie gegen ihn zu Wehr zu setzten – was Mel zunächst gekonnt ignorierte – griff Mel dann doch ein. „Jason! Könntest du bitte aufhören Jade zu zerquetschen?“ „Aber natürlich.“ Dann wurde ich endlich gerettet – es klingelte zum Ende der Pause.
Wenig motiviert fand ich mich daraufhin schon bald im Unterricht wieder, und es hätte nicht schlimmer laufen können. Zwar hatte Mel versucht ihren Platz zu tauschen, doch ihr Bruder weigerte sich strikt. Und so saß ich ab jetzt in jeder verdammten Englischstunde neben Jason Lane.

Impressum

Texte: Alle Charaktere gehören mir^^
Tag der Veröffentlichung: 25.07.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch ist für die wichtigste Person in meinem Leben: Meine beste Freundin Roxas. Sie hat mir oft ohne es zu wissen neuen Mut geschenkt, und dafür verdient sie nur das Beste. Ich hoffe ich kann ihr irgendwann genauso helfen, wie sie mir geholfen hat.

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