Hallo! Vielen lieben Dank, dass du dir diese Kurzgeschichte durchlesen möchtest. Ich möchte allerdings noch auf etwas hinweisen.
Diese Geschichte habe ich als Teenager geschrieben. Mittlerweile bin ich 25 Jahre alt. Nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, mal wieder Geschichten zu schreiben, habe ich mir alte Geschichten hier auf Bookrix mal wieder angeguckt. Ich habe bemerkt, dass diese oft noch sehr verbesserungswürdig sind und deshalb möchte ich meine alten Geschichten nach und nach überarbeiten. Bisher habe ich eine etwas längere Kurzgeschichte komplett überarbeitet (Enchanted).
Diese Geschichte ist aber noch in Überarbeitung. Wenn der unbearbeitete Teil anfängt, dann schreibe ich ein Sternchen hin (*). Alles vor dem Sternchen wurde bereits überarbeitet.
Ich werde nicht nur Rechtschreib- und Grammatikfehler verbessern, sondern auch Logikfehler ausbessern und die Texte, ich sage mal, schöner umschreiben und mich verständlicher ausdrücken. Vor allem bei dieser Geschichte ist mir aufgefallen, dass sie nicht die Wirkung hat, die ich eigentlich geplant hatte.
Aber dennoch wünsche ich dir viel Spaß beim Durchlesen
Deine Tsukitia!
Atemlos erreichte Daniela den Bahnsteig Gleis 3. Der Wind kroch ihr eiskalt in die Kopfhaut. Sie hätte sich doch für eine Mütze entscheiden sollen, aber aus modischen Gründen hatte sie darauf verzichtet. Dabei würde der Frühling schon bald an die Tür klopfen. Trotzdem lagen überall noch Berge von Schnee; an die Seiten gedrängt, wie ein Kind, dass man genervt fortschickte, aber welches nicht komplett in Luft aufgelöst werden konnte. So musste man den unliebsamen Schnee notgedrungen akzeptieren. Sie zog ihre rote Jacke enger an ihren Körper und ging zielstrebig auf ein großes Plakat zu, welches den Abfahrtsplan aller S-Bahnen unübersichtlich in kleinster Schrift enthielt. Eigentlich wusste sie genau wann ihr Zug kommen würde. Es war eine zwanghafte Gewohnheit geworden sicherheitshalber den Plan zu überprüfen. Die Angst sich zu irren und in den falschen Zug einzusteigen war größer als ihr logischer Verstand, der ihr sagte, dass Daniela seit einem Jahr fünf Tage die Woche immer genau den gleichen Zug zur Arbeit nahm und es immer in Ordnung gewesen war. Dennoch musste sie sich immer aufs Neue vergewissern und somit beruhigen. Leicht vor Kälte zitternd blickte sie in die Richtung, aus der der Zug kommen würde. Ihre Augen wanderten nach links oben und sie kontrollierte noch einmal, dass sie auch wirklich auf dem richtigen Gleis stand und auch auf der richtigen Seite. Panik überkam sie. Was wenn ihr Zug doch nicht auf Gleis 3 abfuhr? Hektisch wand sie sich wieder dem Plan zu; beruhigte sich noch ein weiteres Mal, dass sie wirklich richtig war. Mit den Jahren waren ihre Zwänge immer schlimmer geworden, aber bisher hatte sie noch keinerlei Einschränkungen bemerkt, fand sie; und daher würde sie ganz sicher nicht zu einem Psychologen gehen; schließlich war es ja nicht notwendig. Allerdings empfanden ihre Eltern und einige ihrer Freunde das anders und drängten sie immer wieder dazu sich Hilfe zu suchen. Stur, wie sie war, lachte sie nur jedes Mal und beschwichtige ihre besorgten Mitmenschen. Nur noch eine Minute bis der Zug kam. Daniela konnte ihn schon von weitem ausmachen. Ihr Blick schweifte, scheinbar beiläufig, über den Bahnhof. Aber sie wusste es besser. Sie suchte jemanden. Auch hier äußerte sich ihre, ihrer Überzeugung nach, noch-nicht-ihre-Zwangsstörung. Und tatsächlich entdeckte sie wieder diese junge Frau. Sie stand auf der gegenüberliegenden Seite und beobachtete sie gleichermaßen. Lange dunkelbraune Haare hingen ihr schlaff an der blassen Haut herunter. Sie trug wieder genau die gleichen Klamotten, die an ihrem hageren Körper hinabhingen. Insgesamt wirkte sie verwahrlost. Vielleicht war sie eine Obdachlose? Allerdings konnte sich Daniela daran erinnern, dass sie nicht schon immer so heruntergekommen ausgesehen hatte. Sie hatte sich genau gemerkt, wann sie die Frau zum ersten Mal gesehen hatte. Vor genau sechs Monaten und drei Tagen. Gleich von Anfang an hatte diese Frau Danielas Aufmerksamkeit eingenommen. Woran das genau lag, dass konnte sich Daniela selbst nicht erklären. Vielleicht lag es an dieser tiefen Traurigkeit, die sich in ihren Augen widerspiegelte. Irgendetwas brachte sie immer wieder dazu nach dieser Frau, die immer allein und zitternd auf einem Bahnsteig stand, Ausschau zu halten. Anfangs hatte die Frau ihre Kleidung gewechselt, so wie man es normalerweise tat, aber schon seit drei Wochen und zwei Tagen trug sie immer dasselbe. Sie hatte noch niemanden von dieser Frau berichtet, denn man würde es wahrscheinlich äußerst merkwürdig finden, wie genau sie diese Frau studierte und folglich würde man sie nur wieder auf ihre Zwangsstörung hinweisen. Das Beobachten dieser fremden Frau war mittlerweile zu einer Art Obsession geworden, die man nur als krankhaft bezeichnen konnte. Der Zug fuhr quietschend in den Bahnhof. Den leeren Blick der Frau verlor sie kurz aus dem Blick. Im Zug nahm sie Platz und ihr Blick richtete sich wieder auf diese Frau. Doch diesmal starrte sie zurück. Ihre Augen hefteten sich förmlich in Danielas Augen. So lange bis die Entfernung den Blickkontakt der Beiden nicht mehr zuließ. Das hat sie bisher noch nie getan, dachte sie erschrocken. Bisher hatte sie immer nur ins Leere gestarrt, ohne etwas speziell zu fixieren. Danielas Herz klopfte wild in ihrer Brust. Sie spürte das heftige Pochen wie eine Vibration in ihrem ganzen Körper.
*(Ich habe mich hier dazu entschlossen einiges in der Story zu verändern, deshalb wirkt der folgende Text etwas zusammenhangslos im Vergleich zum Teil davor) Nun stand sie wieder am Bahnhof und das Mädchen auch. Sollte sie jetzt etwas sagen? Aber vielleicht erinnerte sie sich gar nicht mehr. Aber das Mädchen hatte sie ziemlich seltsam angesehen, so vertraut, als ob sie sich schon lange kennen würden. Da sie aber nichts sagte, sagte Daniela auch nichts und wartete ungeduldig auf den Zug. Tatsächlich kam der Zug dann auch rechtzeitig. Sie und das Mädchen stiegen in dasselbe Abteil ein. Wie damals wirkte sie noch unsicher und schüchtern, aber es war schlimmer, als das letzte Mal. Ihre Haut war noch blasser. Die Haare hingen ihr strähnig herunter und in ihren Augen lagen Angst – pure Angst. Vielleicht hatte sie eine schlechte Note geschrieben und traute sich nicht mehr nach Hause. Ihr tat das Mädchen leid und sie setzte sich gegenüber sie. Anscheinend hatte sie das nicht erwartet und starrte Daniela ganz kurz etwas entgeistert an und wand ihren Blick aus dem Fenster. Es wirkte als wollte sie ihre Umgebung in sich aufnehmen und mit allen Sinnen spüren wollen, als würde sie diese nie mehr wieder sehen oder spüren können.
Dann raffte sich Daniela anschließend auf und sagte betont freundlich: „Endlich pünktlich, stimmts?“ Sie lächelte und das Mädchen erwiderte es. „Ja, stimmt. Die letzten Male ist er auch pünktlich gekommen.“ Wieder war dieses Zittern in ihrer Stimme, aber auch wieder schlimmer. Irgendwas war mit ihr los. Das spürte sie ganz genau. Fast hätte sie sogar nachgefragt, aber das Mädchen sprang wackelig auf und ging hinter Daniela, um zur Tür zu gelangen. Quietschend stoppte der Zug. Das war es wohl. Das Mädchen würde sie vorerst nicht mehr sehen, aber vielleicht konnten sie ja doch gute Freunde werden. Sie musste vielleicht nur auftauen. Irgendwie glaubte Daniela an so etwas wie Schicksal. Sie hatten sich zweimal schon getroffen und auch geredet. Außerdem mochte sie das Mädchen aus irgendeinem Grund. Aber da war auch das Alter. Sie wirkte, wie zwölf Jahre, aber viele wirken entweder älter oder jünger, als sie es sind. Beim nächsten Mal würde sie nochmal genauer fragen, wenn sie mehr Zeit hätten. Denn wenn sie sich nochmal treffen kann das wirklich nur Schicksal sein. Das hatte sie im Gefühl. Ihre Freunde würden sagen: „Du und deine verrückte Ideen.“ Bei den Gedanken musste sie flüchtig in sich hinein lächeln. Plötzlich riss sie ein Tippen auf die Schulter aus ihren Tagträumen. Das Mädchen schaute sie an und hielt ihr einen Zettel hin, der zusammengefaltet war. Oben darauf standen etwa fünf ihr unbekannte Telefonnummern in großer Schrift darauf. Daneben standen ihr auch unbekannte Namen. In diesem Augenblick starrte sie hinter sich fragend in die dunkelgrünen Augen des Mädchens an. Aber bevor Daniela hätte fragen können, sagte das Mädchen schnell: „Rufe bitte alle Telefonnummern für mich an und sage den Personen, die daneben stehen, den Satz der im Zettel steht. Bitte!“ Da war sie erst mal etwas verwundert gewesen und konnte nicht reden. Warum sollte sie das tun? Warum konnte sie das nicht selber? Die ganze Situation wirkte ziemlich geheimnisvoll, aber was sollte das mit ihr zu tun haben? „Ok, aber...“, sagte sie zum Mädchen, aber sie war schon hinausgegangen. Hastig stürmte sie zur Tür und schwenkte den Zettel. „Moment. Was soll das denn?“, schrie sie ihr hinterher. Das Mädchen drehte sich um und rief zurück: „Tue es einfach. Bitte. Ich flehe dich an. Es ist wichtig.“
Ihr Mund stand weit offen, während es öfters piepte und die Türen langsam zu gingen, damit der Zug weiter fahren konnte.
Schließlich setzte sie sich nach einigen Sekunden nachdenken wieder hin. Sie starrte nochmal genau auf den Zettel. Nichts Verdächtiges oder Ähnliches. Ein völlig normaler Zettel. Dann machte sie Anstalten ihn zu öffnen.
Auf den Zettel stand:
Texte: Bonny Preikschas
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Lektorat: Bonny Preikschas
Übersetzung: /
Satz: /
Tag der Veröffentlichung: 18.01.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner blühenden Fantasie.