Buzi und Bandele waren unschlagbar. Zumindest hielten sie sich dafür, wenn sie mit dem aus zusammengeknüllten Plastiktüten bestehenden Ball ihre Kunststückchen übten.

Seit nunmehr einer Woche trafen sie sich Tag für Tag auf dem staubigen Platz,
am Rande ihres ruandischen Dorfes.
Der Reiz, die Gegner in Grund und Boden zu spielen, war größer, als die Angst vor der Gefahr,
von der neuerdings alle redeten.

Doch in dem kleinen Dorf war alles wie immer. Die Tiere stillten ihren Durst an den
bekannten Wasserstellen, das Brot, welches in den Öfen gebacken wurde, verströmte seinen herben Duft.

Buzi und Bandele kannten nur ein Ziel. Sie würden einmal Profifußballer werden, da waren sie sich sicher
und die Ehre der Tutsis in die Welt hinein tragen. Sie träumten davon, Schuhe mit Stollen an den nackten Füßen zu haben und auf saftigem Rasen echte Lederbälle im Tor des Gegners zu versenken.

Das Geschoss, welches mühelos durch die Lüfte fauchte, kannte sein Ziel.
Im Moment vor dem Aufschlag, war alles so wie zuvor, dann explodierte ihre Welt.

Einzig die Träume der Beiden überlebten den Anschlag.

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Tag der Veröffentlichung: 17.06.2010

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