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Nachdem ich genau 10 Stunden und 43 Minuten vor dem Computermonitor zugebracht hatte

qualmte mir der Kopf.

Ich hatte mich in einem Internetportal aufgehalten,
welches Autoren,

oder solchen die es werden
wollen,
die Gelegenheit schenkte,

ihre mal mehr oder weniger geistreichen Gedanken zu Papier zu bringen.

Mir war ganz schwurbelig zumute, von den vielen Eindrücken, die ich gewonnen hatte.

Außerirdische in Speckmänteln,
Rezepte mit tötlichem Ausgang,

blutrünstige Kondome, die nur von unerschrockenen, nahezu unauffindbaren
Doppellschneidenrasierklingen aufgehalten werden konnten,

Schicksale,

die im Zwist mit den Ungereimtheiten lagen und nicht im Traum daran dachten,

diese in Ruhe zu lassen.


Mir qualmte der Kopf.


Buchstabenwölkchen kreisten nebulös in meinen Hirnwindungen,

zogen sich an,

stiessen sich ab,

verballhornten sich zu Worten, verklumpten sich zu phantastischen Hirngalaxien,

wurden strudelnd in Schwarze Löcher gezerrt und
zu Worten geformt.......


.............die bestimmt kein Mensch lesen würde.


Die Solidarität einer qualmenden Zigarrette nutzend, mein Kopf qualmte zwar immer noch,
aber er fühlte sich jetzt nicht mehr so alleine,
kam ich zu folgendem Schluß:


"DA BIN ICH DABEI, DA MACH ICH MIT."


Ich bin mit von der Party,

"Aufpassen ! !!"

warnte eine leise Stimme,

ich konnte sie in den hinteren Hirnwindungen des Temporallappens lokalisieren,


"Partie schreibt man mit ie."

Es wurde Ernst.


Alles was ich brauchte wäre ein charaktervoller
Protagonist, der sich souverän in allen Lebenslagen zurechtfinden würde,

immer die richtigen Worte in auch noch so ausweglos scheinenden, prekären Lagen,

wie das

Mündungsfeuer einer Kalaschnikow,

schnell unaufhaltbar und tödlich

abfeuern konnte,

ohne mit der Wimper zu zucken.

Ich musste ihn nur noch zum Leben erwecken,

den anatomischen Ort wo er mit mir kommunizieren konnte, kannte ich ja jetzt!

Meinen, durch geisteskraft hervorgrufenen Protagonisten, der in der Lage war Gedanken dergestalt zu formulieren, ohne dass diese, an welcher Stelle auch immer, nicht zu
elend langen Schachtelsätzen mutierten, dies, ich meine die Gedanken, auch auf´s Papier bringen konnte; ohne so etwas altmodisches wie ein Semikolon;
welches ich beim Lesen immer als Aufforderung empfand, tief Luft holen zu dürfen um dann sauerstoffbereichert mit der von mir erwählten Lektüre fortzufahren, auszuweichen, sondern ganz kurz,
schlicht, bewegend, in ganz konkreten, kurzen Sätzen in meine Feder diktieren konnte,
die dem Leser dieser
- seinem reinen Geist entsprungenen Phantasie ausnutzenden Zeilen ;-

die Gelegenheit gab,
auch ohne die Hilfe des Semikolons,

Luft zu holen,

um ein
entspanntes Lesevergnügen zu garantieren,
ohne die Konzentrationsfähigkeit desselben,
nämlich des Lesers,
zu überfordern.


Ein personifizierter Protagonist, der niemals der Gefahr unterlag, in alberne Wortspielchen abzugleiten,

mit

abzusternenschweifendgreifendneuronenexplosionen -
auslösendensinnentleerten

Buchstabenaneinanderreihungen um sich zu werfen:


Ich war bereit.


Für den inneren Dialog mit meinem visualisierten, personifiziertem Protagonisten.

Der hoffentlich bald Gestalt annehmen würde um gemeinsam die

blütenübersäten Vorhallen des Literatentums betreten zu können.


Fortsetzung folgt..........

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Texte: Alle Rechte liegen beim Verfasser
Tag der Veröffentlichung: 21.02.2009

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