In einer großen FS-Dokumentation des NDR konnte man 2014 viele (Halb-)Prominente sehen, die uns alle hintereinander immer das Gleiche erzählten: wie schrecklich-schlimm eine Grippe („Influenza“) ist. Und die Autoren beschworen uns dann nach ermüdenden dreißig Minuten, daß man sich unbedingt impfen lassen sollte, schon allein weil (sich die Experten soviel Mühe geben) und in Deutschland jedes Jahr tatsächlich 20.000 Menschen an der Grippe sterben. Diese Tatsachenbehauptung wurde mehrfach wiederholt. Im österreichischen Fernsehen erfuhr man dagegen (ungefähr gleichzeitig) immerhin, daß 30 bis 70 Menschen gegen Grippe geimpft werden müssen, damit eine (!) einzige (!) Ansteckung verhindert wird. (Und daß die Studien zum großen Teil sehr dubios sind.) Aber 20.000 Tote. ?!! Wer hat das wie erforscht.?
Wer diese Zahl ermittelt hat, erfuhr man leider nicht in der NDR Dokumentation. Quellenangaben gelten offenbar im modernen Qualitätsjournalismus als altmodisch. Das Dt. Ärzteblatt (11/2015) verrät uns dann aber, daß es tatsächlich nur 5.000 bis 8.000 Tote sind. Und daß nur einmal, nämlich in der Saison 2012/13 so viele, nämlich 20.000 Tote zu beklagen waren. Wenn man sich diesen Artikel von Prof. Mertens dann aber genauer ansieht, bemerkt man, daß als Quellenangabe nur folgendes zu finden ist: „Literatur im Internet: www.arzteblatt.de/lit1115“ Geht man dann ins Internet, findet man dort unter dieser Adresse die Homepage der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch Institut. Und als Quellenangabe ein Bulletin und ein Bericht des Robert Koch Instituts.
Aber im Kleingedruckten auf Seite 38ff erfahren wir dann, daß die 20.000 Toten bloß geschätzt (!) worden sind. Daß sich die Herren Experten nämlich die akademische Freiheit genommen haben, die empirische Realität zu vergewaltigen. Angeblich (!) sei in die real existierenden Totenscheine „häufig nicht“ die richtige Todesursache eingetragen worden. (!) Das wird einfach behauptet, und zwar ohne jede Begründung. Es wird tatsächlich behauptet, daß in diese realen Totenscheine fälschlich (!) Herz-Kreislauf, Diabetes oder Lungenentzündung (anstatt Grippe) als Todesursache angegeben worden ist. Wäre das nicht aber Urkundenfälschung, Betrug und in jedem Fall eine Straftat.?
Und wie erhält man dann aber, trotz dieser angeblich betrügerischen oder zumindest unzuverlässigen Totenscheine, Einblick in die Realität der realen Todesursache.? Ganz einfach, nämlich: „mittels statistischer Verfahren“. Mit diesen „statistischen Verfahren“, werden dann „Gesamttodesfälle oder Statistiken zu Pneumonie bedingten Todesfällen herangezogen.“ Auf diese Weise erhält man dann die sog. „Exzess-Mortalität“ und die liegt eben bei 5.000 bis 20.000 Toten durch Grippe („Influenza“). Freundlicherweise verraten uns die Experten
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 28.04.2015
ISBN: 978-3-7368-9213-2
Alle Rechte vorbehalten