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Kapitel 1




Ein neues Jahr



Leonie



Mit meiner ganzen Kraft schlage ich auf den schrillenden Wecker neben meinem Bett. Er verstummt und bleibt, Gott sei Dank, auf dem kleinen braunen Nachttisch stehen. Genervt stöhnend lasse ich mich ins Kissen zurücksinken und vergrabe mein Gesicht in den Händen.
,,Leo, das Essen ist fertig!", ruft meine Mutter von unten. Seuftzend erhebe ich mich aus meinem Bett. Es ist groß, ja, beinahe riesig, und mit schwarz-pinker Bettwäsche bestückt. Der große Kleiderschrank steht gegenüber dem Bett. Er ist vielleicht groß, aber nur über die Hälfte des Schrankes ist mit Klamotten vollgestopft. Ich bin nicht so ein typisches Mädchen, dass jede Woche mindestens 100 Euro für Klamotten ausgibt. Darüber hinaus, bin ich eh die meiste Zeit bei mir zu Hause oder mit Freunden beim Tanztraining. Und bei beiden Orten trage ich meist schlabberige Jogginghosen und einfache Tanktops. Es ist ja nicht so, als würde ich Klamotten verabscheuen, aber in scharen um mich haben, musste ich sie nicht!
Da heute der erste Schultag ist, ziehe ich mir schwarze, eng anliegende Hotpants und ein weißes, etwas längeres Top an. Meine hellbraunen Haare fallen mir in leichten wellen über die Schulter bis zur Taille. da es zwecklos ist, zu versuchen sie zu bändigen, mache ich mir einen einfachen Dutt. Ich stecke mein Handy und meinen iPod in die vorderen Hosentaschen, schnappe meinen Rucksack vom Schreibtischstuhl und renne aus dem Zimmer die Treppe hinab und will gerade um die Ecke in die Küche biegen, als mich jemand anrempelt. Felix stürmt aus der Küche und hält mich breit grinsend am Arm fest.
,,Sorry, Kleines!", sagt er, tritt einen Schritt zurück, sodass ich aufrecht stehen kann, und lässt mich wieder los. Seine braunen Augen lächeln mich an, obwohl ich nicht weiß, warum, da heute der erste Schultag ist.
,,Christian holt mich heute ab!", er macht eine Pause. ,,Ich hoffe das ist okay!" Ich nicke nur, gehe an ihm vorbei in die Küche und nehme mir meine Brotbüche.
,,Der Bus ist schon weg, oder?" Ich richte mich an meine Mutter, die dieselben braunen Augen hat wie Felix und ich, und mich sanft anlächelt.
,,Du warst heute Morgen etwas spät dran. Da ist der Bus einfach weitergefahren." Sie grinst mich kurz an, ehe sie sich wieder ihrem Geschirr in der Spüle zuwendet.
,,Kate wollte Mary und dich doch abholen." Felix lehnt am Türrahmen, die Hände in den Hosentaschen vergraben und den Blick auf mich gerichtet. Seine Aussage klang eher wie eine Frage.
,,Nein. Sie schafft es nicht, und da der Bus schon weg ist, laufe ich eben zu Fuß!" Ich zucke nur mit den Achseln, wende mich an meine Mutter und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. Mit einem ,,Bis nachher." verschwinde ich aus dem Haus und gehe zum Fußweg. Felix packt mich sanft am Arm und dreht mich zu sich um.
,,Christian kann dich doch mitnehmen", er zeigt mit der Hand auf einen schwarzen Volvo neben uns und erst da fällt mir auf, dass Christian neben uns in seinem Wagen sitzt und mich anlächelt. Seine braunen Augen funkeln vor Glück. Seit 2 Wochen haben wir uns nicht mehr gesehen und auch ich freue mich ihn wiederzusehen.
,,Chris!"
,,Leo! Willst du mit?"
Nach kurzem Zögern willige ich ein und setzte mich auf die Rückbank, während Felix sich neben Christian niederlässt. Während der Fahrt schweigen wir. Wahrscheinlich denken Chris und ich dasselbe, denn das letzte Mal, als er mich gefragt hat, ob ich mitwill, war der Abend an dem wir Schluss gemacht haben. Vor fast drei Monaten! Aber jetzt sind wir gute Freunde! Die Schule liegt genau im Stadtzentrum und der Parkplatz ist riesig, da schon sehr viele Schüler ein Auto haben. Als wir aussteigen, werden wir von allen schief angeguckt, da jeder weiß, dass Christian und ich eine tolle Beziehung hatten. Doch niemand weiß, dass wir dennoch viel unternehmen.
,,Christian!", ruft eine hohe Stimme und mein Magen verkrampft sich.
,,Sag mir, dass das nicht wahr ist, Chris!" Ich sehe ihn mit einem flehenden Blick an, und er setzt nur einen entschuldigenden Blick auf.
,,Es tut mir leid, Leo."
,,Warum?" Ich warte auf seine Antwort, doch er sagt nichts, weswegen ich weiter frage. ,,Ist es wegen ihrer..?" Die Worte fehlen mir, als ein Mädchen mit hüftlangen, glatten, blonden Haaren hinter Christian steht, sich auf Zehenspitzen stellt und die Arme von hinten um seinen Hals legt. Ihre dunkelgrünen Augen sehen mich an und ein sanftes Lächeln umspielt ihre Lippen.
Christian schüttelt den Kopf auf meine Frage hin, und erst da fällt mir auf, dass ich die ganze Zeit das Mädchen angestarrt habe. Er wendet sein Gesicht zu dem des Mädchens und gibt ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
,,Chantal", sagt er mit seiner sanften Stimme und da weiß ich, dass es Liebe ist. Ich freue mich für Christian, auch wenn ich Chantal noch nie leiden konnte. In der sechsten ist sie auf unsere Schule gekommen. Schon damals hatte sie diese langen und geschmeidigen Haare, für die, jede Frau töten würde. Auch die dunkelgrünen Augen, welche große Ähnlichkeit mit Katzenaugen haben, waren damals schon verhanden, ebenso wie die vollen Lippen, die gerade perfekte Nase und die makellose Haut. Es scheint beinahe so, als hätte sie sich nicht verändert. Obwohl, ihr sind Brüste gewachsen. Und zwar große. Wegen denen kennt man Chantal eigentlich nur als Sexbombe. Aber ich weiß, dass sie noch Jungfrau ist. Es kann eben auch Vorteile haben, wenn der große Bruder mit der Sexbombe am besten befreundet ist. Noch nicht mal Chantals Clique weiß ihr kleines Geheimnis, und ich würde es auch nie ausplaudern. Felix umarmt Chantal lange und natürlich reden die drei wie am Spieß.
Aber ihr Gelaber komme ich nicht mehr mit, da ich schon zur Tür reinstürme und zum Matheunterricht in Zimmer 218 eile. Ich habe nämlich keine Lust mich nach dem klingeln durch einen Flur voller Teenager zu drängeln. Im Raum ist schon viel los. Fast alle Tische sind bereits besetzt. Mrs. Miller, unsere Lehrerin, besteht allerdings darauf, dass wir uns so setzten wie letztes Jahr. Das bedeutet aber auch, dass ich wieder mal ganz alleine auf einer Dreierbank Platz nehmen muss. Kurz nachdem ich den Raum betrete, rennen meine zwei besten Freundinnen auf mich zu.
Kate, die bereits 18 ist und uns immer zu irgendwelchen Partys mitnimmt, ist als Erste da und drückt mich fest. Ich bekomme noch geradeso Luft und grinsend lässt sie mich los.
,,Sorry, Leo. Erzähl! Wie warenn deine Ferien?" Ihre Augen leuchten in einem strahlendem Blau und die hüftlangen, schwarzen Haare fallen ihr glatt über die Schulter. Sie ist fast so groß wie Chantal, und die ist runde 1.78m groß. Kate trägt einen schwarzen Minirock und ein hellblaues Top. Dazu kombiniert sie schwarze Glitzerballerinas und dezentes Make-Up.
,,Nana, Cat!" Ich lache. Ich nenne Kate schon immer 'Cat'. Ich grinse sie an und knuffe sie leicht in die Seite.
,,Ich werde dir alles nach der Stunde sagen." Sie grummelt, nickt dann schließlich und verschwindet wieder in der hintersten Reihe auf ihrem Platz am Fenster. Sie zieht Mary am Handgelenk mit. Mary lächelt mich aus ihren dunklen Augen an und zuckt nur mit den Schultern.
,,Hey Kleines!" Die freundliche und sanfte Stimme reißt mich aus den Gedanken. Mein Lächen wird breiter.
,,Alec!" Er steht vor mir und hält grinsend die Augen auf. Ich gehe zu ihm und falle ihm lächelnd um den Hals. Er trägt eine lockere Jeans und ein weißes Shirt. Seine hellgrünen Augen werden von blonden, verwuschelten Haaren umrandet und leuchten mich sanft an.
Er hebt mich leicht hich und dreht sich mit mir im Kreis.
,,Kleines, du musst mir ebenfalls alles erzählen! Ich brauch noch ein Geschenk. Also, wie wärs mit shoppen nachher und dann erzählst du mir alles?" Man könnte meinen, Alec wäre schwul, weil er gerne shoppen geht, aber führt seit 1½ Jahren eine erfolgreiche Beziehung. Seine Freundin wohnt leider nicht in unserer Stadt. Aber Alecs Beziehung läuft trotz der Entfernung ziemlich gut. Ich nicke nur und grinse ihn an.
,,Ich bin am Wochenende übrigens nicht da!" Jetzt muss auch er grinsen. Ich weiß genau, was er meint. Als Mrs. Miller reinkommt, husche ich auf meinen Platz am Fenster.

Julian



Mrs. Miller. So heißt also meine neue, reizende Mathelehrerin. Sie ist circa 1.81m groß und hat kurze dunkelbraune Haare. Auf ihrem Nasenrücken sitzt eine kleine Brille mit einem dünnen schwarzen Rand. Durch diese Brille werden ihre blauen Augen gut betont und sie ist auch recht hübsch. Sie trägt eine eng anliegende Jeans, schwarze Ballerinas und ein einfaches schwarzes Shirt.
,,Sie sind die Neuen?", fragte sie lächelnd. Ich nicke.
,,Julian Carter", stelle ich mich vor und lächele sie charmant an. Ich spüre einen Ellenbogen in meinen Rippen und seufzte. Mrs. Miller wendet sich an den jungen Mann hinter mir.
,,Luis Blake", stellt er sich vor und sieht kurz durch die Klasse.
,,Okay. Luis, Julian, bitte setzt euch doch zu Mrs. Smith. Das sind leider die letzten beiden freien Plätze in der Klasse." Mrs. Miller lächelt entschuldigend und zeigt in die Richtung von Mrs. Smith. Meine Augen funkeln kurz auf. Ihre Augen funkeln ebenso kurz auf. Mein Blick schweift durch den Rest der Klasse. Fast alle starren uns an, bis auf Mrs. Smith. Sie packt ihre Sachen aus und sieht wieder zu uns. Ich gehe zu ihr, doch Luis ist mir schon zuvorgekommen. Er lässt sich links neben ihr nieder. Charmant sieht er ihr in die Augen. Verdammt. Der Mistkerl will sich einschleimen. Schnell lasse ich mich auf die andere Seite von ihr nieder und funkele Luis an.
,,Gut, Kinder. Lasst uns anfangen zu rechnen!" Ein Murren geht durch die Klasse. Wiederlasse ich meinen Blick schweifen und mein Blick bleibt bei einem Jungen hängen. Er hat schwarze, verstruppelte Haare und fast so dunkle Augen wie seine Haare. An seiner linken Augenbraue befindet sich ein Piercing. Sein Bick ist genauso düster wie meiner und als ich wieder zu Luis sehe, nickt er nur. Gut, er hat ihn auch gesehen!

Leonie



Wow! Gleich 2 ziemlich süße Typen setzten sich neben mich. Als erstes sehe ich zu dem Jungen, der sich links neben mich setzt. Seine Augen sind stechend blau und von schulterlangen, blonden Haaren umrandet. Er trägt ein weßes Shirt, wodurch man deutlich seine Muskeln sehen kann. Ein Lächeln umspielt seine vollen Lippen und seine wunderschönen Augen sind auf meine gerichtet. Ich versinke in dem Blau seiner Augen. Doch dann wird sein Blick ernst und er sieht zu dem Jungen rechts neben mir. Wahrscheinlich wäre ich dem blonden Jungen mit den blauen Augen in ein paar Sekunden verfallen, ihm um den Hals gefallen und hätte ihm das Shirt vom Leib gerissen und.. Stop! Diese Gedanken gehen eindeutig zu weit.
,,Aufgabe 5 und 7 sind nicht lösbar, Mrs. Miller!", sagt der Junge rechts neben mir und lächelt mich an, als ich ihn ansehe. Seine dunkelgrünen Augen funkeln amüsiert, wobei ihm seine dunkelbraunen Haare leicht ins Gesicht fallen. Er hat einen Lippenpiercing und trägt ein schwarzes Shirt. Es ist ebenso aniegend wie Blond seins. Bevor ich irgendetwas dummes anstelle, wende ich mich nach vorne zu Mrs. Miller.Bis zum Ende der Stunde passiert zum Glück nichts mehr. Nur fällt mir auf, dass die beiden Typen neben mir sich bei jeder Frage melden. Sie sehen auch immer wieder zu Jamie, der eine Reihe rechts hinter uns sitzt. Er hat schwarze Haare, die ihm ins Gesicht hängen. Außerdem hat er noch einen Augenbrauenpiercing. Ich weiß, dass er mit alec und Felix befreundet ist. Er kennt auch Chantal, was mir auch 2 Gründen nicht passt: 1. Jamie hängt viel mit ihr rum, seit er vor einem Jahr hergezogen ist. 2. Aus irgendwelchen Gründen bin ich eifersüchtig! Bei Jamie fühle ich eine magische Anziehung. Ebenso wie bei Blondi, links neben mir, und dem Typen rechts neben mir.
,,Mrs. Smith?" Die raue und zugleich sexy Stimme neben mir, reißt mich aus meinen Gedanken. Es ist der Typ rechts neben mir. Im ersten Moment kann ich gar nicht fassen, dass ein so gut aussehender Junger, auch noch so eine, zum träumen einladende, Stimme hat. Hat der Junge denn keine Schwachstelle an seinem Aussehen? Niemand ist perfekt! Doch da ist etwas an seinem Blick. Ich spüre förmlich, dass etwas nicht mit ihm stimmt!
,,Nenn... Nenn mich doch Leo", stammele ich, als ich mich wieder gefangen habe.
,,Leo!?" Auf seiner Stirn bilden sich kleine Fältchen, als er sie runzelt, was extrem süß aussieht.
,,Ist die Kurzform von Leonie", erkläre ich, so schnell es geht, packe meine Bücher ein, nachdem es geklingelt hat, und will gerade aufstehen. Doch der Typ ist schneller als ich und packt sanft meinen Arm. Er setzt ein charmantes Lächeln auf und bald verliere ich mich daran, reiße mich dann aber wieder zusammen, bevor irgendetwas passiert.
,,Ist alles in Ordnung, Leo?"
,,Ähm, ja sicher!" Ich bin sichtlich verwirrt, was er auch anscheinend mitbekommt.
,,Ich heiße Julian Carter", stellt er sich vor.
,,Und ich Luis Blake", meldet sich nun auch Blondi links neben mir zu Wort, und mit einem Mal komme ich wieder zurück in die Realität!


Kapitel 2




Ärger



Leonie



Ich sitze hier zwischen zwei süßen Jungs und starre sie an. Sofort werde ich rot und stehe hastig auf. Ehe mich einer der Jungs aufhalten kann bin ich auch schon raus aus dem Raum und gehe zu meinem Schließfach.

Impressum

Texte: © by Lea Vanessa L.
Lektorat: Susan Z. - Eine meiner Besten Freundinnen! Hinweis: Für die Rechtschreibfehler bin ich selber verantwortlich. Nur im Ausdruck hiilft mir Susan!
Tag der Veröffentlichung: 21.09.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner Mum, da sie immer für mich da ist und jederzeit für den nötigen Lesestoff sorgt. Ich liebe dich, Mum ♥

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