Sandra Bauchinger
(3.: Elisa, Sonja, Liane, Helena, Mirjam W., Ich, Anna H.)
(2.: Lara, Laura Schr., Merle, Laura Schn., Eva, Sophie, Miriam L., Laura St.,)
(1.: Pascal, Felix S., Raphael, Felix A., Laura M., Anna M., Yvonne)
♥Ich widme dieses Buch allen Directioner aber vor allem widme ich es meiner Klasse der 4a. Danke, dass ich euch alle als Vorbild hatte, denn es war damit viel einfacher. Danke, danke! ♥
Alles was du hier liest ist frei erfunden und hat mit der Realität nichts zu tun!
2015
Es war ein wunderschöner Montagmorgen, ich war gerade auf dem Weg zur Schule als mein Handy eine Nachricht ankündigte. Schnell entsperrte ich es und las die Nachricht. „Komm schnell, ist dringend“, stand dort. Als ich nachsah von wem sie war, stand in großen und fetten Buchstaben geschrieben: LAURA. Sie war meine beste Freundin und sehr leicht zu beeindrucken. Demnach rechnete ich mir nicht viel von dieser dringenden Angelegenheit aus. Ich beeilte mich dennoch, denn Neugierde war eine meiner größten Schwächen. Als ich ankam empfing mich mein aufgebrachter Freundeskreis, der wild durch die Gegend schnatterte. Mein Freundeskreis war nicht sehr groß. Er bestand aus Laura Stone, Lara und Anna Harper. Die Nachnamen deshalb, weil wir in der Klasse vier Lauras und zwei Annas haben. Auf jeden Fall kam ich in die Klasse und alle redeten wild durcheinander. „Ruhe“, rief ich in die Menge und es wurde plötzlich still. „Was ist los?“, fragte ich. „Du weißt doch, dass Two Directions gerade eine Auszeit nimmt, oder?“, kam auch prompt die Antwort von Anna. „Ja, habe so etwas gehört“, meinte ich nur. „Sie wollen auf eine normale Schule gehen“, plapperte Lara weiter. Ich dachte mir nur: „Was soll das? Was interessiert mich das?“ Ihr müsst wissen, ich mag Two Directions nicht wirklich. Besser gesagt ich hasse sie. Sie nerven, sind total eingebildet und gut sehen sie auch nicht gerade aus. Aber meinen Freunden sage ich immer, dass ich sie ganz okay finde, damit sie Ruhe geben. „Genau, rate mal in welche Schule sie kommen“, rief Sophie durch die Klasse. „Ich schätze einmal, dass ihr es mir gleich sagen werdet“, riet ich. „In unsere“, schrien alle durcheinander. Na toll, besser kann es doch nicht werden. Eingebildete Sänger an unserer Schule. Super! Anscheinend freuten sich alle, deshalb blieb mir nichts anderes über, als auch ein freudiges Gesicht zu machen und mich total zu freuen. Ich werde einmal Schauspielerin! „In welche Klasse kommen sie denn“, fragte ich in die Runde. „In die 5c, 7a, 7b und 6c“, antwortete Laura. „Puh“, dachte ich „zum Glück kommen sie nicht in die 6a, meine Klasse. Das wäre die Hölle hoch zehn.“ Aber ich sagte nur: „Schade, dass sie nicht in unsere Klasse kommen.“ Ein betroffenes Gesicht zu machen fiel mir schwer, denn ich hätte am liebsten gejubelt. Wir verbrachten noch einen langweiligen Schultag mit viel Geschnatter über diese berühmten Jungs und schon jetzt gingen sie mir auf die Nerven.
Heute hätten die Jungs ankommen sollen doch es gab eine Verspätung von ihrem Flug, dass hieß, dass sie erst morgen an unsere Schule kommen werden. Einen Tag ohne sie gewonnen! Alle liefen mit einer deprimierten Miene umher und auch ich war nach einiger Zeit soweit, die deprimierte Miene aufzusetzen, da ich es einfach nicht mehr geschafft hätte, wenn alle um mir herum solche Gesichter machten. „Wo bleibst du denn, Elizabeth“, rief Lara herüber. Wir mussten hinunter in die Turnhalle gehen, da die nächste Stunde Sportstunde war. „Ich komm ja schon. Wo ist denn Anna?“ rief ich zurück. „Wo denkst du denn? Im Gegensatz zu uns ist sie schon vergeben“, lachte sie. Damit war alles klar. Anna war bei ihrem Freund Pascal. Er ging in unsere Klasse, war ziemlich groß und total in Anna verschossen, genau wie sie in ihn. Die zwei sind häufig zusammen und wenn wir Turnen gehen gibt es immer einen großen Abschied weil sie sich ja jetzt eine Stunde lang nicht sehen würden! Ich ging also mit Lara und Laura hinunter und auf dem Weg zur Garderobe kamen uns wieder einmal die Jungs aus der 5b entgegen. Sofort wurde Lara rot im Gesicht und sie senkte schnell ihren Kopf damit es niemand sah. Sie ist nämlich in einen Typen aus dieser Klasse, Klemens, verknallt. Aber es scheint so, als ob er sie nicht mögen würde und das machte Lara fertig. Als wir an ihnen vorbei waren, fing Laura auch schon wieder an über ihren Christian zu reden. Dieser hat sie vor drei Tagen nach einem Date gefragt, nachdem sie sich täglich in Granny´s, einem Café, getroffen haben und seit einiger Zeit auch miteinander geredet haben. Seit dem redete sie nur mehr über ihn. Mit der Zeit nervte das echt aber sobald ich etwas dazu sagte drehte sie durch und fing an herumzuschreien, um mich zu übertönen. Da war ich lieber ruhig. Als wir unten ankamen, zogen wir uns um und warteten auf die Frau Professor. Zwischendurch kam dann auch endlich Anna und zog sich um. Kurz bevor die Frau Turnlehrerin dann endlich kam, hatte wieder jemand so eine tolle Idee, nämlich mit Deo in der Garderobe herumzusprühen und Anna hatte kurz darauf wieder einen ihrer berühmten Niesanfälle. Das ist als Außenstehender wirklich lustig, da sie innerhalb einer Minute sicher fünf Mal niest. Als dann endlich die Frau Professor da war, gingen wir in die Turnhalle. Wie immer hat Laura Muminovic wieder ihren komischen Ich-bin-ja-so-cool-Zopf. Der ist echt zum Schreien. Die Stunde verlief ohne jegliche Zwischenfälle und wir waren froh, als sie vorüber war. Anna schaffte es sogar so schnell beim Umziehen zu sein, dass noch niemand die Zeit hatte, Deo zu sprühen. Das war wahrscheinlich nur deshalb, weil sie dringend wieder zu Pascal wollte. Danach hatten wir Religion. Die Qual, das sage ich euch. Mit diesem Professor musste man verrückt werden, geht gar nicht anders. Er ist so ein Typ, der keine Frau hat, darf er ja nicht da er Pfarrer ist, und deshalb hat er niemanden bei dem er witzig sein kann. Jetzt ratet mal, bei wem er das auslässt. Richtig, bei uns Schülern. Anna und ich bekommen dann immer voll den Lachkrampf und können nicht mehr aufhören.
In der Mittagspause ging ich dann mit Anna, Pascal und Laura in die Stadt. Das machten wir immer und seitdem Pascal mit Anna zusammen war, ging er auch mit. Zum Glück hatte ich Laura, denn sonst würde ich das nicht aushalten neben den zwei Turteltäubchen. „Bärchen du bist so süß“ hier und „Ich habe dich soo lieb“ da. Das nervt! Laura und ich unterhielten uns gerade über Once Upon a Time, eine Serie, als Laura Schreave und Sonja unseren Weg kreuzten. Ich mag Laura Schreave eigentlich sehr gern und sie ist auch meine Freundin aber sie muss immer im Mittelpunkt stehen sonst ist sie sauer und dann ist sie nicht auszuhalten. „Wir waren gerade auf dem Weg zum Salamander und wo geht ihr hin?“, fragte Laura Schr. auch sogleich. „Wir gehen eigentlich nur die Landstraße runter“, meinte ich. Laura Schr. antwortete mit einem Aha und zog Sonja von uns fort. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass sie manchmal echt die Zicke ist? Nein? Na dann wisst ihr es jetzt. Am Nachmittag hatten wir noch Musik mit dem Biermaier und dann zwei Stunden Zeichnen. Manchmal glaube ich echt, dass die Frau Professor eigentlich gar nichts von Zeichnen versteht. Ein Beispiel: Sie bessert dir etwas aus und du lässt es unverändert. Dann gehst du zu ihr nach vorne um etwas anderes vorzuzeigen und sie streicht genau das, was sie zuvor ausgebessert hatte durch und meint es wäre falsch. Na versteht ihr, was ich meine? Ich ging auf jeden Fall fix und fertig nach Hause und freute mich schon, dass ich jetzt noch stundenlang Hausaufgaben machen durfte. Waren die Lehrer nicht in der Schule und hatten sie nicht jeden Tag so viele Hausaufgaben bekommen? Wenn doch, verstehe ich nicht, warum sie kein Mitleid mit uns haben.
Am Abend sah ich mir noch eine Folge von Charmed, meiner Lieblingsserie, an und dachte daran, dass morgen Two Directions an unsere Schule kommen würde und wie lustig das werden würde.
„Dring, dring, dring, …“, schellte mein Wecker los. Der ging mir echt auf die Nerven. Irgendwann besorge ich mir einen Neuen, aber bis jetzt hatte ich immer darauf vergessen. Es fiel mir erst wieder ein, wenn er in der Früh wieder zu nerven anfing. Ich schwang mich also aus dem Bett und schlurfte ins Bad. Als ich mir Wasser ins Gesicht spritzte, kam die Erinnerung zurück. Heute kommt Two Directions! Nun war meine Laune im Keller! Ich werde nicht in die Schule kommen, weil alle im Eingang stehen werden!
Nach dem Frühstück ging ich sehr schlecht gelaunt in die Schule, seit Neuestem auch als Selbstmordanstalt bekannt. Schon vor der Schule stand eine riesen Menschenmenge. Alle warteten darauf, dass die Möchtegern Sänger endlich ankamen. Ich kämpfte mich durch und sah zwischendurch auch bekannte Gesichter wie zum Beispiel Yvonne und Anna Moser aber auch Merle oder Helena. Zehn Minuten später war ich schon beinahe am Eingang. Beinahe heißt so viel wie ca. zehn Meter vor meiner Erlösung. Völlig fertig erreichte ich dann endlich den Eingang und ging hinein. Die Schule wirkte als wären seit gestern Sommerferien: ziemlich leer. In meiner Klasse angekommen ließ ich zu allererst die Jalousie herunter und hoffte, dass die Wände schalldicht waren. Ich stürzte mich mit solch einer Begeisterung auf die Französisch Vokabeln wie noch nie. Wahrscheinlich brachte das so und so nichts denn, wenn der Herr Professor sich wieder einbildet, eine Taube sein zu müssen, brachte alles nichts. Oder er behauptet wieder, dass er sich in Sachen Mädchen in der Pubertät bestens auskenne. So lustig! Eine viertel Stunde später, also fünf Minuten nach dem Läuten kamen dann die Anderen endlich. Als erstes spielte sich der Herr Professor wieder total auf und er meinte er wisse, dass das ein sehr wichtiges Treffen war und ob wir uns schon einen geangelt hätten. Wahrscheinlich hatte er sich bereits schlaugemacht, wer Two Directions überhaupt ist. Aber nicht im Internet, weil da hätte er Hilfe gebraucht. Nein, eher in irgendwelchen französischen Büchern! Der Tag verging mit so viel Geschnatter über diese Super-Band, dass es gar nicht auszuhalten war. Ich bemühte mich so gut wie möglich zu schauspielern aber am Nachmittag war ich so fertig, dass ich nicht mehr konnte. Laura malte sich in allen möglichen bunten Farben ihr Date mit Christian aus und Anna war die ganze Zeit bei Pascal um ihn zu beschwichtigen, dass sie Liam nicht so liebt wie ihn. Ich glaube bei den Zweien bahnt sich die erste Beziehungskrise an. Zuhause angekommen warf ich mich völlig erschöpft ins Bett und schlief ein. Als ich wieder aufwachte war es Abend und ich raffte mich schnell auf, denn ich musste noch Hausaufgaben erledigen. Um acht Uhr Abends rief dann Anna bei mir an um sich auszuheulen, da Pascal eine Auszeit will. Er meinte es wäre besser für beide Seiten. Anna und ich sehen das allerdings anders. Wenn Anna für Two Directions schwärmt, heißt das noch lange nicht, dass sie Pascal nicht mehr liebt! Eine Stunde später konnte ich dann endlich ins Bett gehen und meinen wohlverdienten Schlaf bekommen.
Schon wieder einen Tag mit den tollen Jungs! Ich kann nur hoffen, dass es sich wieder normalisiert, wenn diese Typen länger an unserer Schule sind. Aber das wird frühestens in drei Wochen sein. Bis dorthin muss ich wohl damit klarkommen, dass alle am Rad drehen. Warum musste Two Directions mir das antun? Die wollen mich doch nur ärgern. Außerdem hat Laura heute ihr Date mit Christian und wird deshalb unerträglich sein. Ich hoffe nur, dass sie Sonja damit behelligt und nicht mich, denn das Thema ging mir schon bis zur Nase und würde bald übergehen und dann täte ich auch noch explodiere und das möchte ich ihr gern ersparen. Aber wenn sie es herausfordert, kann ich es wohl nicht verhindern. „Zeit lassen, lass dir Zeit“, sagte ich mir immer wieder, denn dann müsste ich es nicht so lange ertragen zu hören wie toll doch alle Jungs sind und wie das Date wird. Als ich dann doch in der Schule bin, überfällt mich gleich viel Geschnatter über Two Directions. Ich gesellte mich zu meinen Freunden und warf hin und wieder ein Wort ein, damit es nicht so scheint als ob mir das alles egal wäre. Ist es mir eigentlich auch aber das wissen sie ja nicht. Die Schulglocke erlöste mich dann endlich und fünf Minuten später kam auch schon der Herr Professor Billa herein. Er kommt immer zu spät und das Erste was er tut, wenn er herein kommt, ist herumschreien. Dann schreit er herum und gegen Ende der Stunde schreit er herum. Das ist unglaublich. Wenn er dir erzählt was Hausübung ist, musst du zuerst noch Anna fragen was du jetzt machen musst, denn sonst kapierst du das echt nicht, zu kompliziert. Danach hatten wir Biologie. Echt die Qual. Ich glaube, dass die Frau Professor irgendeine Außerirdische ist und schon ewig gelebt hat. Denn sie weiß alles. Sogar, dass Marie Antoinette Kartoffelkraut im Haar hatte. Welcher normale Mensch weiß das denn? Wir besprechen gerade das Nervensystem, als Sonja aufzeigte und fragte, ob die Frau Professor wisse, ob man an Hautkrebs sterben könne. Sie fragt immer irgendetwas, was nicht zum Thema passt. Das ist zum Schreien. Dann ist da noch jene Sache, dass Sonja schon alle Krankheiten hatte. So scheint es jedenfalls.
In der großen Pause ging Anna dann in unsere Patenklasse. Ich glaube sie ist die einzige, die immer noch zu ihren Patenkindern geht. Ich gehe schon lange nicht mehr. Als ich in der 4a war, bin ich im ersten Semester jeden Tag hin gegangen aber wir hatten nie einen Gesprächsstoff und deshalb ging ich dann nicht mehr. Heute begleite ich Anna wieder einmal denn Pascal macht ja eine Beziehungspause. Anna geht glaube ich nur hin, weil sie sich ablenken möchte. Sie ist wirklich arm und alle zehn Minuten bricht sie wieder in Tränen aus. Außerdem hat sie geschworen nie wieder mit oder über Liam zu reden damit Pascal keinen Grund hat sie zu verlassen. Das verstehe ich nicht, ich würde gerade deshalb weitermachen, denn wenn ihm das nicht passt und er ihr nicht vertraut, dann liebt er sie nicht wirklich. Aber Anna ist da anders. Sie versucht sich also so gut wie möglich abzulenken. So verbrachten Laura, Lara, ich und der Rest der Klasse den Tag damit sie zu trösten. Am Ende der Schule gingen Laura und ich gemeinsam zum Bus. An der Bushaltestelle trennten wir uns und ich ging nach Hause. Normalerweise geht Anna auch mit, aber da heute Donnerstag ist muss sie mit dem Zug in den Reitstall fahren, da sie zwei Pferde namens Schokoletta und Celin hat und diese bewegt werden müssen. Ihr Zug fährt allerdings erst später und deshalb bleibt sie noch in der Schule. Am Weg zum Bus kamen wir bei Sonja vorbei die auf ihr Taxi wartete. Ich meine wirklich Taxi und nicht ihre Mutter, die sie abholt. Nein, sie fährt immer wieder einmal mit dem Taxi nach Hause, weil kein Bus bis vor ihre Haustüre fährt und sie sonst an einem Wald entlang gehen müsste. „Heute habe ich eigentlich gar nicht so viel über die ach so tollen Jungs gehört“, sagte ich mir selbst, als ich Zuhause ankomme.
Nach dem Mittagessen ging ich dann mit meinem Hund Dschinnie spazieren, denn meine Eltern haben am Donnerstag keine Zeit dafür. Das ist manchmal ganz nett, wenn die Sonne scheint, aber wenn es regnet, ist das echt blöd. Heute scheint die Sonne. Ich hing gerade meinen Gedanken nach als Dschinnie plötzlich an der Leine zog. Als ich aufsah, erblickte ich Anna mit ihrem Hund Joya. Dschinnie und Joya kennen sich seit ca. einem Jahr und sind wie es scheint beste Freunde. Wir treffen uns öfters und dann spielen die Zwei miteinander. Echt knuffig.
Am Abend lese ich dann noch ein bisschen in meinem Buch und dann ging ich zu Bett und überlegt beim Einschlafen, wie der Tag morgen werden würde. Außerdem hoffte ich, dass Anna und Pascal wieder zusammen kommen.
„Freitag“, jubelte ich, als ich aufstand. Es war das Ende der Woche deshalb freute ich mich so sehr, dass ich sogar gleich aufstand und nicht noch liegen blieb. Dann habe ich schon eine Woche mit den Two Directions Jungs hinter mir und ich habe sie sogar überlebt! Das ist schon fast einen Eintrag ins Guinness World of Records Buch wert. Einzig was mich traurig stimmte ist, dass Anna und Pascal nicht wieder ein Pärchen sind. Einerseits nervt es mich schon ziemlich mit den Turteltäubchen, aber wenn sie sich trennen würden, wäre das umso schlechter, denn dann müsste ich Anna die ganze Zeit aufmuntern und das könnte anstrengend werden. Aber vielleicht kommt sie dann endlich mit Klaus zusammen. Angeblich steht sie ja schon seit der Ersten auf ihn, aber das sind nur Gerüchte. Da fällt mir ein, dass Anna, Laura und ich ja heute unseren Englisch-Tag haben. Hoffentlich muntert sie das auf. Auf dem Weg zur Schule sah ich eine Limousine an mir vorüber fahren. Die tollen Jungs müssen sich aufspielen! Ach wie toll! In der Schule angekommen scheinen diese schon längst in ihren Klassen zu sein da es keinen Menschenauflauf gibt. Schade eigentlich denn langsam macht es echt Spaß. Dabei fällt mir auf, dass ich die Jungs noch gar nicht gesehen habe. Bin ich aber froh, ich will mir gar nicht vorstellen, wie „toll“ sie doch aussehen. Da kriegt man bestimmt Augenkrebs davon. Dann hätten wir wieder ein Thema über das wir in Biologie reden können und Sonja könnte dann wieder etwas über Bakterien fragen. Ich begrüßte meine Freunde mit einem „Hello“ und sie grüßten genauso zurück. Das wird sicher ein toller Tag werden und dazu können wir auch noch besser Englisch lernen. Das freut die Frau Professor Hammer, unsere Englischlehrerin und Klassenvorstand, sicher. In der dritten Stunde hatten wir dann Englisch und wir erzählten der Frau Professor stolz, dass Englisch-Tag ist und sie lobte uns und meinte die Anderen könnten das auch machen. Als wir dann zum Hausaufgaben kontrollieren kamen, berichtete uns Merle die wahrscheinlich lustigste Ausrede die ich je gehört habe. Sie konnte ihre Hausaufgabe nicht machen weil ihre Zettel nach der Stunde beim Fenster hinaus geflogen sind und als sie nachschauen gegangen ist, waren sie nicht mehr da. Die gesamte Klasse hatte fünf Minuten einen Lachkrampf.
Das Wasser beim Schwimmen in der letzten Stunde war wieder einmal eiskalt und deshalb war das Schwimmen wieder einmal total doof und ich war natürlich froh, als es endlich vorbei war. Zuhause angekommen erledigte ich schnell meine Hausaufgaben damit ich mir am Sonntag keine Gedanken darüber machen muss. Danach hielt ich mein Mittagsschläfchen, damit ich nachher gut ausgeruht war. Habe ich schon erwähnt, dass Laura und ich heute mit Anna ausgehen, damit sie auf andere Gedanken kommt? Nein? Dann wisst ihr es jetzt. Wir drei waren schon so lange nicht mehr zusammen weg und da dachten wir, dass es uns nicht schaden könnte. Ich zog also mein dunkelblaues Cocktail Kleid an und dazu meine schwarzen Chucks. Als es klingelte lief ich die Treppe hinunter und sah dort meine Freundinnen stehen. Anna hatte ein rotes Cocktail Kleid an und dazu ebenfalls schwarze Chucks und Laura hat ein weißes fast durchsichtiges, schlichtes Cocktail Kleid und blaue Ballerina an. Wir drei gingen in die nächste Disco um ordentlich zu feiern. „Wir tanzen heute nur untereinander, nicht mit den anderen Jungs. Als Strafe, dass Pascal Pause macht, okay?“, stellte Laura klar. „Na gut“, antworteten Anna und ich im Chor. „Wie war denn übrigens dein Date mit Christian? Du hast noch gar nichts erzählt.“, meinte ich an Laura gewandt. „Na endlich. Ich dachte schon ihr fragt nie! Es war spitze! Wir haben den ganzen Abend geredet und dann sind wir zu ihm nach Hause gefahren. Stellt euch vor seine Eltern haben ein Hotel namens „The Heathman Hotel“ und er und seine Familie wohnen ganz oben im Penthouse. Da hast du eine tolle Aussicht über die gesamte Stadt. Als wir die Aussicht genug bewundert hatten, hat er meine Hand genommen und mich in sein Zimmer gezerrt. Dort hat er mich dann endlich geküsst. Es war einfach nur wow!“, erzählte Laura schwärmerisch. „Seid ihr jetzt zusammen?“, fragte Anna nach. „Ich weiß es nicht“, beklagte Laura sich. „Das wird schon. Jetzt haben wir erstmal Spaß. Kann man auch ohne Jungs haben“, rief ich den Lärm der Disco übertönend. Daraufhin schmissen wir uns in die Schar und hatten tatsächlich so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Um kurz vor Mitternacht schlichen wir uns dann nach Hause, um schlafen zu gehen. Vorher machten wir uns noch aus, dass Anna und Laura morgen zu mir kommen und wir jede Menge Filme ansehen würden. Das wird bestimmt ein spannendes Wochenende.
Ich erwachte schon sehr bald für meine Verhältnisse. Das heißt um 10:00 Uhr. Schnell ging ich duschen, damit ich nicht so sehr nach Alkohol und Schweiß stank. Um 17:00 Uhr sollen Anna und Laura kommen. Also hatte ich noch sechs Stunden Zeit. Von der Küche her roch ich Frühstück und deshalb ging ich dorthin um etwas zu essen. Kurz darauf hatte ich zwei Kuchenstücke verdrückt und verzog mich in mein Zimmer. Damit ich mich nicht langweile, las ich in meinem Buch weiter. Ihr müsst wissen, dass ich mich in manche Bücher richtig hineinfressen kann und darüber hinaus alles vergesse. Wenn es dann schon Zeit wird aufzuhören nehme ich mir immer vor beim nächsten Kapitel aufzuhören aber ich lese dann immer darüber und dann muss ich bis zum nächsten Kapitel warten. Auf jeden Fall verpasste ich es wieder einmal und auf einmal riss mich die Glocke aus meinem Buch. Ich stöhnte, legte mein Buch zur Seite und ging zur Haustür. Vor der Tür stand Laura und im Gepäck hatte sie „Plötzlich Star“ und „Mit dir an meiner Seite“. Ich begrüßte sie und ging dann in die Speisekammer um etwas Süßes zu holen. Danach holte ich noch einen Eistee und Cola und das alles brachte ich ins Wohnzimmer. Als dann fünf Minuten später auch Anna da war, konnten wir den Filmabend starten. Zuerst sahen wir uns „Plötzlich Star“ an und wir mussten so oft lachen, dass wir fast geplatzt wären. Danach sahen wir uns „Die Eiskönigin“ an und wir waren an manchen Stellen so gerührt, dass wir beinahe heulten. Bei dem Film „Kindsköpfe“ schlief Anna dann ein und Laura und ich transportierten sie vorsichtig in mein Zimmer. Danach sahen wir uns noch „Mit dir an meiner Seite“ und „Wenn ich bleibe“ an. Um 3:00 Uhr in der Früh gingen wir dann endlich ins Bett. Trotzdem redeten wir noch bis 4:00 Uhr über Lauras Date mit Christian. Dieses verlief sehr rosig, schön und romantisch und Laura nahm sich vor ihn demnächst zu fragen, ob sie nun ein Paar wären oder nicht. Außerdem schwärmte sie mir noch vor, dass es ja so toll ist, dass Two Directions genau an unserer Schule ist. Ich bestätigte dies und meinte, dass es eine sehr große Ehre ist und nach kurzer Zeit schliefen wir ein.
Ich erwachte neben einer noch schlafenden Laura und neben einer bereits erwachten Anna um 9:00 Uhr früh. Als ich die Uhrzeit auf meiner Uhr gelesen habe, dachte ich zuerst sie wäre stehen geblieben aber mein Handy zeigte dieselbe Uhrzeit an, also musste es stimmen. Ich kletterte also über Laura hinweg und ging mit Anna dann frühstücken. Zwei Stunden später, Anna und ich waren gerade beim Kartenspielen, kam dann eine verschlafene Laura aus meinem Zimmer und ich bereitete ihr schnell ein Frühstück zu. Wir Drei beschlossen heute gemeinsam mit der Dschinnie und der Joya spazieren zu gehen und dann mit Anna in den Reitstall zu fahren. Heute sollte es bis zu zwanzig Grad Celsius und Sonne geben und das wollen wir ausnützen, da es wahrscheinlich nicht mehr so bald so warm sein würde. Wir leinten also die Dschinnie an und gingen los die Joya abzuholen. Dort angekommen leinten wir auch diese an und dann gingen wir gut drei Stunden mit den Hunden. Die Zwei tobten auf den Wiesen herum und hatten ihren Spaß. Wir redeten über die Beziehungspause von Pascal und darüber, dass Lara eigentlich immer bei Merle ist und das manchmal nervt. Des Weiteren redeten wir noch über die kommende Woche und wie sollte es anders sein auch über Two Directions. Wir schreiben auch diese Woche Mathe Schularbeit und deshalb prüften wir uns gegenseitig während dem Gehen die Formeln ab. Sonst würde diese Woche sehr unspektakulär werden. Als wir die Hunde dann todmüde und durstig abgeliefert haben, fuhren wir in den Reitstall. Dort sattelten wir Celin und gingen dann mit Schokoletta und Celin hinaus. Während Anna auf Celin ritt, drehten wir ein paar Runden mit Schoki, auf der man zurzeit nicht reiten konnte, da sie ein Loch in der Sehne hat. Bewegt werden muss sie trotzdem. Nach der Reitstunde von Anna sattelten wir Celin wieder ab und brachten die zwei Pferde in die Boxen. Unser Zug fuhr dann auch schon eine viertel Stunde später weg und damit kamen wir um 17:00 Uhr zu Hause an. Laura verabschiedete sich sogleich, weil sie dringend nach Hause musste, da sie erfahren hat, dass sich ihr kleiner Bruder den Fuß gebrochen hat und nun im Krankenhaus liegt. Anna und ich spielten noch ein bisschen Karten, bevor sie dann auch ging. Kurze Zeit später ging ich dann ins Bett und dachte mir, dass es noch eine langweilige Woche werden würde. Wie falsch ich damit lag, stellte sich erst später heraus.
Beim Frühstück dachte ich daran, dass es jetzt schon eine ganze Woche her ist, als ich erfahren habe, dass Two Directions an unsere Schule kommt. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mitbekam, dass meine Familie die Küche betrat. Aber spätestens als meine Schwester, Iris, durch die Gegend brüllt, reißt es mich aus meinen Gedanken. Ich dachte mir nur: „Was ist jetzt schon wieder?“ Kurze Zeit später war ich bestens informiert. Meine Schwester sollte nach der Schule auf mich warten, doch sie hat zehn Minuten früher aus und deshalb will sie nicht. Es sind doch nur zehn Minuten und nicht die Welt! Trotzdem mischte ich mich nicht ein da ich noch zu müde für einen Streit war. Erst auf dem Weg zur Schule, den ich wieder einmal mit meiner Schwester bewältigte, meinte ich zu ihr, dass sie ruhig warten könne. Sie meint allerdings sie müsse mit ihren Freundinnen fahren. Darauf sagte ich nur: „Dann geh doch!“. Damit stürmte ich dann in die Schule. Ich war ziemlich sauer auf Iris. Als dann auch noch, als ich in die Schule kam, die Limousine vorfuhr, war meine gute Laune endgültig vernichtet. Was bilden die sich eigentlich ein? Die können doch auch mit einem normalen Auto oder mit dem Bus kommen. Aber nein, die ganz tollen Sänger müssen natürlich etwas Besonderes sein! Angeber! Natürlich liefen sofort alle Mädchen hinterher um sie zu „begrüßen“. Das ist der Vorteil an den Typen, sie machten einem den Weg frei, dann muss ich mich nicht durchkämpfen. Nun war ich wieder etwas besänftigt und solange ich sie nicht sehen muss ist alles gut. In der Klasse erwarteten mich meine Kameraden bereits und ich wurde sofort ausgefragt da sie gesehen hatten, dass die Jungs gerade vorgefahren waren. Schnell erfand ich irgendeine Geschichte mit der sie anscheinend zufrieden waren, denn sie ließen schnell von mir ab und ich hatte wieder meine Ruhe. In der Physikstunde dann, erfuhren wir, dass wir am Mittwoch zu der Exe gehen. Habt ihr schon mal von dem gehört? Das ist, laut Erklärung, im Ars Electronica Center, eine Art von Stationen Betrieb von verschiedenen Schulen und jede befasst sich mit einem physikalischen Thema. Unsere Schule macht die Optik. Meine Klasse kannte den Versuchsaufbau bereits aus dem letzten Jahr und deshalb meinte die Frau Professor wir sollten uns nur das Andere ansehen. Das wird bestimmt super langweilig. Außerdem hätte sie uns das echt früher sagen können. Sie ist nämlich nicht die Einzige die ihren Tag planen muss.
Als ich am Nachmittag nach Hause gehe, ratet mal, wer neben mir ging. Habt ihr es? Nein? Ich sage euch: Iris. Sie hatte nämlich keine zehn Minuten früher aus, wie sie behauptet hat! Aber nein, sie muss sich natürlich wieder total aufspielen. Das ist nicht auszuhalten. Sie muss immer der Mittelpunkt des Universums sein. Zuhause angekommen telefonierte ich erst einmal ausgiebig mit Laura Schr.. Wir reden in der Schule nämlich nicht so viel miteinander weil sie bei ihren Freunden ist und ich bei meinen Freunden bin. Wenn sie nicht gerade sauer auf dich ist, ist sie eigentlich sehr nett. Eine Stunde später hatten wir dann das Gespräch beendet und wussten nun wieder viel Neues. Vor allem aber wusste ich, dass sie einen Typen namens Jonas kennen gelernt hatte und total in ihn verschossen ist. Das freut mich für sie, wirklich, denn dann muss sie nicht mehr Two Directions hinterherlaufen wie ein Schoßhündchen. Punkt für mich. Nach dem Gespräch machte ich noch schnell meine Hausaufgaben. Schnell ist übertrieben denn es dauert wieder einmal fast zwei Stunden, denn die Lehrer hatten immer noch kein Mitleid. Als ich fertig war ging ich in die Küche um mir einen Obstsalat zu machen, da ich einen riesengroßen Hunger habe. Danach legte ich mich in mein Bett und las mein Buch zu Ende. Es war eine Liebesgeschichte, so wie alle anderen Bücher, die ich lese. Natürlich kamen am Ende die zwei Hauptpersonen zusammen. Wie sollte es auch anders sein? Ich finde das jedes Mal wieder so furchtbar süß und rührend. „Elli, du sollst schön langsam Schluss machen“, rief meine Schwester. „Iris“, schrie ich zurück, „du sollst mich nicht Elli nennen! Ich heiße Elizabeth.“ „Jaja, schon gut“, gab sie beleidigt zurück. Ich hasste es wenn jemand meinen Namen abkürzt. Das dürfen höchstens meine Freundinnen. Trotzdem machte ich Schluss und begab mich ins Wohnzimmer da meine Mutter glaubt, wenn man zu lange am Abend liest, dass man dann schlecht einschlafen kann. Eine Stunde später ging ich dann auch zu Bett, da kein toller Film im Fernsehen lief.
Meine Schwester weckte mich mit einem gellenden Schrei um 6:00 Uhr in der Früh. Was bildet sie sich eigentlich ein, mir den Schlaf zu rauben?! Aber da ich nun schon wach war, konnte ich genauso gut aufstehen und frühstücken gehen. Während dem Frühstück erzählte uns Iris ihren verrückten Traum. Es ging darum, dass Two Directions sie hasst! Ich würde mich ja freuen wenn Two Directions mir nicht immer auf die Nerven fallen würde. Weil meine Schwester aber der totale Directioner ist, ist das ein totaler Albtraum, im wahrsten Sinne des Wortes, für sie.
Diesmal gehe ich wieder alleine in die Schule, damit ich mir nicht noch mehr über ihren schrägen/tollen Traum anhören muss. Es reicht, wenn ich mir das Gequatsche über Two Directions in der Schule anhören muss. Also ging ich alleine und war zehn Minuten später auch schon da. Als ich in die Klasse kam, traute ich meinen Augen nicht. Da standen tatsächlich Anna und Pascal zusammen und redeten! Hatte ich etwas verpasst oder lief hier gerade einiges richtig gut ohne mich? In der ersten Pause fragte ich Anna danach und sie antwortete nur selig lächelnd: „Mal sehen!“ Was sollte das denn? Aber ich hatte nicht genug Zeit darüber nachzudenken, da gerade Elisa in die Klasse stürmt und meint, dass wir alle mitkommen müssen. Brav trotteten wir ihr alle bis zum Treppenhaus hinterher. Dort sahen wir uns fragend um und dann entdeckten alle das Plakat. Es stand dort: „Weihnachtsball am Freitag den 23. Dezember 2016 für alle fünft und sechst Klässler im kaufmännischen Palais. Bitte kommt alle mit einer Maske!“ Natürlich waren sofort alle aus dem Häuschen, da sie zum ersten Mal auf einen Ball gehen würden. Ich freute mich auch aber vielleicht nicht ganz so sehr wie die Anderen. Ab nun wurde überall diskutiert, welches Kleid man anziehen würde und vor allem mit wem man hingeht. Lara wollte unbedingt ein rotes Kleid anziehen, da rot ja bekanntlich die Farbe der Liebe ist und die fünfte Klasse, sprich Klemens, auch kommt. Was so viel heißt wie, dass sie ihn verführen will. Das sind ja Pläne! „Ich habe übrigens heute in der Früh Christian getroffen und habe ihn gefragt“, triumphierte Laura mitten in unser Gespräch über Ballkleider. „Und?“, fragte ich abwesend, da ich mir gerade mein Kleid ausmalte. „Er meinte: ‹‹Klar sind wir das oder willst du nicht meine Freundin sein? ››. Ist er nicht total süß?“, schwärmte sie, mich nicht beachtend. „Ja schon, aber es wäre nett, wenn wir ihn mal kennen lernen könnten“, mischte Anna sich in das Gespräch von Laura mit sich selbst ein. „Gehst du eigentlich mit Pascal zum Ball?“, wechselte ich das Thema. „Ich weiß nicht, aber ich glaube schon. Allerdings müsste er mich fragen, denn ich frage ihn bestimmt nicht“, antwortete Anna. Ich sagte daraufhin nur: „Du und dein romantisches Denken!“, worauf Anna dann ein bisschen beleidigt war. Laura schwärmte dann noch den ganzen Tag über ihren ach so tollen Christian, sodass ich froh war, als ich nach Hause gehen konnte. Die Lehrer zeigten immer noch kein Mitleid und deshalb hatte ich noch einen Berg Hausaufgaben zu erledigen, bevor ich mich endlich Charmed widmen konnte.
„Dring, dring, dring,…“, schellte mal wieder mein Wecker los. Der ging mir echt auf die Nerven. Ich brauche dringend einen Neuen. Heute würden wir mit der Schule zur Exe gehen. Das wird spannend! Voller schlechter Laune stand ich auf, damit ich überhaupt zur Schule gehen kann. Natürlich könnte ich einmal schwänzen aber das lohnt sich nicht.
Wir gingen also nach der zweiten Stunde dorthin und fadisierten uns zwei ganze Stunden lang. Das einzig interessante war das eine Experiment, das Anna gemacht hat. Da ging es darum, dass man so ein Glas mit blauer Flüssigkeit in der Hand hält und wenn die Flüssigkeit an einem Schlauch empor steigt bedeutet das, dass du verliebt bist. Bei Anna stieg die ganze Flüssigkeit hinauf. Sie war total verliebt! In Wirklichkeit reagierte die Flüssigkeit auf Hitze und da es in dem Raum sehr heiß war, war uns allen warm und die Flüssigkeit stieg hinauf. Ich hoffe trotzdem für sie, dass Pascal nicht so doof ist und sie entgleiten lässt. Er könnte echt einmal die Pause beenden, denn sie redet kein einziges Wort mehr mit oder über Two Directions und das tut sie nur für ihn! Als wir wieder in die Schule kommen, sind wir völlig entkräftet und am verdursten und haben keine Lust mehr noch in der Schule zu bleiben. Anna Moser und Laura Muminovic beschlossen deshalb einfach nach Hause zu gehen. Die Zwei wollen nur cool wirken und das brachte nichts als Ärger und viel zum Nachschreiben. Am Nachmittag ging ich mit einer aus meiner Straße, Jessi, in die Jungschar und dort haben wir wieder die ganze Stunde Ball gespielt. Das war echt lustig. Auf dem Nachhauseweg musste Jessi wieder die ganze Zeit auf ihrem Handy spielen und da kannst du neben ihr abfackeln und sie würde es nicht bemerken. Wenn du mit ihr redest, ist es, als ob du gegen eine Wand reden würdest. Der Unterschied ist, dass dir die Wand vielleicht zuhört und Jessi nicht. Das ging mir echt auf den Keks, weil ich ihr etwas über meine Woche und über meine Erlebnisse erzählen möchte und sie nicht zuhört. Als Strafe gehe ich dann immer ganz schnell, denn dann rennt sie irgendwo dagegen, wenn sie Handy spielt und somit muss sie es wegpacken. Dann kann ich ihr endlich etwas erzählen.
Zuhause sah ich mir dann noch eine Episode von Charmed und eine von Once upon a time an, bevor ich ins Bett ging um ordentlich zu schlafen, da ich morgen Schularbeit haben würde.
Ich glaube, ich habe die Schularbeit versaut! Aber Anna wirkt total glücklich weil sie, glaube ich, die Schularbeit echt super hingekriegt hat und deshalb möchte ich ihr nicht die Laune verderben indem ich etwas sage. Außerdem hat Pascal die Klasse gebeten in der großen Pause aus der Klasse zu gehen und erst wieder beim zweiten Läuten zurück zu kommen weil er etwas geplant hat. Ich soll Anna zuerst ablenken und dann sicher in die Klasse begleiten und deshalb überlegte ich die ganze Zeit wie. Also würde ich, wenn ich den Mund aufmache, sowieso nur einen Fehler machen und mich verplappern und dann wäre der Überraschungseffekt weg und das wollte ich dann doch nicht. Auf jeden Fall fand die gesamte Klasse eine Ausrede warum sie die Klasse verlassen müssen. Die Einen mussten dringend zum Bäcker, Andere müssen ins Bistro und wieder andere gehen aufs Klo und jeder nimmt sich einen Zweiten oder Dritten mit um unterwegs zu plaudern. Bevor Anna allerdings Verdacht schöpft, da die ganze Klasse plötzlich nicht mehr da ist, gehe ich mit ihr nach vorne zum Supplierplan, den ich eigentlich schon gelesen habe und danach musste ich ganz dringend aufs Klo und deshalb hatte sie keine Zeit in die Klasse zu gehen um sich ihre Jause zu holen. Zum Glück! Danach begleitete ich Anna zur Klasse, bleibe jedoch draußen als sie hineingeht. Ich gesellte mich zu Laura und Lara um auf das Läuten zu warten. So lange ist mir die Pause noch nie vorgekommen. Als es endlich läutet gehen wir alle in die Klasse wo am Boden ein Herz aus Rosenblätter liegt und in der Mitte davon stehen zwei Kerzen mit den Namen Anna und Pascal darauf. Es sah total süß aus und wenn ich einmal einen Jungen kennenlerne dann will ich das auch. Während der Stunde erzählte Anna uns dann folgendes: „Als ich in die Klasse kam, sah ich erstmal gar nichts, da sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen mussten, doch dann wollte ich das Licht einschalten doch eine Hand hielt mich davon ab. Ich erschrak total doch dann spürte ich einen starken Körper hinter mir und den dazugehörigen Atem an meinem Hals. Als ich mich umdrehte stand dort Pascal und er begann auch sogleich Entschuldigungsworte zu murmeln und da war es um mich geschehen. Ich ließ mich in seine starken Arme fallen und sagte zu ihm, dass ich ihm verzeihe. Dann hat er mich hochgehoben und in das Herz gestellt und gemeint, dass es seines ist und ich es haben könnte. Ich habe es natürlich angenommen und dann hat er mich geküsst. Es war alles total süß von ihm und total romantisch.“ Auf jeden Fall war die Pause jetzt zu Ende und Anna strahlte wieder übers ganze Gesicht. Ich freute mich ja so sehr für sie, denn sie hat es echt verdient glücklich zu sein. In der nächsten Pause verschwanden Anna und Pascal dann ohne ein Wort zu sagen irgendwohin und ich will echt nicht wissen was sie an diesem Ort machen! Natürlich kamen sie drei Minuten zu spät zum Unterricht aber das störte den Französisch Lehrer wenig, da er jetzt wieder sein Wissen über Mädchen in der Pubertät preisgeben kann. Uns stört es jedenfalls nicht, da wir nun weniger Französisch lernen und stattdessen etwas anderes machen können. Anna beschloss dann auch kurzfristig, dass sie Pascal mit in den Reitstall nimmt, damit sie nicht den Nachmittag getrennt verbringen müssen. Wahrscheinlich werden sie dann zu zweit auf einem Pferd durch die Felder und Wiesen reiten und hinterher ein Picknick machen. Obwohl dafür ist es zu kalt also wird nichts aus einem Picknick unter freiem Himmel. Nun bin ich umgeben von lauter Verliebten. Auf der einen Seite von mir sitzt Laura und quatscht mich über Christian voll und auf der anderen sitzt Anna und quasselt über Pascal und wie romantisch er doch ist. Geduldig hörte ich ihnen zu, doch mit meinen Gedanken war ich schon längst bei meinem freien Nachmittag, den ich wohl alleine mit meinen Hausaufgaben verbringen muss.
Anna und Pascal sind endlich wieder glücklich vereint. Das war mein erster Gedanke als ich aufwachte. Stellt euch einmal vor, ich habe es gestern an meinem freien Nachmittag geschafft mir einen neuen Wecker zu kaufen. Das grenzt schon beinahe an ein Wunder. Heute in der Früh haben mich also zwei Wecker geweckt, weil ich vergessen habe den Alten abzustellen. Das ging mir so auf den Wecker, dass er hochkant aus dem Fenster flog als er sich erlaubte los zu klingeln. Zehn Sekunden später machte es sehr laut „Peng“ und ich konnte mir sicher sein, dass dieses Gerät nicht mehr funktioniert, da wir im zweiten Stock wohnen. Das stimmte mich so froh, dass ich voller Euphorie meinen Tag begann.
Diese Euphorie bekam jedoch einen riesengroßen Dämpfer als ich auf den Supplierplan sah, der sich seit gestern verändert hat. Dort bekam ich nämlich zu lesen, dass wir heute mit den Jungs Turnen haben. Jetzt denkt ihr euch bestimmt: Ist doch nicht so schlimm, was macht die denn für ein Theater! Erklärung: Ich mag es nicht wenn man Turnen mit den Jungs hat. Aber was noch viel schlimmer ist und das ist der Punkt, falls ihr vergessen habt, aber einer Two Directions Jungs geht in die 6c! Wenn wir also mit den Jungs Turnen haben, dann muss ich zwangsweise einen kennenlernen. Es wird schrecklich werden! Als ich in die Klasse kam war dort ein totales Geschnatter. War ja klar, dass sich alle darüber freuen. Elisa kam auf mich zugehüpft, nahm meinen Arm und wirbelte mich im Kreis. Dabei sang sie: „Wir haben mit Harry Turnen, wir haben mit Harry Turnen, …“ Ich lächelte und ließ mich brav mitziehen, aber mit meinen Gedanken war ich beim Ausmalen von diesem Harry. Ich stellte mir vor, dass er total hässlich aussieht und hoffte, dass es wirklich so ist. Des Weiteren stellte ich mir vor, wie alle Mädchen in den Turnsaal stürmen und beim Anblick von Harry in Ohnmacht fallen. Außerdem überlegte ich mir wie ich ein Zusammentreffen verhindern könnte, aber es fiel mir nichts ein also muss ich wohl oder übel hingehen. Es wird schrecklich. Am besten wird es sein, wenn ich Harry ignoriere. In den Pausen informierte ich mich bei Anna über ihn, damit ich weiß, was auf mich zukommt. So erfuhr ich, dass Harry sehr eingebildet ist und glaubt, dass alle Mädchen ihm hinterherlaufen und er es nicht ausstehen kann, wenn man sein Ego verletzt. Dies bestärkte mich noch mehr in meinem Vorhaben ihn zu ignorieren.
Als nun die Turnstunde da war, zogen wir uns um und sobald die Frau Professor die Tür aufgesperrt hat, stürmen alle hinein. Alle Mädchen außer Anna und ich stürzten sich auf Harry. Anna geht allerdings schnurstracks zu Pascal, der sie glücklich in die Arme schloss. Ich sah zuerst ein bisschen zu, wie sich die Mädchen zum Affen machten, bevor ich die Augen verdrehte und mich in die Mitte setzte. Harry dürfte das Augenverdrehen gesehen haben, denn er löste sich von der Menge und kam auf mich zu. Er stellte sich vor mich und sagte: „Hallo, wie geht´s dir?“ Stille. Er dachte wahrscheinlich ich habe es entweder nicht gehört oder mich nicht angesprochen gefühlt, denn er wiederholte das Ganze noch einmal. Stille. Die Frau Professor erlöste mich, indem sie meinte, wir sollen uns alle in die Mitte setzen. Deshalb ließ Harry von mir ab und setzte sich, woraufhin er von den Mädchen umringt wurde. Während wir dann Ball spielten, versuchte es Harry weiterhin mit mir zu reden, aber ich ignorierte ihn noch immer. Gegen Ende hat er anscheinend kapiert, dass ich ihn ignoriere denn er ließ genervt von mir ab und ich triumphierte leise. Ich hatte es geschafft Harry´s Ego zu verletzen!
Als ich das zu Hause meiner Schwester erzählte, war sie hoch beleidigt und sauer auf mich. Sie meinte, ich hätte ihrem Idol wehgetan und das werde sie mir nie verzeihen. Ehrlich gesagt, war mir das egal und deshalb nahm ich mir mein Buch und las weiter. Es dämmerte bereits als ich mein Buch fertig hatte und deshalb ging ich Abendessen und zwei Stunden später auch ins Bett.
Ich war um 10:00 Uhr mit Laura vor der PlusCity verabredet und nun war es bereits 9:00 Uhr und ich wusste noch nicht einmal ob ich mit dem Bus fahren muss oder ob mich meine Mutter hinfährt. Laura und ich hatten nämlich schon seit zwei Jahren die Tradition, dass wir bei Winteranfang Wintershoppen gehen und bei Sommeranfang Sommershoppen und da gefühlt bereits Winter war machen wir das dieses Wochenende. Vor einer halben Stunde hat mich Anna angerufen weil sie mit Pascal heute zuerst eislaufen und dann ins Kino geht und nicht weiß was sie anziehen soll. Das ist wirklich eine schwerwiegende Frage, die man nicht ignorieren kann. Also habe ich sie beraten und gemeinsam haben wir dann ein Outfit gefunden. Zur Vorsicht sah ich jetzt lieber einmal nach, wann mein Bus geht, denn wenn nicht bald eine Entscheidung getroffen wurde, würde ich zu spät kommen. Zum Glück beschloss meine Mutter, dass sie mich doch hinfährt und so war das Thema Bus beendet. Laura und ich verbrachten unseren Tag mit Dauershoppen, das wir nur zum Mittagessen brachen. Wir gingen in alle Geschäfte und Laura probierte endlos viele Sachen an. Ich probierte auch hin und wieder etwas an, aber nur wenn mir das Gewand auch wirklich gefiel. Zu Mittag genehmigten wir uns dann einen Salat und ein Stück Kuchen und dann ging es auch schon weiter. Am Ende hatte Laura fünf T-Shirts, zwei Pullover, drei Jeans, eine Jacke und vier Paar Schuhe. Ich hatte zwei T-Shirts, einen Pullover, eine Jeans und ein Paar Schuhe. Danach machten wir uns auf den Weg zum, weil dort Anna und Pascal auf uns warteten, weil wir gemeinsam nach Hause fahren wollen. Wir trafen die beiden gerade während dem Kuchen essen und somit warteten wir noch bis sie aufgegessen hatten. Dann fuhren wir nach Hause. Genauso gut hätten wir auch ohne den beiden Turteltäubchen fahren können, denn das wäre auf dasselbe heraus gekommen. Die Zwei waren so beschäftigt miteinander, dass sie uns gar nicht bemerkten. Ehrlich gesagt, will ich nicht wissen wie es wäre, wenn wir nicht im Bus sondern in einem Zimmer mit Bett wären. Echt nicht auszuhalten! Übrigens wird Laura morgen ihr zweites Date haben und deshalb erzählt sie mir die detailreiche Planung. Christian wird sie morgen Nachmittag von zu Hause abholen und dann wollen sie einen Tag im Freien verbringen. Ich will ja nichts sagen aber es ist Ende November und nicht Juli. Könnte ein bisschen kalt werden. Ich selbst werde morgen mein bescheidenes Haupt zu Lara bewegen, um mit ihr ein Referat vorzubereiten, welches wir demnächst in Biologie halten müssen. Eigentlich freut es mich gar nicht, da ich Biologie nicht mag. Aber es wird bestimmt lustig.
Ich zog mir gerade meine Schuhe an als mein Handy läutete. Es war Laura Schr.. Was wollte sie denn von mir? Ich hob ab und schlüpfte noch schnell in meine Schuhe, bevor ich unsere Wohnung verließ, um noch rechtzeitig zum Bus zu kommen, da dieser in zwei Minuten fuhr. Während ich also zur Bushaltestelle lief telefonierte ich mit Laura Schr., die sich zuerst einmal über mich lustig machte weil ich nicht gerade die Pünktlichkeit in Person bin. Aber dann rückte sie mit ihrem eigentlichen Problem heraus. Sie hat heute ein Date mit Jonas und wüsste gerne von mir was sie anziehen soll. Bin ich seit neuestem Modeberaterin oder warum fragten mich alle was sie anziehen sollen? Gerade noch rechtzeitig erwischte ich den Bus, bevor er auch schon losfuhr und ich mich völlig entkräftet auf meinen Sitz fallen lasse. Danach hatte ich Zeit Laura Schr. zu beraten, die schon ungeduldig darauf wartet. Als sie dann endlich das Richtige gefunden hatte bedankte sie sich bei mir und verabschiedet sich. Ich wünschte ihr noch einen schönen Tag und viel Glück bei ihrem Date, bevor ich auflegte. Noch ein Turteltäubchen mehr! Langsam wird’s echt grausam. Als ich aus dem Bus stieg sah ich schon Lara auf mich zukommen. In dem passen wir super zusammen, denn sie ist genauso unpünktlich wie ich, aber sonst sind wir vollkommen verschieden. Gemeinsam gingen wir zu ihr nach Hause und jetzt ratet einmal, wen wir auf dem Weg dorthin trafen. Richtig, Klemens. Er schlenderte uns gemütlich entgegen und grüßte Lara mit einem „Hallo“. Mich ignoriert er vollkommen. Wahrscheinlich bin ich ihm nicht würdig. Dann eben nicht. Normalerweise ignoriert er Lara ja auch. Zumindest wenn wir in der Schule sind aber wer weiß was die Beiden privat machen. Mittlerweile führen die beiden ein angeregtes Pläuschchen, bei dem ich nur störte deshalb tat ich so als würde mich der Boden brennend interessieren. In Wirklichkeit hörte ich allerdings jedes Wort mit bis zu dem, als er sie auf einen Kuchen einlädt und sie zusagt. Auf dem restlichen Weg quetschte ich Lara darüber aus ob sie ihn nicht schon besser kennt, als sie zugibt, aber das streitet sie hartnäckig ab. Ihre Stimmung hat sich jedenfalls rasant verbessert, denn sie pfiff ein Liedchen was sie noch nie getan hat. Liebe macht ja bekanntlich blind aber dass sie seit neuestem auch verrückt macht wusste ich noch nicht. Auf jeden Fall sind alle meine Freunde nun entweder vergeben oder sie haben schon ihr erstes Date. Nur ich bin noch hier. Einer muss sie ja alle auffangen, wenn die Liebe sie fallen lässt. Natürlich vergönne ich es allen, dass sie glücklich sind aber das fünfte Rad am Wagen zu sein ist nicht immer so nett. Bei Lara angekommen gab es erst einmal etwas zu essen. Nämlich Gemüsesuppe und Lasagne. Danach machten wir uns an die Arbeit. Das sah bei uns so aus, dass Lara die ganze Zeit über ihr Date redet, so wie Laura, und ich währenddessen das Referat mache. Unsere Arbeitsteilung war schon immer so, weil sie das alles gar nicht interessiert und mir es immer wieder Spaß macht ein Referat vorzubereiten. Als ich dann nach Hause fuhr hatte ich schon die Ersten Seiten unseres Referates geschafft und wenn wir uns noch zweimal treffen ist es bestimmt fertig. Zuhause angekommen legte ich mich aufs Sofa und legte die DVD „Stolz und Vorurteil“ ein. Darin geht es um eine zwanzig jährige junge Dame namens Elizabeth, genau wie ich, die einen Heiratsantrag ablehnt weil sie bestimmte Gründe dafür hat. Er allerdings gibt nicht auf und am Ende heiraten die Beiden. Genau genommen wurde ich nach ihr benannt weil es das Lieblingsbuch von meiner Mutter war. Mir gefällt mein Name eigentlich, aber es wäre schön gewesen, wenn ich nicht so heißen würde weil es das Lieblingsbuch war, sondern weil einfach der Name schön ist. Aber ich darf mich nicht beschweren. Nach dem Film gehe ich dann zu Bett denn morgen ist ja Montag und das heißt bekanntlich, dass Schule ist.
Ihr glaubt gar nicht wie schnell sich Gerüchte verbreiten. Als ich heute nach meiner Schwester in die Schule kam hüpfte ein junges Mädchen aus der vierten die Treppe herunter und kam auf mich zu. Es erzählte mir, dass ein Mädchen aus der Oberstufe sich erlaubt hat Harry zu beleidigen indem es ihn ignoriert. Ich meinte zu ihr, dass es wirklich eine Frechheit ist und ging weiter. Die Kleine wollte mich bestimmt nicht beleidigen, weil sie anscheinend nicht wusste, dass ich dieses freche Mädchen war aber trotzdem kochte ich plötzlich vor Wut. Es gibt nämlich nur zwei Leute die davon wissen was am Freitag passiert ist und das sind Harry selbst, der wohl nicht so blöd war und seine Demütigung der ganzen Schule sagt, und meine kleine Schwester Iris, die die Klappe nie halten kann. Wisst ihr schon auf wem meine Vermutung lag? Jetzt wisst ihr wie schnell sich Gerüchte an unserer Schule verbreiten. In der großen Pause wusste es die ganze Schule und in der Mittagspause wussten bereits alle den Namen dieses frechen Mädchens. Ich blieb unentdeckt bis dass eine aus der Patenklasse auf mich zeigte und seitdem werde ich mit tödlichen Blicken bombardiert. Wenn ich irgendwo auftauche fangen alle zu tuscheln an und zeigen auf mich. Haben ihnen die Eltern nicht beigebracht, dass man mit nacktem Finger nicht auf angekleidete Personen zeigt? Meine Schwester wird so gut wie ein Gartenzwerg sein, nachdem ich sie zur Schnecke gemacht haben werde. Das würde schlecht für sie ausgehen. Sobald ich zu Hause war, knöpfte ich sie mir vor, aber sie macht ein so unschuldiges Gesicht, dass ich noch wütender werde. Bei Fremden zog das vielleicht, aber ich kannte meine Schwester schon seit der Geburt und deshalb zog diese Masche bei mir nicht. Zu ihrer Verteidigung hatte sie zu sagen, dass sie es eh „nur“ ihren Freundinnen gesagt hat. Wie glaubt sie eigentlich, wie Gerüchte entstehen? Genau, indem, dass jeder alles weitererzählt wenn er etwas Interessantes weiß. Sie hat echt das Hirn einer Erbse. Bevor ich sie allerdings umbrachte nahm ich mir mein Buch und begann zu lesen damit ich mich abreagieren konnte. Als das Buch zu Ende ist gehe ich ins Bett und schlafe.
Heute in der Früh habe ich meine Schwester gezwungen ein neues Gerücht in die Welt zu setzen. In der großen Pause kamen bereits die Ersten um sich bei mir zu entschuldigen und sie erklärten mir, dass es ein Fehler war. Sie haben nämlich gerade erfahren, dass es gar nicht ich war, sondern, dass ich nur etwas davon mitbekommen habe. Tatsächlich war es anscheinend eine ganz andere. Sogleich fragten sie mich auch aus, wer es denn wirklich war und weil es ja eigentlich ich war, sagte ich ihnen, dass ich sie nicht kenne und deshalb nicht wisse, wie ihr Name ist. Das wusste in kürzester Zeit die gesamte Schule und somit ließen sie mich alle in Ruhe. Anna und Laura sind jetzt auch wieder besänftigt, denn wie konnte es auch anders sein, erfuhren sie das erste Gerücht natürlich auch, was sie zutiefst schockierte. Ich stritt natürlich damals schon alles ab, aber einem Gerücht schenkt man mehr Glauben. Doch jetzt ist ja wieder alles gut. In der Mittagspause gingen wir dann wieder in die Stadt. Lara war wieder einmal bei Merle und deshalb konnte sie nicht mitgehen. Anna und Pascal amüsierten sich köstlich und Laura erzählte mir schon zum dritten Mal ihr Date mit Christian. Besonders die Stelle als er ihr seine Jacke gab weil ihr kalt war und als sie dann gefragt hat ob ihm nicht kalt ist er geantwortet hat, dass sie seine Wärme ist, hat es ihr angetan. Die Szene die ich am spannendsten finde ist die wo die Beiden im Lift stehen um ins Penthouse zu gelangen und sich küssen und dann auf einmal bleibt der Lift stehen und drei nobel gekleidete Männer steigen ein. Natürlich sind die Zwei sofort auseinander und dann haben sie beide auf den Boden gestarrt vor Scham. Ich fand das so lustig, dass ich schon fast am Boden lag und das erregte Annas Aufmerksamkeit und so musste Laura alles noch einmal erzählen und dann lag Anna mit mir am Boden und wir kriegten uns nicht mehr ein. Pascal stand nur daneben, grinste und meinte dann ganz ernst: „Ich will das nicht haben. Also, Anna, ich werde dich nie in einem Lift küssen!“ Daraufhin verzog die Angesprochene so sehr ihr Gesicht, dass ich noch mehr lachen musste. Das geht bestimmt als die lustigste Mittagspause in die Geschichte ein.
Zurück in der Schule, im Treppenhaus, fiel Pascal vor Anna auf die Knie und fragte sie ob sie mit ihm auf den Ball gehe. Was denkt ihr was sie gesagt hat? Natürlich hat sie ja gesagt, denn was er nicht wusste war, dass sie schon die ganze Zeit darauf wartet, dass er sie fragt. Anna hat also einen Partner für den Ball. Wenn Lara nicht alles falsch macht geht sie mit Klemens hin, Laura Schr. wird wahrscheinlich mit Jonas, mit dem sie einen tollen Nachmittag verbracht hat, hingehen und Laura wird hoffentlich mit Christian hingehen, denn dann habe ich meine Ruhe. Ich habe nämlich schon etwas geplant, das allerdings nicht verraten wird.
Am Abend lobte ich Iris noch wie begabt sie in Sachen Gerüchte in die Welt setzen ist und dann ging ich zu Bett.
Obwohl Two Directions an unsere Schule geht merkst du eigentlich nicht viel, wenn du dich dafür nicht interessierst. Natürlich quatschen dich alle darüber voll und es gibt nach wie vor Mädchenauflauf wenn sie kommen, aber sonst ist alles ganz normal. Ehrlich gesagt ich will gar nicht wissen, wie es in den Klassen zugeht, in die die Jungs gehen, denn das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn du nicht willst begegnest du ihnen eigentlich so gut wie nie, da sie ja auch Unterricht haben. Dies waren meine ersten Gedanken an diesem eiskalten Novembertag als ich aufstand. Ich war glücklich, dass ich ihnen nicht begegne, denn sobald ich einen sehe brodelt die Gerüchteküche wie wild. Du brauchst nur einen falschen Schritt zu machen oder ein falsches Wort sagen und schon weiß es innerhalb kürzester Zeit die gesamte Schule. Siehe Gerücht über das freche Mädchen.
Ich komme in die Schule und Laura Schr. springt sofort auf mich drauf weil sie wieder einmal ihre närrischen fünf Minuten hat. Die hat sie, seitdem sie erfahren hat, dass Oscar, ihr Lieblingsfußballspieler, nach Linz kommt, ziemlich oft. Aber sie lässt es vor allem an mir aus. Das ist übrigens noch ein Grund, warum sich Jonas und sie so gut verstehen, weil er auch diesen Fußballspieler vergöttert! Mich nervt das ein bisschen, aber solange sie nicht zu anstrengend wird, ist alles in Ordnung und ich bin ihr kaltes Wasser mit dem sie sich wieder abkühlt. Bildlich gesehen. Auf jeden Fall kommt dieser Oscar in die Stadt weil er einen Auslands Aufenthalt in Österreich gewonnen hat und deshalb bleibt er jetzt eine Woche hier. Laura Schr. hat vor ihn gemeinsam mit ihrem Freund zu besuchen. Aber ich weiß nicht, ob das etwas wird da keiner so genau weiß, in welches Hotel er einchecken wird. Sie meint aber, dass sie dann eben in jedes Hotel geht und dann wird sie ihn schon finden. So dermaßen verrückt ist sie nach ihm. Nächste Woche ist es so weit und bis dahin wird sich die Häufigkeit der närrischen fünf Minuten noch sehr steigern.
Die gesamte Klasse bereitet sich schon auf den Unterricht vor, nur ich nicht denn es freute mich nicht wirklich etwas zu tun und wenn ich etwas nicht tun will, dann mache ich es meistens auch nicht. Als dann die Lehrerin herein kommt, lege ich noch schnell die richtigen Hefte auf den Tisch und schon konnte die Stunde beginnen. Wir haben Geografie. Ich hasse Geografie. Das ist alles so langweilig. Was interessiert es mich ob Amerika nun fünfzig Bundesstaaten hat oder nur neunundvierzig? Ich bleibe so und so in Österreich, denn mir gefällt dieses Land und ich bin hier aufgewachsen. Die Frau Professor erzählte uns also etwas über Amerika und ich dachte währenddessen darüber nach, wie mein Ballkleid im Detail aussehen wird.
Als ich am Nachmittag zu Hause bin und mir schrecklich langweilig ist nehme ich mir ein Blatt Papier und einen Bleistift und begann mein Ballkleid zu zeichnen. Es sollte schwarz weiß sein und nicht allzu schwer. Den Stoff würde ich bei einem Stoffgeschäft kaufen und meine Maske würde ich mir aus Venedig kommen lassen. Alles sollte perfekt sein. Viel Zeit blieb mir jedoch nicht, nur noch drei Wochen. Aber ich werde es schaffen. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
Mein neuer Wecker weckte mich um Punkt 6:50 Uhr, da ich heute noch in die Schule gehen muss. Morgen auch, aber dann ist Wochenende und darauf freue ich mich schon, weil dann kann ich wieder relaxen und Freunde treffen konnte. In der Schule ist jetzt nicht mehr viel los, da es schon auf Weihnachten zugeht. Unsere Klasse beispielsweise hat nur noch eine Englisch Schularbeit und einen Biologie Test. Unsere Parallelklasse dagegen hat noch Deutsch und Mathe Schularbeit und Geografie und Musik Test. Innerhalb von drei Wochen. Ehrlich gesagt die tun mir leid. Ich stand also auf und war gerade im Begriff in die Küche zu gehen, als mir plötzlich ein pelziges etwas den Fuß hoch hüpft. Ich drehte mich um und sah eine kleine Baby Katze. Ich dachte mir nur: „Wo kommst du denn her?“ Dann trat meine Mutter hinter mich und erklärte mir, dass die kleine Katze ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk ist, weil sie in drei Wochen nicht mehr ganz so niedlich klein sein wird. Ich freute mich natürlich riesig, denn ich hatte mir schon immer eine Katze gewünscht. Sogleich kam auch Dschinnie um die Ecke, sah das Kätzchen und ging vorsichtig näher. Eins muss man ihr lassen, sie ist zwar oft ziemlich grob aber bei Babys ist sie total lieb wie eine Mami. Egal ob Hunde-, Katzen- oder Menschenbabys.
Ich ging also überglücklich in die Schule, und immer wenn ich glücklich bin, geht irgendetwas gewaltig schief. So wie heute wieder einmal. Ich kam in die Schule und wurde beinahe von einem Auto umgefahren. Es war das Auto von den fünf berühmten Jungs, die an unsere Schule gingen. Ja ihr habt richtig gehört: Auto. Seit gestern kommen sie nämlich nicht mehr mit der Limousine sondern mit dem Auto. Als dann so ein großer Typ mit kurzem Haar aussteigt, um sich zu entschuldigen rannte ich ins Schulgebäude und war froh, dass er mir nicht folgt.
In der großen Pause ging ich mit Laura zum Bäcker, als uns ein buntes Plakat in die Augen stach. Also beschlossen wir zuerst das Plakat anzusehen. War hinterher gesehen keine so gute Idee gewesen. Auf dem Plakat stand: „Konzert von Two Directions am 4. Dezember 2016 um 17:00 Uhr im Stadion. Alle Schüler aus der Stockhof Schule Linz dürfen kostenlos hinein.“. Laura war total aus dem Häuschen und ich musste sie erst einmal beruhigen. Danach hat sie den Bäcker vergessen und ist in die Klasse gestürmt, um diese tolle Nachricht weiterzugeben. Nun drehten alle vollkommen am Rad. Anna ging zu Pascal und fragte ihn, ob sie hingehen darf und ich glaube er hat ja gesagt, denn sie hüpft überglücklich in der Klasse herum. Elisa fing an herumzusingen und sich dabei im Kreis zu drehen und ich stand nur verblüfft daneben und dachte mir nur: „Wegen fünf Jungs, die eine Auszeit machen und trotzdem ein Konzert geben, so verrückt zu werden!“ Laura meint sogleich, dass sie mit Christian hingehen wird und ich dachte dass ich nicht hingehen werde. Wir verbrachten noch einen anstrengen Schultag und dann gingen wir alle nach Hause. Bis auf Anna die geht ja donnerstags immer reiten. Meine Schwester hat natürlich ebenfalls schon davon gehört, aber meine Eltern verbieten ihr hinzugehen. Das ergab viel Herumgeschreie und eine total beleidigte Iris. Tja Pech!
Ich stand auf und mein erster Gedanke war, dass ich mit lauter Verrückten eine Klasse teile. Das wird ein spannender Tag mit viel Geschnatter.
Als ich in die Klasse kam, stürzte sich diesmal nicht Laura Schr., sondern Laura St. auf mich. Langsam gewöhnte ich mich daran. Aber was zum Teufel hat sie geritten dies zu tun? Sie war doch sonst nicht so. Das sind doch vor allem nur Elisa aber auch Laura Schr., manchmal auch Anna. Laura sprang mich also an und ich fiel völlig überrumpelt auf meinen Hintern. Sofort stand sie wieder auf, streckte mir ihren Arm entgegen und half mir auf die Beine. Das war ebenfalls ungewöhnlich für sie, denn normalerweise würde sie mich einfach liegen lassen. „Spuck´s aus, was willst du von mir“, erfasste ich meine Gedanken. „Naja, …, das ist so, also, …“, druckste sie herum. „Was genau willst du?“, fragte ich nach. „Ich weiß, dass du nicht zu dem Konzert gehen willst, weil du kein wirklicher Directioner bist. Eigentlich magst du sie doch gar nicht, oder?“, erklärte sie mir. Ich war wohl doch keine so gute Schauspielerin, wie ich meinte! „Du hast recht“, gab ich mich also geschlagen. „Es ist jetzt allerdings so, dass Christian am Sonntag keine Zeit hat, weil er mit seinen Eltern nach Graz fährt. Deshalb wollte ich dich fragen, ob du mich begleiten würdest“, legte mir Laura ihre Bitte dar. „Du willst, dass ich mit dir zu einem Two Directions Konzert gehe?“, fragte ich hysterisch. „Nun, ja“, meinte Laura zerknirscht. „Dann hab ich allerdings ordentlich etwas gut bei dir“, stellte ich meinen Preis dar. „Natürlich hast du das“, antwortete Laura auch sogleich. „Von mir aus“, sagte ich daraufhin nur. Na toll, ich werde auf ein Two Directions Konzert gehen! Zur Vorsicht nehme ich mir einmal ein Buch mit.
Anna erfuhr natürlich auch kurze Zeit später, dass ich Two Directions nicht mag, aber die Beiden versprachen mir, nichts weiter zu sagen.
Als ich am Abend meiner Schwester erzählte, dass ich auf das Konzert gehe, flippte sie total aus. Einerseits zum Guten denn sie quasselt mich sofort voll, andererseits aber auch zum Schlechten denn sie meinte es wäre ungerecht, dass ich hingehen darf und sie nicht. Sie fragt mich auch, warum ich hingehe, denn sie weiß natürlich auch, dass ich Two Directions nicht mag. Darauf sagte ich nur ich habe meine Meinung eben geändert und verschwand in mein Zimmer.
Morgen gehe ich auf mein erstes Konzert und dann ausgerechnet von Two Directions. War schon immer mein Traum gewesen! Ich stand also missgelaunt auf und Frühstückte, bevor ich mir „Emma“ ansah. Kennt ihr das? Das ist ein Film über eine junge Frau namens Emma die einen Freund und eine Freundin hat und ihre Freundin möchte sie mit allen möglichen Leuten verkuppeln. Sie schafft es allerdings nicht und am Ende verliebt sie sich dann in ihren Freund denkt aber, dass er ihre Freundin liebt. Ganz am Ende heiraten Emma und ihr Freund dann. Sehr spannender Film, kann ich nur empfehlen. Danach aß ich zu Mittag und machte mich fertig, denn wir waren heute noch bei Freunden eingeladen. Dort war es eigentlich ziemlich lustig denn die haben eine Tochter in meinem Alter namens Magdalena und wir verstehen uns prächtig und haben immer sehr viel Spaß zusammen.
Am Abend schlief ich mit dem Gedanken an das Konzert ein.
Heute ist dieses Wir-machen-Pause-Konzert von genau den Jungs, die ich am liebsten habe. Mein Handy läutet alle halbe Stunde. Zuerst war es Laura Schr. die wissen wollte was sie anziehen soll. Dann war es Anna, die sich erkundigte, ob sie lieber das rote oder das blaue Kleid anziehen soll und zu guter Letzt rief noch Laura an und fragt, was ich anziehe damit sie ihre Sachen auf meine abstimmen kann. Ich wusste natürlich noch nicht, was ich anziehe und deshalb schlug ich vor in Pyjama hinzugehen aber das fand Laura gar nicht lustig. Sie meint ich könnte auf gar keinen Fall so hingehen, weil sonst kann ich mich auch gleich erhängen. Daraufhin meinte ich, dass das eine gute Idee wäre. Sie war daraufhin ein bisschen beleidigt und deshalb habe ich mich vor meinen Schrank gestellt und überlegt. Am Ende bestand mein Outfit dann aus einem schwarz-weißen Rock und einem roten T-Shirt. Dazu würde ich meine blaue Weste anziehen und darüber meine Winterjacke. Damit war Laura dann zufrieden und ich konnte mich endlich meinem Frühstück zuwenden. Das war mir nämlich um einiges wichtiger!
Es war nun bereits 14:00 Uhr und deshalb ging ich schnell duschen und zog mich um, bevor ich meine Tasche packte. Ich nahm mein E-Book, mein Handy, meine Ohrstöpsel und meine Geldbörse mit. Damit würde ich hoffentlich lange genug beschäftigt sein. Danach ging ich los. Laura wartete auf mich bei der Haltestelle Waldeggstraße und ab dort gingen gemeinsam hinauf ins Stadion. Dort erwartete uns bereits eine riesige Menge Fans, die alle zum Konzert wollen. Das könnte lustig werden. Es war bereits 16:45 Uhr, als wir endlich hinein durften. Wir sind beinahe eine ganze Stunde Schlange gestanden. Erschöpft lassen wir uns auf unsere Plätze nieder und warten darauf, dass Two Directions auf die Bühne kommt. Als sie dann endlich die Gütigkeit haben dies zu tun, springen alle Mädchen auf und fangen an herumzuschreien und zu quietschen. Ich schüttelte nur den Kopf und steckte mir meine Ohrstöpsel ins Ohr. Danach holte ich mein E-Book heraus und begann zu lesen. Eine halbe Stunde später tippte mir Laura auf die Schulter und ich gab meine Ohren frei. „Der ganz links ist Harry, daneben kommen dann Niall, Liam, Zayn und Louis“, schrie sie mir über den Lärm zu. Der lange Typ von letztens, der mich beinahe zusammen gefahren hat, heißt also Liam. Interessant zu wissen. Danach bemerkte ich nichts mehr von Laura neben mir. Immer wieder warf ich dann doch einen Blick auf die Bühne oder hörte mir ein Lied an, wenn es gut war. Ich musste zugeben, dass manche Lieder echt gut sind. aber nicht viele. Nach weiteren drei Stunden war das Konzert dann zu Ende und ich war wirklich froh, dass ich hier lebend heraus komme. Als dann Laura und ich auf dem Weg zur Bushaltestelle waren, fragte sie mich wie ich es denn fand. „Ehrlich gesagt, ich fand es erträglich und das eine Lied gefiel mir sogar ausgesprochen gut“, antwortete ich ihr. Damit war sie sichtlich zufrieden.
Als ich am Abend im Bett lag und über diesen komischen Tag nachdachte, kam ich zu dem Entschluss, dass ich Two Directions trotzdem nicht mögen werde. Dann schlief ich ein.
Es war nun schon zwei Wochen her seitdem ich auf dem Konzert war und in der Schule hat sich alles wieder halbwegs normalisiert. Das Einzige, was noch war ist, dass alle Mädchen aus der fünften und sechsten Klasse versuchten, Liam, Zayn und Niall dazu zu bewegen, dass sie mit ihnen zum Ball gehen. Bis jetzt hat es aber noch niemand geschafft. Lara ist jetzt auch schon eine Woche mit Klemens zusammen und sehr glücklich. Die Beiden verbringen fast den gesamten Nachmittag miteinander. Natürlich gehen sie auch zusammen auf den Ball und Laura und Christian ebenfalls, wie ich gehofft hatte. Laura Schr. wurde von Jonas gefragt und war darüber sehr froh. Somit ging alles nach Plan. Ich gehe alleine hin weil dann habe ich keine Verpflichtungen gegenüber meinem Partner. Die Woche in der Oscar zu Besuch war, war übrigens vorletzte Woche und ziemlich anstrengend, weil Laura Schr. hat ihn natürlich nicht getroffen, wie sie erhofft hatte. Dies hat sie ziemlich schlecht gelaunt und deshalb war sie beinahe unerträglich. Was sie für ein Gesicht gemacht hat, als er wieder abreiste, könnt und wollt ihr euch nicht vorstellen! Echt nicht! Aber dies war nun schon eine Woche her und mittlerweile war sie wieder gut gelaunt. Am Samstag letzte Woche waren Anna, Laura und ich gemeinsam Weihnachtsshoppen in der PlusCity. Ohne Pascal, was an ein Wunder grenzt, das Anna das überlebt hat. Hat sie aber. Die Kleider für den Ball waren ebenfalls schon fertig und abgeholt und ich muss sagen, sie sind alle wunderschön. Des Weiteren ist eigentlich nicht viel passiert außer, dass wir jetzt schon alle Tests und Schularbeiten hinter uns haben. Elisa dreht gerade durch, als ich in die Schule kam und Laura Schr. ist damit beschäftigt sie zu beruhigen. Das war nicht ganz so einfach aber sie schaffte es. Sophie kam auf mich zu und fragte mich wie mein Ballkleid aussieht aber ich sagte nur: „Überraschung“ und ging zu meinem Platz. Sie sah mir verdattert nach und ging dann zu Liane, um ihr diese boshaften Neuigkeiten zu erzählen. Dass ich nicht lache. Laura und ich verbrachten unsere Französisch Stunde wieder einmal mit TicTacToe, denn es war uns echt zu fad um aufzupassen. In der Deutsch Stunde erzählte uns der Herr Professor wieder einmal alte Geschichten über seinen Sohn aber keiner hört ihm wirklich zu, denn es ist jeder froh über die Zeit, in der er abschalten kann.
Als ich dann nach dem Nachmittagsunterricht nach Hause gehe, treffe ich zufällig auf Vanessa und Melina aus der Fadinger Klasse. Ihr müsst wissen bevor ich an die Stockhof Schule kam war ich in der Fadinger. Das ist als würdet ihr in der Hölle sitzen nur noch viel schlimmer. Sie kamen also auf mich zu und sagten zu mir: „Geh mir aus dem Weg du stinkst nach Zwiebeln und deinem alten, toten Hund. Wahrscheinlich schläfst du noch bei ihm du Sandla.“ Tja das Leben ist hart. Ich ignorierte sie einfach und setzte meinen Weg fort. Es stimmt mich traurig zu wissen, dass es noch immer Leute gibt, die sich zu cool vorkommen, um Andere zu respektieren. Immerhin habe ich ihnen nie etwas getan. Das einzige was mich in ihren Augen zu einem schwächeren Wesen macht, ist Liebe und das werden sie nie haben. Sie werden nie verstehen, warum man manche Sachen für Andere tut, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten, denn sie sind verwöhnte Kinder, die alles bekommen, was sie wollen und nicht genug erzogen worden sind. Ich schätze einmal, dass sie noch nie ein Buch in der Hand hatten, denn so ungebildet ist noch nicht einmal ein kleines Kind, das noch nicht zur Schule geht. Ich verbot mir jeden weiteren Gedanken darüber und dachte lieber über die kommende Woche nach. Sie würde spannend werden aber der Höhepunkt wird definitiv der Freitag sein. Mein allererster Ball!
Als ich zu Hause ankomme, begrüßt mich als erstes meine kleine Katze. Ich habe sie Resi genannt. Ihr scheint der Name zu gefallen, denn sie kommt immer, wenn ich sie rufe. Am Abend liegen wir immer gemeinsam in meinem Bett. Ich oben und sie unten. Genauso machen wir es heute auch und dann schlafen wir sofort ein.
Ich bin gerade auf dem Weg zur Schule, als Laura Schr. plötzlich vor mir steht. Sie ist mal wieder in die Schule gefahren worden, hat mich gesehen und wollte mit mir weitergehen. Wir kamen also gemeinsam in die Klasse und das Erste, was wir sehen ist, dass Anna bei Pascal ist und Lara nicht da. Vielleicht kommt sie ja noch aber wahrscheinlich eher nicht, da sie sonst immer vor mir hier ist. Wenn sie krank ist, hoffe ich für sie, dass sie am Freitag wieder gesund ist, damit sie zum Ball gehen kann. In der Französisch Stunde erzählt uns der Herr Professor wieder einmal, dass er eigentlich nicht vorhatte, Französisch zu studieren aber, als er dann eine Reise in die Normandie gemacht hat und so viel gelernt hat, hat er es dann doch studiert. „Das war ein Sprung ins kalte Wasser, aber ich habe es probiert. Ich wollte etwas lernen und habe mich getraut. Wenn du etwas willst, dann lernst du das sehr schnell und wenn du zwei Wochen kein Wort Deutsch hörst, dann geht dir das Französisch in Fleisch und Blut über“, erzählt er zum gefühlten hundertsten Mal. „Ihr müsst euch trauen denn ihr könnt es. Ihr müsst euch nur etwas zumuten. Den Sprung ins kalte Wasser wagen. Dann lernt ihr auch etwas. Verbringt zwei Wochen in Frankreich und redet nur Französisch. Das hilft eine Menge“, meint er weiter. Das ist schon so fad, wenn du das schon so oft gehört hast. Also spielte ich mit Laura wieder TicTacToe. Das ist spannender als das Gequatsche des Herrn Professor.
Die Mathe Stunde war wieder besonders lustig. Kennt ihr das, wenn eine Schülerin oder ein Schüler nie eine Hausaufgabe hat oder nie ein Schularbeitsheft wieder abgibt? Wir haben ein paar solche in unserer Klasse. Eine davon ist Laura Muminovic und die ist von vorne bis hinten eine immer Kranke. Heute fragt Sophie sie: „Laura hast du dein Schularbeiten Heft da?“ „Naa“, kam auch schon die Antwort zurückgeschossen.
Unsere Physiklehrerin ist echt so schlau! Immer wenn sie eine Frage stellt, beantwortet sie sie selbst. Sie ist ja so klug!
Als ich mit Anna, Mirjam und Eva zur Bushaltestelle gehe, fährt gerade der Bus ein. Natürlich ist es zu spät um noch hinterherzulaufen denn es ist zu weit und so verpassen die Drei den Bus. Ich gehe dann allerdings nach Hause, da ich noch Hausaufgaben machen musste und es schon spät genug ist. Zuhause angekommen begrüßt mich meine Katze und gemeinsam setzen wir uns an die Arbeit. Sie ist ein wirklich toller Gefährte und sehr verständnisvoll. Am Abend schreibe ich noch meinem englischen Brieffreund und dann gehe ich zu Bett um zu schlafen.
Nur noch drei Tage und dann gehe ich auf meinen ersten Ball. Anna, Laura und ich haben beschlossen, dass wir uns gemeinsam bei Anna stylen, damit wir uns gegenseitig helfen können. Danach werden die beiden von ihrer Begleitung abgeholt und ich werde von meiner Mutter hingefahren. Ich stand auf und bewegte meinen Hintern ins Bad, damit ich das Katzenklo reinigen konnte. Das ist der einzige Nachteil an einer Katze, aber sonst sind sie sehr pflegeleicht.
In der Schule und vor allem in meiner Klasse herrscht reger Betrieb und viel Gerede über den bevorstehenden Ball. Stellt euch einmal vor, die Jungs aus unserer Klasse haben es alle geschafft ein Mädchen zu fragen. Ist nicht so schwer, da Sonja gerade mit Felix Schneider und eine aus unserer Parallelklasse mit Felix Aigner zusammen ist und Raphael hat ein Mädchen aus der Fünften gefragt. Somit haben alle Jungs eine Partnerin. Wir Mädchen haben nicht alle eine. Laura Schnidlwurz, Anna Moser, Elisa Morgenstern, Sophie Schwarz, Eva Pichler, Liane Hausleitner und Miriam Lechner gehen mit ihren Freunden hin und Yvonne und Helena gehen mit einem aus der 6b. Bei den Beiden könnte eine Beziehung zustande kommen, aber ich will nicht vorschnell urteilen. Der Rest aus unserer Klasse geht alleine oder mit einer Freundin.
In der Geschichte Stunde sehen wir uns wieder einen Film an, wie jedes Mal. Es ist nämlich so, dass der Herr Professor meint, dass es uns besser im Kopf bleibt, wenn wir Bilder vor uns haben. Tests macht er auch nicht, weil er findet, dass wir dann nur für den Test lernen und dann alles wieder vergessen. Wiederholungen nimmt er allerdings sehr ernst und von denen hängt auch unsere Note ab.
In Zeichnen machen wir gerade den Druck und das ist echt ein spannendes Thema und deshalb passen ausnahmslos alle auf. Das ist sonst nie der Fall bei unserer Klasse.
Am Nachmittag gehe ich mit meiner Schwester nach Hause und erzähle ihr wieder einmal alles über das Thema Ball. Sie kennt bereits alle Einzelheiten auswendig, da ich es ihr jeden Tag erzähle also hört sie mir nicht wirklich zu sondern tut nur so aber mir ist das egal. Hauptsache ist, dass ich reden kann. Das tue ich nämlich für mein Leben gern und wenn mich jemand unterbricht, dann bin ich echt sauer. Meine Mutter sagt immer: „Wenn du einmal stirbst dann müssen sie das Mundwerk noch extra erschlagen damit es endlich Ruhe gibt!“. Ich finde das immer lustig.
Zuhause angekommen spiele ich mich mit meiner Katze und mache Hausaufgaben. Danach gehe ich zu Bett und lese noch ein bisschen, bevor ich schlafe.
Heute in der Früh, als ich aufstand, hat es doch tatsächlich endlich geschneit. Ich hatte so sehr gehofft, dass es schneit, denn ich würde gern wieder einmal weiße Weihnachten haben. Solche hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Ich stieg also gut gelaunt aus meinem Bett und ging frühstücken.
Kurz nach dem ersten Läuten kam ich in die Schule, denn ich habe noch draußen im Schnee eine Schneeballschlacht gemacht, da ich das schon immer gerne gemacht hatte und es bei mir Tradition war bei dem ersten Schnee des Jahres.
Natürlich war das Gerede über den Ball heute sehr intensiv und deshalb will ich echt nicht wissen, wie es morgen sein wird! Wir verbrachten einen sehr lausigen Schultag bei dem das Einzige, was lustig war, der Kommentar vom Herrn Professor Jungrichter, unserem Religionslehrer war. Er regte sich auf, dass die Telefone früher doch tatsächlich eine Schnur hatten und wenn wir dann lachen dann ermahnt er uns, dass wir leise sein sollen, denn sonst bekommen wir Punkteabzug. Punkteabzug deshalb, weil er hat, ein Punktesystem bei dem du eine gewisse Anzahl an Punkten brauchst, denn sonst bekommst du keinen Einser ins Zeugnis. Die Punkte kannst du dir mit freiwilligen Hausaufgaben, freiwillige Stundenwiederholungen und einem Test holen.
Des Weiteren erzählt uns Elisa noch von ihrem Freund, Günther. „Er hat so wunderschöne blaue Augen und so ein samtiges, weiches, dunkelblondes Haar. Wenn du das angreifst, dann fühlt es sich an, als würdest du in Wolken greifen“, berichtet sie uns begeistert. Es ist mir eigentlich völlig, egal wie sich die Haare von ihrem Freund anfühlen, da ich sie eh nicht berühren würde. Doch, wenn du ihr das sagst, dann ist sie beleidigt und das will ich nicht.
Zuhause angekommen ging ich gleich nach dem Mittagessen in die Bibliothek und dann mit Dschinnie spazieren, da heute Donnerstag war. Danach setzte ich mich an meinen Schreibtisch und tüftelte an meinem Plan. Dieser musste heute fertig werden, da ich morgen keine Zeit mehr hatte. Ich überlegte, probierte und überlegte weiter. Am Ende war ich ziemlich zufrieden mit meiner Arbeit und ich schlief völlig erschöpft aber zufrieden ein.
Heute Abend ist endlich der Ball! Ich freute mich bereits die ganze Woche darauf und war nun schon gespannt, wie es werden würde. Zuerst hatten wir aber noch einen sehr langweiligen Schultag vor uns. Der würde bestimmt total unkonzentriert verlaufen, da alle schon mit ihren Gedanken bei dem Ball sein würden. Hoffen wir mal, dass die Lehrer heute Nachsicht mit uns haben.
Ich stand also beschwingt von meinen guten Gedanken auf und ging frühstücken. Es gibt so Menschen, die essen in der Früh nichts. Das kann ich nicht verstehen, denn für einen guten Start in den Tag braucht man Kalorien, da man sich sonst in der Schule schlecht konzentrieren kann. Aber Schluss mit diesen Gedanken, ich will mich jetzt ausschließlich auf den Ball fixieren und nicht darüber nachdenken, ob manche Personen nun ein Frühstück essen oder eben nicht. Ihre Entscheidung.
Der Schultag war, wie ich erwartet habe, ziemlich unkonzentriert. Als zum Beispiel die Frau Professor in Englisch eine Frage gestellt hat, musste sie diese noch dreimal wiederholen, da keiner aufgepasst hat. In der Turnstunde fuhr Merle Laura Schnidlwurz mit dem Mattenwagen über die Zehen weil sie nicht aufgepasst hat sondern mit Lara über den Ball gesprochen hat. Laura hat dann fürchterlich gejammert, weil sie nun einen Verband tragen musste und damit ihr ganzes Outfit für heute Abend kaputt wäre. Merle war das aber egal, denn sie quatschte schon mit Sonja weiter über ihr Kleid. Manchmal hat Merle echt komische Manieren. Lara und Sonja tun mir echt leid. Wie kann man nur solchen Qualen ausgeliefert sein?
Alle waren froh, als der Schultag zu Ende war denn nun würde es in die Vorbereitungen für den Ball gehen. Laura hat ihr Kleid bereits dabei und ich würde es noch schnell von zu Hause holen, da es auf dem Weg lag. Danach fuhren wir, wie ausgemacht, zu Anna. Wir losten, wer zuerst duschen gehen durfte und Anna gewann. Sie verschwand also unter der Dusche während Laura und ich alles für nachher vorbereiteten. Nach Anna ging dann ich duschen und zu guter Letzt auch noch Laura. Danach föhnten wir uns noch gegenseitig die Haare, bevor wir sie herrichten würden. Annas Haare waren dann leicht gelockt und hingen ihr seidig über den Rücken. Sie wollte sie nicht hochstecken, da Pascal immer meint, dass sie ihm am besten gefällt, wenn sie so natürlich wie möglich ist. Lauras Haare waren kunstvoll zu einem Dutt hochgesteckt, doch links und rechts hingen ihr ein paar Haarsträhnen heraus. Sie sah goldig aus. Dann waren da noch meine Haare. Ich machte mir daraus ein Herz auf dem Hinterkopf, denn ich fand das echt hübsch.
Als dann die Zeit gekommen war, zogen wir unsere Kleider an. Laura hatte ein wunderschönes weißes Kleid, welches weich zu Boden fällt. Anna hat ein fliederfarbenes Kleid, das wirklich traumhaft aussah an und ich hatte ein weißes Kleid, welches immer wieder schwarze Verzierungen hat. Alle zusammen sahen wir echt phänomenal aus.
Danach schminkten wir uns alle noch dezent, bevor wir unsere Schuhe anzogen, unsere Handtaschen packten und darauf warteten, dass wir abgeholt werden.
As Erster kam Christian, danach meine Mutter und zuletzt Pascal. Wir Drei versprachen uns noch, dass wir uns spätestens bei den anderen beiden melden wenn wir nach Hause gehen. Dann fuhren wir alle los.
Dort angekommen sah ich als erstes Elisa mit ihrem Freund. Diese hatte einen Traum aus blauer Seide an und wirkte sehr glücklich an der Seite ihres Freundes. Noch bevor ich aus dem Auto stieg schob ich mir meine Maske in das Gesicht und dann öffnete ich die Tür und stolzierte auf den Eingang zu. Ich sah viele Gesichter und die Meisten hätte ich sogar erkannt, wenn nicht alle eine Maske auf hätten. Einerseits finde ich es ja echt doof wenn alle Masken tragen, da man dann nicht sagen kann, wer darunter ist. Andererseits finde ich sie aber auch echt toll, da ich dann tun konnte was ich wollte ohne, dass gleich die ganze Schule weiß, dass ich es war. Mit diesem Gedanken ging ich hinein, gab meine Jacke ab und begab mich zum Ballsaal. Dort stand ganz hinten, wie ich erhofft hatte, eine Bühne. Diese würde ich für meinen Plan brauchen. Kaum war ich in den Saal eingetreten, sah ich auch schon die fünf Two Directions Jungs, umringt von ein paar Mädchen, in der Mitte des Saales stehen. Wenn mein Plan klappt, werden die ihr blaues Wunder erleben. Aber dazu nachher mehr.
Der Ball wurde eröffnet und alle, die aufgefordert wurden, tanzten. Ich stand am Rand und sah zu, wie Anna und Pascal eng umschlungen auf der Tanzfläche stehen und tanzen. Dann sehe ich Laura und Christian, ebenfalls eng umschlungen, bei uns vorbeischweben. Obwohl wir alle Masken aufhaben, erkennen wir uns gegenseitig, da wir uns jeweils eine rosa Rose ins Haar gesteckt hatten. Für Andere hat es den Anschein, als würde das zur Frisur gehören, aber für uns war es reine Erkennungssache.
Bei dem dritten Tanz wurde ich dann aufgefordert, und weil ich höflich war, lehnte ich nicht ab. Nicht, dass es mir etwas ausgemacht hätte, wenn ich nicht aufgefordert worden wäre, aber ich wollte schon einmal zumindest tanzen. Als der Tanz zu Ende ist, bedanke ich mich bei meinem Gegenüber und verschwand dann zur Garderobe um mir meine Tasche geben zu lassen. Mit dieser ging ich dann aufs Klo. In ihr waren ein wunderschönes Schmetterlingskleid und eine Schmetterlingsmaske. Schnell zog ich mich um, löste mein Herz und die Blume aus der Frisur und ließ meine Haare offen. Ich setzte mir die neue Maske auf, verstaute mein anderes Kleid und die andere Maske in der Tasche und machte mich auf den Weg hinter die Bühne. Nachdem ich nach einem Mikrofon gefragt habe und auch eines erhalten habe, ging ich nach vorne auf die Bühne und begrüßte erstmal alle. „Hallo alle zusammen. Ich möchte heute und hier für euch tanzen. Mein Lied dazu ist von Two Directions, da ich dachte, dass es etwas braucht um toll zu werden. Los geht´s!“, rief ich in die Menge. Als ich meinen vorletzten Satz sagte, ging aufgebrachtes Murmeln durch die Reihen und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Es wurde still und ich begann mit meiner Choreografie. Ich glaube, ich war echt gut, denn als ich geendet hatte, brach tosender Applaus aus. Schnell verabschiedete ich mich und dann ging ich mich wieder umziehen. Damit nichts auffiel, machte ich mir auch noch das Herz und die Blume wieder ins Haar. Ich kam zurück und meine Freundinnen begrüßten mich und meinten sie haben mich schon gesucht. „Wo warst du“, wurde ich gefragt. „War kurz draußen an der frischen Luft, weil es hier so stickig ist“, antwortete ich nur. „Du hast gerade echt was verpasst. Da war so eine Verrückte auf der Bühne und hat uns etwas vorgetanzt. Sie war echt gut. Du könntest dich mit ihr zusammen tun, denn sie mag Two Directions auch nicht und hat deshalb zu einem Lied von denen getanzt, um es besser zu machen“, sprudelten die Worte aus Annas Mund. „Wirklich schade, dass ich das verpasst habe“, meinte ich gespielt traurig. Insgeheim freute ich mich über das Kompliment, welches sie mir unwissend gemacht hatten. Überall wo ich hinkam, wurde nun über das geheimnisvolle Schmetterlingsmädchen geredet aber niemand schien zu wissen, wer es war. Gut für mich.
Louis P.o.v.:
Das Mädchen auf der Bühne war echt der Hammer! Dafür verzeihe ich ihr auch, dass sie sich über uns lustig gemacht hat. Glaubt ihr an Liebe auf den ersten Blick? Nein? Ich bis jetzt auch nicht, aber warum sonst hätte mich das Mädchen, welches ich noch nie zuvor gesehen hatte, so beeindruckt? Also bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu glauben. Das Mädchen muss gefunden werden. Um genau zu sein, ich muss es finden. Irgendjemand muss doch wissen, wer sie war, oder? Ich schob mich durch das Gedränge und blieb immer wieder stehen, wenn das Wort „Schmetterlingsmädchen“ auftaucht. Doch niemand schien zu wissen, wer sie war. Keiner wusste Genaueres als das, was ich auch gesehen hatte. Mir blieb nichts anderes übrig, als Liam um Rat zu bitten. Er wusste immer eine Lösung. Ich quetschte mich also bis Liam durch und schliff ihn dann hinaus. „Was gibt´s denn Lou?“, fragte er mich. „Dieses Mädchen, ich muss sie finden“, schrie ich schon fast vor Verzweiflung. „Warum denn? Ohh, du bist verliebt. Das ändert die Sache ein wenig“, kapierte er endlich. „Du kannst doch auf die Bühne gehen und sagen, dass wenn sich das Mädchen zu erkennen gibt, dass es dann einen Tag mit uns verbringen kann“, schlug Liam vor. „Gute Idee“, lobte ich ihn und war schon auf dem Weg. Ich musste dieses Mädchen finden.
Elizabeth P.o.v.:
Ich tanzte gerade mit Pascal, denn Anna war so nett ihn mir zu borgen, da sie eine Pause machen will, als plötzlich dieser eine Typ von Two Directions, Louis glaube ich, auf die Bühne kommt und sagte: „Wir, Two Directions, wollen gerne wissen, wer das Schmetterlingsmädchen ist. Sie hätte dann die Ehre mit uns einen Tag verbringen zu dürfen. Bitte melde dich bei uns!“ Sicherlich werde ich mich nicht melden. Diese Ehre ist meiner nicht würdig und jeden Tag, den ich ohne die tollen Jungs verbringen kann, ist ein ausgesprochen guter Tag. Ich laufe doch nicht in den Selbstmord. Im Saal war es zuerst ganz still und dann fingen plötzlich alle an zu flüstern. Mal sehen, wie lange es dauert, bis das vergessen ist.
Um Mitternacht wurden dann alle Masken gehoben und man erkannte sich wieder. Laura Schr., sie hatte ein weißes Kleid mit Blumen darauf an, kam auf mich zugestürzt und meint: „Ich habe dich gar nicht erkannt. Zum Glück weiß ich jetzt wer du bist.“ Ich stimmte ihr zu und machte mich dann auf den Weg um Liane, meine Cousine zu suchen. Diese hatte ein schneeweißes, glitzerndes Kleid an welches ihr ausgezeichnet stand. Wir unterhielten uns kurz, bevor ich dann wieder zu Anna und Laura ging. Zusammen verbrachten wir noch einen schönen Samstagmorgen, bevor wir um 4:00 Uhr in der Früh nach Hause gingen. „Wer glaubt ihr, ist das Schmetterlingsmädchen?“, fragte Anna auf einmal. „Ich weiß nicht“, meint Laura. „Wenn ihr mir versprecht nichts zu verraten, aber auch gar nichts, dann verrate ich es euch“, gab ich meine Bedingung an. „Versprochen. Wir sagen nichts“, redete Anna für beide. „Ich bin das Schmetterlingsmädchen“, erzählte ich ihnen. „Was?“, schrien sie im Chor. „Ihr habt schon richtig gehört“, versicherte ich. „Du warst die Verrückte auf der Bühne?“, fragte Anna noch einmal ungläubig nach. Das tut sie immer, weil sie es meistens beim ersten Mal nicht glaubt. „Ja. Könnten wir jetzt das Thema wechseln?“, bat ich. „Natürlich. Aber ich finde das echt toll“, warf Laura ein. Danach redeten wir nur noch über dies und das, und als wir bei mir zu Hause ankommen, trennen wir uns. Müde schlafe ich kurze Zeit später ein.
Völlig geschafft erwachte ich um die Mittagszeit herum. Ich machte kurz einen Rückblick: Ich auf dem Ball, Ich auf der Bühne, Louis auf der Bühne und Anna, Laura und ich auf dem Weg nach Hause. Es war wirklich ein sehr schöner Abend.
Heute ist Weihnachten. Das heißt ich muss wohl oder übel aufstehen, um Geschenke zu bekommen. Dies machte ich dann auch. Ich ging in die Küche, um mein Mittagessen zu essen, denn ich wollte ja nicht verhungern. Danach ging ich duschen und dann wieder ins Bett, damit ich heute am Abend fit bin.
„Kling, kling“, dröhnte die Klingel. Das war das Zeichen für mich, dass ich aufstehen sollte. Ich stand also auf und zog mich an. Dann ging ich aus meinem Zimmer, damit ich meine Großeltern begrüßen kann. Wie jedes Jahr, aßen wir zuerst das Weihnachtsmahl, welches von meiner Mutter zubereitet worden war und wie immer köstlich schmeckte. Danach gingen wir ins Wohnzimmer. Dort stand unser Weihnachtsbaum und die Geschenke lagen darunter. Wir sangen ein paar Lieder und dann packten wir die Päckchen aus. Ich bekam: ein I-Pad, viele neue Bücher und ein Bettelarmband mit einem Anhänger. Der Zufall wollte es so, dass es ein Schmetterlingsanhänger war. Natürlich freute ich mich total. Dann wurde über alles Mögliche diskutiert und ich schrieb Anna und Laura über WhatsApp. Die Beiden hatten ebenfalls ein entspanntes Weihnachtsfest. Anna hat viele Sachen für ihr Pferd und viele Klamotten bekommen und Laura hat ebenfalls viele Klamotten bekommen und ein neues Handy, welches sie sich schon lange gewünscht hat. Um kurz vor Mitternacht ging ich dann ins Bett. Zwei Tage hintereinander zu lange aufbleiben ist Mord und außerdem kommen Morgen auch noch meine Verwandten aus Wien.
Ich erwachte mit den Gedanken an meine Verwandtschaft und, dass sie heute zu uns kommen werden. Das heißt, ich werde meine Cousinen wieder sehen. Es ist nämlich so, dass ich sie nur ein bis zwei Mal im Jahr sehe und deshalb freue ich mich immer, wenn sie zu uns kommen oder wir zu denen fahren. Heute werden alle kommen und dann bei uns übernachten. Das wird bestimmt eine lustige aber vor allem lange Nacht werden. Trotzdem freue ich mich schon. Eine Stunde später sind sie dann auch schon da und kurze Zeit später sitzen wir alle gemeinsam beim Essen und erzählten uns, was in dem letzten halben Jahr geschehen ist. Die Tochter meiner Cousine, Sophie, hat zum Beispiel seit neuestem einen Freund. Er heißt Andreas und ist sehr nett. Sie schwärmte mir also eine ganze Stunde von ihm vor und bedauerte, dass er nicht hier sein kann, weil er gerade mit seiner Familie in der Türkei ist. Danach komme ich auch einmal zu Wort und als ich ihr erzähle, dass Two Directions an unserer Schule ist, tickt sie völlig aus. Nun war Andreas vergessen und ich musste ihr von jedem kleinsten Detail erzählen. Viel gab es da allerdings nicht zu erzählen, da ich denen ja aus dem Weg gehe. Dass diese tollen Jungs mich gerade wegen des Weihnachtsballes suchen, verschweige ich ihr lieber, denn ich wollte die Reaktion darauf nicht unbedingt wissen.
Bis ich dann endlich erschöpft einschlafe werde ich mit Fragen gelöchert. Zum Schluss wollte auch die Tochter meiner anderen Cousine, Ines, alles wissen und ich durfte alles noch einmal erzählen. Doch dann war Ruhe.
Heute ist wieder Schule. Die letzten zwei Wochen habe ich damit verbracht alle möglichen Verwandte und Bekannte zu besuchen und als ich ihnen dann erzählt habe, dass Two Directions an unserer Schule ist, hatte ich keine Ruhe mehr. Deshalb habe ich nach dem dritten Mal aufgehört etwas zu erzählen und damit war alles wieder ruhig. Ich verstehe echt nicht, was daran so spannend ist, dass ein paar Idioten an unserer Schule sind. Das sind doch auch nur Jungs, die halt ein bisschen berühmter sind als wir. Habe ich diese Jungs gerade in Schutz genommen? Ich glaub es einfach nicht. Langsam werde ich verrückt. Ist ja auch kein Wunder.
Anna war in den Weihnachtsferien bei ihrer Oma und Laura war in New York. Ihre Familie hatte schon lange vor, nach New York zu fahren, aber es hat sich nie die Gelegenheit dazu ergeben. Sie fand es dort allerdings wirklich toll. Das einzige, wie sie sagt, was nicht so toll war, war, dass Christian nicht mitfahren konnte, denn dieser hat seine Ferien auf Mallorca verbracht. Aber sonst war alles schön, wunderschön oder toll. Laura Schr. hat ein paar Tage bei Jonas übernachtet bevor er dann bei ihr war.
Natürlich musste ich gleich, als ich in die Schule kam, Two Directions über den Weg laufen. Ohne denen ging echt gar nichts mehr. Überall laufen sie einem über den Weg. Mich wundert es, dass ich ihnen in den Ferien nicht begegnet bin. Grenzt wahrscheinlich an ein Wunder. Die wollen mich bestimmt nur nerven. Bevor ich auf blöde Gedanken komme, ging ich in meine Klasse. Dort werde ich freudig von Laura begrüßt. Anna muss ich erstmal suchen. Ich entdeckte sie dann, nicht bei Pascal sondern bei Sophie. Hat Pascal Schluss gemacht und ich weiß nichts davon? Oder war es etwas Anderes? Ich beschloss sie nachher zu fragen. Jetzt gehe ich erstmal zum Spind mit Laura. Dabei redeten wir über den New York Aufenthalt und danach über meine Ferien, die weniger spektakulär verlaufen sind. Nachher ging ich dann zu Anna und fragte sie aus. Sie erzählte mir dann, dass Pascal und sie noch immer zusammen sind und sie einfach nur Lust hatte, zu Sophie zu gehen. Ich antwortete ihr nur mit einem Aha.
In der Turnstunde war einiges los. Angefangen hat alles damit, dass die Frau Professor zu spät gekommen ist. Bei uns macht sie immer das totale Drama, wenn wir zu spät sind, aber wenn sie eine halbe Stunde zu spät kommt, ist das normal. Ein paar von unserer Klasse haben sich dann den Schlüssel von einem anderen Turnlehrer geholt und dann haben wir beschlossen, Völkerball zu spielen. Weitergegangen ist es dann damit, dass sich eine Mitschülerin, ich weiß leider nicht welche, sich eingebildet hat, mir einen Ball auf den Kopf zu werfen. Mein Kopf war danach eine wabbelige Masse. Geendet hat es damit, dass eine, ich weiß schon wieder nicht wer, den Ball so scharf zu mir geschossen hat und ich Trottel den gefangen habe. Nun sind bestimmt alle Rippen gebrochen und meine Lunge hat ein paar Löcher. Ist alles ein bisschen übertrieben aber ihr wisst, was ich meine.
Nach der Mittagspause hatten wir noch zwei Stunden, bevor wir dann endlich erlöst wurden. Ich ging mit Anna und Laura zum Bus und wir redeten den gesamten Weg über den Schultag. Obwohl nicht viel passiert war, hatten wir doch den ganzen Weg etwas zu plaudern.
Zuhause angekommen, räumte ich mein Zimmer auf, da es wieder einmal total darin aussah. Danach sah alles wieder total in Ordnung aus.
Spät am Abend ging ich dann zu Bett, da ich mir noch einen Film angesehen hatte. Dann schlief ich allerdings sofort ein. Ich war einfach total fertig wegen dem Aufräumen.
Ich stand wie in Trance auf und ging schnell frühstücken. Zu lange aufbleiben war nicht so gut für mich.
Auf dem Weg zur Schule hoffte ich noch, dass Two Directions mich heute verschont. Da hatte ich aber umsonst gehofft, denn sobald ich den Schulhof betrat kam auch schon ihr Auto angefahren. In letzter Zeit hatte ich echt kein Glück! Ständig liefen sie mir über den Weg. Nicht auszuhalten.
In der Klasse waren alle um die Tafel versammelt. Natürlich musste ich auch wissen, was dort war. Es dauerte ein bisschen, bis ich mich durch gekämpft hatte. Aber dann sah ich es. Auf der Tafel hing ein Zettel und dort stand, ich zitiere: „Schmetterlingsmädchen gesucht! Melde dich bei uns. Wir würden dann den Tag mit dir verbringen. Falls du nicht weißt wo du uns findest, dann lege einfach einen Brief in die 5c. Bitte melde dich!“
Das gibt es doch nicht. Ich hatte gehofft, dass sie es vergessen haben. Dies schien allerdings nicht der Fall zu sein. Ich werde mich natürlich nicht melden. Wenn ich mir eine Pistole in den Mund stecke und abdrücke, käme das auf dasselbe heraus. Einen Tag mit diesen eingebildeten Sängern zu verbringen, das wäre Selbstmord. Da muss man schon Mordgedanken hegen, um das zu tun. So weit bin ich dann doch nicht. Das Schmetterlingsmädchen, bleibt also unerkannt!
In der großen Pause, zerrten mich Laura und Anna aus der Klasse. „Willst du dich nicht melden?“, fragte Laura. „Wenn du noch weiter so herumschreist, dann muss ich das gar nicht tun, denn dann weiß es eh bald die ganze Schule“, tadelte ich sie. „Ja, sorry. Aber tust du es jetzt oder nicht?“, erkundigte sie sich erneut. „Eher nicht“, meinte ich. „Aber du musst“, flüsterte Anna aufgebracht. „Ich muss gar nichts“, stellte ich klar. „Bitte, bitte, mach es“, bettelte Laura auch sofort. „Mal sehen. Werde es mir überlegen“, sagte ich, damit sie Ruhe geben, was sie dann auch taten.
In der Mittagspause gingen wir dann wieder alle zusammen auf die Landstraße und man merkte Anna richtig an, wie schwer es ihr fiel nicht zu antworten, als Pascal fragte, ob wir wissen wer das Schmetterlingsmädchen ist. Sie tut mir ja leid, weil sie ein Geheimnis vor Pascal haben muss, aber wenn er es auch weiß, dann kann ich mich auch gleich aufs Schuldach stellen und es laut durch die Gegend schreien. Ehrlich gesagt, ich habe kein Vertrauen in Pascal. Ich weiß auch nicht warum, aber da ist so ein Gefühl, dass mir verbietet ihm zu vertrauen. Deshalb bin ich echt froh, dass Anna dichthält.
Der weitere Tag verlief sehr ereignislos und am Abend schlief ich dann relativ bald ein.
Wie jeden Morgen, stand ich auf. Das tat ich allerdings nur, weil ich zur Schule muss. Sonst würde ich liegen bleiben und weiterschlafen.
Als ich in die Schule kam, sah ich schon von weitem, dass etwas nicht stimmen konnte. Tatsächlich war es so, dass eine Schülerin aus dem Erdgeschossfenster gefallen ist und nun mit dem Rettungswagen abtransportiert wird. Wie hat sie das denn gemacht?
Nachdem ich lange genug zugesehen hatte, ging ich in die Klasse. Anna kam auf mich zu und fragte mich, ob ich wisse, was dort unten passiert ist. Natürlich erzählte ich es ihr und kurz darauf kam Laura und fragte mich genau dasselbe. Ich wiederholte es, bevor ich dann zu meinem Spind ging.
In der großen Pause, fragte Anna dann: „Hast du dich eigentlich schon entschieden?“ „Ja, habe ich“, meinte ich gelassen. „Und?“, hackte Laura nach. „Ich werde es ihnen nicht sagen“, teilte ich ihnen mit. „Aber du musst es ihnen doch sagen“, sagte Anna. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nichts muss?“, tadelte ich sie. „Bitte, bitte, mach es“, bettelte Laura. „Dann habe ich aber ganz viel gut bei euch“, gab ich mich geschlagen. „Sicher hast du das“, versicherten sie mir.
Ich ging also mit dem Gedanken nach Hause, dass ich wohl oder übel einen Brief schreiben muss. Dies tat ich dann auch ganz spät am Abend, kurz vor dem Einschlafen.
„Hast du den Brief geschrieben?“, rief mir Anna entgegen als ich die Klasse betrat. „Natürlich, wie versprochen“, schrie ich zurück.
In der großen Pause informierte ich mich dann über den Stundenplan der 5c, da ich diesem Jungen, von Two Directions, nicht begegnen will. Ich hatte Glück, denn schon in der nächsten Stunde hatte die Klasse Turnen und dann konnte ich problemlos den Brief in die Klasse legen. In dem Brief stand: „Schmetterlingsmädchen gefunden! Wenn ihr wissen wollt, wer ich bin, dann kommt doch bitte morgen um 14:00 Uhr zu der Tankstelle am Ende der Straße. Euer Schmetterlingsmädchen.“ Ich fragte also die Frau Professor in Geografie, ob ich auf die Toilette gehen dürfe und stattdessen ging ich dann in den Klassenraum der 5c und lehnte den Brief an die Tafel. Auf die Tafel schrieb ich dann groß und fett: „Schmetterlingsbrief“ und dann ging ich zurück in meine Klasse und hörte mir den langweiligen Vortrag der Frau Professor an.
Als wir dann Biologie hatten, wollte ich wissen, ob die Frau Professor Gedanken lesen kann, denn manchmal kommt es mir echt so vor. Wir schreiben heute einen Test und deshalb dachte ich die ganze Zeit daran, dass ich schummeln werde und dass die Frau Professor nicht her sehen solle. Doch sie ignorierte mich völlig. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, sie hat meine Gedanken gelesen, dass ich sie prüfen wollte oder sie kann wirklich nicht Gedanken lesen. Es bleibt also offen, bis ich mir etwas Neues einfallen habe lassen.
Zuhause angekommen, hörte ich noch bevor ich überhaupt die Wohnung betreten habe, dass meine Schwester am Durchdrehen ist. „Wieso hüpfst du denn wie eine Wahnsinnige durch die Gegend?“, fragte ich sie. „Das Schmetterlingsmädchen gibt sich zu erkennen und ich kann es gar nicht erwarten, bis ich weiß wer es ist“, schwärmte sie. Es weiß also schon die gesamte Schule. Obwohl sie doch erst frühestens in der Pause vor der vierten Stunde von dem Brief erfahren haben. Unglaublich wie schnell sich Gerüchte verbreiten. Am Abend suchte ich mir noch meine Schmetterlingsmaske heraus, denn es könnte jede behaupten, dass es das Schmetterlingsmädchen ist. Sobald mein Kopf das Kissen meines Bettes berührt hat, schlief ich auch schon ein.
Wenn das nicht ein Unglückstag ist! Warum habe ich mir ausgerechnet einen Freitag den 13. für ein Treffen mit Two Directions ausgesucht? Das kann nur schief gehen. Ich stand also schlecht gelaunt auf und ging wenig später noch schlechter gelaunt in die Schule. Two Directions kann einem echt die Laune verderben. Ratet mal, wen ich sah, als ich in die Schule kam. Die schlechte Laune Macher höchst persönlich. Ich tat so, als wäre alles okay und ging in die Schule. Anna und Pascal standen knutschend hinten in der Klasse und ich musste mich zurückhalten nicht gleich einen Würgreiz zu bekommen. Laura kam auf mich zu und fragte mich, ob ich schon aufgeregt sei. Diese Frage beantwortete ich mit einem „Nein“ und daraufhin quatschte mich Laura über Christian voll. Geduldig hörte ich ihr zu. Aber mit meinen Gedanken war ich schon in der Englisch Stunde, da die Frau Professor gestern angekündigt hatte, dass sie uns heute etwas Wichtiges zu sagen hätte. Tatsächlich rückte die Tante Doris, die Frau Professor, auch sogleich mit den Neuigkeiten heraus. Unsere Klasse hat eine englische Partnerklasse und diese würde für zwei Wochen zu uns kommen. Das war eine echt tolle Nachricht und ich freue mich schon darauf. Die Klasse würde am 13. März zu uns kommen und wir sollen zu Hause fragen, ob wir eine Schülerin bei uns aufnehmen können. Drei von uns, müssen allerdings zwei aufnehmen, da wir zweiundzwanzig Schüler und die andere Klasse fünfundzwanzig Schüler sind. Diese drei werden, wenn möglich Anna A., Felix K. und Liane sein. Falls eine von denen nicht kann, springen Sonja, Merle und Eva ein.
In der Turnstunde, auch bekannt als letzte Stunde, fragte ich die Frau Professor, ob ich fünf Minuten früher gehen kann, denn ich wollte unbedingt vor den Freaks an der Tankstelle sein. Bei der Tankstelle angekommen, versteckte ich mich hinter der Anzeigetafel. Ich wollte warten, bis die Jungs da sind und mich erst zu erkennen geben, wenn ich weiß, was sie von mir wollen. Fünf Minuten später, sah ich sie auch schon, zu Fuß, entlang kommen. „Ich bin schon gespannt, wer dein Schmetterlingsmädchen ist“, meldete sich der Junge namens Zayn. Warum hatte er „dein“ Mädchen gesagt und an wen wer es gerichtet? „Ich hoffe sie ist wirklich so nett, wie ich glaube“, antwortete Liam. „Wie soll ich ihr nur erklären, dass ich mich in sie verknallt habe?“, fragte eine andere Stimme, die ich nicht zuordnen kann. Oh mein Gott! Ich wäre beinahe hingefallen, vor Schreck. Hatte ich mich verhört? Nein, denn Liam erklärte ihm gerade, dass er es langsam angehen solle. Am liebsten würde ich jetzt einfach so nach Hause gehen. Trotzdem trat ich hervor und ging auf die Fünf zu. „Hi“, sagte ich. „Hallo bist du das Schmetterlingsmädchen?“, fragte mich Harry. „Ja, das bin ich“, antwortete ich. „Warum sollten wir dir das glauben?“, fragte Harry weiter. „Weil ich einen Beweis habe“, erklärte ich ihm und zog die Maske hervor. „Sie ist es wirklich“, meldete sich Louis ganz ruhig zu Wort. „Wie heißt du denn?“, mischte sich Niall in unser Gespräch ein. Bis jetzt habe ich noch gar nichts gehört. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass er bis gerade eben noch einen großen Burger verdrückt hat. „Elizabeth“, beantwortete ich seine Frage. „Gut, Elizabeth. Dadurch, dass du das Schmetterlingsmädchen bist, möchten wir dich bitten, dass du ein bis zwei Tage mit uns verbringst. Ist das okay?“, bat mich Liam. „Ist okay“, gab ich zurück. „Wie wäre es, wenn wir dich am Samstagvormittag von dir zu Hause abholen und dann etwas gemeinsam machen?“, schlug Zayn vor. „Tut mir leid, Jungs, aber ich muss dieses Wochenende dringend lernen und habe keine Zeit“, schlug ich das Angebot aus. „Und wie wäre es, wenn wir dich einfach Montag und Dienstag nach der Schule abholen und dann den Nachmittag gemeinsam verbringen?“, fragte Louis. „Das ginge“, meinte ich. Wir einigten uns darauf, dass die Jungs das Programm organisieren und, dass sie vorerst niemandem meinen Namen sagen und dann verabschiedeten wir uns voneinander. Verstört ging ich nach Hause. Die ganze Zeit dachte ich darüber nach, was dieser eine Junge gesagt hatte. Ich konnte mich doch nicht verhört haben. Ich werde wohl nie erfahren, ob mein Gehör noch funktioniert, denn ich war mir sicher, dass ich Two Directions, nach Dienstag nicht mehr sehen werde. Bis dahin wird mir der Typ wohl noch nicht seine angeblichen „Gefühle“ gestanden haben. Wie Recht ich mit allem hatte, erfuhr ich erst später.
Die Schularbeiten- und Testphase hat wieder begonnen und deshalb, werde ich meinen freien Samstag damit verbringen, Geografie und Englisch zu lernen. Ich hasse den Jänner. In diesem Monat, wollen alle Professoren noch einen Test oder eine Schularbeit machen. In einem Monat! Natürlich, musste mir meine Mutter wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Warum hat sie mir nicht gesagt, dass wir heute in den Bayern-Park fahren? Sie plant immer das Wochenende und vergisst darüber hinaus, dass wir auch für die Schule lernen müssen. Ich plane extra meine Woche und dann geht alles schief, nur weil ich mein Wochenende nicht zur Verfügung habe. Während der zwei stündigen Autofahrt, versuchte ich also so viel Stoff in mich hinein zu kriegen wie noch nie. Viel schaffte ich allerdings nicht.
Ihr wart noch nie im Bayern-Park? Dann habt ihr etwas verpasst. Das ist ein riesengroßer Erlebnispark für die gesamte Familie. Auf Deutsch: etwa so etwas wie ein Urfahraner Markt oder ein Jahrmarkt. Nur, dass er einen festen Standort hat und man nur einmal Eintritt zahlt und dann den ganzen Tag mit allem fahren darf. Dort gibt es Achterbahnen für die Kleinen und welche für die Großen. Die größte Achterbahn, ist der Freischütz. Diese beschleunigt in zwei Sekunden auf achtzig Kilometer pro Stunde. Die gesamte Fahrt dauert daher nur ca. achtzehn Sekunden. Als ich das erste Mal mit ihm gefahren bin, war ich so baff, dass ich vergessen hatte zu schreien und als es mir dann wieder einfiel, war die Fahrt vorbei. Nun kreische ich nur noch, wenn die anderen auch quietschen. Sonst gibt es im Bayern-Park alles, was man sich wünscht. Von Schiffen, welche schaukeln, über Hexentürme bis Wasserrafting. Ein Riesenrad gibt es allerdings nicht. Wir vergnügten uns also bis in den späten Abend hinein, bevor wir dann völlig zufrieden nach Hause fahren. Während der Fahrt konnte ich leider nicht lernen, da es zu dunkel war. Zuhause angekommen ging ich ins Bett und schlief sofort ein.
Heute Nachmittag, werde ich von den wahrscheinlich berühmtesten Jungs, nach Justin Bieber, abgeholt. Ich kann es kaum erwarten. Ironisch gemeint! Zuerst muss ich allerdings noch einen Schultag überleben.
Ich stand also auf und als ich fertig war, ging ich in die Schule. In der ersten Stunde, Mathe, hatte die Frau Professor, auch als Felixi-Omi bekannt, so schlechte Laune, dass sie meinte, dass sie morgen alles abprüfen wird und, dass es ihr egal ist, dass heute Montag ist. Montag deshalb, weil wir lange Schule haben. Dann sagte sie noch, oder besser gesagt, schrie sie noch in die Klasse, dass alles, was wir nicht in der Schule schaffen, als Hausaufgabe gemacht wird und, dass es ihr egal wäre, wenn hundert Mal Montag ist. So gute Laune! Dafür müsste man schon fast einen Orden bekommen. Der weitere Schultag, verlief ziemlich fad.
Als die Schule vorbei ist, gehe ich hinaus und stelle mich ans Tor. Kurze Zeit später, kam auch schon eine Limousine. Aha. Seit neuestem müssen die Super-Sänger wieder auf cool machen und mit der Limousine kommen, statt mit dem Auto. Bevor mich jemand sah, schlüpfte ich in den Wagen. Ich wurde von einem schreiendem Zayn, einem lächelndem Liam, einem Handy spielendem Louis, einem verrücktem Harry und einem essendem Niall empfangen. „Müsst ihr immer einen auf super cool machen?“, begrüßte ich sie. „Warum denn?“, fragte Liam. „Weil ihr mit einer Limousine, statt mit einem Auto in die Schule kommt“, erklärte ich hm. „Ach so deshalb“, meinte Louis nur. „Du magst uns nicht wirklich, oder?“, erkundigte sich Harry. „Blitzmerker“, brummte ich. Meine gute Laune war nun endgültig weg. „Warum denn?“, fragt Niall kauend. „Ihr gebt zu viel an, seid eingebildet und verursacht einen Hörschaden, auch wenn ihr nicht hier seid“, antwortete ich ihm. Daraufhin war es erstmal still. Bei der Villa, war klar, angekommen, stiegen wir aus und gingen hinein. Darin wirkte allerdings alles ziemlich unpersönlich. Die Möbel waren alle aufeinander abgestimmt und nirgends waren Fotos oder persönliche Gegenstände zu sehen. „Willkommen in unserem bescheidenem Heim“, rief Harry. „Ja klar“, gab ich ironisch zurück.
Gemeinsam verbrachten wir einen eher langweiligen Tag vor dem Fernseher. Ich muss allerdings zugeben, dass Two Directions privat nicht so schlecht sind. Man bemerkt nichts von den eingebildeten Sängern. Es waren einfach normale Teenager: ein bisschen verrückt, aber ganz okay.
Am Abend brachten sie mich nach Hause und ich fiel in einen hundert jährigen Schlaf.
Hundert Jahre später…
Ehrlich gesagt, ich freue mich schon auf heute Nachmittag. Trotzdem habe ich mir einen Plan ausgedacht, wie ich herausfinden kann, ob sie wirklich normal sind. Ihr wisst, dass ich Two Directions meine, oder? Als ich aufstand, ging ich in die Küche um mein Frühstück zu genießen. Dann ging ich zur Schule. Stellt euch einmal vor, Two Directions ist heute früh wieder mit dem Auto gekommen. Natürlich kamen sie genau dann, als ich in die Schule kam. Schnell verdrückte ich mich, denn es wusste noch niemand, wer das Schmetterlingsmädchen ist und das soll, wenn möglich, auch so bleiben.
In der Französisch Stunde hat der Onkel Rudi, der Herr Professor, versucht uns kochen bei zu bringen. Es gab nur einen klitzekleinen Haken. Er konnte selbst nicht kochen! Zum Glück ist er unser Französisch-Lehrer und nicht unser Koch-Lehrer. Das wären eine einzige Katastrophe und viel verschwendete Lebensmittel.
In der Pause vor der Religion Stunde haben Laura und ich etwas am Handy nachgesehen. Als der Her Professor herein gekommen ist, habe ich das Handy ausgeschalten und ins Bankfach geschoben. Der Onkel Andi, der Herr Professor, hat es gesehen und hätte mir doch tatsächlich zehn Punkte, wegen Handygebrauchs im Unterricht abgezogen. Aber ich kann doch nicht hellsehen und damit wissen, wann er herein kommt. Trotzdem musste ich mein Handy auf den Lehrertisch legen. Während der Stunde habe ich dann zu lachen begonnen, weil mir Laura etwas Lustiges erzählt hat. Daraufhin hat der Herr Professor gesagt: „Elizabeth, du redest doch nicht etwa mit deiner Nachbarin. Dadurch, dass ich dir keine Punkte abgezogen habe, habe ich doch noch etwas gut bei dir.“ Laura hat dann zu mir gesagt, dass ich ihm doch Merci schenken soll. Aber ich habe nur gesagt: „Dem schenke ich sicher nichts!“
Nach der Schule wartete bereits Two Directions auf mich und wie am Vortag schlüpfte ich schnell in das Auto. Ich begrüße alle und dann fahren wir auch schon los. „Heute gehen wir zuerst Kuchen essen und dann in die Eishalle“, erklärte mir Liam. Im Café hatten wir dann jede Menge Spaß. Unter anderem, weil sich Niall zwei Stück Kuchen bestellt hat und vor uns, mit dem verspeisen, fertig war. Der Ire war echt ein Vielfraß.
Als wir dann wieder ins Auto stiegen, beschloss ich meinen Test zu machen. Also setzte ich mich neben Louis und meinte: „Eigentlich mag ich euch sehr gerne. Ich habe nur behauptet, dass ich euch nicht mag.“ „Du bist also auch so ein Groupie, wie alle anderen?“, fragte er mich. „Genau“, sagte ich verletzt. „Liam ich will aussteigen“, schrie ich nach vorne. „Warum?“, erkundigte sich Louis. „Weil es ein Test war. Ich hatte Recht! Ihr seid wirklich die eingebildetsten Sänger, die ich je kannte. Jetzt weiß ich wieder, warum ich euch nicht mag“, erklärte ich. Liam hat unterdessen angehalten und ich stieg aus. Ich hatte wirklich geglaubt, dass sie nicht so egoistisch sind. Aber ich habe mich getäuscht. Was hatte ich auch erwartet? Etwa, das fünf verwöhnte Jungs, die von allen geliebt und umschwärmt werden, auch normal sein können?
Wütend ging ich nach Hause. Schade eigentlich, vielleicht wäre es in der Eishalle ganz nett gewesen. Aber das werde ich nun nie erfahren. Zuhause angekommen, machte ich meine Hausaufgaben und dann legte ich mich ins Bett und las ein Buch. Am Abend schlief ich dann ein.
Ich stand sehr schlecht gelaunt auf. Natürlich war ich noch wütend wegen gestern. Was bilden die sich eigentlich ein? Mich!, als Groupie zu bezeichnen. Das ist eine Frechheit! Seit gestern hasse ich Two Directions mehr denn je. Früher habe ich sie nicht gemocht, aber jetzt brauchen sie mir überhaupt nicht mehr über den Weg zu laufen. Naja, ich vergesse sie einfach und mache ganz normal weiter. Ich brauche keine Sänger in meinem Leben.
Zufrieden mit mir und der Welt ging ich in die Schule. „Elizabeth, Elizabeth“, rief mich irgendjemand. Es war Liam. Aber ich drehte mich nicht um. Sie waren Vergangenheit und ich werde sie einfach ignorieren. Liam hat mich nun eingeholt und stellt sich vor mich. „Elizabeth, so war das nicht gemeint. Sei doch nicht so stur. Bitte verzeihe uns“, bat er mich. Ich dachte gar nicht daran, ihnen zu verzeihen. Als ich vorbei gehen will, hält mich Liam am Arm fest. „Lass mich los“, zischte ich wütend. Erschrocken zog er die Hand weg und ich ging weiter. Das würde Rache geben! Niemand, ich wiederhole: Niemand beleidigt mich ungestraft.
In der Klasse kamen sofort Anna und Laura auf mich zu, denn sie wollten wissen, wie es gestern gelaufen ist. Bereitwillig erzählte ich es ihnen. „Eine Frechheit“, rief Anna bevor ich ihr den Mund zu halten konnte. Sofort drehten sich alle zu uns um. „Was ist eine Frechheit?“, fragte Sophie neugierig. „Nichts, rein gar nichts. Es war nur etwas wegen meiner Schwester“, rettete ich die Situation. Die anderen wendeten sich wieder ab. Böse funkelte ich Anna an. Um ein Haar hätte sie alles verraten. „Dass die so eingebildet sind, habe ich nicht gedacht“, meinte Laura. Wir drei beschlossen ab jetzt Two Directions zu ignorieren. Geschieht ihnen recht.
Die erste Stunde hatten wir Französisch Theater. Das ist ganz okay aber die Frau Professor nervt manchmal ein bisschen. Zurzeit spielen wir gerade ein Theaterstück über die Geschichte Frankreichs. Ich bin ein kleiner Junge und der sagt immer: „Et ma promenade!“ Nach dieser Stunde habe ich dann weiterhin diesen Satz gesagt und damit habe ich alle, aber vor allem Lara in den Wahnsinn getrieben.
In der Englisch Stunde zogen wir alle aus einer Schachtel einen Namen von der englischen Klasse. Ich zog den Namen Elizabeth und deshalb begann ich so sehr zu lachen, dass mich die gesamte Klasse ansah. „Ich habe mich selbst gezogen“, erklärte ich und nachdem sie verstanden haben, was ich meine, haben sie auch mitgelacht. Anna zog die Namen Felicity und Samantha und Laura zog den Namen Sue. Laura Schr. zog den Namen Kathrin und auf Laras Kärtchen stand Mary. Das gefiel ihr, denn sie ist eine sehr komische Person und als erstes hat sie an Bloody Mary gedacht. Aber ich denke eher nicht, dass das dieselbe Person ist, wie die auf ihrem Kärtchen. Wir sollten alle an die dazu gehörige Adresse einen Brief schreiben, in dem wir uns kurz vorstellen und sie fragen wie sie so sind und ob es ihnen gut geht. Stille legte sich über die Klasse und alle schrieben konzentriert an diesem Brief.
Nach der Schule ging ich nach Hause und dort angekommen, fragte ich Iris, ob sie schon wisse, wer das Schmetterlingsmädchen ist. Sie verneinte. Anscheinend hat Two Directions dicht gehalten, denn sonst wäre meine Schwester wahrscheinlich eine der ersten gewesen, die es erfahren hätte.
Am Nachmittag ging ich zuerst einkaufen und dann, weil mir langweilig war, ging ich auch noch mit Dschinnie spazieren. Dann, als ich genug Pause hatte, machte ich noch Hausaufgaben und dann las ich in meinem Buch weiter. Darin geht es um ein Mädchen, welches beim Klauen erwischt wird und dann gemeinnützige Arbeit leisten muss. In dem Heim lernt sie einen Jungen kennen und verliebt sich in ihn. Am Anfang ist er gegen eine Beziehung, da er an Muskelschwund leidet und irgendwann sterben wird, aber dann kamen sie doch zusammen. Nach kurzer Zeit erfährt sie, Sarah, dass ihre Freundin Alex von Sarahs Bruder schwanger ist und sie hilft Alex bei allem. Gegen Ende des Buches kommt ihr Freund, Shane, ins Krankenhaus wegen einer Lungeninfektion und kurz bevor er stirbt heiraten Sarah und er. Ich finde das Buch so süß. Nach dem Buch schlief ich ein.
Das Erste, was war, als ich aufstand, war, dass ich gegen den Türrahmen lief und mir nun meine Schulter weh tut. So etwas schaffe wirklich nur ich!
Ratet mal, wer heute in der Schule auf mich zukam. Na, habt ihr es? Two Directions! Oder besser gesagt nur Zayn. Langsam nervt es echt, wenn ich immer einen habe, der mir hinterherläuft, wie ein Schoßhündchen. Eigentlich bin ich ja tierlieb, aber diese Affen mochte ich nun wirklich nicht. „Elizabeth, warte“, rief mir Zayn hinterher. Ich dachte gar nicht daran stehen zu bleiben. „Du hast Liam gestern echt verletzt, als du so gemein zu ihm warst“, versuchte er es auf die Mitleidstour. Aber es war mir egal. Es war mir sogar recht, wenn sie spüren, wie es ist, wenn man verletzt wird. Ich gab es nicht gern zu, aber ich bin es: verletzt. Nach weiteren fünf Minuten, in denen ich erfuhr, wie verletzt sie doch alle wegen mir sind und wie unendlich es ihnen leid tut, vergingen, bis Zayn endlich kapiert hat, dass ich ihn ignoriere und er aufgibt. Glauben tat ich es allerdings nicht. Das mit dem Leid tun. Two Directions denkt doch eh nur an sich selbst.
Wisst ihr, wie langweilig Chemie Stunden sind? In denen schlafe ich immer ein, denn unsere Lehrerin hat so eine einschläfernde Stimme. Am besten ist es, wenn du nicht aufpasst, denn dann hast du gute Chancen, wach zu bleiben. Die Frau Professor ist allerdings so nett, bei der kann man alles machen, was man will und sie sagt nichts dazu. Letztens hat Anna gesagt, dass man in der letzten Reihe sogar Bettsport betreiben könnte und ihr wäre es egal. Ich mache allerdings lieber Hausaufgaben, denn dann muss ich sie nicht zu Hause machen. Am Ende des Semesters muss nur dein Heft vollständig sein und schon ist alles in Butter.
Der Brief, den wir gestern in Englisch geschrieben haben, ist gestern noch mittels Eilpost nach London verschickt worden und ich freue mich schon auf die Antwort. Hoffentlich ist diese Elizabeth nett, denn sonst wäre sie eine Schande für meinen Namen. Am Nachmittag ging ich wieder mit Jessi in die Jungschar und diesmal war sie echt nicht auszuhalten. Einerseits erzählte sie mir von einem Jungen, der sie einmal geliebt hat und sie mittlerweile aber jeden zweiten Tag abserviert. Das Beste ist, dass sie dann immer wieder mit ihm zusammen geht um kurz darauf wieder betrogen zu werden. Wie kann man nur so blöd sein? Andererseits aber, musste sie die ganze Zeit auf ihrem Handy herumtippen und deshalb hat sie jeden Satz immer drei bis viermal wiederholt, da sie immer den Faden verloren hatte und wieder von vorne anfangen musste. Das nervte wirklich und ich selbst konnte nichts sagen, weil sie mir eh nicht zuhört, da sie Handy spielt. In der Jungschar selbst haben wir heute einen Steckbrief gemacht. Ich, die wirklich alles Mögliche da darauf geschrieben habe, habe dafür eine viertel Stunde gebraucht und Eva, die weitaus weniger darauf geschrieben hat, hat die ganze Stunde damit verbracht. Wisst ihr, was ich dumm finde? Eva mag keine kleinen Kinder, weil diese nicht tun was sie will, und trotzdem geht sie in die Bakip! Normalerweise geht man dann überall hin, nur nicht in eine Schule mit Ausbildung zur Kindergartenpädagogin. Aber ich muss nicht alles verstehen! Auf dem Weg nach Hause, war genau dasselbe wie auf dem Weg hin. Dauergequatsche über ihren Freund Niclas, welcher klein, braunhaarig und blauäugig ist und schon zwei Mal die Klasse wiederholt hat. Das nervt!
Kennt ihr die Fernsehserie „Bergretter“? Das ist so eine Serie in der immer irgendwelche Wahnsinnigen in den Berg gehen und dann beinahe sterben. Das gesamte Drehbuch ist dabei sehr unrealistisch und im Grund genommen immer das Gleiche. Nachdem ich mir wieder eine Folge angesehen hatte, ging ich zu Bett. Bevor ich einschlief, hörte ich noch ein bisschen Musik.
Ich hasse Aufstehen. Warum müssen wir denn schon um acht Uhr in der Schule sein? Könnten wir nicht, wie in England, erst um neun Uhr Schule haben? Dann könnte ich länger schlafen und müsste nicht so früh aufstehen. Nach diesen Gedanken, musste ich wohl oder übel aufstehen, wenn ich nicht zu spät zur Schule kommen will, da wir natürlich nicht später Schule haben können.
Als ich in die Schule kam, empfingen mich alle mit einem Gesicht, als würde seit einer Woche die Sonne nicht mehr scheinen. Ich habe mich blöd ausgedrückt, denn wir haben tatsächlich seit einer knappen Woche keine Sonne mehr gesehen. Aber ihr wisst was ich meine. „Was ist denn los?“, fragte ich. „Sei jetzt nicht zu froh“, ermahnte mich Anna. „Was ist denn? Fällt die Schule für eine Woche aus oder müssen wir nachsitzen?“, hakte ich nach. „Two Directions will am Ende des Schuljahres unsere Schule verlassen und nach England zurückkehren. Es ist allerdings noch nicht ganz sicher. Vielleicht besteht noch die Hoffnung, dass sie doch hier bleiben“, erklärte mir Laura betrübt. Entgegen meiner Erwartungen, freute ich mich wirklich nicht so sehr. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich ihnen heute noch nicht begegnet bin und deshalb noch keinen Gedanken an sie verschwendet habe. Man könnte sagen, dass sie mir egal geworden sind. Dass ich das noch erleben durfte, das grenzt an ein Wunder. Aber, man sieht, dass auch ich Wunder erlebe. Unmögliches ist möglich! In der Englisch Stunde kam ich zur Vokabelwiederholung dran. Natürlich hatte ich nichts gelernt und damit alles versiebt. Aber mir macht das nichts, denn ich melde mich einfach in der nächsten Stunde wieder. Dann kann ich mir meine Note ausbessern. Wisst ihr was total süß ist? Christian ist in der großen Pause zur Laura gekommen. Er ist Student und hat somit zwischen den Weihnachtsferien und den Semesterferien frei. Ihm war langweilig und deshalb ist er Laura besuchen gekommen. Die Beiden geben ein echt süßes Pärchen ab. Von der Beziehung von Lara und Klemens kann man nicht gerade behaupten, dass sie süß sind. In letzter Zeit streiten die Beiden nur noch. Ich glaube, dass es nicht mehr lange hält. Auch wenn Lara nicht der emotionale Typ ist, wird sie wahrscheinlich daran zerbrechen. Das Problem ist, dass ich nicht gerade die Beste im Trösten bin.
Die Französisch Stunde war toll. Der Herr Professor hat letzte Stunde unsere Hefte abgesammelt und heute hat er sie uns zurückgegeben. Laura M. hat natürlich die Hälfte der Hausaufgaben nicht gemacht und deshalb hat der Herr Professor wieder total geschimpft. Sie selbst ist da gesessen und hat schnippische Antworten gegeben. Daraufhin hat sich Onkel Rudi, der Herr Professor, noch mehr aufgeregt. Geendet hat es damit, dass Laura M. eine Strafarbeit bekommen hat. Ihr müsst wissen, Anna, Laura und ich nennen alle Professoren Onkel oder Tanten. Außer die Mathe Frau Professor, die nennen wir Felixi-Omi. Keine Ahnung, wie wir auf die Namen gekommen sind, aber es gibt sie schon seit der vierten Klasse.
Zuhause angekommen, lag ein Brief auf meinem Schreibtisch. Er war an mich adressiert und kam aus England. Das konnte nur eines bedeuten: Mein Brief ist beantwortet worden. Obwohl ich total neugierig war, legte ich den Brief erstmal beiseite und aß zu Mittag. Danach machte ich noch zwei Stunden Hausaufgaben. Warum sind Lehrer nur immer so fies zu uns? Heute scheint zwar nicht die Sonne, aber sie könnten trotzdem weniger aufgeben. Dann riss ich den Brief auf und begann zu lesen. Darin stand:
„Dear Elizabeth,
I think it is very funny that our names are the same. In England, Elizabeth is a famous name because of the Queen. But in Austria it isn´t such a famous name, is it? The Answers of your Questions is: I am fine. I live in a beautiful little house and I have two little Brothers. Do you have sisters or brothers? I see forward to see you.
Yours Elizabeth“
Diese Elizabeth scheint wirklich nett zu sein. Das ist ein Glück für sie, denn sonst hätte ich es keine zwei Wochen mit ihr ausgehalten. Schnell setzte ich mich an meinen Schreibtisch und schrieb einen Antwortbrief. Dazu legte ich ein Foto von mir und in dem Brief forderte ich sie dazu auf, mir, in ihrem nächsten Brief, ebenfalls ein Foto beizulegen.
Danach ging ich noch zum Postkasten um den Brief gleich aufzugeben. Wieder zu Hause ging ich erst duschen und dann ins Bett. Kurze Zeit später schlief ich auch schon ein.
Nach einem langweiligen Wochenende musste ich heute wieder in die Schule. Meine freie Zeit habe ich damit verbracht, stundenlang zu lernen und keine Freizeit zu haben. Ich denke, das war das beste Wochenende, das ich je hatte. Ironie lässt an dieser Stelle herzlich grüßen.
Langsam stand ich auf und schlurfte in die Küche um mir einen Tee zu machen. Das brauche ich in der Früh um wach zu werden. Manche brauchen in der Früh Kaffee, aber ich brauche Tee.
In der Schule war heute nicht viel los. Noch bevor die Schule anfing, sind die dritten Klassen nach Wagrain gefahren. Dort werden sie jetzt eine Woche bleiben und tagtäglich Ski fahren. Als meine Klasse nach Wagrain gefahren ist, wurde ich krank und konnte die gesamte Woche nicht mitfahren. Diese Woche war ziemlich doof. Aber es hat etwas Gutes wenn die Dritten nicht da sind: es ist ziemlich leise auf unserem Gang, da hier alle dritten Klassen ihre Klassenräume haben.
Seit neuestem haben wir Physik auf Französisch. Deshalb müssen wir jetzt auch die Stundenwiederholungen auf Französisch machen. Mehr als die Hälfte der Klasse kann oder will das aber nicht. Wir haben uns also beschwert, dass manche Schüler eine schlechtere Note bekommen haben, weil sie es nicht auf Französisch konnten. Wenn man es auf Deutsch begreift, warum sollte man dann auf Französisch wiederholen? Als Antwort bekommen wir, von der französisch Frau Professor, wir haben nämlich zwei, dass dies nicht stimmt und das wir so weitermachen wie bisher. Ich glaube es nicht! Wie naiv muss man sein wenn man glaubt, dass man bei der Tante Cornelia, der anderen Frau Professor, eine gute Note bekommt? Das geht gar nicht, denn sobald du Bla statt Blu sagst, hast du schon keinen Einser mehr.
Danach hatten wir Religion und da haben wir einen Test geschrieben. Ich habe allerdings schon so viele Punkte, dass ich nicht wirklich etwas gelernt habe. Dementsprechend viel stand dann auch auf meinem Test darauf. Nach dem Test wurde überall um mich herum über ihn geredet und was sie bei welcher Frage hingeschrieben haben. Ich stand daneben und hatte nicht viel zu sagen, denn ich wusste meistens die Antwort nicht.
In Chemie kam die Frau Professor fünfundvierzig Minuten zu spät! Sie musste nämlich noch etwas mit ihrer Klasse besprechen. Zuerst wollte Liane, unsere Klassensprecherin, ins Sekretariat gehen und melden, dass kein Lehrer bei uns ist, aber wir konnten sie glücklicherweise davon abhalten. Damit wir trotzdem keinen Ärger bekommen, denn man muss ja eine viertel Stunde nach dem Läuten ins Sekretariat gehen, stellten wir einfach unsere Klassenuhr zurück. Es ist dann allerdings doch irgendjemand gegangen und hat gemeldet, dass die Frau Professor nicht da ist. Die Tussi vom Sekretariat hat dann genau nichts getan. Ich frage mich wirklich, warum wir dorthin gehen müssen, wenn dann eh nichts geschieht. Wozu melden wir es? Als die Frau Professor dann endlich hier ist, passt genau niemand auf, aber dies war ihr, wie schon so oft, ziemlich egal.
In der Mittagspause lief dann allerdings einiges schief. Zuerst gingen wir mit Lara in den Klassenraum der 5b, um Klemens abzuholen, welcher heute mit Lara in die Stadt geht. Dies tut er natürlich jeden Montag, da aber Lara fast nie mit uns geht, bekommen wir davon eher wenig mit. Heute ging sie allerdings mit uns. Deshalb hörten wir auch, was sie sich gegenseitig zu sagen haben. „Du bist nur unnütz. Kannst du nicht einmal etwas Sinnvolles machen?“, meinte Klemens. „Ich tu nur nützliches. Du bist doch derjenige, der immer mit seinem Handy spielt und anderen Mädchen Herzchen schreibt“, schimpfte Lara zurück. „Ich darf das und wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht eifersüchtig sein musst?“, antwortete Klemens. „Aber ich darf keine Herzchen schreiben? Du bist nichts Besonderes“, schrie Lara schon fast. Mittlerweile hat sich um uns eine kleine Menschenmasse versammelt, welche bei diesem Beziehungsdrama zusehen wollten. „Werde nicht gleich aggressiv. Wenn ich nichts Besonderes bin, warum willst du dann mit mir zusammen sein? Dann geh doch einfach“, stellte Klemens klar. „Genau das werde ich jetzt auch machen. Sieh dich als freier Idiot, welcher so viel Mädchen anbaggern darf wie er will“, gab Lara völlig kalt zurück. Klemens blieb daraufhin erstmal geschockt stehen, bevor er dann in die andere Richtung davon ging. „Dem hast du es aber gezeigt“, versuchte Laura Lara aufzumuntern, da diese zu weinen begonnen hat. Nun war nichts mehr von der kalten Lara zu sehen. Die Tränen flossen wie Bäche über ihre Wangen und sie hatte echt Mühe, Luft zu holen. Ich habe einmal gelesen, dass wenn das Herz gebrochen wird, dass das dann bleibende Schäden hinterlassen kann. Hoffen wir das Beste für Lara. „Es ging einfach nicht mehr“, schluchzte Lara, als sie sich halbwegs beruhigt hatte. „Du hast richtig gehandelt. Das war keine Beziehung mehr. Das war nur noch Gezanke“, versicherte ich ihr. Nun war Lara also, genau wie ich, wieder Single. Ich finde es toll, einer zu sein, aber Lara wird sich erst an ihre neu gewonnene Freiheit gewöhnen müssen.
Des Weiteren war dann noch, dass bei Subway so eine lange Schlange gestanden ist, dass wir zehn Minuten zu spät zum Unterricht kamen und wir deshalb Stundenwiederholung machen mussten. Lara war so durch den Wind, dass der Lehrer schon beinahe Mitleid mit ihr hatte. Aber nur beinahe.
Nach der Schule ging ich dann geradewegs nach Hause. Natürlich hieß das, dass Anna, Laura und ich noch gemeinsam zur Bushaltestelle gingen und auf dem Weg über Laras Beziehungsende sprachen.
„In elf Monaten ist Weihnachten“, schrie mir meine Schwester ins Ohr. Ich glaube es einfach nicht! Wir haben Jänner und sie zählt jetzt schon die Tage bis Weihnachten. Man merkt, dass sie nicht mehr ganz dicht ist. Brummend stand ich dann kurze Zeit später auf. Seitdem ich meinen alten Wecker aus dem Fenster geschmissen habe, komme ich in der Früh nicht mehr aus dem Bett heraus. Eines muss man ihm schon lassen, obwohl er nervig war, hat er mich trotzdem wach bekommen. Liegt wahrscheinlich daran, dass er so nervig war.
Ich kam in die Schule und…Stille. Langsam gewöhne ich mich daran, dass es in der Schule so leise ist, als ob gerade eine Bombe eingeschlagen hätte. Warum kann das nicht immer sein? Diese Woche sollte ich genießen.
In Geschichte machen wir gerade Österreich durch. Zurzeit machen wir den Zweiten Weltkrieg. Ich finde den besonders spannend. Besonders, weil ich eine Oma habe, die live dabei war. Sie hat das alles wirklich erlebt. Ich liebe es, wenn ich bei ihr bin, dass ich sie dann ausfrage. Bis heute frage ich noch: „Erzähl mir was vom Krieg!“ Doch mittlerweile weiß ich schon alles, was sie noch weiß.
Die Englisch Stunde war die schrecklichste, die ich je in meinem Leben hatte. Die Frau Professor kündigte an, dass ein Mädchen für zwei Wochen bei uns sein wird, weil ihre Schule umgebaut wird. „Wie heißt sie denn?“, fragte Mirjam Wermut. „Sara Mitrovic“, antwortete die Frau Professor. „Nein“, schrie ich schon fast, bevor ich mir den Mund zu halten konnte. Sofort entschuldigte ich mich und war still. „Was weißt du denn über sie?“, stellte mir Eva die Frage, welche ich eigentlich nicht unbedingt hören wollte. Ich erzählte es nicht gern. „Naja, sie war meine beste Freundin in der Fadinger, bevor sie mich dann verraten hat“, gab ich kleinlaut zu. Zum Glück läutete es dann und die Frau Professor musste in die nächste Stunde und hatte deshalb keine Zeit mir weitere Fragen zu stellen. Liane, die Klassensprecherin, stellte sich nach vorne und bat um Ruhe. „Wir müssen abstimmen“, begann sie: „ob wir diese Sara in unserer Klassengemeinschaft aufnehmen, da sie doch Elizabeth so verletzt hat, wie es scheint.“ Falls ihr es noch nicht wisst, aber ich war erst zwei Jahre in der Fadinger, bevor ich dann in die Stockhof Schule gekommen bin. „Ich meine, da müssen wir nicht abstimmen“, rief Anna. „Genau, wir nehmen sie sicher nicht auf“, erklärte Laura. „Lasst mich doch erstmal mit ihr sprechen“, meinte ich. „Im Grunde genommen ist sie nicht schlecht oder gemein. Nein, das ist sie nur weil sie mit den Fadinger Mädchen zu tun hatte. Ich wäre vielleicht auch so geworden, wenn ich mich nicht dagegen gewehrt hätte“, erzählte ich ihnen. Alle stimmten zu. Sogar Anna R. und Laura M.. Danach schmiedeten wir einen Plan. Ich würde schon ganz früh in die Schule kommen und wir würden den Einzeltisch an meine Reihe stellen. Gleich zwei Plätze neben mir würde er stehen. Das heißt, dass Sara irgendwann mit mir reden muss. Mal sehen, was ihre Reaktion auf mich ist. Der weitere Tag verlief sehr schnell und ohne, dass ich zu viel an morgen dachte. Am Abend schlief ich sehr schnell ein, nachdem ich mir den Wecker eine halbe Stunde vorgestellt habe.
Gut gelaunt stieg ich, eine halbe Stunde früher als sonst, aus meinem Bett. Heute würde ich endlich meine Rache bekommen. Vier Jahre warte ich nun schon darauf. Es war damals nämlich wirklich nicht nett mich einfach sitzen zu lassen und gegen neue „Freunde“ auszutauschen. Sie hat damals zu einer Schülerin namens Tracy gesagt, dass ich gesagt hätte, sie wäre dick und schwarz. Natürlich habe ich das nicht gesagt. Ich habe lediglich bei einem Telefongespräch zwischen Sara und mir gemeint, dass Tracy ein Pessimist ist. Was auch stimmt, denn ihr kann man nichts recht machen. Als ich dann, am Tag der offenen Tür in die Schule gekommen bin, wollte ich dies klarstellen, aber keiner hat mir geglaubt. Warum auch, sie hassen mich doch alle und Sara mögen sie eigentlich ganz gern. Heute ist Sara allein und ich bin stark, da ich meine Freundinnen zur Seite habe. Sie hat keine „Freunde“ an ihrer Seite, welche ihr wieder helfen mich runter zu machen. Pünktlich um halb acht war ich in der Schule. Jetzt hieß es nur noch warten, bis Sara auftaucht. Dann endlich kam Tante Doris mit Sara herein. Nervös sah sie sich um, denn sie wusste ja, dass ich in die Stockhof Schule gewechselt habe. Was sie allerdings nicht wusste war, in welche Klasse ich gehe und ob ich nicht nach der Vierten die Schule gewechselt hätte. Sie sah mich allerdings nicht, da ich hinter Laura, Anna, Pascal und Lara stand, welche vorgaben ein angeregtes Gespräch zu führen. Sophie und Sonja gingen zu ihr und unterhielten sich mit ihr. Das schaffte genug Ablenkung, sodass ich vortreten konnte und mich hinter sie stellen konnte. Ich zögerte einen kurzen Moment, doch dann tippte ich ihr auf die Schulter. Langsam drehte sie sich um, um nachzusehen, wer es war. Als sie mich erblickte, wurde sie weiß im Gesicht. „Mit mir hast du wohl nicht gerechnet“, stellte ich fest. „Nein“, erklärte sie mir freundlich. „Bist du erfreut mich zu sehen?“, fragte ich sie. „Eigentlich schon“, gab sie zu. „Ich aber nicht“, stellte ich klar. „Aber ich habe doch gar nichts getan“, behauptete sie. Schon kurz nach dem Fall erzählte sie mir immer wieder, dass sie nichts getan hätte. Woher wusste ich dann nur von Tracy, was sie gesagt hat? „Natürlich, dein Erbsenhirn konnte sich das nicht merken, oder?“, gab ich spitz von mir. „Ich weiß nicht was du meinst“, log sie. „Gut dann wäre das geklärt. Melde dich wenn es dir wieder eingefallen ist“, sagte ich und drehte mich um. „Kommt Mädels, führen wir unser Gespräch an unserem Platz fort“, meinte ich und wir gingen zusammen wieder auf meinen Platz. Als es läutete setzte sich Sara dann widerwillig auf ihren Platz. Lara tut mir echt leid, da sie neben ihr sitzen muss.
Die erste Stunde, Französisch, ging vorbei, ohne, dass sich etwas änderte. Doch in der zweiten Stunde bekam ich einen Zettel von Lara auf dem stand, dass Sara leise weint. Ich will zwar meine Rache, aber kaltherzig bin ich nicht. In der großen Pause ging ich also zu Sara und sagte: „Du willst mir also weiß machen, dass du vergessen hast, was du getan hast.“ „Doch natürlich weiß ich, was ich getan habe. Ich bin ja nicht blöd“, schrie sie mich an. „Ich habe nie behauptet, dass du blöd bist. Aber es ist echt traurig, dass du nicht zu dem stehst, was du gemacht hast“, erklärte ich ihr ruhig. „Was genau willst du von mir? Dass ich auf die Knie falle und um Verzeihung flehe?“, giftete sie mich an. „Nein, nur, dass du einsiehst was du gemacht hast und eine Entschuldigung“, erklärte ich ihr. „Darauf kannst du lange warten“, keifte sie. „Gut dann wirst du jetzt eben zwei Wochen als einsame Person leben müssen“, sagte ich zu ihr und ging. „Aber dann werde ich wieder bei meinen Freunden sein. Ich werde ihnen erzählen, wie schlecht du bist und wir werden über dich herziehen. Wie früher“, rief sie mir nach. Sara hat echt nichts gelernt. Sie hält die Mädchen in der Fadinger für ihre Freunde. In Wirklichkeit werden die sich aber verabschieden, wenn sie mal echt in Not ist. So weit hat sie allerdings noch nicht gedacht, da sie zurzeit noch keine Not hat.
In der Turnstunde hängte sich Sara an die Mädchen der anderen Klasse, da sie von meiner gemieden wird und die anderen nichts von ihr wissen. Immer wieder warf sie mir böse Blicke zu und wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich wahrscheinlich schon fünfzig Mal gestorben.
Nach der Schule gingen Anna, Laura und ich zur Bushaltestelle und wir redeten die gesamte Zeit über Sara. Ich denke, sie sieht mich als die Böse, obwohl sie mich doch verraten und gegen falsche Freunde ersetzt hat. Aber dies kapiert sie nicht. Schade, ich hatte gehofft, dass noch etwas Gutes in ihr steckt. Aber ich habe mich leider getäuscht.
Heute in der Früh, als ich in die Schule kam, war Sara schon da. Gelassen saß sie auf meinem Platz und wartete. Anna kam auf mich zu und meinte: „Sie wollte nicht weggehen.“ Ich ging zu ihr und sagte: „Das ist mein Platz. Würdest du also die Güte haben aufzustehen und auf deinen Platz zu gehen?“ „Ich wollte doch nur mit dir reden“, erklärte sie mir. „Dann komm mit“, gab ich von mir und ging zu meinem Spind. Langsam folgte Sara mir. „Können wir wieder Freunde sein?“, fragte sie mich. „Du hast dich Jahre lang nicht gemeldet und mich gestern nicht gerade nett begrüßt und dann willst du, dass ich wieder deine Freundin bin?“, fragte ich sie mit einem giftigen Unterton. „Aber es tut mir doch alles Leid, was ich getan habe“, heulte sie. „Was hat dich dazu bewegt, deine Meinung zu ändern?“, fragte ich sie. „Gestern, als ich meiner Klasse erzählt habe, dass ich mit dir in einer Klasse festsitze, haben sie behauptet, dass ich so und so wieder deine Freundin werde und, dass sie dann nicht mehr meine Freunde sind“, erklärte sie mir. „Hättest du dich auch bei mir entschuldigt, wenn sie dies nicht gesagt hätten?“, wollte ich von ihr wissen. „Nein, wahrscheinlich nicht“, gab sie zu. „Du hast zumindest schon den Fortschritt gemacht, dass du zugibst, was du gemacht hättest“, erklärte ich ihr. „Wie machen wir nun weiter?“, fragte sie mich. „Freunde können wir erstmal nicht werden. Da musst du schon mehr machen. Aber sonst kannst du dich uns nun anschließen, wenn du willst und jeder wird nett zu dir sein“, erklärte ich ihr und zusammen gingen wir wieder in die Klasse. Ich gab Anna mit einem Blick zu verstehen, dass alles okay ist. Den ganzen restlichen Schultag schwänzelte Sara nun um uns herum. Langsam nervt das echt. Du kannst nicht einmal mehr auf das Klo gehen ohne, dass sie dir hinterher läuft. In der Pause ging ich mit ihr in die 6c. Erratet ihr wieso? Natürlich, weil dort Harry ist. Wenn ich mir eine Sache gemerkt habe, dann, dass Sara total in Harry verschossen war. Wenn sich ihre Welt nicht total verändert hat, dann ist sie es heute noch immer. Bevor Harry mich anreden konnte, wurde er schon von Sara belagert und ich verdrückte mich wieder in meine Klasse. Ich konnte mir sicher sein, dass Sara erst wieder am Ende der Pause in die Klasse kommt. Anna, Laura und ich diskutierten darüber, was in der Früh passiert ist und beide gaben mir Recht. Sie erklärten mir, dass ich richtig gehandelt hätte und damit war unser Gespräch beendet. Lara und Klemens hatten sich mittlerweile ausgesprochen und hatten sich darauf geeinigt, dass sie die Beziehung nun langsam angehen würden. Mal sehen, was daraus wird.
Am Nachmittag, als ich nach Hause ging, begleitete uns Sara, da sie ebenfalls zum Bus musste. Die ganze Zeit erzählte sie uns von den letzten zwei Jahren und was passiert ist. Manches interessierte mich tatsächlich, aber das meiste war mir ziemlich egal. Zum Beispiel, dass Vanessa eine Frühwarnung bekommen hat. Das hätte ich mir auch so denken können, denn Fadinger Schüler lernen grundsätzlich nichts und wenn sie im Unterricht nicht aufpassen, was sie eh meistens nicht tun, dann bekommen sie halt eine Fünf auf die Schularbeit oder den Test. An der Bushaltestelle trennten sich unsere Wege und ich war echt froh, nicht mehr so viel Geschnatter hören zu müssen. Wenn das die nächsten zwei Wochen so weitergeht, dann bin ich schon so gut wie geistig gestört.
Zuhause angekommen, ging ich erstmal mit Dschinnie spazieren. Damit mir und ihr nicht fad wird, redete ich mit ihr und erzählte ihr von meinem Schultag. Es schien sie aber nicht sonderlich zu interessieren, da sie immer davon rannte.
Danach beschloss ich Anna im Stall zu besuchen und dadurch, dass ich heute für Dschinnie zuständig war, nahm ich sie einfach mit. „Elizabeth, was machst du denn hier?“, werde ich von Anna begrüßt. „Mir war fad“, erklärte ich ihr. „Dschinnie hast du ja auch mitgebracht“, gab Anna erfreut von sich. Sie mag einfach Tiere, vor allem Hunde und Pferde. Ich half ihr Schoki zu satteln und setzte mich dann auf die Tribüne, damit ich zusehen konnte. Dschinnie tobte währenddessen mit den anderen Hunden über das Gelände.
Nach einer Stunde fuhren wir dann gemeinsam nach Hause. Dschinnie war so fertig, dass sie sich in eine Ecke legte und sofort einschlief.
In der Früh stand ich mit dem Gedanken auf, dass Sara heute wieder total nerven wird. Vielleicht sollte ich ihr sagen, dass es mich nicht interessiert, was in den letzten zwei Jahren passiert ist. Ich hatte meine eigenen Erlebnisse und ich würde sie gegen nichts und niemanden austauschen. Außerdem kann ich ihre eh nicht wiederholen, auch nicht, wenn sie sie mir erzählt. Die Jahre sind vorbei und man kann nichts machen. Man kann nur in die Zukunft sehen und versuchen sie besser zu machen.
Als ich in die Schule kam stürzte Sara auch schon auf mich zu. „Sara, es ist zwar ganz nett, dass du mir alles erzählen willst, aber ich will nichts wissen. Ich hatte meine eigenen zwei Jahre und ich will sie nicht gegen deine eintauschen“, erklärte ich ihr. Danach war sie ein bisschen beleidigt aber sie schien es zu verstehen.
In der Englisch Stunde tauschten wir gegenseitig Neuigkeiten über unsere Partnerklasse aus. Die Tante Doris erzählte uns von der Schule und der Lage der Schule und wir erzählten über unsere Partnerschüler. Sara saß still daneben und hörte aufmerksam zu. Als die Frau Professor fragte, ob ihre Schule oder ihre Klasse auch eine Partnerschule oder eine Partnerklasse hätte, antwortete sie mit einem Nein. Ehrlich gesagt, wundert es mich überhaupt nicht. Erstens würden sich die Schüler in der Fadinger nicht dafür interessieren und zweitens haben sie nicht genug Geld dafür. Außerdem, wer würde schon gerne mit diesen Schülern kooperieren? Früher, als meine Eltern in die Schule gegangen sind, war die Fadingerschule eine der angesehensten Gymnasien Österreichs. Heute war es eine Schule voller Ausländer, welche nichts lernten und nur Unsinn im Kopf haben. Die ganz Coolen eben. Solche Personen kennt ihr sicher auch, oder? Ich habe nichts gegen Ausländer, wirklich nicht, aber wenn sie den Ruf einer Schule kaputt machen, dann ist das wirklich nicht in Ordnung. Von mir aus können aber auch Inländer den Ruf einer Schule kaputt machen. Das ist völlig egal.
Der Schultag verlief ohne weitere Vorkommnisse. Bis auf das, dass Sara einen Bikini und keine Badehaube beim Schwimmen tragen wollte und deshalb nicht mitschwimmen durfte. Bei uns an der Schule muss man nämlich einen Badeanzug und eine Schwimmhaube tragen. Fragt mich nicht wieso. Es ist einfach so.
Nach der Schule gingen wir vier, also Anna, Laura, Sara und ich gemeinsam zum Bus und ich ging dann weiter nach Hause. Ich freute mich nun wirklich schon auf mein Wochenende. Nach dieser Woche war das aber auch kein Wunder. Zuerst die Trennung zwischen Lara und Klemens und dann auch noch Sara. Diese hat sich allerdings wirklich verändert. Früher war sie eine echt gute Freundin, aber heute würde ich um keinen Preis wieder ihr Freundin sein wollen. Sie ist denen in der Fadinger zu ähnlich geworden. Statt Bücher zu lesen, spielt sie jetzt auf ihrem Handy und ihre Schulnoten sind auch nicht gerade die Besten. Zumindest hat sie jetzt begriffen, dass sie sich mit den falschen Personen abgibt. Das ist schon einmal ein Fortschritt.
Mittlerweile war es ein Monat her seitdem Sara wieder gegangen ist. Gemeinsam haben wir zuvor noch eine tolle Woche verbracht, bevor sie dann wieder in die Fadinger gegangen ist. Seitdem hat sie mich regelmäßig angerufen und mir erzählt, was alles so vor sich geht. Wir haben immer ca. eine halbe Stunde telefoniert und waren nachher immer schlauer. In ihrer Klasse sagt sie immer, dass sie mich total fertig gemacht hat und nie wieder mit mir reden wird, da ich unter ihrer Würde bin. Das muss sie sagen, denn sonst würde ihr das gleiche Schicksal erteilt werden wie mir und das wollten wir beide nicht. Mir ist es ziemlich egal, was die dummen Schüler in ihrer Klasse von mir denken. Hauptsache ist, dass Sara sich geändert hat und nicht mehr so auf die Fadinger Schüler eingeht. Das war auch mein Ziel.
Lara und Klemens sind auch wieder, seit drei Wochen, in einer festen Beziehung. Die Beiden haben sich vorgenommen, dass sie immer miteinander reden, wenn einem an dem anderen etwas nicht passt. Dann wollen sie zusammen eine Lösung für das Problem finden, mit der beide Seiten einverstanden sind. So vernünftig kenne ich Lara gar nicht. Aber bis jetzt klappt dieses Prinzip super. Trotzdem haben sie manchmal Meinungsverschiedenheiten, aber das ist bei zwei Menschen so. Man kann einfach nicht immer einer Meinung sein, da man sonst unmenschlich wäre.
Ich war weiterhin Single und das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern. Es ist wirklich toll, ein freies Leben zu führen ohne, dass man sich Gedanken machen muss, was der Partner von dir hält.
Heute ist Sonntag. Ein ganz besonderer Sonntag! Morgen kommen nämlich die Partnerschüler aus England und deshalb laufen heute noch die letzten Vorbereitungen. Ich musste noch mein Zimmer aufräumen und dann das Gästebett herein tragen und aufstellen. Kurz nach dem Mittagessen fing ich damit an, denn ich wollte nicht, dass mich Elizabeth als unordentlich abstempelt. Deshalb sollte ich in meinem Zimmer dringend etwas ändern, da es aussah als hätte eine Bombe eingeschlagen. Meine Schwester hatte natürlich keinen Bock, wie sie sagte, mir zu helfen und lag stattdessen vor dem Fernseher in ihrem Zimmer. Das Leben ist echt ungerecht. Nach einer Stunde war ich dann endlich fertig und somit konnte ich mit Teil zwei der Vorbereitungen beginnen. Ich wollte gerade das Bett machen, als Dschinnie herein kam und ihren Knochen mitten auf meinem Teppich platzierte. Schnell schnappte ich ihn mir und ärgerte sie damit, dass ich ihn ihr vor die Nase hielt und wieder weg zog, als sie danach schnappte. Solange bis sie mich aus ihren großen Kulleraugen traurig ansah. Bei diesem Blick werde ich immer weich. Also schmiss ich ihr den Knochen zu und sie verschwand aus meinem Zimmer. Nun konnte ich endlich das Bett herein tragen und aufstellen. Danach holte ich noch Bettzeug und war kurze Zeit später fertig.
Als ich auf die Uhr sah, erschrak ich. Es war schon beinahe fünfzehn Uhr und um halb vier war ich verabredet. Ich weiß was ihr jetzt denkt. Aber ich muss euch leider enttäuschen, denn ich bin nur mir Anna und Laura verabredet. Wir wollen heute einen Mädelsnachmittag machen, ganz ohne Jungs. Zusammen gehen wir in ein Café und besprechen alles, was wir für morgen wissen müssen. Keine Jungs, welche die ganze Zeit hinter den Mädchen herlaufen und damit, vor allem mich, nerven. Dort angekommen bestellten wir uns Kuchen und heiße Schokolade und dann besprachen wir alles. Zuerst sprachen wir über alles Mögliche, doch dann besprachen wir die Organisatorischen Dinge für morgen. „Am besten ist es, wenn wir uns Morgen um halb acht in der Schule treffe, damit wir die Ankunft nicht verpassen“, schlug Anna vor. „Gute Idee“, willigte Laura ein und ich nickte. „Zum Glück haben wir morgen keinen Nachmittagsunterricht und die nächsten zwei Wochen keine normalen Unterrichtsgegenstände“, meinte ich. „Ja, das ist wirklich toll“, gab Laura zu. Danach einigten wir uns noch darauf, dass wir möglichst viel zusammen machen, da es in der großen Gruppe lustiger ist. Nachdem wir alle unseren Kuchen verdrückt haben, schlenderten wir langsam wieder nach Hause. Ich freue mich schon riesig auf morgen. Obwohl ich ein Bild von Elizabeth gesehen hatte und in den letzten Wochen einiges über sie erfahren habe, bin ich sehr gespannt wie sie so ist. Hoffentlich haben wir auch gemeinsame Interessen und nicht nur denselben Namen. Frage über Frage schwebte mir durch den Kopf und morgen werde ich wahrscheinlich die Antworten bekommen.
„Aufstehen“, schrie meine kleine Schwester in mein Zimmer. Heute kommt Elizabeth und Iris war, glaube ich, mehr aus dem Häuschen als ich. Wenn sie sich in etwas hineinsteigert, dann kann sie echt nervig sein. Gemeinsam gingen sie und ich kurze Zeit später in die Schule. Auf dem Weg quasselte sie mir über irgendetwas die Ohren voll. Aber ich hörte nicht wirklich zu, da ich mit meinen Gedanken schon bei der Ankunft war. „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte sie auch schon. „Nein, nicht wirklich“, gab ich zu. „Ich habe einen Freund und dachte, dass dich so etwas interessiert“, erzählte sie mir die Kurzfassung noch einmal. Geschockt blieb ich stehen. Meine Schwester hat einen Freund und ich bin drei Jahre älter als sie und habe noch keinen. Das Schicksal meint es echt gut mit mir. Jungs sind doch eh nur doof und unnütz. Sie schwänzeln einem ständig hinterher und werden zu schnell eifersüchtig.
Als ich in die Schule kam, lief ich schnell hoch in meine Klasse, um meine Tasche abzustellen. Danach lief ich mit Anna und Laura wieder hinunter. Unten angekommen stellten wir uns zu den anderen Schülern unserer Klasse in die Einfahrt. Nach und nach kamen auch alle, welche noch oben im Klassenraum gewesen waren. Drei Minuten nach dreiviertel acht kam dann auch endlich der sehnsüchtig erwartete Bus mit den Schülern. Die Frau Professor, welche auch schon hier war, ging auf den Bus zu und begrüßte die englische Lehrerin. Der Reihe nach kamen nun alle Schüler aus dem Bus und stellten sich davor auf. Dann als sich jeder mit den Augen gefunden hatte, entstand ein wildes Durcheinander. Jeder wollte zu seiner Partnerschülerin oder zu seinem Partnerschüler und im Endeffekt konnte keiner mehr irgendwo hin. Nachdem die Lehrer für Ordnung gesorgt hatten, versuchten wir es noch einmal. Diese Mal ging es gesittet vonstatten und jeder konnte den englischen Schülern in die Arme fallen. Elizabeth und ich hatten uns zwar noch nie gesehen aber trotzdem verstanden wir uns auf Anhieb fantastisch. Das war schon einmal der erste Schritt um eine Freundschaft zu schließen. Ich half ihr den Koffer aus dem Bus zu holen und dann hinauf in die Klasse zu tragen. Auf dem Weg hinauf in den zweiten Stock erzählte sie mir von ihrer Reise und ab und zu stellte ich ein paar Fragen. In unserer Klasse angekommen sagte ich dann: „Two Directions ist an unserer Schule.“ Ich war sehr überrascht, als sie nur mit den Achseln zuckte und meinte, dass es ihr egal sei, da sie diese Jungs nicht mag. Unglaublich! Dass ich noch erleben durfte, dass ein weiteres Mädchen Two Directions nicht ausstehen kann. Sie könnte fast meine Zwillingsschwester sein. Ich sagte ihr, dass ich Two Directions ebenfalls nicht mag und daraufhin begannen wir zu lachen. Das würden sicher zwei, sehr nette, Wochen werden.
Wir verbrachten den Vormittag damit, den Schülern die Schule zu zeige und uns näher kennen zu lernen. „Nenn mich bitte Sissie“, bat sie mich im Laufe des Vormittags. Damit ist klar, dass sie nicht meine Zwillingsschwester ist, denn ich kann den Namen Sissie nicht ausstehen und möchte lieber Elizabeth oder, wenn es schon ein Abkürzung sein muss, dann Liz oder Lizzy genannt werden. Sissie mag es allerdings nicht, wenn man ihren vollen Namen benutzt und auf den Namen Liz ist sie noch gar nicht gekommen. Um zwölf Uhr schnappte ich mir dann ihren Koffer und wir gingen nach Hause, da wir nun frei hatten. Zuhause angekommen richtete sich Sissie häuslich ein und ich half ihr dabei. Kurz darauf saßen wir am Küchentisch und aßen Spaghetti.
Am Nachmittag spielten wir dann alle möglichen Spiele und als dann Iris nach Hause kam, wurde Sissie über England ausgequetscht. Meine Familie und ich waren zwar schon auf Urlaub dort, aber es ist immer wieder spannend von einem Bewohner dieser Insel zu hören, wie sie es dort finden. Sissie tat mir echt leid, aber dem Redefluss meiner Schwester kann man nicht entgehen. Spät am Abend schliefen wir dann ein.
Weil mir eine Hand ins Gesicht klatschte wurde ich wach. Ich sah mich um und sah einen Körper neben mir liegen. Aus Reflex quietschte ich los. Die Hand legte sich vor meinen Mund und verschloss ihn damit. „Willst du unbedingt deine Eltern aufwecken?", bemerkte die Person neben mir. Nun erkannte ich, dass es Sissie war. „Ups", sagte ich.
Da wir nun schon wach waren, gingen wir frühstücken und zogen uns an. Dann warteten wir bis wir in die Schule gehen konnten, da die Schule erst um halb acht aufmacht und es damit sinnlos wäre, wenn wir schon so bald dort sein würden. Anna und ihre zwei Austauschschülerinnen waren die einzigen, welche schon in der Schule waren, als wir kamen. „Hi", begrüßte ich sie. „Wir war es gestern noch so?", fragte Anna mich. Sissie hatte sich mit Felicity und Samantha verzogen, um Neuigkeiten auszutauschen und unter sich zu sein. „Toll und bei dir?", stellte ich eine Gegenfrage. „Ja, auch super", antwortete sie mir. Um halb acht wurden wir dann in die Schule gelassen. Zu fünft stürmten wir in die Klasse und zogen unsere Schuhe und Mäntel aus. Dafür, dass schon März ist, ist es ziemlich kalt. Eines muss man unserer Schule lassen: Es gibt zwar eine Hausschuhpflicht und alle Schüler müssen sich daran halten, aber die Lehrer können mit Straßenschuhen durch die Gänge gehen. Was hat das denn bitte für einen Sinn? Wenn man schon will, dass die Schule sauber bleibt, dann dürfen die Lehrer auch keine Schuhe tragen, denn sonst war alles für die Katz. Ein paar Minuten später kamen auch schon die nächsten Schüler. Dadurch, dass wir jetzt zwei Klassen sind, ist unser Klassenraum sehr klein. Es ist aber auch so, dass wir nicht wirklich Unterricht haben, sondern, dass die Lehrer nur zum Beaufsichtigen hier sind. Wir spielten Spiele und redeten über alles Mögliche. Außerdem halfen wir uns gegenseitig bei der Sprache. Sissie sprach mit mir Deutsch und ich mit ihr Englisch. Wenn wir ein Wort nicht wussten, dann halfen wir uns oder sahen im Wörterbuch nach, wenn wir es gar nicht wussten. Somit lernten wir beide die jeweils andere Sprache beide sehr schnell. Das war, glaube ich, auch der Sinn des ganzen Austausches.
Am Nachmittag gingen wir dann in den Park und ließen uns beregnen. Dadurch, dass wir nicht aus Zucker sind, machte uns der Regen rein gar nichts aus. Wir redeten und lachten und es war wirklich lustig.
Am Abend gingen wir dann nach Hause. Auf dem Weg beschlossen wir, dass wir morgen zusammen Eislaufen gehen würden. Zum Abendessen gab es dann Fish and Chips und es war wirklich köstlich. Danach gingen wir zu Bett und quatschten noch bis weit in die Nacht hinein.
Ich erwachte von lautem Geraschel. Zuerst wusste ich nicht was das war, aber dann erinnerte ich mich. Sissie war anscheinend schon munter. Langsam machte ich meine kleinen, müden Äugelein auf und... machte sie schnell wieder zu. Die Sonne blendete zu viel. Als ich sie das nächste Mal aufmache, sehe ich zwei große Augen vor mir und deshalb riss ich meine weit auf. „Musst du mich immer so erschrecken?", fragte ich brummig. „Ja, denn anders bist du nicht wach zu kriegen", erklärte sie mir. Kurze Zeit später stand ich auf und ging in die Küche, um zu frühstücken. Sissie saß bereits am Küchentisch und aß ein Nutellabrot. „Möchtest du keine Bohnen in roter Soße?", fragte ich sie. „Nein danke. Ich hasse Bohnen", beschwerte sie sich. „Du kommst aus England und magst keine Bohnen?", gab ich erstaunt von mir. „Auch Menschen aus England mögen keine Bohnen. Glaubst du wir sind eine Bohnen fressende Rasse?", gab sie leicht beleidigt zurück. „Sorry, aber ich dachte..., ach vergiss es", meinte ich.
Nach dem Frühstück machten wir uns den Weg in die Schule. Heute würden wir alle gemeinsam kochen. Also gingen wir hinunter in die Küche, wo auch schon alle anderen auf uns warteten. „So, wir machen heute Wienerschnitzel und Bratwürstel, damit die englischen Mädchen ein bisschen Österreichische Luft schnappen können“, erklärte uns die Frau Professor so und so und begann zu kichern. Ich wusste nicht, was daran so witzig sein sollte. Ihren Namen habe ich mir auch nicht gemerkt. Wir machten uns also an die Arbeit und bald darauf sah die Küche aus, als hätten wir hier eine Essensschlacht gemacht. Genau genommen haben wir auch eine gemacht. Wir haben uns nämlich gegenseitig mit Salatblättern beworfen. Natürlich haben wir nur dann geworfen, wenn die Frau Professor nicht her gesehen hat. Doch dann, Lara warf gerade ein Salatblatt, als sich die Frau Professor plötzlich umdrehte. Diese bekam einen Schreikrampf und schickte Lara hinaus. Lara solle darüber nachdenken, wie es in Afrika ist, wenn man nichts zu essen bekommt. Zum Glück war Lara so nett, dass sie uns andere nicht verpfiffen hat. Sie ist eine echt gute Freundin. Als wir dann endlich fertig waren, säuberten wir zuerst alle die Küche und dann setzten wir uns in unserer Klasse an den Tisch und aßen entweder Schnitzel oder Würstel. Es war nicht das beste Essen, aber es war auch weit nicht das Schlechteste.
Um zwölf Uhr durften wir dann alle nach Hause gehen. Sissie und ich liefen schnell Heim und legten unsere Sachen ab. Keine Zwei Minuten später waren wir auch schon bei der Tür hinaus und kurze Zeit später saßen wir im Bus Richtung Parkbad. Ich hatte meine Eislaufschuhe mit, aber Sissie musste sich welche ausborgen. Nachdem wir sie angezogen hatten, gingen wir aufs Eis. Zum Aufwärmen fuhren wir ein paar Runden Hand in Hand. Doch dann führte mir Sissie ein paar echt coole Kunststücke vor. Sie erzählte mir, dass sie früher in einem Eislaufverein war und bis heute noch ein bisschen etwas kann. "Das ganz schwere habe ich allerdings verlernt", gestand sie. Mir kam das, was sie mir gezeigt hatte, schon sehr schwer vor und deshalb konnte ich mir nicht vorstellen, was sie meint. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Eis und Sissie versuchte mir ein Kunststück beizubringen. Am Abend konnte ich von mir behaupten, dass ich es zumindest einmal geschafft hatte, ohne auf den Hintern zu fallen. Zuhause angekommen gingen wir früh ins Bett, da wir morgen auf den Pöstlingberg wandern und deshalb fit sein sollten.
Gut gelaunt stieg ich aus dem Bett. Sissie, welche am Gästebett schlief, schlief noch tief und fest und deshalb tapste ich so leise wie möglich ins Bad. Zum ersten Mal hatte ich es geschafft, dass ich vor ihr munter war. Dies hob meine Laune um ein Vielfaches. Fünf Minuten später stand sie allerdings schon vor mir. Nachdem wir uns frisch gemacht und angezogen hatten, gingen wir in die Küche um unser morgendliches Nutellabrot zu genießen. Danach gingen wir gemeinsam in die Schule. Zuerst hatten wir uns allerdings noch eine ausgiebige Jause und etwas zu trinken mitgenommen. Kaum kamen wir in die Schule, gingen die zwei Klassen auch schon los. Wir gingen durch die Altstadt auf den Hauptplatz, um dort in die Pöstlingbergbahn umzusteigen, welche, wie der Name schon sagt, auf den Pöstlingberg fährt. Ca. bei der Hälfte der Höhe des Berges war der Tierpark und genau das war unsere erste Station. Auch wenn manche sagen, dass ein Tierpark nur etwas für kleine Kinder ist, so denke ich, dass es für alle Altersgruppen lustig sein kann. Sissie kaufte sich Tierfutter und dann gingen wir gemeinsam mit Anna, Laura, Felicity, Samantha und Sue los. Wir machten die große Runde, bei der wir bei allen Tieren vorbei kommen würden. Vorher machten wir uns allerdings noch aus, dass wir uns in zwei Stunden am Eisgeschäft treffen, falls wir uns verlieren oder trennen würden. Im Reptilienhaus war eine Schlange und diese fand Samantha so spannend, dass sie sie ca. hundert Mal von allen Seiten fotografiert hat. Ehrlich gesagt, ich fand dieses Vieh ziemlich fad, da es sich nie bewegt hat und einfach nur dagelegen ist. So spektakulär! Aber jedem das seine und wenn sie die Schlange vergöttert, dann soll sie eben. Sue gefielen die Affen sehr gut und Felicity fand die bunten Papageien anziehend. Sissie und ich fanden die Hasen süß und Laura verloren wir bei den Rehen. Drei Mal dürft ihr raten, welche Tiere Anna am besten gefallen haben. Natürlich, die Pferde und Ponys. Wir mussten uns zwanzig Mal anhören, welches Pferd zu welcher Rasse gehört und trotzdem habe ich mir nichts gemerkt. Nachdem wir den Tierpark gesehen hatten, gingen wir zum Eisstand, wo wir auch wieder Laura und die Anderen zu sehen bekamen. Als jeder sein Eis hatte, gingen wir langsam zum Ausgang. Wir waren die Ersten und somit mussten wir noch ein bisschen auf die Anderen warten. Eine viertel Stunde später waren dann alle da und wir gingen wieder zur Pöstlingbergbahn um hinauf bis zur Endhaltestelle zu fahren. Wenn ihr aus Linz seid, dann wisst ihr sicher, was dort ist. Für die, die es nicht wissen, dort ist die Grottenbahn. Das ist ein Drache, in den man sich hineinsetzt und dann fährt man damit durch das Bergwerk der Zwerge. Das Ganze ist mit bunten Lichtern ausgeleuchtet und damit sieht alles wunderschön und bunt aus. Eigentlich ist die Grottenbahn nur etwas für die Kleineren, aber da wir den englischen Schülern zeigen wollen, was man in Linz alles machen kann, beschlossen wir auch dort hinein zu gehen. Nachdem man mit der Grottenbahn gefahren ist, kann man auch noch hinunter gehen. Dort unten ist eine Märchenwelt aufgebaut und dadurch, dass es die Märchen auf Englisch auch gibt, wussten die Mädchen sofort um welches es sich handelt. Die Jungs haben beschlossen draußen zu bleiben, da sie meinten, dass das Mädchenkram ist. Wir hatten fast so viel Spaß wie die kleinen Kinder.
Als alle wieder draußen versammelt waren, gingen wir noch ganz hinauf, um die Pöstlingbergkirche zu besichtigen. Wir gingen durch einen Wald und es war so leise, dass wir uns fast nicht trauten etwas zu sagen. Man hörte die Vöglein singen und die Äste und Blätter rascheln. Es war wirklich wunderschön. Auf halben Weg beschlossen wir stehen zu bleiben und eine Pause zu machen. Anna, Laura, Samantha, Felicity, Sue, Sissie und ich setzten uns auf die von Anna mitgebrachte Decke ins Gras. Wir plauderten über alles Mögliche und so erfuhren wir, dass es in England Schuluniformen gibt. Wenn ich ehrlich bin, dann wünsche ich mir auch manchmal eine. Nach einer Stunde Pause gingen wir weiter und bald darauf waren wir an der Spitze und konnten die Kirche besichtigen. Nachdem dies geschafft war, machten wir uns auf den Rückweg wieder den Berg hinunter. Dieses Mal werden wir den gesamten Weg zu Fuß gehen und nicht mehr in die Bahn einsteigen. Nach gut drei Stunden, die mit etlichen Pausen durchzogen waren, kamen wir unten an und nachdem wir wieder zur Schule gegangen sind, konnten wir alle einzeln nach Hause gehen. Viele wurden mit dem Auto abgeholt, da es schon ziemlich anstrengend gewesen ist. Sissie und ich gingen das Stück zu mir nach Hause zu Fuß und dort angekommen zogen wir uns um und eine Stunde später waren wir auch schon erschöpft eingeschlafen.
Sissie war nun schon eineinhalb Wochen hier und ich konnte sie mir gar nicht mehr wegdenken. Sie ist in der kurzen Zeit wie eine Schwester für mich geworden. Trotzdem würde sie am Samstag bereits wieder abfliegen. Gemeinsam haben wir meine Schwester genervt und sind über Two Directions hergezogen. Wir haben Anna, Felicity und Samantha im Stall besucht und waren mit Dschinnie spazieren. Alles in allem haben wir so ca. alles gemacht, was man machen kann. Gestern waren wir mit Anna, Feli, Sam, Sue und Laura shoppen und die englischen Mädchen haben sich mit Souvenirs zugedeckt. Heute hat Anna Geburtstag und deshalb machen wir heute Abend bei mir eine Geburtstags- und Abschiedsparty. Sissie und ich haben deshalb die Couch meiner Schwester in mein Zimmer geholt und dann meine und ihre ausgezogen. Die Anderen werden alles Mögliche mitnehmen.
Sissie und ich standen pünktlich um zehn vor sieben auf und gingen ins Bad. Kurze Zeit später kamen wir frisch angezogen und gut gelaunt heraus und gingen in die Küche, um zu frühstücken. Danach gingen wir schnell in die Schule, da wir eine Überraschung für Anna geplant hatten und deshalb bald in der Schule sein mussten. Anna haben wir das Versprechen abgeknöpft, dass sie erst um fünf vor acht in die Klasse kommt. Sobald wir ankamen, stellten wir die Tische in unsere Patenklasse und die Sessel hinaus in den Gang. Wir haben einen Tanz einstudiert und werden diesen Anna vorführen. Zum Einstudieren der Choreografie haben wir einen ganzen Nachmittag gebraucht. Das schwierigste war, Anna an dem Tag aus der Schule zu locken, ohne dass sie Verdacht schöpft. Sie fährt nämlich immer mit Eva und Miri mit dem Bus und mit Laura und mir geht sie immer zur Bushaltestelle. Evi und Miri mussten an diesem Tag dann „zufällig“ in die Stadt und Laura musste noch in der Schule warten, bis ihre Mutter kam. Sissie und ich gingen mit ihr mit und bogen dann Richtung nach Hause ab. Wir gingen aber nicht nach Hause, sondern gingen die nächste Straße wieder zurück in unsere Schule. Dort übten wir dann die Choreo und am Abend konnten alle den Tanz einwandfrei.
Um zehn vor acht stellten wir uns auf und keine Minute zu spät kam Anna in die Klasse. Sobald sie eingetreten war, begannen wir zu tanzen. Als wir fertig waren riefen wir alle: „Happy Birthday Anna!" Sie bedankte sich bei uns und es hat ihr scheinbar gefallen, denn sie strahlte über das ganze Gesicht. Jubelnd sprang ich ihr in die Arme.
Kurze Zeit später kam auch schon die Frau Professor herein und wir verbrachten einen langweiligen Vormittag damit, Origami zu falten. Meine Figuren wurden nie etwas, denn dafür bin ich einfach zu blöd. Am Nachmittag gingen wir dann alle nach Hause. Anna ging mit Pascal zu ihm nach Hause, um ihren Geburtstag zu feiern. Ehrlich gesagt, weiß ich schon, was dort passieren wird und wenn ihr logisch denkt, dann wisst ihr es auch. Immerhin ist sie jetzt schon sechzehn und da kann man hoffen, dass sie auf sich selbst aufpassen kann. Sissie und ich gingen erstmal zu Thalia um die neuesten Filme zu besorgen. Dann gingen wir in ein Partygeschäft und kauften Luftballons und Luftschlangen, welche wir dann später in meinem Zimmer aufhängen würden. Als wir alles hatten, gingen wir nach Hause. Bevor wir anfingen alles bereit zu machen, aßen wir noch unser Mittagessen. Danach machten wir uns an die Arbeit.
Nach ca. zwei Stunden sah mein Zimmer echt gut aus. Jetzt fehlten nur noch die Gäste. Diese würden aber erst in zwei Stunden kommen. Bis dahin vertrieben wir uns die Zeit, indem wir mit Dschinnie spazieren gingen. Kurz vor fünf Uhr kamen wir zurück. Das war gerade noch rechtzeitig, denn keine zwei Minuten später klingelte es an der Tür und Laura und Sue standen vor der Tür. Wir ließen sie herein und packten die Naschsachen, welche die Beiden mitgebracht hatten, in Schüsseln. Fünf Minuten später kamen auch schon Feli und Sam. Anna kam natürlich zehn Minuten zu spät. Als ich aufmachte und mit den Augenbrauen wackelte, wurde sie doch tatsächlich rot. Ich hatte also Recht.
Wir feierten zuerst Annas Geburtstag mit heißer Schokolade und Kuchen und natürlich bekam Anna auch Geschenke von uns. Von den englischen Schülern bekam sie jeweils einen Anhänger, mit dem Anfangsbuchstaben des Namens des Mädchens, für eine Kette und von Laura und mir bekam sie ein T-Shirt auf dem wir drei oben sind. Sie freute sich Wahnsinnig über alles. Danach setzten wir uns auf mein Bett und legten die erste DVD ein. Mein Bett war allerdings nicht ausgelegt für sieben Personen und deshalb drohte es zusammen zu brechen. Tat es dann aber doch nicht. Die Schüsseln, wo alles Mögliche zum Naschen darin war, gaben wir immer im Uhrzeigersinn weiter und so hatte jeder immer eine Schüssel vor sich. Nach dem zweitem Film vergaben Anna, Laura und ich dann die Abschiedsgeschenke an Sam, Feli, Sue und Sissie. Es war eine Collage, auf der lauter Fotos waren, wo wir bei allen möglichen Aktivitäten darauf sind. „Damit ihr uns nicht vergesst", erklärte Laura. „Werden wir schon nicht", lachte Feli und wir stimmten mit ein. Ihr Lachen war so ansteckend, da musste man einfach mitlachen. Danach sahen wir weitere Filme. Nach dem Dritten schliefen Sam und Feli ein und nach dem Vierten waren auch Sissie und Anna eingeschlafen. Nach dem fünften Film beschlossen Laura, Sue und ich nicht mehr weiter Filme zu sehen und stattdessen nur noch leise zu quatschen. Bis es hell wurde redeten wir über alles Mögliche, doch dann schliefen auch wir ein.
Ich erwachte so um die Mittagszeit und war echt froh, dass wir heute keine Schule hatten. Die Lehrer hatten uns frei gegeben, damit wir uns verabschieden können. Ich blickte mich um und das Bild, welches mir bot war echt lustig. Der Arm von Feli lag auf meinem Bauch und der Arm von Sissie auf meinem Kopf. Auf meinen Füßen lag Laura und über mir, auf meinem Kopfpolster, lag Anna. Anna hat einen Fuß auf Sissies Kopf geparkt und der andere Fuß hing über den Bettrand. Sissies Fuß lag auf Lauras Bauch und damit auch auf mir. Sam lag neben dem Bett auf dem Fußboden und Sue konnte ich nicht entdecken. Bequem sah das Ganze nicht aus. Vorsichtig wollte ich mich befreien aber ich hatte die Rechnung ohne Laura gemacht. Diese fing an sich von meinen Füßen zu rollen, als ich diese wegzog, und nahm Sissies Fuß mit. Diese konnte sich nicht mehr auf dem Bett halten und fiel auf den Boden. Dies ergab einen so lauten Knall, dass Anna und Feli aufwachten. Sam wurde unter Sissie begraben und schrie vor Schmerz laut auf. Von diesem Schrei wurde auch Sue wach. Diese lag unter dem Bett und als sie sich, erschrocken von dem Schrei, aufsetzten wollte, knallte ihr Kopf gegen den Bettboden. Sofort legte sie sich wieder nieder und kurze Zeit später kam sie hervorgekrochen. Laura schlief allerdings immer noch. Wir einigten uns darauf, dass wir sie vom Bett heben und ins Bad tragen. Dort legen wir sie dann in die Badewanne und gießen kaltes Wasser über sie. Gesagt, getan. Ich kam mit einem Kübel eiskaltem Wasser und gemeinsam leerten wir ihn über der Schlafenden in der Badewanne aus. Diese schrie auf und war schlagartig wach. „Ihr seid gemein", beschwerte sie sich. Danach gingen wir in die Küche und aßen eine Kleinigkeit. Viel Hunger hatten wir eh nicht, da wir alle Süßigkeiten aufgegessen hatten. Ich setzte mich zu Anna und meinte: „Na, wie war es gestern bei Pascal?" „Ich weiß nicht was du meinst", wollte sie sich herausreden, doch ihre Gesichtsfarbe spielte ihr einen Streich. Stellt euch das Rot einer Tomate vor und machten diese Farbe um drei Farbtöne dunkler, dann habt ihr Annas Gesichtsfarbe. „Ach komm schon, mir kannst du es sagen. Ist etwas passiert oder nicht?", fragte ich noch einmal. „Ja es ist etwas passiert, bist du jetzt zufrieden?", antwortete sie auf meine Frage. Ich war zufrieden und deshalb ließ ich von ihr ab. Nach dem „Frühstück" gingen die anderen dann nach Hause. Ich musste nun mein Zimmer aufräumen und stellte Sissie vor die Wahl: „Du musst nicht helfen, wenn du nicht willst." Sie half mir trotzdem und somit waren wir eine halbe Stunde später auch schon fertig. Danach packten wir noch ihren Koffer, da sie morgen schon sehr bald am Flughafen sein musste und wir keine Zeit mehr hätten. Relativ bald gingen wir zu Bett, da wir noch müde von letzter Nacht waren.
Heute fährt Sissie zurück nach London, zu ihrer Familie. Ich würde sie hier behalten, aber ich kann nicht von ihr verlangen, dass sie ihre Familie nicht mehr sehen darf. Wir Frühstückten ausgiebig und dann fuhr uns meine Mutter zum Flughafen. Ich hasse Abschiede. Da muss man immer so viel weinen und man weiß nicht, wann man den anderen wieder sieht. Echt doof! Wir gingen hinein in das Gebäude und trafen dort auf die anderen, welche bereits hier waren. Wir gaben Sissies Gepäck auf und gesellten uns dann zu Anna, Laura, Feli, Sam und Sue. Als dann der Flug aufgerufen wurde, fielen wir uns um den Hals und schluchzten. Wir versprachen uns, dass wir immer in Kontakt bleiben würden und dann drückten wir uns noch ein letztes Mal, bevor Sissie dann mit den anderen Schülern aus ihrer Klasse ging. Sie drehte sich noch einmal kurz um und winkte. Dann verschwand sie und Anna, Laura und ich gingen nach draußen zu den Autos unserer Eltern. Nun waren wir wieder unter uns. Keine Engländer mehr da. :-(
Zuhause angekommen wollte ich mich in mein Bett legen und ein Buch lesen. Das mache ich immer, wenn mich große Gefühle zu überwältigen drohen. Doch dies sollte dieses Mal nicht so sein. Ich stieß mit meinem Arm auf etwas hartes und schlug die Decke beiseite. Es war ein Päckchen. Für Elizabeth stand darauf. Schnell riss ich es auf. Darin war ein T-Shirt, auf dem die britische Flagge oben war. Außerdem war noch ein Schlüsselanhäger darin, auf dem stand: „Elizabeth & Elizabeth". Damit würde ich sie sicher nie vergessen. Dabei lag eine Karte und auf dieser stand:
„Liebe Elizabeth,
Ich habe zwei wirklich schöne Wochen mit dir verbracht und würde sie immer wieder wiederholen, wenn ich könnte. Wenn du diesen Brief liest, dann sitze ich schon in meinem Flieger nach Hause. Ich vermisse dich bereits und ich werde dir auf jeden Fall schreiben, wenn ich ankomme. Ich danke dir für die wundervollen Wochen und hoffe, dass sie dir ebenso gut gefallen haben.
In Liebe, Elizabeth."
Ich weinte, so schön war dieser Brief verfasst.
Am Abend bekam ich eine SMS, dass Elizabeth gut angekommen wäre und ob es mir gut ginge. Ich antwortete ihr, dass es mir gut geht und bedankte mich bei ihr für das Päckchen. Danach skypten wir noch gemeinsam. Jetzt weiß ich wieder, warum ich nie eine Fernbeziehung möchte. Es ist schon eine Freundschaft lästig genug. Man will sich die ganze Zeit sehen, aber man sieht sich nur über diesen Bildschirm. Man will sich umarmen, trösten, aber all das geht nicht wenn du Meilenweit entfernt voneinander bist. Wenn das Internet nicht funktioniert, dann ist die Leitung so und so tot. Dann las ich noch ein Buch, in dem es darum ging, dass zwei Liebende dazu verflucht worden sind, dass sie sich nie wieder sehen dürfen, denn sonst stirbt sie. Echt traurig.
Eine Woche ist es her, seitdem Sissie weg ist. Die Schule geht wieder normal weiter und deshalb kommt auch der ganze Schularbeiten und Test Stress zurück. Morgen haben wir zum Beispiel Deutsch Schularbeit.
Etwas schlecht gelaunt stand ich auf. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass heute noch etwas passieren wird, was mein Leben verändern wird. Ich war mir nur noch nicht klar, ob im positiven oder im negativen Sinn.
Mit bangem Gefühl ging ich kurze Zeit später in die Schule. In der Klasse war alles normal. Anna und Pascal standen zusammen und diskutierten und Lara malte Herzchen auf ihren Block. Das war das einzige, was ungewöhnlich war, denn Lara ist nicht wirklich eine Romantikerin. Aber ich glaube nicht, dass Herzchen auf einem Zettel mein Leben radikal verändern wird.
Die erste Stunde hatten wir Mathematik mit der Felixi-Omi. Wir bekommen die Schularbeit der letzten Woche zurück. Alle bekamen ihr Heft. Nur ich nicht. Mich ließ die Frau Professor herausholen und dann ging sie mit mir aus der Klasse. Ich war echt nervös. „Ich muss etwas mit dir besprechen", erklärte sie mir. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte eine Fünf geschrieben! Das würde meine Note im Zeugnis dramatisch verändern. Sie gab mir mein Heft und ich klappte es auf. Nun war ich endgültig verwirrt. Ich hatte alle Punkte und somit keinen einzigen Fehler. Verdattert sah ich die Felixi-Omi an. „Dadurch, dass du so gute Noten hast, möchte ich dich fragen ob du einem Schüler aus der Fünften Nachhilfe geben möchtest. Dieser Schüler würde durchfallen und ich denke, dass er es schaffen könnte wenn du ihm hilfst", erklärte sie mir völlig ruhig. Erst als sie fertig gesprochen hatte, realisierte ich, was sie von mir will. Ich ließ es mir hunderte Male durch den Kopf gehen. Dann sagte ich: „Das würde ich sehr gerne machen." Daraufhin fragte sie mich, an welchen Tagen ich Zeit hätte um Nachhilfe zu geben und ich antwortete: „Dienstag und Donnerstag." „Gut, dann warte am Donnerstag nach der Schule einfach in deiner Klasse. Ich werde dir diesen Schüler hin schicken", meinte sie noch, bevor sie zurück in die Klasse ging. Langsam folgte ich ihr und als ich die Klasse betrat sahen mich alle komisch und verwirrt an. Um mir einen Spaß zu machen, machte ich ein trauriges Gesicht. Sie sahen es und als ich zu meinem Platz kam, nahm mich Anna in den Arm und Laura strich mir tröstend über den Rücken. Doch dann konnte ich mich halten und lachte laut los. Alle zwei sahen sie mich geschockt an. Darüber musste ich noch mehr lachen. Als ich mich wieder gefangen hatte, sagte ich: „Ich habe alle Punkte und gebe daher einem Schüler Nachhilfe." Jetzt lachten auch meine Freundinnen.
Am Nachmittag suchte ich mir das Mathe Buch der fünften Klasse und blätterte es durch. Blitzartig kamen Erinnerungen daran zurück. Da war ein Foto, das war das Gleiche wie in unserem Latein Buch vom letzten Jahr. Als ich das damals gesehen hatte, konnte ich es erst nicht glauben. Dann standen in dem Buch auch viele Nachrichten, welche Laura für mich hineinschrieb. Manche Sätze waren so lustig, dass ich heute noch einen Lachkrampf bekomme, wenn ich das lese. Die Antworten darauf habe ich in ihr Buch geschrieben. Als ich genug hatte, begann ich mich schon einmal vorzubereiten, da ich noch nie Nachhilfe gegeben hatte. Danach half ich meiner Mutter beim Abendessen zubereiten. Heute gab es braune, runde Dinger, auch bekannt als Fleischlaibchen.
Nach dem Abendessen verzog ich mich in mein Zimmer. Ich fuhr meinen Laptop hoch und skypte mit Sissie. Dann las ich noch ein Buch, bevor ich dann zufrieden mit mir und der Welt einschlief. Mein letzter Gedanke war, dass heute doch nichts Weltveränderndes vorgefallen ist. Wie falsch das war, erfuhr ich erst später.
Völlig mit den Nerven am Ende stand ich auf. Die ganze Nacht haben mich Albträume geplagt. Vielleicht schaffe ich das am Donnerstag nicht. Vielleicht bin ich einfach nicht für Nachhilfe geschaffen. Doch dann sagte ich mir, dass ich das nicht herausfinde, wenn ich nicht hingehe. Dadurch, dass ich nichts über den Schüler weiß, nehme ich einmal an, dass es ein Mädchen ist. Hoffentlich ist sie nett und keine allzu große Zicke. Oh, ich freue mich ja schon so sehr. Ich war ein einziges Nervenbündel.
Als ich in die Schule kam, stürzte Anna auf mich zu und fragte: „Hast du schon gehört, dass sich Felix Schneider den Fuß gebrochen hat?" „Nein", antwortete ich ihr. Heute war Fotograf und wie in den letzten drei Jahren, war Felix Schneider nicht dabei. Auf die Fotogalerie gibt der Fotograf dann immer das Bild von vor drei Jahren und da sieht er so richtig knuffig aus. Das ist dann immer so zum lachen. Auf meinem Platz angekommen, stellte ich meine Schultasche ab und blickte nach vorne an die Tafel. Dort stand: „Pünktlich um acht Uhr im Festsaal. Um zwanzig nach acht ist Aufführung. Aber ich habe doch überhaupt nicht meine Sachen dabei. „Was?", fragte ich Anna. „Nicht wir. Die andere Gruppe", erklärte sie mir. „Aso", gab ich erleichtert von mir. Natürlich musste meine Gruppe zusehen und konnte nicht einfach etwas Normales machen oder etwas, was wir selbst machen wollen. Dadurch, dass meine Gruppe etwas für die älteren Schüler spielt und diese heute keine Zeit haben, kann nur die andere Gruppe, welche etwas für die kleineren Schüler spielt, spielen. Denn, die Frau Professor will nicht, dass die Kleinen etwas über die Revolution in Frankreich erfahren. Das ist noch zu hoch und zu grausam für sie. Wir gingen also um kurz vor acht in den Festsaal hinunter und sahen eine volle Stunde beim Proben und Aufführen zu. Mitten in der Stunde fragte ich den Französisch Lehrer, ob ich auf die Toilette gehen darf und stattdessen bin ich hinauf in die Klasse gegangen und habe in meinem Buch weiter gelesen.
In der zweiten Stunde hatten wir Fotograf. Ich hasse es. Zuerst wartet man eine halbe Stunde, bis man daran kommt und dann machen die drei Mal "klick" und du bist fertig. Außerdem muss man immer so gut aussehen, denn man kommt dann erst wieder nächstes Jahr zum Fotograf und man muss fotografiert werden, auch wenn man nicht will.
Nach der Stunde hatten wir große Pause. Laura und Anna haben sich zu den Jungs, in der Reihe hinter uns, umgedreht, da sie Physik nicht verstanden und wollten, dass es ihnen die Jungs erklären. Lara und ich haben währenddessen in Lauras Schultasche gesehen. Darin versteckt sie nämlich ihre PopcornTicTac. Wir lieben sie, aber Laura will sie uns nie geben. Deshalb haben wir uns nun jeweils zwei genommen. Ich weiß, wir sind böse Kinder!
Am Nachmittag, als ich nach Hause kam, verabschiedeten wir meine Mutter, welche für drei Wochen nach Bad Ischl auf Kur fährt. Wir werden sie erst übernächstes Wochenende sehen. Aber ich denke, dass es manchmal ganz gut ist, wenn man ein bisschen Abstand zur Familie bekommt. Dann kann man einmal ausspannen und muss sich nicht so viele Gedanken machen. Mir macht es auch nichts aus, wenn ich sie nicht sehe. Das einzige, was ist, ist, dass mir das gekochte Essen abgehen wird. Ab nun wird es nur noch Pizza oder im Gasthaus essen geben. Dschinnie hat gar nicht kapiert, dass sie das Frauchen erst wieder in zwei Wochen sehen kann. Dir ersten Tage wird sie nichts bemerken, aber ab übermorgen wird sie wahrscheinlich ein bisschen traurig sein. Der Hund, den wir vor Dschinnie hatten, ist vor zwei Jahren gestorben und dann haben wir Dschinnie bekommen. Dieser hat Angie geheißen und ist damals, als das Frauchen weg war, immer vor der Tür gelegen und hat darauf gewartet, dass meine Mutter zurückkommt. Sie tat mir damals echt leid. Hoffentlich wird das nicht wieder das Selbe mit Dschinnie. Meine Schwester und ich haben dann noch meine Mutter auf den Bahnhof gebracht. Viele Tränen sind nicht gelaufen. Wenn man es genau nimmt, dann sind überhaupt keine gelaufen. Als der Zug abfuhr winkten wir noch und dann gingen wir nach Hause. Dort angekommen aß ich erstmal eine ganze Pizza und dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch, um Hausaufgaben zu machen.
Ausgeschlafen sprang ich am nächsten Morgen aus meinem Bett. Heute habe ich nichts geträumt und es war wirklich erfrischend. Morgen werde ich meine erste Nachhilfestunde haben und das wird für mich nichts weltveränderndes sein. Höchstens für das Mädchen, welches ich unterrichte.
Nachdem ich ausgiebig gefrühstückt habe, ging ich in die Schule. In einer Woche ist bei uns in Österreich Eurovision Songcontest und heute schon sind alle in diesem Songcontest-Fieber. Überfall, wo du hinsiehst, ist Songcontest. Du siehst in die Zeitung: Songcontest. Wenn du den Fernseher aufdrehst: Songcontest. Auch in der Straßenbahn, dem Bus und auf der Straße ist Songcontest. Das ist genau wie im Jahr 2015. Damals hat im Vorjahr Conchita Salami gewonnen. Dieses etwas ist die Höhe. Ich hasse es.
In der dritten Stunde haben wir Turnen. Diese Stunde war die schrecklichste überhaupt. Wir mussten zwanzig Runden laufen, weil Laura M. zu spät gekommen ist! Gemütlich fingen wir an zu laufen und nach zehn Minuten hatten die meisten schon zehn Runden. Manche hatten sogar schon mehr. Auf einmal machte es "Peng" und keine Sekunde später fing Sonja an zu schreien. Alle drehten sich zu ihr um und dort lag Laura Schr. regungslos am Boden. Sofort stürzten alle auf sie zu und die Frau Professor legte Laura Schr. in die stabile Seitenlage. Die Verletzte war ohnmächtig geworden. Danach beauftragte die Frau Turnlehrerin, dass jemand ins Sekretariat gehen soll und dort die Rettung anrufen soll. Diese kam auch bald darauf und brachte Laura Schr. ins Krankenhaus. Das war echt eine schreckliche Stunde.
Heute habe ich meine erste Nachhilfestunde. Meine Nerven sind schon längst weggeflogen und das war auch gut so, denn sonst wären sie schon längst kaputt. Ich packte meine Sachen zusammen und ging zum ersten Mal ohne Frühstück aus dem Haus. Da ich so nervös war, hätte ich sowieso nicht viel hinunter bekommen.
In der Schule angekommen flog Anna auf mich zu und schmiss mich beinahe um. Zum Glück konnte ich mich gerade noch am Türrahmen festhalten. Anna war also doppelt so nervös wie ich, wenn das überhaupt ging. Warum das so ist bleibt mir allerdings ein Rätsel. Immerhin gebe ich Nachhilfe und nicht sie. Aber sie ist meine beste Freundin und vielleicht ist das unter diesen Umständen normal.
Der Vormittag verlief ziemlich langweilig und ich bekam eh nichts mit. Kennt ihr das Gefühl, wenn sich die Stunde wie Kaugummi in die Länge zieht? Nein? Dann habt ihr echt Glück.
Nach der Schule wartete ich in meiner Klasse auf die Schülerin. Ich war schon sehr gespannt auf sie. Dann endlich klopfte es und ich sagte: „Herein." Die Tür ging auf und ich sah einen braunen Haarschopf. Die Haare waren viel zu kurz für ein Mädchen. Doch was ich dann sah, verschlug mir die Sprache. Es war nicht irgendein Junge. Es war Louis Payne aus Two Directions. Ich dachte, dass ich gleich vom Stuhl falle. „Du", sagte ich nicht gerade begeistert. Er hatte mich erst überrascht und dann entgeistert angesehen. Anscheinend hat ihm die Frau Professor genauso viel gesagt, wie mir. „Können wir nicht einfach normal miteinander umgehen?", bat er mich. „Nach allem was passiert ist? Ne sicher nicht", erklärte ich kalt.
Die Stunde war echt eine Qual. Wir redeten kaum miteinander und wenn ich ihm etwas erklärte, dann war meine Stimme eisig. Er zuckte bei meinem kalten Tonfall immer zusammen. Das schlimmste, für mich, war, dass jedes Mal wenn ich ihn ansah, wurde mir mulmig zumute. Nur leider wusste ich nicht, was das bedeutet. Die Stunde ging vorüber und ich war echt froh, als ich nach Hause gehen konnte. Ich musste dringend mit jemandem reden. Also rief ich erst Anna, dann Laura und zuletzt auch noch Laura Schr. an. Aber nirgends kam ich durch. Anna war wahrscheinlich im Stall und die Anderen waren sicher auch irgendwo unterwegs. Das heißt, dass ich mit meinen Problemen selbst fertig werden muss, denn jetzt hat keiner Zeit für mich. Laura Schr. ist übrigens heute in der Früh entlassen worden. Es geht ihr soweit gut, aber sie darf nicht mehr so viel Sport treiben um sich nicht zu verausgaben. Die Arme! ;-)
Am Abend schlief ich unruhig ein. Ich musste mir immer wieder Gedanken über dieses komische Gefühl machen. Was hat es zu bedeuten? Geht es vorbei?
Ich kann es kaum erwarten, meinen Freunden zu erzählen, wer mein Nachhilfeschüler ist. Die ganze Nacht bin ich immer und immer wieder aufgewacht, da ich von Albträumen geplagt wurde. Neugierig, was meine Freunde zu dem allem sagen, stieg ich aus meinem Bett. In Rekordzeit war ich fertig angezogen und habe gefrühstückt. Danach stürmte ich in die Schule. Auf halbem Wege kam ich darauf, dass ich Lianes Geschenk vergessen habe. Ich drehte also um und lief wieder nach Hause. Sie hatte nämlich heute Geburtstag. Als ich das Geschenk dann hatte, ging ich endgültig in die Schule.
Bevor mich Anna und Laura in Beschlag nehmen konnten, ging ich zu meiner Cousine und gab ihr das Geschenk. Es war ein Paar wunderschöner Ohrringe und sie freute sich sehr. Danach ging ich zu meinen Freunden. „Louis Payne ist mein Nachhilfeschüler", sprudelte es aus mir heraus. „Was?", riefen die beiden ungläubig. "Genau das habe ich auch gedacht als er zur Tür herein kam", erklärte ich. Natürlich wurde unser Gespräch belauscht und deshalb wurde ich nun mit Fragen gelöchert. Ich erzählte ihnen irgendetwas, nur nicht die Wahrheit. Denn sonst wäre ich jetzt tot und das wollte ich nicht unbedingt. Mich wundert es ja, dass noch niemand von dem Schmetterlingsmädchen erfahren hat. Wahrscheinlich wird heute nach der Schulen so und so jeder wissen, dass ich Louis Nachhilfe gebe. Als alle wieder auf ihren Plätzen waren, flüsterte ich Anna und Laura zu: „Das komische war, dass ich immer ein mulmiges Gefühl hatte, wenn ich ihn angesehen habe." „Das heißt, dass du verliebt bist", erklärte mir Laura genauso leise. „Ach Quatsch", meinte ich nur.
Der Turnunterricht war heute besonders lustig. Anna ist zum aufwärmen ein paar Runden gerannt und daraufhin hat sie von der Frau Professor beschimpft bekommen. Anna hat ausgesehen, als würde sie die Frau bald verwursten. Aber ich verstehe die Purzelberger. Sie darf sich jetzt nichts mehr erlauben, sonst fliegt sie im hohen Bogen hinaus. Ich möchte zurzeit echt nicht in ihrer haut stecken.
Der weitere Tag verlief sehr unspektakulär.
Am Abend ging ich verwirrt zu Bett. Immer wieder ließ ich mir die Worte von Laura durch den Kopf gehen. War etwas Wahres an der Sache? Ich habe es zwar sofort abgestritten, aber in Wirklichkeit wusste ich nicht, ob es nicht doch stimmen könnte. Irgendwann schlief ich dann ein.
Sobald ich in die Schulen kam überrollte mich eine Welle aus Fragen. Anscheinend hat die Gerüchteküche schon sehr viel Arbeit geleistet. Von Überfall kamen Fragen und ich versuchte so wenige wie möglich zu beantworten. Ganze zehn Minuten habe ich gebraucht, um in die Klasse zu kommen. Wenn sich so ein Starleben anfühlt, dann will ich keiner werden. Nun tat mir Two Directions echt leid. Sie müssen das jeden Tag miterleben. Was denke ich denn da? Two Directions ist total verwöhnt und eingebildet und ich bedaure sie? Bin ich krank?
Die Schule war eine Katastrophe. Jede Pause kamen hunderte von Mädchen und fragten mich aus. Langsam konnte ich die falsche Geschichte schon besser, als die wahre. Die Schule ist schlimmer als alle Paparazzi der Welt. Das halte ich nicht mehr aus. Nun hatte ich allerdings ein Problem. Wenn ich einen Milliardär heiraten will, dann muss ich mich wohl oder übel an diesen Trubel gewöhnen müssen. Anna hat früher immer gesagt, dass sie Froilan, den Kronprinzen von Spanien heiratet. Sie wollte nämlich Prinzessin und später einmal Königin werden. Aber seit sie mit Pascal zusammen ist hat sie diese Pläne aufgegeben. Immerhin ist er auch ein Windsor und damit ein Prinz. Zwar kein Kronprinz, aber man kann nicht alles haben. Hauptsache ist, dass sie ihn liebt und mit ihm glücklich werden könnte.
In der Mittagspause hatte ich bereits das Gefühl, als ob mich nun schon die ganze Schule ausgefragt hätte. In Wirklichkeit waren es wahrscheinlich nicht ganz so viele, denn die Jungs interessiert das nicht wirklich.
Nach der Mittagspause hatten wir noch Geografie und Laura M. hätte Prüfung gehabt. Die Betonung bitte auf "hätte". Denn sie musste leider, wegen Kopfschmerzen, nach Hause gehen. Die Arme tut mir ja so leid. Ständig hat sie bei Schularbeiten, Tests oder Prüfungen eine Krankheit. Ich würde das faul nennen.
Am Nachmittag, nach der Schule, rief meine Mutter an und erzählte mir etwas Lustiges. Wenn man auf Kur fährt, muss man ja so einen Zettel ausfüllen, auf dem steht, welche Krankheiten, Allergien und sonstiges man hat. Diesen Zettel musste man dann der Ärztin geben. Diese verschreibt dir dann alles Mögliche, was du die drei Wochen machen musst. Meine Mutter ist gegen Gräser und Pollen allergisch und die Ärztin dort hat nichts Besseres zu tun, als ihr ein Heublumenbad zu verschreiben. Warum füllt man diesen Zettel überhaupt aus, wenn ihn dann eh niemand liest?
Am Abend las ich noch ein Buch. Das war so bescheuert! Es geht um ein Mädchen namens Nicole, dessen Eltern geschieden sind. Sie selbst wohnt mit ihrem Bruder bei deren Vater und die Mutter ist irgendwo im Ausland. Bei einem Autounfall sterben ihr Bruder und ihr Vater und sie muss zu ihrer Mutter ziehen. Diese behandelt sie wie den letzten Dreck und sie will sich umbringen. Nicoles Freunde lassen sie völlig im Stich und sie findet sich eine neue Freundin, Sam. Doch dann beschließt ihre Mutter zu ihrem neuen Freund Richard und dessen zwei Kindern Niklas und Kim zu ziehen. Nik will für sie ein Bruder sein, aber sie lässt keinen an sich heran. In der Schule freundet sie sich mit einem Mädchen namens Leonie an und die erste Zeit geht alles gut. Doch dann schreit Leo sie an und schmeißt sie bei der Tür hinaus. Nicole ist daraufhin so verletzt, dass sie nicht mehr mit ihr redet. Nik hat einen Kumpel namens Lucca und Nicole und er verlieben sich ineinander. Als sie dann zusammen kommen, betrügt er sie noch in derselben Nacht mit Kim. Als er sich dann entschuldigen will, hilft ihm Sam Kerzen und Rosen im Zimmer zu verteilen und als Nicole bei der Tür herein kommt, sieht sie wie er sich bei Sam mit einer Umarmung bedankt. Sie fasst dies falsch auf und schickt Sam zurück nach Hause. Von ihren alten Freunden und von ihrem alten Freund bekommt sie ein Musikvideo, indem ihr ihr ehemaliger Freund erklärt, dass er sie immer noch liebt. Als die Mutter wieder bei Richard ausziehen will, beschließt sie in ihre frühere Heimat zurück zu fahren. Dort besucht sie alle ihre alten Freunde und vergibt ihnen. Bei ihrem ehemaligen Freund erfährt sie, dass er schon seit Monaten mit Sam zusammen ist. Sie geht auf den Friedhof, zu den Gräbern von ihrem Bruder und ihrem Vater. Dort bringt sie sich dann um, indem sie Schlaftabletten nimmt.
Ich weiß, das Buch ist bescheuert.
Heute habe ich die zweite Nachhilfestunde zu bewältigen. Hoffen wir, dass ich sie überlebe, denn sonst fällt Louis durch. Auch wenn ich ihn nicht mag, bin ich nicht so, dass ich ihm wünsche, dass er die Klasse wiederholen muss. Wie schon einmal gesagt, kaltherzig bin ich nicht, nur ein bisschen gemein und frech.
Missgelaunt stand ich auf und machte mir Frühstück. Immer wieder musste ich über die Worte von Laura nachdenken. Ich wusste nicht, ob ich wirklich nicht in Louis verliebt war. Vielleicht hatte sie Recht? Aber auch wenn, er ist sicher nicht in mich und deshalb kann ich ihn mir gleich aus dem Kopf schlagen.
Als ich in die Schule ging wartete schon Laura Schr. an der Kreuzung. Gemeinsam gingen wir weiter in die Schule und auf dem Weg erzählte ich ihr von dem Buch von gestern. Sie fand es genauso schrecklich wie ich.
Natürlich erzählte ich auch Lara von dem Inhalt. Früher hätte sie das Buch gut gefunden. Aber seit sie mit Klemens zusammen ist, ist sie ein ganz ein anderer Mensch geworden. Auf jedem Fall fand sie, dass das Buch ein echter Mist ist und dies verwunderte mich.
Normalerweise haben wir an einem Dienstag in der ersten Stunde statt Französisch mit dem Liner, Französisch Theater mit der Madame Bébé. Aber weil wir letzte Woche am Dienstag und am Donnerstag Theater hatten, hat der Onkel Rudi beschlossen, dass er sich die Stunde heute nimmt. Die Madame Bébé war einverstanden und so würden wir heute normalen Unterricht haben. Am Anfang wollte er uns etwas im Internet zeigen, aber dann haben wir ihn immer weiter gedrängt und somit haben wir die ganze Stunde über YouTube Musik gehört. Warum hat er uns dann die Theaterstücke weggenommen, wenn er dann eh genau nichts macht?
In der Chemie Stunde habe ich geschlafen, denn leider habe ich es verpasst am Anfang der Stunde nicht aufzupassen. Ihre Stimme hat mich im Nu einschlafen lassen. Sie hätte statt Lehrerin Hypnotiseurin werden sollen. Tja, es war auf jeden Fall ein fataler Fehler, aufzupassen. Ich hätte sonst die ganze Stunde Hausaufgaben oder sonstiges machen können.
Schon seit Wochen haben wir geplant, dass wir, von Biologie aus, in die Ausstellung „Körperwelten" gehen. Heute war es soweit, wir werden uns drei Stunden Körperteile ansehen. Als wir dort ankamen, wurde uns erklärt, dass alles, was zu sehen ist, echt ist und einmal einem Menschen gehört hat. Bei manchen Sachen konnte ich mir das echt nicht vorstellen. Wir hatten ausgemacht, dass wir uns nach eineinhalb Stunden draußen treffen. Die meisten waren nach einer Stunde mit der Ausstellung fertig. Der Rest, welcher mit der Frau Professor gegangen ist, hatte zu dieser Zeit gerade einmal die Hälfte geschafft. Für die andere Hälfte hatten sie gerade noch eine halbe Stunde Zeit. Sie mussten sich beeilen und deshalb konnte die Tante Elfi nichts mehr erklären. Sie tut mir ja so leid! (Ironie pur) Ehrlich gesagt, glaube ich, dass sie mich hasst. Aber dazu vielleicht später mehr.
Nach der Schule richtete ich mir meine Sachen her und wartete auf meinen Schüler. Zehn Minuten nach dem Läuten kam er dann auch. „Noch nie etwas von Pünktlichkeit gehört?", giftete ich ihn zur Begrüßung an. „Sorry, aber ich musste noch etwas mit Liam besprechen", entschuldigt er sich. „Fangen wir an", meinte ich. Ganze zwei Stunden lernten wir und nachher konnte Louis schon die Grundbegriffe. Ein paar Stunden noch und er konnte es. Gegen Ende der Stunde fragte er mich, ob wir einen Waffenstillstand machen könnten und ich meinte nur, dass ich es mir überlegen musste. Danach verabschiedeten wir uns voneinander und gingen getrennt nach Hause. Auf dem Weg überlegte ich, was heute alles passiert ist.
Diese Nacht habe ich nicht gut geschlafen und deshalb war ich in der Früh total fertig. Den gesamten Abend habe ich über Lauras Worte und über Louis nachgedacht. Das Ergebnis war, dass ich mir eingestehen musste, dass ich wirklich in ihn verliebt war. Auch wenn man es anders dreht und wendet, kommt kein besseres Ergebnis zustande. Ich überlegte gerade, wie ich das Anna und Laura erkläre, als der Wecker losschellte. Zum ersten Mal war ich vor ihm munter. Eigentlich musste das gefeiert werden, aber ich war wirklich nicht in Laune.
Mit meinen Gedanken beschäftigt ging ich in die Schule und deshalb bekam ich nicht mit, dass sich Louis neben mich gesellte. Er musste auf mich gewartet haben, denn sonst gibt es das nicht. „Hey", sagte er und riss mich damit aus meinen Gedanken. Erschrocken stieß ich einen Schrei aus und sah zu ihm hoch. Amüsiert lächelte er. „Musstest du mich so erschrecken?", begrüßte ich ihn. „Wo warst du denn mit deinen Gedanken?", fragte er nach. Nun saß ich in einer Zwickmühle. Anlügen wollte ich ihn nicht, aber ich konnte ihm ja schlecht die Wahrheit sagen. Er würde mich nur auslachen und das wollte ich nicht. „Bist du heute nicht mit der Limousine gekommen?", wich ich ihm aus. Er kapierte, dass ich ihm nicht verrate, wo ich mit meinen Gedanken war und antwortet: „Nein, seitdem du bei uns warst fahren wir nur noch mit dem Auto. Die Limousine haben wir weggegeben. Außerdem haben wir die Villa neu eingerichtet. Wir haben uns die Möbel selbst ausgesucht und außerdem haben wir noch Fotos und sonstige persönliche Gegenstände an die Wände getan." Ich war baff. Haben sie das etwa alles wegen mir gemacht? Nein, das konnte nicht sein. Das haben sie nur gemacht, weil sie es nicht mehr ausgehalten haben. Ich hätte es auch nicht sehr lange dort ausgehalten. Es ist einfach zu unpersönlich.
Als Louis und ich gemeinsam die Schule betraten, gab es gleich einmal einen Wirbel. Von allen Seiten wurden wir gefragt, ob wir ein Paar wären. Louis antwortete mit einem Nein und ich glaube, dass es sich ein bisschen traurig angehört hat. Aber wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein. Im zweiten Stock verabschiedeten wir uns voneinander und gingen getrennte Wege weiter.
Ich stürzte in die Klasse, nahm Anna und Laura an der Hand und zog sie mit mir hinaus. „Uns freut es auch dich zu sehen", gab Anna leicht beleidigt von sich. „Sorry", entschuldigte ich mich. „Was willst du denn?", fragte Laura. "Ich glaube, dass ich mich wirklich in Louis verliebt habe", gestand ich leise. „Ha, ich habe es dir doch gesagt", triumphierte Laura. „Das ist doch schön", plapperte Anna auch schon weiter. „Was ist daran bitte schön? Ich habe mich in einen eingebildeten Sänger verliebt, der mich nicht will", erklärte ich ihr fassungslos. „Warum sollte er dich nicht wollen?", fragte Anna irritiert. „Weil er hundert andere Mädchen haben kann. Da wird er sich nicht mich aussuchen", versuchte ich klar zu stellen. Anna und Laura tauschten wissende Blicke und auf meine Frage, was denn los sei, antworteten sie nicht. Na toll. Sie wussten etwas, was mich betrifft und wollten mich nicht teilhaben lassen.
Der Schultag verlief nicht mehr sehr spannend und am Abend legte ich mich früh schlafen, da ich noch viel Schlaf nachholen musste.
Heute habe ich meine dritte Nachhilfestunde und ich war noch genauso nervös wie bei der ersten. Ich stand also auf und packte meine Sachen zusammen, bevor ich in die Schule ging. Dieses Mal wollte ich nicht mit meinen Gedanken abschweifen, falls Louis wieder auftaucht. Das tat er allerdings nicht und das war mir mehr als nur Recht. Bevor ich heute Nachhilfe gebe, habe ich Latein Schularbeit und da wäre es nicht so praktisch, wenn ich mich von einem gewissen Thema ablenken lasse.
In der dritten Stunde schrieben wir sie dann und die ganze Zeit war das Fenster offen, damit wir genug Sauerstoff hatten. Irgendeine Musik spielte und es war einfach nur lästig. Alle dachten, dass sie von draußen kam und deshalb beschwerte sich niemand. Weitere zwei Stunden nervte uns das Gedudel und langsam machten wir uns Gedanken darüber. Denn ich glaube, dass jeder hier in der Schule etwas besseres zu tun hatte, als ganze drei Stunden vor dem Fenster zu stehen und Musik zu hören. Erst in der letzten Stunde, als die Fenster geschlossen waren und wir Geschichte hatten, bemerkte ich, dass Merle vergessen hatte, ihre Handy-Musik abzustellen. In Geschichte sitzen wir nämlich anders als in den anderen Fächern. Was mir nicht in den Kopf geht, ist, dass Merle drei Stunden daneben gesessen ist und nichts bemerkt hat. Sie ist ein bisschen komisch. Das sage ich nicht weil sie eine Deutsche ist oder weil ich sie nicht mag. Nein, ich mag sie eigentlich, sie ist ganz okay. Es ist einfach ... Keine Ahnung. Wir haben noch keinen passenden Begriff dafür gefunden.
Nach den sechs Stunden ging ich hinunter ins Bistro, um mir etwas zu essen zu kaufen, da ich seit dem Frühstück nichts mehr in den Magen bekommen habe. Als ich in die Klasse komme, ist Louis schon da. „Du hast wohl auch noch nichts von Pünktlichkeit gehört", werde ich von ihm begrüßt. Was ist dem denn über den Weg gelaufen? „Du kannst auch gehen, wenn es dir nicht passt", meinte ich gelassen. Dies bekam er scheinbar in den falschen Hals und deshalb schrie er fünf Minuten durch die Gegend. Als er fertig war, begannen wir zu lernen. Anscheinend war alles, was ich ihm bis jetzt beigebracht hatte, umsonst. Er konnte keine einzige Aufgabe richtig lösen und wenn ich es ihm erklären wollte, dann zuckte er jedes Mal aus. Nach einer Stunde platzten mir der Kragen. „Du bist hier um etwas zu lernen", schrie ich. „Ich will aber nichts lernen und schon gar nicht von dir", gab er ebenso laut zurück. "Gut dann eben nicht", meinte ich und packte meine Sachen zusammen. „Sorry, aber ich habe einen schlechten Tag. Können wir am Dienstag weiter machen?", entschuldigte er sich. „Ach, dann willst du also wieder etwas von mir lernen", konnte ich mir nicht verbeißen. „Es tut mir ja wirklich leid", gab er ein bisschen sauer zurück. Ich war fertig mit dem packen und meinte: „Bis Dienstag." Dann ging ich nach Hause. Ein bisschen war ich schon sauer. Was bildet er sich ein, mich anzuschreien? Aber ich wollte die Felixi-Omi nicht enttäuschen. Also musste ich weitermachen.
Noch immer sauer, wegen gestern, stand ich auf. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass er mich angeschrien hat. Wie konnte es nur sein, dass ich mich in den verliebt habe? Diese Frage quälte mich schon seit gestern. Zumindest habe ich diese Nacht gut geschlafen. Soweit würde es noch kommen, dass ich wegen einem eingebildeten Jungen von Two Directions nicht schlafen kann!
In der Schule erzählte ich natürlich sofort Anna und Laura von dem Vorfall. Die beiden waren noch geschockter, als ich es war. „Die Nachhilfestunde gestern war ja so toll!", erzählte ich gerade, als sich Sophie zu uns umdrehte und somit alles mitbekam. Sofort erzählte sie es Liane und Elisa und es dauerte noch lange, bis es die ganze Klasse wusste. Natürlich war der Satz ironisch gemeint gewesen, aber das wusste Sophie ja nicht. Na toll!
In der großen Pause kam Pascal zu uns nach hinten und meinte zu mir: „Habt ihr auch viel Spaß gehabt?" Natürlich mussten die Jungs wieder pervers denken. Wäre ja auch ein Wunder, wenn sie es nicht täten. Das war nicht auszuhalten! Um ihm eines auszuwischen sagte ich: „Ja, es war wirklich heiß im Klassenzimmer." Sein Lächeln verschwand und er sah mich geschockt an. Danach ging er wieder auf seinen Platz. Anscheinend hat es ihm die Sprache verschlagen.
Schon in der nächsten Pause kam der Rest, der vier Jungs und fragte, ob das Stimme, was der Pascal gesagt hat. Ich stöhnte innerlich und nickte. Es war mir egal, was die Jungs von mir dachten. Was das für ein Fehler war, erfuhr ich erst später.
Dieses Mal wird es kein langweiliger Samstag. Wir haben nächste Woche keine Schularbeit und deshalb gehe ich mit meiner Jungschargruppe picknicken. Natürlich durfte ich wieder mit Jessi fahren und da sie mir so und so nicht zuhören würde, erzählte ich ihr nichts. Das war die Strafe dafür. Natürlich hätte sie es brennend interessiert, dass ich Louis Nachhilfe gebe und was so passiert ist. Aber ich sagte nichts. Soll sie doch auf ihrem Handy herumtippen, bis ihre Finger wund sind.
Wir hatten wirklich viel Spaß auf der Donaulände. Am Anfang saßen wir alle auf der Decke und aßen Obst und Süßes. Doch dann standen Sarah und Lucca auf und spielten Frisbee. Zuerst konnten sie es überhaupt nicht, doch nach und nach wurden sie immer besser. Irgendwann waren sie dann ein eingespieltes Team. Zum Abschluss spielten wir alle zusammen und es machte total viel Spaß. Jessi schoss immer nur hinter sich, weil sie es nicht konnte und Maxi spielte sich mächtig auf, dass er der Beste sei. Für diese zwei Stunden konnte ich völlig abschalten und musste nicht an Louis oder die Nachhilfe denken.
Auf dem Nachhauseweg erzählte mir Jessi wieder von ihrer Schule und von ihrem Ex-Freund. Sie konnte einfach nicht loslassen und das nervte gewaltig. Was daran so schwer ist, werde ich wohl nie kampieren, da ich immer noch der festen Überzeugung bin, dass ich nie einen Typen abkriegen werde.
Am Abend telefonierte ich noch mit Sara und danach skypte ich mit Sissie. Spät am Abend schlief ich dann ein.
Müde, weil ich gestern noch mit Anna und Laura auf einer Party war, stand ich auf. Wir drei hatten gestern so einen Spaß. Wir haben die Jungs und vor allem die Gedanken an sie zu Hause gelassen und wollten wieder einmal so richtig Spaß haben. Manchmal Nerven diese Anhängsel nur.
Ich stand also fünf Minuten zu spät auf, ging in die Küche und machte mir Frühstück. Danach ging ich in die Schule. Sobald ich in die Klasse kam, stürzte Laura auf mich zu. Sie liest gerade ein spannendes Buch und muss mir immer erzählen, wie es weiter geht. Ehrlich gesagt, ich finde es toll, dass sie etwas liest. Falls ihr es noch nicht begriffen habt, aber Bücher sind meine Leidenschaft. Wenn ich eine Woche lang kein Buch in die Hand nehme, dann ruft doch bitte den Notarzt. Es könnte sonst echt schlimm mit mir enden.
In der großen Pause kam meine Schwester zu mir hoch und fragte mich, ob es wahr ist, dass in der Nachhilfestunde etwas passiert ist. Ich dachte, dass sie meint, dass er mich an geschrien hat und nickte. Erst in der nächsten Stunde wurde mir bewusst, dass sie meint, ob etwas zwischen mir und Louis passiert ist. Scheinbar haben die Jungs nichts Besseres zu tun gehabt, als alles weiter zu erzählen. Tja, Liz, das kommt davon, wenn man die Klappe nicht halten kann. Die ganze Schule denkt, dass du mit Louis im Bett warst. Super gemacht! Als ich das Anna und Laura sagte, lachten sie mich nur aus. Ich funkelte sie böse an und drehte mich weg.
Am Abend dachte ich darüber nach, was ich jetzt tun könnte, um aus dieser Situation heraus zu kommen. Leicht würde das sicher nicht werden. Soviel stand schon einmal fest.
Die ganze Nacht habe ich über das Problem nachgedacht und am Morgen hatte ich noch immer keine Lösung. Heute werde ich Louis wieder Nachhilfe geben und dann können wir gemeinsam entscheiden, wie wir weiter vorgehen. Immerhin betrifft es ihn genauso wie mich. Falls er heute gnädig ist und mich nicht wieder an schreit, dürfte das keine große Sache sein.
Mit diesen Gedanken stand ich auf und ging in die Küche. Zur Vorsicht nahm ich mir zwei volle Jausenboxen und zwei Äpfel mit, damit ich nicht wieder ins Bistro gehen muss und von Louis geschimpft bekomme. Dann ging ich in die Schule. Schon auf dem Weg dorthin kam die Limousine an mir vorbei. Ich dachte, dass sie die Limousine weggegeben haben? Dachte ich es mir doch, dass sie es nicht lange aushalten ohne einen auf cool zu machen. Eingebildet!
Der Schultag war grauenvoll! Jede Stunde zog sich wie Kaugummi und in den Pausen war ich Gesprächsthema Nummer eins. Ich werde nie wieder etwas behaupten, was nicht stimmt, wenn ich von nun an mit solchen Konsequenzen rechnen muss.
In der Mittagspause ging ich mit Anna, Laura und Pascal in die Stadt und mich hätte es nicht bewundert, wenn Paparazzi aufgetaucht wären. Die hätten gerade noch gefehlt.
Ohne Wirbel kamen wir eine halbe Stunde später zurück in die Schule. Nachdem ich auch die letzten beiden Stunden überlebt habe, richtete ich mir meine Sachen und wartete auf Louis. Eine viertel Stunde zu spät klopfte er und trat ein. „Was glaubst du eigentlich, wer du bist?", keifte er mich an. Erschrocken wich ich zurück. Was war denn heute schon wieder los? „Was meinst du?", fragte ich höflich und ruhig. „Stell dich nicht so dumm. Du weißt genau, was ich meine", fauchte er. „Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung", antwortete ich ihm. Das war zu viel für ihn. Er stürzte auf mich zu, packte mich bei den Schultern und drückte mich an die Wand. Ich versuchte mich zu wehren, jedoch ohne Erfolg. „Was fällt dir ein? Mich so hinzustellen, als würde ich mit jeder gleich ins Bett steigen. Ich wusste ja, dass du mich nicht magst, aber das habe ich dir nicht zugetraut. Ich dachte, wir haben einen Waffenstillstand geschlossen?", zischte er und drückte mich noch weiter an die Wand. „Hör auf. Ich wollte das nicht. Es ist mir einfach so herausgerutscht", brachte ich mit Müh und Not hervor. „Du bist ein hinterhältiges Biest", schrie er und wollte mir eine Ohrfeige verpassen. Ich jedoch, trat ihm zwischen die Beine und machte mich los. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und dann lief ich zur Tür hinaus und nach Hause. Das Wetter war perfekt. Es passte sich meiner Stimmung an und weinte mit mir mit.
Zuhause legte ich mich mit einer Familienpackung Eis aufs Sofa und sah irgendeinen Schwachsinn. Manche würden das als Frustessen bezeichnen.
Am Abend weinte ich mich leise in den Schlaf. Wie konnte es nur so weit kommen?
Ein gebrochenes Herz zu haben, ist das schrecklichste, was ich je erlebt habe. Nun verstand ich, warum man so am Boden zerstört ist. Es fühlte sich an, als ob man meinen Körper ausgesaugt hätte und jetzt läuft einfach nur noch die leere Hülle herum. Einfach nur schrecklich.
Quälend langsam stieg ich aus meinem Bett. Vielleicht sollte ich heute zu Hause bleiben und krank sein. Aber nein, ich darf keine Schwäche zeigen, denn sonst hat Louis schon gewonnen und das wollte ich ihm nicht vergönnen. Außerdem brauchen mich Anna und Laura. Ich werde einfach so tun, als ob nichts passiert wäre. Das ist vermutlich das Beste. Natürlich werde ich Two Directions ignorieren.
Ich zog mich also an, frühstückte und ging dann zur Schule. Neben mir fuhr die Limousine zum Tor herein. Doch ich ignorierte sie und ging einfach weiter. Nach einiger Zeit ging Louis neben mir. Er hatte aber anscheinend denselben Plan, denn er sagte ebenfalls kein Wort. Als wir im zweiten Stock ankamen, sagte ich: „Es tut mir leid." Für einen kurzen Moment hat es dann so ausgesehen, als ob er stehen bleiben oder etwas erwidern würde. Doch dann ging er einfach weiter. Tja, ich habe meinen Teil getan. Der Rest wächst auf seinem Mist.
Natürlich erzählte ich Anna und Laura, was geschehen ist und diese meinten, dass sie mich nie wieder in die Nähe dieses Typen lassen. Gemeinsam beschlossen wir, dass Louis selbst schauen sollte, wie er zu einer besseren Note kommt. Ich werde ihm auf jeden Fall nicht mehr helfen.
In der großen Pause hing dann am schwarzen Brett, dass die Nachhilfe trotzdem stattfinden würde. Louis hatte es nicht einmal geschafft, mir das persönlich mitzuteilen. Warum sollte ich also morgen kommen? Der tickt ja nicht mehr richtig!
Auf jeden Fall besser gelaunt, als gestern, stand ich auf und ging zur Schule. Louis kann mir gestohlen bleiben. Ab heute werde ich Two Directions wieder hassen! Vor allem Louis! Seine Nachhilfe kann er sich sonst wo hinstecken. Von mir aus, fällt er halt durch. Kann mir doch egal sein.
Kaum kam ich zum Tor herein, gesellte sich ein Typ neben mich. Es war Louis. Aber da ich beschlossen hatte ihn zu vergessen, wa er für mich einfach nur ein Typ. Anscheinend hat er wieder einmal auf mich gewartet. „Hey", begrüßte er mich und tat so, als ob alles in Ordnung wäre. Ich sagte nichts. „Es tut mir echt leid, was ich getan habe", entschuldigte er sich. Stille! „Ignoriert du mich?", fragte er. Blitzmerker! Dieses Wort lag mir schon auf der Zunge. Trotzdem antwortete ich ihm nicht. „Komm schon, nicht schon wieder", beschwerte er sich. Mir doch egal. „Es tut mir wirklich leid", entschuldigte er sich noch einmal. Stille! „Was kann ich tun, damit du mir verzeihst?", fragte er mich. Ich wollte ihm schon eine bissige Antwort geben, doch ich biss mir noch rechtzeitig auf die Zunge. „Gut, dann muss ich mir selbst etwas einfallen lassen", meinte er und ich ging in meine Klasse. Na dann, lasset den Kampf beginnen! Leicht werde ich es ihm sicher nicht machen.
„Hast du heute Nachhilfe?", fragte mich Elisa. „Nein, ich habe keine mehr. Es hat keinen Sinn mehr. Das was er jetzt nicht kann, das wird er nie können", erklärte ich ihr. Elisa gab sich damit zufrieden und wandte sich ab.
Lachend verließ ich mit Anna und Laura die Schule. Vielleicht würde Louis auf mich warten, aber wahrscheinlich kommt er selbst darauf, dass ich nicht kommen werde.
Als ich gerade den Schlüssel in die Haustüre stecken wollte, bekam ich eine SMS. Sie war von einer unbekannten Nummer. Schnell las ich sie. Darin stand: „Hey, wo bist du?" Ich antwortete mit einem: „Wer bis du denn?" Welcher Idiot, dessen Nummer ich nicht habe, wollte das wissen? Keine zwei Minuten kam auch schon die Nachricht zurück. „Louis", stand darin. Woher hatte der denn meine Nummer? Wehe eine meiner Freundinnen hat sie ihm gegeben. Aus der mach ich Hackfleisch. „Bitte blockier mich nicht", kam auch schon die nächste SMS. „Wenn du nicht nervst, dann wird das nicht passieren. Eine Entschuldigung über Whatsapp kann ich allerdings nicht annehmen", schrieb ich ihm zurück. „Ist gut. Wo bist du?", fragte er noch einmal. „Zuhause und ich werde auch nicht kommen", antwortete ich ihm mit einem bösen Smiley. „Gut. Können wir zumindest, bis du mir verzeihst, normal miteinander schreiben? Du musst auch nicht mit mir reden. Nur schreiben. Bitte", bat er mich in der nächsten Nachricht. „Okay, aber wenn du gemein wirst werde ich dich blockieren müssen", erklärte ich ihm. „Gut, dann bis morgen", verabschiedet er sich von mir. Damit war unser Chat beendet. Millionen von Mädchen würden in Ohnmacht fallen, wenn sie erfahren, dass ein Junge aus Two Directions ihre Nummer hat. Aber mich ließ das völlig kalt. Soll er doch meine Nummer haben. Solange er nicht zu nerven anfängt, ist mir das völlig egal. Anna würde sagen, dass es ihr völlig Conchita Salami ist. Das ist unser Songcontest Gewinner vom Jahr 2014 und Anna vergöttert es beinahe. Ich finde es bescheuert. Sie/Er ist nämlich weder weiblich, noch männlich. Ein es eben. Echt doof.
Gut gelaunt stieg ich aus meinem Bett. Die Sonne schien vom Himmel und meine Laune war ganz oben. Man merkt echt, dass April ist. Gestern noch hat es geregnet und heute scheint die Sonne und es soll zweiunddreißig Grad Celsius bekommen. April, April, das Wetter macht, was es will. Alleine schon, weil heute Freitag ist, bin ich gut gelaunt. Morgen fängt das Wochenende an und wir haben nächste Woche nur Deutschschularbeit. Das heißt, dass ich fast nichts lernen muss und daher das ganze Wochenende lesen kann.
Glücklich ging ich zur Schule. Ich rechnete schon fast damit, dass Louis auf mich wartete, aber als ich in die Schule kam, war niemand da. Irgendwie stimmte es mich traurig. Heißt das etwa, dass er mich aufgegeben hat? Nein, das will ich gar nicht denken. Ich wollte ihn doch vergessen! Er sollte mir egal sein. Aber es ging einfach nicht, da er immer wieder durch meinen Kopf geistert.
Als ich in die Klasse kam, wurde es auf einmal rund um mich herum still. Verwirrt sah ich mich um. Was ist geschehen? Habe ich etwas falsch gemacht? Anna kam auf mich zu und meinte, dass alles in Ordnung sei. Dies glaubte ich ihr allerdings nicht wirklich. Dafür war es einfach zu still. Anna schob mich auf meinen Platz und dort lag ein rosa Brief. Wer schreibt mir bitte einen rosa Brief und dann auch noch in der Schule? Ich stellte meine Schultasche ab und öffnete ihn. Zwei Mal musste ich ihn lesen, um den Inhalt zu kapieren. Dort stand in schönster Schrift:
„Liebe Elizabeth,
Es tut mir wirklich leid, was geschehen ist und ich würde jede Möglichkeit nutzen, um es rückgängig zu machen. Leider hat noch niemand eine Zeitmaschine erfunden und deshalb könnte dies etwas schwierig werden. Deshalb würde ich alles tun, um es wieder gut zu machen. Wenn du mir einen kleinen Tipp geben könntest, wäre mir sehr geholfen. Aber du musst nicht und ich will dich zu nichts drängen
Dein Louis"
Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, dass er sich in mich verliebt hat. Denn welcher normale Junge kämpft um ein Mädchen, das ihm egal ist? Aber er ist nicht normal und deshalb glaube ich einfach, dass er nur nicht will, dass ich sein Ego verletze. Darum muss er sich bei mir gut stellen. Das ist die einfachste Erklärung. Einen Hinweis werde ich ihm natürlich nicht geben. Der Klasse erzählte ich, dass sich jemand bei mir entschuldigen wollte. Damit war sie zufrieden und sie wandten sich alle ab. Anna und Laura erfuhren natürlich die Wahrheit. Außerdem fragte ich sie gleich, ob eine von den beiden Louis meine Nummer gegeben hat. Sie schworen, es nicht getan zu haben und ich glaubte es.
Nachdem das geklärt wäre, konnte der Unterricht beginnen. Nach einem langen Schultag begann das Wochenende. Juhu!
Kurz nach zehn Uhr erwachte ich. Anna und Laura waren gestern noch mit ihren Jungs in unserer Disco. Sie hätten mich zwar gefragt, ob ich mitkommen wolle, aber ich habe abgelehnt. Ich hatte zurzeit überhaupt keine Lust, tanzen zu gehen und nach amüsieren war mir auch nicht zumute.
Nach dem Frühstück kontrollierte ich mein Handy nach Nachrichten. Ich entdeckte, dass ich tatsächlich eine hatte. Sie war von Louis und ich fragte mich, was er denn schon wieder von mir will.
Chat zwischen Louis und mir:
Louis: Hey, wie geht's dir?
Ich: Danke, es geht mir gut und dir?
Louis: Naja, eher nicht so gut.
Ich: Warum?
Louis: Es gibt da ein Mädchen, welches ich liebe. Es scheint allerdings so, als würde sie mich nicht mögen.
Ich: Das tut mir leid.
Louis: Schon gut, du kannst ja nichts dafür. Soll ich dir etwas von ihr erzählen?
Ich: Später vielleicht. Muss frühstücken gehen.
Louis: OK, bis später.
Chat Ende
Er hatte also ein Mädchen! Das Fräulein ist aber schön blöd, wenn es ihn nicht mag. Selbst ich! Habe mich in ihn verliebt. Schade eigentlich, dass mich meine erste große Liebe nicht liebt. Aber man kann nichts machen. Das ist der Lauf der Dinge. Man kann es auch Schicksal nenne, wenn man will.
Dann ging ich frühstücken und verbat mir jeden Gedanken an diesen Jungen. Es gelang mir allerdings nicht, denn immer tauchte er in meine Gedankenwelt ein. Jetzt fehlt nur noch, dass ich von ihm träumte. Das wäre die Höchststrafe!
Gestern habe ich mir noch viele Gedanken gemacht. Doch zu einem Ergebnis bin ich nicht gekommen. Ich musste Louis vergessen. Er hatte eine andere im Blick. Aber ich konnte es nicht und ich kann es schon gar nicht, wenn er dauernd mit mir schreibt. Diese SMS sind so und so die Qual, wenn du weißt, dass er eine anderen liebt und trotzdem DIR Nachrichten schreibt. Wenn ich in einem Liebesroman gefangen wäre, dann würde ich jetzt sagen: „Mein Herz blutet und immer, wenn eine neue Nachricht ankommt, ist es, als würde der Dolch in meinem Herzen umgedreht werden!“ Zum Glück bin ich keinem Liebesroman, sondern in der brutalen Wirklichkeit. Manchmal ist das echt besser. Aber manchmal wünscht man sich, dass es wirklich wie in einer Novelle vonstatten geht, denn dann wüsste man, dass es immer/meistens gut ausgeht. Ich kann mich nicht entscheiden, was besser ist. Nach dem Mittagessen läutet es an unserer Tür. Wie immer lieferten Iris und ich uns einen Wettstreit, wer zuerst dort ist. Dieser jemand darf dann die Tür öffnen. Heute war ich an der Reihe und somit nahm ich diesen Hörer, der Sprechanlage, in die Hand und hielt sie mir ans Ohr. „Ja?“, sagte ich. „Bin ich hier richtig? Ich suche eine Elizabeth Bauchinger“, meinte die andere Stimme. „Ja, die bin ich“, antwortete ich. „Darf ich herauf kommen?“, fragte die Stimme der anderen Seite. „Wer bist du?“, fragte ich. „Ich habe nichts bösartiges vor, aber ich kann dir leider nicht sagen, wer ich bin“, erklärte mir die Person. Ich betätigte den Türknopf und hörte, wie unten die Tür auf ging. Dann machte ich die Wohnungstür auf und wartete darauf, dass dieser jemand herauf kommt. Als ich dann Louis Gesicht sah, wollte ich die Türe schließen. Doch dann überlegte ich es mir doch anders. „Bitte mach die Tür nicht zu. Ich will dir etwas erzählen“, bat er mich. „Ich habe dir ja von dem Mädchen erzählt, welches ich liebe“, fing er an und ich wollte gar nicht wissen, was er weiter erzählen wollte und machte die Tür zu. „Nein, warte“, rief er. „Geh weg, Louis“, gab ich in einem Tonfall von mir, welcher keinen Widerspruch duldet. Danach hörte ich nur noch, dass sich Schritte entfernten und, dass die Tür unten ins Schloss fiel. Ich war am Boden zerstört. Wie konnte er mir das nur antun? Was habe ich ihm getan?
(Kleiner Tipp: Geht auf YouTube und gebt „Hard to say I´m sorry“ ein. Wenn dieses Symbol ☼ kommt, dann erst einschalten)
Gestern habe ich mich in den Schlaf geweint und deshalb war ich jetzt einfach nur fertig. Ich wollte Louis nie wieder sehen, denn er bringt mir nur Schmerzen und schlaflose Nächte. Von mir aus soll er doch mit diesem Mädchen zusammen gehen oder sich eine andere suchen. Das könnte in seinem Fall nicht so schwierig sein. Immerhin himmeln ihn Millionen von Mädchen an und den Rest kann er sich mit seinem Geld kaufen.
In der Schule musste ich eine langweilige Stunde Physik und eine durchaus interessante Stunde Chemie überleben und bereits nach diesen zwei Stunden war ich mit meinen Nerven am Ende. Jetzt musste ich aber noch sechs Stunden überleben. Vielleicht bekomme ich so eine Wunderkrankheit wie Laura M.
Ich habe doch tatsächlich alle acht Stunden überlebt ohne, dass ich jetzt ein Trauma habe. Langsam ging ich mit Anna und Laura nach Hause. Dorthin wollte ich nämlich nicht, da mich dort noch ein Berg Hausaufgaben erwartet.
Zuhause angekommen erlebte ich erst einmal einen Schock. Vor der Wohnungstür saß Louis mit einer Gitarre. Als er mich erblickte, fing er an zu spielen. ☼ Ich blieb gerührt stehen und hörte ihm zu. Nachdem er fertig gespielt hatte, blickte er mich an und sagte leise: „Ich hoffe du kannst mir verzeihen, aber ich liebe dieses Mädchen wirklich!“ Davon wollte ich nichts hören und deshalb drängte ich mich an ihm vorbei und ging in die Wohnung. Hinter mir fiel die Tür ins Schloss. „Warte, ich wollte dir noch etwas sagen“, rief er mir hinterher. „Ich will aber nichts über diese Mädchen hören“, schrie ich zurück. „Warum denn nicht?“, fragte er mich. „Weil,…, weil ich dich liebe“, gab ich von mir. Auf der anderen Seite der Tür kehrte Stille ein. „Es wäre nett, wenn du es niemanden erzählen könntest. Das wäre wirklich nett und jetzt geh“, sagte ich. „Nein“, kam es von draußen. „Warum denn? Was willst du noch hier?“, fragte ich. „Du bist das Mädchen“, meinte Louis. „Welches?“, gab ich verwirrt von mir. „Das ich liebe“, gestand er. Verblüfft hielt ich inne. Was hatte er gesagt? Er liebt mich? Schnell riss ich die Tür auf und er sah mich mit großen, traurigen Augen an. „Du liebst mich?“, hackte ich nach. „Ja Elizabeth, ich liebe dich“, erklärte er mir. „Ich dich auch“, flüsterte ich leise. Louis schloss mich in die Arme und hielt mich einfach nur fest. Leise weinte ich vor mich hin. „Shhh, alles wird gut, Elizabeth“, beruhigte er mich. „Sag Liz oder Lizzy zu mir“, meinte ich. „Dann sag du aber Lou zu mir“, antwortete er. Dann zog ich ihn in mein Zimmer und dort küssten wir uns. Es war wunderschön und ich wollte nichts anderes mehr tun. „Ich liebe dich, meine Lizzy“, sagte er liebevoll zu mir. „Ich liebe dich auch“, erklärte ich ihm.
Louis hat bei mir übernachtet und falls ihr jetzt fragen solltet, aber nein, es ist nichts passiert. Wir haben uns nur viel erzählt und sind irgendwann eingeschlafen. In der Früh erwachte ich, weil mir eine Hand eine Sträne aus dem Gesicht strich. Ich öffnete meine Augen und sah in das Gesicht von Louis. Es war also kein Traum gewesen! Louis und ich waren ein Paar und er liebte mich wirklich.
Gemeinsam standen wir auf und gingen frühstücken. Jetzt verstand ich Anna, Laura und Lara. Die Liebe macht echt glücklich und es ist das schönste, was ich je erlebt habe.
Hoffentlich hält es eine Zeit lang, denn es ist einfach zu schön.
Hand in Hand liefen wir in die Schule. Dort angekommen wurden wir von Fragen gelöchert und Louis erzählte stolz, dass wir nun ein Paar sind. Dieses Gerücht wird sehr schnell die Runde machen.
In der Mittagspause wusste es bereits die ganze Schule und spätestens heute am Abend wird es die ganze Welt wissen.
Louis wollte mit mir in der Mittagspause Eis essen gehen und als wir im Erdgeschoss ankamen starrten mich alle Mädchen böse an. Ein paar beschimpften mich sogar und ich begann zu zweifeln, ob es gut war, Louis Freundin zu sein. Ich ließ seine Hand los und erzählte ihm auf dem Weg zum Eisstand meine Zweifel. Er meinte, dass er mich versteht und, dass er etwas tun wird, denn er wird mich nicht gehen lassen.
Dieses Mal habe ich bei Two Directions geschlafen. Genau gesagt, habe ich bei Louis übernachtet. Die Villa hat sich wirklich verändert. Sie ist viel persönlicher geworden. Die Jungs haben mich mit offenen Armen aufgenommen und wir hatten gestern noch viel Spaß. Liam hat mich beiseite genommen und gemeint, wenn ich Lou verletze, dass er mir auch weh tut. Ich versicherte ihm, dass ich es völlig ernst meine und nach einem prüfendem Blick gab er sich zufrieden.
Louis und ich sind heute zusammen aufgestanden und dann in die Schule gefahren. Wir sind, mir zuliebe, mit dem Bus gefahren und Lou musste zugeben, dass es echt toll ist, einmal nicht mit der Limousine zu fahren.
Als wir in die Schule kamen sahen mich alle Mädchen hasserfüllt an. Ich schrumpfte förmlich unter diesen Blicken. Es war schrecklich! Aber angeblich hat sich Lou schon etwas ausgedacht. Er wollte es mir aber nicht verraten. Echt fies! Lou brachte mich zu meiner Klasse und verabschiedete sich dann mit einem Kuss. Anna und Laura nahmen mich sofort in Beschlag, denn sie wollte alles über gestern wissen.
In der großen Pause kam Lou zu mir und das fand ich echt süß. Wir gingen hinaus in den Pausenhof und redeten und zum Pausenende brachte er mich wieder in meine Klasse.
Kennt ihr Läufer? Nein? Das sind Zetteln, auf denen wichtige Informationen der Direktion stehen. Das Sekretariat gibt einer Lehrerin oder einem Lehrer diesen Zettel mit und diese liest es der Klasse, in der sie/er als nächstes unterrichtet, vor. Ein Schüler, aus dieser Klasse trägt ihn dann weiter in die nächste Klasse und so geht das immer weiter. Meistens trage ich sie weiter, denn es macht mir echt Spaß. Heute haben wir in der dritten Stunde einen bekommen. Darin stand, dass alle Schüler und Lehrer in der nächsten Stunde in den Vorhof gehen müssen.
Wir gingen also alle hinunter. In unserem Vorhof steht, an die Schule angebaut, unser Festsaal und darauf stand Louis mit einem Mikrofon in der Hand. Als er mich erblickte, schickte er mir ein Luftküsschen und ich schickte ihm eines zurück. Nach zehn Minuten waren endlich alle Klassen versammelt und Louis fing an zu reden: „Liebe Mitschüler, liebe Mitschülerinnen und sehr geehrte Professoren. Ich habe euch hier versammelt, um euch etwas Wichtiges mitzuteilen. Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich eine wundervolle Freundin. Diese fühlt sich allerdings unwohl an meiner Seite, da sie von allen mit Blicken getötet wird. Deshalb möchte ich sagen, dass jeder, der sie schief ansieht oder ihr etwas antut, es mit mir zu tun bekommt. Hat noch wer Fragen?“ Niemand meldete sich. Es war alles ruhig. „Gut, dann könnt ihr alle wieder gehen“, erklärte Louis und nach ein paar aufgeregten Sekunden verschwand die Menschenmasse wieder ins Innere der Schule. Während ich mit meiner Klasse hinauf in die Klasse ging, stand auf einmal Lou neben mir. Er erklärte mir, dass Liam das alles gefilmt und auf YouTube, Twitter, Facebook und Instagramm gestellt hat. Damit hoffte er, dass mich alle in Ruhe lassen. Er ist ja so süß!
Verliebt zu sein ist echt toll. Man fühlt sich so leicht und geborgen. Man hat immer etwas, wofür es sich lohnt aufzustehen und in den Tag zu starten. Es ist als hättest du Drogen genommen. Aber es ist wunderschön. Lou und ich haben beschlossen, dass wir so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Uns war aber auch wichtig, dass wir unsere Freunde nicht vernachlässigen. Denn falls die Beziehung auseinander bricht, bleiben uns nur noch unsere Freunde. Natürlich hoffen wir, dass wir länger oder gar für immer ein Paar bleiben. Aber wir können nichts garantieren.
Seit Louis gestern gesagt hat, dass alle mich in Ruhe lassen sollen, haben mir viele Mädchen gratuliert. Der Rest hat mich ignoriert. Das ist mir eigentlich egal, solange sie mich nicht blöd anmachen oder gemein zu mir sind. Es können mich so und so nicht alle mögen.
Lou weckte mich sanft mit einem Kuss auf die Nasenspitze. Ich finde ihn immer noch so süß, wie am Anfang. Bis ich dann aber aus dem Bett kam, dauerte es noch ein bisschen. Lou stand nämlich vor mir auf, ging zu seinem Schrank und zog sich in aller Seelenruhe sein T-Shirt und die Hose um. Als er sich dann umdrehte sah ich seine vielen Muskeln. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich immer näher an ihn heran rückte und deshalb fiel ich auf einmal auf den Boden. Lou lachte mich aus und verschwand im Bad. Meiner schönen Aussicht beraubt, zog ich mich schmollend um und ging in die Küche. Als Lou herunter kam schmollte ich noch immer. „Ach komm schon Lizzy, verzieh dein hübsches Gesicht nicht so“, bat er mich. Aber ich dachte gar nicht daran. Daraufhin kam er auf mich zu und gab mir einen Kuss. Der Bann war gebrochen und die Prinzessin konnte wieder lachen. Ich verstand Anna und Laura echt. Man konnte einfach nicht anders, als glücklich zu sein. Als Außenstehender sieht man nur zwei Turteltäubchen, die die Finger nicht voneinander lassen können. Wenn du dieses Gefühl einmal kennst, dann willst du es immer wieder haben.
Wir gingen in die Schule und wurden von allen möglichen Personen begrüßt. Seit ich mit Louis zusammen bin, bin ich beinahe so berühmt wie er. Ich weiß allerdings nicht, ob ich das gut finden soll.
Was gibt es schöneres als Liebe? Seit Montag schwebe ich wie auf Wolken und es ist wundervoll. Ich denke, dass es nichts Schöneres gibt. Seit Montag gibt es uns nur zusammen. Wenn ich nicht gerade bei meinen Freunden bin, bin ich bei ihm. Wir verbringen meistens den Nachmittag zusammen und die Nächte verbringen wir meistens bei ihm, da es dort keine Eltern gibt. Gestern habe ich ihn meinen Eltern vorgestellt und sie haben gar nicht so schlimm reagiert. Sie waren sogar ziemlich gelassen und das hat mich am Anfang ziemlich verwirrt. Louis und mein Vater haben dann ein Männergespräch geführt und sind lachend wieder aus dem Büro gekommen. Meine Mutter hat sich derweil eingebildet, dass sie mir alle über die Risiken erklären muss und ich habe immer nur genickt. Mit meinen Gedanken war ich allerdings bei Lou. Unser Wochenende wollen wir bei ihm verbringen. Doch ich habe ihn gebeten, dass nichts passieren wird. Er war einverstanden, da er mich zu nichts drängen will. Wir planen schon unsere Zukunft, doch immer nur eine Woche voraus. Immerhin sind wir erst fünfzehn und da kann noch viel passieren.
Gemeinsam gingen wir in die Schule und verabschiedeten uns an meiner Klasse. Das wird wieder ein harter Schultag werden.
Heute am Abend ging ich mit Anna und Laura aus. Lou wollte zuerst mitkommen, aber nachdem ich ihm versprochen hatte, dass ich nachher gleich zu ihm komme, war er einverstanden, dass ich alleine gehe. Schon gestern habe ich die Hälfte meiner Klamotten zu Lou gebracht und er hat die Hälfte seiner Sachen zu mir gebracht. Jetzt mussten wir nicht mehr unsere Sachen mitnehmen, wenn wir bei dem anderen übernachten.
Nach der Schule ging ich mit Anna und Laura zu mir nach Hause. Nachdem wir uns fertig gemacht hatten, gingen wir tanzen. Wir hatten massenhaft Spaß und lachten sehr viel. Um Mitternacht beschlossen wir, nach Hause zu gehen und somit verabschiedeten wir uns voneinander und ich ging zu Lou. Er empfing mich mit einem Kuss und beschwerte sich, dass ich so lange weg war. Daraufhin war ich ein bisschen sauer, da er ruhig ein paar Minuten ohne mich verbringen kann. „Ich bin nicht dein Schoßhund“, meinte ich beleidigt. „Aber du hättest nicht so lange weg bleiben dürfen“, gab er zurück. Das war der Auslöser. Ich schnappte mir eine Decke und legte mich ins Wohnzimmer. Als Lou kam und mich fragend ansah, sagte ich nur, dass er gehen solle und dann legte ich mich auf die Couch und schlief kurze Zeit später auch schon ein.
Gestern am Abend war unser erster Streit, seitdem wir ein Paar sind. Ich finde es schade, dass mir Louis so wenig Vertrauen schenkt. Das ist der Grundstein für jede Beziehung. Ohne Vertrauen ist man kein Paar.
Ich stand auf und ging in die Küche, um mir Tee zu kochen. In der Küche traf ich auf Niall und in der kurzen Zeit, die wir uns schon kannten, ist er für mich wie ein großer Bruder geworden. „Was ist denn, Kleines?“, fragte er auch sofort, als er mich erblickte. „Lou hat kein Vertrauen in mir“, heulte ich. „Ach, er wird sich schon beruhigen. Komm, gehen wir zu Resch&Frisch und essen ein Frühstück“, meinte er. Ich war einverstanden. Bevor wir losgingen legte Niall noch einen Zettel auf den Tisch, auf dem stand, wo wir sind, damit die anderen uns nicht vermissen. Dann konnte es endlich losgehen.
Nach einer Stunde und mit einem vollen Magen kamen wir wieder nach Hause. Nun war schon deutlich mehr Betrieb in der Villa und deshalb fiel es mir nicht auf, dass sich Niall aus dem Staub machte. Liam wollte sich unbedingt Toy Story ansehen und deshalb setzten Liam, Harry und ich uns vor den Fernseher und sahen einen Film nach dem anderen.
Irgendwann kam Niall herunter und verband mir meine Augen. Da ich wusste, dass er mir so und so nichts verraten wird, fragte ich ihn erst gar nicht. Wir gingen in den ersten Stock und dann blieben wir stehen. Eine Tür wurde geöffnet und ich wurde hinein geschoben. Hinter mir schloss sich die Tür wieder. Dann wurde mir die Augenbinde abgenommen und ich sah … nichts! Es war einfach zu dunkel. „Es tut mir leid“, flüsterte mir Louis ins Ohr. Ich erschauderte. „Was genau tut dir denn leid?“, fragte ich nach. „Das, dass ich dir nicht genug vertraut habe“, meinte er. „Schon gut, aber vertrau mir bitte in Zukunft. Sonst können wir keine Beziehung aufbauen“, bat ich ihn. Als Antwort küsste er mich und ich fasste das als ja auf. Wir verbrachten den ganzen restlichen Tag in Louis Zimmer und überlegten, wie wir unsere Beziehung so gut wie möglich meistern können. Wir bauten die Wünsche und Beschwerden von uns beiden ein und am Ende waren beide Seiten zufrieden und glücklich. Am Abend schliefen wir aneinander gekuschelt ein.
Ich erwachte, weil mich ein Sonnenstrahl in der Nase kitzelte. Heute war ich zum ersten Mal vor Louis wach und somit konnte ich mir sein Gesicht ganz genau ansehen. Er sah so süß aus, wenn er schlief. Als ich ihm eine Locke aus dem Gesicht streichen wollte, packte er meine Hand und ich kreischte auf. „Musst du mich so erschrecken?“, quietschte ich. „Ach, du bist so süß“, murmelte er und beachtete meine Frage nicht weiter. „Ich bin nicht süß“, meinte ich schmollend. „Doch, das bist du Lizzy“, erklärte er mir und gab mir einen Kuss. „Ich liebe dich“, sagte er. „Ich liebe dich auch“, gab ich zurück.
Danach zog er mich aus dem Bett und brachte mich ins Bad. Nach zwanzig Minuten war ich immer noch nicht fertig und deshalb klopfte Louis an der Tür. „Was macht ihr Frauen nur so lange im Bad?“, fragte er. „Wir machen uns für euch Männer hübsch“, erklärte ich ihm. „Du bist auch hübsch, wenn du aus dem Bett kommst", meinte er lachend. „Nein bin ich nicht", widersprach ich und schloss die Tür auf. „Wow", rutschte es Louis heraus und ich grinste triumphierend. Danach gingen wir in die Küche und Frühstückten.
Am Vormittag war geplant, dass wir den Pool einweihen und deshalb zog ich mir kurze Zeit später meinen Bikini an und ging auf die Terrasse. Die Jungs waren dort schon versammelt und warteten auf mich. Sofort kam Louis auf mich zu gestürzt und irgendetwas in seinen Augen sagte mir, dass er nichts Gutes vorhat. Tatsächlich schmiss er mich über seine Schulter, lief zum Becken und schmiss mich hinein. Als ich auftauchte lachten die Jungs alle. Na warte, das würde Rache geben. „Kannst du mir bitte heraus helfen, Lou?", bat ich zuckersüß. Er schnappte sich meine Hand. Doch anstatt mich hinauf ziehen zu lassen, zog ich Louis auch hinein. Wir gingen beide unter und unter Wasser küssten wir uns solange, bis uns die Luft ausging und wir auftauchen mussten. Es war der schönste Kuss meines Lebens. Den restlichen Tag hatten wir noch sehr viel Spaß am Pool. Zu Mittag haben wir dann alle zusammen gekocht und es hat ausgesprochen gut geschmeckt. Am Nachmittag lagen wir in der Sonne und aßen massenhaft Eis. Immer wieder musste mir Lou den Rücken eincremen und es war toll, denn meistens wurde daraus eine Massage. Es wurde ein sehr schöner Tag und ich wollte, dass es noch viele solche in meinem und Lous Leben geben wird.
„Trägst du bitte den Salat hinaus, Rose", bat ich meine Tochter. Heute machen wir eine Grillparty und Anna, Laura, Lara und deren Männer und Kinder sind eingeladen. Anna ist mit Pascal verheiratet und ist Chefin der PlusCity, des Lentia und des WestGate. Sie hat ein Kind namens Louis und ist zurzeit mit Zwillingen schwanger. Laura ist mit Christian verheiratet und hat eine Tochter namens Anna. Sie hat sich ihren Traum verwirklicht und ist Ärztin geworden. Ihr Mann leitet ein Unternehmen und verdient nicht schlecht. Lara ist mit Klemens verheiratet und hat einen Sohn namens Alex. Auch sie hat ein Medizinstudium hinter sich und nun ist sie Herzchirurgin. Klemens ist ebenfalls Arzt. Ich bin mit Louis verheiratet und habe zwei Kinder. Die Ältere, mit vier Jahren, ist Rose und der Kleine heißt Jack und ist drei. Wenn alles glatt läuft bekomme ich bald noch ein Mädchen. Ich habe Architektur studiert und habe uns die vier Villen geplant. Wir haben nämlich beschlossen, dass wir in eine Villensiedlung nebeneinander ziehen. Das haben wir gemacht, damit wir in Kontakt bleiben und, damit unsere Kinder jemanden zum spielen haben. Dadurch, dass Louis bei mir und den Kindern bleiben wollte, hat sich Two Directions aufgelöst und ist nun über die ganze Welt verstreut. Unsere Klasse von damals trifft sich etwa einmal im Jahr und tauscht Neuigkeiten aus. Sonja ist zum Beispiel eine berühmte Sängerin geworden und Laura Schr. ist Schauspielerin und auch sehr erfolgreich.
„Sicher Mama", antwortete Rose auf meine Frage von vorhin. Als sie draußen ist, klingelt es an der Tür. Jack, der schon fleißig im Haus herum läuft, schießt zur Tür. Er kann sie aber leider noch nicht öffnen und somit blieb mir nichts anderes übrig, als auch zur Tür zu gehen. Draußen standen Lara mit dem vier jährigen Alex an der Hand und Klemens. Ich begrüße sie und lasse sie dann herein. Alex stürmt sofort auf Rose zu. Die beiden sind wirklich gute Freunde geworden. Klemens geht hinaus zu Lou, um ihm beim Grill zu helfen und Lara hilft mir alles hinaus zu tragen. Kurze Zeit später kamen auch schon Laura, ihre zwei jährige Tochter Anna und Christian. Keine fünf Minuten später sind dann auch schon Anna, ihr drei jähriger Sohn Louis und Pascal da. Louis versteht sich super mit Jack und die beiden setzen sich auf den Teppich und spielen mit den Autos. Anna und ich haben ca. denselben Geburtstermin und dieser ist nicht mehr so weit weg.
Wir sitzen alle auf der Terrasse und essen das gegrillte Fleisch. Die Stimmung ist sehr gut, denn jeder erzählt lustig Sachen. Nach dem Essen verziehen sich die Kleinen, bis auf Anna, da diese noch zu klein ist, um etwas zu spielen. Die Erwachsenen bleiben sitzen und reden. So vergeht der Nachmittag und am Abend verabschieden sich die Anderen. Während Louis die Gartensesseln und den Tisch in die Gartenlaube räumt, bringe ich die Kinder zu Bett, da morgen wieder Schule ist. Danach gehen wir ins Schlafzimmer und schlafen aneinander gekuschelt ein. Es ist noch immer so, wie vor fünfzehn Jahren. Hoffentlich wird es für immer so bleiben. Mein Wunsch ist es, dass ich mit ihm alt werde.
The End!
Alex: Sohn von Lara und Klemens. (Epilog)
Andreas: Kenne ich nicht, aber er ist der Freund meiner Cousine Sophie.
Anna Harper: Meine beste Freundin und immer und überall dabei. Hat einen Freund, Pascal und wird während der Geschichte 16. Sie ist sehr nett, aber manchmal auch ziemlich anstrengend.
Anna Moser: Ein eher komisches Mädchen, welches in meiner Straße wohnt. Wir zwei haben allerdings nicht viel gemeinsam und mögen uns nicht sehr. Ihre besten Freunde sind Laura Muminovic und Yvonne Winter. Hat einen Freund.
Anna: Tochter von Laura und Christin. (Epilog)
Celin: Annas zweites Pferd, welches sie geritten hat, als Schoki nicht geritten werden konnte.
Christian: Netter Junge im Alter von 19 Jahren, welchen Laura in einem Café kennen und lieben gelernt hat. Freund von Laura.
Conchita Salami: Songcontest Gewinner aus dem Jahr 2014. Wird von Anna H. vergöttert.
Dschinnie: Mein Hund, welcher öfters durchdreht und dann durch die gesamte Wohnung stürmt. Sonst echt süß und knuffig.
Elisa Morgenstern: Es besteht die Chance, dass wir verwandt sein können, denn wir sind beide sehr verrückt. Sonst ist sie ein sehr nettes aber auch verfressenes Mädchen. Hat einen Freund.
Elizabeth, Sissie: Englisches Mädchen, welches das Partnermädchen von mir ist. Wir verstehen uns sehr gut und werden noch lange in Verbindung bleiben.
Eva Klainer: Jungscharleiterin, mag keine Kinder und geht in die Bakip.
Eva Pichler: Früher standen wir uns sehr nahe, doch jetzt haben wir uns voneinander entfernt. Anna Harper und sie kennen sich seit der Volksschule und sie sind immer noch gute Freunde. Hat einen Freund.
Felicity: Englisches Mädchen, welches das Partnermädchen von Anna ist.
Felix Aigner: Ein bisschen kindisch und er hat nichts bessere zu tun als Laura und mich zu ärgern. Seine Freundin ist Nina Himmel, ein Mädchen aus unserer Parallelklasse.
Felix Schneider: Ein kleiner Macho und manchmal ein bisschen kindisch und damit sehr nervig. Seine Freundin ist Sonja Rois und die beiden sind echt glücklich.
Frau Professor Bluminger, Tante Cornelia: Physiklehrerin und ein bisschen komisch. Bei ihr kannst du keine guten Noten bekommen.
Frau Professor Bruckner, Tante Elfi: Biologielehrerin, hat wahrscheinlich schon immer gelebt und kann Gedanken lesen.
Frau Professor Felix, Felixi-Omi: Mathelehrerin und manchmal ein bisschen schlecht gelaunt.
Frau Professor Hafer, Tante Doris: Geografielehrerin und eigentlich ganz nett.
Frau Professor Hammer, Tante Doris: Englischlehrerin und unser Klassenvorstand. Hat echt viele Freundinnen.
Frau Professor Niesl, Tante Cornelia: Chemielehrerin und hat echt eine einschläfernde Stimme. Am besten ist es, wenn du ihr nicht zuhörst, denn du kapierst es eh nicht und dann hast du gute Chancen nicht einzuschlafen. Neben ihr kannst du alles machen und ihr ist es egal.
Frau Professor Purzelberger, Tante Ingrid: Turnlehrerin und echt in Ordnung.
Frau Professor Wassinger, Tante Anita: Zeichenlehrerin und manchmal weiß sie selbst nicht was Richtig und was Falsch ist.
Günther: Freund von Elisa
Harry Malik: Mitglied von Two Directions. Hat einen Lockenkopf und ist bei seinen weiblichen Fans sehr beliebt. Hasst es, wenn jemand sein Ego verletzt.
Helena Stadler: Balletttänzerin und beste Freundin von Miriam Lechner und Laura Schnidlwurz. Ein komisches, aber auch nettes Mädchen.
Herr Professor Biermaier, Onkel Alfred: Musiklehrer, welcher klassische Musik liebt und unsere Namen immer noch nicht kennt.
Herr Professor Billa, Onkel Christian: Deutschlehrer, welcher gerne durch die Gegend schreit und am liebsten jeden Tag eine LZK machen würde.
Herr Professor Jungrichter, Onkel Andi: Religionslehrer und manchmal echt zum Schreien. Er kann sich über Sachen aufregen, die eigentlich ganz normal sind.
Herr Professor Liner, Onkel Rudi: Französischlehrer, welcher sich nicht mit elektronischen Geräten auskennt. Versucht zu verstehen, was in den Köpfen junger Mädchen vor sich geht. Bis jetzt gescheitert.
Herr Professor Prinz, Onkel Alex: Geschichtelehrer, welcher mit uns jede Stunde einen Film sieht und sehr nett ist.
Ich, Elizabeth, Liz, Lizzy: Ein junges 15 jähriges Mädchen, welches Two Directions nicht mag und ein „bisschen“ ironisch ist.
Ines: Die Tochter meiner Cousine aus Wien. Beschäftigt sich meistens mit meiner kleinen Schwester.
Iris: Meine überaus nervige kleine Schwester, welche immer den neuesten Klatsch kennt. Manchmal ist sie auch ganz nett.
Jack: Freund von Liane
Jack: Mein drei jähriger Sohn. (Epilog)
Jessie: Ein Mädchen aus meiner Straße, welches meine Freundin ist. Sie ist ein bisschen komisch und sehr Handy süchtig. Ihr Ex-Freund ist Niclas.
Jonas: Ich kenne den Typen nicht aber ich schätze einmal, dass er sehr nett und geduldig sein muss, denn sonst würde er nicht mit Laura S. zusammen sein.
Joya: Annas Hund, welcher ihrer Großmutter gehört hat und als diese gestorben ist, ist sie zurück zu Annas Onkel gekommen. Trotzdem geht Anna oft mit ihr spazieren, da sie sehr an Joya hängt.
Kathrin: Englisches Mädchen, welches das Partnermädchen von Laura Schr. ist.
Klemens: Ein Junge aus der Fünften, welcher sich ziemlich cool vorkommt. Laras Freund.
Lara Fischer: Auch eine beste Freundin von mir aber ein bisschen anders als Laura und Anna. Wir machen nicht so viel zusammen und können aber über alles miteinander reden. Sie hat einen Freund aus der Fünften, Klemens, und ist nicht ganz normal.
Laura Muminovic: Ein Mädchen, welches sich sehr cool vorkommt und Lehrer nicht besonders mag. Es ist nicht immer ganz einfach mit ihr. Ihre besten Freunde sind Anna Moser und Yvonne Winter.
Laura Schnidlwurz: Ein klein bisschen verrücktes Mädchen und beste Freundin von Helena Stadler und Miriam Lechner. Hat einen Freund.
Laura Schreave: Auch eine Freundin, allerdings vielleicht ein bisschen anders, wie Anna und Laura. Sie hat einen Freund namens Jonas und ist manchmal ein bisschen zickig.
Laura Stone: Meine beste Freundin und ebenfalls 15. Wir verstehen uns ziemlich gut und werden von den Lehrern oft verwechselt. Sie hat einen Freund namens Christian und macht mit Anna und mir so ziemlich alles. Sie liebt Once Upon a Time.
Liam Tomlinson: Mitglied von Two Directions. Wird von allen nur Daddy Direction genannt und ist der vernünftigste.
Liane Hausleitner: Klassensprecherin und meine „Cousine“. In Wirklichkeit sind wir wahrscheinlich nicht verwandt, aber wir wollen da nicht weiter nachforschen. Ihr Freund heißt Jack und sie ist wirklich nett.
Louis Payne: Mitglied von Two Directions. Der wahrscheinlich hübscheste Junge der Welt. Er hat mein Herz gestohlen und hat es nicht zurückgegeben. Ist echt süß.
Lucca: Junge aus meiner Jungschargruppe
Madame Bébé, Tante Natalie: Lehrerin aus Frankreich, welche Theater und Physik mit uns hat.
Magdalena: Tochter, der Freundin meiner Mutter. Ich versteh mich eigentlich sehr gut mit ihr.
Mary: Englisches Mädchen, welches das Partnermädchen von Lara ist.
Maxi: Junge aus meiner Jungschargruppe
Melina Krayic: Mädchen aus der Fadinger. Freundin von Vanessa, aber alleine ganz nett.
Merle Winkler: Ein Mädchen aus Deutschland mit ein bisschen komischen Manieren. Sonst ist sie ganz in Ordnung. Sie hat eigentlich die gesamte Klasse zur Freundin und deshalb möchte ich jetzt nicht alle aufzählen.
Miriam Lechner: Balletttänzerin und ziemlich beste Freundin von Laura Schnidlwurz und Helena Stadler. Ein eher ruhiges aber auch sehr gescheites Mädchen. Hat einen Freund.
Mirjam Wermut: Eine nette Person aber nicht übermäßig. Sie hat langes schönes Haar und ich würde jederzeit meines gegen ihres eintauschen.
Niall Styles: Mitglied von Two Directions. Isst für sein Leben gerne und ist ein bisschen komisch. Kommt aus Irland.
Niclas: Ex-Freund von Jessie und kommt sich super toll vor. Die paar Mal, als ich mit ihm telefoniert habe, haben mir echt gereicht. Er hat schon zwei Mal die Klasse wiederholt und ist immer noch nicht klüger geworden.
Oscar: Fußballspieler, welcher von Laura S. und ihrem Freund vergöttert wird.
Pascal Windsor: Er ist in Ordnung aber ein Gefühl sagt mir, dass ich ihm nicht trauen kann. Wenn ich mir einen Jungen aus der Klasse aussuchen müsste, dann würde ich wahrscheinlich ihn nehmen. Aber nur wenn ich gezwungen werde. Seine Freundin ist Anna Harper. Ein Prinz, der englischen Königsfamilie.
Raphael Wunderwuzzi: Einsamer Streber ohne Freundin. Manchmal denke ich echt, dass er in seiner Freizeit nichts anderes macht, als zu lernen, denn er weiß wirklich alles.
Rose: Meine vier jährige Tochter. (Epilog)
Samantha: Englisches Mädchen, welches das Partnermädchen von Anna ist.
Sara Mitrovic: Ein Mädchen aus der Fadinger, welches früher meine beste Freundin war, bis sie mich an ihr neuen „Freunde“ verraten hat. Kommt für zwei Wochen zu uns an die Schule.
Sarah: Meine Jungscharleiterin.
Schokoletta: Annas Pferd, welches ein Loch in der Sehne hatte.
Sonja Rois: Ich mag sie sehr gern, sie hat aber auch ihre Macken. Eine davon ist, dass sie ständig krank ist. Ihr Freund ist Felix Schneider und sie liebt, genau wie Laura St., Once Upon a Time.
Sophie Schwarz: Ein sehr neugieriges Mädchen, welches sich immer einmischt. Meistens tut sie auf erfahren, aber es gibt auch eine kindische Seite an ihr. Nicht unbedingt meine Freundin aber mit Liane Hausleitner, Elisa Morgenstern und Anna Harper versteht sie sich sehr gut. Hat einen Freund.
Sophie: Die Tochter meiner Cousine aus Wien, welche ich nur zwei Mal im Jahr sehe. Hat einen Freund namens Andreas.
Sue: Englisches Mädchen, welches das Partnermädchen von Laura St. ist.
Two Directions: Boyband, welche fast allen Mädchen der Welt den Kopf verdreht hat. Manche Lieder sind nicht schlecht aber sonst mag ich sie nicht wirklich.
Vanessa Popova: Mädchen aus der Fadinger, welches mich gehasst hat und mir das Leben schwer gemacht hat.
Yvonne Winter: Ein nettes Mädchen aber ziemlich ruhig. Meistens mit Anna Moser und Laura Muminovic zusammen.
Zayn Horan: Mitglied von Two Directions. Sieht ein bisschen komisch aus und achtet sehr auf seine Frisur.
Ich möchte mich bei all meinen Freundinnen bedanken, welche mir geholfen haben dieses Buch zu schreiben, indem sie mich immer wieder gedrängt haben, weiter zu schreiben.
Des Weiteren möchte ich meiner Klasse danken, dass ich zwei nette Jahre mit euch verbringen durfte und, dass wir viel Spaß hatten.
Ich möchte auch den Professoren danken, welche sich Mühe gegeben hatten uns etwas beizubringen und vielleicht daran gescheitert sind.
Zuletzt möchte ich mich natürlich bei allen bedanken, welche das Buch lesen, denn das bedeutet mir wirklich viel.
DANKE!
Autorin: Sandra Bauchinger. Ein Mädchen, welches in die Schule geht und gerne alles aufschreiben möchte, was in ihrer Schulzeit passiert ist. Sie ist in Linz geboren und lebt noch immer dort. Vielleicht wird sie einmal eine Autorin von vielen, vielen Büchern.
Tag der Veröffentlichung: 03.06.2015
Alle Rechte vorbehalten