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Einziges Kapitel

Ich Sehe.

 

Wachsam ziehe ich durch die Stadt, kreuze die Wege von etlichen Seelen. Sie atmen, gehen und reden, doch fehlt jede Tiefe.

Keine Beachtung für die Welt, die Wunder die sie umgeben.

 

Gefangen auf der Oberfläche, verloren, unterworfen der Illusion. Eine trügerische Realität. Ich darf sie nicht hassen, ich weiss, ich muss sie leben lassen.

Doch wie nehme ich hin, dass ich wie es scheint der einzige bin, der zu sehen versucht? Zu verstehen versucht.

 

Lass es sein oder du badest im Leid! Gib dich hin und  wehr dich nicht, du willst nicht das der Traum zerbricht.

Tu einfach so, als wüsstest du wie man lebt, wie man schlicht am Leben ist.

 

Dein Verstand, dein Körper glauben es dir. So kannst du wieder teilnehmen, dich einbringen in diese Farce.

Dieses Schauspiel, geboren aus Unbewusstheit. Lächerlich, lass es sein, das Leben. Du hast keine Wahl.

 

Oder willst du einen Kampf und dich quälen bis du nicht mehr bist, vergangen, zurück im Nichts?

 

 

 

 

Kein Entkommen.

 

Wieder erwache ich um 2 Uhr morgens. Die nächtliche Stille wird unterbrochen.

Ich höre die leisen Schritte auf dem kratzigen Teppichboden meines Zimmers. Es schlurft geifernd im Raum umher.

 

Bewegen kann ich mich nicht. Ich will es auch nicht. Die Schritte nähern sich.

Sein fauliger Atem legt sich über mein Gesicht und langsam verkrampft sich jeder Muskel in meinem Körper. 

Was soll ich tun? Durchdrehen und versuchen, aus meinem Zimmer zu flüchten? Es einfach hinnehmen? Seine Berührungen sind unerträglich.

Finger, lang und knochig, wie die, eines Toten.

 

Ich wage es nicht es anzusehen, weil ich fürchte komplett den Verstand zu verlieren.

„Bitte, lass mich in Ruhe!“ schreie ich in Gedanken. Sein Gesicht ist jetzt ganz nah an meinem.

Schweissperlen kullern mir über die Stirn und ich beginne zu zittern.

 

Kalter, stinkender Schleim tropft auf meinen Mund.

Ich ertrage es nicht mehr. „Was willst du von mir!?“ brülle ich, während ich hochschnelle und mich an die Wand presse.

Seine rundlich gelben Augen blitzen auf, erhellen die Dunkelheit und fokussieren mich.

 

Es stösst einen Schrei aus, der mein Innerstes erschüttert und pure Furcht in meinen Verstand hämmert. 

Betäubt von den Klauen, die sich in meine Eingeweide bohren, sehe ich zu wie es mich lechzend ausweidet.

Ich sitze in meinem Blut, spüre wie meine Augen zufallen und treibe ab.

 

Umgeben von bodenloser Finsternis.

 

 

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 01.08.2019

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