„Süße es wird Zeit für dich, mach dich Bett fertig“, dröhnt es auch der Küche. Lea ist darüber alles andere als begeistert. Sie will auch lange wach bleiben, so wie ihre Freunde und nicht um 20.00 Uhr ins Bett müssen. Wenn sie erstmal 9 Jahre ist, dann würde sie darum Kämpfen länger wach zu bleiben, das hatte sie sich fest vorgenommen. Lea ging ins Bad, putzte sich ihre Zähne, klatschte sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht und ging in ihr Zimmer. Dort wartete wie jeden Abend, mit ihrem Teddy in der Hand, die Mutter. Die Rollos waren schon herunter gelassen, die Bettdecke aufgeschlagen. Widerwillig krabbelte Lea in ihr Bett, Widerstand war zwecklos, das hatte sie in den letzten Wochen schon gelernt. „ Gute Nacht meine Süße, schlaf schön, hab liebe Träume“…. Lea wischte sich nach dem Kuss ihrer Mutter übers Gesicht und schaute grimmig, als diese das Zimmer verließ und die Tür hinter sich zuzog. „ Toll …, eine Hilfe bist du auch nicht!“, schmollte sie ihren Teddy an „ und wo hast du überhaupt schon wieder die Taschenlampe hin verbummelt?“ „ Immer versteckst du alles!“ Lea durchwühlte ihr Bett doch fand die Taschenlampe nicht. Das machte sie böse. Sie stand auf und kroch unter ihr Bett. „Teddy schon mal was von aufräumen gehört?“ zischte sie ihn an. Der Teddy gab keinen Laut von sich und Lea schnaufte als sie anfing zwischen ihren Spielzeug nach der Lampe zu suchen. Verärgert kramte sie etliche Sachen unter dem Bett hervor, als sie zusammen zuckte. „ Was ist das denn?“, „ Teddy komm schnell her, das musst du sehen!“ Lea stand auf, zog ihren Teddy zu sich und legte sich wieder unter ihr Bett. „ Schau dir das an, die Taschenlampe kann zaubern!“ An dem kleinen Stück Wand, tanzten zwei Figuren. Als sie Lea sahen, hörten sie schnell auf, es schien als würden sie sich schämen.“ Nicht aufhören“ bat Lea sie, „tanzt weiter“…. Die kleinen Figuren schauten einander an, nahmen sich gegenseitig an die Hände und drehten sich frohlockend im Kreis. Hinter ihnen wuchsen Häuser, Lea sah Bäume, ein kleiner Hund überquerte die Wand. Lea strahlte, sowas schönes hatte sie noch nie gesehen. Ein Sternenhimmel legte sich über die immer größer werdende Stadt, der Mond war schon bald ganz deutlich zusehen. Die Figuren tanzten immer schneller und immer wieder kamen neue dazu. Lea konnte die Freude in ihren farblosen Gesichtern, erkennen. Lea wusste nicht wo sie zuerst hinschauen sollte, alle tanzten wild durcheinander, sie sahen so glücklich aus. „ Lea?“….“Oh Mama, nun hast du sie alle weggescheucht“, „ Lea du hast geträumt, ich möchte dich nur ins Bett heben“….“Nein Mama, ich hab sie doch gese… Den Satz brachte die kleine Lea nicht zu Ende, war sie längst wieder eingeschlafen.
War alles nur ein Traum?
ENDE
Tag der Veröffentlichung: 22.12.2010
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