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Erstes Buch: Bella

Angst

Es war eine dunkle Gasse. Ich hatte Renesmee auf dem Arm und ging zügig den langen Weg entlang. Der Weg machte eine links Kurve, ich bog ab und da standen sie vor mir. Es mussten mindestens fünf gewesen sein. Sie standen vor mir, groß und mächtig und schauten mich durch ihre feuerroten Augen an. Sie fletschten die Zähne und wollten sich gerade auf mich stürzen. Da schnellte eine andere, ebenso weiße Gestalt vor mich. Sie stürzten sich auf die Gestalt. Die sofort zu Boden sank und als sie sank, erkannte ich wer es war. Edward! Er lag am Boden und zuckte vor Schmerz.

>>Bella? Bella??<<, Edwards wundervolle Stimme drang an mein Ohr. >>Bella,Liebste. Ist alles in Ordnung?<< Ich schüttelte meinen Kopf von den erschreckenden Bilder frei und drehte mich in die Richtung wo die Töne her kamen. >>Äh...was? Ja. Alles ok.<< Nun sah ich ihn. Er kniete vor mir und schaute mir mit besorgter Mine ins Gesicht. >>Es ist wirklich alles in Ordnung!<<, versicherte ich ihm erneut. Ich war froh das er meine Gedanken nicht lesen konnte und das Jasper nicht in der Nähe war. Er hätte meine Verwirrung gemerkt. >>Hast du etwa geträumt?<<, fragte Edward immer noch besorgt. >>Scheint so>>, ich schmunzelte. Richtig träumen konnte ich ja nicht mehr, seit ich ein Vampir war. Mit dem Schlaf waren auch die Träume hin fort. Das hier, war neu für mich. War es eine Vision gewesen? Oder ein einfacher Tagtraum? Aber wo durch sollte dieser ausgelöst worden sein? Ich wusste es nicht. Ich wusste genau so wenig was dieser schlimme Traum zu bedeuten hatte. Ich musste sofort mit Alice sprechen. >>Ich muss zu Alice!<<, flüsterte ich noch immer abwesend. >>Aber...<<, doch bevor er aussprechen konnte war ich schon weg. Meine Haare flogen von dem Wind nach hinten und legten die Sicht frei auf das große weiße Haus der Cullens, meiner Familie. Als ich die große Verandatür öffnete, stand Alice schon vor mir und streckte eine Hand aus. Als ich ihre Hand nicht ergriff, nahm sie sie einfach und zog mich mit sich wieder hinaus. Wir liefen lange, etwa eine Viertelstunde. Sie wollte wohl nicht das uns jemand hörte. Dann blieb sie plötzlich stehen und drehte sich zu mir um. >>Ich weiß alles<<, war das erste was sie sagte. Gut. Dann musste ich ihr das nicht alles erklären. >>Was hat das zu bedeuten Alice?<<, fragte ich verzweifelt. >>Ich weiß es nicht.<< Sie sah niedergeschlagen aus. >>Es kann sein das du eine Vision der Zukunft hattest.<< >>Aber ich bin doch nicht du!!<<, ich verstand nichts mehr. >>Ich sage ja auch nicht das es jetzt immer so sein wird. Ich glaube das du es nur gesehen hast weil es etwas sehr traumatisches und wichtiges in deinem Leben sein wird. Es wird alles verändern.<< Bei ihren Worten begriff ich erst, was sie damit meinte. Edward würde sterben. Es würde mein Leben verändern. Ich merkte wie mir der Boden unter den Füßen weg sackte. >>Wa....was....?<< >>Schon gut Bella. Es wird alles gut. Es muss ja nicht so kommen.<< Alice hatte sich neben mich gesetzt und rieb mir den Rücken. >>Was soll ich nur Edward und Renesmee sagen? Und Carlisle,Esme, Emmett,Jasper,Rosalie?<< es drehte sich alles in meinem Kopf. Was sollte ich bloß tun? >>Bella es ist besser wir sagen ihnen vorerst nichts davon. Sie würden sich nur viel zu viele Sorgen machen. Außerdem kann Edward deine Gedanke eh nicht lesen also dürfte es für dich ein leichtes werden. Ich werde meine Gedanken einfach beschäftigen wenn er in der Nähe ist.<< >>Und was ist mit Jasper? Er wird merken das wir beide nicht normal sind. Er wird merken das wir etwas verheimlichen.<< Alice verzog das Gesicht. >>Wir müssen uns zusammen reißen Bella! Das sind wir den anderen Schuldig!<< Ich nickte nur. Ich musste ihn, ihn und die anderen belügen. Das, was ich am wenigsten konnte musste ich nun tun um sie zu schützen. >>Nun komm, wir gehen zurück zu den anderen. Sonst werden sie noch misstrauisch>>, sie nahm meine Hand und zog mich hoch. Dann rasten wir zusammen den ganzen Weg zurück zum Haus. Als wir nur noch ein paar Kilometer entfernt waren blieb Alice stehen und sah mich fragend an. >>Alles okay? Du musst dich zusammenreißen, denk daran!<< Ich nickte nur. Sie schaute mir noch einmal eindringlich in die Augen, dann liefen wir zum Haus. Als wir herein kamen, saßen alle schon versammelt am Küchentisch. >>Was ist denn hier los?<<, fragte Alice bewundernswert heiter und überrascht. >>Wir haben euch erwartet<<, sagte Carlisle. Ich musste schlucken. Wussten sie es? Waren sie uns hinterher gelaufen und hatten uns belauscht? Ich merkte wie die Panik in mir aufstieg. >>Bella ist alles in Ordnung?<<, fragte Jasper und kam auf mich zu. >>Nein, nein! Alles in bester Ordnung<< Ganz ruhig Bella, nicht aufregen. Nicht aufregen, NICHT AUFREGEN!!! Ich sagte es mir immer wieder in meinen Gedanken. Es dauerte nicht lang und ich hatte wieder die Kontrolle über meine Gefühle. Als meine Gedanken wieder frei waren, fiel mir auf das sich Alice zu den anderen gesetzt hatte. Um nicht aufzufallen setzte ich mich ebenfalls. Auf den einzigen freien Platz: Neben Edward. Na super, das kann ja was werden! Er schaute mir prüfend ins Gesicht. Ich sah ihm an das er eine menge Fragen hatte und es kaum erwarten konnte mit mir allein zu sein um sie mir zu stellen. Und da hatte sie mich wieder: Die Angst.


Lügen

Das Gespräch, dass ich erwartet hatte, kam nicht. Wir saßen alle einfach am Tisch und schauten uns an. Ich wäre am liebsten schreiend davon gelaufen, weil ich es nicht mehr aushielt. Die prüfenden Blicke von den anderen auf mir. Doch das ging natürlich nicht. Wäre ich nun aufgestanden und gegangen hätten sie erst recht Verdacht geschöpft und vielleicht wäre mir Edward gefolgt.

>>Ich geh mal nach Nessie gucken!<<, sagte ich als ich es schließlich nicht mehr aushielt. Das war ein guter Plan, wenn ich nach ihr sehen würde wäre das nichts auffälliges. >>Ich komme mit<<, Edward neben mir erhob sich. Nicht doch! Ich schaute verzweifelt zu Alice hinüber, sie verstand. >>Ach ich habe gerade auch nichts zu tun und Nessie wird sich bestimmt freuen mich zu sehen<<, sie erhob sich ebenfalls und hakte sich bei mir ein. Zusammen rannten wir die Treppen empor, in den 2 Stock. Dort, in Renesmee´s Zimmer erwartete uns ein schlafender Jacob. >>Meine Güte, das er es immer übertreiben muss.<< Aber Jacob war mir gerade egal. Ich wollte nur zu meiner Tochter. Wenn ich sie im Arm hatte, fiel es mir viel leichter ruhig zu bleiben. Zu meinem verstärkten Glück schlief sie. Ich nahm sie aus ihrem Bettchen und setzte mich mit ihr auf das daneben stehende Sofa. Ich hatte es mir angewöhnt mich hin zu setzen wenn ich Renesmee auf dem Arm hatte. Als ich sie sah, wie sie so in meinen Armen vor sich hin schlief, wurde ich ein wenig neidisch. Sie hatte es gut. Sie konnte schlafen, träumen. Einfach alles für eine Weile vergessen. Wie gern hätte ich in diesem Augenblick mit ihr getauscht. Gerade als ich mir ihre Hand ans Gesicht legen wollte kam Jasper herein. >>Alice, ich wollte jagen gehen. Kommst du mit?<< Alice drehte sich zu mir und schaute mich fragend an. Ich nickte. Jetzt wo ich bei Renesmee war, würde ich es schaffen Edward glaubhaft an zu lügen. >>Okay, ich komme.<< Und mit diesen Worten rasten Jasper und Alice aus dem Haus. Ich wandte mich wieder meiner Tochter zu und legte schnell ihre Hand an mein Gesicht. So hatte Edward erst gar nicht die Gelegenheit ein Gespräch an zu fangen. Doch mit dem was er nun tat hatte ich nicht gerechnet. Er kam auf mich zu und entriss mir Renesmee, dann legte er sie zurück in ihr Bett. >>He?! Was soll das?<<, fragte ich empört. >>Wir müssen reden Bella<< >>Das hat auch Zeit bis nachher<< Ich ging erneut zum Bett und wollte Nessie gerade nehmen, da war sie schon wieder weg. Edward hatte sie sich geschnappt. Dann rannte er nach unten und übergab sie, laut meiner Ohren, an Esme. Sofort war er wieder bei mir. Das ganze hatte keine 2 Sekunden gedauert. >>So!<<, sagte er zufrieden. >>Was ist bloß los mit dir?! Darf ich nun nicht einmal meine Tochter in den Arm nehmen?<< >>Aber natürlich darfst du, aber ich möchte mit dir reden und zwar alleine.<< Nun war ich sauer. Ich war so sauer, wie ich es noch nie zuvor auf ihn war. Um nichts unüberlegtes zu machen setzte ich mich erneut auf das Sofa und schlug die Beine übereinander. >>Und worüber möchtest du mit mir reden?<< motzte ich drauf los. Er setzte sich neben mich und schlang seinen Arm um meine Hüfte. Ich schaute weg. >>Was ist los, Bella?<<, fragte er zärtlich. Oh nein! Er versuchte es also auf diese Weise. Nein mein Freundchen diesmal kriegst du mich nicht rum! Widerstreben drehte ich den Kopf zu ihm. >>Was soll schon sein?<< >> Was los sein soll?<<, nun klang er wütend >>Bella du verhältst dich im äußersten Maße komisch! Du gehst mir aus dem Weg und bist die ganze zeit nervös.<< Nun stand er auf und kniete sich vor mich. Er schaute mir tief in die Augen um zu ergründen was in mir vorging. Doch ich blieb hart. Es ging um ihn, ich musste hart sein um ihn, das wichtigste meines Lebens zu schützen. >>Also...?<<,es schwang Hoffnung in seiner Stimme mit. Wieso musste er es mir so unnötig schwer machen ihn an zu lügen? Ich biss mir auf die Zunge. Dann beugte ich mich vor und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund. >>Es ist alles in Ordnung, wirklich!<< Ich lief aus dem Zimmer.


Die nächsten Tage waren genau so schwierig für mich. Ich fühlte mich hilflos und schlecht. Hilflos, weil ich niemanden hatte der mich stützte. Schlecht, weil alles was ich sagte reine Lüge war. Es war einfach schrecklich immerzu lügen zu müssen. Doch es ging nicht anders und das musste ich im Hinterkopf behalten. Zu meinem Verdruss war Alice mit Jasper für eine weile nach Denali zu Tanyas Familie gereist. So blieb also alles wieder an mir hängen. Weil Edward und die anderen immer öfters fragten was mit mir los sei, zog ich mich mehr und mehr zurück. Fast den ganzen Tag lief ich durch den Wald und dachte über die ganze Sache nach. Ob es wirklich richtig war niemandem etwas von meiner Vision zu erzählen? Nach kurzem überlegen kam ich zu dem Entschluss das es wirklich besser ist. Sonst würden sich die anderen nur Sorgen machen und Edward würde durch ihre Gedanken auch ganz schnell bescheid wissen. Was sollte ich nur tun? Ich wollte nicht mehr lügen! Wollte mich nicht mehr zurück ziehen müssen! Und Gott verdammt ich wollte das Edward wieder glücklich sein konnte! Denn seit ich ihm etwas verheimlichte, das wusste er. Hatte ich ihn nicht ein einziges Mal lächeln sehen. Selbst Renesmee war nicht mehr so fröhlich. Ich fühlte mich auf einmal noch schlechter, denn irgendwie war das ja alles meine Schuld. Wegen meiner Lügerei hatten alle schlechte Laune, aber was noch viel schlimmer war: Wegen mir würde Edward sich in Gefahr begeben und leiden! Schrecklich leiden! Ich musste etwas unternehmen, damit es nicht so kommt. Edward durfte nicht leiden. Nicht wegen mir! Also gab es eigentlich nur einen Weg...


Die Flucht

Es war 18:00 Uhr. Genau die richtige Zeit. Alle würden bei Renesmee sein und dabei zu schauen wie Carlisle sie misst und wiegt. Es war der perfekte Moment um meinen Plan in die tat um zu setzen. Also lief ich in das Haus meiner kleinen, geliebten Familie. Meinem größten Schatz. Ich rannte geradewegs in das Umkleidezimmer. Hektisch riss ich die Schubladen auf und stopfte ein paar Kleidungsstücke in einen Rucksack. Dann nahm ich mein Portmonee und die Kreditkarte. Als alles gepackt war und ich wollte gerade heraus stürmen, überfiel mich bei dem Gedanken an Edwards Gesicht wenn ich nicht mehr wiederkommen würde, die Traurigkeit. Ich musste ihm einen Brief hinterlassen, damit er sich keine Sorgen machte. Also lief ich zum Tischen im Flur wo immer Briefpapier lag. Ich ergriff einen der Zettel und einen daneben liegenden Füller und kritzelte drauf los:

>>Edward<<,schrieb ich und begann zu schluchzen.

Ich liebe dich. Aber ich muss weg, ich habe gesehen das ich dich ins Unglück stürzen werde und du verletzt wirst. Deshalb war ich so komisch in letzter Zeit. Also muss ich fort, es ist besser so. Bitte suche mich nicht. Ich weiß, es wird nicht leicht, aber glaube mir, mir geht es da nicht anders. Die Zeit wird die Wunden heilen. Also warte nicht darauf das ich zurück komme. Es ist endgültig. Pass auf dich auf. In Liebe, Bella.

Um es mir nicht doch noch einmal anders zu überlegen und ihm bescheid zu sagen, faltete ich schnell den Zettel und legte ihn in den Umschlag. Ich würde ihn einfach hier auf der Kommode liegen lassen. Edward würde ihn schon finden. Also stürzte ich so schnell wie möglich aus dem Haus. Ich hatte keine Ahnung wo ich hin wollte, nur das ich weit weg musste. Das er mich nie wieder finden darf damit er ein friedliches, endloses Leben führen kann. Ich lief durch den Wald. Schneller und schneller, die Bäume rauschten an mir vorbei und ich merkte wie in meiner Kehle ein Schluchzen aufstieg. Hätte ich weinen können würde ich in tränen ausbrechen. Doch es ging nicht und das war furchtbar. Ich wollte weinen, ich wollte traurig sein, doch es ging nicht. Als ich merkte das ich nicht mehr in Forks war wurde ich langsamer. Bis ich schließlich stehen blieb und mich auf den Boden legte. Es erinnerte mich an den Tag aus meinem Menschlichen Leben. An den Tag als Edward mich verlassen hatte. Damals hatte ich genau so auf dem Boden gelegen und gedacht er würde nie wieder kommen. Ich würde nie wieder in sein perfektes Gesicht sehen können. Damals, war es anders gekommen. Doch diesmal würde es endgültig sein. Denn dieses Mal war ich die Jenige die den anderen verlassen musste und ich würde nicht zurück kehren. Ich merkte wie die Nässe des Bodens sich langsam in meine Kleidung saugte. Doch ich wollte nicht aufstehen, wollte nicht laufen, nicht denken und vor allem: wollte nicht leben. Doch es wahr ihm gegenüber nicht fair mein Leben zu beenden wenn er sich weiter durchs Leben quälen würde. Ich würde leben und ihn irgendwann, irgendwann und egal wie lange es dauerte. Ich würde ihn irgendwann vergessen. Doch jetzt musste ich erst einmal weg von hier, in ein anderes Leben um ihn vergessen zu können. Doch wo sollte ich hin? Wenn ich zu Tanya und ihrer Familie gehen würde würden mich die anderen schnell finden. Außerdem ist ihr Leben dem der Cullens sehr ähnlich. Es würde mich nur wieder an sie erinnern. Als Nomade, alleine zu reisen kam auch nicht in frage. Ich hasste nichts mehr als allein zu sein. Außerdem brauchte ich ein zu hause ich konnte nicht mein ganzes Leben – oder eher gesagt meine ganze Existenz – lang reisen. Ich weiß nicht wie lange ich auf dem nassen Waldboden lag aber nach einer Zeit, rappelte ich mich wieder auf und befahl mir weiter zu laufen. Die anderen durften dich nicht finden. Also lief ich wieder los. Ich war nicht halb so schnell wie sonst. Gelähmt von der Trauer die ich vermochte. Ich hatte alles falsch gemacht. Es war ein Fehler gewesen mich in Edward Cullen zu verlieben. Es war ein Fehler gewesen ihn zu heiraten und es war verdammt noch mal ein Fehler gewesen bei ihm zu bleiben. Doch nun würde ich für all diese Fehler büßen. Ich würde ihm ein glückliches und sorgenfreies Leben ermöglichen. Genau so auch Renesmee, sie war viel sicherer ohne mich. Früher hatte er immer zu mir gesagt, er sei gefährlich. Doch es ist anders, anders als ich es selbst gedacht hätte. Ich war die Gefahr!


Die Volturi

Ich rannte schon eine ganze Weile – 2 Tage. Meine Kleidung war inzwischen zerrissen und dreckig. Meine Haare zerzaust und meine Schuhe durch. Ich musste mich umziehen, also suchte ich nach einer Stadt oder einem Dorf. Es dauerte auch nicht all zu lange da türmten sich vor mir große Stadtmauern auf. Ich erschrak, denn diese Stadt war mir nur all zu bekannt. Ich war in Italien, aber nicht nur das. Ich war in der Stadt der Volturi gelandet. Als ich ihren Namen dachte, viel es mir wie Schuppen von den Augen. Wieso war ich da nicht gleich drauf gekommen? Die Volturi hatten mir vor längerer Zeit angeboten ihnen zu folgen. Damals hatte ich es zähnefletschend abgelehnt. Doch nun, war vieles anders. Ich könnte zu ihnen. Ich könnte mit der mächtigsten Familie der Vampire ziehen. Mir kam die Vorstellung auf einmal genau richtig vor. Ich würde mein Leben von Grund auf ändern. Aber sollte ich auch meine Ernährung ändern? Nein! Ich konnte auch bei ihnen sein und meine jetzige Ernährung bleiben. Ich wollte kein Monster sein. Aber erst einmal musste ich mich umziehen. So konnte ich ihnen doch nicht unter die Augen treten! Also machte ich mich auf die Suche nach einer Toilette. Es wimmelte in der Stadt nur so von Cafés und Restaurants, also war es nicht sehr schwierig. Ich ein Restaurant namens: Bella Italia. Bei dem Namen kicherte ich. Doch ich beschäftigte mich nicht lange mit dem Gedanken sondern öffnete die Eingangstür. Es war ein kleiner, aber gemütlicher Raum. Die Wände waren Sandfarben und der Boden war mit dunklen Laminat verlegt. Die Möbel waren alle ebenfalls in Braun tönen gehalten. Es war ein harmonisch. In der linken Ecke des Restaurants war ein Schild auf dem „WC“ in feiner Schrift geschrieben stand. Ich lief auf die Tür hin zu, jetzt hatte ich es doch eilig endlich zu den Volturi zu gehen. Als ich endlich auf der Toilette war, zog ich mich schnell um. Innerhalb ein paar Sekunden war ich ganz neu gestylt und hatte saubere Klamotten an. Also packte ich die dreckigen Sachen zurück in den Rucksack und machte mich auf den Weg zum Palast. Zum Glück regnete es und der Himmel war von dicken, grauen Wolken belagert. So musste ich nicht aufpassen das mich die Sonne nicht erreichte. Der Weg war frei. Ich lief an unzähligen Läden und alten Häusern vorbei. Für die ich aber wenig Interesse hatte. Ich wollte nur noch zum Palast. Ich schreckte auch etwas zurück als ich merkte wie besessen ich von meiner neuen Idee war. Wurde ich jetzt etwa wie die Volturin? Kalt und gefühllos? Mich durchzuckten die Zweifel. Wurden die Cullens es mir übel nehmen wenn ich mich ihnen anschloss? Ich hoffte nicht und öffnete voller Hoffnung die große Eingangstür des Palastes. In der Eingangshalle stand eine Frau hinter einem Tresen und schaute mich fragend an. >>Was kann ich für sie tun?<<, fragte sie fachmännisch. >>Ich möchte zu Aro,Carius und Markus.<<, erwiderte ich genauso höflich. Nun sah die Frau erstaunt aus. >>Eigentlich geht das nicht<< >>Dann sagen sie ihnen Isabella Cullen<<, bei meinem Nachnamen musste ich mich anstrengen meine Stimme nicht versagen zu lassen,>>möchte sie sprechen.<< Ich war mir sicher wenn sie meinen Namen hörten würden sie mich sofort zu ihnen lassen. >>Nun gut.<<, die Frau hinter dem Tresen schien beleidigt zu sein. Sie nahm den Hörer von einem Telefon das auf dem Tresen stand und wählte eine Nummer. Dann tuschelte sie etwas hinein, es interessierte mich nicht. Also hörte ich nicht richtig hin. Erst als ich neben mir ein Räuspern hörte, wurde ich hellhörig und wandte mich wieder der Frau zu. >>Folgen sie mir<< Auf diese Worte hin ging sie im menschlichen Tempo den Gang entlang, in die Richtung eines Aufzugs. Sie stieg ein und wählte eine Taste die mir unmissverständlich klar machte das wir in den 5 Stock fahren wollten. Als wir dort angekommen waren stieg ich aus. Doch die Frau folgte mir nicht. Sie zeigte nur auf die große Tür vor mir. Dann schloss sich der Fahrstuhl wieder und ich war allein. Nun hatte ich doch etwas Angst. Waren sie sauer auf mich wegen der letztmaligen Begegnung? Ich hoffte nicht, riss mich zusammen und klopfte an die große Tür. Doch statt einer Antwort öffnete ein kleiner Mann im Smoking mir die Tür und wies mich mit einer Handbewegung an einzutreten. Ich folgte dem und trat in den mir nur all zu bekannten großen, hellen, Trohnsaal. Wie immer wenn ich ihn sah, überfiel mich das Gefühl, irgendwie unbedeutend zu sein. Der Raum war so groß und prunkvoll das man selbst nicht weiter aufgefallen wäre. Aber natürlich bemerkte mich Aro sofort. Er saß auf einem der drei, großen, hölzernen Thron. >>Willkommen, Isabella!<<, begrüßte er mich mal wieder viel zu freundlich. >>Hallo Aro<< antwortete ich in dem selben, freundlichen Ton. Ich machte ein paar Schritte in seine Richtung. >>Was führt dich zu uns? Und dann noch allein.<<, er schien verwundert. Kein Wunder. Vor ein paar Tagen war es mir noch unvorstellbar gewesen ohne Edward irgendwo hin zu gehen. >>Ich habe über dein Angebot nachgedacht und mich entschieden, mich euch an zu schließen<< Ich schaute Aro prüfend ins Gesicht um jede Regung zu bemerken. Eine Reihe Emotionen liefen über sein Gesicht. Erst blankes Erstaunen, was sich dann schnell in große Freude verwandelte. >>Es freut mich, dass du es dir anders überlegt hast. Natürlich werden wir dich bei uns aufnehmen...<<, er wollte gerade los sprudeln da kam ich ihm da zwischen. >>Aber unter einer Bedingung<<unterbrach ich ihn. Sein Gesicht verwandelte sich wieder in Verwunderung, doch die Freude war immer noch nicht ganz aus seinem Gesicht gewichen. >>Eine Bedingung?<< >> Naja eher gesagt zwei. Erstens, ich darf meine jetzige Ernährung beibehalten und weiterhin Tiere jagen. Zweitens, Edward und die anderen Cullens dürfen nicht erfahren das ich mich euch angeschlossen habe und bei euch bin.<< >>Aber natürlich. Deine Ernährung ist kein Problem! Aber ich wundere mich das du nicht möchtest das dein Familie davon weiß. Hast du ihnen denn nichts gesagt?<< er kam langsam auf mich zu. >>Nein. Und ich möchte das es auch so bleibt.<< Ich hatte keine große Lust das Thema weiter auszubreiten. Die anderen sollten so weit es ging da raus gehalten werden. Ich schaute erneut zu Aro, der mir nun sehr nah stand. >>Nun gut. Wie du wünschst.<<, er schien wirklich einverstanden zu sein. >>Also dann... Herzlich Willkommen in der Familie, Isabella!<<


Buch 2: Alice

Unvorstellbar

>>Das kann nicht sein! So etwas würde sie nie tun! Ich muss mich geirrt haben!!<<, war das einzige was ich auf der ganzen Reise sagte. Ich hatte es gesehen, Bella würde flüchten. Sie würde weg laufen, mit der Absicht nie wieder zu kommen. Aber es war so abwegig! Sie würde uns doch niemals verlassen!! Das hatte ich bisher jedenfalls immer gedacht. Ich war schon auf dem Weg nach Hause. Ich musste sie einfach aufhalten. Sie konnte doch wegen einem kleinen Problem nicht einfach davon laufen?! Sie wusste nicht was sie uns damit antat, was sie Edward damit antat!! >>Alice beruhige dich. Es wird alles gut. Wir finden sie.<<, Jasper versuchte mich mit Worten zu beruhigen. Als er merkte das es nichts nützte, versuchte er es anders. Ich spürte wie mich die Ruhe durchströmte. Danke, dachte ich. Laut hätte ich das natürlich niemals gesagt. Mit der Ruhe in mir, war es leichter meine Geschwindigkeit zu erhöhen. Ich konzentrierte mich mit aller Kraft darauf meine Beine schneller zu bewegen. >>Wir werden schon rechtzeitig da sein<< Jasper lies nicht locker. >>Ach ja?! Werden wir das?! Da bin ich mir aber nicht all zu sicher und bin ich nicht die Hellseherin von uns beiden?<< Meine Stimme klang etwas zu grob. Ich sah wie verletzt Jasper mein Tonfall hatte. >>Tut mir leid<<, sagte ich,>> es ist nur so schwer für mich. Wenn ich nicht rechtzeitig komme... was soll ich Edward nur sagen? Oder Carlisle, Esme,Emett und Rosalie? Jacob? Oder Renesmee? Es ist allein meine Schuld wenn sie weg ist.<< >>Das ist doch nicht wahr, Alice. Es ist ihre Endscheidung gewesen. Daran hättest du ncihts ändern können.<< >>Aber ich hätte es früher sehen können. Dann würden wir jetzt nicht zu spät kommen.<< Er antwortete nichts. Man hörte nur das rauschen der Luft, die an uns vorbei flog.


Ich hätte schwören können das wir schon seit Tagen unterwegs waren, so lang kam mir das alles vor. Doch die Nacht war noch nicht einmal ganz eingebrochen. Also mussten es erst ein paar Stunden gewesen sein. Ich überlegte einen Moment ob ich erst zu den anderen gehen sollte, aber es war nun wichtiger Bella auf zu halten. Also lief ich zu ihrem Haus. Doch es war zu spät. Sie war weg. >>Mist!!<<, entfuhr es mir. Ich war nicht schnell genug gewesen. Es war vorbei. Sie war womöglich schon über alle Berge. >>Mist, mist,MIST!!!<<, ich schlug gegen die Wand. Außversehen war es etwas zu stark, die wand bekam eine Delle. >>Alice!<<, Jasper schien wirklich erschrocken. >>So kenne ich dich gar nicht. Hör auf dir die Schuld zu geben. Lass uns zu den anderen gehen und es ihnen sagen.<< Mich durchzuckte der Schreck bei dem Gedanken daran es den anderen sagen zu müssen. Gab es keine andere Lösung? Musste ich ihnen so weh tun? Ich könnte natürlich sagen ich habe keine Ahnung wo Bella steckte, aber dann würden sie sich nur Sorgen machen. Es war besser die Wahrheit zu sagen. >>Komm.<<, Jasper zog mich am Ärmel. >>Moment noch!<<, ich erinnerte mich an den Brief den Bella in meiner Vision geschrieben hatte. Also lief ich zur Kommode im Flur und hielt Ausschau nach einem Brief. Tatsächlich, dort, genau wie in meiner Vision, lag ein Briefumschlag auf dem Edwards Name stand. Ich schob ihn mir in die Hosentasche – zur Abwechslung hatte ich mal eine Jeans an – und rannte hinüber zu den anderen. Ich wollte dies nicht tun. Aber ich musste. Also atmete ich noch einmal tief ein und öffnete die Verandatür.


Schock und Depression

Es war ein friedliches Bild. Rosalie und Emmett saßen auf der Treppe und bauten ein Kartenhaus und Edward saß am Klavier und spielte leise vor sich hin. Nichts ließ darauf deuten das sie etwas ahnten. >>Alice, Jasper!<<, Edward bemerkte uns als erster. Er ließ von dem Klavier ab und kam auf uns zu. >>Wie kommt es das ihr schon wieder da seit?<<, fragte er verwundert. Ich strengte mich an meine Gedanken zu beschäftigen und nicht daran zu denken. Ich hoffte nur, Jasper würde das gleiche tun. Doch anscheinend viel ihm nicht besonderes in unseren Gedanken auf. >>Woran nicht denken? Was ist hier los? Alice?<< Nun war er definitiv verwirrt. >>Alles okay, Edward. Ich sage es dir wenn Carlisle und Esme, ach und nicht zu vergessen Jacob dabei sind. Aber lasst Renesmee erst einmal in ihrem Zimmer.<< Edward verstand immer noch nicht. Er starrte mich nur verwirrt an. Doch dann fasste er sich wieder und sauste nach oben. Ein paar Sekunden später waren Carlisle und Esme da. Jacob kam langsam und polternd die Treppe hinunter. Es fühlte sich wie Stunden an bis er endlich ebenfalls im Wohnzimmer war. >>Nun gut, es sind alle da. Würdest du uns nun bitte aufklären, Alice?<<, nun war es Carlisle der sprach. >>Also...<< ich bemühte mich nicht vorschnell zu denken. >>Es ist keine gute Nachricht die ich euch überbringe. Nein, ganz im Gegenteil. Sie ist traurig und schrecklich zu gleich.<< Ich schaute noch ein letztes Mal verzweifelt zu Jasper. Der nickte nur angespannt. Wieder durch fuhr mich die Ruhe. Jasper war ein Geschenk des Himmels. Ich ging langsam auf ihn zu, kramte den Brief aus meiner Hosentasche und gab ihn Edward. Der schaute mich nur irritiert an. >>Lies ihn<<, wies ich ihn an. Er fackelte nicht lange und zerriss den Briefumschlag. Das Innere war heil geblieben. Dann faltete er den zettel sorgsam auseinander und las was dort geschrieben war. Ich wusste nicht was dort stand, aber ich wollte es auch nicht wissen. Es waren bestimmt Worte, die ihm sehr weh taten. Es dauerte keine 3 Sekunden, da ließ er den Zettel zu Boden gleiten und sah mich mit versteinertem Gesicht an. Ich sah den tiefen Schmerz in seinen Augen und das tat nun auch mir weh. Es wurde auch nicht besser, als ich sah wie ihm die Beine weg sackten und er auf allen vieren den Boden anstarrte. Die anderen verstanden nicht, also erklärte ich es für sie: >>Bella ist fort. Ich habe es gesehen. Deshalb bin ich zurück gekommen um sie auf zu halten. Aber es war zu spät. Laut meiner Vision hat sie auch nicht vor wieder zu kommen.<< Nun schauten mich auch die anderen entsetzt an. Ein entsetzen wie ich es bei ihnen noch nie gesehen hatte. Esme fing an zu schluchzen, Carlisle tröstete sie. Emmett war ganz erstarrt und sogar Rosalie hatte etwas in ihrem Ausdruck das mir verriet das es sie nicht ganz kalt ließ. Der einzige der nicht geschockt wirkte, war Jacob. Er schaute eher wütend drein. Wie gern hätte ich nun Edwards Gabe gehabt um zu verstehen was in ihm vor ging. Dadurch das meine Augen immer noch an ihm klebten bemerkte ich, wie er sich plötzlich umdrehte und ohne ein Wort nach oben ging. Ich hörte, wie er nach einer kurzen Zeit, lautstark die Tür von Renesmees Zimmer zu schlug.

Der gestrige Tag war schon schrecklich gewesen, doch was heute war, übertraf es noch. Nachdem ich mich gestern von Jacob abgewendet hatte, musste ich mit ansehen wie Edward einen totalen Zusammenbruch erlitt. Es war furchtbar zu sehen wie er litt. Ich hatte ihn noch nie so gesehen und bei seinem Anblick gedacht es könnte nicht schlimmer werden. Doch das konnte es. Das begriff ich erst heute. Es war einfach schrecklich. Er war blasser als sonst, seine Augen waren leblos und er sprach nicht. Nie. Er zog sich immer weiter zurück und grenzte sich ab. Seine Augen waren nicht nur leblos, nein, sie waren schwarz, tief schwarz. Doch er ging nicht auf die Jagd. Es machte mir sorgen, denn ich wusste von Carlisle, wie schmerzhaft es war hungrig zu bleiben. Denn der Schmerz, wurde von Tag zu Tag schlimmer. Ich selbst hatte es nur eine Woche ausgehalten. Wie lange wollte er es also so lassen? Irgentwann musste er mal wieder etwas zu sich nehmen sonst würde er zu geschwächt.

Doch auch in den nächsten Tagen ging Edward nicht auf die Jagd. Er saß meist einfach nur draußen im Wald und starrte in den Himmel. Renesmee litt darunter auch. Sie vermisste ihn und Bella schrecklich. Jedes Mal wenn ich nach ihr sah, fragte sie nach ihnen. Ich wusste das es so nicht bleiben konnte. Ich musste mit Edward reden und wenn ich die Worte aus ihm raus... nein, so durfte ich nicht denken. Es war wichtig das er von selbst auf mich zu kam. Ich durfte ihn zu nichts zwingen. Also lief ich hinaus in den strömenden regen um das Gespräch zu suchen.


Aussprache

Wo würde er wohl diesmal stecken? Niemand hatte es bisher gewagt im zu folgen. Also musste ich wohl suchen. Mit Sicherheit war er irgendwo wo er eine schöne Erinnerung an Bella hatte. Dann kam also nur ein Platz in Frage... Ich wechselte die Richtung und lief nach Osten. Natürlich war es nur so eine Ahnung, aber irgendetwas sagte mir, dass er auf der Lichtung sein würde. Sie war einer der Lieblingsplätze von ihm.

Genau wie vermutet war er dort. Edward saß im nassen Gras und schaute ins Leere. >>Edward? Kann ich mit dir sprechen?<<, ich kam vorsichtig auf ihn zu. Um nicht so dumm dar zu stehen, setzte ich mich neben ihn. Was meinem violetten Seidenkleid gar nicht gefiel. Er drehte seinen Kopf zu mir. Das erste mal das er auf etwas reagierte. Sein Gesicht war ausdruckslos, aber dennoch meinte ich den Schmerz in seinen Augen zu sehen. Es überfiel mich wieder das Gefühl an allem Schuld zu sein. Hätte ich ihnen doch bloß nichts gesagt! Hätte ich es doch nur früher gesehen, dann wäre Bella jetzt noch hier! >>Edward? Edward! Bitte rede mit mir!<< Er drehte seinen Kopf wieder weg. >>Bitte!<<, was sollte ich nur machen damit er mit mir sprach? Nun gut, wenn er es nicht anders wollte. Ich ergriff seine Schulter und drehte ihn zu mir. Es kostete meine gesamte Kraft denn er wehrte sich dagegen. Eigentlich hätte ich es niemals geschafft, doch durch den schrecklichen Durst war er geschwächt. >>Edwaaaaard!<<, die Wut durchzuckte mich. >>Du musst doch mal wieder mit jemanden reden. Denk doch an Renesmee! Sie macht sich furchtbare Sorgen, auch um dich! Wäre es nicht besser das sie wenigstens einer ihrer Eltern hat der sie stützt?<< Ich wusste das dies ein Schlag unter die Gürtellinie war, doch ich wollte nun endlich das er sprach. Es half. >>Es ist alles... so sinnlos!<<, flüsterte er genau so leblos und schaute dabei wieder in die Wipfel der Tannen um uns herum. Ich war erstaunt. Er hatte geredet!! Er hatte wirklich geredet!! >>Ja ich rede. Kein Grund zum ausflippen.<< >>Ja... aber es freut mich das es dir besser geht.<< >>Besser geht?! Mir geht es schrecklich! So wie noch nie zuvor in meinem Leben!!<<, er starrte mich wütend an. Dann wechselte sein Gesichtsausdruck wieder in Trauer. >>Mir wurde das wichtigste in meinem Leben genommen. Wäre Renesmee nicht, hätte ich nicht vor weiter zu leben.<< >>Daran darfst du gar nicht erst denken!!<<, wie konnte er so etwas nur sagen? >>Du weist genau was du uns allen damit antust. Was du auch Bella damit antust wenn sie es erfährt. Trotz allem liebt sie dich ja noch. Nur deswegen ist sie gegangen!<< >>Ich weiß... Trotzdem kann ich sie nicht verstehen. Ich würde verletzt werden, ok. Aber das ist doch nichts im Gegensatz zu dem was sie mir hiermit angetan hat!<< >>Ich kann dir auch nicht sagen was sie getrieben hat. Ob es wirklich nur wegen dieser Vision war oder ob es noch andere Gründe gab.<< Genau wie er wusste ich es ebenfalls nicht. >>Aber nun sollten wir erst einmal versuchen so weiter zu leben wie bisher. Wer weiß, vielleicht kommt sie ja zurück!<<, ich versuchte mir ein kleines Lächeln ab zu gewinnen. >>Gib dir keine Mühe.<< Natürlich, er hatte mich mal wieder durchschaut. Es war wirklich schwer ihn auf zu heitern. >>Und was das weiterleben betrifft. Ich werde mich um rensemee Kümmern aber glaube nicht, dass ich einfach weiter machen kann wie bisher. Ohne Bella ist mein Leben nichts Wert!<< Er stand auf und lief fort.


Schreckens Vision

Es waren noch nicht all zu viele Tage vergangen. Die Zeit kroch sehr langsam zum Verdruss aller. Doch in den wenigen tagen hatte sich einiges verbessert. Edward war wieder mehr zu Hause, er kümmerte sich sehr intensiv um Renesmee, was Jacob überhaupt nicht gefiel. Er sprach auch wieder etwas, was Carlisle und Esme sehr erfreute. Man konnte zwar noch kein richtiges Gespräch mit ihm führen aber er antwortete wenigstens auf Fragen die ihm gestellt wurden. Aber trotz allem, der leblose Ausdruck in seinen Augen wich nie.

Es war bereits 23:00 Uhr und ich saß gerade draußen im Gras und las ein Buch. Ich hatte mich etwas mit der Natur angefreundet und unternahm immer mehr im freien. Das Buch – Ein schmalziger Liebesroman auf russisch - langweilte mich zu Tode. Wie immer ging es um eine Frau die von 2 Männern an gegraben wurde und sie wusste nicht für wen sie sich entscheiden sollte. Öde. Ich wollte es gerade beiseite legen, da schossen mir plötzlich Bilder durch den Kopf. Eine Vision! Ich sah, wie Bella in einen großen Saal ging. Dort saß Aro, er freute sich über ihren Besuch. Und dann – ich traute meinen Augen nicht – sagte sie ihnen das sie sich ihnen anschließen wolle. Das war alles. Die Bilder verschwanden wieder. Ich saß mit Schreckens geweiteten Augen da und versuchte zu verstehen was das wohl bedeuten könnte. Bella war zu den Volturi gegangen? Unmöglich! Ich glaube das wäre das letzte gewesen was ihr in den Sinn kommen könnte. Sie würde uns doch nicht so in den Rücken fallen!! Ich musste sofort zu den anderen und es ihnen sagen!

Ich war schon auf halbem Wege zum Haus, da überkam mich der seltene Drang es ihnen zu verschweigen. Sie würden viel zu verletzt sein. Außerdem könnte es passieren das Edward sie suchen gehen würde. Das würden wir alle nicht verkraften wenn er sich den Volturi womöglich nur wegen ihr auch noch anschließen würde. Nein! Ich durfte es ihnen nicht erzählen! Anderseits.. sie hatten ein Recht darauf es zu erfahren. Ich war hin und her gerissen.


Wäre Jasper doch nur da. Er wüsste bestimmt was zu tun wäre, doch er war nicht da. Also musste ich da wohl alleine durch. Erdrückt von den schrecklichen Neuigkeiten ließ ich mich wieder ins Gras fallen.

Eine ganze Weile lag ich einfach nur so da und überlegte was ich tun sollte. Es wechselte immer zwischen: Ehrlich sein und es ihnen sagen, auch wenn es weh tat. Und: Lügen. Es war besser sie erfuhren es nicht. Immer wieder fand ich Argumente die für das eine oder das andere sprachen. Ich führte innerlich eine für- und- Kontra- Liste. Doch das Ende war unbefriedigend. Es stand gleich. 113 Dinge dafür, und 113 dagegen. >>Hmpf<<, brummelte ich nun verärgert vor mich hin. Es war wirklich lächerlich. Ich hatte andere Probleme als mich darüber zu ärgern das es unentschieden ausgegangen war. Ach, Mist! Wieso musste ich auch die Hellseherin in der Familie sein? Konnte das nicht jemand anders übernehmen?? Wirklich ärgerlich! Aber viel schlimmer war natürlich das es überhaupt so weit gekommen war. Aber das ließ sich jetzt nun mal nicht mehr ändern, schade auch.

Seufzend stand ich auf. >>Na dann... ab in die Höhle des Löwen!<< Ich lief langsam und voller Schrecken los. Bereit meiner Familie etwas schreckliches an zu tun. Indem ich ihnen sagte, was das schlimmste was in diesem falle hätte passieren können eingetreten war.


Versteckte Gefühle

Langsam, mit bedächtigem Schritt, trat ich in das Wohnzimmer. Es war still, niemand war dort. So, sah das große Zimmer sehr kahl und fremd aus. Doch wo waren die anderen? Wo waren die, die diesem Zimmer leben ein hauchten? >>Hallo?<<, mein ruf, war nicht mehr als ein flüstern. Doch niemand antwortete. Also spitzte ich meine Ohren. Doch auch hören tat ich nichts. Es schien so als währen alle aus dem Haus. Selbst Renesmee und Jacob waren nicht da. Sonst war doch immer jemand zu hause. Ich verstand es nicht. Aber an der ganzen Situation konnte man nichts ändern. Außerdem hatte es doch auch etwas tröstliches, sie hatten noch Zeit bis ich ihnen die schlechte Nachricht überbrachte. Und ich wieder herum hatte noch Zeit mich auf das Gespräch vor zu bereiten. Um genau zu wissen wie lange ich noch Zeit hätte, lies ich einen kleinen Blick in die Zukunft schweifen. Ich sah, dass sie alle zusammen auf der Jagd waren und erst am frühen Morgen wieder daheim seien würden. >>Puh!<<, da hatte ich ja noch eine Menge Zeit. Viel zeit um über die Richtigkeit meiner Endscheidung nach zu denken. Um meine Worte genau zu wählen um sie nicht zu sehr zu verletzen. Ach was redete ich da bloß! So oder so würde ich sie verletzen. Ob mit harten Worten oder auf die einfühlsame Tour. Ich ließ mich auf das schwarze Ledersofa neben dem von Edward so geliebten Flügel nieder. Obwohl es unmöglich war, fühlte ich mich fürchterlich erschöpft. Nicht körperlich. Nein, seelisch.


Es war ja auch kein Wunder. Ich hatte immerhin die wohl schrecklichste Nachricht überbracht. Ich hatte Herzen gebrochen und nun musste ich es erneut tun. Wieso war ich nur zu so einem Schicksal verdammt? Wieso war ich die Jenige die diese Nachricht überbringen musste? Ich wusste es nicht und ich wusste genau so wenig wie die anderen es aufnehmen würden. Ein Blick in die Zukunft wäre bestimmt hilfreich gewesen doch ich weigerte mich. Würden sie es nicht gut aufnehmen wäre es nur noch schwerer es ihnen zu sagen, in der Gewissheit ihnen weh zu tun. Doch die hatte ich nun auch schon. Zwar nicht im Detail aber ich wusste das es ein Schock für jeden werden würde. So wie für mich.

Lange Zeit saß ich auf dem Sofa und dachte nach. Überlegte mir jedes einzelne Wort was ich sagen würde. Um es ihnen wenigstens ein bisschen leichter zu machen. Gerade als ich in meinen Gedanken bei dem schwersten teil des Gespräches angelangt war, hörte ich Schritte vom Wald her. Es waren genau 7, natürlich. Ich lief zur Verandatür um ihnen zu öffnen. Durch die verglaste Tür sah ich sie, Jasper war auch dabei. Mir viel ein Stein vom Herzen als ich ihn sah. Wenn er an meiner Seite war, würde es einfacher. >>Hallo Alice! Du bist schon wieder zurück?<<, Carlisle stand schon bei mir. >>Ja... und ich habe mich gewundert wo ihr wohl seit.<< >>Wieso? Hast du uns gesucht? Wolltest du etwas von uns?<< >>Ähm... nun ja...<< es war schwerer alt erwartet. >>Ich sag es euch, aber kommt doch erst einmal herein<< Ich wollte es so weit es ging hinaus zögern.


Als alle im Wohnzimmer waren – und mich neugierig anschauten – fing ich an zu erzählen. >>Ich hatte eine Vision...<< fing ich an. Die neugierigen Blicke auf mir wurden noch eindringlicher. >>Und..was hast du gesehen?<<, Jasper kam einen Schritt auf mich zu. Als er merkte das mich seine Nähe ruhiger machte, stellte er sich neben mich und ergriff meine Hand. Nun wurde alles gut. Ich würde es überstehen solange er bei mir war. >>Ich habe Bella gesehen<<, brachte ich schließlich heraus. Edwards Augen weiteten sich. Ich wahrscheinlich dachte er ich hätte gesehen sie würde zurück kehren. Um so härter war es nun ihn enttäuschen zu müssen. >>Ich habe gesehen wie sie zu den Volturi gegangen ist und sie gebeten hat sich ihnen anschließen zu dürfen.<< Die Worte kamen kurz und knapp aus meinem Mund. Als ich es sagte kniff ich die Augen zu, um nicht sehen zu müssen wie die anderen reagierten. Aber es war idiotisch, irgendwann musste ich meine Augen ja wieder öffnen. Also tat ich es widerstreben. Es würde eh nichts an dem Schaden ändern den ich angerichtet hatte. Doch als ich meine Augen wieder auf schlug, war es noch schlimmer als ich erwartet hatte. Es war anders als ich erwartet hatte. Meiner Vermutung nach hätte Edward wie beim letzten Mal reagiert, doch dem war nicht so. Er stand da und in seinem Gesicht machte sich der starke Ausdruck von Wut klar. Er war wütend! Tatsächlich! >>Das glaube ich nicht! Alice!! Sag das dass nicht wahr ist! Sag das es eine Lüge ist und Bella uns nicht solch einen Verrat angetan hat!! SAG ES!!!!<< Ich senkte den Kopf und starrte auf den Boden. >>Das kann ich nicht.<< meine Stimme war nicht mehr als ein flüstern. Es tat mir Leid für ihn. Wie gern hätte ich doch gesagt das es eine Lüge war, doch es war Realität. Wie erschrocken ich war, als ich ein Knurren aus seiner Richtung hörte. Erschrocken fuhr ich hoch. Tatsächlich. Edward stand mit gefletschten Zähnen vor mir und Knurrte. >>Beruhige dich Edward!<< fuhr Carlisle dazwischen. Er packte ihn an den Schultern und wollte ihn von mir weg ziehen doch natürlich war Edward stärker. Er riss sich los und lief davon. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das dringliche Bedürfnis ihm zu folgen. >>Jasper ich geh ihm nach. Bleib du hier<< Dann riss ich mich los und folgte der frischen Fährte Edwards. Es war ein Kinderspiel ihn zu finden. Mit hängenden Schultern saß er auf dem Himmelblauen Bett, das im Schlafzimmer seines Hauses stand. Eigentlich hätte ich erwartet er würde immer noch wütend sein, doch als ich in sein Gesicht schaute, verstand ich. Er war so aus gerastet um seine wahren Gefühle zu verstecken. >>Alles okay?<< Ich kam langsam und vorsichtig auf ihn zu. Als ich nah genug war setzte ich mich neben ihn auf das Bett. >>Wie konnte sie das nur tun?<<, seine Stimme war ein einziges Schluchzen. >>Ich weiß nicht<<, wieder senkte ich meinen Kopf und starrte auf den Boden. Ich wollte nicht noch einmal in sein verletztes Gesicht schauen. >>Ich kenne die Gründe nicht. Aber es wird sie sicherlich geben und glaub mir sie hat das sicherlich nicht gemacht um dich zu verletzen.<<

>>Wer weiß...?<< >>Edward jetzt hör doch mal auf! Du bist kein solcher Idiot das du nicht weist wie sich für dich empfindet!<< >>Was weiß ich schon? Sie ist fort und kann es nicht sein das sich genau diese Gefühle geändert haben und sie deshalb fort ist?<<, fragend schaute er mir in mein Gesicht. Nun war ich wirklich wütend. Das er es immer übertreiben musste. >>Wie kannst du nur so etwas von ihr denken?! Du bist ihr Mann wenigstens du solltest wissen das es anders ist!<< Es war keine gute Idee gewesen her zu kommen. Ich regte mich nur wieder auf. >>Dann geh doch!<<, antwortete Edward auf meine Gedanken. >>Das tu ich jetzt auch<< motzte ich los. Mit einem Knurren verschwand ich zur Tür. Was war nur los mit mir?! Er brauchte eigentlich meine Unterstützung und ich machte ihn nur runter! Was war durch und durch schlecht. Anders konnte es nicht sein. Ich brauchte nun Jasper, er war immer schon meine Stütze gewesen. Er war der einzige der mich wirklich verstand. Mit schlechtem Gewissen kehrte ich zum Haus zurück.


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Buch 2: Bella


März

April

Mai

Juni

Juli


Zeit

Es waren einige Monate vergangen. Inzwischen hatte ich mich bei meiner neuen „Familie“ eingewöhnt. Ich kannte die regeln und den Ablauf was zu tun war, wenn ein Vampir gegen die Regeln verstieß. Ich war auch schon reichlich abgehärtet. Früher hatte es mir etwas aus gemacht dabei zu zu sehen wie Vampire getötet wurden. Nun machte ich es selbst schon. Zwar nicht so oft wie Jane oder die anderen aber 1, 2 Mal hatte ich auch schon gemordet. Denn inzwischen konnte ich natürlich schon kämpfen, ich war sogar eine der Besten hier. Was Jane überhaupt nicht gefiel. Wir waren zwar jetzt so etwas wie... Geschwister- so nannten sie es hier – aber das änderte nichts an der Rivalität. Naja, wenigstens griff sie mich nicht mehr an. Oder ich hatte es einfach nicht bemerkt, schließlich war ich durch meinen Schild immun. Diese Fähigkeit konnte ich inzwischen auch schon bis zur Perfektion. Sie war für mich und die anderen sehr hilfreich wenn wir wieder einmal aus dem Haus mussten um Vampire zu töten. Doch meine bisher größte Auszeichnung war das ich bis zum persönlichen Leibwächter von Aro aufstieg. Er war wirklich nett und als sein Leibwächter bekam man viel Lohn. Hier verhielt es sich so: Um so bessere Arbeit= umso mehr Geschenke und Geld. Erst letzte Woche bekam ich ein größeres Zimmer, direkt neben Aros. Mein Kleiderschrank war schon größer als ein gesamtes Einfamilienhaus. Es gab auch keine genaue Kleiderordnung, nur wenn wir raus gingen mussten wir die mir bekannten, grauen Umhänge überziehen. Hätte Alice mich sehen können, wäre sie bestimmt vor Stolz geplatzt. Ich trug fast jeden Tag Kleider und High-Heels. Denn manchmal musste ich Heidis Job übernehmen und den Köder für die Menschen – das Essen der anderen – übernehmen. Doch selbst hielt ich mich weiter hin an die „vegetarische“ Ernährung. Zu meinem Glück versuchten die anderen mich auch nicht zu überreden dies zu ändern. Alles in allem war ich wirklich glücklich in Italien. Zwar hatte ich die anderen nicht vergessen und litt immer noch darunter Edward nicht sehen zu können, doch ich wusste das es nicht ging und meine Endscheidung die richtige gewesen war. Ich würde sie auch nicht wieder rückgängig machen.Lieber tu ich mir diesen Schmerz an als ihn in Gefahr zu wissen. Dann auch noch wegen mir, nein, es war völlig richtig gewesen zu gehen. Außerdem war die zeit hier, wirklich schön. Ich hätte es nicht besser machen können. Hier hatte ich Ablenkung. So musste ich nicht den ganzen Tag trauern, sondern konnte mich an der Durchsetzung des Gesetzes beteiligen. Doch würde ich ihn wirklich nie wieder sehen? Nie wieder in sein Gesicht schauen dürfen? Oder in Renesmees? Oder das der anderen? Wahrscheinlich würden sie mich eh nicht mehr sehen wollen. So wie ich Alice kannte wusste sie bereits das ich mich den Volturi angeschlossen hatte und wenn sie es wusste wussten es auch die anderen. Sie würden mich für eine Verräterin halten und nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Doch das war gut so. So war es für alle , besonders Edward, leichter über mich hin weg zu kommen. Aber würde ich auch über ihn hin weg kommen? Ich musste! Egal was es mich kostete ich musste ihn vergessen! Es war bestimmt einfacher wenn ich mir einredete ihn nicht mehr zu lieben... aber das tat zu weh! Solch eine riesige Lüge könnte ich mir nicht einreden.Die Zeit wird die Wunden heilen. Das sagten doch immer alle. Also muste es auch stimmen. Ich würde einfach versuchen so normal wie möglich weiter zu leben. Alles würde gut über die zeit...


Eine große Ehre

Es klopfte an der Tür. >>Herein!<< Die Tür öffnete sich vollkommen geräuschlos und Felix, mein wohl bester Freund der Volturi, trat herein. >>Hallo Bella!<<, überschwänglich tanzte er in mein zimmer. >>Hey Felix! Was gibt’s?<< Ich war sehr desinteressiert, da ich gerade dabei war etwas Ordnung in mein Zimmer zu bekommen. >>Ähm... Bella? Könntest du bitte kurz deinen Ordnungsdrang bei Seite schieben und mir dein Gehör schenken?<< Ich war verwundert. Normalerweise machte es ihm nichts aus mit mir zu sprechen während ich einer anderen Tätigkeit nach ging. Neugierig wandte ich mich zu ihm. Sein Gesicht verriet mir das er eine Neuigkeit hatte. Er stand vor mir und grinste von einem Ohr zum anderen. Jetzt brannte ich wirklich vor Neugier. Wie eine 6 Jährige hüpfte ich von einem Bein auf das andere. >>Was ist los? Gibt es Neuigkeiten? Was zu tun? Sag schon! Sag, sag, sag saaaaag!!!<< Felix guckte mich irritiert an. Was hatte ich nun schon wieder gemacht? >>Ähm... Bella wenn du mich nicht ausreden lässt kann ich es dir ja schlecht sagen<< Ein grinsen entfuhr ihm. >>Ja gut. Jetzt sag schon.<< >> Aro, Marcus und Caius erwarten dich. Es gibt eine Überraschuuung!!<< Während Felix das sagte fuchtelte er mit seinen Händen vor meinen Augen herum. Nun ging er auf mein verhalten der 6 Jährigen ein. Doch das kümmerte mich gerade wenig. Die anderen wollten mich sprechen. Was sie wohl wollten? Schnell schoss ich aus dem Zimmer. Felix vergaß ich ganz. Aber es gab im Moment wichtigeres. Ich kam nach etwa einer viertel Sekunde in den Thronsaal, wo mich Aro, Marcus und Caius wie erwartet begrüßten. Ich verbeugte mich – so war es Regel hier – und stellte mich ein paar Meter entfernt von Aro auf. >>Was gibt es das ihr mich gerufen habt? Kann ich irgendetwas für euch tun?<< Ich kam einen Schritt auf sie zu, voller Erwartung eine neue Aufgabe zu bekommen. >>Nein Bella, Liebes, du hast genug gearbeitet für heute. Wir möchten dir unsere Ehefrauen vorstellen<< säuselte Aro. Erst da, als er dies sagte vielen mir die drei grazilen, wunderschönen Frauen neben ihnen auf. Sie waren alle samt groß und schlank. Die eine war blond und hatte langes, seiden glattes Haar. Die andere Hatte rotes, ebenfalls langes, aber lockiges Haar. Und die dritte, wohl außergewöhnlichste, hatte kurzes violettes Haar. Ihre Frisur erinnerte mich einwenig an die von Alice. Ich wollte gerade weiter über Alice nachdenken, da unterbrach Marcus meine Gedanken. >>Tritt ruhig vor, Isabella.<< Erschrocken, aber so gleich erfreut trat ich vor um die Frauen zu begrüßen. Jede von ihnen kam auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ob das so üblich war bei ihnen? Ich wusste es nicht. Denn ich sah sie ja selbst zum ersten Mal. Es war als wenn man zum ersten Mal die Sonne erblickt. Die Haut aller drei war strahlend weiß – natürlich – aber auf keine normale Weise. Sie schienen irgendwie... wie Engel. Ja, das schien mir das richtige Wort zu sein: Engel. Zwar waren sie alle total unterschiedlich aber gleichzeitig ähnelten sie sich verblüffend. Es war genau wie bei den... ich zwang mich den Gedanken zu beenden. Es würde nur wieder schmerzen im Gefolge haben. Die erste Frau, mit den Blonden Haaren, ergriff das Wort. >>Ich bin Mirenda, Aros Frau und das sind<< sie zeigte nach der Reihe auf die anderen beiden Engel. >> Lilliane, Caius Frau. Und Amelie, Marcus Frau. Sie haben kürzlich erst geheiratet.<< Was sollte das denn bedeuten? Kürzlich? Was war für einen Vampir wohl kürzlich? Und als wenn mir das Universum helfen wollte zu verstehen, kam Marcus hervor getreten und sprach: >> Naja 10 Jahre sind ja keine all zu lange Zeit.<< Soso, 10 Jahre. Na wenn es sonst nichts war?! Dann bin ich halt eben seit ein paar Minuten erst zu ihnen gekommen. Es ist wirklich komisch wie anders man die zeit doch empfinden kann. Mir waren es hier wie Jahre vor gekommen. Doch für sie... unglaublich! >>Nun denn<< Aro war ebenfalls dazu gekommen. >>Bella, du kannst wieder deinen Tätigkeiten nach gehen. Wir wollten dich nicht aufhalten.<< >>Aber ihr haltet mich doch nicht auf! Es ist mir eine Ehre das ich eure Frauen Kennenlernen durfte. Vielen dank! Aber es stimmt, ich habe noch eine Menge zu tun. Wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet: Aro? Marcus? Caius? Die Damen?<< Ich nickte jedem einmal zu und verschwand dann wieder durch die gleiche Tür durch die ich gekommen war. Kaum war ich aus dem großen Saal heraus, stand Demetri schon neben mir. >>Wow! Bella!<< er schaute mich bewundernd an. >> Oh, hallo Demetri. Was ist los?<< Ich verstand seine Bewunderung nicht. Was war so toll an mir? >>Na, du durftest die Ehefrauen schon nach ein paar Monaten kennen lernen. Ich durfte dies erst nach 10 Jahren! Das ist ein großer Vertrauensbeweis von Seiten der Meister.<< Mein Unmissverständnis löste sich auf und verwandelte sich in blankes Staunen. Staunen über mich selbst. >>Wirklich?!<<, fragte ich entgeistert. >>Ja, aber ja doch!<< Demetri war merklich aufgekratzt. >>W-O-W<< Ich zog das Wort zu drei Silben. Es schien so als vertrauten sie mir. Sonst hätten sie mir diesen Beweis ja nicht geliefert. Ich war platt. Isabella Cullen wurde von den königlichen Volturi geschätzt und gemocht! Unglaublich! Pfeifend und noch glücklicher als ich gekommen war, ging ich zurück in mein Zimmer.


Mordlust

>>He Bella!<< Felix ging zappelnd neben mir her. >>Vielleicht gibt es ja wieder was zu killen!<< Er war wirklich erfreut darüber das es endlich wieder etwas zu tun gab. >>Ganz ruhig! Wir wissen ja noch nicht mal ob das der Grund ist wieso sie uns rufen. Es kann auch ganz andere Gründe haben.<< Natürlich hoffte ich insgeheim auch, das es wieder einen Auftrag gab, aber die Chance war sehr gering. >>Sei doch nicht immer so pessimistisch Bells!<< So langsam nervte mich seine Blauäugigkeit echt. Zur Antwort gab ich ein kleines Knurren von mir. Doch es war natürlich nur spaßig gemeint. Ich würde es nie wagen einen meiner „Geschwister“ ernsthaft an zu knurren.


Im Thronsaal angekommen, verneigten wir uns vor den Meistern. >>Was gibt es Meister?<< Felix ergriff das Wort. >>Ich habe einen Auftrag für euch und da die anderen außer Haus sind müsst ihr das alleine erledigen. Ich baue auf euch.<< Das waren ja mal Neuigkeiten! Sonst hatte ich immer nur in einer großen Gruppe los gedurft und immer zu geschaut. Diesmal durfte ich allein mit Felix los gehen und mich mal richtig auslassen! Vielleicht durfte ich mal wieder töten? Das würde mir nur recht kommen. Es hatte sich in letzter Zeit viel Wut in mir auf gestaut. Es war gut sie mal wieder heraus zu lassen.

>>Wo müssen wir hin?<<, fragte ich schließlich. Anscheinend war das genau die Frage die Aro hören wollte. Lächelnd antwortete er: >> Nach Texas. Dort ist ein Paar was ein Vampirkind erschaffen hat. Ihr müsst die beiden und das Kind töten.<< >>Okay...<<

Felix ging vor mir hinaus. Er war schon aus dem Saal und ich stand gerade in der Tür als Aro mir hinterher rief: >>Wenn ihr sie nicht findet, fragt nach Mandy und Alexander Fluxs . Oder... versucht es hier mit!<< Etwas schwarzes flog auf mich zu. Es sah aus wie ein Pullover. Als ich es in den Händen hielt stellte ich fest, das ich recht gehabt hatte. Ein gewöhnlicher Pullover aus Baumwolle. Was sollten wir denn damit? Schnell ging ich Felix nach um zu fragen. Mir war es peinlich Aro zu fragen. Er würde es bestimmt amüsant finden das ich so unerfahren war.

>>He Felix! Wofür ist der blöde Pullover?<< Wir waren schon am rennen. Die Umhänge hatten wir sowieso schon an gehabt. >>Mann Bella, dass du da noch nicht drauf gekommen bist wundert mich aber!<< Worauf kommen? Hä?! Er sah das ich nicht verstand: >> Der ist natürlich um die Fährte auf zu nehmen.<< >>Achso.<< Nun kam ich mir wirklich blöd vor. Wie war ich da nur nicht drauf gekommen? Gut das ich Aro nicht gefragt hatte. Der hätte sich bestimmt vor Lachen auf dem Boden gekugelt.

Wir überquerten gerade die Stadtmauer. Es wunderte mich, dass es bereit finsterne Nacht war. Die Nacht gefiel mir, dann war es nicht so warm. Ich konnte zwar nicht schwitzen aber die wärme in Volterra war drückend. Deshalb gingen wir auch nur sehr selten Tags über hinaus. Was allerdings auch daran lag das wir sehr auffielen mit unseren langen, grauen Umhängen. Das wieder herum war nötig um keine Massenkarambolagen aus zu lösen. Denn an der glänzenden Haut meinerseits hatte sich nichts geändert. Ich wahr im wahrsten Sinne des Wortes strahlend. >>He Bells!<< Felix riss mich aus meinen gedanken. >>Ja?<< >>Sag mal, darf ich das Kind killen? Das wollt ich immer schon mal machen!!<< Er schien wirklich erfreut über die Aussicht ein Vampirkind um die ecke zu bringen. >>Hm... ich überlegs mir noch!<<, scherzhaft zwinkerte ich ihm zu. >>Aber.......<< mir überkam ein Gedanke. >>... du redest doch, oder? Weil ich habe keine Ahnung wie das alles so geht undos..!<< Nun war ich etwas panisch. Was sollte ich denn sagen? Ich hatte doch keine Ahnung von so etwas! >>Aber Klar Bells!<< Nun zwinkerte er zurück. >>Danke<< Puuh! Eine Sorge weniger.

Wir liefen noch eine ganze Weile. Um ehrlich zu sein, 2 Tage. Aber mit Felix zusammen machte mir unsere reise überhaupt nichts aus. Er war ein lustiger Genosse und es wurde nie langweilig mit ihm. Wir überlegten sogar schon, wie wir die drei am besten um die ecke kriegen würden. Natürlich zankten wir uns um das Kind.

>>Bitöööö! Bitte, bitte!<<, quengelte er mir ins Ohr. >>Mal gucken.<< Ich war mir noch nicht sicher ob ich es mir entgehen lassen sollte. Wenn man schon einmal die Gelegenheit hatte.... >>Biiiiiiiiiiiiiitte!!<< >>Hmpf<< >>Hahaaaaaaaaaaa!!<< Felix tanzte nun wirklich. Doch trotzdem behielt er das Tempo bei. >>Jetzt hast du doch ja gesagt!<< Er freute sich wie ein Schneekönig. Also musste es wirklich ein vergnügen sein. >>Ich habe gar nicht ja gesagt!<< versuchte ich mich zu wehren. Es half sofort. Er zog eine Schnute und begann zu schmollen. Mir war das natürlich nur recht. Sollte er erst einmal seinen Mund halten. Immerhin hatte ich die letzten 2 tage nur geredet. Also liefen wir eine ganze Weile schweigend neben einander her. Natürlich war Felix nicht mehr beleidigt. Das konnte er gar nicht, er war ein so herzensguter... Vampir. Abgesehen davon das er Menschen tötete.

Ich erschrickte ein bisschen als er wieder Sprach. Jeglicher Scherz war aus seiner Stimme gewichen: >>Wir müssten gleich die Grenze nach Texas über quehren.<< Ich nickte. Dann war es also bald so weit. Mir war trotz dem Wissen das wir mächtiger waren als sie, etwas flau im Magen. Ich wusste ja nicht wie sie auf uns reagieren würden. Würden sie sich wehren? Oder alles hin nehmen und es geschehen lassen? Wie gern wäre ich in diesem Moment Alice gewesen. Ich wusste nicht wieso, doch ich wand mich an Felix um ihm meine Besorgnis mit zu teilen.

>>Du Felix...?<< Er schien verwundert. >>Ja...?<< >>Glaubst du das sie sich wehren werden?<< Er sah meine Besorgnis und prustete los. >>Das will ich doch hoffen! Sonst macht es gar keinen Spaß!!<< >>Hm<< mehr bekam ich nicht heraus. >>Bells es wird schon alles gut gehen! Du bist doch eine super Kämpferin. Sogar besser als ich!<< Er schien entrüstet über diese Tatsache. >>Ach komm schon. Ich bin echt nicht besser als du!<< >>Oh doch, du bist sogar...<< er wollte gerade weiter Sprechen, da stellten sich uns zwei große Gestalten in den Weg.

>>Bella?<<, fragte eine mir fern bekannte stimme. Es war Wladimir. Er und sein Bruder Stefan, die aggressiven Rumänen standen vor uns. >>Was machst du denn hier? Und dann auch noch mit einem der Volturi!<< er spuckte vor Felix aus. Ich war so verdattert die beiden hier zu sehen, dass ich kein einziges Wort heraus bekam. Stattdessen übernahm Felix das Sprechen für mich. >>Geht uns aus dem weg ihr Abschaum! Es geht euch einen feuchten Kehricht an was wir hier machen!<< Er versuchte sich vergebens an den beiden massigen Körpern vorbei zu schieben. Als ich bemerkte das es langsam zu einer Rauferei wurde, fand ich meine Stimme wieder. >>Lasst uns vorbei. Wir haben zu tun.<< Ich versuchte energisch herüber zu kommen, doch das Ergebnis war Unfreundlichkeit. >>Wir?!<<, fragten die beiden im Chor. >>Ja, ich gehöre jetzt zu den Volturi!<< Als diese Worte meinen Mund verlassen hatten, sah ich in die erstaunten und sogleich erschrockenen Gesichter der beiden Rumänen. Wieso machte ihnen das so viel aus? Sie hatten mich doch noch nie groß gemocht. Es war doch kein großer unterschied ob sie einen Gegner mehr hatten oder nicht.

>>Wie?! Wie kannst du das den anderen antun? Oder sind sie ebenfalls zur anderen Seite gewechselt?<< Wladimir schaute mich mit hasserfüllten Augen an. Nun verstand ich seine Wut. Ich verstand sie besser als er zu glauben schien. Wie gerne hätte ich ihm doch erklärt wie es in Wirklichkeit war. Das es nur wegen ihnen gewesen war, aus Liebe zu ihnen. Doch ich wollte diesen schmerzvollen Gedanken so schnell wie möglich wieder begraben. Also entschloss ich mich einfach zu lügen. Das konnte ich inzwischen schon gut. >>Es ist mir egal was sie darüber denken<< antwortete ich schließlich. Sogleich ich dies gesagt hatte, viel mir ein, das es nicht dazu kommen durfte das Wladimir und sein Bruder Stefan den anderen diese Nachricht überbringen konnten. Ich musste sie aufhalten! Zwar gab es die Chance das sie es bereits wussten aber ich wollte nicht das die beiden ihnen erzählen konnten wie ich mich verändert hatte. Ich wollte das sie mich so in Erinnerung behielten wie ich bei meiner Abreise gewesen war. Nett und liebevoll. Nun war ich nur noch ein gefühlloses altes Frack. So sollten sie mich nicht sehen! Doch was sollte ich tun, damit sie den Cullens nichts erzählen konnten? Der einzige Ausweg erschien mir darin sie umzubringen. So weh es mir auch tat. Es ging nicht anders. Ich schob meinen Schild von mir, um Felix meinen Gedanken mit zu teilen. Glücklich gestimmt, über meine Entscheidung, nickte er mir ermuntert zu. Nur all zu gerne erfüllte er mir diesen Wunsch.

Es dauerte nicht lang. 2 Sekunden, nicht mehr. Ich stand einfach nur da und schaute voller Wehmut zu, wie Felix, voller Freude die beiden Rumänen in viele kleine Stücke zerlegte und diese dann allesamt anzündete. Es war aber auch gleich ein Genuss ihm dabei zu zu sehen. Es war ein Bild vollkommener Friedlichkeit, das nur durch die markerschütternden Schreie der beiden gestört wurde. Es erinnerte mich als ich letztes Jahr – so lange war es schon her – Edward beim Jagen zugeschaut hatte. Natürlich hatte Felix nicht die gleiche Anmut, nicht einmal annähernd, aber doch beruhigte es mich. Ich erschrickte plötzlich vor mir selbst, als ich bemerkte das sich mein Mund zu einem schaden freudigen Grinsen gezogen hatte. Was war nur los mit mir? War ich nun doch zu einem Monster mutiert? Ein Schauer lief mir über den Rücken.

>>Es ist okay, Bella<< Felix hatte meine Gedanken gehört, da ich vergessen hatte mein Schild wieder zurück zu ziehen. Mist! Schnell holte ich es zurück. Meine Gedanken sollten mir gehören, so wie ich es gewohnt war. Ich mochte es nicht wenn andere sie mit mir teilten. >> Das ist ganz normal. Du bist ein Monster!<< Seine Worte beruhigten mich ungemein. >>Hm... ich weiß nicht. Aber wenn du es sagst. Lass uns weiter und nicht mehr darüber nachdenken.<< >>Klar!<< ihm entfuhr ein kleines grinsen. Mit einem, immer noch sehr schlechten Gewissen machten wir uns auf den Weg, unsere eigentliche Arbeit hier zu erledigen. >>Wollen wir es mal mit dem Pullover versuchen?<< Ich erinnerte mich daran das es nicht nötig war zu fragen da wir das Kleidungsstück hatten. >>Ja gute Idee. Gib mal rüber.<< Ich kramte den schwarze Baumwollpullover aus meiner Tasche und warf sie ihm hinüber. Er zog den Duft ein, seine Nasenlöcher blähten sich. Dann wechselte er plötzlich die Richtung. >>Wo läufst du hin? Da geht es doch wieder aus der Stadt heraus!<< Ich verstand die Welt nicht mehr. Wir sollten doch hier suchen! >>Sie sind aber aus der Stadt gegangen. Wahrscheinlich rechneten sie mit unserer Ankunft und versuchen zu fliehen. Das passiert öfters. Aber sie sind zu langsam, wir werden sie einholen.<<

Kaum hatte er dies gesagt, sah ich auch schon in weiter ferne – etwa 1 Km vor uns - zwei Gestalten rennen. Das mussten sie sein. Unbewusst verdoppelte sich mein Tempo. Felix hatte schon Schwierigkeiten mit zu halten, so rannte ich. >>Mandy, Alexander, würdet ihr bitte stehen bleiben?<< rief er. Doch die zwei Vampire vor uns – es mussten Vampire sein, so wunderschön wie sie sich bewegten konnte es nicht anders sein – verringerten ihr Tempo nicht. Also mussten wir versuchen sie so ein zu holen. Doch das war kein Problem, es war schon fast zu einfach. Sie waren langsam im Vergleich zu mir und Felix. Nach einigen Sekunden standen wir bereits vor ihnen.

Es war ein Paar, wie es im Buche stand. Beide blond, groß und schlank. Die Frau trug ein blaues Seidenkleid und der Mann ein dazu passendes Hemd. Es kam mir schon beinahe spießig vor. Doch das wichtigste, dass was meine Aufmerksamkeit am meisten fesselte, war das Kind. Das wunderschöne, engelsgleiche Kind das auf dem Arm der wunderschönen Frau lag und schlief. Es hatte schwarze, lockige Haare, die sich auf dem ganzen Kopf kreuselten. Es hatte ein tief blaues Kleid mit Rüschen am Saum an und dazu passende Schuhe vollendeten ihre Erscheinung. Doch das Gesicht, hob ich mir für den Schluss auf. Das Gesicht war immer das schönste an den unsterblichen, also auch an Vampirkindern. Doch der Anblick des wunderschönen Gesichts beruhigte mich nicht. Nein, es versetzte mir einen Schock wie einen Stromschlag! Die kleinen, unwiderstehlichen Grübchen und die so sanft aussehende Haut. Es erinnerte mich an meine Tochter, die kleine Renesmee. Sofort verspürte ich den Drang, das kleine Geschöpf zu berühren und zu streicheln. Nein, nein, nein! Das ist nicht deine Tochter. Mach dir nichts vor! Ich schüttelte meinen Kopf um den Drang los zu werden. Ich durfte mich nicht ablenken lassen. In meinem verzweifelten Versuch die Gedanken und Dränge los zu werden, hatte ich gar nicht bemerkt das Felix schon wieder sprach. Ich bekam es nur neben bei mit.

>>Ihr habt gegen die Regeln verstoßen und das wird Konsequenzen haben. Für euch alle.<<

>>Okay. Aber bitte, bitte tu unserem Kind nichts an. Sieh doch nur wie friedlich es schläft.<< Voller liebe schaute Mandy auf das Kind in ihren Armen.

>>Du kannst mich nicht zum Narren halten! Weist du nicht genau so wie ich das Vampire nicht schlafen können? Das Kind braucht kein Theater mehr spielen. Es kann die Augen ruhig öffnen und entblößen was es ist<<

Ein zweiter Schock durch fuhr mich als ich in die Augen des Kindes schauten. Sie waren nun offen und leuchteten in einem so intensiven Rot wie ich es lange nicht mehr gesehen hatte. Der Gedanke an meine Tochter war wie weg geblasen. Das war nicht meine Tochter. Dieses Kind hatte nicht die mir bekannten braunen Augen. Es war nicht das Kind, was ich selbst gebärt hatte. Das , war ein Monster. Ein Monster das getötet werden musste.

>>Ganz ruhig Bella<< redete Felix, mit hypnotisierenden Ton auf mich ein. Was hatte er nur? Sah er die Wut die in mir aufstieg etwa?

>>Ganz ruhig!<< Seine Stimme wurde lauter und eindringlicher. Oh! Nun erst merkte ich das aus meinem Mund ein furchteinflößendes Knurren kam. Es war also schon mit mir durch gegangen. Wie so oft, hatte ich mich nicht im Griff. Mit voller Gewalt bemühte ich mich, nicht noch einmal zu Knurren. Doch es viel mir sehr schwer. Immer größer wurde der rote Schleier der sich um die kleine Familie zog. Schließlich war es aber so weit. Felix hatte alles geklärt und wir konnten unsere Arbeit verrichten.

Ich übernehme die beiden Eltern, du nimmst das Kind. Teilte ich ihm per Gedanken bei.

Zwar war das Kind nicht meine Renesmee, aber ich wollte es trotzdem nicht selbser umbringen. Lieber knöpfte ich mir die Eltern vor. Wenn man sie so nannten. Denn sie hatten einem gerade erst beginnenden Menschen das Leben genommen. Die Chance genommen zu lernen und zu wachsen. So etwas würden wahre Eltern nicht tun,einfach aus eigenem Willen über das eigene Kind bestimmen und es zur ewigen Nacht verdammen.

Ich bekam nur am Rande mit wie Felix begann sich an dem Baby zu schaffen zu machen. Ich stürzte mich auf die wohl schlechtesten Eltern der Welt.

Es war ein berauschendes Gefühl. Ich riss und schlug. Vor meinen Augen breitete sich nur noch ein roter Schleier aus. Ich sah nichts mehr. Man hörte nur Herz zerreißende Schreie und lautes Knurre. Es kam, dass wusste ich, aus meinem Mund. Doch ich musste es nicht aufhalten. Wieso auch? Ich konnte einmal meine Wut richtig heraus lassen. Es war wundervoll zu wissen anderen Schmerzen zu bereiten. Es zu dürfen!

>>He bella!<< Felix schrie mich erschrocken an. Mit ganzer Kraft zog er mich zurück. Doch ich wehrte mich. Ich wollte töten! War es denn schon vorbei?!

Noch einmal zog Felix mit ganzer Kraft an mir. Ich flog 20 Meter zurück in einen Dornenbusch. Was sollte das?!

>>He Felix! Was sollte das denn?<< Na toll, nun war mein Schweine teures Kleid ganz zerkratzt. Es hatte ein Heidengeld gekostet, das konnte er mir dann ja wieder geben. Es war nämlich eines meiner Lieblingsstücke gewesen, so ein Mist! >>Was das soll?<< Er war wirklich außer sich. Was hatte ich denn nur gemacht? So hatte ich ihn ja noch nie erlebt! Schon fast Angst einjagend. >>Das sollte ich wohl eher dich fragen!<< Was, mich? >>Ich verstehe nicht.<< Was hatte ich den falsch gemacht? >>Du bist total außer dich geraten. Sieh doch! Die beiden sind schon längst tot! Seit 3 Minuten zerstückelst du die Teile noch kleiner. Es reicht! Du bist total blind vor Mordlust!<<

Oh. Das hatte ich gar nicht bemerkt. Es hatte so viel Spaß gemacht, das ich anscheinend nicht bemerkt hatte das sie schon tot waren. Ein Schauder lief mir über den Rücken, als ich die einzelnen Teile der vorher noch ganzen Vampire am Boden zucken sah. Doch nicht dieser Anblick war es der mich zum schaudern brachte. Nein. Es war die Gewissheit sie selber zerlegt zu haben.

>>Komm hilf mir die Stücke in das Feuer zu werfen.<< Befahl Felix nun wieder ganz Herr der Lage. Natürlich tat ich was er sagte. Ich wollte ihn nicht noch einmal verärgern.

Also hob ich eins nach dem anderen, der weißen und zuckenden Vampirstücke auf und warf sie in das Feuer das Felix bereits angezündet hatte. Jedes Mal wenn ich ein neues Stück hinein warf, züngelten die hohen Flammen noch ein Stück mehr in den Himmel. Hätte man es nicht gewusst, dann hielt man dies für ein gewöhnliches – nur größeres – Feuer. Es ließ nichts darauf deuten das dass was dort brannte, einmal drei fühlende Kreaturen waren.

>>So<< sprach Felix zufrieden als wir alle Stücke verbrannt hatten. >>Für uns ist die Arbeit hier getan. Wir können wieder nach Hause.<<

Hause. Es hörte sich so vertraut an. Doch bei diesem Wort kam mir nicht der Palast in den Sinn. Nein, ich sah ein weißes Haus umgeben von vielen, viel zu grünen Bäumen.

>>Bella?<< Erneut riss mich Felix aus den Gedanken.>>Komm schon, Aro erwartet uns bestimmt schon ungeduldig.

>>Ähm... ja! Ich komme<< Etwas verwirrt aber doch glücklich das es vorbei war, machten wir uns auf den Weg. Hinter uns zügelten noch immer die Flammen. Und inmitten dieser, lagen die Stücke eines Kindes.


Liebeslied


>>Hallo Aro!<< Felix und ich standen im Thronsaal in dem die Meister uns schon erwarteten.

Wir waren nach einer eher ruhigen und langen Rückreise wieder in Volterra angekommen. Auf dem Weg hatte niemand von uns beiden gesprochen. Ich glaube sogar das Felix wusste wie durcheinander ich war und deshalb Rücksicht auf mich nahm.

>>Wie war eure Reise?<< erkundigte sich Aro weiter.

Felix räusperte sich auffällig. Zu auffällig für einen normalen Kloß im Hals. Er wollte auf etwas aufmerksam machen, dass ich anscheinend nicht mitbekommen sollte.

Mein Misstrauen wurde erst recht erweckt als Felix zu Aro vor trat und ihm die Hand reichte. Er zeigte ihm seine Gedanken und Erinnerungen. Das hieß im Klartext: Er wollte 100 Prozentig nicht das ich etwas mit bekam. Mir schwante auch schon, was es war. Er würde ihm von meinem Ausraster – naja Ausraster konnte man es nicht wirklich nennen – erzählen. Das würde mein ende sein! Aro würde sauer und mir meinen ganzen Lohn streichen. Oder mich vielleicht sogar nicht mehr in seiner Familie haben wollen. Das Entsetzen durch fuhr mich und ich begann zu zittern.

Ich war mehr als erstaunt als Aro begann verhalten zu kichern. >>Achso<< kicherte er weiter. >>Das stelle ich mir wirklich amüsant vor<<

>>Ja. So habe ich sie wirklich noch nicht erlebt.<< Auch Felix nahm es locker.

>>Na Bella<< Aro wandte sich nun an mich. >>Hattest du deinen Spaß?<<

>>Öhm... nun ja...<< Glücklich erinnerte ich mich daran das ich nicht rot werden konnte. Denn das ganze war mir mehr als peinlich. >>Ehrlich gesagt, ja!<< Ich schaute verlegen zu Boden. Aro bemerkte dies: >>Aber mein Liebes, dass muss dir doch nicht peinlich sein. Wir alle brauchen mal etwas Aufregung. Nimm es dir nicht zu Herzen. Aber achte bitte darauf das es nicht noch einmal passiert. Wir wollen dich schließlich auch einmal alleine schicken können ohne das du eine Aufsichtsperson brauchst.<<

>>Ja, natürlich<<

>>Na dann, ihr könnt jetzt auf eure Zimmer gehen. Ich bin sehr zufrieden mit eurer Arbeit.<<

Kurze Zeit später saß ich im Schneidersitz auf meinem Bett und sah mich in dem großen Raum um. Er war viel zu groß und viel zu leer. Es stand nur das große Bett, ein Fernseher, ein Esstisch. Schreibtisch, Stühle und ein Computer im Raum. Für ein gewöhnliches Zimmer wäre dies sicher eine gute Ausstattung gewesen. Aber in meinem riesigen Zimmer war es einfach zu wenig.

Es klopfte an der Tür. >>herein!<< Schnell schwang ich mich auf die Beine.

>>Hallo Bells!<< Alec trat durch die Tür.

>>Oh hallo Alec. Was gibt’s?<< Es wunderte mich das Alec vorbei kam. Normalerweise kam er nur wenn es Lohn gab.

>>Ich soll dir deine Belohnung von Aro bringen<< Hatte ich es doch gewusst. Aber wie kam es das ich sie nun bereits schon bekam? Eigentlich dauerte es 1,2 tage bis er etwas ausgesucht hatte.

>>Es ist etwas besonderes.>> Fuhr Alec im ernsten Ton fort. >>Um genau zu sein ein Erbstück von Aro. Er hatt schon lange überlegt ihn dir zu schenken. Nun ist es so weit, er hofft es gefällt dir!<< >>Ähm.. was ist es denn?<<

Genau in diesem Moment kamen zwei Männer - es waren Menschen, das roch ich – in das Zimmer und hatten etwas großes, schwarzes im Schlepptau. Sie stellten es auf das große Podest in meinem Zimmer. Ich hatte mich schon immer gewundert für was dieses Podest gedacht war. Nun wusste ich es. Mit großen Augen, lief ich auf das wunderschöne Stück zu und ließ meine Finger über den schwarzen, unversehrten Lack gleiten. Dieser Flügel, er war der gleiche wie Edwards. Das sah ich sofort.

>>Gefällt er dir?<< erklang plötzlich Aros Stimme hinter mir. Ich drehte mich nicht um, sondern folgte weiter den Linien.

>>Sehr<< flüsterte ich voller Liebe. All die Erinnerungen kamen wieder hoch. Es war ein wundervolles Geschenk. Nicht nur von materiellem Wert sondern auch von emotionalen.

>>Ich habe ihn schon seit etwa 100 Jahren. Außerdem ist er identisch mit dem deines Mannes Edward, richtig?<<

Nun war ich erstaunt. Ich drehte mich um und ließ von dem wundervollen Stück ab. >>Woher wusstest du das?<< Er war doch noch nie im Haus der Cullens gewesen.

>>Ich habe in Edwards Erinnerungen gesehen das es ein Stück seiner Mutter war und zufällig hatte ich das gleiche Stück<<

Er schien sich über meine Freude im klaren zu sein. >>Ich lasse dich dann wieder allein.<< Er stand schon in der Tür, da rief ich ihm nach: >>Aro?!<<

>>Ja?<< Sein Gesicht war wieder mir zu gewandt. >>Danke!<< Mit einem kleinen Lächeln in den Mundwinkeln verließ Aro, ohne ein Wort das Zimmer.

Einen kurzen Moment, spielte ich mit dem Gedanken ihm nach zu laufen. Doch als mir der Flügel wieder einfiel, ließ ich diesen Schnell bei Seite und setzte mich auf den Klavierhocker. Ich konnte zwar nicht spielen, aber doch hatte ich das Bedürfnis es zu tun. Langsam fuhr ich mit meinen Fingern über die Tasten. Es erinnerte mich so sehr an ihn. Das war nicht gut, doch ich hatte nicht die Kraft mich der Erinnerungen zu entziehen. Ich wollte es nicht! Zwar tat es dann danach um so mehr weh, doch das nahm ich in kauf. So lange ich ihn nicht vergaß, war alles gut. Auch wenn ich leiden musste, dann würde es eben so sein.

Mir schossen plötzlich Bilder durch den Kopf. Es waren die Bilder, als Edward mir das letzte Mal mein Schlaflied vor gespielt hatte. Dank meines abnormalen guten Gedächtnisses erinnerte ich mich noch an jede Taste die er berührt hatte. Ja! So würde es gehen! Einfach das nach spielen was ich in meinen Gedanken sah!

Meine Finger glitten über das so elegante Elfenbein und ergaben, die wohl perfekteste Sinfonie die ich je gehört hatte. Es war mein Lied, das war nicht zu überhören. Der so vertraute Klang, beruhigte mich ungemein. Alle wunderschönen Momente die ich mit Edward verbracht hatte kamen mir wieder in den Sinn. Mehr als einmal durchlebte ich alles was ich je mit ihm erlebt hatte und hätte ich weinen können, würden mir sicherlich die Tränen in den Augen stehen. Erst jetzt, wurde mir klar wie sehr ich ihn doch vermisste. Wie sehr ich mich nach seiner schneeweißen und wunderschönen Haut sehnte. Nach seine so vollkommenen Lippen und seinen so anziehenden Augen. Eine ganze Weile saß ich am Flügel und spielte wie eine Verrückte immer und immer wieder das gleiche Lied. Mein Schlaflied, das von der wohl wundervollsten Person für mich, das nun schlechteste Wesen der Welt, komponiert wurde. Was war ich doch für eine schreckliche Kreatur. Dann hatte ich ihm auch noch so etwas schreckliches an getan. Er hatte alles für mich getan, mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen und ich hatte ihn so verletzt. Es tat mir unendlich Leid. Doch es war trotzdem das richtige gewesen und ich durfte nun nicht schwach werden. Ich musste hart bleiben und mein Inneres verschließen. Nur so würde es mir möglich zu sein weiter zu existieren. Oder musste ich es gar nicht mehr? Eigentlich gab es ja keinen Grund. Edward hatte mich nicht gesucht, also wollte er mich nicht mehr, oder versuchte wenigstens mich zu vergessen. Wäre es so nicht einfacher? Renesmee war bei ihm auch sicher, ich hatte meine Mission erfüllt. Also konnte ich doch nun auch gehen. Er würde es ja nicht mit bekommen. Doch wie sollte ich es anstellen? Gift schlucken ging nicht. Pulsadern auf schneiden auch nicht. Es gab eigentlich nur einen Weg: Durch einen anderen Vampir getötet zu werden. Doch meine Familie würde es nicht tun. Aro würde es allen verbieten. Aber ich konnte sie dazu zwingen, so wie es Edward damals vor gehabt hatte. Aber sollte ich sie wirklich zu so etwas treiben? War es wirklich richtig die die so viel für mich getan hatten um so etwas zu bitten?

Ich überlegte fieberhaft. Dabei verwandelte sich die Melodie die ich spielte. Ich weiß nicht woher sie kam. Aber sie war wunderschön, unbekannt, aber schön. Ich konnte es für einen Moment nicht fassen. Ich hatte so eben ein Eigenes Lied komponiert! Wow! Es war so... liebevoll. So überwältigend klar und liebevoll. Ich ließ meine Finger einfach nach Gefühl über die Tasten gleiten. Dabei entstand eine neue Strophe der Komposition. Dieses Lied, sollte eine kleine Entschädigung sein. Eine Entschädigung für die Person, die ich am meisten auf dieser Welt liebte. Dieses Lied würde Edwards sein. Mit ihm, wollte ich ausdrücken was ich fühlte. Ihm sagen, was in mir vor ging. Auf eine schöne, unbekannte Weise.

>>Kiss the rain<< flüsterte ich. Es waren die Worte, die mir auf der Zunge lagen als sich die Melodie dem Ende zu neigte. „Kiss the rain“ so würde mein Werk heißen. Es würde nur für ihn sein. Doch würde er es jemals hören? Nein. Denn ich würde ihn nie wieder sehen. Aber kurz bevor ich mir das Leben nehmen werde, werde ich ihm die Noten schicken.

Es war kindisch, ja. Aber dennoch, wollte ich das er etwas von mir hatte, das er endlich begriff was er mir bedeutete. Das sollte dieses Lied ausdrücken.


Ertrinken

>>He Alec. Kannst du Aro von mir ausrichten das ich auf der Jagd bin?<< Viel zu lange schon hatte ich gehungert. Die letzten 5 Tage war ich nur in meinem Zimmer eingeschlossen gewesen und hatte wie verrückt am Flügel gespielt. Den anderen musste das Lied schon auf die nerven gehen. Sicher waren sie sauer.

>>Klar!<< Schon war er weg. >>Hmpf<< Nun musste ich mich mal wieder alleine auf den Weg machen. Es war langweilig niemanden dabei zu haben. Aber es war auch gefährlich. Natürlich nicht körperlich! Nein, seelisch. Wenn niemand dabei war kam es öfters vor das ich in Depressionen versank. Aber es half nichts. Hier war meine Ernährung nun mal nicht selbstverständlich und es kam natürlich auch nicht in Frage sie um zu stellen. Ich wollte wie gesagt kein Monster sein. Also musste ich mich wohl mit Depressionen zufrieden geben. Außerdem konnte ich mal so richtig in mich kehren wenn ich für ein paar tage allein war. Und ich konnte Dinge tun, die ich sonst nicht hätte tun können.

Also ging ich auf die Jagd - ich fing einen Panther - und fuhr danach zu einem Ort,an dem eine Klippe war.Ich rannte hinauf und stellte mich an die Spitze.


Doch ich ersehnte nicht wie beim letzten Mal den Adrenalin stoß beim Sprung. Nein, ich wartete auf das schwarze und eiskalte Wasser das da unter mir so tobte. Ich wollte mich noch einmal so fühlen wie damals, als ich fast ertrunken wäre. Noch einmal diese wundervolle Ruhe spüren. Nur ihn vor meinen Augen und sonst nichts.

Ich brach durch die Wasseroberfläche, jedoch spürte ich keine Veränderung der Temperatur. Es war traurig, nicht zu spüren im Wasser zu sein. Plötzlich kam mir das Dasein als Vampir fürchterlich vor. Jedenfalls in diesem Punkt – nicht frieren zu können. Was würde ich in diesem Moment für das Gefühl der Kälte geben. Ich wollte doch nur ein einziges Mal noch frieren, ein einziges Mal ihn sehen. Einmal noch ertrinken! Bitte!!


Immer weiter sank ich in das schwarze Wasser. Es zog mich an wie ein schwarzes Loch. Doch ich verspürte keinen Drang zu atmen. Es kam nicht, dass Gefühl des ertrinkens. Wieso? Wieso konnte ich nicht einmal dann sterben wann ich es wollte? Ich war schon einige Male in Gefahr gewesen, jedes Mal wurde ich gerettet und hatte nicht gewollt zu sterben. Nur dieses eine Mal wollte ich es, doch es ging nicht. Wieso, wieso hatte ich es damals nicht einfach hin genommen und sie mich umbringen lassen?! Dann wäre ich nun glücklich.


Verlorene Erinnerungen

Ich war mittlerweile wieder in Volterra. Doch seit meinem letzten Jagdausflug hatte sich einiges geändert. Die gute Stimmung die sonst in den Wänden des Palastes herrschte, war wie weg geblasen. Das hatte besonders mit mir zu tun. Ich zog die anderen anscheinend mit runter. Es tat mir zwar Leid, doch wie sollte ich glücklich sein wenn mir schrecklich zu mute war? Deshalb schloss ich mich auch den ganzen Tag in meinem Zimmer ein und übte am Flügel. Die Endtäuschung über den Klippensprung war noch nicht verarbeitet.

Es gab eigentlich nur 2 Möglichkeiten mein Leben – oder eher gesagt meine Existenz - weiter zu führen . 1.Ich würde mich umbringen und für immer erlöst sein. 2.Ich gehe zurück zu meiner „wirklichen Familie“.

Nein, nein, nein! So durfte ich nicht denken. Die 2 Möglichkeit bestand darin hier, in Volterra weiter zu leben und die Qualen weiter zu ertragen. Für ihn und meine wahre Familie. Das musste es sein. Meine Pflicht bestand darin, weiter zu existieren. Dass und nichts anderes.

Ich seufzte. Na toll, ich war ja wirklich ein Glückspilz.

>>Was ist los Bella?<< Neben mir saß Renata und schaute mich mit sorgenvollen Augen an. >>Du bist schon seit Tagen sehr schlecht gelaunt und trübsinnig. Was ist los?<<

Mich wunderte das Renata davon wusste. Sie war doch bei ihrer Mutter gewesen in den letzten Wochen. War sie etwa schon wieder da? >>Oh Renata! Bist du schon wieder zurück?<< Ein kleines Lächeln entfuhr ihr. >>Bella ich bin schon seit einer Woche wieder da! Aber du warst so in dich gekehrt, dass du es gar nicht mitbekommen hast!<<

>>Oh<< So schlimm, hatte ich es gar nicht gesehen. War ich wirklich so abwesend gewesen?

>>Bella? Beeeeellaaaaa?<<

>>Hä was?!<<

>>Du hast mir schon wieder nicht zu gehört. Was zum Henker ist mit dir los?<<

Ich hatte es schon wieder getan? Oh.

>>Ach... naja... weist du, ich vermisse meine „richtige“ Familie. Vor allem.... einen.<< Ich brachte seinen Namen nicht über die Lippen. >>Edward?<< Fragte Renata schließlich. Ich nickte nur. Es machte mich traurig über ihn zu sprechen. Dieses Thema sollte in meinem Herzen verschlossen werden und nie wieder an die Außenwelt gelangen. >>Also... ich kann dir helfen Bella. Ich kenne da jemanden, einen Freund meiner Mutter. Er kann dir helfen dies alles einfacher zu verarbeiten. Er wollte heute vorbei kommen. Wenn du willst, kann er mit dir arbeiten.<<

Ich verstand nicht ganz. Was wollte er denn machen? >>Ich verstehe nicht. Aber... wenn es hilft. Gerne!<< Einige Stunden später, klopfte es erneut an meiner Tür. >>Bella wir sind´s!<< Erklang Renatas feine Stimme hinter der Tür. >>Kommt rein!<<

Die Tür öffnete sich und Renata, trat mit einem großen, schlanken Mann durch die Tür. Er hatte rabenschwarzes, Schulter langes Haar. Sein Körper, war sehr schlaksig und passte nicht richtig zu seinem maskulinen Gesicht.

>>Das ist Marc.<< Sie zeigte mit einer kleinen Handbewegung auf den Man neben ihr. Dieser ging auf mich zu und reichte mir seine Hand.

>>Hallo Bella. Renata hat mir schon von dir erzählt. Ich werde dir helfen, du musst mir nur vertrauen.<<

Ich nickte nur. Mir war dies alles nicht geheuer. Ich wusste ja nicht einmal was sie mit mir vor hatten. Aber ich war bereit alles über mich ergehen zu lassen, so lange ich wieder glücklich sein konnte. >>Okay Bella. Setze dich bitte auf einen Stuhl.<<

Ich ging, mit leichten Gewissensbissen zu einem der Stühle die um denn Tisch herum standen und setzte mich. Renata und Marc folgten mir. Marc, setzte sich auf den Stuhl neben mich und drehte ihn in meine Richtung gewandt. Ich tat das selbe. So saßen wir dort nun und schauten uns in die Augen. Es war kein schöner Anblick für mich, in seine so hellrot leuchtenden Augen zu schauen.

Da geschah etwas höchst seltsames. Es kam mir vor, als wenn jemand meinen Kopf in einen Eimer mit Eiswasser tauchte. Mein Kopf fühlte sich eiskalt an. Ich hatte das gefühl als wenn er jeden Moment in 1000 Stücke zerbrechen würde.

>>STOP!<< Ich hielt diese wahnsinnigen Schmerzen nicht mehr aus.

>>Okay. Das sollte genügen.<< Marcs Stimme war immer noch sehr sachlich. Sie erinnerte mich an... an... an wen erinnerte sie mich? Alles war leer. Mein Kopf war leer. Ich wollte mich an irgendetwas erinnern. Aber was war es gewesen? Ich wusste es nicht. Das einzige was ich wusste war:

1.ich bin ein Vampir. 2. Ich gehöre zu den Volturi. 3.Ich heiße Isabella Marie Swan.

Swan...? Nein. Hieß ich nicht anders...? ein Nachname kam mir in irgendeiner Weise falsch vor. Doch ich wusste nicht in welcher.

>>Renata! Wie...wie heiße ich?<<

Renate schaute mich verwundert an. Dann tuschelte sie Marc etwas ins Ohr. >>Du heißt Isabella Marie Swan. Weist du das etwa nicht mehr?<<

Darüber musste ich komischer Weise eine Weile nachdenken. >>Ähm... doch! Nur.. es kam mir so abwegig vor.<< Brachte ich schließlich heraus.

Anscheinend beruhigte dies Renata. Sie verabschiedete gut gelaunt Marc und hüpfte dann wieder zurück zu mir.

>>Wie fühlst du dich?<< Sie schien wirklich interessiert.

>>Komisch. Irgendwie... leer.<< Ich versuchte zu beschreiben was in mir vor ging, doch es gab keine Worte dafür. >>Du... ich möchte wirklich nicht unhöflich sein aber...<<

>>Verstehe schon. Kein Problem. Also dann, wir sehen uns.<< Mit einem kleinen Lächeln verließ sie das Zimmer.

Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte ihr nachlaufen. Wahrscheinlich hatte ich doch ein schlechtes gewissen sie so heraus zu schmeißen. Also folgte ich ihr ganz leise. Wie eine Katze schlich ich die langen Flure entlang. Ihr Geruch verriet mir das sie in ihrem Zimmer war. Schon von weitem hörte ich, wie sie sich mit Aro unterhielt.

>>Ich habe es erledigt. Alles hat geklappt. Sie kann sich an nichts mehr erinnern.<< Sprach sie mit schaden freudiger Stimme.

>>Gut gemacht. So wird es einfacher für uns. Wir brauchen sie wenn wir gehen.<< Aro schien genau so fröhlich darüber zu sein das ich mein Gedächtnis verloren hatte. Ich hörte wie die Klinke von Renatas Zimmer herunter gedrückt wurde. Schnell schoss ich davon. Sie durften mich nicht erwischen. Als ich wieder in meinem Zimmer angekommen war, hatte ich Gewissheit. Sie hatten mich nicht bemerkt. Doch das was sie gesagt hatten, gab mir keine Ruhe. Wieso hatten sie mir mein Gedächtnis genommen? Wofür brauchten sie mich so? Wohin wollten sie? Ich hatte keine Antworten zu diesen fragen. Das einzige was ich wusste war, dass irgendetwas nicht stimmte. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Aber was es war, wusste ich ebenfalls nicht.

Erdrückt von den vielen Neuigkeiten und mit noch immer schmerzendem Kopf, ließ ich mich geschafft auf mein Bett fallen. Ich machte mir Gedanken darüber, ob es wirklich wichtig war, was sie vorhatten oder getan hatten. Ich würde mich eh nicht erinnern können und im Moment war ich wirklich gut drauf. Das war alles was ich wissen musste. So ging es mir gut und ich würde einfach weiter machen wie... wie... wie es nun war. Ich würde schon noch erfahren was sie vor hatten. Wenn es sein musste, würde ich sie einfach fragen wieso sie mir das Gedächtnis genommen hatten.


Am nächsten Morgen ergab sich die erste Gelegenheit. Felix und ich saßen im Garten des Palastes auf einer Bank. Keiner von uns beiden sprach. Jedoch konnte ich fühlen das er dass dringende Bedürfnis hatte mir etwas zu erzählen. Also nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fing ein Gespräch an.

>>Du Felix? Sag mal... wieso haben mir die anderen das Gedächtnis genommen? Was haben sie mir genommen?<< Während ich sprach, spielte ich dauerhaft mit meinen Fingern. Mein Blick war auf sie fixiert. Ich wollte ihn nicht ansehen. >>Weist du... streng genommen darf ich mit dir nicht darüber sprechen aber... du warst sehr schlecht drauf und depressiv und dann haben sie dir geholfen in dem sie dir die schmerzlichen Erinnerungen genommen haben.<<

>>Achso...<< Das erstaunte mich. Ich hatte schmerzliche Erinnerungen gehabt? Doch eine Frage war immer noch offen: Worin bestanden diese Erinnerungen? Aber nun wo ich wusste das sie mich depressiv gemacht hatten, wollte ich es gar nicht wissen.

>>Und... wofür braucht ihr mich? Ich habe gehört wie Renata und Aro darüber gesprochen haben. Wo wollen wir hin?<< Die Worte brannten mir auf der Zunge, so sehr interessierten sie mich. Ich wollte es unbedingt wissen!

>>Wir müssen nach einer Familie schauen. Sie haben ein halb sterbliches Kind und wir müssen gucken wie es sich entwickelt hat. Es kann allerdings sein das sich die Familie wehrt und sie sind sehr stark. Wir brauchen dich und deinen Schutz.<<

>>Heißt das.. ich kenne die Familie?<<

>>ja. Sie gehört zu einer der schmerzlichen Erinnerungen und deshalb haben wir dich davon befreit damit du mit kommst. Aber keine Angst, du wirst dich nicht wieder erinnern.<<

Mich durch fuhr ein Schauer. Ich sollte zu einem meiner schlechten Erinnerungen. Zwar hatte er gesagt ich würde mich nicht mehr erinnern, aber falls doch... nein! Ich konnte nicht mit! Das Risiko war viel zu hoch! Ich wollte mich nicht mehr erinnern!! >>Nein Felix! Ich will nicht! Auf keinen Fall gehe ich da mit!<< Ich schüttelte meinen Kopf um die Gedanken wieder frei zu bekommen. Doch das half nicht. In meinem Kopf drehte sich alles.

>>Ganz ruhig Bella. Alles wird gut.<< Felix hatte sich über mich gebeugt und versuchte mich zu beruhigen. Erst da viel mir auf, das ich am hyperventillieren war. Keuchend lag ich auf dem Boden und wandte mich von einer auf die andere Seite. Dabei durch fuhr mich ein stechender Schmerz. Dies war nichts gegen die schmerzen, als Marc mich behandelt hatte.

>>Bella? Bella??<< Erklang eine neue Stimme. Ich forstete in meinem Gehirn nach einer vergleichbaren Stimme. Doch so schön und panisch wie diese, hatte ich noch keine erlebt. >>Bella! Schatz! Beruhige dich!<< >>Wer bist du? Lass mich! LASS DAS!!!!!<< Ich schrie vor schmerzen.

Bilder schossen mir durch den Kopf. Es waren mir unbekannte Gesichter. Ein Junge, ca. 17 Jahre mit bronzefarbenen Haaren. Ein kleines Mädchen das die Hand nach mir ausstreckte. Ein anderes Mädchen, schon älter, mit kurzen und stachligen Haaren. Sie waren schwarz. Um so mehr Bilder ich sah, desto größer wurden meine Schmerzen.

Eine neue Stimme drang an mein Ohr. Diese kannte ich, es war Marcs Stimme. >>Bella ich helfe dir, du musst mir nur in die Augen schauen. Dann hört es auf.<< Ich tat was er mir befahl, so lange die schrecklichen Schmerzen aufhören würden.

Der Anblick seiner Augen beruhigte mich. Ich weiß nicht für wie lange ich ihn anschaute, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis er seinen Blick wieder abwendete. Die Schmerzen waren gewichen und ich verspürte nur noch eine unendliche Leere. Leere, nichts als Leere.


Endscheidung

Ich saß mit Felix auf meinem Bett und spielte Skat. Seit einer geschlagenen Stunde hatte ich ununterbrochen gewonnen, so langsam hatte ich wirklich keine Lust mehr. Als ich dann zum ca. 13 Mal gewann, gab ich es auf gute Mine zum langweiligen Spiel zu machen.

>>Man Felix, kannst du auch Mal gewinnen? Ich habe echt keine Lust mehr!<< Nörgelte ich los.

>>Dann lass mich doch einfach mal gewinnen, Bella!<< Er schien wirklich verärgert darüber, immer zu verlieren. Eigentlich hatte ich gedacht er hätte nur so schlecht gespielt um mir eine Freude zu machen, denn eigentlich war ich wirklich nicht gut im Skat spielen. Alec hatte mich schon mindestens 30 mal zur Schnecke gemacht. Doch das Felix noch schlechter als ich spielen konnte, wunderte mich ehrlich.

>>Ich spiele doch schon so schlecht ich kann!<< Und das stimmte wirklich, ich hatte noch nie so schlechte Züge gemacht wie heute.

Die einzige Antwort die ich bekam war ein Brummeln. Dann stand Felix beleidigt auf und stolzierte – so musste man es nennen – heraus. Dabei schlug er die Tür so heftig zu, dass man es sicher im ganzen Palast hören konnte. Das er es immer übertreiben musste. Aber irgendwie war es auch auf eine kindliche Weise, niedlich. Er wirkte dann immer so zerbrechlich, was er sicherlich nicht war. Wäre ja auch witzig, ein zerbrechlicher vampir. Über diese Vorstellung musste ich kichern. Körperlich waren wir so gut wie unverwundbar. Doch seelisch... die Seele ist unsere einzige Schwäche. Eine Seele, die ich nun nicht mehr hatte. Meine alte, war mit den Erinnerungen verschwunden und würde auch nicht wieder kommen.

Ich war so tief in meinen Gedanken versunken gewesen, das mir dass Klopfen an der Tür nicht weiter auffiel. Erst als Renata von draußen meinen Namen rief, bemerkte ich es.

>>Bella? Bist du da?<< Sie schien besorgt. Schnell lief ich zur Tür und öffnete sie ihr. Wie sich heraus stellte, war sie nicht allein gekommen. Marc war ebenfalls von der Partie. Ach ja. Er hatte mir ja gesagt das wir jeden Tag das Ritual das dafür sorgte dass meine Erinnerungen nicht wieder kamen wiederholen mussten. Aber das war mir nur recht. Ich wollte mich nicht erinnern und sicher ist sicher. Lieber zu viel vergessen als sich an etwas wieder zu erinnern. Die Prozedur war schnell zu Ende. Ich kannte den gesamten Ablauf nun schon gut. Der Schmerz während dessen, war auch nicht mehr so stark wie beim ersten Mal. Er war erträglich.

>>Bella....<< Marc war schon wieder gegangen. Renata saß mir nun gegenüber und begann zögerlich zu sprechen. Dabei spielte sie mit ihren Fingern, fast so als sei sie nervös.

>>Was ist?<< Meine Besorgnis, konnte ich nun nicht mehr verstecken. Normalerweise war Renata nie nervös. >>Also... nun ja... Aro und die anderen meinen du sollst dich langsam entscheide, ob du mit kommst. Du weist schon... zu dieser Familie.<< Sie alle sprachen den Namen nicht aus. Ich kannte ihn nicht einmal, aber wahrscheinlich taten sie das damit nicht irgendwelche Erinnerungen wieder hoch kamen.

>>Achso...<< Dies war ein Thema über das wir alle nicht gern redeten. >>Wann habt ihr denn vor los zu gehen?<<

>>Wir haben vor, es so schnell wie möglich zu erledigen. Eigentlich... warten wir nurnoch auf deine Entscheidung. Denn wenn du nicht mit kommst... müssen wir uns eine neue Wache suchen. Also nicht das wir dich dann nicht mehr wollen! Nur wir brauchen dich und wenn du nicht mit kommst brauchen wir Ersatz.<< Sie schien genau so schockiert über diese Tatsache wie ich. Ich sollte ersetzt werden? Nein! Das würde viele minus Punkte geben. Ich musste mit. Andererseits... hatte ich so eine Angst!!

>>Nun gut. Ich komme mit!<< Kaum hatten diese Worte meinen Mund verlassen, hätte ich sie am liebsten schon wieder zurück gezogen. Ich war mir nicht sicher. Es war ein zu hohes Risiko.

>>Super! Ich sage sofort den anderen bescheid, dann können wir noch heute los!<< Sie schien wirklich glücklich darüber das ich mitkommen wollte. Schon fast überschwänglich lief sie aus dem Raum.

Ich wollte ihr noch nach rufen. Ihr sagen das ich noch nicht so weit war, doch sie war schon weg.

>>Na toll!<< Wirklich typisch ich. Da sagte ich einfach etwas aus einer Laune heraus. Jetzt konnte ich aber auch keinen Rückzieher mehr machen. So ein Mist!

Ich schlug mit geballter Hand, gegen die wunderschön tapezierte Wand meines Zimmers. Dabei, schlug ich etwas zu fest zu. Es gab einen Höllen Lärm und ein Stück der Wand bröckelte mit viel feinem Staub zusammen ab. Das würde sicher Ärger geben. Kaum war dies geschehen öffnete sich auch schon meine Zimmertür und Demetri stürzte hinein.

>>Was ist passiert?!<< Seine Augen waren geweitet und er sah so aus, als gäbe es einen Angriff.

>>Alles in Ordnung. Die Wand ist nur äh... kaputt gegangen.<< Ich starrte von Natur aus auf meine Füße als ich dies sagte. Personen die mir nahe standen, konnte ich einfach nicht richtig anlügen.

>>Wie ist das denn passiert?<< Mittlerweile hatte er sich wieder gefangen und stand geschäftsmäßig vor mir und beäugte misstrauisch die zerbröckelte Wand.

>>Also... naja... sie ist halt auf einmal zerbröckelt. Ich weiß auch nicht wieso.<< Was war das denn für eine blöde Ausrede?

>>Ach, wirklich?<< Demetri hatte eine Augen braue hoch gezogen. Ihm war an zu sehen, dass er mir keinen Glauben schenkte.

>>ja...<< Gut, dass ich nicht rot werden konnte. Sonst hätte ich mich sofort verraten. Aber auch so, war es eine reichlich dumme Ausrede. Er würde mir sowieso nicht glauben.

Zu meinem Erstaunen, verließ er – mit immer noch misstrauischem Blick – das Zimmer. >>Dann gibt es ja keinen Grund zur Aufregung. Ich werde dir jemanden schicken, der das wieder in Ordnung bringt.<< Dann war er verschwunden. Sicherlich ging er nun zu den anderen und erzählte ihnen davon. Oje.


Familie Cullen

Wir waren bereits auf dem Weg. Fast die gesamte Wache war mit gekommen. Nur einzelne waren zu Hause geblieben um die Frauen zu beschützen während ihre Männer weg waren. Ich hatte von Marcus erfahren, dass die Familie „Cullen“ hieß. Sie bestand aus 8 Personen und einem Werwolf, der dazu gestoßen war. Er hatte mir aber auch erzählt, dass ich mich auf Ablenkungsmanöver von ihnen gefasst machen musste. Sie würden versuchen mir ein zu reden das sie mich kennen. Das ich zu ihnen gehörte. Ich sollte mich nicht davon beeindrucken lassen darf. Sie würden mich nur täuschen.

Das alles hatte ich mit Schrecken an gehört. Es war nicht wirklich motivierend, zu wissen, dass es nicht einfach werden würde. Das ich mit mir selbst vielleicht kämpfen müsste.

Doch ich würde es schaffen und dann wieder mit gutem Ruf nach hause zurück kehren. Geachtet und beachtet von allen. Dann konnte ich ein normal Vampirleben führen, wenn ich mir absolut sicher sein konnte zu niemand anderen zu gehören und natürlich war dies auch so. Ich wusste es, schließlich hatten sie so viel für mich getan. Es konnte nicht anders sein.

>>He Bella!<< Jane war an meine Seite gerückt. >>Ich weiß ja, dass wir uns nicht so gut verstehen. Aber ich wollte nur sagen das ich auf dich baue und glaube das du es schaffst diesen Unsinn den sie reden werden nicht zu glauben. Du gehörst doch zu uns. Du bist doch meine große Schwester!<<

>>Ähm.. ja klar.<< Die plötzliche Freundlichkeit mit der sie sprach, brachte mich ganz durch einander. Sonst war sie immer so unfreundlich gewesen und jetzt auf einmal sollte das anders sein? Naja, wieso nicht. Auch Vampire konnten sich ändern. Sicher.


Von weitem, sah ich schon ein großes, weißes Haus. Das musste es sein. Alle erhöhten ihr Tempo, obwohl es für mich immer noch langsam war. Doch natürlich war es mir nicht gestattet voraus zu laufen. Die genaue Formation musste eingehalten werde. Sie war dazu da, die Meister so gut es ging zu schützen. Ich stand weit hinten, in der Formation. Das hatte 2 Gründe. 1.Ich musste geschützt werden. Denn ich war für die Immunität der anderen zuständig und unendberlich. 2.Die Familie sollte mich nicht so schnell entdecken. Zwar war die Chance gering, das sie mich übersahen, aber sie war da. Ich hoffte es inständig. Ich wollte nicht mit mir selbst kämpfen müssen. Ich wusste doch bereits wo ich hin gehörte! Wieso sollten sie mich durcheinander bringen wollen? Nur um zu gewinnen? Aber wir waren auch ohne mich stark genug. Wenn es sein musste würde ich mich für meine Familie opfern. Das machte man so. Ich wusste es nicht, aber stellte es mir so vor. Jeder in der Familie versuchte die anderen so gut es ging zu schützen, wenn es dabei zum Tod kam, war dies nur gerecht.

>>Du weist was du zu tun hast?<< Erklang nun Felix Stimme neben meinem Ohr. >>ja. Ich stehe hinten und schütze euch.<< >>Und was machst du wenn die anderen versuchen dich abzulenken?<< >>Ich ignoriere sie und bilde mir nichts auf ihr Gerede ein.<< >>Gut. <<

Wir waren diesen Ablauf schon 1000 Mal durch gegangen. Ich kannte ihn auswendig. Die Theorie war also schon einmal klar. Aber wie sah es in der Praxis aus? Das würde sich nun zeigen. Im Garten, des wunderschönen Hauses, stand die ganze Familie und erwartete uns bereits gespannt. In ihren Augen sah ich den Hass und die Angst. Doch ich sah auch, das sie auf diese Begegnung lange gewartet hatten, sie waren voller Hoffnung. Die wir nun zerstören würden. Denn ich würde nicht nachgeben, ich würde ihnen nicht zu hören. Egal was passieren mochte, ich würde meiner Familie treu bleiben. Was es mich auch kostete.

Wir standen nun nur noch ein paar Meter von ihnen entfernt. Unsere Formation, öffnete sich langsam und ließ den Blick auf die Meister frei. Dennoch waren sie gut genug geschützt. Ich begann mein Schild über meine Familie zu spannen. Prüfte, ob es keine Lücken gab und auch jeder sicher war. Es kostete mich keine Anstrengung. Ich konnte sogar, falls es zum Kampf kam, jedem ein einzelnes Schild zu ordnen. Insgeheim hoffte ich allerdings, das alles friedlich ausging. Denn ich wusste ja bereits das diese Familie mich kannte und aus irgendeinem unempfindlichen Grund, wollte ich nicht das wir sie töteten.

Ein Mann, trat vor. Er war Mitte 20 und wunderschön. Seine Haut, strahlte in einem so hellen weiß, wie ich es noch nie gesehen hatte. Bei dieser Haut, fielen seine so hellblonden Haare kaum auf. Es schien normal. Allem Anschein, war dies Carlisle. Die anderen hatten mir von ihm erzählt. Er war so zu sagen das Oberhaupt der Familie. Angestrengt und mit kaltem Ton, sprach er: >> Hallo Aro. Was führt euch zu uns?<< Seine gesamte Gestik, machte mir klar, dass wir unerwünscht waren.

Aro, ließ sich davon nicht ablenken und ging freundlich mit ihm um. >>Hallo Carlisle mein Freund. Keine Angst. Wir sind nur um nach der Tochter deines Sohnes zu schauen. Wir wollen uns vergewissern das sie sich gut entwickelt. Wie ihr es versprochen habt.<<

Carlisle antwortete nicht. Statt dessen trat nun eine zweite Person zu ihm. Als ich den Jungen sah, verschlug es mir die Sprache. Ich hatte noch nie in meiner Existenz einen so schönen Vampir gesehen. Es war der gleiche, den ich gesehen hatte, als ich so gebrannt hatte. Als die Erinnerungen zurück kommen wollten. Es war der Junge mit den bronzefarbenen Haaren und dem so unbeschreiblich schönen Gesicht. In meiner Verwunderung merkte ich gar nicht, wie mir der Mund auf klappte. >>Mund zu, Bella<< kicherte Felix neben mir. >>Oh<< Ich rief es etwas zu laut aus. Jeder hatte es gehört und die Aufmerksamkeit aller, war nun auf mich berichtet. >>Bella?!<< Entfuhr es dem schönen Jungen. >>Dann bist du also doch gekommen....<<er murmelte fast unhörbar vor sich hin.

Ich war verwirrt. Woher hatte er gewusst das ich komme. Woher wusste er meinen Namen? Ich wollte gerade in Panik verfallen, da erinnerte ich mich daran, ruhig bleiben zu müssen. Ich durfte mich nicht ablenken lassen. Also senkte ich den Blick. Und konzentrierte mich nur auf den Schild. >>He, zeig mir das Kind!<< Caius und die anderen hatten sich schützend vor mich gestellt. Da ich nichts mehr sah, drängelte ich mich ein Stück an den anderen vorbei. Der wunderschöne Junge , hatte ein kleines, ebenso schönes Kind auf dem Arm. Er ging mit ihm auf Aro zu. Allem Anschein nach, war es ein Mensch, jedenfalls hörte ich ein Herz, aufgeregt schlagen. Das kleine Mädchen hatte nun eine Hand ausgestreckt und hielt sie an das Gesicht Aros. Ich zuckte bei der Berührung zusammen. Zwar konnte das Mädchen ihm nichts tun, aber doch erweckte die Berührung einen Instinkt in mir. Ich schoss auf ihn zu und stellte mich schützend an seine Seite. Für alle Fälle wollte ich so nah wie möglich bei ihm sein.

>>Alles gut mein Liebes.<< Aro legte mir beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. Und wirklich, seine Berührung lies mich aufatmen und ich nahm die Angriffsstellung zurück. Zwar fletschte ich immer noch die Zähne, doch die andern sollten ruhig Respekt bekommen.

>>Was ist nur mit dir passiert?!<< Der Junge mit dem Kind, schaute mich entsetzt an.

>>Bemüh dich nicht, Edward. Sie kann sich nicht mehr an dich erinnern.<< Aros Stimme war immer noch sachlich. Edward? So war also sein Name.

>>WAS HABT IHR MIT IHR GEMACHT?!<< Edwards Mund verzog sich, so dass man seine eindrucksvollen Zähne sah. Es sah so bedrohlich, aber auch zu gleich wünderschön aus.

Trotz dem, blieb meine Reaktion nicht aus. Ich verzog meinen Mund ebenfalls und gab erneut ein Knurren von mir. Doch es glich nicht dem vorigen, es war wilder, wütender. Jemand bedrohte meinen Vater, ich musste einschreiten.

>>Ruhig!<< Aros Stimme verlor seine Gelassenheit und wurde angespannt. Ihm gefiel es anscheinend gar nicht wie ich mich verhielt. Aber er wurde doch bedroht? Oder... nicht? Ich schaute erneut zu anderen Seite. Edward hatte sich zurück gezogen und stand verwirrt ein paar Schritte weiter entfernt. Hatte er etwa Angst? Vor mir?? Ich hatte immer gedacht, Vampire könnten keine richtige „Angst“ verspüren.

Ebenfalls verwirrt von den geschehenen Ereignissen, gab ich erneut meine Haltung auf. Auch mein Mund nahm wieder seine normale Form an.

>>Hast du Angst?<< Fragte ich frei aller Zwänge drauf los. >>Ja<< Gab er zu. >>Ich habe Angst vor dir, weil ich dich nicht wieder erkenne.<< Seine Augen wurden zu weichem Karamell und strahlten eine unglaubliche Trauer aus, die mir die Worte im hals stecken ließen. Er sah so verletzlich aus. Am liebsten währe ich zu ihm gerannt um ihn in den Arm zu nehmen. Ihm zu sagen das alles in Ordnung war.

>>Verändert? Woher willst du denn wissen das ich mich verändert habe, wenn ich dich nicht einmal kenne?<< Es drehte sich alles in meinem Kopf. Was ging hier nur vor sich? Wieso behauptete dieser mir so Fremde, mich zu kennen?

>>Dich nicht kennen?! Bella, ich bin es, Edward! Dein Mann!<< Sein Entsetzen, erschütterte mich im Innersten. Wieso glaubte ich ihm das nur?

Die schmerzen in meinem Kopf, pochten wieder auf. Ich hielt das nicht aus! NEIN! Das konnte nicht sein, ich kannte ihn doch nicht. Wieso glaubte ich ihm? WIESO??

>>Lass das! Hör auf zu lügen!<< Mein Kopf dröhnte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste ich mir an die Schläfen. Er sollte aufhören! Es tat weh!

>>Ich lüge nicht! Bella! Schau mir in die Augen! Schau mir in die Augen und sag mir das du dich nicht an mich erinnerst.<< Er war zu tiefst verletzt. Das hörte man nun auch in seiner Stimme. Sie zitterte unweigerlich.

Mit aller letzter Kraft, richtete ich meinen Blick auf seine so Goldenen Augen. Wieso waren sie Gold, wie meine? Wieso hatte er diese Augen aber nicht meine Familie? Die Fragen schossen mir nur so durch den Kopf. Um so mehr fragen ich fand, die unbeantwortet schienen, desto größer wurden die Schmerzen.

Mir sackten schließlich unter den Schmerzen die Beine weg. Ich kniete auf dem nassen Rasen und versuchte, mich aufrecht zu halten. Ich durfte seine Augen nicht verlieren!

>>I- ich... erinnere mich nicht an dich!<< Meine Worte, sollten stark und gewissenhaft heraus kommen. Doch das Ergebnis war, ein Schluchzen. . Ich konnte nicht mehr. Meine Schmerzen stiegen weit über das hinaus was ich schon erlebt hatten. Ich wollte nicht mehr. Der Kampf in mir sollte ein Ende finden. Wieso half mir niemand? Wieso sagte mir niemand wie es wirklich war? Wo ich hin gehörte! Wenn es einen Himmel gab, wieso war er dann nicht für mich da? Gab es denn nicht so etwas wie einen Gott, der mir den Weg weisen würde, mich den richtigen Weg weisen würde? Bitte!

Mittlerweile, stützte ich mich auf allen Vieren in das Gras. Meine Augen allerdings, hangen immer noch mit aller Kraft an denen des so unbekannten Edwards. Wie erstaunt ich war, als er plötzlich ebenfalls im nassen Gras vor mir kniete. Sein Gesicht war meinem so nah, ich konnte ihn förmlich spüren.

Meine Augen waren Schreckens geweitet. Als ich realisierte was er vor hatte. Seine Lippen näherten sich meinen immer mehr. NEIN! Doch es war zu spät. Sie lagen bereits auf meinen. So weich und doch intensiv, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Doch dies war nur die schöne Seite, dessen was gleichzeitig passierte. In meinem Kopf, schmerzte es, es schmerzte so sehr, dass ich dachte, er müsse jeden Moment zerspringen. Schnell schob ich Edward von mir. Ich wollte das nicht!! Es tat zu weh! Ich wollte mich nicht an diesen wunderschönen Jungen erinnern. Der seiner Meinung nach mein Mann war. Wieso konnte mir niemand auf helfen? Meine Familie! Wieso halfen sie mir nicht?? Ich lag am Boden, ich konnte nicht mehr. Das mussten sie doch sehen. Wieso halfen sie mir bloß nicht?! War es nicht üblich, sich in einer Familie zu helfen? Ich hatte immer gedacht in einer Familie sei jeder für den anderen da. Alle würden sich gegenseitig stützen und helfen so gut es ging.

Doch niemand kam. Alle schauten mich nur entsetzt an. Die eine Seite wütend. Die andere einfach nur erschüttert. Doch es war nicht so herum, wie es hätte sein müssen. Meine Familie, schaute mich nicht erschüttert an, es waren die Cullens.

Die Wahrheit

Ich war verwirrt. Alles in meinem Kopf drehte sich. Das alles hier, es war so verkehrt. Ich hatte doch immer gewusst, zu wem ich gehörte. Nun plötzlich, sollte das nur wegen dieses Jungen anders sein?!

>>Bella!<< Jemand neues der Cullens kam auf mich zu. Allem Anschein nach, musste dies Jasper sein. Er sah den Erzählungen der anderen sehr ähnlich.

>>Bitte hör auf. Ich halte das nicht mehr aus!<< Seine Stimme, bracht vor Schmerz ab. Ach ja. Jasper konnte meine Gefühle spüren. Das hatte mir Felix ebenfalls erzählt. Ich musste Schmunzeln. Es war seine größte Stärke, obgleich auch seine größte Schwäche. Er fühlte die gleichen Schmerzen wie ich. Unglaublich, aber wahr. Er verstand mein Fühlen.

>>Tut mir Leid. Aber diese Schmerzen verursacht ihr. Wenn du willst das es aufhört, müsstet ihr gehen.<< Es brauchte viel Kraft, diese Worte hörbar heraus zu bringen. Es gelang mir nah großer Anstrengung, doch das keuchen war unvermeidlich.

Ohne ein weiteres Wort, drehte sich Jasper um und stellte sich zu den anderen Cullens. Sein Gesicht war noch immer verzerrt vor Schmerz. Er spiegelte mein Inneres wieder. Ganz leise, begann es zu Regnen. Zu erst, ganz leicht. Dann strömte es. Das Wasser lief mir über die Wangen und durchnässte mein Haar und die Kleidung. Es vollendete diesen Moment in seiner ganze Traurigkeit. Der Regen, symbolisierte die Tränen, die ich nicht vergießen konnte. Mit letzter Kraft, setzte ich mich auf und starrte in den strömenden Regen, in den grauen Himmel. Es hatte etwas vom beten. So, als würde ich in den Himmel schauen und Gott bitten. In einer bestimmten Weise, war es genau so. Ich rang mir unter den höllischen Schmerzen ein kleines, wehmütiges Lächeln ab.

>>Wieso? Hm? Kannst du mir mal sagen, wieso du mich noch nicht zu dir genommen hast. Wieso hast du mich leben lassen? Wieso lässt du mich so leiden? Sag es mir!! Was bist du doch für ein Gott, der mich quält. Lass mich doch einfach in Frieden sterben.<<

>>WIESO? BITTE! BITTE TÖTE MICH!!!<< Die Worte, waren ein einziges Schluchzen gewesen. Ich hatte die Kontrolle über mich verloren. Und hatte meine sorgsam gepflegte Maske abgelegt. So war es am besten, ich musste mich nicht mehr verstellen. Sollten sie ruhig wissen wie es in mir aussah. Das war mir egal, dass einzige was ich wollte, war die Wahrheit. Um diese zu erfahren, wandte ich mich an die beiden Familien die mich alle mit großen, angstvollen Augen an sahen. >>I-ich habe nur eine Frage.... also lügt mich nicht an. Ich möchte nur eines wissen, was. Was habt ihr mir an Erinnerungen genommen? <<

Ein raunen ging durch die Reihen meiner so genannten „Familie“. Schließlich, entschied sich, Aro zu sprechen. Er trat einen Schritt vor und reichte mir eine Hand.

>>Steh auf Isabella.<< Ich ergriff seine Hand und zog mich hoch. Es war schwer, auch nur eine Sekunde auf den Beinen zu stehen. Doch irgendwie schaffte ich es, nicht gleich wieder ins Gras zu fallen.

>>Nun... Isabella. Ich würde es dir nur all zu gerne sagen, aber das würde dir nicht gut tun. Du siehst doch was sie mit dir anrichten....<< >>SAG ES MIR!<< Ich vergaß die Höflichkeiten und redete frei meiner Gefühle. Ich wollte ihn zeigen, was ich in diesem Moment dachte, was ich fühlte. Sie sollten sehen wie durcheinander ich war.

Aro antwortete nicht, er drehte sich von mir weg und ging zu den anderen zurück. Nun hatte sich die Situation von Grund auf geädert. Ich war mit meiner „Familie“ gekommen, als Familie. Nun, standen auf der großen Wiese, zwei Familien und ein, verwirrter und innerlich kaputter Vampir. Ich.

Ich erschrak fürchterlich, als auf meiner rechten Schulter eine Hand zu spüren war. Mit einem Ruck drehte ich mich um und schaute erneut in die Augen von Edward Cullen. Was wollte er? Hatte ich ihm nicht schon deutlich gemacht das er mich in Ruhe lassen sollte?!

>>Bella, bitte hör mir zu. Ich kann dir all die Fragen beantworten. Wenn du mir nur zu hörst.<< Ich wollte eigentlich wiedersprechen, doch seine Augen glühten so voller Überzeugung, dass mir die Worte im Hals stecken blieben. Es bildete sich ein großer Klos in meinem Hals, der es mir unmöglich machte zu sprechen. Anscheinend sah er, dass ich nicht vor hatte zu sprechen. Jedenfalls begann er zu erklären. Dabei verloren seine Augen niemals, die meinen.

>>Sie haben dir die Erinnerungen an uns genommen, Bella. Die Erinnerungen und eine wahre Familie. Weist du denn wirklich nichts mehr? Du hast mich vor etwa einem halben Jahr geheiratet. Du hast mir das größte Geschenk der Erde gemacht. Die kleine Renesmee und vor allem hast du mich glücklich gemacht.<< Die Farbe seiner Augen, verwandelte sich in warmes Karamell. Ich glaubte ihm. Aus vollem Herzen. Und genau dieses, zersprang im gleichen Moment. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei fiel ich zu Boden. Die Schmerzen durchzuckten mich stärker denn je. Ich drohte zu zerspringen!! Es konnte nicht anders sein. Diese Schmerzen waren nicht von dieser Erde. Es war nichts, im Vergleich zu den Schmerzen meiner Verwandlung. Moment mal! Wieso konnte ich mich wieder daran erinnern? Kamen... kamen die Erinnerungen wieder?

>>Bella? Bella??<< Edward kniete vor mir im Gras und schaute mich entsetzt an. In seiner Stimme schwang unglaubliches Entsetzen. >>Bitte, Bella! Was hast du??<<

Ich wollte ihm antworten, wollte ihm sage, was in mir vor ging, doch die fürchterlichen Schmerzen machten es mir unmöglich. Statt dessen, musste ich zu sehen, wie Felix begann sich ein zu mischen.

>>verstehst du es nicht? Es tut ihr weh sich zu erinnern. Du quälst sie! Lass Bella doch einfach in Frieden, dann wird sie auch nicht mehr leiden.<<

Edward starrte ungläubig zu Felix. Dann fanden seine Augen wieder meine. Sie fragten, ob es stimmte was er sagte. Ohne jegliche Worte, verstanden wir uns. Woher kam das? Ich kannte ihn doch nicht!! Was ging hier vor sich??

>>Bella... stimmt das? Tut es dir weh dich zu erinnern?<< Er hatte sich wieder über mich gebeugt und an den Schultern gepackt um mir in die Augen sehen zu können. Doch selbst in seinem eisernen griff wand ich mich immer noch. Die schmerzen machten es mir unmöglich, still zu liegen. Doch ich musste es, ich wollte ihm antworten!! Mit aller Kraft, brachte ich meinen Körper dazu, still in seinen Armen liegen zu bleiben. Bitte, gib mir nur einen kleinen Moment, um ihm zu antworten. Flehte ich meinen Körper an. Ich brauchte nur einen Moment Beherrschung, um ihm zu antworten. Danach konnte ich wieder leiden. >>Ich... ja! Aber, bitte, bitte erzähl mir mehr! Ich will meine Erinnerungen zurück! Nimm keine Rücksicht auf mich.<< Es kostete mich unglaubliche Anstrengung diese wenigen Worte heraus zu bringen. Doch das wunderschöne Gesicht über mir und die Arme die mich hielten, brachten mich dazu, ruhig liegen zu bleiben. Zwar erforderte es meine gesamte Kraft, aber ich schaffte es wenigstens nicht los zu schreien und mich zu winden. >>Bella, Liebste. Ich werde immer auf dich Rücksicht nehmen, egal was auch geschieht. Selbst jetzt, wo ich dich so sehe, so verändert! Du bist ja schon fast... ein Monster! Ich erkenne dich nicht wieder. Du bist ein Monster, obgleich auch völlig kaputt. Was ist passiert?<<

>>Ich weiß es nicht. Schon vergessen... Gedächtnis... puff!Weg!<< Mir entfuhr ein etwas gequältes Lächeln.

>>Du bist unmöglich! Wie kannst du bei solchen Schmerzen überhaupt reden? Geschweige denn, ruhig liegen bleiben?<<

>>Hm?<< Ich verstand nicht. Woher wusste er, was in mir vor ging. Woher wusste er wie stark meine Schmerzen waren? Klar, er hatte es gesehen, aber wieso konnte er es so genau einschätzen?

>>Du weist doch.<< Er tippte sich an die Schläfe. >>Ach ja...<< Er konnte ja Gednaken lese. Also auch die jaspers, der wiederum meine Gefühle kannte. >>Bella. Ich möchte, dass du deine Erinnerungen wieder findest, das du mich wieder erkennst! Aber... ich möchte dir keine Schmerzen bereiten.<< Bei dem letzten Worten, veränderte sich seine Mine und tiefe Sorgenfalten prägten sich auf sein Gesicht.

>>Nicht! Du sollst dir keine Sorgen um mich machen. Ich will nur...<< Ich kam nicht mehr dazu den Satz zu beenden. Unsere Lippen, hatten sich immer mehr auf einander zu bewegt und bevor ich zu ende gesprochen hatte, hatten sie sich bereits gefunden. Dieses mal, stieß ich ihn nicht von mir, ich konnte nicht. Die Schmerzen, die ich erlitten hatte, wichen aus meinem Körper und die vollkommene Ruhe kehrte in mich ein. Tausende von Bildern, schossen mir durch den Kopf. Es waren allesamt Erinnerungen, die die ich verloren hatte. Es waren Momente der Angst und der Traurigkeit, aber auch wunderschöne Momente, wie meine Hochzeit. Als ich vor dem Altar stand und die ganze zeit nur heulte.

>>MH!!!<< Ich ruderte mit meinen Händen in der Luft rum. Edwards Mund lag immer noch auf meinem, deshalb konnte ich nicht sprechen. Schließlich riss ich mich von ihm los und starrte ihn ungläubig an.

>>Oh<< Ich musste bestimmt total blöd aussehen, wie ich da so lag in seien Armen und ihn mit großen Augen anschaute. Aber das war egal, denn ich wusste wieder alles. In mir jubelte es.

>>Was ist?<< Edward schaute mich entsetzt an, als rechnete er damit, das ich mich gleich wieder vor Schmerzen auf dem Boden krümmen würde. Bella, Bella!! Er hat dir eine Frage gestellt. Los, antworte! Doch ich konnte nicht. Ich war einfach zu glücklich um zu reden, deshalb beschloss ich, es ihm auf andere Weise mit zu teilen. Meine Lippen lagen bereits wieder begierig auf seien. Er riss vor Verwunderung die Augen weit auf, als er meine Erinnerungen in seinem Kopf sah. Ich hatte meinen Schild von mir geschoben, auf ihn, um ihm mit zu teilen was geschehen war.

>>Ich liebe dich<< sprach ich, voller Verwunderung. Es war wahr. Das spürte ich mit jeder Zelle meines Körpers.

Verziehen

>>Genau so wie ich dich liebe.<< Antworte, die wohl wundervollste Person dieses Planeten, so schlicht, dass man es für selbstverständlich halten könnte.

Seine wundervoll Karamellen Augen, zeugten von so einer Liebe, wie ich sie nicht verdient hatte. Die Schuldgefühle in mir, kamen wieder hoch. Schnell entfernte ich mich wieder von ihm. Ich fühlte mich unwohl, in seiner Nähe. Doch es lag nicht an ihm. Ich hatte das Gefühl seine Liebe nicht verdient zu haben. Was hatte ich ihm alles an getan! Doch er verzieh mir alles so einfach! Das hatte ich wirklich nicht verdient. So leicht durfte er mir es nicht machen. Ich wollte ihn auf Knien anflehen wollen, zu mir zurück zu kehren. Damit ich wenigstens ein bisschen Büßen konnte, sollt er mich leiden lasse. Wieso also, machte er es mir verdammt noch mal so einfach??

>>Was ist?<< Ihm gefiel es nicht, dass ich mich so weit von ihm entfernte. Schnell stand er ebenfalls auf und kam einen Schritt auf mich zu. Doch ich wollte seine Nähe nicht. Wie zur Warnung, hob ich meine Hände, schützend vor meinen Körper.

>>Bitte, komm mir nicht zu nah. Das habe ich nicht verdient.<< Sein Gesichtsausdruck, machte es mir beinahe unmöglich diese Worte, hörbar heraus zu bekommen. Er litt, das sah ich. Genau wie ich, hatte er mich vermisst und wollte nichts anderes, als mich nah bei sich zu haben. Nur all zu gut konnte ich dies verstehen, aber zugleich auch nicht. Wieso verzieh er mir so schnell? Wie konnte er mir nach allem, nicht böse sein? Ich hatte erwartet, dass er mich nieder machen würde. Nicht mehr bei sich haben wollte. Oder vielleicht sogar die Scheidung wollte. Doch sicherlich nicht dies.


>>Was redest du da für einen Schwachsinn?<< Er schien empört über die Auffassung meinerseits.

>>Schwachsinn?! Edward, ich habe dir schreckliches angetan. Ich habe dich innerlich gequält, bin zu deinen größten Feinden über gelaufen. Habe dich verletzt und du verzeihst mir alles so einfach? Das geht doch nicht!<< Es war einfach unverständlich.

>>Aber Bella! Ich bin doch der Grund wieso du gegangen bist, es ist nicht deine Schuld. Ich habe dir Sorgen gemacht und du bist wegen MIR gegangen. Das ist etwas völlig anderes!<<

Ich konnte es nicht verhindern zu stöhnen. Das war mal wieder typisch Edward. Er musste sich wirklich an allem die Schuld geben. Das er es nicht einfach einsehen konnte das mal nicht er, schuld war. Sondern das seine Geliebte Ehefrau den größten Fehler ihrer Existenz gemacht hatte.

>>Weist du das mich deine Selbstlose Art richtig auf die Palme bringt?! Du musst immer dir an allem die schuld geben! Das ist wirklich schlimm, sieh einfach ein das ICH einen Fehler gemacht habe!<< Nun war ich wirklich wütend.

>>Bella...<< Seine Augen wurden wieder weich. Der Blick und die Mimik seines Gesichtes machte mich sprachlos. Nicht der kleinste Hauch von Wut war zu sehen.

Langsam kam er auf mich zu. Ganz vorsichtig – um mich nicht zu verschrecken – legte er mir eine Hand unter mein Kinn.

>>Ich werde dich immer lieben. Egal was du auch sagst, oder tust. Ich werde immer für dich da sein.<< >>Das habe ich nicht verdient<< Ich senkte meinen Blick, auf den immer nasser werdenden Rasen. Der Regen strömte noch immer. Ich war schon völlig durchnässt, doch natürlich fror ich nicht, wie auch.

>>Red nicht so einen Unsinn.<< Und mit diesen Worten, war für ihn das Thema beendet. Ich wollte gerade etwas einwenden, da kamen mir seine Lippen schon zu vor. Er hatte mich auf die wohl wundervollste Art und Weise zum schweigen gebracht, die ich mir vorstellen konnte. Alles drehte sich, an der Intensität seiner Küsse hatte sich absolut nichts geändert. Wie lange war es her, seit ich zum letzten mal Nähe verspürt hatte? Es kam mir eine Ewigkeit vor.

Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, ihn jemals wieder los zu lassen, wäre mir nicht wieder eingefallen das wir nicht allein waren. Beschämt, wandte ich mich von Edward ab und schaute hinüber zu meiner wahren Familie, den Cullens.

>>Es tut mir Leid, das ich euch so viel Schlechtes an getan habe. Natürlich werde ich euch weiter in Ruhe lassen. Ich verstehe es völlig wenn ihr mich nicht mehr sehen wollt. Ich stehe euch zu Verfügung, macht mit mir was ihr , bringt mich um wenn es sein muss. Ich habe es verdient<<

Kaum hatten diese Worte meinen Mund verlassen, ging ein raunen durch die reihen der Familie. Sie schienen meine Ansicht nicht zu teilen.

>>Bella!<< Edward neben mir, ergriff mich beim Arm und starrte, erschrocken in meine Richtung. >>Niemand wird dich hier töten. Natürlich verzeihen wir dir! Du kannst wieder zu uns, nach hause!<<

Nach Hase. Endlich hatte dieses Wort ihre Bedeutung wieder. Doch für mich, war dies unmöglich. Ich konnte nicht zurück. Die anderen würden mich nicht lassen! Wen ich mich gegen sie entscheiden würde, wäre es vorbei mit den Cullens.

>>Das geht nicht. Ich habe mich den Volturi angeschlossen, es ist die gerechte Strafe für das, was ich euch an getan habe. Ich kann nicht zurück und habe es auch nicht verdient.<< So gern ich auch zu ihnen zurück wollte, es ging nicht. Ich würde wieder mit ihnen zurück nach Italien gehen müssen. Ich würde es irgendwie schaffen, mit der Erinnerung an meine Familie und dem´Wissen geliebt zu werden, würde ich es überstehen.

>>Bella, bitte tu das nicht. Wir können nicht noch jemanden verlieren!<< Alice war aus dem Halbkreis ihrer Familie aus getreten und starrte mich an. Ihre Augen waren gefüllt mit Schmerz. Doch ihre Worte ergaben keinen Sinn. Ich war doch schon lange weg, wieso also noch jemanden verlieren?

>>Ich verstehe nicht...<< Was meinte sie?

>>Ich sehe<< ihre Stimme zitterte leicht >>das Edward mit dir zusammen nach Volterra gehen wird.<<

Schock durch fuhr mich. Automatisch drehte ich mich zu Edward um. Er sah mich immer noch mit dem gleichen Ausdruck an. Es hatte sich nichts geändert. >>Was machst du?!<< Die Empörung in meiner Stimme war unvermeidbar.

>>Wäre das denn so falsch?<<

Ich konnte es nicht glauben. Reichte es ihm nicht, das eine Person in der Familie fehlte?! Wollte er nun alles zerstören?! Das durfte er nicht. Es war unmöglich. Er durfte nicht mit. Ich wollte gar nicht erst an die Folgen für seine Familie dabei denken. Es würde schrecklich für sie sein. Besonders Renesmee. Sie brauchte wenigstens einen Elternteil. Wenn ich schon nicht für sie da sein konnte, musste Edward dies für mich tun.

>>Das kannst du doch nicht machen! Denk an deine Familie, besonders Renesmee, sie braucht dich!<<

>>Jacob wird sich gut um sie kümmern.<< War das einzige was er dazu sagte. Also hatte er wirklich vor, seine Familie zu Grunde zu richten. Nun gut. Aber ich würde ihn nicht dabei unterstützen.

Schnell entriss ich mich ihm und kehrte zu Felix und den anderen zurück. Nahm meine Rechtmäßigen Platz ein.

>>Tu was du willst, Edward. Aber ich werde dein Vorhaben nicht unterstützen wenn es gegen deine Familie geht. Du weist genau so gut wie ich, dass es schmerzhaft ist, wie schmerzhaft es ist!<< Ich wusste das es nicht fair war, aber ich musste ihn an diese Zeit erinnern. An die Zeit als er mich verlassen hatte und vor Qualen fast um gekommen wäre. Wollte er seiner Familie das gleiche antun? >>Willst du das?<< Ich schaute ihm forschend in die Augen. Er ließ sich nichts anmerken, ich jedoch sah, dass er tief verletzt war. Natürlich gab er das nicht zu. Doch es machte ihn fertig daran zu denken. >>Das einzige was ich will, ist bei dir sein. Koste es was es wolle!<< Ich wollte ihm gerade wiedersprechen, da mischte sich Aro ein. >>Mein lieber Freund, Edward. Es würde mich sehr freuen wenn du mit uns und deiner Gattin reisen würdest.<< Ungläubig starrte ich ihn an. Musste er sich ausgerechnet jetzt einmischen? Es reichte mir schon, gegen einen Sturrkopf an zu reden, bei zweien würde es reichlich schwierig. >>Aro, bitte halte dich da raus!<< So langsam, war ich wirklich kurz davor ihn an die Kehle zu springen- was meinen direkten Tod nach sich ziehen würde. Also versuchte ich mich so gut es ging im Zaum zu halten.

>>Also Edward, nimmst du die Einladung an??<<

>>Nicht, Edward bitte! Ich verstehe dich, aber denk an deine Familie!<< Die Verzweiflung spiegelte sich in mir wieder. Er durfte so etwas nicht tun, ich wusste nur all zu gut wie weh es tat. Seine Familie hatte solche Schmerzen nicht verdient.

>>Edward...!<< Es war Esme, die Schluchzend bat.

Doch es passierte genau das, was Alice gesagt hatte: >> Ich nehme an.<< Edward sprach Geschäftsmännisch, ohne jede Regung. Er war dabei seine Familie zu zerstören und verzog nicht eine Mine!!

>>Gut dann wäre das geklärt. Mit Renesmee scheint alles in Ordnung zu sein. Wir können wieder gehen.<<

Langsam, bewegte sich die ganze Wache zum Aufbruch. Nur ich stand wie angewurzelt da und starrte ungläubig in die Ferne. Ich schaute auf die Stelle, an der vor gerade einmal ein paar Sekunden noch Edward gestanden hatte. Die letzten Sekunden seiner Worte hingen in meinem Hirn fest. Er war so Gefühlskalt. Wie konnte das sein? So kannte ich ihn nicht. So wollte ich ihn nicht kennen!

>>Bella? Kommst du?<< Er stand schon wieder neben mir und hatte einen Arm um meine Taille gelegt. Ich wand mich geschickt aus seiner Nähe. So wie er gerade gewesen war, gefühlslos und ohne Rücksicht auf andere, wollte ich ihm nicht nahe sein. Das war nicht die Person die ich einst geliebt hatte.

Immer noch in Gedanken versunken, machte ich mich auf den Weg. Es gab so viele unbeantwortete Fragen. Eigentlich hätte ich mich freuen müssen, das ich Edward nun jeden Tag sehen konnte. Doch ich war es nicht. Ich wollte diese mir so fremd erscheinende Person nicht bei mir haben. Ich wollte den richtigen Edward wieder.

>>Bella..? Bella?!!<< Erst sehr spät, merkte ich das jemand zu mir sprach. Ich war anscheinend sehr versunken gewesen. >>Was ist los?<< Edward hatte immer noch nicht locker gelassen und lief neben mir her. Er schaute mich mit besorgter Mine an. Wieso war er denn besorgt? Oh! Ich hatte gar nicht bemerkt das ich angefangen hatte zu schluchzen.

>>Es ist nichts. Wirklich! Lass mich einfach in Ruhe.<< Damit raste ich davon. Ich konzentrierte mich einzig allein auf das Laufen.Durch das harte Training in Italien, war ich schneller als Edward. Er konnte mich also nicht einholen. So würde ich wenigstens für einen kleinen Moment meine Ruhe haben. Ruhe, um zu entscheiden wie es weiter gehen sollte. Ich konnte ihm ja nicht für meine ganze Existenz aus dem Weg gehen – ehrlich gesagt das konnte ich auch gar nicht. Trotz allem liebte ich ihn ja noch. Doch es war ja in einer Weise ja auch meine Schuld, dass er so geworden war. Wäre ich nicht weg gegangen würden wir nicht in dieser Situation stecken. Edward währe dann immer noch ein glücklicher, liebenswerter Vampir. Und kein gefühlloses Frack. Der einzige Weg bestand darin, mit ihm zu rede und ihn zu überreden zurück zu seiner Familie zu gehen. Dort würde er glücklich sein. Ich wusste genau, dass er dies alles nur wegen mir getan hatte. Wieder durchfuhren mich Schuldgefühle. Musste ich denn an allem schuld sein?! Es war einfach schrecklich, an allem die Schuld zu tragen. Ich war einfach eine schlimme Kreatur, ich hatte alles kaputt gemacht. Wie immer.

Den ganzen Weg über, lief ich de anderen voraus und hin meinen Gedanken nach. Deshalb viel es mir auch nicht weiter auf, dass ich bereits ganz nah an der Stadt war. Erst, als ich fast durch ein der großen Stadtmauern gerannt wäre, bemerkte ich es. In menschlichem Tempo, musste ich weiter gehen. Ich konnte ja schlecht am helligen Tag mit 500 km/h durch die Stadt rasen. Doch leider, ließ es sich dadurch nicht vermeiden, dass die anderen mich wieder einholten. Mit grimmiger Mine, ließ ich die Gesellschaft über mich ergehen. Es würde nicht mehr lange dauern und ich könnte alleine in meinem Zimmer sitzen wo mich niemand störte. Genau so kam es auch wenige Minuten später. Ich saß auf meinem überdimensional großen Bett und überlegte was zu tun sei. Doch in mir hatte sich eine so gewaltige Wut auf gestaut, das ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Also saß ich dort – eingeschlossen, damit niemand stören konnte – und war wütend auf mich und die Welt. Schmerz der Liebe

Die Zimmerdecke war nicht sehr interessant. Blau.... blau... blau... MAN SIE WAR NCIHTS ANDERES ALS BLAU!!! Einfach langweilig und blau. Hatte ein paar mikroskopisch kleine Risse, die für das menschliche Auge nicht sichtbar waren. Aber ich hatte nichts anderes zu tun, also starrte ich sie einfach an und langweilte mich. Eigentlich hätte es mich freuen müssen, aber als es an der Tür klopfte, war ich genervt. Konnte man mich nicht einmal für ein paar Tage allein lassen?! Oder Monate? Einfach mich in meinem Zimmer verrotten lassen.

>>Ich bin nicht da!<< Besuch war das letzte was ich nun wollte.

>>Komm schon Bella, du kannst dich doch nicht den ganzen Tag im Zimmer einschließen!<< Erklang eine bekannte Stimme vor der Tür.

>> Man hau ab Felix! Mach ne Fliege!<<

>>Bellaaaa...<< Wieso ließ dieser Typ nicht locker??

>>Hau ab Felix, bevor ich raus komme und dir in deinen fetten Arsch beiße!<< Das wirkte, ich hörte wie die Schritte sich wieder entfernten. Endlich! Ruhe. Jetzt musste ich nur noch wissen was ich mit dieser Ruhe anfangen sollte. Und genau das war mein Problem!! Es war wirklich ätzend hier auf meinem Bett zu liegen und diese BLAUE WAND AN ZU STARREN!!! Es half alles nichts. Mit einem Seufzen setzte ich mich auf. Ich schaute mich in meinem Zimmer um, in der Hoffnung etwas zu finden, dass mir die Langeweile vertreiben könnte. Stühle... wow sind ja schon fast interessant. Ein Tisch... die einzige Idee, war ihn zu zerschlagen, aber das würde nur ein paar Sekunden dauern und wenig Spaß machen. Ein Fernseher... es würde wahrscheinlich eh nichts interessantes laufen, wie immer. Ein Nachttisch... was sollte der mir den bringen? Ach, verdammter Mist, es gab wirklich nichts was mich aufheitern könnte.

Trotzdem ließ ich meinen Blick weiter durch das Zimmer schweifen. Er blieb schließlich an dem schwarzen Piano hängen. Jetzt stellte sich die große Frage: Zerschmettern oder spielen? Aber Aro wäre sicher sauer, wenn ich sein Piano zu 100 Einzelstücke fabrizieren würde. Also ließ ich diesen Gedanken schnell fallen und setzte mich auf den Klavierhocker. Welches Lied sollte ich speien? Mir war nach Metal, aber das konnte man wohl nicht auf dem Klavier spielen. Ich wollte meine Wut heraus lassen, doch das Piano war da wohl nicht das richtige Instrument. Naja egal. Ganz langsam und leise begann ich „Kiss the rain“ zu spielen. Es fing fast unhörbar an und steigerte sich immer lauter. Der traurige Klang des Liedes erfüllte meinen Raum und riss mich mit. Alle Wut war verschwunden, ich fühlte mich nur noch traurig. Wahrscheinlich war ich es die ganze Zeit gewesen, hatte es mir nur nicht eingestehen wollen. Zum Glück spielte ich so laut, das niemand mein Schluchzen hören konnte. Wie viel sich doch verändert hatte.

Ich hörte, wie sich hinter mir die Tür öffnete, schnell hörte ich auf zu spielen und wand mich um. Edward war in den Raum getreten.

>>Verschwinde<< Knurrte ich ihn an. Er war der letzte den ich hier sehen wollte. Konnte er eigentlich nicht klopfen? Das war mein Zimmer also im Klartext: PRIVATSPHÄRE!! Aber das schienen GEWISSE LEUTE nicht zu verstehen.

>>Bella! Was bist du so aggressiv, ich erkenne dich gar nicht wieder!<< Ach, er erkannte mich also nicht wieder. Ja wer war denn hier Mister cool und hatte einfach seine Familie ohne mit der Wimper zu zucken verlassen?! Er oder ich??

>>Verschwinde aus meinem Zimmer!<< Zischte ich ihn aus meinen zusammengebissenen Zähnen an. Ich durfte die Beherrschung nicht verlieren.

>>Ok. Aber vorher möchte ich noch etwas wissen.<< Achso. Er hatte also Ansprüche?! Pass mal gut auf Freundchen, wenn du nicht gut aufpasst hast du gleich meine Zähne in deiner Kehle. Bei diesem Gedanken, fuhr mir ein kleines Lächeln über die Lippen. Dann würde er mich nicht mehr für die halten, die ich in seinen Augen war. In den Augen mit der rosa Brille auf. Dann würde er sehen welch ein Monster aus mir geworden war. Aber das war mir nur recht, vielleicht würde ihm dann ja auch die Veränderung an ihm auffallen.

>>Seit wann kannst du Klavier spielen? Woher hast du den gleichen Flügel wie ich? Und was war das für ein Lied das du eben gespielt hast?<< Schoss es aus ihm heraus. Ah. Gerade war es noch eine Frage gewesen und jetzt sind es drei. So so. Aber nicht mit mir Freundchen.

>>Das kann dir doch egal sein!<< Der feindliche Ton meinerseits hatte sich immer noch nicht im geringsten geändert. Wieso sollte er auch? Schließlich stand hier mein Mann und spielte mir die heile Welt vor.

>>Ist es aber nicht. Also...?<< Wieso sprach er noch immer so freundlich zu mir?

>>Das geht dich nichts an und jetzt verschwinde!<< Ich merkte das ich kurz vor einem Zusammenbruch stand, also schob ich ihn unsanft aus der Tür und schloss ab.

Schnell drehte ich mich um und setzte mich erneut vor das Piano. Von draußen hörte ich Edward vor die Tür klopfen.

>>Bitte Bella. Mach auf!<<

Doch ihn zu ignorieren war einer meiner leichtesten Übungen. Ich fing einfach an zu spielen und zwar so laut, dass kein Muchs mehr von der Tür zu hören war. Mein Gehör stellte ich einfach ab. Oder eher gesagt, beschränkte es. Ich ließ mich einfach nur von der Musik leiten. Mittlerweile war ich wirklich am Boden zerstört. Meine Vermutung war richtig gewesen. Kaum war Edward aus dem Zimmer, überwältigten mich die Gefühle und ich konnte vor Schmerzen nicht weiter spielen. Mit einem Ruck, fiel ich auf den harten, steinernden Boden. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr, er zuckte herum. Die Schmerzensschreie ließen sich ebenfalls nicht unterdrücken. Was war hier los? Ich hatte überhaupt keine Kontrolle mehr! Wie konnte das sein? REIß DICH ZUSAMMEN BELLA! Befahl mir meine innere Stimme. Doch alles half nichts, ich lag auf dem Boden und konnte mich nicht wehren.

>>Bella? Bella!!<< Edwards Gesicht war nicht weit von meinem entfernt und starrte mich entsetzt an. Wie war er in mein Zimmer gekommen? Ich hatte keine Zeit weiter darüber nach zu denken, denn schon durch fuhr mich der nächste Schub von Schmerzen. Mit den Schmerzen, wurden auch meine Schreie immer markerschütternd. Ich musste zusehen wie das Gesicht, nah über meinem, sich vor seelischen Qualen, verzog. Er konnte es nicht sehen, wenn ich litt.

>>G-geh! Edward... geh!!<< Es kostete meine ganze Überwindungskraft, diese Worte ohne schreien heraus zu bringen. Aber ich wollte nicht das er mich so sah, so verletzlich. Das er mit mir litt. Zwar, war ich sauer auf ihn, aber trotz allem, konnte ich nicht mit ansehen das er wegen mir Schmerzen hatte.

>>Nein, Bella ich geh jetzt nicht, wo es dir so schlecht geht!<<

>>GEH! I-ich... schaff das!<<

Sein Gesicht verzog sich noch einmal vor Schmerz, dann verschwand er und ließ mich mit meinen Schmerzen allein. So war es besser für ihn.

Die Schmerzen, ließen etwas nach, als er weg war. Doch ich konnte noch immer nicht aufstehen. Die Kontrolle über meinen Körper, war noch immer nicht zu mir zurück gekehrt. Ganz ruhig. Alles ist gut. Beruhige dich!! Immer und immer wieder ermutigte ich mich. Immer und immer wieder die gleichen Worte. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder aufsetzten konnte. Japsend und immer noch gekrümmt vor schmerzen, saß ich auf dem Klavierhocker und stützte mich am Piano ab, um nicht erneut den Halt zu verlieren.

>>Du hast dich schneller erholt als ich gedacht hätte.<< Marc, stand neben mir und schaute mich abwertend an. Aus seinen Augen, sprach der Schalk. Er wusste das ich Schmerzen hatte und das erfreute ihn. Von dem Freundlichen und hilfsbereiten Vampir war nichts übrig geblieben. Er hatte etwas überhebliches an sich. Wie der König der zu seinem Knecht herab schaut, kurz bevor dieser stirbt. Der König, schaut mich einem Lächeln zu. So in etwa konnte man es beschreiben, was sich dort in seinen Augen wieder spiegelte.

>>W-was...?<< Ich brachte den Satz nicht zu Ende. Die Luft zum sprechen fehlte mir. Durch die unglaublichen Schmerzen, fiel es mir schwer.

>>Ach Bella. Erzähl mir jetzt nicht, du weist nicht woher diese Schmerzen kommen!?<< Er wusste es. Woher? Wieso wusste er was in mir vor ging wenn ich es selbst nicht verstand?

>>W-woher... kommen.... die Schmerzen?<< Hätte ich mich nicht am Flügel fest gehalten, währe ich in genau diesem Moment wieder auf den Boden gefallen. Es hatte meine ganze Anstrengung und Kraft gebraucht, diesen einen Satz heraus zu bringen. >>Ach Bella! Du bist wirklich zu bedauern, dass du es nicht selbst gemerkt hast!<< Was gemerkt? Was redete er da?? Was sollte ich denn nicht bemerkt haben?

Er sah da sich ihn nicht verstand. >>Ja, ja die Liebe...<< Ihm entfuhr ein düsteres Lachen. Dann verschwand er genau so schnell wie er gekommen war.

Was sollte das bedeuten? Doch bevor ich mir weitere Gedanken darüber machen konnte, lag ich bereits wieder schreiend auf dem Boden. Schmerzende Gespräche

Es waren einige Tage vergangen. Die Schmerzen, hatten sich nicht gelegt, doch ich hatte gelernt mit ihnen um zu gehen. Mittlerweile konnte ich gehen, rennen und sprechen. Also kurz gesagt, ein fast normales Vampirleben führen. Die anderen dachten, ich hätte mich erholt. Das sollten sie ruhig, ich wollte am wenigsten das sich jemand Sorgen um mich machte. Wenn es mal wieder zu schlimm mit den Schmerzen wurde, schloss ich mich in meinem Zimmer ein und stellte meine Musikanlage – ich hatte eine von Aro bekommen – so laut es nur ging an, um meine Schreie darunter zu begraben.

Doch es gab noch etwas, dass ich unbedingt erledigen musste. Ich musste Marc fragen, was seine Worte damals bedeutet hatten. Was er mit der Liebe gemeint hatte. Genau dies, wollte ich heute tun. Ich hatte mich bei Renata erkundigt, wann Marc sie mal wieder besuchen würde. Lange hatte ich auf seine Ankunft gewartet und nun war es so weit.

Unruhig saß ich in meinem Zimmer und wartete. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, seit ich Marc das letzte Mal gesehen hatte. Schließlich hielt ich es vor Nervosität nicht mehr aus. Ich musste mich mit irgendetwas beschäftigen! Also tat ich dass, was ich immer tat wenn mir langweilig war.

Am Piano, vergaß ich immer alles um mich herum, dass was das was ich nun brauchte. Erst letztens hatte ich mir „Listen to your Heart“ bei gebracht. Da ich den Text zu diesem Lied ebenfalls kannte, sang ich jedes Mal mit. Genau so, tat ich es auch jetzt. Die bekannten Töne, beruhigten mich,ließen die Schmerzen allerdings um so stärker aufflammen. Alle schmerzlichen Erinnerungen kamen bei diesem Lied immer und immer wieder hoch. Doch es war wie eine Droge, ich konnte nicht aufhören es zu spielen. So weh es auch tat, die Erinnerungen durften nicht enden. Ich wollte nicht wieder in die schreckliche Realität zurück. Ich wollte einfach nur in den schönen Erinnerungen schwelgen. Die Erinnerungen, als alles noch heil war. Als Edward und ich, noch glücklich waren. Als Renesmee uns noch hatte. Als ich noch bei meiner Familie war. Um so mehr ich litt, desto lauter wurde mein Gesang und immer mehr Schmerz drang durch meine Stimme. Bis sie schließlich ganz abbrach. Auch die Klänge des Klaviers hallten aus. Ich hatte keine Kraft mehr zu spielen. Eigentlich, hatte ich für nichts mehr Kraft. Doch der Gedanke an die anderen, brachte mich dazu, weiter Theater zu spielen. Sie hatten es nicht verdient sich wegen mir Sorgen machen zu müssen.

Es klopfte an der Tür. Diese kleine Geräusch, löste in mir wahre Begeisterung aus. Marc war da! >>Komm rein!<< Schnell schwang ich mich auf die Beine um ihm entgegen zu kommen. Dabei, rannte ich mit solchem Schwung los, das ich mit ihm zusammen krachte. Ein ohrenbetäubender Krach entstand. Oje. Das hatte man bestimmt in der ganzen Stadt gehört.

>>Hallo Bella. Was gibt es?<< Er schien verwundert über meine Hochstimmung.

>>Setz dich erst mal. Ich möchte mit dir über etwas sprechen.<< Mit einer kleinen Handbewegung, wies ich ihn zum einzigen Tisch des Raumes. Er folgte meiner Aufforderung und setzte sich auf einen der edlen Holzstühle. Ich nahm den Stuhl, direkt neben ihm.

>>Also...<< Begann er. >>Was gibt es denn nun so wichtiges?<< Seine Art des Sprechens war immer noch sehr überheblich.

>>Nun ja, ich wollte dich fragen, was das letztens bedeuten sollte was du gesagt hast.<< Allein bei de Gedanken daran, durchfuhr mich der Schmerz wieder stärker. Ganz ruhig. Dachte ich mir. Ich durfte jetzt nicht die Beherrschung verlieren.

>>Also ich wundere mich ja wirklich das du es nicht verstehst. Aber ich werde es dir zeigen.<<

Ich musste schlucken. Was hatte er diesmal mit mir vor? Letztes Mal hatte es meine Erinnerungen gekostet. >>Was denn?<< Er hörte meine Sorge und begann zu schmunzeln. >>Es ist nichts schlimmes, vertrau mir.<< >>Nun gut... was soll ich machen?<< >>Du musst dich an Edward erinnern wie er damals war, als du ihm noch vertraut hast.<< Was? Ich schaute ihn geschockt an. Ich kannte die Reaktion meines Körpers auf solche Erinnerungen. >>Nein, bitte nicht. Das wird zu weh tun<< >>Siehst du. Das ist der Grund wieso du Schmerzen hast. Es ist der Schmerz der Liebe.<<

Oh. Damit hatte ich nicht gerechnet. Es hatte etwas mit meinen Gefühlen zu tun. Alles andere hätte ich erwartet nur nicht das. Meine Gedanken kreisten nun, um die Erinnerungen die das alles ausgelöst hatten. Das hatte die gleichen Schmerzen wie zu Anfang im gefolge.

>>Marc... bitte...>> Ich wollte ihm sagen, das er gehen solle, bevor ich einen Zusammenbruch erlitt. Doch ich konnte nicht ausreden, er schnitt mir das Wort ab.

>>Bella, du solltest wirklich mir Edward reden. Aber gut, ich gehe. Viel Glück!<< Und schon war er verschwunden. Ich war allein. Was meine Schmerzen nur noch verstärkte. Schnell ergriff ich die Fernbedienung des CD-Players und drehte sie voll auf. Dann gab ich mich meinen Schmerzen hin. Ich stand vor der blauen, edlen Tür, der Tür, hinter der ein Mensch auf mich wartete, dem ich einmal vertraut hatte. Edward. Ein letztes mal, atmete ich tief durch. >>Herein!<< Natürlich hatte er gewusst das ich vor seiner Tür stand. Ganz langsam, schon fast theatrisch, drückte ich die Klinke hinunter.

Edward Raum, war groß- nicht so groß wie meiner – aber trotzdem groß. Es fanden sich viele, edle aber genau auf einander abgestimmte Möbel darin. Alles war in einem dezenten hellblau gehalten. Blau- Edwards Lieblingsfarbe. Typisch Aro, machte alles für seine geliebten Neulinge.

>>Bella!<< Er schien überrascht. Aber dennoch sehr glücklich über meinen Besuch. >>Hallo...<< Antwortete ich Kleinlaut. Ich fühlte mich nicht wohl. >>Ich wollte mit dir sprechen...<< Er bemerkte das mir unwohl bei der ganzen Sache war. Langsam kam er auf mich zu. Bedacht darauf mir nicht zu berühren. >>Aber sicher, komm setz dich.<< Er hatte exakt die gleiche Einrichtung wie ich, also fand ich mich direkt gut zu recht. Immer noch angespannt setzte ich mich auf einen der Stühle die um den Esstisch herum standen. Er setzte sich genau neben mich, immer noch mit möglichst großem Abstand.

>>Also... wie soll ich anfangen...?<< Es fiel mir schwer, es zu erklären. >>Wie wär es mit dem Anfang?<< Ich musste lachen. Es erinnerte mich so an den Edward, aus meinem menschlichen Leben, da hatte er dies einmal zu mir gesagt. Doch die Erinnerung tat zu weh, im Gegensatz zu diesen Moment. Ich vergaß sie schnell, bevor ich wieder einen Zusammenbruch erlitt. Das konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.

>>Nun ja... ich habe mit Marc wegen meiner Schmerzen gesprochen.<< >>Ich dachte sie haben aufgehört?<< Mist! Er wusste ja nichts davon. Naja das würde er schon verkraften, wahrscheinlich war es noch die einfachste Sache unseres Gespräches. >>Naja... nicht wirklich<< Ich starrte vor Verlegenheit auf den Boden. >>Ich habe nur so getan. Du weist doch sicher das ich immer so laut Musik gehört habe. Das war nur, damit ihr mich nicht schreien hört<< Das Geständnis war mir wirklich unangenehm. >>WAS?!<< Ohne Rücksicht auf mich, fasste er mir mit einer Hand unter mein Kinn und zwang mich dazu ihn an zu sehen. >>Du hast was gemacht?<< Er war nun richtig wütend. Mit gesenktem Blick, antwortete ich ihm verschämt: >>Ich habe so getan als wenn es mir gut ginge und habe die Musik laut gestellt damit ihr meine Schreie nicht hört<< wiederholte ich alles aufs neue. >>Bella schau mich an.<< In seiner Stimme schwang immer noch Wut mit. Doch ich hörte auch den Schmerz darin heraus.

Widerwillig richtete ich meinen Blick auf seine Augen. Ein Schock durchfuhr mich. Er schaute mich mit einer solchen Intensität an, wie ich sie noch nie zu vor bei ihm gesehen hatte. Hätte er mich nicht so fest gehalten, wäre mir bestimmt der Mund offen stehen geblieben. >>Hast du das wirklich getan?<< Reiß dich zusammen Bella und sag was! >>J-j-ja<< Es war mir peinlich.

Ich erstarrte als mich Edward plötzlich an sich zog. Er hatte seine beiden Arme fest um mich geschlungen. >>Wieso hast du mir nichts gesagt?<< Er schien wirklich verzweifelt. Ich verstand das nicht. Wieso war er wenn es um mich ging so gefühlvoll und vor einigen Wochen bei seiner Familie ganz anders gewesen?

>> Es tut mir Leid<< Ich weiß nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund, erwiderte ich seine Umarmung. >>Ich wollte euch keinen Kummer bereiten<<

>>Uns Kummer bereiten?!<< Er entfernte sich ein Stück von mir um mich besser betrachten zu können. >>Denk doch wenigstens ein einziges Mal nicht an die anderen sondern an dich!<< >>Tu mir den Gefallen und versuch es.<< Sein Gesicht näherte sich wieder dem meinen. Ich wusste was er vor hatte. Nein! Das wollte ich nicht. Schnell wand ich mich aus seinem Griff und wich einige Meter zurück. >>Nein Edward!<<

Es brach mir das Herz, als ich sah wie verletzt er durch meine Reaktion war. Langsam kam ich ein paar Schritte näher, ließ aber noch genügend Abstand.

>>Was hast du?<< >>Ich... ich kann das nicht Edward. Vorher brauche ich Antworten. Ich kann dir nicht vertrauen im Moment.<< Es tat mir Leid. Doch so war es nun mal. >>Wieso?<< Sein Gesicht verriet nur all zu klar, dass er verwirrt war. >>Wie ich schon sagte, ich habe mit Marc über meine Schmerzen gesprochen und er meinte es währe... wegen.... dir.<< Brachte ich es schließlich heraus. Ich wusste das er sich die schwersten Vorwürfe machen würde. Das wollte ich nicht, doch ich musste mit ihm darüber reden.

>>W-...<< >>Es ist, ich vermisse dich so, wie du früher warst und es verletzt mich dich nun so zu sehen oder in die Vergangenheit zu schauen und den Kontrast zu sehen.<<

>> Was für ein Kontrast? Ich bin doch immer noch der Selbe!<< Verzweifelt kam er auf mich zu, doch ich wollte seine Nähe nicht. Verängstigt von seiner Reaktion wich ich zurück. >>Du hast dich nicht verändert?! Edward, ich erkenne dich nicht wieder! << Ich wich einen weiteren Schritt zurück und spürte das die Wand direkt hinter mir lag. Weiter konnte ich nicht flüchten, der einzige Weg war die Tür hinaus.

>>Was, was hat sich deiner Meinung nach denn geändert?<< Seine Augen schauten mich voller Trauer an. Er mochte es nicht, mich so weit von sich entfernt zu haben.

>>Na als du deine Familie einfach so ohne jedes Wort verlassen hast! Du weist genau wie weh das tut jemanden zu verlieren und trotzdem hast du ihnen das angetan! Ich wusste nicht das du so kalt sein kannst.<< Es war die Wahrheit. Ich wusste sie würde ihn verletzten, aber sie musste heraus.

>>E-es... tut mir Leid.<< Er kam erneut einen Schritt auf mich zu. So langsam kam ich mir wirklich bedrängt vor.

>>Entschuldige dich nicht bei mir. Tu es bei deiner Familie. Ich hätte es verdient gehabt alleine wieder gehen zu müssen doch sie haben es nicht verdient.<< >>Und wenn es mir nicht Leid tut?<< Schock! Wie konnte er so etwas nur sagen?? Mir lief es kalt den Rücken hinunter.

>>Edward! Siehst du es nicht? Du bist zu dem Monster geworden, dass du nie werden wolltest!<< Ich konnte mich nicht stoppen, ich musste es ihm einfach sagen! Er war dabei zu mutieren, so wie ich damals. Er durfte das nicht, er war zu kostbar. Ich hatte ihn immer für so wundervoll gehalten. Erst jetzt wurde mir klar, dass er es nicht war. Jemand der so etwas sagte, konnte nicht wundervoll sein. Ich wollte mich umdrehen, umdrehen und von ihm laufen. Ich konnte es nicht ertragen. Wo war der alte Edward geblieben? Den, den ich so geliebt hatte. Den Edward der zu allen immer freundlich war und niemals seine Familie verletzen würde. Wo war er? Der Schmerz, zuckte erneut auf. Ich durfte mich nicht erinnern! Doch es ging nicht anders, ich würde alles in kauf nehmen, wenn Edward nur so werden würde wie früher. Wenn ich schon nicht wie damals sein konnte, sollte er wenigstens sich selbst wieder finden.

>>Was hast du Bella?<< Er schaute mich entsetzt an. Anscheinend sah man mir die Schmerzen an. Nur gut, dass ich auf einem Stuhl saß, so konnte ich nicht all zu schnell zusammenbrechen.

>>Hast du Schmerzen?<< Edward hatte sich schützend über mich gebeugt und schaute mich besorgt und voller Panik an. Ich wollte ihm sagen, dass alles in Ordnung war. Das ich gehen müsse, doch kein Laut verließ meinen Mund. >>Bella! Sag doch was!<< Wie denn? Die Schmerzen ließen mich ja nicht! Mir kam die Idee, meinen Schild zu ihm zu schieben, um ihm es durch meine Gedanken zu sagen, doch dann hätte er ebenfalls meine Schmerzen gefühlt, das wollte ich auf keinen Fall! Also war wohl die einzige Möglichkeit, den Mund zu halten.

Mit ganzer Kraft, stand ich auf. Es würden nur wenige Sekunden dauern bis ich zusammenbrechen würde. So schnell ich konnte rannte ich davon. Edward sollte nicht mit mir leiden.

Doch ich kam nicht all zu weit. Ich hatte nur wenige Kilometer geschafft, bevor ich zusammen brach. Allerdings war es auch einfacher, in seiner Abwesenheit sich wieder zu fangen. Als ich es schließlich schaffte, war es bereit tiefe Nacht. Ich saß auf einer Klippe. Und – nein ich sprang nicht hinunter – schaute auf den so hell leuchtenden Vollmond. Unter mir, hörte ich leise das Meer rauschen. Es war ein Moment der Ruhe und Eintracht. Genau der richtige, um über einige Dinge nach zu denken.

Zum Beispiel, was nun aus Edward und mir werden sollte. So konnte es jedenfalls nicht weiter gehen. Das wusste er genau so gut wie ich. Es gab nur zwei Möglichkeiten, die Erste war, ihn zu verlassen und meinen eigenen Weg zu gehen. Allein bei dem Gedanken daran, schmerzte es mich. Die andere Möglichkeit, bestand darin, mit ihm zu reden und eine Lösung zu finden. Doch würden wir eine finden? Ich hoffte es inständig, denn nur so würden wir wieder zu einander finden können. Denn ich liebte ihn ja, doch... das Vertrauen war nicht mehr da. Es würde lange dauern es wieder auf zu bauen. Doch dafür musste ich erst einmal mit ihm Reden und alles klären. Doch wie solle ich das schaffen, wenn ich mich so unwohl bei ihm fühlte?

Eine Menge fragen und auf manche hatte ich noch immer keine Antworten. Also musste ich sie mir beschaffen. Mit einem Seufzen stand ich auf. Bereit mit Edward zu reden und mir Antworten auf meine Fragen zu holen. Ich rannte zurück in den Palast. Hals über Kopf stürzte ich in Edwards Zimmer. Ich war so erpicht darauf meine Antworten zu bekommen, dass ich gar nicht daran dachte, was ich zu ihm sagen wollte.

>>Edward, ich muss mit dir...<< Ich kam nicht dazu aus zu reden. Mir blieb der Mund offen stehen, als ich sah, was in seinem Zimmer vor sich ging. Edward, saß an seinem Piano und spielte ein so wunderschönes, aber trauriges Lied, dass mir die Tränen in die Augen gestiegen wären, hätte ich weinen können. Ich erkannte die Melodie sofort wieder, es war „Let it be“ . Dazu sang er, so wunderschön. Ich hatte ihn noch nie singen hören. Als ich ein Mensch gewesen war, hatte ich seine Töne ja nicht hören können. Doch nun hörte ich ihn. Seine Stimme, war mit nichts auf der Welt zu vergleichen. Sie war engelsgleich, genau so, wie seine ganze Erscheinung.

Das alles, hatte nur wenige Sekunden gedauert. Denn kaum war ich herein geplatzt – wohl bemerkt ohne zu klopfen – hatte er sich schon verwundert zu mir um gedreht. >>Bella?<< Er war definitiv verwundert über mein Erscheinen. Kein wunder, schließlich hatten wir und kurz davor noch gestritten.

>>Äh... tut mir Leid das ich so rein gestürzt bin. Ich habe vergessen zu klopfen.<< Es war mir wirklich peinlich. Wenigstens anklopfen, hätte ich müssen.

>>Kein Püroblem. Komm, setz dich zu mir!<< Die anfängliche Verwunderung war gewichen und hinterließ unglaubliche Freude. Sein ganzes Gesicht strahlte. Es war so einfach ihn glücklich zu machen! Nur all zu gerne, folge ich seiner Aufforderung. Ich setzte mich - so nah wie lang nicht mehr - mich neben ihn auf den Klavierhocker. Ich begann ohne jedes Wort, die Melodie zu spielen, wie er zuvor.

>>Woher...?<< >>Let it be? Stimmt´s?<< Ich schaute zu ihm herüber, dabei hörte ich jedoch nicht auf zu spielen. Ich kannte jede einzelne Taste beim Namen und ihrem Platz. Es war alles so einfach mit einem solch guten Verstand.

>>Ja.<< Mit diesen Worten, stieg er in mein Spiel ein. Es war eine Harmonie, ohne Worte, wusste jeder was er spielen sollte und was der andere übernahm. Eine ganze Weile saßen wir einfach nur da und spielten immer und immer wieder das gleiche Lied. Sangen es immer und immer wieder. Unsere beiden unmenschlich schönen Stimmen, passten so zusammen, als hätte man sie für einander erschaffen.

Ich hätte noch eine Ewigkeit so weiter machen können, doch da viel mir wieder der Grund für mein Erscheinen ein. Es viel mir wirklich schwer, diese wundervollen Moment, zu beenden. Doch es musste sein.

>>Edward...<< Ich lehnte mich vom Piano weg und drehte mich ins eine Richtung. Dabei vergaß ich, wie wundervoll seine Augen auf mich wirkten und verlor mich in ihnen.

>>Ja...?<< Sag was Bella! Los, sag was! Es war wirklich schwer, die richtigen Worte zu finden, ohne zu stottern.

>>Bella?<<

>>Äh... ich.... was wollte ich sagen?<<

>>Das weiß ich nicht.<< Es schien ihn zu amüsieren, jedenfalls begann er leise zu kcihern. Na toll, jetzt hatte ich mich also doch zum Trottel gemacht.

>>Ach man, Edward! Bring mich nicht so aus der Fassung!<< >>Oh.<< Verwundert, aber auch etwas belustigt starrte er mich an. >>Tut mir Leid!<< Ich sah in seinen Mundwinkeln, dass er ein Lachen unterdrücken musste.

>>Na los, lach schon. Ich seh dir doch an das du es dir verkneifst.<< Er sollte es nicht unterdrücken. In solchen tagen, wo ich ihn so selten Lachen sah, sollte er es nicht unterdrücken.

Kaum hatte ich dies gesagt, schallte Edwards überschwängliches Lachen durch die Wände des Palastes. Es war ein so helles und fröhliches Lachen, dass ich sehr lange nicht mehr gehört hatte. Mein Herz schwoll bei diesen wunderschönen Klängen an. Unvermeidlich, stimmte ich mit ein. Es war ein wundervolles Gefühl, endlich wieder Lachen zu können. So lange, hatte es mir gefehlt, so lange hatte Edward mir gefehlt.

>>Was wolltest du denn nun von mir?<< Edward war wieder ernst geworden und schaute mich mit neugierigen Blicken an. Anscheinend wusste er nicht was ich von ihm wollte.

>>Ich wollte mich endlich mit dir aussprechen. Damit alles so wird wie es früher zwischen uns war.<< Ich bemühte mich, konnte jedoch nicht den Schmerz der in den Worten mit schwang verhindern.

>>Ja, das möchte ich auch. Bella, es hat sich so viel verändert. Ich möchte das wir wieder glücklich miteinander sein können.<< Er ergriff meine Hände und hielt sie behutsam in seinen. Ich zog sie nicht weg, ergriffen vom Moment. >>Bist du deshalb mit mir gegangen? Hast du deshalb deine Familie verlassen?<< Die Fragen brannten mir auf der Seele. Er konnte mir gar nicht schnell genug antworten. Ich sah, dass er um Worte rang, sah dass er antworten wollte, doch es konnte mir nicht schnell genug gehen.

>>Diese Ungeduld...<< Ich seufzte.

>>Ja.<< Antwortete er nach langem überlegen schlicht. Wieso hatte er so lange für diese eine Antwort gebraucht? Hatte er überlegt mich an zu lügen? >>Ich wollte nach so langer Zeit wieder bei dir sein. Ich habe nicht darüber nach gedacht wie es meiner Familie dabei ergehen würde.<< Es tat ihm Leid. Das hörte ich in seiner Stimme.

>>Ich bin so froh das du dass sagst!<< Ich war wirklich erleichtert, dass er es bereute. Dass er nicht so gefühlskalt war, wie ich gedacht hatte.

>>Wieso? Findest du es nicht gut das ich bei dir sein will?<<

>>Doch, natürlich ist es schön das wir zusammen sein können nur... Ich mag es nicht das du mich den anderen vor ziehst.<< >>Bella<< Er kam noch ein Stück näher zu mir heran und schaute mich eindringlich durch seine wunderschönen Augen an. >>Ich habe dich immer den anderen vor gezogen. Wie sollte ich auch nicht? <<

>>A-...<< Ich kam nicht dazu ihm zu wiedersprechen. >>Damit musst du dich abfinden.<<

Ich hatte meinen Blick immer noch gesenkt. Zwar konnte ich nicht mehr rot anlaufen, aber doch hatte ich das Bedürfnis mein Gesicht zu verbergen. Es war ein alter Instinkt.

>>Bella... könntest du mich bitte anschauen und dein Gesicht nicht verbergen? Ich habe es so lange nicht gesehen. Da möchte ich nun keine Sekunde vergolden.<<

Ganz sanft, hob er mein Kinn an. Ich hätte mich wehren können, verwarf den Gedanken doch sofort als ich erneut in sein himmlisches Gesicht schaute. Ich würde mich nie an seine Schönheit gewöhnen! >>Weist du was?<< >>Ähm... ich weiß vieles. Was genau meinst du denn?<< Ha ha. Er hatte versucht lustig zu sein, naja es hatte es ja noch nie so mit den Witzen gehabt.

>>Ach nichts...<< Was machte ich denn hier? Wollte ich ihm wirklich gerade sagen das er gut aussah? Das wusste er doch! Jeder der ihm begegnete, dachte das. Meine Worte währen nur überflüssig.

>>Bitte Bella. Sag es mir. Du kannst mir alles erzählen.<< Er schaute mir mit einer Intensität in die Augen, die unglaublich war. Mir blieb der Atem weg. Nein, nein, nein!

>>Naja... mir ist gerade nur wieder aufgefallen... nun ja... dass du viel zu gut aussiehst.<< Oh nein! Jetzt hatte ich doch tatsächlich die Wahrheit gesagt.

Erwartungsvoll, schaute ich zu ihm. Bereit ausgelacht zu werden. Doch seine Reaktion, war nicht die, die ich erwartet hatte. Ganz langsam und behutsam, beugte er sich zu mir herüber. Seine Lippen, legten sich ganz sanft auf meine. Es war so lange her, seit ich ihn das letzte mal richtig geküsst hatte und es hatte sich nichts verändert. Auch an meiner Reaktion nicht. Wie jedes Mal, fing ich an zu keuchen und griff unsanft in sein Haar. Ich zog ihn so nah wie es nur möglich war, an mich. Er hatte mir so gefehlt! Das merkte ich erst jetzt. Wie hatte ich nur so lange ohne ihn ausgehalten?

Ich war so fest mit ihm verschlungen, das mir gar nicht auffiel, dass Edward und ich bereit im Bett lagen. Langsam, fuhr er an meiner Silhouette hinunter. Kurz davor, meine Bluse zu öffnen. Mich durchfuhr ein Schauer bei seiner Berührung. Nicht vor Kälte.

>>Nein! Edward!<< Keuchte ich angestrengt. Schnell riss ich mich von ihm los. Ich wollte das nicht. Nicht jetzt, wo wir uns gerade wieder versöhnt hatten.

>>Ich... ich kann das nicht! Nicht jetzt!<< Hinter mir lag die Tür. Ich würde die Flucht ergreifen, es ging nicht. Ich kam mit dieser Situation nicht klar. Mit halb geöffneter Bluse, lief ich schluchzend aus dem Raum. Ekel

Es war so schrecklich! Ich hatte ihn so gekränkt. Bestimmt war nun alles vorbei! Welch eine riesige Kränkung musste es für ihn gewesen sein: Von seiner eigenen Ehefrau verstoßen. Er machte sich bestimmt riesige Vorwürfe etwas falsch gemacht zu haben. Doch es war meine Schuld gewesen. Ich war diese Nähe nicht gewohnt. Es war mir unangenehm.

Ich saß in meinem Zimmer und fühlte mich schlecht, einfach unglaublich schlecht. Alles was ich tat, war falsch. Ich hatte die Nähe zu Edward wieder, jedoch verschreckte sie mich. Wieso hatte ich sie also gewollt? Es war alles so verstörend! Seine Nähe war Anfangs noch schön gewesen, doch nur bis zu diesem bestimmten Grad. Nun fühlte ich mich dreckig. Dreckig und schlecht. Die Nähe gab mir das Gefühl beschmutzt zu sein. Schnell zog ich meine zerrissenen Sachen aus und stieg unter die Dusche. Das Wasser war brütend heiß. Der Dunst stieg bereits auf. Doch es war nicht heiß genug, nicht heiß genug um die Unreinheit die ich verspürte von meinem eisigen Körper zu waschen. Die Unreinheit der Nähe. Alles schrubben, brachte nichts. Auch nach einigen Stunden unter der Dusche würde ich mich noch immer gleich fühlen, dass merkte ich. Es gab nichts, was mich hätte erleichtern können. Der Ekel vor mir selbst, war zu groß. Der Ekel, vor dem was ich geworden war und getan hatte. Das Wasser würde nichts helfen, also drehte ich es ab.

Auf dem Weg, aus dem Bad, kam ich an einem Spiegel vorbei. Geschockt blieb ich stehen. Wer war diese Person die da zu sehen war? Das war doch nicht ich! Es war Ekelhaft mich dort zu betrachten. Wie ich dort stand und nicht eine Miene verziehen konnte. Nicht eine Träne weinen konnte. Es war ekelhaft! Ich war ekelhaft!

Mit voller Wucht, schlug ich gegen den Spiegel – ich wollte mich nicht sehen. Dieser zersprang unter meiner Faust in 1000 Stücke. Ein kleines wehmütiges Lächeln kam mir bei dem Anblick des Spiegels über die Lippen. In einer bestimmten Weise, erinnerte mich der Spiegel an mich. So wie er nun war – zersprungen und völlig kaputt – sah es in meinem Innersten aus. Ich war kaputt und ekelte mich vor mir selbst. Ich ekelte mich davor, was ich getan hatte. Doch am größten, war der Ekel, vor der Nähe. Der Nähe die ich in meinem Leben erfahren hatte. Sie kam mir falsch vor. All die Nächte die ich in solch einer Nähe zu Edward gewesen war, sie kamen mir falsch vor. Es war in diesem Moment, unvorstellbar das ich es schön gefunden hatte. Der enge Hautkontakt, den anderen zu spüren. Bei dem Gedanken daran, durchfuhr mich ein Schauer. Igitt! Klitschnass und immer noch tropfend, lief ich zu meinem Ankleidezimmer. Ich konnte schließlich nicht die ganze Zeit nackt herum laufen. Obwohl ich es sicher angenehmer wäre. Ich kam mir so schmutzig vor, dass es unangenehm sein würde, Kleidung zu tragen. Also suchte ich mir etwas leichtes aus, ein violettes Seidenkleid. Schnell zog ich es über und band meine triefenden Haare zusammen. Ich machte mir keine Mühe sie zu trocknen, geschweige denn zu kämmen. So schnell würde mich sowieso niemand zu Gesicht bekommen. Jedenfalls nicht Edward. Es war mir zu peinlich, ihm nun unter die Augen zu treten.

Erschöpft, ließ ich mich auf das Bett – was eigentlich nur Requisite war – fallen. Obwohl ich natürlich nicht schlafen konnte, begrub ich mich unter der warmen Decke und schoss die Augen. Einfach einmal so tun, als könne ich der Welt für ein paar Stunden entfliehen. Entfliehen in eine Welt, in der alles in Ordnung war. Die Traumwelt. Die, die ich nie mehr erfahren würde. Wie denn auch, wenn es einem unmöglich ist zu schlafen? Doch für einige Stunden, würde ich versuchen, einfach so zu tun, als könne ich in diese Traumwelt entfliehen. Einfach, um alles vergessen zu können.

Ich stellte mir vor, wie es sein könnte, wenn ich damals nicht gegangen wäre. Wenn ich diese Vision nicht gehabt hätte. Wenn ich nicht zu den Volturi gegangen wäre und nicht zu solch einem Monster geworden wäre. Dann wäre nun alles gut. Ich sah, wie Nessie im großen Garten hinter dem weißen, wunderschönen und uralten Haus der Cullens, zusammen mit Edward in einem Sandkasten saß und „Bäckerei“ spielte. Ich saß auf einer nahe gelegenen Bank und sah ihnen mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu. Sie waren so ausgelassen. Lachend und kichernd saßen sie da und neckten sich gegenseitig. Sie stichelten sich an wer den schönsten Kuchen habe und am schnellsten sei. Es war ein Bild, der Ausgelassenheit. Sie sahen aus, wie ein ganz normaler Vater mit seinem ganz normalen Kind.

Ich war so berührt, von meinen Vorstellungen, dass ich laut anfing zu schluchzen. Wie schön könnte doch alles sein, wenn ich nicht alles kaputt gemacht hätte. Ich erschrak und richtete mich blitzschnell auf. Es hatte an der Tür geklopft. >>Wer ist da?<< Ich wusste nicht, ob ich Gesellschaft ertragen konnte. >>Ich bin es.<< Edwards Stimme erklang tief und schön wie immer, vor meiner Tür. >>Bitte lass mich.<< Beschämt, als könne er mich sehen, vergrub ich mich erneut unter der Bettdecke. >>Ok. Aber... ich möchte dir nur sagen, ich nehme es dir nicht böse was gerade passiert ist. Es ist ok und ich werde mich damit abfinden.<< Er schien nicht verärgert oder gekränkt. Komisch.

Als keine Antwort meinerseits kam, ging er wieder. Ich hörte wie er polternder davon stapfte. Anscheinend wollte er mir deutlich machen, dass er nicht vor hatte mich zu bedrängen. Naja, aber so übertreiben musste er dann ja auch nicht. Ich hätte ihn so oder so gehört. Manchmal vergaß Edward noch, dass ich genau so gute Ohren hatte wie er. Aber es machte mich trotzdem stutzig, dass er anscheinend nicht sauer auf mich war. Er war zu gutmütig für diese Welt, aber so wie es aussah, musste ich mich also nicht in meinem Zimmer einschließen.

Trotz dieser Erkenntnis, flüchtete ich mich noch einmal in meine Traumwelt. Noch einmal wollte ich Renesmee und Edward glücklich sehen, so wie es vielleicht eines Tages wieder sein könnte. Das Gesetz

>>Hallo mein Schatz.<< Edward kam auf mich zu und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. So viel ließ ich bisher zu. >>Du siehst heute mal wieder hinreißend aus!<< Ich verzog mein Gesicht. >>Musst du gerade sagen Mr. Perfect.<<

In den letzten Tagen, hatte sich einiges wieder eingerenkt: Ich und Edward, verstanden uns besser denn je, zwar auf eine Freundschaftliche Weise, aber wir verstanden uns. Ich ließ mittlerweile auch schon wieder leichte Berührungen zu. Doch was sich am meisten geändert hatte, war meine Laune. Jeden Tag lief ich strahlend und singend durch das Haus. Meine gute Stimmung, steckte auch Edward und die anderen an. Alle waren wunschlos glücklich. Naja fast jedenfalls. Meist verdrängten wir die schlechten Ereignisse und die Familie die in Forks auf uns hoffte.

>>Komm, lass uns ein bisschen raus gehen. Hier drinnen ist es mir zu stickig.<< Hoffnungsvoll, streckte er eine Hand nach mir aus.

>>Warte, einen Moment. Ich muss mich erst um ziehen, draußen ist es warm da brauche ich dünnere Sachen.<< Schnell huschte ich in mein Ankleidezimmer. Ich suchte mir einen sehr knappen – schon fast zu kurzen – Rock aus Satin. Er war hellblau. Dazu trug ich ein trägerloses, weißes Top. Die ebenfalls weißen High-Heels machten mich mindestens 10 cm größer. Alles in allem, war es ein ganz normales Sommeroutfit – für meine neuen Verhältnisse. Doch für Edward, war es ein ganz schöner Schock. Schließlich kannte er meinen neuen Kleidungsstiel noch nicht. Als ich um die Ecke gebogen kam, sah ich bereits wie sein Mund sich öffnete. Er starrte mich ungläubig an. Es war lustig, ihn wegen mir staunen zu sehen. Sonst war ich ich immer die Jenige gewesen die aus der Fassung geriet.

>>Mund zu mein Schatz.<< Doch Edward war zu benommen. Mit einem kleinen Seufzer, klappte ich seinen Mund mit einer Handbewegung zu. >>So. Können wir jetzt gehen?<< Ich war schon dabei mich um zu drehen und davon zu gehen, da bemerkte ich, dass Edward nicht in der Verfassung war zu gehen. >>So toll ist es nun auch nicht. Komm schon.<< Mit einer schnellen Bewegung, schnappte ich mir seine Hand und zog ihn hinter mir her. Ich hatte wirklich keine Lust einen Monolog zu führen.

Doch es war wirklich kein Vergnügen, mit seinem weggetretenen Ehemann durch die volle Stadt zu laufen. Besonders nicht, wenn man ihn die ganze Zeit hinter sich her ziehen musste weil er sich kein Stück von selbst bewegte. Es wurde auch nicht besser, als die Passanten anfingen uns an zu starren. Ich war es zwar gewohnt aufzufallen, allerdings nicht als rabiate Ehefrau die ihren Mann hinter sich her schliff. Was mussten die anderen nur von mir denken?! Wirklich unangenehm diese Blicke. >>Edward, bitte!<< Zischte ich so leise dass es niemand anders hörte. Doch es kam keine Reaktion. Na toll! Das war es dann wohl mit dem schönen Spaziergang.

Da drüben! Eine kleine, mir sehr gut bekannte Gasse. Schnell bog ich ab. Sie führe, zu einem schattigen Hinterhof. Hier kamen nur selten Passanten vorbei. Außerdem stand dort ein wunderschöner Kirschbaum und darunter, eine kleine Bank auf die man sich setzen konnte. Ich steuerte geradewegs auf sie zu. Unsanft, warf ich Edward auf die rechte Seite der Bank. Selbst setzte ich mich so weit wie es nur ging von ihn entfernt. Er hatte meinen schönen Ausflug zu Nichte gemacht. Brummelnd, sah ich mich im Hof um – darauf besannt, Edward zu ignorieren. Allerdings, spürte ich seine Blicke auf mir ruhen.

>>Bist du sauer?<< Sprach er schließlich. Ob ich sauer war?! Sah man das nicht? Ich überlegte einen Moment, ob ich mich umdrehen solle, oder nicht. Doch Edward, nahm mir die Entscheidung ab, indem er mir mit seiner weißen Hand meinen Kopf zu sich lenkte.

>>Bella?<< Er klang etwas besorgt. Schau nicht in seine Augen! Befahl ich mir. Es würde schwer sein auf ihn sauer zu sein, wenn ich erst einmal in sie geschaut hatte.

>>Ja. Ja, ich bin sauer auf dich. Weil du so maßlos übertreibst und mir den ganzen Ausflug versaut hast!<< Ich merkte, dass ich mich wie ein kleines, beleidigtes Kind anhörte. Aber es stimmte.

>>Tut mir leid.<< Während er das sagte, nahm er eine Strähne meiner Haare und betrachtete sie. Nicht in die Augen gucken, nicht in die Augen gucken!Nicht... Es war zu spät. Ich hatte meinen Blick erhoben und mich wieder einmal in seinen Augen verloren. All der Ärger war vergessen. Ein kleines Seufzen kam mir über die Lippen.

>>Was ist?<<

>>Ich hasse es, dass ich nicht richtig sauer auf dich sein kann.<< Gab ich zu. Das konnte er ruhig wissen.

>>Ach so<< Er schien ziemlich perplex. >>Und wieso das?<<

>>Du glaubst doch nicht das ich dir das erzähle, oder?!<< Meine plötzliche Hochstimmung, brachte mich auf eine Idee.

>>Komm, wir gehen zurück.<< Ich stand auf und hielt ihm meine Hand hin. Er ergriff sie sofort und zusammen rannten wir – in nicht menschlichem Tempo – zurück.

Ich hatte eigentlich vor gehabt, mit Edward wieder einmal am Klavier zu üben. Doch dazu kam es leider nicht. Bevor wir auch nur in die Nähe des Palastes kamen, fing uns bereits Jane ab. >>Oh, hallo Jane.<< Edward bemühte sich, freundlich zu ihr zu sprechen. Ich jedoch, sah das es in ihm brodelte. Er mochte sie nicht. Kein Wunder, nach dem was sie schon alles getan hatte. Beschwichtigend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.

>>Edward, Bella...?<< Sie nickte uns höflich zu. Ich verstand sofort. >>Wir kommen.<< >>Ok.<< So schnell, wie sie gekommen war, verschwand Jane auch schon wieder. So schnell ich konnte, rannte ich hinter ihr her. Edward folgte mir. >>Was ist los?<< Er hatte, anscheinend nicht verstanden. >>Es gibt Arbeit. Aber das müsstest du doch wissen.<< >>Nein, sie hat nur daran gedacht das wir uns beeilen sollen zum Palast zu kommen.<< >>Hm...<<


Nach kurzer Zeit, standen wir bereits im Thronsaal. Aro, Marcus und Caius erwarteten uns bereits. Die ganze Wache, hatte sich versammelt.

>>Nun denn...<< Marcus trat vor. >> Bella, Edward und Jane. Ihr geht, ihr solltet in Frankreich, Paris den Vampir Namens Pierre finden. Macht es kurz und verliert nicht so viel Zeit.<< >>Ok.<< Ich nickte ihm noch einmal höflich zu, dann drehte ich mich um und rannte hinter Jane her. Sie war bereits los. Edward, war dicht hinter mir. Er hatte Schwierigkeiten mit zu kommen, das Tempo hier, war ihm nicht so bekannt wie mir. >>Wir sollen ihn umbringen?<< Er lief neben mir her und schaute mich entgeistert an. >>Ja. Wieso, ist das ein Problem?<< Ich verstand seine Sorge nicht. >>Bella, wir sollen jemanden einfach so umbringen?<< >>Ja.<< So war es halt. Das Gesetz musste befolgt werden.

Als ich erneut zu Edward hinüber sah, starrte er angestrengt nach vorne. Er versuchte seinen Schmerz vor mir zu verbergen. Es tat mir weh ihn so zu sehen, doch ich wusste nicht, wie ich ihm hätte helfen können. Also ließ ich ihn einfach in Ruhe. Den ganzen Weg lang, sprach niemand ein Wort. Die Stimmung war angespannt. Sie legte sich auch nicht, als wir die Grenze Frankreichs erreichten.

Nach langem Schweigen, brachte endlich jemand ein Wort heraus. >>Bella, wir sind bald da. Bitte achte auf Edward<< Befahl mir Jane. Sie hatte ebenfalls die Abgespanntheit die von ihm ausging verspürt. >>Ich kann schon auf mich selbst aufpassen.<< Zischte Edward, bevor ich etwas erwidern konnte. Das Verhältnis der beiden, machte mir Sorgen. Er sollte lernen mit Jane klar zu kommen. So, wie ich es auch tat. Klar, wir waren nicht die besten Freunde aber wir versuchten so gut es nur ging mit einander klar zu kommen.

>>Wir sind bald da>> War die einzige Antwort, auf Edwards ungehaltene Worte. Sie ging nicht auf ihn ein. >>Okay<< War das einzige was ich antwortete. Ich schaute noch ein letztes Mal zu Edward herüber, um mich zu vergewissern das es ihm gut ging. Naja, nicht gut, aber wenigstens stabil genug um keinen Ausraster zu bekommen. Irgendwie war diese ganze Situation komisch. Normalerweise war ich immer die gewesen auf die aufgepasst werden musste. Ich war doch die neue. Aber diesmal, war er Edward. Edward, der eigentlich nie Hilfe benötigte. Verrückt.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich fast nicht bemerkt hätte wie Jane stehen blieb. Im letzten Moment stoppte ich, um zu verhindern gegen sie zu prallen. Erschrocken schnellte ich hoch. Vor uns, erhob sich eine große Gestalt. Es war ein Vampir, keine Frage. Das verrieten seine rot strahlenden Augen. Diese, waren hinter dunklen Gläsern verborgen, doch ich sah sie natürlich. Es war eine gute Tarnung vor Menschen. Doch wir Vampiren, sahen es sofort. Das leuchten in seinen Augen, was den verzehr von Menschenblut verriet. Aber das war auch schon dass einzige, was ihn verriet. Der Rest seiner Erscheinung, war absolut außergewöhnlich für einen Vampir. Pierre hatte ein T-Shirt und kurze Shorts an. Außerdem, trug er Sandalen. Wie ein normaler Mensch, zeigte er seine so schimmernde Haut in der Sonne! Kein Wunder, dass er so schnell wie möglich beseitigt werden musste. Pierre war eine Gefahr für alle anderen Vampire. Es machte mich sauer, zu sehen, wie jemand einfach die Gesetze verachtete und tat was er wollte, ohne Rücksicht auf die Folgen für sich und vor allem die anderen zu nehmen.

>>Pierre?<< Jane hatte das Wort bereits ergriffen. Der große, schlanke Mann trat einen Schritt aus der Sonne. >>Ja?<< Er schien sich seiner Schuld nicht bewusst. Ganz ahnungslos stand er da und fragte sich, was wir von ihm wollten. Er hätte weglaufen sollen. Denn nur all zu gerne löschten wir schon bald sein Leben aus – oder sollte man Existenz sagen? >>Bella...<< Edward, hatte das Schweigen zu mir gebrochen und legte mir eine Hand auf die Schulter Was sollte das denn? >>Was ist?!<< Fuhr ich ihn unfreundlich an. >>T-tut mir leid... ich wollte nicht....<< Meine Stimmungsschwankungen waren wirklich unzumutbar. >>Schon okay.<< Er schien ebenfalls sehr angespannt. Mit einem kurzen, aber intensivem Blick, machte er mir klar, dass er dies was hier ab lief nicht in Ordnung fand. >>Komm schon Edward, es ist unsere Pflicht.<< Das wusste er genau so gut wie ich. >>Aber... wie kannst du das nur tun? Hast du dich wirklich so verändert das du... tötest?<< Bei dem Wort „töten“ lag pure Abscheu in seiner Stimme. Er verabscheute es zu tiefst was ich tat, oder tun würde. >>Edward<< Ich zischte so leise es ging zu ihm nach hinten. >>Es ist das Gesetz. Wir müssen es befolgen! Und das müsse auch andere und wenn sie es nicht tun... müssen sie eben sterben! Das sind die Regeln!<< Wie konnte er nach all dem was er wusste noch solch eine Haltung haben? Er sah es doch genau so wie ich, dass die Leute die gegen das Gesetz verstießen, dafür büßen musste. Es war zum Wohl aller, aller Vampire. >>Aber....<< Edward kam nicht dazu aus zu reden. >>Edward, Bella? Kümmert ihr euch bitte um Pierre.<< Jane hatte sich an uns gewandt. Wie meist, überließ sie die Arbeit anderen. Sie war sich zu schade sich die Finger schmutzig zu machen. Natürlich. >>Okay.<< Nun denn. Ich trat einen Schritt vor. Da Edward, mir nicht helfen würde, musste ich es selbst erledigen.

Alles ging ganz leicht, Pierre wehrte sich nur mäßig. Ehrlich gesagt, war es schon fast ein wenig zu einfach. So machte es keinen Spaß, allerdings war das ja auch nicht der Sinn der Sache. So schnell es ging, teilte ich seine Glieder fein säuberlich und legte sie zu einem Haufen zusammen. Dann zündete ich sie an. Das alles, dauerte nur wenige Sekunden. Es war die Übung, die sich eingefunden hatte. Nach getaner Arbeit, drehte ich mich um, um zu sehen, ob Jane mit meinem Tun zufrieden war. Sie nickte mir aufmunternd zu, sie war zufrieden. Der Blick zu Edward viel mir schwerer. Als ich mich zu ihm wendete und seinen erstarrten Blick sah, bereute ich es sofort. Er stand mit weit aufgerissenen Augen dort und starrte mich an.

Ich wusste genau was in ihm vor ging. Ich verstand es – bis zu einem bestimmten Grad. Es erinnerte mich, an den Tag aus meinem Menschenleben, als Edward keine fünf Meter vor mir Victoria zerstückelt hatte. Wahrscheinlich hatte ich genauso ausgesehen wie er, jetzt.

Ganz langsam, mit ausgebreiteten Armen, kam ich auf ihn zu. >>Edward...?<< Mit jedem Schritt, den ich auf ihn zu trat, wich er ein ebenso großes Stück zurück. Immer darauf bedacht den gleichen Abstand zu mir zu halten. >>W-was...?<< Er schaute mich verstört an. War es so schlimm für ihn dabei zuzusehen zu müssen? >>Ich musste....<< Mir viel gerade noch frühzeitig an,dass Jane auch noch da war. Ich fuhr herum. Keine fünf Meter von mir entfernt stand sie und schaute mich misstrauisch an. Gut das ich nicht ausgeredet hätte. Sie wäre sofort zu Aro gelaufen und hätte ihm erzählt ich würde Edward erzählen ich müsste dies alles machen, oder so ähnlich. Das durfte sie auf keinen Fall! Ich beschloss also, dass Gespräch mit Edward auf später zu verlegen.

Die Gelegenheit, ergab sich schon früher als gedacht. Edward war nur so nach hause geraßt. Wir waren dadurch 1 Tag zu früh angekommen. Aber das war ja nur von Vorteil. So bald wir von Aro und den anderen in den so genannten „Feierabend“ entlassen wurden, machte ich mich mit Edward zusammen auf den Weg zu unseren Zimmer. Seines, war das erste im Gang. Ohne ein weiteres Wort, öffnete er die große, schwere Tür. Wollte er nicht mit mir reden? Kurz bevor sich die Tür wieder schloss, ergriff ich das Wort: >>Edward, bitte! Wir müssen reden!<< Meine Hand schnellte in die kleine Spalte, die dabei war sich mit der Tür zu schließen. >>Wir müssen gar nichts<< Zischte Edwards stimme hinter der Tür hervor. Was hatte er denn? >>Ich brauche erst wieder mit dir reden, wenn du die Bella bist, die ich einst kannte.<< Damit schlug er die Tür vor meiner Nase zu. W-was...? >>Edward, mach die Tür auf!<< Ich hämmerte mit beiden Fäusten gegen die Tür. Dabei musste ich in meiner Verzweiflung aufpassen sie nicht zu zertrümmern. Aber es kam keine Reaktion von drinnen. >>Du weißt das ich es musste! Das Gesetz sagt es! Bitte! Hör mir doch zu!<< Es half nichts. Hinter der Tür begannen Klaviertöne zu erklingen. Er würde mich also nicht hören, es war zwecklos. Langsam, sank ich in mich zusammen. Er wollte nicht mit mir rede, mich nicht sehen und überhaupt nichts von mir wissen. Er wollte mich nicht mehr. Das Monster in mir hatte ihn zu sehr verschreckt, natürlich. Es hätte jeden verschreckt der mein früheres ich gekannt hätte. Mein eigener Ehemann, wollte mich nicht mehr. Wäre ich ein Mensch gewesen, wäre ich in Tränen ausgebrochen. Doch so, brachte ich nur ein fürchterliches Schluchzen heraus. Ganz leise, unter den Klängen des Pianos, brach ich zusammen.


Buch 4: Jasper

Gefühlschaos

Mein Kopf schmerzte. Tausend Schläge in der Sekunde. Es fühlte sich an, als würde mein Kopf bei jedem Schlag zerplatzen. Diese Schmerzen! Es war ein so schnelles und panisches Klopfen wie... wie ein menschliches Herz. Wie das eines Menschen, der kurz vor seinem Tod durch einen Vampir steht. Kurz bevor sich die messerspitzen Zähne in die Kehle bohren und das köstliche, warme Blut hinaus saugen. Wie das Opfer immer schwächer wird und.... STOP!! Ich merkte wie das Gift sich in meinem Mund sammelte und sich meine Muskeln sich anspannten – bereit zum Sprung. Ich hatte mich meiner Fantasie hingegeben – ein Fehler. Mit aller Gewalt biss ich meine Zähne zusammen und hielt mich am Baumstamm fest, auf dem ich saß. Er brach. Die Kraft die ich auf wand, hatte er nicht stand gehalten. Mit einem krachen, zersplitterte der robuste Stamm unter mir. Alles um mich herum, war so furchtbar zerbrechlich. Mir entfuhr ein kleines Stöhnen. Ich hatte mir noch nie so sehr, wie in diesen schweren Tagen gewünscht, mit Emmett oder sonst jemandem kämpfen zu können. Es war alles extrem ärgerlich Die ganze Situation in die Bella und Edward uns gebracht hatten – insbesondere mich. Klar, alle litten unter ihrer Abwesenheit, doch niemand musste wie ich, die Gefühle aller auf sich spüren. Nicht diese höllischen Schmerzen durch leiden. Den Schmerz einer Person, hätte ich noch stand gehalten, doch die seiner ganzen Familie, war unerträglich. Jeden Tag, aufs neue versuchen allen zu helfen und selbst nicht völlig ab zu driften. Mittlerweile konnte ich den anderen auch nicht mehr helfen, ihre Gefühle zu beherrschen, den ich hatte meine eigen ja nicht einmal im Griff. Wie denn auch mit diesem hämmern im Kopf?! Ein kleines Kämpfchen hätte mich bestimmt abgelenkt aber, mit wem sollte ich es führen? Alle waren sehr depressiv durch die ganze Geschichte. Es würde sich also niemand kampflustiges finden. >>Hmpf<< Wieso musste Edward auch mit gehen? Hätte er Bella nicht einfach wieder von Dannen ziehen lassen können? Mit ihrer ja ach so perfekten, neuen Familie. Alice hatte mir mindestens 1000 Mal gesagt, dass sie sich nur so verhalten hatte wegen der vergessenen Erinnerungen, aber das war keine Entschuldigung für die hirnrissige Idee überhaupt zu den Volturi zu gehen. Wie kam man zu so einem Schwachsinn? Ich hatte Bella nie für so dumm eingeschätzt. Ich hatte immer gedacht, sie wäre einer dieser Leute, die erst über alles genau nach dachten, bevor sie sich entschieden. Doch da hatte ich mich wohl geirrt. Und das nicht nur in ihr. Auch Edward hatte Schuld an dem ganzen Dilemma. Anscheinend war Dummheit ansteckend. Einfach so mit nach Italien zu reisen, ohne an die Verluste zu denken, besonders ohne an seine Tochter zu denken. Nur aus Liebe. Wie blind sie doch machen konnte. Allerdings, wenn ich vor solch einer Wahl stehen würde, wenn Alice anstelle von Bella währe, hätte ich wahrscheinlich das gleiche getan. Aber ich hatte ja auch keine Tochter. Dann wäre es schon etwas anders gelaufen. Vielleicht wäre ich trotzdem mit Alice gegangen, aber ich hätte vorher nachgedacht und wäre nicht einfach Hals über Kopf mit nach Italien gereist. So etwas war typisch Edward.

>>Hey Jasper!<< Alice war neben mir aufgetaucht. Na klar, sie hatte mich gesucht. So wie sie es jeden Tag tat, wenn ich wieder einmal vor den Gefühlen der anderen flüchtete.

>>Hallo<< Es war nicht mehr als ein leises Murmeln. Die Schmerzen erschwerten mir klar zu denken oder laut zu reden. Außerdem hatte ich keine Lust, heile Welt zu spielen – so wie ich es sonst immer tat. Es war immer so gewesen, dass ich so wenig wie möglich von mir preis gab. Natürlich war das nicht möglich gewesen, als Edward noch bei uns gewesen war, doch nun da er weg war und nicht mehr in meinen Gedanken wühlen konnte, hatte ich endlich meine Ruhe. Allerdings erschwerten es mir nun die anderen. Die Fassade bei diesen Schmerzen aufrecht zu halten, war reichlich schwierig. Es kostete viel Kraft um nicht zu zeigen, was wirklich in mir vorging. Daher wusste auch niemand außer Alice von meinen Schmerzen. Sie hielt sich schon so weit es ging von mir fern, aber ich wusste das es sie traurig machte mich nicht sehen zu können.

>>Wie geht es dir?<< Sie setzte sich – zögernd – neben mich in das feuchte Gras. Ihre Gesichtszüge waren hart. Sie versuchte ihre Trauer nicht nach außen dringen zu lassen. Um das zu wissen, musste ich sie nicht einmal genau anschauen. Ein flüchtiger Blick reichte. Ihr Gesicht kannte ich bereits besser, als mein Eigenes. Jede noch so kleine Regung, konnte ich deuten. Viele sahen in ihr nur die kleine, immer fröhliche Alice, doch ich kannte sie besser.

>>Wieso fragst du mich das? Ich sollte dich wohl eher fragen, wie es dir geht.<< Sie war so selbstlos. Immer die anderen, aber nie an sich selbst denken.

>>Jasper, wir wissen beide das du mehr als ich unter der ganzen Situation leidest.<< Wussten wir das?

>>Körperlich ja, aber nicht seelisch. Naja, wie dem auch sei.<< Ich hatte keine Lust, weiter auf dieses Thema ein zu gehen. Mit schnellen Schritten entfernte ich mich von ihr und ging in Richtung des Waldes. Doch ich hatte an diesem Tag wirklich kein Glück, Alice folgte mir, allerdings musste sie sich schon etwas anstrengen Schritt zu halten. >>Meine Güte Alice<< Stöhnte ich. >>Kannst du mich nicht ein Mal in Ruhe lassen?<<

>>Ich möchte doch nur auf die Jagd gehen, ist das etwa verboten?<< Sie sprach immer noch munter, aber ich sah ihr an, dass meine Aussage sie verletzt hatte.

>>Tut mir leid. Ich wollte nicht so grob zu dir sein.<<

>>Schon okay. Die ganze Situation ist für uns alle nicht leicht.<< Schon wieder! Sie verzieh allen immer so schnell, schrecklich!

Mir viel wirklich nichts zu ihren Worten ein. Am liebsten hätte ich ihr wieder einmal Vorwürfe gemacht. Aber dann wäre sie wieder verletzt worden und das wollte ich nicht. Alice litt so schon genug. Edward und sie hatten immer ein sehr enges Verhältnis gehabt, ebenso mit Bella. Nun waren beide weg. Das war nicht leicht. Auch wenn Alice den Anschein der fröhlichen Person hatte, litt sie unglaublich.

Wir waren bereits tief im Wald angekommen, als ich schließlich stehen blieb und mich zu Alice umdrehte. >>Also wollen wir jagen?<< Vielleicht lenkte sie das ja ein bisschen ab. >>Klar<< Ein breites Grinsen entfuhr ihr, aber es war nicht natürlich. Wie sollte man auch aus ganzen Herzen glücklich sein in solchen Zeiten.

Wir waren eine ganze Weile unterwegs gewesen. Aber auch jetzt, hätte es nicht enden sollen. Es war einfach befreiend durch die grünen Wälder zu streifen. Den kalten Wind auf der Haut zu spüren und mit nackten Füßen durch das nasse Gras zu laufen. Einfach ein paar Stunden die anderen und die Schmerzen vergessen zu können. Es war erholsam, doch ich wusste natürlich, dass so bald ich wieder nach Hause kommen würde, alle Erholung davon wäre. Ich wollte für ewig hier durch die Wälder streifen und mich an dem Wild sättigen. Einfach alles vergessen.

Ich war gerade dabei, die Grenze von Seattle zu überschreiten, da rief mich Alice zurück – Ich hatte völlig vergessen das sie auch noch da gewesen war. Etwas perplex, aber immer noch Herr der Lage, drehte ich mich in ihre Richtung. Sie war ein paar Meter vor der Grenze stehen geblieben.

>>Wir müssen bald wieder umkehren. Es ist bereits früher Morgen! Die anderen machen sich sicherlich schon große Sorgen.<< Sie schien wirklich besorgt – hatte sie etwa etwas gesehen?

>>Alice... ich - .... geh du. Ich kann noch nicht wieder zurück.<< Ich hoffte inständig, sie würde mich verstehen. Doch anscheinend, war es mir nicht vergönnt meine Ruhe zu haben.

>>Bitte! Du bist seit 2 Tagen nicht mehr bei den anderen gewesen.<< Nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, machten nicht nur die anderen sich Sorgen. Sie ebenfalls.

>>Das ist völlig unnötig! Aber.... ich komme mit. Ich kann allerdings nicht versprechen das ich es lange aushalte.<<

Widerstreben bewegte ich mich, in die Instinktiv, falsche Richtung. Es war nicht richtig, dass fühlte ich mit jeder Zelle meines steinharten Körpers. Doch Alice Stimmung, munterte mich ein wenig auf. Sie freute sich riesig darüber, dass ich nach langem endlich mal wieder nach Hause kam. Zwar würde es weh tun, aber für sie, würde ich es ein paar Minuten länger aushalten. Ich versuchte einfach, so gut wie es nur ging, nicht an die bevorstehenden Schmerzen zu denken. Mit einem nicht all zu schnellen Tempo – für meine Verhältnisse – machten wir uns auf den Heimweg. Ihr Gesicht erstarrte augenblicklich. Ich wusste sehr wohl, dass es ihr weh tat, aber ich konnte es trotzdem nicht vermeiden. Keine Sekunde, würde ich diesen Schmerz noch aushalten. Alle guten Vorsätze von noch vor einer Minute, waren dahin. Mit einem flüchtigen Blick, bat ich Esme um Verzeihung. Es tat mir wirklich leid, denn ich wusste natürlich sehr wohl wie sie mich vermisste. Doch das änderte nichts an dem leiden, dem leiden der anderen ebenfalls. Es wurde auch nicht besser dadurch, dass sie dabei waren, dass dritte Mitglied der Familie zu verlieren. Und dieses Mal – das wussten sie – waren sie Schuld. Ich selbst, sah es nicht so. Sie konnten ja nichts für ihre Gefühle! Jeder, würde in solch einer Situation so fühlen, da war es einfach nur Pech, dass ich die Gefühle spürte.

>>Es...<< Ich hatte mich zu Alice gewandt. Ich musste hier raus! Das hämmern in meinem Kopf war nicht auszuhalten! Es kostete mich einiges, mein Gesicht nicht vor Schmerz verzerren zu lassen.

>>Alice ich... tut mir leid.<< Sie verstand natürlich sofort - wenn sie es nicht schon durch eine Vision wusste. Ihrem Gesicht war deutlich an zu sehen, dass sie diese Tatsache traurig machte, die Tatsache, dass wir zu Zeit keine Familie waren. Wie denn auch, wenn 2 wichtige Mitglieder weg waren und ein drittes immerzu flüchten musste weil in gewisser Weise die anderem ihm weh taten. Das war jedenfalls ihre Auffassung. >>Alice ich... tut mir leid.<< Sie verstand natürlich sofort - wenn sie es nicht schon durch eine Vision wusste. Ihrem Gesicht war deutlich an zu sehen, dass sie diese Tatsache traurig machte, die Tatsache, dass wir zu Zeit keine Familie waren. Wie denn auch, wenn 2 wichtige Mitglieder weg waren und ein drittes immerzu flüchten musste weil in gewisser Weise die anderem ihm weh taten. Das war jedenfalls ihre Auffassung. >>Schon okay....<< Ihr Blick war immer noch auf den Boden gerichtet. Sie war tief traurig. Es war so lästig! Wieso musste ich auch Gefühle spüren können? Es wäre so einfach, ohne diese lästige Gabe. Ich würde erstens, niemals ihre Trauer fühlen, die mir so unendlich weh tat, weil ich wusste das ich der Grund dafür war. Und zweitens, wäre ich gar nicht erst in dieser Situation. Denn dann, könnte ich meiner Familie in dieser schweren zeit beistehen, doch so war es mir unmöglich. Ich musste ihnen ja sogar noch mehr Sorgen machen! Alles war so verflixt ärgerlich!

Mit einer schnellen Bewegung, gab ich Alice einen flüchtigen Kuss auf die Nasenspitze. Wenigstens, die Gewissheit das ich sie liebte, sollte sie stützen. Dann war ich allerdings auch schon weg. Die Schmerzen waren einfach zu viel. Ich hatte schon viel ertragen aber dies, war einfach nicht auszuhalten! Es dauerte keine Minute, da war ich schon weit vom Haus entfernt. Um so weiter ich mich entfernte, desto besser ging es mir mit der Zeit. Die Schmerzen im Kopf ebbten langsam ab, ein Gefühl der Erholung. Die letzte Zeit, war ein einziges hin- und her. Immer zurück zum Haus und nach höchstens ein paar Stunden, wieder zurück in den Wald. Es war einfach eintönig und nichts endend. Doch leider, ließ sich ncihts ändern. Es war alles aussichtslos.


Kriesen

Es waren weitere Tage vergangen. Ich hatte mich in dieser Zeit nicht noch einmal zu hause gemeldet. Es war besser so, für uns alle. Für mich, wegen der Schmerzen. Für sie, wegen der seelischen Schmerzen die ich mit jedem Mal verursachte, wenn ich wieder flüchtete. Es war besser, wenn wir uns fürs erste nicht sahen.

Ich saß auf einer Tanne in den Wäldern des Olympics. Außer dem zwitschern der Vögel und gelegentlichen Wanderern die vorbei zogen – ohne mich zu bemerken – war nichts zu hören. Es war friedlich und ruhig hier. Ein Ort der Vollkommenheit – sollte man meinen. Aber das war es nicht. Jeder, hätte gesagt, es wäre vollkommen, doch für mich fehlte etwas. Etwas sehr wichtiges. Alice! Ohne sie, war es nur halb so schön hier. Nirgendwo konnte ich glücklich sein, ohne sie. Es ging einfach nicht. Ich konnte nicht ohne sie, aber auch nicht mit ihr. Ohne sie, war alles trist und grau – besser konnte man es nicht erklären – und mit ihr, waren die Schmerzen da und nagten an meiner Selbstbeherrschung. Außer den Schmerzen, gab es noch einen Grund, wieso Alice mich nicht sehen durfte. Meine Augen. Ich hatte es am gestrigen Tag einfach nicht mehr ausgehalten und war Hals über Kopf auf einen Menschen her gefallen. Aber dafür schämte ich mich nicht! Es war meine Natur, man konnte mir nicht dazu zwingen meine Natur zu verdrängen und solch einen Müll wie von diese ekelhaften Tiere zu trinken. Das Blut von Tieren fand ich persönlich, einfach nur für abstoßend – aber natürlich wussten die anderen nichts davon, außer Edward natürlich aber über ihn musste ich mir im Moment ja keine Sorgen machen. So schnell würde ihn keiner von uns wieder zu Gesicht bekommen. Auf jeden Fall, hatte ich nun leuchtend schöne Augen. Sie trotzten nur so vor Menschenblut. Bella hatte zu Anfang – als sie ein Vampir geworden war – ihre roten Augen gehasst. Ich konnte es bis heute nicht nachvollziehen. Ich fand dieses trotzende rot so wundervoll! Es entblößte was wir waren und zeugte von unser unglaublichen Stärke. Doch für Alice, hatte ich auch dies, aufgegeben. Manchmal fragte ich mich, ob es das alles wert war, doch wenn ich mich dann einmal wieder daran erinnerte wie wunderbar Alice doch hinter ihrer Fassade war, hatte ich alle Bedenken aufgegeben und mich entschlossen das es richtig gewesen sei. Doch ab und zu, kamen immer wieder Zweifel durch.

War es das wert? Brauchten Vampire,liebe? Sollte ich mich nur wegen Alice gegen meine Natur wehren? Sollte ich diesen Schmerz wirklich ertragen? War es richtig in einer Familie zu leben? Tausende von Fragen und auf keine einzige, hatte ich eine Antwort. Erschreckend. Wenn man mal bedenke das ich all dies aushalte und nicht einmal weiß, ob es das wert, geschweige denn, richtig ist. Ich war wirklich viel zu naiv. Einfach mal machen und gucken ob es richtig ist und wenn nicht, dann vergoldest du halt nur deine ganze Existenz. Ich war wirklich nicht besser als Bella. Zwar hatte ich immer gedacht, ich wäre niemals so blöd, aber in einer bestimmten Weise war ich es doch. Klar, zwar hatte ich nicht so eine dumme Aktion wie sie gestartet – und dabei die Familie zerstört – aber trotzdem war es einfach dumm so naiv durch die Welt zu laufen wie ich. Ich sollte nun – da ich eh unbegrenzte Zeit hatte – erst einmal heraus finden, was ich überhaupt wollte. Wollte ich wirklich, diese abscheulichen, schlammigen Augen? Den Genuss von Menschenblut in alle Ewigkeit aufgeben, für Alice?! In genau diesem Moment, hatte ich das Gefühl in ein großes, schwarzes Loch zu fallen. Nichts um mich herum machte noch einen Sinn für mich. War ich jetzt ganz und gar verrückt geworden? Doch auch, mit meinem geräumigen Denken, gab es keine Logik für mich. Nichts, das dass was gerade mit mir geschah, erklärt hätte.

Es war alles so verkehrt! Ich musste weg hier, weit weg. Irgendwo hin, wo ich allein sein konnte um in Ruhe nachzudenken.

Mein Einfall begeisterte mich dermaßen, dass ich mich sofort auf den Weg machte. Ich wusste nicht wohin ich lief, es war mir eigentlich auch egal. Hauptsache weit weg! Weg von all dem Schmerz und all den schlechten Erinnerungen. Einfach mal so leben wie ich es wollte. Gerade als ich die Grenze nach Europa überquerte, huschte eine kleine Gestalt an mir vorbei. Natürlich musste es ein Vampir gewesen sein, wie sonst konnte jemand mit meinem Tempo mithalten. Ganz perplex von dieser Erscheinung, blieb ich abrupt stehen. Die kleine Gestalt hatte sich ein paar Meter entfernt von mir aufgestellt - wenn man es so nennen konnte, sie war wirklich sehr klein. Als ich genauer hin sah, durchzuckte es mich. Alice! Sie stand mir gegenüber. Ihr Gesicht war verzerrt, ihr schien es nicht gut zu gehen. Ihre Augen waren erfüllt von einem tiefen Schwarz und unter ihnen, lagen dunkle, violette Schatten. Sie war hungrig. >>Alice, was...?<< Ich war völlig perplex. Sollte sie nicht bei den anderen sein? Diese Tatsache – dass sie hier war und nicht dort wo sie hin gehörte – ließ mich für einen Moment ganz vergessen, dass sie mich ja eigentlich nicht sehen durfte. Meine roten Augen waren ihr bestimmt schon längst aufgefallen, wenn sie meine Schandtat nicht schon längst in einer Vision gesehen hatte.

>>Ich wusste ja, dass es schwer für dich ist, dich unserem Leben anzupassen. Unseren regeln. Doch ich hätte niemals gedacht, dass es so wichtig für dich ist, deiner eigentlichen Natur nach zu gehen, frei von Regeln und Gesetzen.<< Ihre Worte, gingen nicht auf meine Frage ein. Wie ein Stein - regungslos und kalt – stand sie da und schaute mich an. Nein, man sollte eher sagen, durchschaute mich. Ihr Blick war leer, er ließ keinerlei Regungen zu. Hätte ich nicht meine Gabe gehabt, wäre ich ratlos gewesen, was in ihr vorging. Doch es war nicht so, leider. Ich hätte lieber ratlos da gestanden als zu spüren, wie schlecht es ihr ging. Sie war enttäuscht und einfach nur am Ende ihrer Kraft, seelisch betrachtet. >>Jasper... ich bin enttäuscht von dir....<< Sie sprach immer noch ohne jede Emotion in Ausdruck oder Stimme.

>>Alice es tut mir leid, aber das ist einfach nicht mein Leben. Das bin nicht ich! Ich will nicht so leben, dass alles habe ich doch nur wegen dir gemacht. Ich dachte das wüsstest du. Aber nun, kann ich einfach nicht mehr. Versteh mich doch!! Ich möchte doch einfach nur so leben wie ich es will! Bitte...<< Sie musste es doch verstehen. Hatte sie denn noch nie so gefühlt?

>>Nein! Ich verstehe es nicht! Tut mir leid. Deswegen stelle ich dich auch vor eine Wahl. Entweder ich und deine Familie. Deine Familie die dich liebt und auf dich baut. Eine Familie wie keine andere unserer Art. Hier bekommst du etwas sehr wichtiges: Liebe. Oder das Leben als Monster. Den Geschmack köstlichen Menschenbluts und die vollkommene Brutalität unserer Art. Es ist deine Entscheidung.<< Eine wichtige Entscheidung


Die Stille war beängstigend. Ja, genau das: beängstigend. Nicht solch eine Angst, wie man sie vor dem Tod hatte. Nein, es war die Angst, etwas sehr wichtiges zu verlieren. Doch gleichzeitig, saß dort die Angst, sein Leben zu vergeuden wenn ich nun das falsche tun würde. Ich war unschlüssig und das war nicht gut. Denn sie hatte mich zu genau dem gezwungen, dass ich nie wollte: Entscheidungen treffen die alles verändern, oder alles beim alten belassen konnten. In meiner gesamten Existenz war es das, was ich bisher immer am meisten gefürchtet und gehasst hatte: Entscheidungen treffen. Der Alptraum – theoretisch gesehen, eigentlich konnte ich ja nicht träumen – für mich. Es schien mir so, als hatte Alice genau das gewollt, mir meine größten, wahren Albtraum zu erschaffen. Sie wusste genau wie ich es hasste und genau das nutzte sie nun aus! Schließlich brach ich die Stille: >>Alice, ist es das was du willst? Mich zu einer Entscheidung zwingen?<< Ich kam einen Schritt auf sie zu.>>Es tut mir leid, Jasper. Aber anders scheint es nicht zu gehen. Ich kann nicht zulassen das du abhaust und dann vielleicht wieder kommst oder nicht und wir her ahnungslos sitzen und warten. Aber da ich weiß, dass du dich immer sehr schwer mit solchen Entscheidungen tust, lasse ich dir etwas Zeit zum nachdenken. Ich komme bald wieder und möchte dann wissen wie du dich entschieden hast.<< Mit diesen Worten lief sie davon und ließ mich mit meinen Gedanken alleinIn mir tobte es. So viel zu entscheiden, so wenig Zeit! Genau in diesem Moment, verfluchte ich mein so geräumiges Denken. Denn so gab es die Möglichkeit dass ich in hundert Richtungen gleichzeitig denken konnte. Ich spielte alle Möglichkeiten ab, die möglich waren und zog daraus die folgenden Konsequenzen. Doch letztendlich kam ich wieder nur zu den zwei Möglichkeiten die Alice mir gestellt hatte.

1. Du bleibst bei deiner Familie und führst ein anfangs sehr hartes und schmerzvolles Leben. Dafür bleibe ich bei Alice. Nach einiger Zeit würde es sich sicher wieder beruhigen und ich wäre im Stande wieder halbwegs normal so existieren. Ich würde liebe und Geborgenheit finden. Doch dafür müsste ich meine Natur aufgeben und weiterhin diese abartigen Tiere jagen und auf den Genuss menschlichen Blutes verzichten.


2. Ich gehe fort von dem, was ich liebe. Führe ein einsames, aber doch unbeschwertes Leben. Keine Regeln, keine Einschränkungen der Essgewohnheiten oder ähnliches. Einfach so leben wie ich es will!


Beide Varianten hatten etwas Gutes, sowohl auch etwas schlechtes an sich. Außerdem überwog eine dieser Eigenschaften bei keiner. Nicht so, dass ich nach positivem und negativem entscheiden könnte. Das wäre ja auch zu einfach gewesen. Dann half wohl nur noch die alt bewährte, Listen Aufstellung. Ich machte mir 2 Listen – früher, als Mensch brauchte ich sie auf dem Blatt, mit meinem jetzigen Denken war das natürlich nicht nötig – eine für die negativen Eigenschaften und noch eine für die positiven. Vor meinem geistigen Auge füllten sich beide Listen mit immer mehr Argumenten gegen und für eine Variante. Nach langem überlegen, kam ich zu einem mageren Ergebnis: Eintausendzweihundertundachzig Positive wie auch Negative an Variante eins, und das selbe noch einmal bei Variante zwei.

>>Hmpf<<

Das war ja mal wieder klar. Es hätte mich auch reichlich gewundert wenn diese Vorgehensweise mir etwas gebracht hätte. Das war schon immer so gewesen, auch in meinem menschlichem Leben hatte ich immer Stunden vor den Listen gesessen, nur um am Ende einen Gleichstand vor mir liegen zu sehen.

Mit einem lauten Seufzen ließ ich mich ins Gras fallen. Ich hatte die ganze Zeit über gestanden, was mich aber auch nicht weiter verwunderte denn für mich gab es keinen unterschied zwischen stehen und liegen, beides strengte mich nicht an. Doch einer meiner Angewohnheiten war es, mich hin zu legen wenn ich mich über etwas ärgerte. Ich weiß nicht woher diese Angewohnheit kam, aber das war mir auch reichlich egal. Fakt war, dass ich immer noch nicht wusste, für wen ich mich entscheiden sollte. Zwar war ich sehr in meinen Gedanken vertieft, doch durch das laute knacken das plötzlich entstand wurde mein Gedankenfluss gestoppt.

Ich war mit meinem Kopf auf einen Baumstamm geprallt, der auf dem Boden gelegen hatte. Wahrscheinlich war mein Genick gebrochen. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie amüsierte mich diese Tatsache. Mit einem kurzen Griff in den Nacken und einem kleinen Ruck, war alles wieder gerade und ich konnte mich weiter der Überlegung hin geben.

Wie schon erwartet, kam ich zu keinem befriedigendem Ergebnis. Egal wie ich auch dachte. Ob von rechts,links, oben unten oder diagonal, ich kam einfach nicht weiter. Schließlich war ich so verzweifelt, dass es mir egal war und ich mir allem Ernstes eine Münze griff.

>>Kopf : Freies Leben. Zahl: Zurück zu Alice und den Anderen.<<

Mit langweilender Geschwindigkeit, flog die Münze in die Luft und drehte sich immer wieder. Es dauerte eine halbe Ewigkeit – so kam es mir vor – bis sie sich schließlich, langsam dem Boden näherte. Quälende 5 Sekunden später, landete sie auf dem nassen und dreckigen Boden. Als ich das Ergebnis sah, bekam ich einen halben Wutausbruch. So etwas gab es doch nicht! Die Münze lag nicht, sie stand. Unzwar auf der Mitte, sie war auf keine Seite gefallen. Ich fand es eine schon regelrechte Frechheit des Schicksals. Durfte ich nicht auch einfach ein Zufallsprinzip benutzen dürfen? Wieso musste ich selbst die Entscheidung treffen? Das war nicht fair! Okay, es war leicht gestört, mit dem Schicksal zu reden, aber ich war wirklich so wütend, dass ich gar nicht darüber nach dachte wie bescheuert ich mich hier eigentlich aufführte.

>>Nun gut, wenn du es so willst, werde ich mich eben selbst entscheiden!<< Welch eine schlechte Angewohnheit Selbstgespräche zu führen! Eine ganze Weile brummelte ich verärgert vor mir her, bis mir mal wieder einfiel das ich mich ja eigentlich beeilen musste. Bestimmt würde Alice bald wieder kommen und eine Antwort erwarten. So wie ich im Moment an die ganze Sache heran ging, würde das nie etwas werden!

Also fing ich zum x-ten mal an positive und negative Dinge aufzuzählen. Ich kannte einfach keine andere Methode und viel immer wieder in das alte Muster zurück. Es musste sich doch etwas finden, dass ausschlaggebend war....

Wie ein Blitz schlug es ein. Das war es!!! Ich hatte ihn gefunden, den Grund. Den Grund mich für das eine und nicht das andere zu entscheiden und ich war mir nun 100 prozentig sicher. So war es richtig! Nun war alles klar, ich würde es so machen und nicht anders! Wenn Alice kommen würde, gäbe es kein zurück mehr. Sie würde es erfahren....


Krisensitzung

Nachdem meine wahrlich schwere Entscheidung getroffen war, ging ich zum so genannten „Treffpunkt“ um dort auf Alice zu warten. Es würde sicher nicht lange dauern bis sie kam. Ich hatte mir schließlich ganze 2 Tage Zeit genommen. Sicherlich würde sie bald da sein.... oder auch nicht. Mit jeder Sekunde die ereignislos verstrich wurde ich immer hibbeliger. Zuerst wippte nur mein Fuß, dann mein Ganzes Bein und schließlich war ich ein einziges wibbelndes Wesen. Alles an mir war nervös. Es zog sich alles so schrecklich! Aber Alice war sicher schon auf dem Weg. Sie würde bald da sein.... bestimmt! Es musste einfach so sein, denn sie würde mich ja niemals vergessen. Egal was auch geschehen möge, sie würde kommen. Oder?

Meine Sorge bestätigte sich. Ich wartete noch einmal 2 Tage lang im Wald. Wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Obwohl es dafür keinen Grund gab, denn Alice kam nicht. Sie hatte mich doch wohl nicht vergessen?! Ach was! Vampire vergaßen doch nie etwas. Es war bestimmt nur etwas dazwischen gekommen... Aber was war wichtiger als ihre Familie? Dieser Gedanke ließ mir keine Ruhe. Was konnte denn wichtiger sein? Sonst ging ihr die Familie doch über alles! Oder war es genau das, Probleme zu Haus? War möglich. Aber...

Es war nicht die Realität. Wie ich schon vermutet hatte war es nur meine Fantasie gewesen. Denn wer stand nur ein paar Meter von mir im hohen Gras entfernt und schaute mich aus goldenen Augen an? - Alice! Zu meinem Erstaunen war sie nicht sauer, oder angespannt. Ihre Miene war weich und voller Liebe. Fast schon erschreckend. In der letzten Zeit hatte ich sie nicht ein einziges Mal so wunderschön lächeln sehen. Aber war das ein Wunder? Sie hatte meine Entscheidung bestimmt schon voraus gesehen. Ich wollte ihr gerade die Nachricht mitteilen, da kam sie stürmisch auf mich zu. Ihre Arme umschlungen mich so stark, dass ich für einen kurzen Moment dachte, sie wolle mich verletzen. Erst eine dreiviertel Sekunde später bemerkte ich die unglaublich friedliche Aura die sie umgab. Sie war glücklich!!

>>Du brauchst nichts zu sagen. Ich verlange keine Antwort mehr von dir. Ich habe meine eigene Entscheidung getroffen.<< Noch immer hatte sie mich fest umschlungen.

Alles in allem ergab für mich keinen Sinn. Ihre Entscheidung? Ich musste nicht antworten? Sie war glücklich? Was ging hier nur vor sich??

>>Alice ich - ...<< Gerade als ich ihr meine Verwirrung mitteilen wollte, legte sie mir einen Finger auf den Mund.

>>Wir gehen nach Denali. Ich habe alles mit Tanja und den anderen abgesprochen. Wir brauchen einfach Abstand von den anderen. Damit sich die Lage wieder entspannen kann. Besonders du, brauchst den Abstand. Die schlechten Gefühle um dich herum tun nicht gut. Das habe ich eingesehen. Wir müssen uns nur noch von Carlisle und den anderen verabschieden. Unsere Sachen habe ich bereits gepackt.<< Ich war völlig perplex. Ich hatte alles erwartet, nur nicht das! Wie kam sie nur zu solch einer drastischen Endscheidung?

>> Alice - ...wie...?<< >>Schon gut. Ich erkläre es dir später alles. Aber zuerst sollten wir zurück und uns verabschieden.<< Mit diesen Worte ergriff sie meine Hand und zog mich mit sich. Ich war so perplex, dass mir gar nicht erst in den Sinn kam mich zu wehren. Meine Füße bewegten sich in ungeheurem Tempo ohne das ich es ihnen befohlen hatte. Es kam mir beinahe so vor, als hätte es Alice besonders eilig. So schnell war sie doch sonst nicht!

Bei diesem Tempo, war es kein Wunder das wir schon nach einigen Minuten zu Haus waren. Doch dort, fanden wir nicht das vor, was wir erwartet hatten. Es war niemand im Wohnzimmer. Auch aus den anderen Zimmern war nichts zu hören. Anscheinend war niemand da.

>>Sie sind in 3 Sekunden da.<< Bevor ich Alice fragen konnte, hatte sie schon geantwortet. >>Und ich dachte Ed wäre derjenige der hier Gedanken lesen könnte.<< Ups. Falsches Thema. Schnell Jasper, neues Thema, neues Thema!!!

Bevor ich dazu kommen konnte, kam allerdings schon meine Rettung.

Carlisle, Esme , Rosalie und Emmett kamen ins Zimmer gestürmt. Sie würdigten uns keines Blickes, sonder verteilten sich sofort im ganzen Haus. Es ging drunter und drüber. Aus allen Räumen des Hauses waren nun aufgebrachte Stimmen zu hören. Besonders eines war zu hören, immer der gleiche Satz: >>Hier ist sie nicht!<< Alice und ich standen einfach nur völlig fehl am Platz mitten im großen Wohnzimmer und warteten darauf das uns jemand erklärte was hier vor sich ging.

Dazu kam es allerdings erst später. Eine ganze Weile liefen alle aufgebracht herum. Erst sehr spät, bemerkten sie uns überhaupt.

>>Oh hallo. Habt ihr Renesmee gesehen?<< Carlisle sah ruhig aus wie immer, aber ich spürte seine Innere Anspannung. Er war wirklich aufgebracht!

Alice ergriff als erstes das Wort : >>Nein, wieso? Carlisle was geht hier vor sich? Wo ist Jacob?<<

Ich war viel zu sehr damit beschäftigt die anderen zu beruhigen. Es viel mir sehr schwer, denn ihre Unruhe war sehr ansteckend. Es kostete mich viel ruhig zu bleiben. Doch schließlich schaffte ich es, sie wenigstens dazu zu bewegen mit uns zu reden.

>>Jacob ist draußen. Er sucht genau wie wir nach Renesmee.<< War das einzige was Rosalie heraus brachte. Es war nicht sehr zusammenhängend und so waren weder Alice noch ich im Bilde.

>>Okay. Beruhigt euch erst einmal. Setzen wir uns doch.<< Alle folgten meinem Rat. Sie hatten wohl eingesehen das ich die Situation am besten abschätzen konnte. Es brachte nun wirklich nichts unruhig durch die Gegend zu rennen.

Als alle saßen, versuchte ich mehr zu erfahren: >>Also... Renesmee ist weg, verstehe ich das richtig? Habt ihr schon eine Ahnung wo sie sein könnte? Und seit wann ist sie weg?<<

Carlisle übernahm es zu erzählen: >>Wir wissen es nicht. Das einzige was wir wissen ist, dass sie in der Nacht geflüchtet sein muss. Wir waren gerade alle auf der Jagd und hatten Jacob bei ihr gelassen. Der ist allerdings eingeschlafen und so konnte sie wohl in aller Ruhe davon laufen.<< Schock. Ja, so konnte man es am besten beschreiben. Carlisle Worte waren für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Fassungslos starrte ich ihn an. Wie konnte so etwas nur passiert sein? Und vor allem, wieso? Es gab doch keinen Anlass für Nessie... doch! Es gab einen, nur einen einzigen Grund wieso sie hätte weglaufen können. Ihre Eltern. Sie wollte zu Bella und Edward. Das musste es sein! Sonst wäre sie niemals weg gelaufen. Schon allein wegen Jacob nicht. Es verwunderte mich ehrlich gesagt, dass sie ihn nicht mitgenommen hatte. Wahrscheinlich dachte sie, er hätte ihre Endscheidung nicht toleriert. So wie ich Renesmee´s Gefühlswelt kennen gelernt hatte, war das gut möglich. Nichts fürchtete sie mehr als die Zurückweisung durch einen ihr wichtigen Menschen. Doch genau so, sah sie die Abreise von ihren Eltern an. Wie sollte sie auch verstehen das ihre Eltern sie trotz allem liebten und es nichts mit ihr zu tun hatte. Sie war zwar klug, aber das lag nicht im Rahmen ihrer Visualisierung.

>>Ich weiß wo sie ist. Oder wo sie hin will.<< Brachte ich es schließlich heraus. Sie mussten es einfach erfahren: >> Sie ist auf dem Weg nach Italien. Zu Bella und Edward.<< So weh es auch tat, das war die Realität.

Die Neuigkeit schlug ein wie eine Bombe. Die eben noch da gewesene Ruhe, wich in einem kaum greifbarem Moment. Schock und Schmerz vereint. Natürlich war es nicht angenehm dies zu erfahren, aber es war besser so. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob Jacob dies auch erfahren sollte. Es war eine schwierige Entscheidung.

Die mir Esme sofort abnahm: >>Ich halte es für besser wir sagen Jacob vorerst nichts davon. Es würde ihn zu sehr verstören. Der arme Kerl ist ja jetzt schon ganz krank vor Sorge.<<

>>Gut. Dann hätten wir das auch geklärt. Kein Wort zu Jacob. Nun müssen wir aber noch entscheiden was zu tun ist. Wollen wir Renesmee folgen oder sie alleine gehen lassen.<< Auf diese Frage, wusste niemand so recht was zu sagen war. Was war das beste? Für Nessie, Bella, Edward und auch für uns?! Es war natürlich gefährlich Renesmee alleine gehen zu lassen, aber ihre Eltern würden sicher auf die aufpassen. Dennoch, bestanden Risiken. Der Vorteil wäre, dass sie Bella und Edward vielleicht dazu bringen könnte wieder nach Hause zurück zu kehren. Natürlich war diese Chance sehr gering, aber dennoch war sie da. Wenn es wirklich so kommen würde, hätte es sich für uns alle gelohnt Nessie in solch eine Gefahr zu bringen.

Die zweite Möglichkeit wäre das Renesmee ebenfalls in Italien bliebe. Es war schon furchtbar genug daran zu denken. Wenn sie nun auch noch weg währe würde niemand die Schmerzen der Familie noch lindern können. Ich hatte es in einem Buch gelesen, dass es möglich ist an seinem Kummer zu verenden. Wenn diese These wirklich stimmen sollte, würde in diesem Fall genau dies eintreten. Das wollte natürlich niemand von uns. Also bot sich die Variante das jemand sie begleiten würde an. Doch dabei wären die Chancen Ed und Bella zurück zu holen gleich Null.

Es war eine 50 zu 50 Chance das richtige zu tun. Doch wir hatten eine Hilfe – Alice!

>>Alice, könntest du bitte versuchen etwas zu erfahren darüber was in nächster Zeit passieren wird?<< Carlisle war mir zuvor gekommen.

>>Das habe ich bereits getan<<, Alice sprach ungewöhnlich langsam, >> aber es gelingt mir nicht. Ich weiß nicht wieso, aber es ist alles blockiert. Tut mir leid!<< Nun war die Frustration in ihrer Stimme deutlich heraus zu hören.

Das Schicksal hatte es schon wieder so gewollt. Wir sollten diese schwere Entscheidung allein treffen. Aber wie?

Emmett war verwunderlich demokratisch: >>Ich würde sagen wir stimmen einfach ab!<< Gute Idee, nur wenn man nicht wusste was man besser finden sollte?

>>Lass es uns so machen.<< Sprach Carlisle

>>Esme?<< >> Ich bin dagegen. Wir sollten sie begleiten.<< Ihr war die Abscheu hingegen der anderen Möglichkeit deutlich an zu merken.

>>Emmett?<< >>Ich bin dafür, so haben wir wenigstens eine kleine Chance wieder zusammen zu kommen.<<

>>Rosalie?<< >>Ich bin dagegen.<< Das war klar.

>>Alice?<< >> Ich stimme Rosalie zu.<<

>>Ich bin dafür. Dann liegt es also an Jasper.<<

Natürlich. Ich mal wieder, wie sollte es auch anders sein? Alle schauten mich an. Der Druck der auf mir lag, war unglaublich. Wenn etwas schief gehen sollte, war ich der Schuldige. Ich hätte nun natürlich einen riesen Aufstand machen können, aber das hätte uns auch nicht weiter gebracht. Es war eine solch wichtige Entscheidung, war es da richtig aus einem Gefühl heraus zu handeln? Oder war es besser sich auf den eigenen Verstand zu verlassen? Ich wusste es nicht.

>> Ich bin dafür Renesmee alleine gehen zu lassen. So haben wir wenigstens noch eine geringe Chance wieder zu einander zu finden.<< Was?

Was hatte mich denn da geritten?! So etwas hatte ich ja noch nie erlebt! Ohne es mir zu befehlen, hatten sich wie von selbst meine Lippen bewegt und diese schwere Entscheidung selbst gefällt. Ich sah in die Gesichter meiner Familie. Einige waren erfreut, andere verärgert. Es war unmöglich meine Entscheidung jetzt noch zurück zu nehmen. Das wusste ich. Aber dennoch hätte ich es gern getan, nicht dass ich mich dafür entschieden hätte Nessie zu begleiten, ich wollte einfach länger nachdenken um mir derer hundertprozentig sicher zu sein. Aber durch meine vorschnelle Entscheidung war das unmöglich geworden. Es würde so kommen: Renesmee würde alleine nach Italien fliehen, zu ihren Eltern und vielleicht ihr Leben verlieren weil diese sie nicht genügen beschützen könnten.

>>Gut, dann wird es so sein.<< Carlisle war der einzige der seine Sprache wieder gefunden hatte. Die anderen waren zu sehr damit beschäftigt mich wütend an zu starren, oder sich zu freuen.

>> Und hiermit erkläre ich die Krisensitzung für beendet, oder so was müsste ja jetzt kommen.<< Emmett versuchte die Stimmung etwas auf zu heitern, aber vergebens. Für seine Blödelei kassierte er lediglich ein paar finstere Blicke.

>> Denkt daran, kein Wort zu Jacob.<< Fügte ich noch tadelnd dazu, doch wie hätte ich auch ahnen können das er genau in diesem Moment ins Zimmer kam.


Wahrheit oder Lüge?

>> Was soll ich nicht erfahren? <<
Stirn runzelnd stand Jacob hinter mir und durchbohrte mich mit seinen Blicken. Ich spürte genau, wie die Wut in ihm hoch stieg. Er mochte es nicht wenn wir etwas vor ihm geheim hielten.
Hilfe suchend schaute ich zu den anderen herüber. Was sollte ich bloß antworten?
Ich hatte versprochen ihm nichts zu sagen, aber ich hasste es Leute an lügen zu müssen. Besonders, bei Personen die mir nahe standen. Ob man es sich vorstellen kann oder nicht, Jacob und ich waren in letzter Zeit richtig gute Freunde geworden. Zwar brannte mir sein Gestank noch immer in der Nase, doch in letzter Zeit war ich Schmerzen ja sowieso gewöhnt und es viel mir nicht weiter auf. Und wie es schien, musste ich ihn wohl anlügen, dass verrieten mir zumindest die Gesichter der anderen.

>>Nun es ist so... wir wissen nicht wo Nessie sein könnte und wollten es dir nicht erzählen damit du nicht noch trauriger sein wirst. Aber... der Plan ist jetzt wohl gescheitert.<< Ok, ich war ein schlechter Lügner.

>>Du glaubst doch jetzt nicht echt das ich dir das abkaufe, oder?!<< Jacob sah nun noch verärgerter aus als zuvor. Ich fragte mich, wie man nur so rot anlaufen konnte.

>>Ich ...ähm....<< Los Jasper, lass dir was einfallen! In Höchstgeschwindigkeit spielte ich tausende von Möglichen Lügen ab und ihre tausend möglichen Wirkungen.
Das Ergebnis war mager: Egal wie plausibel die Ausrede auch sein mochte, es kam darauf an wie ich sie herüber brachte und das war bekannter Maßen ja meine Schwäche. Also hoffte ich einfach mal, dass einer der anderen eingreifen würde.

Einige Sekunden sagte niemand etwas, anscheinend war das lesen meiner Mimik doch nicht so einfach wie ich vermutet hatte. Obwohl es auch dran gelegen haben könnte, dass ich mich selbst in diese blöde Situation geritten hatte und selbst heraus finden sollte.
Doch dann, endlich, schritt jemand ein. Es war Esme.

>> Jacob... wir haben eigentlich beschlossen es dir nicht zu sagen aber ... wir glauben zu wissen wo Renesmee ist und wollten es dir nicht sagen damit du ihr nicht folgst.<<
Sie brachte die Worte so ruhig heraus, als wäre es selbstverständlich dies zu sagen.

>> Wieso? Wieso sollte ich Nessie nicht folgen? Wo ist sie?<< Jacob sprudelte vor Wut. Selbstbeherrschung schien ihm ein Fremdwort zu sein.

Esme seufzte: >> Genau aus diesem Grund, werden wir es dir nicht sagen. Wir können nicht zulassen das du ihr nach gehst. Es ist besser sie allein zu lassen, bitte versteh das.<<

>>Wie soll ich es denn verstehen?!<< Nun geriet er ganz außer sich. Sein brüllen schallte durch das ganze Haus. >>Wie?!! Wenn ihr mir nicht einmal sagt was es da zu verstehen gibt?! <<

Da hatte er allerdings Recht. Man konnte nicht verstehen, wenn man nicht wusste worum es ging. Das war ein Problem. Er musste es einfach akzeptieren. Aber Jacob, der Jacob?!
Er konnte nicht akzeptieren wenn es um etwas für ihn so wichtiges ging. Alleine würde er es niemals schaffen. Also musste ich wohl wieder nachhelfen.

Ganz langsam, ließ ich einen Hauch von Akzeptanz über ihn gleiten. Augenblicklich sah man wie seine Gesichtsfarbe sich wieder normalisierte und er ruhiger wurde. Das Zittern ließ nach und sein Atem wurde langsamer.

>>Nun gut. Macht was ihr wollt, aber ich schwöre euch, wenn Nessie etwas zustoßen sollte bringe ich euch alle um!<< Mit diesen Worten lief er langsam – und bedrohlich – an uns vorbei, zu der Verandatür die in den Garten führte. Kaum eine Sekunde war vergangen, da war Jacob auch schon hinter den hohen Tannen verschwunden.

Esme hatte es mal wieder geschafft. Sie hatte die Balance zwischen Wahrheit und Lüge gefunden.


Buch 5: Bella

Der Fluch der Volturi

Es war still. Außer dem Rauschen des Meeres, war nichts zu hören. Die Stille war schön, ob zugleich auch unerträglich. Sie machte mir klar, dass ich allein war. Wie so oft, seit der Zeit als ich nach Italien gegangen war. Es war viel passiert, es gab Höhen und Tiefen. Gute sowie schlechte Zeiten. Doch niemals war alles vollkommen gewesen. Und auch jetzt nicht. Nein, davon konnte ganz gewiss nicht die Rede sein. Ich hatte schlimme Zeiten hinter mich gebracht, doch die jetzige, übertraf das alles noch einmal. So musste es also sein, dass Leben als Monster. Allein gelassen und von allen verachtet. Naja, wenn man von den Volturi absah die mich als Gebrauchsgegenstand ansahen und brauchten. Aber sonst, war ich allein. Ich hatte alles verloren. Alles was mir so wichtig gewesen war. Meine Familie, ob meine leibliche oder an geheiratete. Ob meinen Ehemann, oder mein Kind. Sie alle hatten sich von mir abgewandt. Und wessen Schuld war dies?! Natürlich meine. Ich hatte alles kaputt gemacht. Mein perfektes Leben hatte ich leichtsinnig verspielt. Ich war wie ein Spieler, - der nicht genug vom Glücksspiel bekommen kann – einfach zu hohes Risiko eingegangen und hatte mich verschätzt. Nun war alles aus. Alles verloren, nur ich war noch am Leben. Der wohl schlimmste Teil des ganzen – ich musste gebrochen weiter existieren.

Wie oft war ich dies alles schon durch gegangen. Jeden Tag aufs neue.
Und jedes Mal kam ich zum gleichen Schluss, es gab kein zurück mehr. Es war passiert und nun konnte ich nichts mehr ändern. Wohl oder übel würde ich es akzeptieren müssen. Natürlich war es unmöglich. Also doch, eine unlösbare Situation.

Wie so oft, wenn ich allein war. Wurde meine Ruhe gestört. Was mich in diesem Falle nicht groß störte. Die Einsamkeit tat mir nicht gut, es brachte mich dazu viel nach zu denken über Dinge, die lieber vergessen werden sollten.
>>Bella, wir machen uns langsam Sorgen um dich.<< Felix kam zögernd auf mich zu. >>Komm doch wieder in den Palast. Es tut dir nicht gut hier, alleine zu sein. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Du brauchst Gesellschaft.<< Achso. Nun wussten andere schon was für mich besser war.
>> Was für mich das beste ist, kann ich wohl immer noch am besten selbst entscheiden.<< Gab ich mit einem leisen, bedrohlichen Knurren zurück. Felix wusste genau das ich nichts mehr hasste als gestört, oder belehrt zu werden. Er hatte beides gerade getan.

Ich war mir nicht bewusst wie bedrohlich ich gewirkt haben musste, denn Felix rannte so schnell er nur konnte davon. Hatte ich ihm wirklich solch eine Angst ein gejagt? Aber ich war doch nicht gefährlich, dass wusste er! Niemals käme es mir in den Sinn jemanden... wen würde ich nicht umbringen?! Plötzlich wurde es mir klar, ich würde Jeden umbringen – außer ein paar Ausnahmen – wenn die Volturi es mir befehlen würden. Auch Felix. So weit war es also schon gekommen. Ich war zu einer Killermaschine mutiert. Alles und Jeden würde ich töten. Ohne die kleinsten Schuldgefühle. Eiskalt.

Bei diesem Gedanken wurden die Erinnerungen wach. Hatte ich die Volturi nicht einst verachtet wegen ihrer Kälte. Weil sie alles und Jeden töteten wenn es jemand verlangte?! Wie hatte ich sie verabscheut und nun, war ich selbst so. Verabscheuungs würdig. Das war also das Resultat langen Trainings: Ich war ein Monster geworden. Schon oft war mir das klar geworden, aber so wie jetzt hatte ich es noch nie gesehen. Ich konnte verstehen wieso Edward auf Abstand ging. Ich konnte es sehr gut verstehen. Und nun wo ich diese Erkenntnis erlangt hatte, war es Zeit sie Edward mit zu teilen. Er sollte wenigstens wissen das ich es begriff und es mir leid tat. Auch wenn er mich danach nicht mehr wollte, ich musste das klären.

Kaum eine Minute später stand ich schon vor seiner Tür. Wie immer brauchte ich einen kleinen Moment des einkehrens. Ich atmete tief ein und aus – obwohl mir meine Lunge zeigte, sie brauche die Luft nicht. Es wirkte aber, nach einigen Millisekunden hatte ich mich beruhigt und klopfte sachte an die rubinrote Tür – sie war erst letztens neu gestrichen worden. Es dauerte auch gar nicht lang und jemand öffnete, allerdings niemand den ich erwartet hatte. Es war Heidi.
>> Oh, hallo Isabella!<< Sie sah erschrocken hinter sich. >> Ähm... also... es ist nicht das woran du jetzt sicher denkst.<< Woran sollte ich denn denken? Heidi war sichtlich nervös und verlagerte ihr Gewicht von einen auf den anderen Fuß. Erst da begriff ich.
>>Du....?!<< Mir fehlten einfach die Worte. Wenn es das war was ich dachte ...!
Heidi ergriff die Gelegenheit und machte sich so schnell wie der Wind aus dem Staub als ich gerade in Gedanken versunken war. Ich wäre ihr sicher gefolgt, wenn in dem Moment nicht Edward in meinem Sichtfeld erschienen wäre.
>> Was machst du hier?<< Fragte er gleichzeitig streng wie ebenso verblüfft.
>> Das würde ich gerne von Heidi wissen. Aber, sie ist ja davon gerannt! Ach und: hallo, freut mich auch dich zu sehen.<< Gefangen in meiner Wut, ging ich schnurstracks in sein Zimmer. Er sollte mich ja nicht vor der Tür stehen lassen können. Edward folgte mir.
>> Wieso, was denkst du denn hat Heidi hier gemacht?<< Er ging auf meinen gereizten Ton ein und es viel mir reichlich schwer ihm nicht schluchzend um den Hals zu fallen. Seine Stimme war auch im Zorn nur all zu wunderschön und erinnerte mich immer wieder daran wie ich ihn doch liebte.
>> Was weiß ich! Sag du es mir.<< Was sollten nun diese Psycho-Spielchen? Das tat er doch sonst nicht. Wahrscheinlich wollte er nur ablenken.
>> Wie ich schon sagte, dass geht dich nichts an.<< Ratsch!! Diese Worte waren so klar und deutlich in ihrer Bedeutung das es mir vor kam, als schnitten sie mir die Kehle durch. Meine Befürchtungen würden bestätigt. Seine Ehefrau war zum Monster mutiert und nun hatte er sich jemand anders gesucht: Heidi. Den Rest – dass was in diesem Zimmer vor gegangen war – wollte ich mir lieber nicht vorstellen, es würde zu sehr schmerzen. Doch mein Verstand wollte nicht so wie ich. In meinem Kopf erschienen die Bilder wie Edward Heidi langsam auszog. Erst knöpfte er langsam die Bluse auf. Dann kam die Hose dran. STOP!!!
Ich wollte das nicht sehen. Mit aller Kraft wehrte ich mich, gegen die Bilder und den damit verbundenen Schmerz der in mir aufstieg.


Doch es ließ sich nicht stoppen. Meine Fantasie formte immer neue Bilder und raubte mir meine letzte Kraft. Der Schmerz ließ sich nicht weiter blocken, er verfraß mich einfach!

Und in meinen ganzen seelischen Qualen bemerkte ich gar nicht, das ich bereits zu Boden gefallen war. Auch meine hysterischen Schreie waren mir ncith aufgefallen. Ich hatte gedacht, dass alles hätte sich nur in meinem Kopf abgespielt. Doch mir wurde die Realität schlagartig klar, als ich die Augen auf riss und Edward sah. Er hatte sich schützend über mich gebeugt und versuchte mich zu beruhigen.

>>Bella, Bella!! Was ist mit dir? Geht es dir nicht gut? Sag doch was!<< Er wirkte genau so verzweifelt wie ich und plötzlich tat es mir schrecklich leid. Schon wieder bereitete ich ihm Sorgen. Los, reiß dich zusammen! Forderte ich mich innerlich auf. Sei nur einmal stark!
Schließlich schaffte ich es. Zwar am ganzen Leib zitternd, aber ich konnte aufstehen und das schreien unterlassen. Schließlich brauchte ich eine Antwort.

>>I-...ich... hätte niemals gedacht das du zu so etwas fähig bist!<< Brachte ich mühsam heraus. Ich klang verbittert und enttäuscht. Genau das, was ich in diesem Moment fühlte.

Verständnislos sah er mich an. >>Was - ....? << Er schien ... ja! Er schien ahnungslos. Als wüsste er nicht wovon ich sprach. Ich hatte nicht gedacht das er so kalt war und seine Affäre nun auch noch leugnete. Das war nicht mehr der Edward den ich einmal gekannt hatte.

>>Du weißt genau wovon ich rede. Du und Heidi!<<
Doch Edward hörte noch immer nicht auf unschuldig zu spielen. Ich war kurz davor meine Geduld zu verlieren. Nun, wo ich in seine Unschuldsmiene schaute, konnte ich mich nicht mehr halten.
>>Verdammt! Tu nicht so scheinheilig! Gib es doch zu, du hast eine Affäre mit Heidi.<<
Hätte ich es noch gekonnt, ich wäre rot angelaufen vor Wut.
Doch auch jetzt, wo ich die Karte auf den Tisch gelegt hatte, verstand Edward nicht.
>>Du - ...was?!<< Er starrte mich erschrocken an. Dabei war ich es hier, die erschrecken sein sollte. >>Du denkst ich habe was mit Heidi?<< Es lag schon beinahe eine Spur von Spott in seinen Worten.
>>Ich denke nicht, ich weiß!<< Für solche Spielchen war ich mir echt zu dumm.
>> Was soll ich denn tun um dir das Gegenteil zu beweisen? Soll ich vor dir auf die Knien und dich anflehen? Ja? Glaubst du mir dann?!<< Sein wütender Tonfall war erschreckend. Er regte sich wirklich dermaßen auf dass... ja, konnte das eine Lüge sein?
>> Ich.... ich weiß nicht was ich denken soll.<< Es war die Wahrheit. Zu verwirrend das ganze. Beschämt senkte ich den Kopf. Mir war das alles mehr als peinlich.
Anscheinend war das Edward auch aufgefallen. Zärtlich legte er mir eine Hand unters Kinn so das ich ihn anschauen musste. Seine pechschwarzen Augen glühen vor Entschlossenheit. Aber gleichzeitig lag auch etwas sehr liebevolles darin.
>> Bella, glaubst du wirklich, ich würde dich anlügen? Geschweige denn jemals etwas mit einer anderen Frau anfangen? Ich bitte dich! Das ist Schwachsinn! Du weißt genau das du die einzige bist die ich liebe.<<


Er hatte dies mit einer solchen Überzeugung gesagt, dass mir wirklich nichts mehr dazu einfiel. All der Kummer fiel von mir ab. War ich wirklich so dumm gewesen und hatte geglaubt Edward betrüge mich?! Ich musste verrückt geworden sein! Edward, der Edward den ich geheiratet und liebte wäre niemals zu so etwas fähig gewesen. Was für eine irreale Annahme hatte ich mir da zusammen gereimt?
>>E...es... tut mir leid.<< Meine Stimme klang noch etwas wackelig.
Hatte ich erwartet, dass mein ach so heiliger Ehemann die Entschuldigung an nahm, war die Überraschung um so größer das er erst gar nicht auf die Idee kam etwas dazu zu sagen. Erst da begriff ich, wie ich ihn gekränkt haben musste. Mit kalter Mine starrte er mich an. Was mein Unbehagen noch steigerte. Ich war so dumm, so dumm, so dumm! Was hatte ich denn nun schon wieder angestellt?! Wieso musste ich verdammt noch mal immer alles falsch machen?!
Das Unbehagen, welches sich immer weiter in mir verbreitete, verschwand für einen kurzen Augenblick der Ärgernis. Ich war sauer auf mich, wirklich sauer.
>>Verdammt! << murmelte ich und tat ein paar Schritte zurück um mich in einen der edlen Stühle fallen zu lassen.
>>Wieso bitte mache ich immer alles falsch? Es ist wie ein Fluch! Der Fluch, der Volturi...<< Der Gedanke machte mich stutzig. Man konnte es wirklich so sehen. Denn all dieser Schlamassel, war nur wegen der Volturi entstanden. Es war wirklich, wie ein Fluch.
Diese neue Erkenntnis gab mir den Mut, es noch einmal zu versuchen. Mit voller Eifer schaute ich auf. Und sah. Dass Edward genau das gleiche ebenfalls klar geworden war. Seine ganze Mimik spiegelte mich in diesem Moment wieder.
Es war schon beinahe Gespenstisch als wir beide wie aus einem Mund sprachen.
>> Fluch... der Volturi... das ist es!<<


Unerwarteter Besuch

Es war erst wenige Stunden her gewesen, dass Edward und ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einmal mit einander gesprochen hatten. Nun gut, es war nicht wirklich ein erfreuliches Gespräch gewesen – das konnte man wirklich nicht behaupten – aber immer hin waren wir zu einer Antwort gekommen. Eine rationale Erklärung dafür, wieso alles den Bach herunter ging. Dabei hatten wir uns wie Menschen verhalten. Einfach immer die Schuld auf andere schieben um von seiner eigenen Schuld frei zu werden. Doch es half und in dem Sinne war es mir dann auch reichlich egal ob unser Verhalten richtig oder falsch war. Diese zwei Wörter hatten schon längst ihre Bedeutung verloren. Mein Leben als Vampir hatte einige Ansichten zu recht gerückt. In meiner undurchsichtigen Vergangenheit hatte ich Edward Sicht oft nicht verstanden. Doch nun, war alles so vollkommen klar. Es war, als lief man das ganze Leben mit einem Brett vorm Kopf durch die Gegend und erst durch die Unsterblichkeit erlange man die Vollkommenheit des Wissens. Diese hatten wir sicherlich nicht in dem Punkt bedacht, als wir beschlossen das die Volturi dies alles herauf beschworen hatten.
Aber das wichtigste an all dem war: Endlich schien sich die Beziehung zwischen Edward und mir etwas zu entspannen. Natürlich waren wir nicht wieder wie früher. Doch wenigstens konnten wir nun reden. Es wundert mich noch immer, wie sehr mich dies freute. Nur ein paar Worte, die mein totes Herz anschwellen ließen. Ist es dumm glücklich zu sein weil sein Ehemann wieder mit einem redet?! Wahrscheinlich.

Es klopfte an der Tür. Ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich nicht einmal bemerkt hatte das Jemand vor meiner Tür gestanden hatte.
>> Bella? Kann ich herein kommen?<< Erklang eine wunderschöne, unverkennbare Stimme die ich überall wieder erkannt hätte. Ich musste seufzen. Wie ich diese Stimme vermisst hatte.
>>Komm rein, Edward.<<
Die Tür öffnete sich einen Spalt und seine perfekte Gestalt schob sich in mein Zimmer. Dieses schien bei seiner Erscheinung augenblicklich zu erhellen. Hätte mein Herz noch schlagen können, wäre es mit Sicherheit stehen geblieben. Auch nach so langer Zeit, hatte ich mich nicht an seien Vollkommenheit gewöhnen können. Ohne es recht zu bemerken, entfuhr mir ein weiteres, leises seufzen, als ich schließlich in seine wundervollen – rabenschwarzen – Augen sah und mich augenblicklich eine wundervolle Ruhe erfüllte.
Natürliche bemerkte Edward dieses und sein Mund verzog sich zu meinem geliebten, schiefen Lächeln. Ich hatte noch immer nicht gelernt, meine unvorstellbare Sehnsucht nach ihm, zu verbergen. Das war nichts, was man durch die Unsterblichkeit geschenkt bekam.

Mein Gedankengang hatte kaum eine Sekunde gedauert. Edward stand noch immer vor mir und schaute mich fragend an. Ach ja! Wir wollten jagen gehen.
>> Oh tut mir leid.<< sagte ich hastig. >> Ich habe es völlig vergessen!<<
Zu meiner Überraschung fing er lauthals an zu lachen.
>>Was?<< Ich verstand nicht was daran so lustig sein sollte.
>>Bella - <<, japste er. >> Der einzige, vergessliche Vampir der Welt.<<
Oh. Jetzt verstand ich und komischer Weise fand ich es ebenfalls amüsant.
So standen wir dort und lachten einen unvergesslichen Moment, über die Tatsache, dass ich wohl nie normal würde. Auch nicht normal für einen Vampir. So war das eben, irgendetwas an mir, würde immer anders sein.

Als wir uns langsam beruhigt hatten, fragte Edward: >>Können wir?<<
Ich nickte nur kurz, dann verließen wir das Zimmer.

Es war eine sehr klare Nacht und keine Wolke am Himmel zu sehen. Die Sterne leuchteten hell und wunderschön. Hier in den Wäldern von Mont Cenis (italienisches Gebirge) waren sie noch viel besser zu sehen als in der so hell erleuchteten Stadt Volterra.
Es war bereits Herbst und der trockene Boden war mit Laub bedeckt. Alles entsprach einem kitschigen Liebesfilm. Nur mit einem Unterschied: Mein so geliebter Ehemann und ich hatten Streit und im Moment sah es nicht so aus als würde diese Nacht reichlich romantisch werden. Wir waren zum jagen hier her gekommen, nicht mehr und nicht weniger.
Irgendwie machte mich diese Vorstellung traurig. Es war zwar so weit alles in Ordnung aber unsere Anziehung war nicht mehr da...
>>He. Alles in Ordnung?<< Edward lief neben mir und sah mich nun mit sorgenvoller Miene an. Er merkte immer wenn mit mir etwas nicht stimmte und manchmal... war das nicht gut.
>>Ja, klar!<<, log ich und versuchte so enthusiastisch wie möglich herüber zu kommen.
Doch er kannte mich zu gut. Edward kannte mein Gesicht vielleicht besser als ich, er merkte sofort wenn ich log. Er blieb abrupt stehen und sah mir eindringlich in die Augen.
>>Was ist los?<< Seine Stimme klang weich, er machte sich ernsthafte Sorgen.
Ich senkte beschämt meinen Kopf. Ich wollte nicht sagen was ich fühlen musste.
>>Nichts...<< Meine Stimme klang schwach und nicht gerade überzeugend. Aber ich hatte es satt ihm etwas vor spielen zu müssen.
>>Bella<< ich erschrak, als mir der Ärger in seiner Stimme auffiel. Mein Kopf schnellte hoch und ich sah ins ein – wundervolles- aber verärgertes Gesicht. Seine Stirn war mit tiefen Sorgenfalten versehen.
>>wie soll ich dir nur helfen wenn du mir nicht sagst was mit dir los ist?<<
Natürlich. Er wollte helfen, das tat er immer. Edward war einfach zu gut für mich.
>> Ich brauche keine Hilfe. Ich habe alles kaputt gemacht und verdiene kein Mitleid. Ich sollte mich darum kümmern wie es dir geht. Verstehst du?!<<
Ich glaube, in meinen Worten hatte zu viel Verzweiflung mit geschwungen denn auf einmal wurden sein Ausdruck weich und er nahm mein Gesicht in seine großen Hände.
>>Nein. Ich kann es nicht verstehen, weil es Unsinn ist was du redest. Natürlich, du hast ein paar falsche Entscheidungen getroffen aber... das tut Jeder einmal. Deshalb bist du noch lange nicht schlecht. Du bleibst immer meine Bella und das wird auch so bleiben. Und jetzt erzähl mir was los ist, denn egal was ist, du bist immer das wichtigste. Ich möchte dich verstehen und das kann ich nicht wenn du mir so vieles verschweigst.<<
Ich schmolz unter seiner Berührung davon. Wie lange hatte ich keinen körperlichen Kontakt mehr zu ihm gehabt?! Nun kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Erregung stieg in mir auf und ich musste mit aller Kraft gegen das Gefühl ankämpfen um ihm nicht augenblicklich um den Hals zu fallen.
Ich wand mich schnell vom ihm ab und zeigte mit einem Finger tiefer in den Wald hinein.
>>Ich dachte wir sind zum jagen hier? Lass uns das auf später verschieben. Mein Hals geht sonst gleich wirklich noch in Flammen auf!<< Ich legte ein bisschen Großmäuligkeit hinein in der Hoffnung ihn von dem Gedanken meiner Laune ab zu lenken. Es klappte.
Er seufzte schwer. >>Nun gut.<< Und mit diesen Worten rannten wir los.


Ich lief schneller und schneller. Mein Geruchssinn steuerte mich in eine Richtung, aus der ich einen köstlichen Geruch vernahm. Nicht so köstlich wie menschliches Blut... aber es waren auch sicherlich keine abscheulichen Pflanzenfresser. Alles ging wie von alleine. Meine Beine bewegten sich in ungeheurem Tempo, ohne das ich es ihnen befehlen musste.
Es dauerte nicht lang und ich konnte meine Beute auch sehen- Schwarzbären. Meine Muskeln spannten sich an, Gift verteilte sich in meinem Mund. Alles ging ganz schnell. Der Bär war nicht die geringste Bedrohung. Ich hatte ihn erwischt bevor er begriffen hatte was geschehen war. Innerhalb einer halben Sekunde hatte ich ihn schon erreicht und meine Zähne sich in sein Fleisch gebohrt. Warm und köstlich strömte das Blut in meinen Körper und linderte den brennenden Schmerz in meiner Kehle. Ich gab mich meinem Rausch voll und ganz hin und genoss die Wärme die sich begann in mir aus zu breiten. Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an, ehe ich mich versah war das Tier leer gesaugt und lag schlaff in meinen Händen. Angewidert schob ich es von mir. Diesen Teil des jagens mochte ich ganz und gar nicht. Denn dieser schlaffe Körper, machte mir unweigerlich klar, dass ich etwas getötet hatte. Doch ich konnte es mit meinem Gewissen vereinbaren indem ich mir immer wieder sagte, dass es besser war ein Tier zu töten als ein Menschen. Außerdem hatte ich als Mensch auch Steak oder ähnliches gegessen.

Als ich mich ab wandte, sah ich das Edward mich interessiert beobachtete. Er stand einige Meter von mir entfernt und kam nun auf mich zu.
>> Eins muss man dir lassen... Jagen kannst du jetzt auf jeden Fall besser.<<
Er blickte an mir hinunter. Ich wusste was er sah, ein perfekt anliegendes, blaues Satinkleid das keine Spuren von einem Kampf oder ähnlichem aufwies. Ja, es stimmte. Jagen konnte ich nun. Ich musste mir nicht meine Kleidung ruinieren, wie ich es früher immer getan hatte.
Ich ließ seine Aussage einfach unkommentiert und machte ihm zu verstehen, dass wir weiter konnten.


Danach begegneten wir noch einer Horde Rehe. Sie waren alle schnell erledigt und mein Hunger gestillt. Auch Edward schien „satt“ zu sein. Also beschlossen wir, uns auf den Rückweg zu machen. Schließlich mussten wir vor Sonnenaufgang wieder am Palast sein.
Ich hatte Angst, dass er das Thema von vorhin noch einmal ansprechen würde, doch wir schwiegen den ganzen Weg über. Er schien genau so in Gedanken versunken gewesen zu sein wie ich. Ich hatte überlegt was ich machen würde, wenn Edward wirklich noch einmal auf meine unausgesprochen Gedanken zu sprechen kommen würde. Sollte ich ehrlich antworten? Oder lügen? Oder einfach nichts sagen? Was war „richtig“?
Doch bevor ich zu einer Antwort gekommen war, hatten wir den Palast bereits erreicht.
Edward und ich meldeten uns bei Aro, Marcus und Caius zurück und gingen dann jeder auf sein Zimmer. Das dachte ich zumindest. Erst später begriff ich, dass er mir auf mein Zimmer folgte. Panik stieg in mir auf. Er wollte also doch mit mir reden. Verdammt!

In meinem Zimmer angelangt, ging ich geradewegs auf mein Ankleidezimmer zu. Ich hatte mir angewöhnt mich um zu ziehen wenn ich draußen gewesen war. Außerdem würde es das quälende Gespräch was zwangsweise folgen würde noch etwas heraus zögern, hoffte ich. Doch Edward störte das nicht und er fing trotz meiner vorgetäuschten Beschäftigung an zu sprechen.
>>Also gut.<< Ich hörte wie er einen Stuhl hervor zog und sich setzte.>>Können wir nun reden?<<
>>Wo ist denn nur.... ähmm... eigentlich passt es gerade nicht so gut.<<
Ich fand das Teil welches ich gesucht hatte und zog es rasch an.
>>Bella, bitte. Hör auf mir etwas vor zu spielen.<<
Wieso verstand er mich immer dann, wenn ich es am wenigsten gebrauchen konnte?!
Ich gab mich geschlagen, dann musste es eben so sein.
>>Nun gut.<< Widerstrebend verließ ich mein Ankleidezimmer.
>>Ich bin es wirklich....wow!<< Edwards Augen weiteten sich.
Sein erstaunter Blick wanderte an mir hinunter. Ich hatte eines meiner Lieblingsstücke an gezogen. Ein bodenlanges, ozeanblaues Seidenkleid. Es fiel elegant an meiner Gestalt hinunter und die Spitze an Ausschnitt und Saum hatten etwas verspieltes.
Wäre ich ein Mensch gewesen, hätten sich meine Wangen mit Sicherheit rosa gefärbt. Ich war noch immer nicht an Komplimente gewöhnt und besonders wenn sie von Edward kamen, brachte es mich um so mehr durch einander.
>>Danke<<, murmelte ich schüchtern.

Darauf wusste niemand von uns beiden so genau was wir sagen sollten. Was auch immer Edward sagen wollte, es war ihm entfallen. Ich war mir nicht sicher ob es gut war, ihn wieder in die Spur zu lenken, aber schließlich mussten wir dieses Thema irgendwann ansprechen.

>>Also... du wolltest etwas sagen...?<<
Er schaltete sofort und setzte wieder sein beherrschten Ausdruck auf.
>> Ja. Wir können so nicht weiter machen, ich finde wir sollten reden. Außerdem bist du mir noch eine Antwort schuldig.<< Er sah mich tadelnd an. Aber nicht auf solch eine Weise, die etwas sarkastisches an sich hatte. Nein – er meinte es ernst.
Augen zu und durch: >> Nun ja... << Ich wand mich von ihm ab, wollte seine Reaktion nicht sehen, wenn er die Wahrheit hören würde. >>Der Wald...er war so wunderschön und auf eine besondere Art auch sehr romantisch und.. es hat mich einfach traurig gemacht zu sehen wie sich die Dinge verändert haben.<< Ich verfing mich in meinem Scham immer weiter in meinen Worten. Doch schließlich, nach vielem stottern und gestikulieren war meine Botschaft herüber gekommen.


Doch es kam keine Reaktion. Kein Laut verließ Edwards Mund. Doch ich wandte mich auch nicht um. Ich hatte Angst, ja dass war es. Angst. Ich schaute noch immer meine Zimmerwand an und hoffte, dass er bald etwas sagen würde. Doch stattdessen schoben sich auf einmal zwei Arme um meine Taille. Edward hielt mich ganz fest und legte seinen Kopf sanft auf mein Haar.
>>Ach, Bella.<<, murmelte er.
>> Es tut mir so leid.. << schluchzte ich leise. In letzter Zeit hatte ich dies so oft getan. So oft allein, so oft traurig. Das war doch kein Leben.
>>Nein, dass muss es nicht. Du trägst nicht die alleinige Schuld. Wir müssen nun einfach das beste aus der Situation machen. Ich vermisse dich auch, aber das Vertrauen in dich wurde erschüttert. Wahrscheinlich kann nur die Zeit alles wieder heilen.<<
Das war eine schöne Vorstellung. Er würde bei mir bleiben und mit der Zeit würde alles wieder gut...
Ich wollte gerade etwas erwidern, als sich die Tür öffnete.
Mir fiel ein, dass Jane noch vorbei kommen wollte. Schnell wand ich mich von Edward ab und drehte mich erwartungsvoll in Richtung der Tür. Doch es dauerte viel zu lang. Geschlagene 3 Sekunden wartete ich das jemand sie würde, doch als sich endlich eine Gestalt erkennen ließ, war es niemand den ich erwartet hatte.

>>Renesmee!<<, rief Edward erschrocken. Er lief auf sie zu und nahm sie auf den Arm.
>>Was machst du hier, Schatz?<< Seine ganze Aufmerksamkeit galt ihr. Er bemerkte nicht einmal das ich versteinert war. Nessie....war...hier. Bei den Volturi!!
>>Ich wollte dich und Momma besuchen Ihr sollt zurück kommen, wir vermissen euch soooooo doll!<<
Die Worte alarmierten mich. Ich löste mich aus meiner Starre.
>>Nessie! Was soll das heißen, haben die anderen dich geschickt?<< Wenn dem so sein sollte könnten die anderen etwas erleben. Die kleine Renesmee einfach so alleine nach Italien gehen lassen!
Erst jetzt, betrachtete ich meine Tochter näher. Sie war schon wieder gewachsen. Ihre Haare waren zerzaust und kaputt, ihre Kleidung schmutzig und zerschlissen. Sie musste einige Tage unterwegs gewesen sein.
>> Nein... ich bin gegangen ohne Oma und Opa bescheid zu sagen. <<
>>Aber das kannst du doch nicht machen! Es ist gefährlich da draußen, dir hätte wer weiß was passieren können. Außerdem ist dies hier wirklich nicht der richtige Ort für dich.<<
Ich schrie schon fast vor Empörung.
>>Bella, beruhige dich. So ist es jetzt nun mal. Das können wir nicht ändern. Hol Renesmee erst einmal etwas zum anziehen.<<, schaltete sich Edward ein.
Ohne zu denken – ganz automatisch – tat ich was er sagte. Ich hatte noch ein paar Kleider von Nessie. Hatte sie als Andenken mit genommen.


Als Renesmee sauber war und neue Kleidung an hatte, setzten wir uns an den Tisch in meinem Zimmer und führten das vorherige Gespräch weiter.
>>Schön und gut.<<, sagte ich, >> Nessie ist hier, ok. Aber sie kann unmöglich hier bleiben und wir können unmöglich von hier weg. Außerdem... was ist wenn die Anderen bemerkten das sie hier ist? Das ist alles eine einzige Katastrophe!<< Meine Hysterie war kaum zu überhören. Aber wie sollte man in solch einer Situation auch ruhig bleiben? Nur Edward wusste es. Sein Gesicht zeigte nicht das kleinste Anzeichen von Sorge. Glaubte er wirklich dies hier wäre einfach?!


>>Aber... Mami... freust du dich gar nicht das ich hier bin?<< Renesmees Augen wurden feucht und langsam kullerten ein paar Tropfen heraus.
Schock! Ich hatte meine eigene Tochter zum weinen gebracht!
Schnell nahm ich sie auf den Arm. Ich streichelte sanft ihren Kopf. >>Aber nein mein Schatz! Es ist nur... sehr gefährlich hier und ich mache mir als deine Mutter eben Sorgen um dich. Das heißt aber nicht das ich mich nicht freuen würde. Natürlich tue ich das!<<

Sofort hörten die Tränen auf zu kullern. >>Wirklich?<< Sie sah mich mit großen, kindlichen Augen an. Ich liebte diese Momente, in denen man sah, dass sie wirklich nur ein Kind war.
>>Aber natürlich.<<
Nach einigen „kuschel Einheiten“ wie Nessie es nannte, konnte weiter diskutiert werden.
Es gab viele völlig Absurde Vorschläge und ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben da schaltete sich Edward ein.

>>Ich glaube, ich habe einen Plan ...<<
Und dann erklärte er Nessie und mir die Formel zum Glück.


Richtig oder Falsch?

Unsere Schritte waren kaum zu hören. Langsam – aber zielstrebig näherten wir uns dem Thronsaal und damit, wuchs auch meine Anspannung. Es war nicht sicher das unser Plan funktionieren würde. Sie konnten uns genau so gut töten oder schlimmeres mit uns veranstalten. Allein bei dem Gedanken daran, lief mir ein Schauer über den Rücken. Denn das wir so gut wie nicht verletzbar waren, hieß nicht, dass wir nicht von anderen Vampiren gequält werden konnten. Knochenbrüche waren auch für uns schmerzhaft- sehr schmerzhaft.
Edward musste meine Gedanken schon von meinem Gesicht abgelesen haben, jedenfalls sprach er mich mit sanfter Stimme an.
>>Es wird alles gut. Wenn wir es so machen wie ich es gesagt habe werden sie uns nichts tun und uns nach Hause lassen.<< Er drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn.
Er hat Recht. Alles wird gut. Versuchte ich mir immer und immer wieder zu sagen. Doch so wirklich glauben, konnte ich es nicht. So viele Risiken...

Bevor ich meinen Gedankenfluss beendigen konnte, waren wir allerdings schon an unserem Ziel. Langsam öffnete Edward die große, goldene Tür.
Wie immer saßen Aro, Marcus und Caius majestätisch w auf ihren Thronen und schauten uns wachsam an. Augenblicklich war diese Panik wieder da. Es machte mich nervös in ihre bleichen Gesichter zu blicken – und zu wissen – das genau diese Gesichter unser Ende bedeuten konnten.
Kurz bevor meine Panik hätte die Kontrolle über mich übernehmen können, legte mir Edward seine Hand auf meinen Arm. Die Berührung lies mich erschaudern aber beruhigte mich augenblicklich. Das war falsch. Dies alles war das! Unser all zu „perfekter“ Plan war einfach idiotisch. Ich sah vor meinem geistigen Auge .

>>WAS?!<<, ich hatte das Gefühl als traten meine Augen fast aus ihren Höhlen.
>> Bella, sei doch mal ehrlich. Es ist die einzige Chance! Denk doch bitte ein einziges Mal nicht an unser Allgemeinwohl und nicht immer daran was für mich das beste wäre!<<
Er schaute mich durchdringend an – mit seinen pechschwarzen Augen die eine solche Überzeugungskraft ausübten das...
>>NEIN! Das kommt gar nicht in Frage. Wir werden hier nicht auf deine Kosten heraus kommen. Das lasse ich nicht zu.<< Ich entriss mich seinem Blick. Er durfte mich nicht überzeugen, nicht wenn es um sein Wohl ging. Nun war ich froh das wir Nessie aus dem Raum geschickt hatten. Sie hätte diesen Streit nicht verkraftet. Die kleine Renesmee die gar nicht mehr so klein war. Doch ihr Charakter war zerbrechlich wie dünnes Glas.
>> Bitte. Ist es so wichtig das ich meine Gabe behalte? Zafrina hat mir gezeigt wie es geht, ich kann sie ihnen übergeben! Es würde uns retten, also hör bitte auf nur daran zu denken wie es mir damit geht. Ich komme damit klar.<<
Idiotisch, idiotisch, IDIOTISCH!
>> Edward<< , ich kam langsam wieder auf ihn zu und legte ihm meine Hände an sein göttliches Gesicht. Nun musste ich einmal Überzeugungsarbeit leisten.
>>Ich weiß genau wie es dich schon quält das du meine Gedanken ncith kennst. Wie willst du dann damit klar kommen sie von niemandem mehr zu kennen? Ich kenne dich, dass ist zu viel und ich möchte dir das nicht antun.<<
Bitte, bitte lass ihn nachgeben.
>> Das schaffe ich schon.<<, er gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Nase.
>>und nun lass uns gehen, wir müssen nach Hause.<<
Still und leise folgte ich ihm. Doch ich wusste, es war falsch was wir hier taten.
So leicht würde ich nicht aufgeben...

Genau. Ich würde nicht so schnell aufgeben. Ich würde eine Lösung für all dies hier geben. Eine Lösung ohne das Edward seine Gabe aufgeben musste.
Das Problem war nur das mir sehr schnell etwas einfallen musste...

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dies allen Twilightfans und Stephenie Meyer die uns alle mit ihren Büchern begeistert.

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