Mehr als Familie
Mia wurde von ihrer großen Liebe Gabriel, der sich in der Drogen Szene herum treibt zurück gelassen. Sie denkt anfangs das sie damit klar kommt. Da er sie mit den Sätzen verlassen hat: Das sie auf ihn warten soll und sie fragen wird ob sie ihn Heiratet. Dass sie dann das “ Normale“ Leben was sie sich wünschen zusammen führen können.
Doch leichter gesagt als getan!
Als sie sich wiedersehen kommen wieder einmal Dinge dazwischen, auf die sie keinen Einfluss haben.
Werden sie trotzdem weiter darum Kämpfen endlich ein normales Leben haben zu können?
Zum Glück haben sie ihre Freunde “ Die Familie “ die nicht von ihrer Seite weichen.
( Zweiter Teil von Die Familie)
Mehr als Familie
Um diesen Teil zu Lesen müsste man schon den ersten Teil gelesen haben, da man sonst einige Sachen nicht versteht oder nachvollziehen kann.
Ich hoffe er wird euch gefallen... also viel Spaß beim ersten Kapitel.
Kapitel 1
Willkommen zurück.
….......... „ Ich liebe dich“, schluchzte ich an seiner Brust.
„ Ich liebe dich auch. Mia...“ Er lockerte die Umarmung, sodass ich ihn anschauen konnte. Er wischte mir sanft meine Tränen vom Gesicht und streichelte meine Wange.
„ Mia, ich habe dich immer geliebt. Nach den drei Jahren die wir getrennt waren noch viel mehr und ich bin mir sicher, dass ich dich immer lieben werde. Ich kann dich nicht gehen lassen, dass konnte ich nie. Es gab nie eine andere für mich und ich weiß das es auch nie eine andere geben werden kann, die deinen Platz einnehmen kann. Egal wie lange wir jetzt getrennt sind. Danach werde ich dich noch mehr lieben, wenn das überhaupt noch möglich ist. Das weiß ich!“ Mein Herz zerschmolz gerade. So schöne Worte hatte ich glaube ich noch nie von ihm gehört.
„ Bitte warte auf mich Baby, ich werde dich holen sobald ich kann und dann wird alles gut das verspreche ich dir.“ Ich nickte sofort.
„ Ich warte auf dich, egal wie lange du brauchst. Ich werde immer auf dich warten.“ Dann küsste er mich endlich. Ganz sanft und gefühlvoll. Als wäre das der aller erste Kuss zwischen uns beiden.
„ Wir werden eine Familie sein, wie wir es uns so lange gewünscht haben. Dafür werde ich sorgen.“ Als er das sagte merkte ich, dass er mir etwas in meine Hand drückte.
„ Bewahre das auf, bis ich wieder komme.“ Flüsterte er mir ins Ohr und küsste mich dann sanft auf die Wange, bevor er sich von mir löste. Ich schaute in meine Hand und sah, dass er mir eine kleine schwarze samt Schatulle in die Hand gelegt hatte. Mein Herzschlag erhöhte sich wieder. Gabriel schaute mich lächelnd an. Ich wollte etwas sagen, aber er schüttelte immer noch lächelnd den Kopf.
„ Ich möchte deine Antwort hören, wenn ich wieder da bin.“ Mit diesen Worten stieg er wieder in sein Auto und wir beide schauten uns lächelnd an. Dann fuhr er los..............
Es war jetzt über vier Monate her, seid Gabriel weg war. Die ersten Wochen war es gar nicht so schlimm wie ich gedacht hätte. Hanna lenkte mich gut ab, da ich mich jede Minuten mit ihr beschäftigte, die neue Arbeit die ich hatte tat ihr übriges. Aber als ich nach Wochen immer noch nichts von ihm gehört hatte und die anderen mir auch nichts erzählen konnten wurde ich unruhig. Genau zwei Tage später bekam ich die erste SMS.
Ich vermisse meine beiden Lieblings Mädchen,
Ich denke jeden Tag an euch.
G.
Das war alles, trotzdem war ich erleichtert gewesen ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen. Hanna war dabei gewesen, als ich sie bekommen hatte und war natürlich neugierig, deshalb zeigte ich sie ihr. Man sah sofort an ihrem Lächeln das sie sich über diese SMS freute. Das was sie danach zu mir sagte werde ich nie vergessen.
„ Wir sind seine Lieblings Mädchen, Mama.“ Ich hatte nur genickt und musste mir meine Tränen zurückhalten.
„ Wir warten doch auf Papa, bis er wieder kommt oder?... du hast ihn doch noch lieb und ich auch.“ Ich hatte sofort lachend genickt. Das war das erste Mal das sie Gabriel Papa nannte. Ich hatte ihr zwar immer gesagt das er ihr Papa sei, als sie ihn noch nicht kannte, aber sie hatte sich angewöhnt Gabriel zusagen, weil meine Mutter und ich ihn natürlich so nannten und als sie ihn kennen gelernt hatte, hatte ich nicht mit bekommen das sie ihn überhaupt mal angesprochen hatte, weder mit Gabriel noch mit Papa. Ich hatte ihm zurück geschrieben, dass Hanna ihren Papa vermisst und ich auch.
Die zweite bekam ich genau einen Monat später, mitten in der Nacht.
Baby, ich wünschte ich wäre jetzt bei dir, könnte dich sehen, dich berühren...
du bist die tollste Frau die es gibt.
Dein Mann in spe.
G.
Nach der SMS konnte ich nicht mehr schlafen und versuchte ihn anzurufen, aber sein Handy war wieder aus. Danach die Tage ging es mir wieder schlechter, weil ich jeden Tag an ihn denken musste und hoffte, dass er endlich bald wieder kommen würde. Meine Mutter und ich hatten Hanna auf einer Schule für Kreative Kinder angemeldet. Ihre Kindergärtnerin hatte uns von dieser Schule erzählt und sie uns empfohlen. Sie war für hochbegabte Kreative Kinder ab drei Jahre. Meine Mutter und ich hatten lange darüber gesprochen, da die Schule so eine Art Internat war und Hanna dann nur in den Ferien und an ein paar Wochenenden nach Hause kommen würde. Meine Mutter war sofort dafür. Ich war mir nicht sicher gewesen. Ich war extra wegen ihr zu meiner Mutter gezogen, damit ich mich um sie kümmern konnte. Aber als ich merkte, dass Hanna unbedingt dorthin wollte war ich einverstanden. Ich einigte mich mit meinen Eltern, dass wir zu dritt das Schulgeld zahlen. Mein Vater war sofort damit einverstanden, da er meinte, dass ich mich so besser auf mich konzentrieren könne und eine Ausbildung machen könnte, ohne die Schule und die Arbeit zu vernachlässigen.
Die letzte SMS die ich von Gabriel bekommen hatte war vor zwei Tagen gewesen, ich fand sie sehr komisch.
Vergesse nie, dass du mein Leben bist
und ohne mein Leben kann ich nicht richtig leben.
Du warst für mich immer die einzige.
Gabriel.
Ich hatte eine Weile über diese SMS nachgedacht und ihm dann geschrieben und ihn gefragt ob was passiert sei. Ich hatte so ein komisches Gefühl. Aber es kam nichts zurück, bis heute. Was bedeutete das: “ Ich WAR die einzige.“
Vor zwei Tagen hatten die Ferien angefangen und Hanna war in der Schule, da die Lehrer die Schüler schon in den Ferien haben wollten um sie kennen zu lernen und um zu sehen wie die Kinder sich einlebten, ohne direkt mit dem Unterricht anzufangen.
Nach dem ich sie dort hingebracht hatte fuhr ich zu meinem Vater. Ich wollte die Ferien bei ihm verbringen und mich mit Lilli treffen. Seit ich weggezogen war hatte sich einiges geändert. Nena war zu Daniel gezogen. Der immer noch bei seinem Projekt war und sich sehr gut machte. Er konnte jetzt jeder Zeit Urlaub machen und kam gut mit allen klar. Der Chef dort hatte ihm sogar eine Stelle angeboten, die er nach dem Projekt anfangen könnte. Er würde dann dort mit Jugendlichen Arbeiten, die in derselben Situation sein, wie er damals. Das hieß für ihn, dass er danach dableiben würde, deshalb zog Nena zu ihm. Sie hatte einige Zeit gebraucht bis sie dort einen Job gefunden hatte, aber seit dem lief es gut bei den beiden. Steve war immer noch hier in der Stadt und immer noch in der Szene, er hatte Gabriels Kunden übernommen, sich neue Leute zusammen gesucht und es ging ihm gut, er hatte noch mit allen Kontakt. Sam war mit Tobi in die neben Stadt gezogen. Dort wohnte Gabriels Familie, so wie sein Bruder Dean. Der gerade, so wie ich, hier in der Gegend war. Deshalb wollten wir uns heute Abend treffen und mit Lilli feiern gehen, die hier in der Stadt geblieben war und deshalb nicht mehr mit Tobi zusammen war.
Es war später Nachmittag, als ich einen Anruf bekommen hatte.
Eine Stunde vorher:
„ Hallo?“ Fragte ich nach, da ich die Nummer nicht kannte, die mir auf dem Handy angezeigt wurde.
„ Mia?“ Fragte eine Männliche Stimme.
„ Ja, wer ist da?“ Wollte ich wissen.
„ Hier ist John.... Wollens.“ OH was wollte er denn.
„ Oh ja, Hi.“ Mehr brachte ich nicht raus.
„ Bist du in der Stadt oder.-“ Ich schnitt ihm das Wort ab.
„ Ja, seit zwei Tagen, ich besuche meinen Vater und eine Freundin. Ist was passiert?“ Ich fand es wirklich komisch, dass er mich anrief, was wollte er nur?
„ Kennst du eine... Milena Denali?“ Äh?
„ Milena Denali? Nein.“ Gabriel und Sam hießen mit Nachnamen Denali, war es vielleicht jemand aus ihrer Familie?
„ Sie hat mich angerufen, sie saß auf der Polizei Wache und wollte meine Hilfe, damit ich sie raus hole. Aber ich habe gerade einen Fall, von dem ich nicht weg kann und bin nicht in der Stadt. Sie....“ Er sprach nicht mehr weiter.
„ Ja?“ Fragte ich deshalb nach.
„ Sie hat mir gesagt, dass sie meine Nummer von Gabriel hat, er gesagt hat, dass sie mich anrufen soll. Er wäre noch weg und es würde noch Stunden dauern bis er sie holen kann und... sie... hat sich als seine Frau ausgegeben.“ Ich riss meine Augen auf. Sie hatte sich als seine Frau ausgegeben? Das war doch ein Scherz! Er sprach weiter, als ich nichts sagte.
„ Ich hab mich weiter reichen lassen, an den Polizisten der da war und er hat mir bestätigt, dass sie verheiratet ist, mit Gabriel Denali. Sie hatte eine Hochzeitsurkunde dabei. Sie war erst ein paar Tage alt.“ Ich bekam gerade einen dicken Klos im Hals. Hatte Gabriel jemanden geheiratet? Das konnte ich nicht glauben.
„ Wie...wieso rufst du mich deswegen an?“ Fragte ich ihn mit zittriger Stimme.
„ Ähm... ich habe diese Milena nach dir gefragt, weil ich mir sicher war das nur du Gabriel meine Nummer hättest geben können.“ Das stimmte.
„ Ja, ich habe sie ihm vor ein paar Monaten gegeben, als... Ich ihn das letzte Mal... gesehen habe. Für den Notfall.“
„ Hmm... naja ich hab sie auf jeden Fall nach dir gefragt wo du bist und sie meinte dann nur: weg. Und das es mich nichts angeht. Da hatte ich ein komisches Gefühl, deshalb hab ich dich angerufen. Ich wollte wissen ob alles in Ordnung ist.“ Nichts ist in Ordnung! Dachte ich mir gerade. Er hatte ein komisches Gefühl gehabt... so wie ich, als ich Gabriels SMS bekommen hatte. Ich konnte das alles nicht glauben. Hatte er wirklich geheiratet, das konnte nicht sein und wer war überhaupt diese Milena? Ich musste herausfinden ob da etwas dran war.
„ John, ich muss Schluss machen... danke... für deinen Anruf, aber ich kann dir dazu nichts sagen.“
„ Ja, klar versteh ich.-“ Ich unterbrach ihn wieder.
„ Ciao John.“ Bevor er wieder etwas sagen konnte hatte ich aufgelegt und starrte auf mein Handy.
Seit einer Stunde lief ich in meinem Zimmer auf und ab und überlegte mir was ich machen konnte. Ich hatte Gabriel schon drei Mal angerufen, aber sein Handy war natürlich aus. Da fiel mir Steve ein. Er hatte noch Kontakt mit Gabriel und wusste mit Sicherheit Bescheid. Steve hielt sich meistens um diese Zeit in der Stadt auf. In einem alten Café ähnlichem Laden. Also schnappte ich mir meine Tasche und ging auf den Flur. Knappe zwei Stunden hatte ich noch Zeit bis Dean mich abholen wollte. Ich schaute ins Wohnzimmer, wo mein Vater auf dem Sofa lag und Fernsehen schaute.
„ Ich bin kurz in der Stadt“, rief ich nur ins Wohnzimmer und ohne auf eine Antwort zu warten ging ich aus der Tür.
Ich kam gerade ins Café und schaute mich um, es war ziemlich leer für diese Uhrzeit und das an einem Freitag. Hinten in einer Ecke sah ich ein paar Jungs sitzen, die so aussahen als wären sie gerade von einer Party gekommen. Ich ging langsam auf sie zu, sodass mich ein paar von ihnen bemerkten und mich anstarrten. Einer von ihnen Pfiff mir sogar zu, widerlich. Ich hoffte nur, dass Steve wirklich bei ihnen war. Ich schaute einen nach dem anderen an, bis mich fast jeder bemerkt hatte. Da hörte ich zum Glück Steves Stimme.
„ Hey Süße.“ Er stand auf und kam zu mir und umarmte mich freudig.
„ Hey Steve.“ Er lächelte mich an und drehte sich dann zu den Jungs um und legte seinen Arm um mich.
„ Jungs das ist Mia eine gute Freundin, sie gehört zu Gabriel.“ Als er das sagte versteifte ich mich sofort und sah ein paar andere nicken. Anscheint kannten sie Gabriel. Steve schaute mich lächelnd an.
„ Seit wann bist du wieder hier?“ Fragte er mich.
„ Zwei Tage, ich treffe mich nachher mit Lilli und Dean.“ Er runzelte die Stirn.
„ Dean?“ Kannte er ihn nicht?
„ Gabriels Bruder, er ist hier in der Stadt.“ Steve nickte leicht.
„ Können wir reden?“ Als ich ihn das fragte schaute er mich irgendwie unentschlossen an bevor er dann nickte.
„ Lass uns raus gehen.“ Er nahm meine Hand und ich folgte ihm nach draußen. Als wir dann ein paar Schritte gegangen waren blieb er stehen und lies meine Hand los und verschränkte seine Arme vor seiner Brust und schaute mich an.
„ Weißt du wo er ist?“ Er schaute mich einen Moment nur an, bevor er blöd fragte:
„ Wer?“ Das war doch nicht sein ernst!
„Gabriel“, zischte ich ihn an.
„ Ähm, nein.“ Er sah so aus als sei er nervös.
„ Nein, kannst du ihn erreichen? Ich muss mit ihm sprechen.“ Er schüttelte den Kopf.
„ Ich weiß, dass du weiß wo er ist!“ Sagte ich sauer. Wieso wollte er es mir nicht sagen.
„ Na schön! Weißt du wer Milena ist.“ Jetzt schaute er mich verwirrt an.
„ Milena... wer soll das sein.“ Ich zuckte mit den Schultern und schluckte dann einmal hart, bevor ich Antwortete.
„ Milena Denali... seine... scheiß neue Freundin, Frau... was weiß ich!“ Ich konnte mich nicht mehr beruhigen, bis er seine Hand auf meine Schulter legte. Ich Atmete einmal tief durch.
„ Hast du davon gehört?“ Fragte ich nach.
„ Wie kommst du darauf... also das er... eine Frau hat?“ Stellte er mir die Gegenfrage.
„ Ich hab es eben von einem Freund erfahren, der mich gefragt hat ob ich sie kenne. Ich will wissen wo er ist! Er schuldet mir eine Erklärung warum er nichts gesagt hat und ich muss wissen ob es stimmt.“ Steve schaute mich mitleidig an.
„ Ich kann dir nicht helfen.“ Ich seufzte.
„ Ich will nicht vier Monate umsonst gewartet haben. Verstehst du? Ich muss ihn sehen, bitte Steve hilf mir.“ Ich war verzweifelt. Er seufzte genauso wie ich und fuhr sich über seinen Kopf, als sei er hin und her gerissen.
„ Versprich mir, dass du mir Bescheid sagst, wenn du weißt wo er ist.“ Er nickte wieder seufzend.
„ Okay.“ Ich schaute ihn nur an und hoffte, dass er es wirklich tun würde.
„ Wir sehen uns Mia.“ Ich nickte und er umarmte mich kurz und drehte sich dann um. Ich schaute ihm noch nach und ging dann zum Auto zurück und fuhr nach Hause.
Eigentlich hatte ich jetzt überhaupt keine Lust feiern zu gehen. Aber ich konnte Dean und Lilli nicht absagen. Die ganze Zeit saß ich in meinem Zimmer und dachte über das Telefonat mit John nach. Konnte es wirklich sein, dass diese Milena sich einfach nur als seine Frau ausgegeben hatte damit John ihr helfen würde. Aber wie wäre sie sonst an eine Hochzeitsurkunde gekommen und wieso trug jemand so etwas mit sich herum und wer war sie verdammt noch mal! Fragen über Fragen. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, dass Gabriel geheiratet hatte.
Die Türklingel riss mich aus meinen Gedanken. Ich ging zur Tür und begrüßte Dean und er folgte mir in mein Zimmer.
„ Sorry ich bin noch nicht fertig.“ Er lächelte mich an.
„ Kein Problem wir haben ja Zeit. Wo willst du eigentlich hin gehen.“ Ich hob die Schulter. Bei dem ganzen hatte ich noch gar nicht darüber nachgedacht.
„ Keine Ahnung, hast du eine Idee.“ Er schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an.
„ Ist alles in Ordnung? Du siehst so aus als hättest du keine Lust was zu machen.“ Er musterte mich.
„ Doch, doch.“ Ich rang mich zu einem Lächeln, ob wohl er Recht hatte.
„ Ich hatte heute nur etwas Stress.“ Ich lächelte leicht, als wäre es nichts Wichtiges gewesen, sodass Dean nickte und dann klingelte sein Handy. Ich zeigte ihm dass ich mich weiter fertig machen wollte und er nickte und ging an sein Handy und ich verließ das Zimmer und ging ins Bad. Ich schaute mich im Spiegel an. Ich hatte keine Lust mich fertig zu machen. Also öffnete ich nur meine Haare, kämmte sie durch und machte mir einen hohen Zopf und lies vorne ein paar Strähnen heraus fallen. Wimperntusche hatte ich noch von heute Vormittag, deshalb legte ich nur noch Rouge auf und dann öffnete sich die Badezimmer Tür.
„ Mia.“ Ich drehte mich zu meinem Vater, der in der Tür stand.
„ Da sitzt ein Junge in deinem Zimmer.“ Ich musste mir ein Lachen verkneifen.
„ Ja.“ Ich nickte. Was er bloß wieder dachte.
„ Und, wer ist er?“ Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter.
„ Keine Sorge, das ist Dean. Gabriels großer Bruder.“ Mein Vater schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an.
„ Keine Sorge?“ Sprach er mir fragend nach. Ich nickte und ging an ihm vorbei.
Als ich in mein Zimmer zurück kam saß Dean grinsend auf meinem Bett.
„ Ich hab gerade deinen Dad kennengelernt.“ Ich nickte lächelnd.
„ Ja hab ich schon gehört. Mach dir keine Gedanken, wenn er komisch zu dir war. Das ist er zu allen.“ Dean nickte lächelnd. Dann hörte ich mein Handy. Es war eine SMS und ich ging zu meinem Nachtisch. Sie war von Steve.
Ich hoffte, dass er etwas über Gabriel wissen würde.
Soooo... das war das erste Kapitel. Ich hoffe es war okay und es war nicht zu verwirrend und zu viele Infos :-)
Ich würde mich über Kommentare sehr freuen.
Im zweiten Teil wird es NATÜRLICH wieder um Mia und Gabriel gehen. Wie es mit ihnen weiter geht und ob das Leben was sich Mia wünscht wirklich so toll wird wie sie denkt.
Die “ Familie “ wird wieder eine große Rolle spielen, aber dieses Mal werden die Leute, die im ersten Teil eher nicht so im Vordergrund waren mehr vorkommen :-)
UND dieses Mal ist Gabriel derjenige, der ein Geheimnis hat, ohne das er es selber weiß. Hmmm. o.o
Lg Lasch
Kapitel 2
Milena Denali
Ich öffnete die SMS...
In ihr stand nur ein Name von einem Club. Ich kannte ihn. Es war der, wo ich mit Gabriel bei einem Treffen der Szene war. Hatte er mir geschrieben, weil Gabriel heute da sein würde?
„ Alles okay Mia?“ Ich schaute zu Dean.
„ Ja... ähm.“ Ich zeigte ihm mein Handy.
„ Kennst du den Club?“ Er sah auf mein Handy.
„ Ja klar, er ist nicht schlecht. Fände ich cool wenn wir dorthin gehen würden. Phillip ein Kumpel hat mich gerade angerufen. Er wollte mit uns weg. Er steht auf so Edele Clubs. Hättest du was dagegen wenn er mit kommen würde?“ Ich schüttelte den Kopf. Hauptsache wir würden in den Club gehen.
„ Nein, von mir aus gerne.“ Ich sah, dass er sein Handy nahm und darauf herum tippte. Ich schrieb in der Zeit Lilli eine SMS und hoffte das sie noch nicht unterwegs war und schrieb ihr das sie sich richtig auf stylen solle. Dann schaute ich selber an mir herunter. Sodass Dean es sah.
„ Du siehst gut aus, aber du solltest dein Styling noch etwas aufpeppen.“ Ich schaute Dean an und musste einfach lachen. Das hatte sich gerade so schwul angehört. Er verdrehte die Augen.
„ Ja, ja ich weiß was du denkst. Ich wusste nicht wie ich es anders sagen sollte.“ Ich nickte. Er hatte ja Recht. Ich schaute wieder an mir herunter. Ich hatte eine Schwarze Leggins an und ein lockeres helles T-Shirt. Also ging ich zu meinem Schrank und starrte einfach nur hinein. Ich hatte keine Ahnung was ich anziehen sollte. Also zog ich zwei Oberteile heraus und drehte mich zu Dean um und zeigte sie ihm. Er zeigte auf das linke.
„ Auf jeden Fall ohne Träger.“ Das war ja klar. Ich legte das andere wieder zurück und ging aus meinem Zimmer. Auf dem Weg ins Bad ging ich noch schnell in Nenas Zimmer und holte mir etwas Schmuck. Im Badezimmer zog ich mir das Trägerlose schwarze Top an und zwei silberne Armreifen. Machte mir dann farblosen Lipgloss drauf und ging zurück ins Zimmer. Gerade als ich dunkel blaue High-Heels anzog klingelte es an der Tür.
„ Das wird Lilli sein.“ Dean stand auf und wir gingen zusammen aus meinem Zimmer. An der Tür rief ich meinem Vater noch zu.
„ Wir sind weg. Bis morgen.“ Bevor mein Vater darauf antworten konnte oder womöglich noch in den Flur kommen sollte schob ich Dean die Tür raus und zog sie hinter mir zu. Er schüttelte lächelnd den Kopf, als wir nach draußen gingen, wo Lilli schon auf uns wartete. Sie sah toll aus, sie hatte ein schwarzes enges Kleid an und ihre Haare hochgesteckt. Ich erfuhr, dass sie meine SMS erst gelesen hatte, als sie schon unterwegs war. Aber sie sah trotzdem super für den Club aus. Lilli fand es gut, dass wir in den Club gingen. Sie hatte schon die Befürchtung gehabt, dass wir ins Exit gehen würden wie früher immer.
Am Club mussten wir uns erst anstellen, sodass ich unruhig wurde. Ich hoffte, dass wir alle rein kommen würden. Immer wieder erwischte ich mich dabei wie ich mich neugierig umschaute, vielleicht Gabriel zu sehen.
„ Suchst du jemanden?“ Hörte ich Deans Freund Phillip neben mir lächelnd fragen. Ich schüttelte sofort den Kopf, als auch Lilli und Dean mich anschauten. Dieser Phillip ging mir auf die Nerven. Die ganze Zeit während wir in der Schlange vor dem Club warteten um rein zu kommen quatschte er mich voll. Er war wirklich eine echte Nervensäge. Ich schaute genervt zu Lilli, die mich grinsend ansah. Ich verdrehte die Augen, sodass sie lachen musste und Dean sie an schaute und sie sofort verstummte. Ich lächelte sie an. Nach unzähligen Minuten kamen wir endlich in den Club.
„ Jetzt weiß ich wieder warum ich nicht in solche Clubs gehe. Das anstehen ist ja echt ätzend.“ Ich nickte Lilli zustimmend zu. Wir stellten uns als erstes an eine Bar und Dean bestellte für uns alle was zu Trinken, was auch gut war, denn ich hätte mir hier gerade mal ein Wasser leisten können. Lilli ging es anscheint genau so, als sie mit großen Augen auf die Getränke Karte starrte. Ich nickte nur wissend als sie mich dann anschaute. Aber da reichte Dean uns schon jeder ein Glas Sekt. Wir bedankten uns bei ihm und stießen an, bevor wir daraus tranken. Ich schaute mich in dem Club um, aber keine Spur von Gabriel. Ob er doch nicht hier war? Dann viel mir wieder der obere Bereich ein, wo wir am Anfang gewesen waren, als ich mit Gabriel hier war. Vielleicht war er oben? Aber ich konnte ja nicht einfach nach oben gehen oder doch? Ich könnte so tun als ob ich mich verlaufen hätte... aber das war natürlich Blödsinn. Ich musste einfach abwarten.
Nach langen zwei Stunden saßen wir an einem kleinen Tisch zusammen und ich überredete Lilli mit mir zu tanzen. Diese ganze Warterei und das beobachten ob ich Gabriel irgendwo finden würde machte mich nervös und ich wollte mich ein wenig ablenken. Aber nach zwei Liedern hatte Lilli keine Lust mehr und wir gingen zurück zu Dean und seinem Freund, der uns ein neues Glas Sekt reichte. Lilli und ich tranken beide direkt einen großen Schluck. Dann stand ich wieder auf und Dean schaute mich irritiert an.
„ Ich komm gleich wieder“, teile ich ihm lächelnd mit und zeigte Richtung Toiletten. Dann ging ich schnell vom Tisch, bevor Lilli sich noch anbieten würde mit zu kommen, denn ich wollte nur einen ruhigen Platz finden um Steve anzurufen. Ich stellte mich etwas abseits der Klos neben die Treppe die nach oben führte. Dann nahm ich mein Handy und rief Steve an. Noch bevor es einmal klingeln konnte hörte ich, dass jemand mit hohen Schuhen die Treppe herunter kam und ich ging ein Schritt auf die Seite, damit man mich nicht während des Telefonierens hören konnte.
„ Ähm.. Mia?“ Hörte ich eine weibliche Stimme, sodass ich mich umdrehte und sie an schaute und gleichzeitig einfach auflegte. Sie lächelte mich an.
„ Hi, Lola.“ Sie kam auf mich zu und umarmte mich auf einmal nach dem ich sie begrüßt hatte. Ich war ein wenig überrascht davon, dass ich nicht gleich ihre Umarmung erwiderte.
„ Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist.“ Ich schaute sie verwirrt an.
„ Auch?“ Fragte ich nach und sie nickte lächelnd.
„ Ja, Gabriel und Milly sind auch hier, ist ja super. Ich habe eben noch an dich gedacht, als Milly mit mir tanzen wollte. Was für ein Zufall nicht wahr?“ Ich nickte leicht.
„ Ja, was für ein Zufall.“ Ich war gerade etwas überfordert. Gabriel war also hier mit Milly? Ich merkte wie mein Herz immer schneller schlug.
„ Mit wem bist du hier?“ Fragte sie mich dann noch.
„ Ähm... mit Freunden.“ Sie nickte nur und auf einmal packte sie meine Hand.
„ Komm mit. Hannes wird sich bestimmt auch freuen dich wieder zu sehen, er steht doch so auf dich.“ Ihh WAS! Wieso sagte sie mir denn so was? Er war doch ihr Freund. Komisch.
„ Gabriel bestimmt auch. Vielleicht ist er ja dann besser gelaunt. Er ist echt ätzend heute.“ Ich schaute Lola an, die ihre Augen verdrehte. Gabriel war schlecht gelaunt? Vielleicht war es dann doch keine so gute Idee mit ihm zu sprechen. Ich zögerte einen Moment, als wir zu einer Sitzecke kamen, die etwas höher stand. Lola blieb stehen als sie merkte, dass ich langsamer wurde. Aber da war es schon zu spät.
„ Süße, hast du den weg nicht zurück gefunden oder was?“ Ich sah wie Hannes aufstand und sie an funkelte, aber als er mich bemerkte veränderte sich sein Gesichtsausdruck sofort und wurde wieder normal.
„ Wen haben wir denn da.“ Er grinste mich schmierig an. Na toll!
„ Ich hab sie gerade zufällig getroffen, toll oder?“ Lola lächelte ihren Freund an und ging die Stufe hoch zu ihm und drückte sich dann an ihn, sodass die beiden mich anschauten. Was sollte ich machen oder sagen? Aber da sah ich schon wie Hannes seinen Kopf nach hinten drehte.
„ Hey Gabriel, sieh mal wen Lola getroffen hat.“ Mein Herz fing sofort an heftig gegen meine Brust zu schlagen und ich wurde nervös.
„ Wen denn?“ Hörte ich seine dunkle Stimme gelangweilt knurren und dann trafen sich unsere Blicke und er erstarrte. Ich hatte das Gefühl das mein Herz kurz aussetzte. Er starrte mich richtig entsetzt und geschockt an. Sodass ich Lolas verwirrten blick bemerkte.
„ Hi“, das war alles was ich raus bekam.
„ Mia“, das war alles was er sagte.
„ Was machst du hier?“ Knurrte er fast sauer. Bevor ich antworten konnte übernahm das Lola.
„ Ich hab sie an den Klos getroffen, sie ist mit Freunden hier. Ich hab sie direkt mit geschleppt.“ Gabriel schaute aus den Augenwinkeln kurz zu Lola rüber. Dann schaute er mich wieder an.
„ Süße lass uns was trinken gehen“, hörte ich Hannes dann sagen. Lola nickte.
„ Verabschiede dich noch, bevor du wieder gehst“, sagte Hannes an mich gerichtet und ich nickte leicht. Weil ich nicht wusste was ich darauf antworten sollte. Mein Kopf war gerade so was von leer gefegt.
„ Du solltest nicht hier sein, Mia“, hörte ich jetzt Gabriel, als die anderen beiden von uns weg gingen. Ich schaute ihn an.
„ Ich...“ Was sollte ich ihm jetzt sagen, dass ich ihn gesucht hatte das ich ihn unbedingt sehen wollte? Dass ich selber nicht weiß was ich hier machte? Aber dann viel es mir wieder ein.
„ Wer ist Milena Denali?“ Sofort veränderte sich Gabriels Gesichtsausdruck wieder und wurde Stein hart und seine Augen wurden zu schlitzen.
„ Wo her.-“ Ich unterbrach ihn.
„ John, er hat mich angerufen und mich gefragt ob alles in Ordnung ist. Das eine Milena Denali auf der Polizei Wache sitzt und behauptet deine Frau zu sein.“ Ich beobachtete ihn genau, als ich ihm das sagte und sein Blick wurde nur noch dunkler.
„ Der Bulle John?“ Fragte er nur. Ich antwortete ihm nicht darauf.
„ Wer ist sie?“ Fragte ich stattdessen.
„ Schatz…“ Ich sah wie sich eine Hand auf Gabriels Schulter legte und dann kam Milly zum Vorschein. Als sie mich sah erstarrte sie und schaute mich erschrocken an, als sei ich ein Geist.
„ M.. Mia... was? Machst du hier?“ Sie war richtig entsetzt mich zu sehen, ihre Stimme zitterte schon fast. Mein Blick streifte zu ihrer Hand die sie auf Gabriels Schulter liegen hatte, sodass sie, sie sofort weg zog. Und da hatte ich es gesehen! Sie trug einen Silbernen schmalen Ring an ihrem Ringfinger. Sofort bildete sich ein Klos in meinem Hals. Ich schaute nach unten zu Gabriels Händen, aber er hatte seine rechte Hand in seiner Hosen Tasche vergraben. Ich ging einen Schritt vor und packte sein Handgelenk.
„ Mia.“ Hörte ich ihn nur und merkte wie er eine Faust machte, sodass ich seine Hand nicht aus seiner Hosentasche ziehen konnte, also zog ich sie mit aller Kraft heraus und da war er! Ein Silberner Ring! prangte an seinem Ring Finger. Sofort ließ ich sein Handgelenk los, als hätte ich mich daran verbrannt. Und starrte ihn an. Er steckte seine Hand sofort wieder zurück in seine Tasche. Mit zittriger Hand und weit aufgerissenen Augen legte ich meine Hand auf meinen Mund. Das konnte nicht sein. Das...
„ Du... Du bist Milena?“ Ich schaute zu Milly die mich entschuldigend an sah und leicht nickte.
„ Also stimmt es?“ Zischte ich jetzt. Sodass ich die Aufmerksamkeit der anderen die an der Sitzecke waren auf mich zog.
„ Mia, mach jetzt hier keine Szene“, knurrte Gabriel mich leise an. Das war doch nicht zu fassen!
„ Was!“ Schrie ich ihn an. Er wollte meinen Arm packen, aber ich ging einen Schritt nach hinten.
„ Fass mich nicht an!“ Zischte ich wieder. Jetzt sah ich, dass Lola und Hannes auf uns zu kamen und uns abwechselnd alle anschauten. Aber das war mir in diesem Moment wirklich egal.
„ Du hast Sie geheiratet, stimmt das?“ Gabriel nickte. Das konnte ich nicht glauben, wieso hatte er das getan?
„ Wieso?“ Fragte ich. Ich starrte Gabriel sauer an, aber er sagte nichts.
„ Wieso?“ Zischte ich jetzt sauer. Gabriel tauschte einen kurzen Seiten blick mit Milly.
„ Wieso wohl.“ Das war alles was er sagte.
„ Ich will einen Grund wissen, wenn man so was Bescheuertes tut, dann hat man einen Grund.“ Gabriel starrte mich sauer an.
„ Wieso heiraten man wohl?“ Knurrte er und ich zuckte mit den Schultern, ich wollte ihn provozieren. Es musste einen Grund geben.
„ Wir lieben uns.“ Das war Milly und ich musste auflachen. Ich wusste, dass es nicht stimmte, sie war verlobt gewesen, als ich sie das letzte Mal sah und sehr verliebt und für Gabriel war sie nur eine gute Freundin. Das konnte sich nicht in den paar Monaten geändert haben.
„ Wer hat denn mit dir geredet? Hab ich gesagt miese hinterhältige Schlange melde dich?“ Milly schaute mich mit aufgerissenen Augen an und ich hörte Lola kichern. Sodass Hannes sie zu Recht wies und sie verstummte.
„ Ich will es von dir hören, sag es mir. Bist du in sie verliebt Gabriel.“ Ich sah, dass Gabriel unruhig wurde und mit sich kämpfte. Bis Milly ihre Hand auf seinen Arm legte. Er schaute mich nicht an, sondern in eine andere Richtung.
„ Ja.“ Kam es leise und mit aufeinander gepressten Zähnen. Es war wie ein Stich in mein Herz.
„ Sehr überzeugend Gabriel“, mischte sich jetzt auch Lola ein, sodass ich zu ihr sah und sie mir zuzwinkerte. Anscheint war sie auf meiner Seite und glaubte das ganze Theater auch nicht. Da fiel mir etwas ein was das ganze beenden würde.
„ Küss sie.“ Befahl ich Gabriel der mich dann wieder anstarrte. Ich Atmete schwer, als wäre ich gerade die ganze Zeit gerannt. Ich hoffte jetzt so sehr, dass er es nicht tun würde. Er hatte mir gesagt das er nur Küsst, wenn er Gefühle für die andere Person hatte.
„ Auf keinen Fall.“ Ich hob meine Augenbrauen hoch.
„ Und wieso nicht? Sag bloß ihr habt euch noch nie geküsst.“ Jetzt hatte ich ihn. Ich wusste, dass ich mich hier gerade total lächerlich machte, aber darüber konnte ich jetzt nicht nachdenken.
„ Natürlich haben wir das“, zischte Milly. Dann ging alles ganz schnell und sie packte Gabriels Kopf zog ihn zu sich herum und Küsste ihn. Er stand erst stocksteif da, aber dann erwiderte er ihren Kuss. Ich dachte ich würde jeden Moment umkippen, auf einmal wurde mir richtig schlecht. Gabriel beendete den Kuss und starrte Milly mit zusammengekniffenen Augen an. Dann drehte sie sich zu mir.
„ Zu Frieden du Furie? Was denkst du denn? Zu einer Hochzeit gehört natürlich auch eine Hochzeitsnacht.“ Jetzt konnte ich nichts mehr sagen. Das übernahm Gabriel.
„ Milly!“ Zischte er. Ich schaute zu Gabriel der meinen Blick spürte und mich dann ebenfalls anschaute. Ich hatte einen dicken Klos im Hals, ich bekam nichts raus. Aber Gabriel wusste was ich fragen wollte und nickte dann. Na toll! er hatte auch mit ihr geschlafen. Natürlich hatte er das, was auch sonst. Ich war so bescheuert. Ich musste meine Tränen zurück halten. Der Hass kam so schnell das ich ihn nicht unter Kontrolle hatte.
„ Mia... Mia?“ Das war Dean. Er kam zu mir und schaute mich an.
„ Mia? Ich hab dich gesucht Lilli.-“ Er stoppte und schaute mich dann mit zusammengekniffenen Augen an.
„ Alles in.-“ Wollte er weiter sprechen.
„ Dean.“ Knurrte Gabriel und unterbrach ihn. Das passte Gabriel jetzt gar nicht ihn mit mir hier zu sehen.
„Gabriel, was tust du denn hier? Ich dachte du wärst weg.“ Er schaute mich verwirrt an.
„ Hey Gabriel, wer ist das?“ Wollte Milly wissen. Sodass Dean zu Milly schaute.
„ Das ist Dean.“ Mehr knurrte er nicht.
„ Ich bin Gabriels großer Bruder“, knurrte Dean zurück.
„ Also was ist hier los“, fragte er nach und schaute in die Runde.
„ Nichts was dich.-“ fing Gabriel an, aber ich unterbrach ihn, ich war so wütend.
„ Darf ich dir vorstellen, Gabriels Frau und deine neue Schwägerin.“ Ich zeigte auf Milly die mich wütend an funkelte.
„ Was? Soll das ein Scherz sein, Gabriel!“ Er schaute seinen Bruder an, der keine Regung zeigte.
„ Mia ist nur sauer weil er jetzt was mit mir hat. Und sie ihn nicht mehr für sich hat. Ich kann verstehen das du so an ihm hängst, er ist super im Bett.“ Das hatte sie jetzt nicht gesagt. Gabriel schien das auch nicht zu fassen, denn er fuhr zu ihr herum.
„ Du hältst jetzt deinen verdammten Mund“, grölte er sie an. Das reichte mir, jetzt konnte ich mich nicht mehr zu Rückhalten.
„ Ich hoffe du hast dir nicht irgendwelche Krankheiten eingefangen. Und hast dieses Mal aufgepasst. Es reicht schon wenn du eine Tochter hast die du nicht siehst.“ Noch bevor ich alles ausgesprochen hatte. Wusste ich, dass ich etwas sehr dummes getan hatte. Ich hatte vor den andern von unserer Tochter geredet. Doch bevor ich noch was sagen konnte hörte ich Milly und dann war es ganz vorbei.
„ Ich bin nicht so dumm und lass mich schwängern.“ Das hatte sie nicht gesagt. Ich hörte ein paar scharf die Luft einziehen und dann holte ich aus und schlug zu. Aber meine Faust wurde von einer starken Hand abgefangen. Gabriel hielt sie schmerzhaft fest und starrte mir ganz tief in die Augen.
„ Mia, ich bring dich nach Hause.“ Ich riss mich von ihm los und schüttelte den Kopf.
„ Das will ich nicht.“ Gabriel schaute zu seinem Bruder der meine Hand nahm.
„ Gehen wir.“ Ohne, dass ich etwas sagte zog er mich mit.
„ Auf Wiedersehen Mia“, hörte ich Lola lieb sagen und nickte ohne sie anzuschauen. Dean zog mich regelrecht aus dem Club nach draußen.
Draußen Atmete ich tief ein und aus um mich zu beruhigen und nicht sofort los zu heulen. Da hörte ich jemanden auf uns zu kommen.
„ Hey, Mia süße.“ Es war Steve, ich schaute ihn an.
„ Scheiße“, sagte er nur und schaute dann Dean an.
„ Ich bin Steve. Mias Freund.“ Dean nickte und gab ihm die Hand.
„ Dean.“ Steve nickte wissend.
„ Gabriels Bruder oder?“ Dean nickte.
„ Was ist da drinnen passiert? Ich bin sofort los, als ich gesehen habe das du angerufen hast.“ Ich nickte nur. Steve schaute Dean an, weil ich nichts mehr sagte.
„ Ich hab nur das Ende mit bekommen... sie hat sich mit diesem Mädchen gestritten. Anscheint ist Gabriel jetzt mit ihr... zusammen, verheiratet. Keine Ahnung.“ Steve seufzte.
„ Es... ist Milly“, sagte ich schwach.
„Was ist mit Milly?“ Steve war verwirrt.
„ Sie ist... Milena, seine Frau verdammt.“ Er formte nur ein Oh mit seinen Lippen und senkte dann den Kopf. Seufzte laut und schaute mich dann wieder an.
„ Ich bring dich nach Hause, dann können wir reden okay?“ Ich merkte, dass Dean mich sofort ansah, aber ich wollte jetzt mit Steve fahren, ich brauchte jemanden der mit mir darüber reden konnte. Mit Dean hätte ich das nicht gekonnt, ob wohl ich ihm früher immer alles erzählt hatte ohne ihn wirklich zu kenne, aber dieses Mal hatte ich das Gefühl, als könnte ich es nicht. Also nickte ich Steve zu.
„ Mia“, flüsterte Dean besorgt. Ich schaute ihn an.
„ Schon gut. Fahr du Lilli nach Hause, bitte.“ Er zögerte kurz.
„ Okay... aber Pass auf dich auch. Ich komme morgen vorbei.“ Ich nickte ihn leicht lächelnd an.
„ Keine sorge Kumpel, sie ist bei keinem so sicher wie bei mir. Ich passe auf sie auf, immer.“ Dean nickte und die beiden gaben sich die Hand. Dann legte Steve seinen Arm um mich und wir gingen zu seinem Auto.
Die ersten paar Minuten schwiegen wir uns an. Bis er kurz zu mir rüber schaute.
„ Süße, du fängst jetzt aber nicht an einen heul Anfall zu bekommen oder? Ich kann mit so was nicht umgehen, ich weiß nicht wie ich dich dann dazu bringen kann auf zu hören oder dich zu trösten.“ Ich nickte nur.
„ Ich hätte dir nicht schreiben sollen, dann wäre dir das erspart gewesen, aber du hast mir leid getan und ich dachte, dass es das richtige ist.“ Ich nickte sofort und schaute ihn an unsere Blicke begegneten ich, bevor er wieder auf die Straße schaute.
„ Nein... es war das richtig. Ich musste wissen wo ran ich bin und.... jetzt weiß ich es.“ Steve sagte darauf nichts also sprach ich weiter.
„ ich hätte nie gedacht das er sich in der Zeit in eine andere verliebt... wir kennen uns jetzt schon so lange und... es gab nie eine andere für ihn und für mich... auch nicht.“ Ich atmete schwer aus.
„ Jetzt hab ich ihn endgültig verloren.“ Jetzt kullerte mir doch eine Träne aus den Augen und ich wischte sie schnell weg. Da hörte ich Steve laut seufzen und ich merkte das er rechts ran fuhr. Ich Scarlett verwirrt zu ihm und er schloss kurz die Augen bevor er mich anschaute.
„ Steve?“ Was hatte er denn jetzt.
„ Ich... hab dich angelogen.“ Ich verstand nicht was er meinte.
„ Man... ich wusste das Gabriel hier in der Stadt ist okay, er hat mir gesagt das ich es keinem sagen soll. Er hat mir gesagt das er und Milly Probleme haben.“ Ich konnte es nicht glauben, er wusste es?
„ Wusstest du das mit den beiden?“ Er nickte leicht.
„ Aber, es ist nicht so wie du denkst. Sie mussten das machen, also ich meinte Heiraten. Es ist irgendwas mit einem Boss gewesen. Er hat gemerkt das die beiden ihm was vorspielen, also mussten sie es machen.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Soll das ein Scherz sein? Ich habe mit den beiden gesprochen. Er ist in sie verliebt, sie haben sich vor mir geküsst und er hat mit ihr geschlafen.“ Steve zuckte mit den Schultern.
„ Haben euch Leute zu gehört?“ Ich nickte, das war ja mein schuld gewesen.
„ Dann mussten sie so etwas sagen oder machen. Sonst wäre ihre Tarnung aufgeflogen. Sie mussten es spielen.“ Ich war mir da nicht sicher, es sah mir nicht danach aus also ob mir Milly etwas vorspielte. Obwohl Gabriel hatte sich komisch verhalten, Milly zu Recht gewiesen. Er wollte sie eicht vor mir küssen. Oder wollte er mich nur nicht noch mehr verletzten. Aber er konnte mir auch nicht sagen, dass er in sie verliebt war. Konnte es sein das Steve recht hatte.
„ Mia, bist du jetzt sauer auf mich? Ich habe nur das getan um was mich Gabriel gebeten hat.“ Ich nickte.
„ Ja ich weiß. Ich bin nicht sauer, aber was soll ich jetzt machen?“ Steve zuckte mit den Schultern und fuhr dann wieder weiter.
„ Kommt drauf an.“ Ich schaute zu ihm rüber.
„ Na ob du ihm verzeihst das er Milly geheiratet hat, ob wohl er nicht auf sie steht.“ Ich nickte. Konnte ich ihm das verzeihen?
„ Ich weiß nicht.“ Sagte ich ganz ehrlich.
„ Dann sollst du erst mal nichts machen.“ Ich seufzte und lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Den Rest der Fahrt schwiegen wir. Bei mir angekommen schauten wir uns noch mal an.
„ Warum ist er eigentlich hier in der Stadt?“ War es wegen Milly oder wegen einem Geschäft?
„ Er hat in zwei Tagen einen Termin beim Amt. Soweit ich weiß.“ Beim Amt? Was wollte er denn dort. Ich nickte nur und öffnete die Autotür.
„ Danke, dass du mich nach Hause gebracht hast und dass wir geredet haben.“ Er lächelte mich leicht an, sagte aber nichts. Deshalb schloss ich die Autotür und ging ins Haus.
Sooo....
Arme Mia:-( mehr hab ich nicht zu sagen.
Kommis erwünscht:-)
lg LaSch
Kapitel 3
Das überfällige Gespräch
Ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können, wie auch? Den ganzen Morgen zerbrach ich mir den Kopf was ich jetzt tun sollte. Einfach alles auf sich beruhen lassen? Darauf warten irgendwann was von ihm zu hören? Ihn selber suchen und mit ihm sprechen? Ich hatte keine Ahnung! Das Problem war, dass ich nicht wusste wie ich damit umgehen sollte, dass er jetzt eine Frau hatte und ob ich ihm das verzeihen konnte, aber wenn Steve recht hatte....
eine Weile später bekam ich eine sms. Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah das sie von Gabriel war. Aber das einzige was er schrieb war:
Du wirst mir irgendwann verzeihen können.
Ich weiß es.
Das war alles, nichts anderes. Nur dieser Satz. Ich starrte bestimmt noch mehrere Minuten fassungslos auf mein Handy.
Er hatte recht. Ich könnte ihm verzeihen und ich würde! Er wusste es schon vor mir und das war die Antwort. Ich würde um ihn kämpfen!
Ich rief Steve an.
„ Ja?“ Er hörte sich müde an.
„ Hey Steve.“ Ich hörte ein kurzes rascheln.
„ Süße, was gibst?“ Das fragte er noch?
„ Ich brauch deine Hilfe.“ Ich hörte es wieder rascheln.
„ Nein, bitte nicht.“ Sagt er.
„ Doch, du hast mir gesagt, dass er es tun musste. Wenn du recht hast dann.-“
„ Ich habe recht, also was soll ich tun?“ Ich lächelte.
„ Ich muss wissen wo er ist.“ Steve lachte leise auf.
„ Ich weiß es nicht, aber... er ist heute Abend noch hier.“ Ich wartete.
„ Man süße, ich konnte mir gestern schon eine Menge scheiße vom feinsten anhören, als er mich angerufen hat. Er wusste natürlich das Ich dir erzählt habe das er da ist. Er hat nicht dran geglaubt das du zufällig im Club warst.“ Ich musste wieder lächeln, natürlich hatte er das nicht geglaubt. Er wusste, dass ich nie in solche Clubs ging.
„ Wenn ich dir jetzt wieder sage wo er ist, dann bekomme ich mächtig Stress.“ Jetzt hörte ich es wieder rascheln und eine verschlafene Frauen Stimme murmelte irgendwas.
„ Nichts, nur... meine kleine Schwester, Schlaf weiter.“ Ich musste schmunzeln. Er lag gerade bei einer Tussi im Bett, während er mit mir telefonierte.
„ Kleine Schwester, wusste ich ja noch gar nicht.“ Ich merkte, dass er lächelte.
„ Klar.“
„ Also sagst du mir jetzt wo er ist?“ Steve seufzte unentschlossen.
„ Was hast du vor wenn ich es dir sage.“ Tja, das wusste ich auch nicht so genau.
„ Hm... hört sich so an also hättest du noch keinen Plan.“ Ich nickte, auch wenn er es nicht sehen konnte.
„ Ich werde mit ihm reden.“ Jetzt lachte Steve. Aber dieses Mal nicht leise.
„ Super Idee, die nächste bitte.“ Ich hörte es wieder rascheln. Das arme Mädchen.
„ Keine Ahnung. Hast du eine besser Idee.“ Sagte ich zickig.
„ Und ob, man ihr Weiber seid doch echt.-“ Er sprach nicht mehr weiter. Ich hörte das Mädchen wieder nuscheln.
„ Babe, halt die Klappe und Schlaf weiter, du störst.“ Ich riss meine Augen auf.
„ Steve!“ Ich fand es echt heftig wie er mit diesem anderen Mädchen sprach, immerhin lag er bei ihr oder sie bei ihm im Bett.
„ Also, zurück zum Thema.“ Sagte er einfach.
„ Er ist heute ihm Exit.“ Er war im Exit?
„ Bist du dir sicher?“ Fragte ich nach.
„ Ja, er hat mir gesagt, dass er mit Hannes und seiner Schlampe hin geht und wer wollte, dass ich auch komme. Aber ich kann nicht.“ Er würde also heute im Exit sein, dass war perfekt.
„ Du kannst nicht einfach mit ihm quatschen, er wird noch sauer sein. Lass ihn erst zappeln, warte auf die richtig Situation und vor allem: quatsch mit ihm wenn ihr allein seid. Zieh nicht wieder so eine Show ab wie gestern vor den andern dann wird er nichts sagen. Klar?“ Es würde wohl doch nicht so einfach werden, wie ich mir das vorstellte.
„ Okay.... und danke.“
„ Ja, ja schreib mir wenn was ist. Ich bin die ganze Nacht erreichbar.“ Ich war Steve wirklich dankbar, dass er mir half.
„ Danke, das werde ich machen. Bis dann.“
„ Süße warte.“ Sagt er noch schnell.
„ Ja?“ Was war denn jetzt noch?
„ Zieh einen geilen Fummel an, du weiß doch auf was er steht und lass deine verdammten Haare offen! Die Männer stehen auf deine Haare.“ Ich musste lachen. Aber er hatte recht, bis jetzt hatte mir eigentlich fast jeder Typ ein Kompliment über meine Haare gemacht und Gabriel liebte meine langen Haare auch.
„ Viel Glück.“ Sagte er noch, dann legte er auf.
Eine halbe Stunde später hatte ich mich fertig gemacht und wollte gerade in mein Zimmer zurück, als es klingelte. Ich ging weiter zur Tür und hörte wie mein Vater auch in den Flur kam. Ich öffnete die Tür und Dean stand vor mir.
„ Hey, gut das du da bist, ich muss mit dir reden“ Sagte er nicht gerade gut gelaunt. Ich ging auf Seite, damit er rein kommen konnte und schloss die Tür.
„ Herr Black.“ Mein Vater schaute ihn nur an und knurrte dann ein leises Hallo. Dann schaute Dean mich wieder an.
„ Und war gestern noch irgendwas?“ Ich schüttelte meinen Kopf und ging weiter. Ich wollte nicht, dass mein Vater uns zu hörte, der immer noch bei uns stand.
„ Warum so auf gestylt, hast du noch was vor?“ Ich nickte.
„ Ja, ich geh weg.“ Dann kamen wir an mein Zimmer und ich drehte mich kurz zu meinem Vater um, der uns hinter her geschaut hatte.
In meinem Zimmer setzte Dean sich auf mein Bett und ich blieb mit etwas Abstand vor ihm stehen.
„ Mit wem gehst du?“ Ich schaute ihn erst einen Moment nur an.
„ Alleine.“ Er schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„ Was hast du vor?“ Fragte er sauer nach.
„ Gabriel ist im Exit und ich gehe hin.“ Dean schüttelte fassungslos den Kopf.
„ Weiß er, dass du da hin kommst?“ Ich schaute von ihm weg.
„Nein.“ Zischte ich, denn es ging mir auf die Nerven wie er mit mir redete.
„ Mia tu das nicht.“ Jetzt schaute ich ihn wieder an.
„ Was willst du allein da machen?“ Tja das wusste ich selber noch nicht so genau.
„ Begleite mich, komm mit mir.“ Dean Schüttelte den Kopf.
„ Auf keinen Fall! Das war schon ein Wunder, dass er mir nicht gestern schon eine verpasst hat, weil ich mich eingemischt habe. Er wird ausrasten wenn ich mit dir da auftauche.
„ Wieso hassen Gabriel und du euch so?“ Das fragte ich mich nicht zum ersten Mal.
„ Was ist zwischen euch? Warum versteht ihr euch nicht?“ Dean seufzte laute.
„ Wie es eben so ist unter Geschwistern, manche verstehen sich, manche eben nicht.“ Er zuckte mit den Schultern. Das war doch nicht der Grund!
„ Lüg mich nicht an!“ Sagte ich lauter.
„ Du kannst es mir erzählen, ich habe dir auch viel anvertraut.“ Er seufzte laut.
„ Gabriel würde es nicht wollen, dass ich es dir erzähle. Er will nicht das darüber geredet wird.“ Was war denn nur? ich schaute Dean weiter an ohne etwas zusagen, sodass wir bei uns eine Weile in die Augen starrten, bis er wieder seufzte.
„ Gabriel... er... ist nicht mein richtiger Bruder.“ Wie? Ich runzelte die Stirn.
„ Er ist Adoptiert. Meine Eltern haben es uns kurz nach seinem fünfzehnten Geburtstag erzählt.“ Gabriel war also Adoptiert, deshalb sahen die beiden sich nicht im Geringsten ähnlich aber Dean und Nena schon ein wenig.
„ Wie... also... wie ist er damit klar gekommen?“ Fragte ich nach.
„ Gar nicht... oder super gut.“ Er zuckte mit den Schultern.
„ Wir haben nie weiter darüber geredet. Er wollte nie wissen wer seine richtigen Eltern sind. Hat meine Eltern seit dem nur noch mit ihren Vornamen angesprochen und sich nichts mehr sagen lassen. Und an was ich mich noch gut erinnere ist, dass er aufgestanden ist uns alle angeschaut hat und gesagt hat: wir reden nie wieder darüber, dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Dann hat er mich noch mal angeschaut und gesagt, dass wenn ich es irgendjemandem in der Schule erzählen würde das er mich so kaputt schlägt, dass meine Eltern gar keine Kinder mehr haben. Das war alles. Nach dem Tag war er ständig bei unserer Oma, hat sie irgendwie als Ersatz Mutter angesehen, war fast gar nicht mehr zuhause und als sie gestorben ist hat er angefangen sich in der Drogen Szene aufzuhalten.“ Ich musste meine tränen unterdrücken. Das war ja schrecklich für ihn gewesen. Wieso hatte er mir nie davon erzählt? Auf einmal wechselte Dean das Thema.
„ Du solltest ihn in Ruhe seinen Weg gehen lassen. Hör auf mich. Du musst damit auf hören!“ Was meinte er denn da mit?
„ Wo mit?“ Fragte ich ihn dann.
„ Du weißt was ich meine.“ Knurrte er etwas lauter.
„ Nein!“ Zischte ich zurück.
„ Man Mia.“ Er stand auf.
„ Du bist doch kein kleiner verliebter Teenie mehr, du wirst dich nur lächerlich machen. Hör auf ihm hinter her zu laufen. Sie es ein, er will nichts mehr von dir.“ Er wurde immer lauter.
„ Das weißt du nicht.“ Jetzt lachte er auf, als ich das sagte.
„ Ich hab euch doch gestern gesehen.“ Zischte er.
„ Aber du hast nicht alles mit bekommen. Also weißt du gar nichts!“ Er zog wieder eine Augenbraue nach oben.
„ Doch, ich weiß das du ihn angebrüllt hast und er nichts gesagt hat, ich weiß das er jetzt mit einer anderen zusammen ist und nicht mehr mit DIR!“ Mein Herz fing an schneller zuschlagen und ich wurde unruhig.
„ Das... das“ Ich konnte nichts mehr sagen.
„ Ja? Ich hab doch recht. Was hält dich nur so an ihm? Wie oft hat er dich schon alleine gelassen und du warst am Boden zerstört. Es wird doch immer wieder so kommen. Glaub mir, du wirst ihn irgendwann vergessen und dich neu verlieben.“ Wieso sagte er mir so was, er wusste doch was ich alles mit Gabriel damals durchgemacht hatte. Wie es mir ging als er die drei Jahre weg war und er sagte einfach das ich ihn irgendwann vergessen würde und mich neu verlieben?
„ Du weiß nicht was du da redest, du hast keine Ahnung.“ Schrie ich ihn jetzt an.
„ Gabriel ist für mich alles! und Er hat alles für mich getan! Er hat mich gerettet als ich fast vergewaltige worden bin!“ Schrie ich aus vollem Hals. Dann sah ich wie Dean erschrocken die Augen aufriss und ein Stück zurück ging.
„ Was?“ Sagte er jetzt tonlos. Ich musste hart schlucken und schaute von ihm weg.
„ Ich... möchte nicht darüber reden.“ Ich sah Dean aus dem Augenwinkel nicken und wir schwiegen kurz. Bis er dann wieder weiter sprach.
„ Irgend was stimmt doch nicht mit dir?... was hast du gestern damit gemeint das er schon eine Tochter hat, die er nicht sieht?“ Ich antwortete ihm nicht.
„ Mia, was meintest du damit? hat er ein Kind?“ Rief er jetzt sauer. Also nickte ich ganz langsam und schaute ihm dabei in die Augen. Er schaute mich fassungslos an.
„ Das darf doch nicht wahr sein!“ Rief er.
„ Und du stehst trotzdem noch auf ihn.“ Jetzt wurde ich sauer. Ging zu meiner Kommode und nahm das Foto von Hanna in die Hand. Schaute es an und ging damit zurück zu Dean und drückte es ihm in die Hand.
„ Da!“ Sagte ich einfach nur laut. Er schaute auf das Bild und runzelte dann die Stirn.
„ Das ist seine Tochter, wie alt ist sie vier, fünf? Mia er hat schon ein so großes Kind. End-“ Er stoppte und schaute mich dann an.
„ Wieso hast du ein Foto von ihr?“ Sprach er ganz langsam und leise und schaute vom Foto wieder zu mir und schüttelte den Kopf.
„ Nein.“ Er schüttelte wieder fassungslos den Kopf.
„ Nein.“ Rief er jetzt. Er drückte mir das Foto zurück in die Hand.
„ Oh mein Gott.“ Rief er laut aus.
„ Dean.“ Ich versuchte ihn zu beruhigen. Aber da ging schon meine Zimmertür auf und mein Vater sah noch wie ich meine Hand auf Deans Arm legen wollte, er sie aber zurück zog.
„ Was ist denn hier los. Wieso schreit ihr die ganze Zeit so laut?“ Ich schaute wieder zu Dean, der immer noch auf das Foto in meiner Hand starrte.
„ Dean.“ Wiederholte ich wieder. Aber er schaute mich nicht an sondern ging an mir vorbei.
„ Ich muss gehen.“ Er ging an meinem Vater vorbei, der mich komisch anschaute.
„ Mia, ist alles in Ordnung?“ Ich nickte.
„ Alles bestens.“ Ich schaute auf meine Uhr. Es war kurz vor neun, wahrscheinlich zu früh um schon ins Exit zu gehen, aber hier bleiben und mit meinem Vater zu sprechen wollte ich auch nicht.
„ Ich bin weg.“ Ich nahm schnell meine Jacke und meine Tasche und lief an ihm vorbei.
„ Mia? Wir sollten reden.“ Ich drehte mich vor der Tür um und sah, dass er mir nach gekommen war.
„ Morgen, wir reden morgen, versprochen.“ Er nickte langsam und ich verließ schnell die Wohnung. Weil ich noch genug Zeit hatte ging ich ganz langsam Richtung Stadt und rief dabei Nena an. Ich versuchte sie so ab zu lenken das sie nur von sich erzählte. In dem ich ihr eine Frage nach der anderen stellte und sagte das bei mir alles prima sei, wie immer. Danach ging ich ein paar Meter vom Club entfernt in eine Pizzeria und bestellte etwas zu essen. Ich sah wie schon ein paar in den Club gingen. Als ich mein essen bekam, aß ich es drinnen, bis ich bemerkte das wir kurz nach zehn hatten. Ich nahm mir mein letztes Pizza Stück mit nach draußen und wollte es noch auf dem Weg essen. Als jemand nach mir rief. Ich wollte gerade ein Stück abbeißen, als ich Dean entdeckte, der in der Schlange vom Exit stand, mit seinem Freund Phillip von getrennt. Er sagt kurz etwas zu ihm und kam auf mich zu, sodass ich ihm entgegenkam.
„ Dean.“ Er lächelte mich leicht an.
„ Es tut mir leid Mia, dass von vorhin mit dem Streit und das ich einfach abgehauen bin.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Schon gut, ich kann dich verstehen.-“
„ Nein, das war total bescheuert ich... war nur so geschockt. Aber ich verstehe dich jetzt und ich weiß das der Spruch, dass du dich in jemand neues verlieben wirst scheiße war. Ich kenne dich jetzt schon über vier Jahre und es gab für dich immer nur meinen Bruder. Ich denke das wird auch so bleiben. Und ich will auch, dass ihr wieder zusammen seid. Du bist das Beste was ihm passieren kann und umgekehrt genauso.-“ Ich musste Dean an lächeln.
„ Danke Dean.“ Er nickte.
„ Eins musst du mir sagen, du denkst also, das er nicht wirklich mit ihr zusammen ist oder doch aber sie nicht wirklich liebt?“ Ich nickte.
„ Denkst Du das etwa?“ Er Schüttelte den Kopf.
„ Gabriel musste weg, weil er Probleme mit einem Typen hatte, wegen meinem Bruder. Deshalb ist er auch damals weg gewesen. Milly war ab und zu dabei, sie hat seine Freundin gespielt, bei treffen mit den Bossen. Sie war nie in Gabriel verknallt, sie hatte einen Freund den sie geliebt hat. Das weiß ich und außerdem hat sie mir Vorwürfe gemacht, dass ich Gabriel nicht wieder zurück nehme und dass es ihm wegen mir so schlecht ging. Und für Gabriel war sie auch nur eine Freundin. Er steht nicht auf so Tussis, also ich meine er würde nie mit so einer richtig zusammen sein, geschweige denn sie lieben. Er war nur wieder weg um sich ein für alle mal aus der Szene zurück zu ziehen. Er wollte ein paar Dinge erledigen. Er wollte, dass ich auf ihn warte. Dann bekomme ich eine komische sms, so als wollte er sich von mir verabschieden und dann taucht er auf einmal wieder auf und ist verheiratet. Steve hat mir gesagt das Gabriel ihn angerufen hat und ihm erzählt hat das er und Milly Probleme habe, er sagt das sie heiraten mussten. Und das glaube ich auch. Er konnte mir nicht ins Gesicht sagen das er sie liebt, er wollte sie nicht küssen und ist sauer geworden als sie mir erzählt hat das sie mit einander geschlafen haben und wie gut er doch war.“ Dean nickte die ganze Zeit und hörte mir aufmerksam zu.
„ Okay, ich komme mit dir, aber wenn irgendwas ist werde ich mich raus halten, wir gehen zusammen rein, getrennt wieder raus. Wenn du meine Hilfe wirklich brauchst bin ich da. Aber.-“ Ich nickte sofort eifrig und musste lächeln.
„ Ich hab verstanden. Danke.“ Er nickte.
„ Bist du wegen mir hier hin gekommen, du standest gerade am Exit an.“ Er nickte.
„ Ein wenig, aber bilde dir ja nichts drauf ein. Ich bin nur hier weil ich mich entschuldigen wollte und weil ich nicht will das dir was passiert. Damit du weißt das ich hinter dir stehe und für dich da bin und außerdem wollte Phillip unbedingt hier hin.“ Ich lächele ihn wieder an und umarmte ihn dann. Dann schaute er auf mein Pizza Stück, dass ich immer noch in meiner Hand hatte und reichte es ihm.
„ Willst du?“ Er nahm es mir aus der Hand und biss ein großes Stück ab.
„ Das ist ja wohl das mindeste, dass du mir deine Pizza gibst.“ Ich musste wieder lachen und dann gingen wir zusammen zu Phillip. Da sah ich das am Eingang der Türsteher stand, den ich kannte, also er kannte eher meinen Bruder aber er wusste das ich seine Schwester war. Er hatte mich auch raus gelassen als ich mit meiner Bierflasche raus wollte und ihm erzählt hatte, dass ich meinen Bruder Daniel anrufen wollte. Also nahm ich Dean an die Hand, der mich an schaute.
„ Nimm Phillip mit.“ Phillip hatte mich gehört und kam zu mir. Die beiden folgten mir zur Tür und zum Glück ließ der Türsteher uns nach einigem Zögern rein.
„ Cool Mia, das war super. Ich wusste doch das wir rein kommen würden.“ Dean und ich tauschten einen Blick aus, als Phillip sich nicht mehr ein kriegte und Dean verdrehte die Augen. Als wir in den Raum kamen fing mein Herz sofort an höher zu schlagen. Ich ließ meinen Blick über den Raum schweifen und da sah ich sie. Lola und Hannes, der vor Gabriel und einem Typ stand, die auf dem Sofa saßen.
„ Da hinten ist er.“ Sagte ich zu Dean gerichtet.
„ Was soll ich jetzt machen?“ Ich wurde nervös.
„ Was ist wenn er mich anschreit oder ausrastet oder.-“ Dean unterbrach mich.
„ Nein das glaub ich nicht.“ Ich Atmete tief durch und nickte dann.
„ Hey Leute, können wir uns irgendwo hin setzte und endlich was trinken?“ Dean nickte.
„ Gehen wir erst mal an die Bar und holen uns was.“ Phillip ging schon vor.
„ Ich komme gleich nach. “ Ich zeigte auf die Toiletten und Dean nickte und folgte Phillip. Ich ging zu den Klos und holte mein Handy aus der Tasche und ging rein. Ich schaute mich kurz im Spiegel an und seufzte, vielleicht war das doch keine so gute Idee hier her zu gehen. Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Dann bekam ich eine sms. Ich schaute auf mein Handy, was ich in der Hand hatte. Die Nummer kannte ich nicht. Ich öffnete sie.
Hey Mia, hab ich dich eben gesehen, bei den Klos?
Oder bin ich schon zu voll?
Wenn nicht dann bewege dein Arsch ins Exit.
Gabriel hat sich gestern noch übelst mit Milly gestritten und ist dann abgehauen.
Er ist heute alleine hier.
Komm mehr, ich fänds cool wenn du hier wärst.
Meike.
Jetzt gab es kein Zurück mehr, Lola hatte mich gesehen. Ich warf noch mal einen prüfenden Blick in den Spiegel und verlies dann wieder die Toilette. Ich sah Lola und Hannes sofort, als ich weiter in den Club ging. Und auch Dean und Phillip die bei ihnen in der Sitzecke standen. Phillip setzte sich gerade auf das Sofa gegen über von Gabriel.
Gut, einfach durchatmen und los!
Ich lächelte Lola leicht an als sie mich sah. Sie kam auf mich zu und grinste.
„ Hab ich also doch richtig gesehen.“ Ich nickte und zeigte mein Handy hoch.
„ Ich hab deine sms gerade gelesen.“ Lola grinste mich wieder an. Dann kam Hannes zu uns, er musterte mich von oben bis unten, bis er Lola seinen Arm um die Schulter legte.
„ Hey kleine, wie geht’s?“ Was für eine blöde frage, also echt!
„ Bestens.“ Antwortete ich deshalb darauf. Dean kam zu uns und reichte mir ein Glas Sekt. Ich nahm es ihm ab und trank sofort einen großen Schluck daraus, bevor ich mich bei ihm bedankte.
„ Setzen wir uns?“ Fragte Dean mich dann und ich nickte und ging mit ihm zum Sofa und beobachtete aus den Augenwinkeln wie Gabriel mich anschaute. Nichts anmerken lassen dachte ich mir und gab Phillip mein Glas, damit ich meine Jacke ausziehen konnte. Ich spürte dabei die ganze Zeit Gabriels Blick auf mir. Ich legte die Jacke aufs Sofa und nahm Phillip das Glas wieder ab. Setzte mich neben ihn und dann merkte ich das mein Handy in meiner anderen Hand vibrierte. Ich öffnete die sms und sah, dass Steve mir geschrieben hatte, ob alles in Ordnung sei und ob ich schon da sei. Ich schrieb ihm schnell zurück, dass ich erst gerade gekommen war und Gabriel mich nur anstarrte. Als ich das geschrieben hatte schaute ich hoch, rüber zu Gabriel der mich immer noch mit seinem Blick fixierte und trank sein Glas in einem Zug leer, ohne den Blick abzuwenden. Deshalb schaute ich wieder auf mein Handy und schickte die Nachricht ab.
Es vergingen weitere Minuten in denen ich nur mit Dean redete und mich so versuchte abzulenken, weil Gabriel mich immer noch anstarrte und das nicht gerade unauffällig, wie gerne würde ich jetzt wissen was er gerade dachte. Ich fuhr mir gerade durch meine Haare und schüttelte sie leicht, weil mir ziemlich warm war und merkte als ich das tat das Gabriel mir gegen über in seiner Bewegung stoppte. Ich wollte ihn an sehen aber traute mich nicht, also trank ich einen großen Schluck. Dann merkte ich, dass Phillip neben mir mein Handy aus meiner Hand nehmen wollte, was ich immer noch fest hielt. Ich fuhr zu ihm herum und starrte ihn an.
„ Erwartest du einen wichtigen Anruf?“ Ich funkelte ihn an und versucht ihm mein Handy wieder ab zu nehmen.
„ Gib es sofort wieder her.“ Zischte ich ihn an. Aber er lachte nur und hielt es hoch.
„ Hol´s dir.“ Ich griff nach seinem Handgelenk aber er ließ es in dem Moment in seinen Schoss fallen, sodass ich danach griff und somit meine Hand in seinem Schritt hatte. Als ich sie mit samt meinem Handy weg ziehen wollte hielt er sie fest.
„ Lass sofort meine Hand los oder ich packe zu.“ Als ich das sagte grinste er mich nur an und ich versuchte meine Hand weg zu reißen, als ich bemerkte, dass auf einmal jemand vor mir stand.
„ Nimm sofort deine Griffe von ihr.“ Hörte ich eine mir bekannte dunkle Stimme knurren, sodass ich zu ihm hoch schaute. Er sah nicht mich an sondern Phillip.
„ Griffe weg hab ich gesagt!“ Knurrte er noch eine Oktave tiefer und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich merkte, dass Philips Hand um meine lockere wurde und riss meine unter seiner weg.
„Was hast du denn für ein Problem Alter.“ Fragte Phillip jetzt und ich sah sofort, dass es nicht gut war.
„ Sei still, Phillip.“ Warnte ich ihn. Aber da hörte ich schon zum Glück Dean neben mir.
„ Phillip, das ist mein Bruder.“ Ich schaute wieder hoch zu Gabriel. Das war wirklich keine gute Idee hier hin zu gehen ich hätte es lassen sollen. Ich trank mein Glas in einem Zug, so schnell ich konnte leer und stellte es hin. Stand auf, nahm meine Jacke und sah zu Gabriel der jetzt vor mir stand.
„ Gabriel, mach jetzt hier keine Szene.“ Wiederholte ich seinen Satz von gestern, sofort wurden seine Augen groß und ich dachte nur: schnell weg hier!
„ Ciao Dean.“ Sagte ich schnell, der nickte und dann ging ich an Gabriel vorbei. Ich lief schnell in den Flur zu den Toiletten mit schnellem Herz schlag. Wie bescheuert war ich eigentlich hier her zu kommen. Ich atmete einmal laut aus und wählte Steves Nummer.
Er ging sofort nach dem zweiten klingeln ran.
„ Süße?“ Ich Atmete noch einmal durch.
„ Das war so eine scheiß Idee hier hin zu gehen, was hab ich mir eigentlich dabei gedacht.“ Sagte ich zu ihm und es war kurz still.
„ Ähm... ist was passiert?“ Ich wusste nicht ob ich ihm das von gerade erzählen sollte, denn eigentlich war ja nicht wirklich etwas gewesen.
„ Nein, nicht wirklich. Ich werde jetzt nach Hause gehen.“
„ Okay.“ Sagte Steve sofort und sprach dann weiter.
„ Wenn doch noch was ist dann ruf mich wieder an ja?“ Ich zögerte kurz.
„Versprochen?“ Fragte Steve deshalb nach.
„ Ja versprochen. Bis dann.“ Ich legte schnell auf und als ich mich umdrehte und gehen wollte stieß ich gegen eine harte Brust und ging erschrocken einen Schritt nach hinten und sah ihn wütende Augen. Mein Herz beschleunigte sich sofort wieder als ich Gabriels Böses Gesicht sah.
„ Wer war das?“ Ich war noch so geschockte das ich ihm nicht antwortete.
„ War das der scheiß Bulle? Ich hab dich gehört beim Telefonieren.“ Na toll jetzt hatte er mich auch noch belauscht.
„ Nein.“ Sagte ich deshalb nur. Ich wollte ihm nicht sagen, dass es Steve war, ich wollte nicht, dass er wieder wegen mir Ärger bekommen würde. Ich wollte an ihm vorbei gehen. Ich muss gehen, sonst würde das hier schlimm enden. Aber natürlich ließ er mich nicht gehen, sondern zog mich an meiner Schulter wieder zurück.
„ Ich will nach Hause!“ Sagte ich ganz ruhig aber bestimmt zu ihm.
„ Interessiert mich nicht.“ Kam von Gabriel.
„ Was soll das? Du gehst mit meinem Bruder und seinem scheiß Freund aus?“ Ich wusste nicht was ich darauf sagten sollte, so sagte ich einfach nichts.
„ Und das?“ Er Zeigte auf meine Haar und dann meinen Körper runter.
„ Stylst du dich jetzt so für deinen neuen Typ auf?“ Fragte er mich knurrend. Ich hatte meine Haare heute extra offen gelassen, weil ich wusste, dass Gabriel es schön fand. Dazu hatte ich ein eng anliegendes dunkel rotes Kleid angezogen, was sehr kurz war und ohne träger. Ich hatte es mir aus Nenas Schrank geholt.
„ Hast du deine Stimme verloren?“ Unterbrach er meine Gedanken. Ich schüttele den Kopf.
„ Das... hab ich wegen dir gemacht. Ich wusste das du heute hier sein würdest.“ Gabriel kniff kurz seine Augen zusammen bevor er “ Steve“ Murmelte. Jetzt hatte ich Steve also doch verpfiffen. Wir beide schwiegen uns an, bis ich ihm wieder in die Augen schaute.
„ Wieso hast du mir das angetan?“ Kam es einfach aus mir raus ohne, das ich darüber nach gedacht hatte.
„ Bin ich dir auf einmal so egal geworden? Ich versteh das nicht, wir kennen uns schon so lange und ich habe auf dich gewartet. Ich... war immer für dich da, ich habe dich gehen lassen in dem vertrauen das du zurück kommst und ich hab dir alles verziehen, was du alles wegen der Szene getan hast. Wie... wie kannst du dich auf einmal in den kurzen Monaten in eine andere verlieben? Nach allem was wir durch gemacht haben um zusammen sein zu können. Wie... Gabriel du hast mir mein Herz gebrochen.“ Ich konnte nicht mehr weiter sprechen meine Stimme brach ab und meine Augen füllten sich mit Tränen.
„ Ich hätte alles akzeptiert, dir alles verziehen wenn du nur wieder gekommen wärst, egal wann. Auch wenn es noch Jahre gedauert hätte. Aber jetzt liebst du eine andere.“ Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten und wischte sie schnell weg.
„ Mia,“ Gabriel kam noch einen Schritt näher.
„ Ich wollte dir nicht weh tun. Deshalb habe ich dir nichts gesagt, ich wollte alles Regeln bevor ich wieder komme. Ich hätte mich doch vorher wieder scheiden lassen.“ Ich schaute Gabriel verwirrt an.
„ Also... willst du gar nicht mit ihr verheiratet sein? also hatte Steve recht und ihr musstet es tun.“ Gabriel nickte sofort.
„ Ich hätte sie nie im Leben geheiratet. Die einzige Frau bei der ich mir vorstellen konnte sie zu Heiraten warst du.“ Gabriel kam noch ein Stück näher, zu nah. Ich ging einen Schritt nach hinten.
„ Tja... das dachte ich auch. So wie ich dachte das ich die einzige bin die zu dir gehört.“ Wieder musste ich meine Tränen unterdrücken.
„ Mia, Ich bin nicht in Milly verliebt. Das musst du doch wissen, das musst du doch gestern gemerkt haben.“ Mein blödes Herz schlug sofort schneller als ich diese Worte hörte.
„ Du bist nicht in sie verliebt?“ Er schüttelte den Kopf.
„ Natürlich nicht.“ Rief er fast schon aus. Er schüttelte den Kopf und lachte kurz humorlos auf. Dann fuhr er sich durch seine Haar und kam mir wieder näher und bohrte seinen Blick in meinen und nahm dann meine Hände und umfasste sie, sofort bekam ich eine Gänsehaut bei dieser Berührung.
„ Baby,“ Er lachte wieder kurz auf und lächelte mich dann an.
„ Schon als ich dich damals mit deinen unschuldigen vierzehn Jahren das erst mal gesehen habe und mit dir gesprochen habe, hast du dich mit voller Wucht so tief in mein Herz rein gerammt, dass ich dich nicht mehr da raus bekommen habe, egal was ich versucht habe. Du hast aus mir einen treu doofen Hund gemacht. Wenn ich bei dir bin dann bin ich ein besserer Mensch. Als ich dich verlassen musste war es das schlimmste was ich je getan habe. Als ich dein Gesicht gesehen habe, wie du mich angefleht hast bei dir zu bleiben, wie aus deinem liebevollen Blick nur noch Hass wurde. Das... als ich dann wieder kam und ich dich gesehen habe wusste ich sofort, dass ich dich zurück haben musste. Ich hab alles versucht damit du wieder zu mir zurück kommst und als ich dir das letzte mal gesagt habe das ich wieder weg gehe, dachte ich das du mich umbringen würdest, aber statt dessen hast du mich gehen lassen mit Verständnis und hast mir alles Gute gewünscht für meine Zukunft. Das... hat mich umgehauen. Ich wusste nicht mehr was ich tu sollte, ich wollte und konnte dich nicht wieder einfach so verlieren. Ich wäre wieder gekommen nur... nicht jetzt.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Ich... wirst du jetzt wieder gehen? Wo du wieder bei mir bist?“ Er schaute mich kurz nur einfach an, bevor er nickte. Ich schüttelte den Kopf und mir lief eine Träne runter.
„ Ich will dich erst wieder sehen, wenn du das alles ernst meinst was du gerade gesagt hast.“ Ich wollte an ihm vorbei gehen, aber er ließ meine Hände nicht los. Sodass ich mich los reißen wollte aber er zog mich mit voller Wucht zurück, genau gegen ihn.
„ Gabriel, bitte.“ Ich versuchte erneut mich aus seinem Griff zu befreien.
„ Mia, du bist mein Leben, das weißt du doch.“
„ Hör auf.“ Ich wollte mich gerade wieder versuchen los zu reißen als er mich ruckartig zu sich zog und seine Lippen auf meine Presste. Im ersten Moment konnte ich gar nicht reagieren. Er zwang mich dazu meine Lippen für ihn zu öffnen und dann war ich ihm verfallen und ließ mich gegen ihn fallen. Er ließ eine meiner Hände los und legte sie in meinen Nacken um mich noch näher an ihn zu drücken. Unser Kuss artete in einer wilden Knutscherei aus. Er drückte mich gegen die Wand hinter mir und als er dann sein Bein zwischen meines drängte zog ich mich aus dem Kuss zurück. Schaute ihm schwer atmend in die Augen.
„ Wann bist du wieder weg?“ Er kam mir sofort wieder näher und kurz bevor er seine Lippen wieder auf meine legen wollte flüsterte er:
„ Morgen.“ Und dann hörten wir ein räuspern und ich drückte Gabriel sofort von mir weg und dann sah ich in zwei belustigte Augen Paare.
„ Ich dachte schon ihr hört gar nicht mehr auf.“ Sagte Hannes belustigt, er hatte seinen Arm locker um Lolas Schulter gelegt und lehnte lässig an der Wand. Lola grinst uns an.
„ Man das war ja besser als Kino, ihr seid ja echt süß. Ihr wart so in euch vertieft, dass ihr gar nicht gemerkt habt das wir euch hierher gegangen sind als ihr nicht wieder kamt.“ Ich schaute zu Gabriel, der genervt aus sah und dann merkte ich, dass Gabriel immer noch meine Hand fest hielt, sodass ich sie langsam aus seiner zog. Lola schaute Hannes an.
„ Was hab ich dir gesagte, die sind ein Pärchen. Das hab ich sofort gemerkt, als du sie das erste Mal mit gebracht hast. Wie du sie angeschaut hast und angefasst hast.“ Jetzt schaute sie wieder kurz zu Hannes und lächelte ihn triumphierend an, sodass er mit den Augen rollte.
„ Ja, ja du hattest recht.“ Dann schaute er kurz mich an und dann Gabriel.
„ Alter, kannst du mir jetzt mal erklären was hier für eine scheiße ab geht? Ich dachte du und Milly.“ Gabriel schüttelt den Kopf. Zeigte dann auf mich. Legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich an sich, ich blieb Stock steif neben ihm stehen.
„ Das ist Mia. Meine Freundin, schon seit Jahren.“ Hannes nickte.
„ so viel haben wir eben auch schon mit bekommen.“ Gabriel nickte.
„ Sie hat nichts mit der Szene zu tun. Sie kennt sie nur durch mich und ihren Bruder. Ich wollte nicht das sie was damit zu tun hat, ich wollte sie daraus halten. Milly ist... eigentlich nur meine beste Freundin, seit ein paar Jahren. Sie steht auf die Szene und begleitet mich nur wenn ich zu Treffen gehe in der Szene. Dort spielt sie nur meine Freundin, das ist alles.“ Hannes schaute Gabriel mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„ Sie spielt deine Freundin?“ Gabriel nickte.
„ Du weißt doch, es kommt gut an wenn man eine Tussi dabei hat. Sie hatte Spaß, kam in die coolen Clubs. Hat neue, ihrer Meinung nach coole Leute kennengelernt, Stoff um sonst bekommen und ich hab ihr vor den Treffen Geld gegeben um sich teure Klamotten zu kaufen.“
„ Auf so eine scheiße muss man erst mal kommen, unglaublich.“ Sagte Hannes lauter. Ich hatte jetzt etwas Angst, dass er sauer werden würde. Ich legte meinen Arm auf Gabriels Rücken, der mir dann kurz einen Blick zuwarf.
„ Mia will nach Hause und ich begleite sie.“ Ich sah Hannes und Lola nicken.
„ Wenn du darauf bestehst reden wir morgen noch mal kurz darüber.“ Hannes schüttelte den Kopf.
„ Schon okay, ich finde es zwar scheiße das du so eine Show abgezogen hast aber du wirst deine Gründe gehabt haben. Und außerdem finde ich deine Idee gar nicht mal so schlecht.“ Gabriel nickte und sah dann zu mir.
„ Gehen wir.“ Ich nickte schnell und wir gingen den Flur entlang und ließen die beiden stehen.
Kapitel 4
Es geht nicht anders.
Gabriel
Während der gesamten Fahrt schwiegen wir uns an, bis sie merkte, dass wir in meine Straße einbogen. Sie dachte wohl, dass ich sie nach Hause bringen würde. Falsch gedacht!
Ich wollte unbedingt die Nacht mit ihr verbringen. Ich merkte, dass sie mich an schaute.
„ Du bleibst heute Nacht bei mir!“ Sagte ich ihr ohne sie an zu sehen und hielt an. Stieg aus und sie folgte mir.
In der Wohnung angekommen merkte man sofort das hier keiner mehr wohnte. Der Flur war komplett leer geräumt und alle Zimmertüren standen offen. Ich ging voran ins Wohnzimmer ohne das Licht einzuschalten. Da es aber gerade wieder heller wurde und der Mond ins Zimmer viel konnte man alles soweit gut erkennen. Das einzige was hier noch im Raum stand war das Sofa, wo Bett zeug drauf lag und ein Umzugskarton der als Tisch diente. Ein Regal Brett hing noch an der Wand, ohne die CDs die sonst dort gestanden hatten. Ich hatte nur gestern hier geschlafen, weil ich allein sein wollte, ohne Milly. Ich sah wie Mia nach dem Lichtschalter tastete. Schnell hielt ich ihre Hand fest und schaute sie an.
„ Das Licht funktioniert nicht, es gibt kein Strom.“ Sie nickte langsam und ich fuhr ihren Arm weiter hoch und kam ihr näher. Beugte mich zu ihr und küsste ihren Hals entlang. Ihr Hammer Duft vernebelte mir fast meine Sinne. Ich war gerade so scharf auf sie. Ich fuhr mit meiner Hand seitlich ihren Körper hoch und öffnete dann langsam ihre Jacke, bis sie meine Hand fest hielt und wir uns anschauten.
„ Wir sollten noch reden.“ Reden wollte ich jetzt auf keinen Fall! Ich schaute sie weiter an, bevor ich mich wieder einfach vorbeugte und meine Lippen sanft auf ihre legte.
„ Wir reden später.“ Ich öffnete weiter ihre Jacke und streifte sie von ihren zierlichen Schultern.
„ Hast du es nicht vermisst... diese Nähe, dieses Gefühl.“ Ich strich über ihre Schultern hinunter zu ihren Armen und hinter lies eine feuchte Spur auf ihrem Hals. Die letzten zwei Wochen hatte ich die ganze Zeit an sie denken müssen. Hatte nur darauf gewartet sie wieder zu sehen, sie an zu fassen. Mit ihr zu schlafen und sie bei mir zu haben.
„ Gabriel.“ Flüsterte sie zitternd.
„ Scht.“ War alles was sie noch von mir hörte. Ich legte sanft meine Lippen auf die ihre. Drängte sie ganz langsam nach hinten an die Wand, sodass sie zwischen ihr und mir feststeckte. Ich lehnte mich mit meinem Arm an der Wand neben ihr an, beugte mich wieder zu ihr und flüsterte ihren Namen in ihr Ohr. Ich fuhr mit den Händen zwischen unsere Körper, immer weiter runter, bis in ihren Schritt. Sie stöhnte an meinen Lippen, als sie sich gegen mich drückte, ihre Hüfte kreisen ließ um mir auch ein Stöhnen zu entlocken und dann mit ihrer Hand zwischen uns ging und an meiner gesamten Länge entlang strich. Ich ließ meine Finger gegen ihren Schritt streifen, als ich den Knopf und den Reißverschluss meiner Hose öffnete und sie zu Boden viel. Ihre warmen Finger verschwanden unter meinem T-Shirt und fuhren über meinen Bauch hoch zu meiner Brust und dann wider herunter, sodass sie mir mein Shirt aus zog und über meine Schultern strich. Ich fuhr mit meinen Händen ihre Hüfte hinunter an den Ansatz ihres Kleides und zog es komplett hoch, sodass sie ihre Arme anhob und ich es ihr auszog. Mein Blick wanderte sofort zu ihren Brüsten, über die ich sofort fuhr und sie angrinste, denn sie hatte keinen BH an. Was mir sehr gefiel! Dann drückte ich sie wieder leicht gegen die Wand und ließ meine Hände langsam zu ihren Oberschenkeln wandern. Ihre Haut war so warm und weich. Ich hob sie ruckartig hoch, sodass sie ihre Beine um mich schlang. Ich verschwand in ihrer Hals beuge und küsste sie dort, während sie meinen Rücken herauf strich. Ich umschlang sie fester um mir mit meiner anderen Hand meine Boxershorts herunter zu ziehen und ihren Tanga zur Seite zu schieben und in ihren Schritt fuhr. Ich bewegte meine Finger heftig in ihr. Rein und wieder raus, sodass sie sich in meinen Rücken krallte und lauter wurde und ich das Gefühl hatte das sie gleich kommen würde. Ich entzog mich ihr und glitt darauf richtig in sie und fing mit ihr laut auf zu stöhnen, als ich mich komplett in ihr versenkte. Ich bewegte mich schnell und hart. Küsste sie dabei nicht, nur ihren Hals. Sie krallte ihre Finger in meinen Arsch, als ich aus ihr wollte und drückte mich so wieder tief in sie. Dabei stöhnte sie meinen Namen immer lauter. Was mich schon fast kommen ließ. Ich wollte sie eigentlich nicht anschauen, aber ich konnte nicht anders. Als sich unsere Blicke trafen presste sie ihre Lippen sofort auf meine und zog dann mit ihren Zähnen leicht an meiner Unterlippe und stöhnte mir außer Atem meinen Namen ins Ohr und zuckte um mich herum zusammen. Sodass ich mich von der Wand abstieß und mit ihr auf dem Arm drehte und mein Bein anhob um aus meiner Hose und gleichzeitig aus meinen Schuhen zu kommen und mit ihr zum Sofa zu gehen. Ich beugte mich dort rüber und lies mich mit ihr aufs Sofa fallen, sodass sie sich wieder an mich drückte. Ich stieß noch einmal fest in Sie und stöhnte laut auf und sie fing an zu zittern und starrte mir dann direkt in meine Augen. Sodass ich in ihrem Blick gefangen war.
„Verdammte scheiße! du bist die beste.“ Rief ich aus und wir beide kamen. als ich noch ein letztes Mal in sie stieß, schnell und zusammen. Sie hatte ihre Augen geschlossen als ich außer Atem ihre Hände die sie noch immer um mich hatte von mir nahm und mich zur Seite rollte. Sofort als sie sich zur Seite drehte und ihre Hand auf mein Herz legte und leise etwas vor sich her murmelte. Bereute ich sofort was ich gerade mit ihr getan hatte. Ich hatte sie wie eine der anderen behandelt und sie hatte einfach weiter gemacht oder hatte sie es nicht gemerkt? Wusste sie, dass es das letzte Mal sein würde? Hatte sie mir angemerkt das ich trotzdem morgen wieder ohne sie verschwinde würde? Würde sie jetzt mit mir darüber reden wollen? Ich schaute zu ihr, sie hatte immer noch ihre Augen geschlossen. Was mich wunderte. Ihr Atem wurde gleich mäßiger. War sie eingeschlafen? Ich hoffte es. Ich blieb noch eine Zeit einfach still liegen ohne mich zu bewegen. Bis ihr Atem immer ruhiger wurde. Ich versuchte meinen Arm langsam anzuheben um die Wolldecke die über meinem Kopf lag zu nehmen und sie dann ganz langsam und vorsichtig zuzudecken. Als ich ihr dann wieder ins Gesicht sah. Starrte ich sie an. Sie hatte eine kleine Träne im Augenwinkel. Mit zittrigem Finger kam ich ihrem Auge näher und wischte sie ganz leicht weg. Dieses Bild vor mir, gab mir mehr schmerzen als ich gedacht hatte.
„ Es tut mir leid, Baby.“ Flüsterte ich leise und drehte mein Gesicht von ihr weg. Ich konnte es nicht mehr ertragen ihr wunderschönes friedliches Gesicht an zu sehen.
MIA
Etwas Helles blendete mich und ich stöhnte leise. Ich wollte noch nicht aufstehen. also drehte ich mich zur Seite um dem blendenden etwa zu entkommen, aber es ging nicht weg“ Also öffnete ich gezwungenermaßen ganz langsam meine Augen und musste sie sofort wieder zu kneifen. Das helle etwas war die Sonne, die mir direkt auf Gesicht schien. Ich wollte mir gerade die Decke übers Gesicht ziehen, als ich den Stoff fühlte und verwirrt war. Das fühlte sich nicht an wie meine Decke. Dann hörte ich etwas rascheln und öffnete wieder meine Augen und kniff sie etwas zusammen und schaute mich um. Natürlich! Ich war bei Gabriel! Ich schaute neben mich, aber es lag keiner neben mir. Ich hörte es wieder rascheln und lies meinen Blick durch den Raum schweifen und blieb an der Wohnzimmer Tür hängen, in der Gabriel gerade seine Jacke anzog. Sofort fing mein Herz an zu Arbeiten und ich richtete mich ruckartig auf. Ich schaute direkt zu ihm, sah dass er eine Reise Tasche neben sich hatte, die er gerade aufhob. Er... er wollte doch nicht verschwinde oder? Ich sprang auf, sodass Gabriel mich bemerkte und sich zu mir herum drehte und ich die Decke hoch zog, sodass sie meinen Körper bedeckte.
„ Gabriel?“ Fragte ich nach. Aber sein Gesichts Ausdruck verriet nichts Gutes.
„ Ich muss gehen.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Wolltest du einfach gehen? Ohne...“ Ich konnte nicht mehr weiter sprechen. Gabriel sagte nichts.
Ich ging auf ihn zu.
„ Das kannst du nicht machen. Nimm mich mit!“ Er schaute mich wieder mit einem gequälten Gesichts Ausdruck an. Ich hatte es geahnt gestern Nacht, wie er zu mir war. Er wollte mich nicht einmal ansehen. Ich hatte es gemerkt.
„ Wo hin gehst du jetzt?“ Fragte ich dann. Hoffte darauf eine Antwort zu bekommen.
„ Ich muss zum Amt, wegen der Annullierung von Milly und mir.“ Er hat die Ehe Annulliert? Wieso hatte er mir das gestern nicht gesagt.
„ Du hast sie Annulliert, bist du deswegen hier?“ Er nickte.
„ Wir hatten das besprochen und waren beim Amt. Milly hat darunter sehr gelitten. Ihre Hochzeit mit ihrem Freund findet in einem Monat statt. Hätten wir es nicht gemacht, hätte sie ihn nicht heiraten können. Ich muss nur kurz dort etwas abholen und dann noch kurz zu ihr, bevor ich wieder fahre.“ Ich musste laut ein und aus atmen.
„ Du wolltest mich heiraten! Hast du es dir anders überlegt?“ Er schüttelte den Kopf. Das war gut. Ich ging noch näher auf ihn zu.
„ Dann lass es uns Tun. Lass uns zum Standesamt gehen und es tun und dann nimmst du mich mit.“ Als ich das sagte zog sich in meinem Magen alles zusammen. Gabriels Gesichts Ausdruck ging von völlig geschockt zu verwirrt zu ausdruckslos.
„ Das können wir nicht machen.“ Er schüttelte ohne Unterbrechung seinen Kopf.
„ Wieso nicht? SIE konntest du auch einfach so heiraten. Bitte Gabriel, lass es uns einfach machen, dann können wir zusammen sein und ich kann mit kommen.“ Er öffnete seinen Mund, aber es kam nichts. Er brauchte noch einen Anlauf.
„ Ich weiß selber noch nicht einmal wo ich hin gehen werde, wo ich hin muss. Was dort sein wird und wann ich wieder hier zurück in die Stadt kommen.-“ Ich unterbrach ihn.
„ Mir ist es egal wo wir hin gehen, Hauptsache ich bin bei dir. Ich habe nie etwas von dir verlangt, aber das verlange ich von dir! Nimm Mich Mit.“ Ich stellte mich ganz nah vor ihn und schaute ihm in die Augen.
„ Wieso tust du mir das an? Damit würde ich dein Leben zerstören. Was ist mit Hanna? Du könntest sie eine Zeit lang nicht sehen, hast du nicht einen Job?“ Ich nickte.
„ Das mit dem Job ist doch scheiß egal und Hanna ist in der Schule. Sie wird es verstehen, wenn ich ihr sage das ich bei dir bin.“ Gabriel schaute mich nur einen Moment an, dann schaute er auf seine Uhr.
„ Ich muss in fünfzehn Minuten beim Amt sein.“ Ich nickte, drehte mich um und sammelte im Eiltempo meine Sachen auf, zog mich schnell an und Gabriel schaute mir dabei zu.
„ Du lässt mich zu Hause raus und ich hole ein paar Sachen die ich brauche.-“
„ Du hast es dir gut überlegt?“ Fragte er nach und ich nickte. Nahm seine Hand und zog ihn mit aus der Wohnung.
Die Fahrt bis zu mir nach Hause sprach Gabriel nicht mit mir. Als ich die Autotür öffnete. Hielt mich Gabriel fest. Sodass ich mich zu ihm umdrehte und wir uns anschauten.
„ Pack deine Sachen, sprich mit deinem Vater und ich hole dich in einer Stunde wieder ab.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Wir treffen uns vor dem Standesamt, in einer Stunde.“ Er nickte.
„ Du bist dir immer noch sicher, dass du das willst.“ Ich nickte. Natürlich war ich mir sicher. Ich beugte mich zu ihm und Küsste ihn mit meiner ganzen Liebe, die ich für ihn empfand und stieg dann aus und lief zum Haus und hörte ihn weg fahren.
Nach über einer halben Stunde war ich auf dem Weg zum Cafe, wo Steve immer herum hing oder Arbeitete. Ich wollte mich noch von ihm verabschieden und ihm erzählen, dass ich mit Gabriel weg ging, weil das Cafe nur ein paar Straßen von dem Standesamt entfernt war. Ich war richtig aufgeregt, als ich zu ihm ins Cafe ging.
„ Süße.“ Begrüße er mich sofort und zog mich in eine Umarmung. Sofort erzählte ich ihm, dass Gabriel beim Amt war, wegen der Annullierung und wir uns in zwanzig Minuten Treffen würden und ich dann mit ihm gehen würde. Steve schaute mich verwirrt an.
„ Was ist?“ Fragte ich ihn deshalb.
„ Ähm... Gabriel war vor über einer halben Stunde hier und hat noch kurz mit mir gesprochen, wegen einem Geschäft und sich dann verabschiedet und... mir gesagt das er sich spätestens in ein paar Monaten melden wird. Er müsste schon längst aus der Stadt sein.“ Was sagte Steve denn da.
„ Vielleicht war er vor dem Amt hier und ist jetzt dort und gleich treffen wir uns vor dem Standesamt.“ Ich lächelte ihn an.
„ Vor dem Standesamt?“ Er sah mich schon wieder verwirrt an. Ich nickte lächelnd.
„ Wir werden heiraten und dann gehen wir weg.“ Steve schüttelte den Kopf.
„ Mia.-“ Er unterbrach sich selber. Holte sein Handy aus seiner Hosentasche und wählte eine Nummer und schaute mich dann an.
„ Warte hier.“ Ich schüttelte schnell den Kopf.
„ Ich habs eilig. Ich wollte mich nur kurz verabschieden.“ Steve reagierte gar nicht mehr auf mich.
„ Hey.“ Sagte er zu dem jenigen am Telefon und drehte sich von mir weg und ging um eine kleine Ecke und lies mich stehen. Sollte ich jetzt noch kurz auf ihn warten. Ich schaute auf die Uhr. Dann hörte ich Steve weil er lauter wurde.
„ Das kannst du nicht machen!“ Ich runzelte verwirrt die Stirn, da gab es wohl Stress. Ich schaute aus dem Fenster.
„ Hat du den Verstand verloren?“ Hörte ich Steve wieder aufgebracht sagen. Mein Blick blieb an einem Geschäft hängen, in dem ein langes weißes Kleid hing. Ich schaute um die Ecke, aber Steve telefonierte immer noch und es sah nicht so aus als ob er das Gespräch bald beenden würde. Also ging ich einfach raus.
Knappe zehn Minuten hatte ich noch, also warum nicht schnell ein Kleid kaufen.
Das Kleid passte mir Perfekt und die Verkäuferin lies mich sogar ihre Toilette benutzen, in der ich mich schnell etwas schminkte und meine Haare kämmte und die Deckhaare alle nach hinten steckte und den Rest offen ließ, dann nahm ich meine Tasche und verließ das Geschäft und lief zum Standesamt und wartete auf Gabriel.
Nach zehn Minuten fing es leicht an zu regnen und ich stellte mich etwas abseits an einer Bus halte stelle unter und setzte mich dort hin und wartete.
Als Gabriel fünf Minuten später immer noch nicht kam kramte ich mein Handy aus meiner Riesigen Tasche und dachte, dass ich noch mal kurz zur Tür vom Standesamt gehe. Vielleicht hatte ich nicht aufgepasst und er war schon wegen dem Regen hinein gegangen. Der Regen wurde mehr und ich lief schnell zur Tür. Als mich jemand an der Schulter an tippte. Ich drehte mich lächelnd um und starrte nicht in grüne sondern in braune Augen. Es war ein Junge in meinem Alter. Er hielt seinen Regenschirm über mich und streckte mir dann einen weißen Umschlag entgegen.
„ Mia?“ Fragte er dabei und ich nickte nur, nahm ihm den Umschlag ab.
„ Ähm... ich wurde gebeten in einer halben Stunde noch mal herzu kommen und ihn dir zu geben.“ Ich schaute auf den Brief, es stand nichts drauf.
„ Danke.“ Brachte ich noch verwirrend heraus und der Junge nickte und ging dann weiter und lies mich wieder zurück im Regen. Ich lief schnell zurück zur Bus halte stelle, wo noch meine Tasche stand und damit meine Frisur nicht völlig ruiniert sein würde, bis Gabriel kommen würde. Ich öffnete den Brief und erkannte sofort Gabriels Handschrift.
Mein Baby,
Es tut mir leid, dir wieder so weh zu tun, aber es muss sein.
Ich habe dich in dem schönen weißen Kleid gesehen, den Anblick werde ich nie vergessen!
Da wurde mir klar, dass ich dich nur enttäuschen würde und dass es nicht klappen wird.
Mia, ich kann von dir nicht verlangen dein Leben aufzugeben, wegen mir.
Ich weiß nicht was meine Zukunft bringt, ob es überhaupt für mich eine geben wird und das kann ich dem einzigen Menschen der mir wirklich etwas bedeutet nicht antun.
Alles Schreckliche in deinem Leben hat mit mir zu tun, das wusste ich schon lange, wollte es mir aber nicht eingestehen. Alles Gute bei mir hat mit dir zu tun und das ist nicht fair.
Ich weiß nicht wann ich es schaffe endlich mein altes Leben komplett hinter mir zu lassen. Und du kannst nicht für immer auf mich warten.
Ich wollte einmal das richte tun und habe dir deshalb den Ring gegeben, damit du weißt wie sehr ich dich liebe. Ohne, dass ich eine Antwort hatte wusste ich das du ja sagen würdest. Ich weiß, dass ich dir dein Herz gebrochen habe. Das ich Milly stattdessen geheiratet habe.
Du weißt, du warst immer die eine für mich.
Ich konnte mir nur ein Leben mit dir zusammen vorstellen.
Ich weiß wie sehr ich dich immer wieder mit meinen Aktionen verletzt habe. So wie jetzt wieder!
Trotzdem standest du immer hinter mir, hast mir verziehen und mir vertraut.
Ich hoffe du hast dein Vertrauen in mich nicht verloren, dass ich es irgendwann schaffen werde auszusteigen und eine Zukunft zu haben, wie du es mir gewünscht hast.
Du hast was, jemanden besseres verdient.
Der mit dir das Leben teilen kann was du immer wolltest. Was ich dir aber zurzeit nicht geben kann und ich nicht weiß ob ich es jemals kann.
Ich weiß, dass du Zeit brauchst um dich auf jemand neues einzulassen und ich werde dir dabei nicht wieder im Weg stehen.
Ich höre jetzt auf Egoistisch zu sein und lass dich endlich gehen.
Die anderen hatten alle recht, dass ich dich nicht verdient habe. Auch wenn es mich Zerreißt.
Ich verspreche dir, dass ich nicht wieder zurück kommen werde und dir alles wieder Kaputt mache.
Du bist der tollste Mensch den ich je kennen gelernt habe und ich hoffe das habe ich dir gezeigt, auch wenn ich jetzt wieder gegangen bin.
Du weißt wenn ich weiter in deiner nähe bleibe oder wieder komme, dass wir nicht von einander los kommen, deshalb musste ich gehen und habe dir hier mit versprochen das ich nicht wieder kommen werde, damit du dich nicht ständig fragen musst ob ich wieder heil und gesund zurück komme.
Ich werde dafür sorgen, dass du nie erfahren wirst wo ich bin und wie es mir geht.
Baby, sei für Hanna da. Sag ihr das es mir leid tut, dass ich nicht der Vater sein kann der ich sein sollte. Das ich euch sehr liebe und ich, obwohl ich nicht mehr in eurem Leben bin für sie sorgen werde.
Bitte versuch nicht heraus zu finden wen ich um Hilfe gebeten habe oder wie ich es mache!
Ich danke dir von Herzen das du sie mir geschenkt hast und sie so wundervoll ist wie du.
Ich werde dich nie vergessen!
Aber man muss auch manchmal das was man am meisten liebt los lassen um es besser zu machen.
Es ist so das Beste. Ich gebe jetzt mein Leben auf.
In liebe Gabriel.
NEIN, NEIN, NEIN..........NEIN. Das.... nein..... meine Hand fing sofort an zu zittern. Ich ging mit dem Brief in der Hand zum Straßenrand. Es war mir egal, dass es regnete. Ich schaute mich um, aber es war niemand zu sehen.
" Gabriel!... GABRIEL!" Rief ich aus. Aber hörte nichts!
Nein, das konnte er nicht machen! Ich schaute hoch in den Himmel, sodass sich meine Tränen mit dem regen vermischten. Dann schaute ich wieder nach unten auf meine Hand mit dem Brief, der schon zerknüllt in meiner Faust hing.
Er hatte mich verlassen und dieses Mal für immer!.................................
So........
Heute mal kein Kommentar...zu traurig :-(
Kapitel 5
Die Hilfe
Ich fühlte nichts....
Ich dachte nichts...
Ich hörte nichts....
Ich sah nichts...
…......
„ Mia, Miiiaaaa!“ Ich schloss gequält meine brennenden Augen.
„ Mia, was ist mit dir? Hörst du mich, Mia?“ Lass mich einfach in Ruhe, lass mich einfach....
„ Hallo? Ich bins Meike.“ Was? Meike... kenn ich nicht. Lass mich in Ruhe.
„ Mia, ich bins... Lola. Du machst mir Angst verdammt! Guck mich an.“ Sie fing an, an mir zu rütteln. Lola? Ich öffnete ganz langsam meine Augen und schaute sie an. Ihre Haare hingen ihr nass ins Gesicht und sie zitterte... oder ich zitterte? Ich wusste es nicht. Sie verschwamm vor meinen Augen.
„ Mia, was machst du hier, du erfrierst. Wieso...“ Ich bemerkte wie sie an mir herunter schaute.
„ Scheiße.“ Hörte ich sie murmeln.
„ Komm, komm mit mir.“ Sie zog an meinem Arm und ich lies mich hinter ihr her schleifen. Doch dann blieb sie stehen, als sie sich umschaute.
„ Ist das deine Tasche?“ Fragte sie mich und zeigte in eine Richtung. Ich folgte ihrem Finger aber nicht, schaute einfach in eine andere Richtung. Was interessierte es mich jetzt ob da meine Tasche war! Sie lies mich seufzend los und ging von mir weg. Kurz darauf kam sie wieder und zeigt die Tasche hoch. Ich sagte nichts.
„ Ich hoffe für dich dass es deine ist.“ Sagte sie nur gereizt und packte meinen Arm und zog mich wieder mit sich auf einen Parkplatz. Sie zog mich bis zu einer Beifahrer Seite eines...keine Ahnung was für ein Auto es war. Sie öffnete die Tür und half mir beim Einsteigen. Ich öffnete langsam meine Hand und lies den Brief auf den Boden fallen. Sie stockte in ihrer Bewegung. Als ich mich ins trockene setzte.
„ Hast du das gerade fallen gelassen?“ Fragte sie und bückte sich gleichzeitig um den Brief auf zu heben. Ich bekam mit wie sie ihn auseinander zog und kurze Zeit später hörte ich sie etwas murmeln und dann seufzte sie bevor sie vor mir die Tür zu schlug. Kurz darauf stieg sie auf der Fahrerseite ein und startete den Motor und fuhr vom Platz.
„ Wo willst du hin?“ Fragte sie mich in die Stille hinein. Ich hörte lieber dem prasselnden regen zu, der gegens Fenster kam.
„ Wo kann ich dich hin bringen?“ Ich Antwortete ihr wieder nicht. Nicht weil ich es nicht wollte, sondern weil ich es selber nicht wusste.
Den Rest der Fahrt sprach sie mich nicht mehr an. Irgendwann hatte ich bemerkt, dass wir angehalten hatten. Sie stieg aus und ich schaute nach vorne. Wir standen vor einem schönen alten Haus. Sie öffnete meine Tür und half mir aus dem Auto. Vor dem Haus holte sie einen Schlüssel aus ihrer Hosen Tasche und schaute mich an. Dann erst schloss sie auf. Sie nahm wieder meinen Arm und wir gingen ins Haus. Vor uns den Flur entlang war eine Haustür. Rechts neben mir ging eine Treppe nach oben, auf die Lola jetzt zeigte und wir zusammen die knarrenden alten Stufen hoch gingen. Oben an der Tür angekommen steckte sie wieder einen Schlüssel ins Schloss, klingelte aber dabei und öffnete die Tür. Sie zog mich in den Flur und schloss hinter uns die Tür, ohne meinen Arm los zu lassen.
„ Hannes....“, rief sie und schaute mich dann leicht lächelnd an. Kurz darauf hörte ich wie eine Zimmertür auf ging.
„ Mei.- Lola?“ Hannes schaute erstaunt zu mir und kniff seine Augen zusammen.
„ Ich hab sie so auf der Straße stehen gesehen.“ Sagte sie nur und zog mich mit ihr mit. Mir war das alles so unangenehm, dass ich nur noch auf den Boden schaute und sie mich auf ein Sofa setzte. Gleich darauf spürte ich eine Warme Deck um mich.
„ Ich bin gleich wieder da.“ Sagte sie liebevoll und legte mir kurz ihre Hand auf meine Schulter. Als sie aus dem Raum war hörte ich sie und Hannes flüstern.
„ Was tut sie hier? du weißt genau.-“ Fing Hannes sauer an.
„ Hast du sie nicht gesehen?“ Zischte Lola ihn leise an.
„ Was ist denn mit ihr?“ Fragte Hannes jetzt ruhiger nach. Ihm passte es wohl gar nicht, dass Lola mich mit zu ihnen genommen hatte.
„ Gabriel ist weg.“ Als ich das hörte zuckte ich leicht zusammen und zog die Decke fester um mich. Dann hörte ich ein paar klirrende Geräusche, vermutlich waren sie in der Küche.
„ Hast du gesehen was sie an hatte?“ Fragte Lola noch etwas leiser, dass ich es gerade noch so verstehen konnte.
„ Ähm... keine Ahnung... hab nur bemerkt das ihr beide klitsch nass wart.“ Lola seufzte.
„ Sie hatte ein weißes langes Kleid an. Bei diesem Wetter und keine Jacke. Sie stand in der nähe vom Standesamt.“
„ Was willst du damit sagen?“ Hörte ich Hannes nach fragen.
„ Kein Ahnung, ich weiß auch nicht.“ Ich hörte ein lautes pfeifen, wie von einem Wasser Kocher oder ähnliches.
„ Was willst du jetzt mit ihr machen?“ Fragte Hannes nach.
„ Keine Ahnung, sie redet nicht. Ich hab sie gefragt wo ich sie hin bringen soll, aber sie hat mir nicht geantwortet.“ Ich hörte wie die beiden zurück ins Wohnzimmer kamen.
„ Sie soll sich erst mal aufwärmen.“ Sagte Lola und kam auf mich zu. Nahm meine Hand und drückte mir eine Warme Tasse in die Hand.
„ Trink das, dann wird dir gleich wärmer.“ Meine Tasche fing an zu vibrieren und dann klingelt sie.
„ Ihr Handy “, stellt sie fest und schaute mich kurz an. Mir war es egal wer gerade anrief.
„ Hol´s raus!“ Befahl Hannes mit dunkler Stimme und Lola öffnete schnell meine Tasche und zog es aus der inneren Seiten Tasche heraus und schaute aufs Display.
„ Steve?“ Sagte sie nur und schaute zu Hannes. Der ihr mein Handy weg nahm.
„ Steve? Denkst du es ist.-“ Lola zuckte mit den Schultern und dann sah ich das Hannes einfach an mein Handy ging.
„ Steve?“ Er wartete kurz.
„ Nein, hier ist Hannes.“ Er war wieder still.
„ Sie Sitz hier bei uns. Keine Ahnung. Lola hat sie mit gebracht.“ Er nickte ein paar mal und schaute dann zu Lola.
„ Sie sagt nichts.“ Ich merkte dass er mich an schaute, bevor er sich umdrehte.
„ Nein. Du kannst sie holen kommen.“ Dann verschwand er aus dem Wohnzimmer und Lola setzte sich neben mich, sagte aber erst mal nichts.
Kurz darauf kam Hannes wieder.
„ Steve holt sie ab, er ist unterwegs.“ Sagt er zu Lola, als wäre ich nicht da.
„ Okay, ich zieh mir eben ein trockenes Oberteil an.“ Sie ging an Hannes vor bei, aber er folgte ihr und sie ließen mich wieder alleine.
Die beiden kamen nicht mehr wieder. Ich hatte das Gefühl das ich hier schon eine Ewigkeit saß und dabei aus dem Fenster starrte, als ich die Klingel hörte.
Steve. Er war endlich da, endlich jemand mit dem ich reden konnte. Hannes lies ihn rein, soweit ich das mit bekam, aber er kam nicht direkt zu mir sondern ging in einen anderen Raum, die Küche? Keine Ahnung. Aber ich konnte sie wieder reden hören, als Lola dazu kam oder sie zu Lola kamen.
„ Sie stand da einfach, am Straßen Rand vor dem Standesamt. In einem weißen Kleid ohne Jack mitten im Regen. Sie hat sich nicht bewegt und auch nicht reagiert als ich sie angesprochen habe, als wäre sie unter Drogen.“ Ich hörte Steve antworten.
„ Sie hat dort auf Gabriel gewartete. Sie wollte.... da hin um zu heiraten. Aber er ist schon weg.“ Kurzes Gemurmel war zu hören, von wem das kam konnte ich nicht erkennen.
„ Hier, den Brief hatte sie in der Hand. Er ist von ihm.“ Eine Zeit lang war es still.
„ Der Penner. Er hat sich nicht von ihr verabschiedet.“ Es war wieder still.
„ Ähm... da steht was... ähm, Hanna?“ Fragte Lola nach.
„ Ja, sie haben eine Tochter. Aber sie lebt nicht hier. Ähm ich weiß nicht genau, ich habe sie erst einmal gesehen, da wusste ich nicht das sie Mias Tochter ist.“ Es war wieder still. Ja Hanna. Er hatte nicht nur mich verlassen auch sie. Wie sollte ich ihr das nur erklären? Dass sie ihn nie wieder sehen wird. Eine Träne lief mir aus dem Auge und ich wischte sie schnell weg.
Die drei kamen zu mir ins Wohnzimmer. Steve hockte sich vor mich und schaute mich an, bis ich ihn auch anschaute.
„ Steve.“ Mehr bekam ich nicht raus. Er legte mir behutsam eine Hand auf die Schulter.
„ Lass uns gehen.“ Ich nickte. Er stand auf, nahm meine Tasche und ich stand auch auf und legte die Decke weg und stellte die immer noch volle Tasse auf den kleinen Tisch neben dem Sofa. Steve nahm meine Hand und wir gingen an den anderen beiden vorbei. Ich konnte sie jetzt nicht anschauen. Ich würde Lola irgendwann eine sms schreiben und mich bei ihr bedanken, aber jetzt gerade konnte ich es nicht.
In Steves Auto drehte er die Heizung hoch, sodass mir schnell warm wurde. Ich schaute zu ihm.
„ Steve? Er...“ Ich merkte wie Steve leicht zusammen zuckte, als ich ihn ansprach.
„ Ja?“ Sagte er ganz vorsichtig. Sofort merkte ich dass er nicht mit mir darüber reden wollte. Ich erinnerte mich an unsere letzte Auto fahrt, die noch nicht so lange zurück lag. Er war kein Mensch bei dem man sich ausheulen konnte.
„ Ja?“ Fragte er wieder nach, als ich ihm nicht Antwortete.
„ Schon gut“, brachte ich mit zittriger Stimme heraus.
An der nächsten Ampel drehte er sich zu mir und schaute mich so lange an bis ich zu ihm schaute.
„ Ja, er ist weg. Er ist nicht mehr in der Stadt.“ Ich nickte leicht. Das hatte ich mir schon gedacht.
„ Willst du das ich jemanden anrufen, Daniel oder... Nena? Oder ich weiß nicht.“ Sofort schüttelte ich den Kopf.
„ Nein, bitte nicht.“ Er nickte Verständnis voll.
„ Wo willst du hin?“ Fragte er weiter. Ich zuckte mit den Schultern.
„ Ich... weiß es nicht. Ich weiß nicht wo hin.“ Sagte ich verzweifelt. Er schaute wieder nach vorne, als die Ampel gerade wieder auf grün sprang und fuhr weiter.
„ Ich kann nicht zu meinem Vater zurück, er denkt dass ich mit Gabriel weg bin. Wir haben uns deswegen gestritten und meine Mutter denkt dass ich die Ferien über hier bleibe. Also...“ Ich sah Steve nicken und sagte nichts mehr. Ich schaute aus dem Beifahrer Fenster. Es hörte langsam auf zu regnen. Den Rest der Fahrt schwiegen wir. Was mir lieb war. Wir hielten in einer Siedlung an, die ich kannte. Ich überlegte wo her. Da stieg Steve aus und schaute zu mir.
„ Na komm.“ Ich nickte leicht und stieg auch aus und er nahm meine Tasche. Ich kam zu ihm und er nahm meine Hand. Wir gingen noch ein paar Meter und dann um die Ecke, auf ein kleines rotes Haus zu, mit einem kleinen verwilderten vor Garten. Er schob das kleine Törchen auf und wir gingen auf die Haustür zu. Ich schaute zu ihm, als er einen Schlüssel hervor holte.
„ Du wohnst hier?“ Fragte ich verblüfft nach. Er nickte und drehte sich aber noch mal zu mir und schaute mich einen Moment lang an.
„ Mia, ich wohne nicht alleine hier. Ich wohne bei meiner großen Schwester.“ Er sprach nicht weiter. Wahrscheinlich wollte er auf eine Reaktion von mir warten, aber ich schaute ihn nur weiter an. Er sagte es so komisch, ich verstand das nicht, da ich schließlich ja auch mit David zusammen gewohnt hatte.
„ Ich wohne hier weil es meiner Schwester nicht so gut geht. Körperlich.“ Ich schaute ihn weiter an, als er eine kurze Pause machte.
„ Sie ist schon vierunddreisig. Sie sitzt im Rollstuhl... Aber sie ist eine tolle Frau und Lebens froh, nur manchmal braucht sie bei Kleinigkeiten meine Hilfe und ich will sie nicht alleine lassen. Meine Eltern lassen sich nicht so oft blicken. Sie kommen nicht so gut damit klar, dass sie im Rollstuhl sitz.“ So wie er das sagte hörte sich das an als wüsste das keiner mit seiner Schwester. Ich fand es toll das er für sie da war. Ich lernte Steve gerade von einer ganz anderen Seite kennen.
„ Sie ist wirklich nett, du wirst sie mögen.“ Ich nickte, hoffentlich würde sie Mich mögen. Wir gingen ins beleuchtete Haus und blieben im Flur stehen.
„ Marie, ich bin zu Hause. Komm mal, ich hab jemanden mitgebracht “, rief er und ich hörte den Fernseher laufen. Nach dem eine Tür ganz langsam geöffnet wurde und dann sah ich sie. Seine Schwester, die im Rollstuhl saß. Sie war sehr blass, hatte dunkelblonde Schulterlange Haar und trug eine schlichte Brille und war komplett in dunkel blau gekleidet. Sie schaute zwischen mir und Steve hin und her und rollte auf uns zu, blieb aber mit einem großen Abstand vor uns stehen.
„ Hey Marie, das ist Mia, eine Freundin. Sie bleibt erst mal eine weile bei uns. Ihr geht es nicht so gut.“ Steves Schwester musterte mich und dann lächelte sie.
„ Okay, ich bin Marie.“ Ich war ehrlich gesagt über ihre Reaktion ziemlich erstaunt.
„ Mia.“ Sagte ich zu ihr, ob wohl Steve das schon gesagt hatte. Sie schaute mich wieder von unten bis oben an.
„ Du siehst müde aus, Steve zeig ihr doch wo das Badezimmer ist. Eine heiße Dusche vor dem schlafen gehen tut ihr bestimmt gut.“ Steve neben mir nickte und zog mich dann einfach mit. Ich drehte mich im gehen zu Steves Schwester um.
„ D..anke“, stotterte ich sie an. Sie lächelte mir zu und drehte sich samt dem Rollstuhl um.
Steve gezeigte mir das kleine Badezimmer und stellte meine Tasche auf den Boden.
„ Im Regal sind Handtücher und der Rest... ach bedien dich einfach. Du wirst schon alles finden. Bis gleich.“ Ich nickte nur und er verschwand aus dem Badezimmer. Langsam ging ich auf den Spiegel zu. Ich traute mich gar nicht hinein zu sehen. Also lies ich es auch und ging direkt auf die Dusche zu.
Die Dusche tat wirklich gut. Ich blieb eine ganze weile einfach darin sitzen, bis meine Hände ganz schrumpelig wurden. Dann suchte ich ganz unten aus meiner Tasche ein paar trockene Klamotten, da die oberen alle etwas feucht waren. Ich zog mir frische Unterwäsche und Socken an, eine Stoff Hose und einen einfachen schwarzen Pulli. Holte meine Bürste heraus und kämmte mir schnell die Haare durch. Ich lies die Tasche im Badezimmer liegen, weil ich nicht wusste wo hin damit. Dann öffnete ich ganz vorsichtig die Badezimmertüre und lauschte, da ich stimmen hörte.
„ Was hatte die denn da an?“ Hörte ich Steves Schwester fragen.
„ Wo nach saß denn aus, M.“ Es dauerte kurz bis ich sie antworten hörte.
„ Hochzeitskleid?“ Sie lies es wie eine Frage klingen.
„ Ja, M. Sie hat am Standesamt auf ihn gewartet, aber er ist nicht gekommen. Sie hatte einen Abschiedsbrief in der Hand, als eine bekannte sie gefunden hat.“
„ Das arme Mädchen. Wie kann man sie stehen lassen, sie ist so hübsch und dann hat sie auch noch ein kleines Kind?“ Ich hörte nicht was Steve dazu sagte. Sie schwiegen eine weile. Ich ging auf den Flur. Unschlüssig was ich jetzt tun sollte blieb ich einfach stehen.
„ Steve?“ Fragte ich leise nach. Und er kam sofort in den Flur und schaute mich an. Zeigte dann auf die Tür die gegenüber von mir war. Ich ging auf sie zu und er kam zu mir und öffnete sie.
Ich schaute mich im Zimmer um. Es war echt voll. Ich musste schmunzeln. An den Wänden hingen irgendwelche Poster von halb nackten Frauen und Sport Autos. Unter einem Fenster stand ein Bett. Daneben ein kleiner Tisch mit einem Stapel Zeitschriften. Eine ganze Wand nahm ein riesengroßer Schrank ein. Ich nahm an das es der Kleiderschrank war, da ein Spiegel an einer der Türen hing. In einer anderen Ecke stand ein kleiner Tisch auf dem ein Laptop stand. Auf dem Boden stand eine Anlage und zwei Kästen Bier neben einem Sofa. Genauso hätte ich mir Steves Zimmer in etwa vorgestellt. Er zeigte auf sein Bett.
„ Leg dich hin, keine sorge es ist frisch bezogen.“ Ich nickte und schlurfte darauf zu und hörte wie er hinter mir die Tür schloss und ich alleine im Zimmer war. Ich legte mich hin und starrte eine weile einfach nur an die Zimmerdecke. Bevor ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich erschöpft einschlafen konnte.
So.
Ich glaub ich bin immer noch zu traurig....
Steve ist wirklich nett:-) wenigstens etwas Positives.
Lg Lasch
bis zum nächsten Kapitel.
Kommis sind trotzdem sehr erwünscht.
Kapitel 6
Leere Monate
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Erster Monat:
Hm... Da gibt es nicht viel zu erzählen.....
Die ersten Tage versteckte ich mich vor der Aussenwelt. In Steves Zimmer.
Ein paar Mal hatte ich in den ersten Tagen versucht Gabriel zu erreichen, aber irgendwann hörte ich dass der Anbieter nicht mehr vergeben sei. Er hatte sich eine neue Nummer besorg!
Die ganzen Jahre über hatte er immer sie selbe Nummer gehabt, genau wie ich und jetzt....
Steve lies mich die ersten Tage in Ruhe, kam nur zum Schlafen ins Zimmer. Meistens war er weg. Nach den ersten Tagen kam Marie zu mir ins Zimmer, sie meinte sie könnte es nicht mehr mit ansehen. Sie brachte mir etwas zu Essen und blieb ein paar Minuten, vorher hatte Steve mir immer eine Kleinigkeit zu Essen ins Zimmer gebracht, da ich es nur verlies um ins Badezimmer zu gehen.
Nach den ersten Wochen setzte ich mich ab und zu mal zu Marie ins Wohnzimmer, wo sie sich meistens aufhielt und irgendetwas lass. Nach ein paar Tagen gab sie mir auch ein Buch. Ich lehnte es erst ab, aber sie gab es mir immer wieder, also fing ich es an zu Lesen, aber ich konnte mich nie konzentrieren, musste oft denselben Satz drei mal lesen, oder wusste nach einer Seite nicht mehr was genau dort stand. Marie sagte mir, dass ich das Buch so lange lesen müsste, bis ich alles wüsste und sie wollte mich am Ende Testen. Sie hatte richtig ihren Spaß daran mich zu quälen.
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Am Ende der Ferien hatte ich noch mal einen richtigen Durchhänger.
Ich traff Milly.
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Als die Ferien um waren. Sprach Steve mit mir darüber was ich jetzt machen wollte. Aber ich hatte keine Ahnung. Ich hatte nicht einmal darüber nachgedacht was ich nach den Ferien tun würde.
Ich beschloss bei Steve und seiner Schwester zu bleiben, für eine weile.
Vierter Monat:
Langsam hatte ich mich so gut es ging daran gewöhnt, dass Gabriel nicht mehr wieder kommen würde. Klar ich dachte immer noch täglich an ihn, versuchte es aber zu verstecken, auch wenn Marie mich öfters dabei erwischte wie ich in einem Tagtraum gefangen war und nicht reagierte. Auch Nachts kam es öfters vor das ich aufwachte und sofort an Gabriel dachte. Ich wusste nicht ob ich von ihm träumte oder ob ich einfach nur Albträume hatte. Aber Gabriel war der erste Gedanke den ich jedesmal bekam, sobald ich wach wurde.
Er hatte auch den Kontakt zu allen anderen abgebrochen, selbst zu Sam. Er fehlte ihm auch sehr. Sam war der einzige mit dem ich noch Regelmäßig Kontakt hatte. Er rief mich alle zwei bis drei Tage an, erzählte mir was er und Tobi so machten und fragte immer wie es mir ging.
Ich verstand mich inzwischen sehr gut mit Steve und seiner Schwester. Ich begleitete sie zum Einkaufen, damit Steve das nicht immer machen musste und half ihr im Haushalt und beim Kochen. Steve war nur selten zu Hause. Aber wenn er mal da war, gefiel es mir richtig gut. Er unternahm was mit seiner Schwester und mir oder wir verbrachten einen ruhigen Abend zu dritt.
Siebter Monat:
Mittlerweile wussten alle das ich bei Steve und seiner großen Schwester wohnte.
Ich hatte mit den beiden zusammen Weihnachten gefeiert. Zuerst bei meinem Vater, mit Hanna, Daniel und meiner Mutter. Die ziemlich sauer war, als sie das erfahren hatte. Aber Marie hatte mit ihr Telefoniert und sie zu uns eingeladen, damit sie sehen konnte dass es mir dort gut ging. Mit Daniel hatte ich so gut wie kein Wort gesprochen. Was meinen Eltern natürlich aufgefallen war. Was mich wirklich überrascht hatte, war das Steve sich richtig gut mit Hanna verstand. Er tat zwar so, als würde sie ihn tierisch nerven, aber Marie und mir entging nicht wie er sie anschaute. Marie wollte dass Hanna öfters vorbei kommt. Sie war froh, dass endlich mal wieder Leben ins Haus kam.
Steve Arbeitete immer noch im Cafe, was ich früher nie wusste. Er hatte schon während der Schulzeit dort ausgeholfen und war jetzt die Vertretung des Chefs. Manchmal ging ich für ihn Arbeiten und half ihm, wenn er nicht konnte oder in der Szene unterwegs war.
Das war eigentlich seit Monaten mein Tagesablauf. Irgendwann am Nachmittag auf zu stehen, zu essen und Erledigungen mit Marie zu machen und Abends ab und zu im Cafe zu Arbeiten, in dem mich Lilli öfters Besuchen kam.
WAS FÜR EIN LEBEN!
Ein weiterer Monat später:
Vor Zwei Wochen war Silvester gewesen und morgen würde mein Neunzehnter Geburtstag sein.
In den letzten Wochen war so einiges passiert und ich dachte an die letzten Monate zurück und daran, als ich Milly gesehen hatte. Ich hatte Steve immer noch nichts davon erzählt, ob wohl ich schon oft davor war.
Ja, das Treffen mit Milly.....
So....
Keine Sorge das ist nur ein zwischen Kapitel und das nächste kommt ganz schnell.
Im nächsten Kap werden wir wieder zum ersten Monat zurück gehen, an den Tag an dem Mia Milly wieder sieht.
Seid gespannt.
Man liest sich in mehreren Stunden wieder :-)
Kapitel 7
Das treffen mit Ihr.
Fast einen Monat war es her, seid Gabriel weg war. Ich hatte einen Anruf von Sam bekommen. Erst wollte ich nicht ran gehen. Aber tat es dann doch. Er redete erst um den heißen Brei herum, bis ich ihn darauf ansprach was er wollte.
Er wollte das ich zu Gabriel und seiner alten Wohnung ging. Da er sein altes Zeugnis für seine neue Schule brauchte. Er sagte mir das in seinem alten Zimmer noch zwei Ordner stehen müssten, in dem diese Sachen drin sein müssten. Er wollte das ich sie ihm schickte. Also blieb mir nichts anderes übrig als zur Wohnung zu gehen.
Ich schaute auf die Uhr es war kurz vor fünf Uhr abends. Steve war noch nicht wieder zu Hause und Marie war auch unterwegs. Ich zog mich an und ging auf die Straße und schaute mich um. Das letzte Mal das ich draußen gewesen war kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ja, das letzte Mal das ich draußen gewesen war, war als Steve mich mit zu sich nachhause genommen hatte. Ich ließ mir Zeit um zur Wohnung zu kommen. Wieso hatte ich mich nur von Sam dazu überreden lassen!
Ich stand vor der Wohnungstür mit dem Schlüssel in der Hand, der immer noch an dem selben platz versteckt war wie früher. Steckte den Schlüssel ins Schloss und wartete noch kurz, keine Ahnung warum ich das machte. Als ich die Tür geöffnet hatte hörte ich zu meiner Verwunderung leise den Fernseher laufen. Ich stoppte sofort mit schnell schlagendem Herzen. Es war jemand in der Wohnung. Ich schloss extra laut die Türe hinter mir zu und hörte dann jemanden der leise aufschluchzte. Verwirrt ging ich zum Wohnzimmer und schaute hinein. Ich traute meinen eigenen Augen nicht. Da saß Milly eingehüllt in einer Decke auf dem Sofa, neben ihr ein offener Koffer und der ganze Tisch voller Taschentücher. Sie fuhr erschrocken hoch, als sie mich sah und stand vom Sofa aus. Ich schaute sie an. Sie sah fertig und verheult aus. Ihre Wimperntusche war in ihrem ganzen Gesicht verteilt und ihre Augen dick und rot unterlaufen. Ihre Haare sahen so aus als wären sie seit Tagen nicht mehr gewaschen worden. Wir starrten uns gegenseitig an.
„ M...Mia.“ Stotterte sie und unterdrückte wieder einen Schluchzer. Ich versuchte mich zu beruhigen, mich nicht aufzuregen sie hier zu sehen. Was machte sie hier, in Gabriel Wohnung.
„ Milly.“ Versuchte ich so kühl zu klingen wie ich konnte.
„ W...w..weiß Gabriel das du hier bist?“ Stotterte sie. Ich schüttelte den Kopf.
„ Weiß er das DU hier bist.“ Zu meiner Verwunderung schüttelte sie ebenfalls den Kopf. Ich hatte sie eigentlich nur so gefragt, weil ich es scheiße von ihr fand das sie mich so etwas fragte. Aber wieso war sie hier und Gabriel wusste es nicht. Hatte er nicht gesagt das sie heiraten wollte. War sie nicht schon seit Wochen verheiratet? Ach was interessierte mich das denn! Ich schüttelte wieder den Kopf.
„ Sam hat mich gebeten was für ihn zu holen.“ Milly nickte.
„ Okay“, flüsterte sie fast und ich drehte mich um und ging in sein Zimmer. Ich fand sofort den richtigen Ordner und holte die beiden Blätter raus. Zu meiner Verwunderung musste ich sehen das Sam richtig gut in der Schule gewesen war. Ich war zwar mit ihm in einer Klasse gewesen, aber ich wusste das er immer gerade so gute Noten schrieb das er durch kam. Er war auch der einzige von der Familie gewesen der regelmäßig zur Schule ging. Aber, dass er auf diesem Zeugnis so gute Noten hatte, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich musste lächeln und zuckte dann zusammen, als ich hörte, dass etwas zerbrach, es hörte sich an wie Glas. Was machte sie denn? Ich schüttelte genervt den Kopf und stellte den Ordner wieder zurück und nahm die beiden Blätter und ging wieder aus dem Zimmer. Ich wollte einfach nur schnell hier raus. Gerade als ich am Wohnzimmer vorbei kam sah ich aus den Augenwinkeln wie Milly auf dem Boden saß und Scherben aufsammelt und dabei leise weinte. Das konnte ich mir nicht mit ansehen und blieb stehen. Gab mir einen Ruck und ging zu ihr ins Wohnzimmer und legte die Papiere auf den Tisch und hockte mich zu ihr. Sie zitterte während sie die Scherben aufsammelte. Ich hielt ihre Hand fest und sie schaute mich mit einem Tränen reichen Gesicht an.
„ Geh ins Badezimmer und wasch dir dein Gesicht. Ich mach das hier.“ Sagte ich bestimmend. Sie brauchte kurz und nickte dann, rannte fast aus dem Wohnzimmer. Man, ich sollte einfach gehen, Was interessierte mich es, dass es Milly schlecht ging. Mir ging es auch nicht besser. Aber irgendwas sagte mir das ich nicht gehen sollte. Ich sammelte die Scherben auf, die vermutlich von einem Glas stammten und ging in die Küche und schmiss sie in den Mülleimer. Ging wieder zurück ins Wohnzimmer und schaute mich um. Kurz darauf kam Milly wieder. Sie hatte ihre Haare in einen Zopf gebunden und ihr Gesicht war jetzt wieder sauber und ungeschminkt. Sie schlürfte an mir vorbei und setzte sich wieder aufs Sofa und schaute mich an. Ich wollte mich gerade zum gehen umdrehen, als sie mich ansprach.
„ Geh nicht, bitte. Es tut mir leid was wir dir angetan haben. Aber bitte geh nicht.“ Völlig perplex drehte ich mich wieder zu ihr und schaute sie an.
„ Können... können wir nicht reden?“ Fragte sie mich jetzt. Ich schaute sie mit großen Augen an. Sie wollte mit mir reden? Das war doch nicht ihr ernst!
„ Bitte Mia, ich weiß das es dir schlecht geht, aber ich stecke auch mit drinnen, wegen Gabriel.“ Ich war verwirrt, was meinte sie denn damit?
„ Ich hab das bestimmt nicht getan weil ich Spaß daran hatte. Klar! Ich habe auch so einiges zu verlieren.“ Ich sah das sie wieder anfing zu weinen. Ich seufzte und zog meine Jack aus. Setzte mich mit einem großen Abstand zu ihr aufs Sofa.
„ Danke.“ Milly lächelte mich leicht an und stand auf.
„ Was trinken? Ich brauch jetzt unbedingt was.“ Ich nickte und sie verschwand aus dem Raum. War das wirklich so eine gute Idee, hier zu bleiben? Aber vielleicht konnte sie mir sagen was genau passiert war. Ob wohl ich nicht genau wusste ob ich das hören wollte. Ich konnte nicht mehr weiter darüber nach denken, da Milly wieder kam. Ich zog meine Augenbraue nach oben, als ich sah das sie mit einer Wodka Flasche zu mir kam.
„ Guck nicht so, glaub mir das kannst du gut gebrauchen.“ Da war sie wieder die alte Milly! Ich sagte nichts weiter. Schaute ihr dabei zu wie sie uns jeder einen Schluck ins Glas kippte und mir eines davon reichte. Und ihres selber schnell runter kippe und mich dann ansah. Ich überlegte kurz. Ach was solls! Ich kippte meins ebenfalls schnell hinunter und musste husten und verzog mein Gesicht. Das war gar nicht mein Fall. Milly verzog keine Miene.
„ Es ist einfach alles scheiße!“ Schrie sie fast schon. Ich zuckte leicht zusammen.
„ Hast du was von ihm gehört?“ Fragte sie mich dann leise, sodass ich den Kopf schüttelte und sie seufzen hörte.
„ Ich auch nicht, er hat mir gesagt das er sich erst wieder bei mir meldet wenn er raus ist.“ Ich sagte dazu nichts. Ich wollte gar nicht über ihn reden, es tat einfach noch zu weh. Sie musste meinen Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn sie beugte sich vor und reichte mir ein neues Glas mit etwas Wodka drinnen. Ich schaute sie an, als sie ihres Trank.
„ Trink schon!“ Sagte sie nur, als sie ihres abstellte und ich tat es.
„ Was ist mit dir. Ich dachte du wolltest heiraten.“ Versuchte ich auf ein anderes Thema zu kommen. Sie nickte und schluchzte kurz wieder auf, sodass ich diejenige war die ihr und mir was neues zu trinken reichte. Sie sprach erst als wir beide wieder getrunken hatten.
„ Ich habe geheiratet.“ Sagte sie dann und zeigt mir ihren rot lackierten Finger mit dem Goldenen schmalen Ring.
„ Herzlichen Glückwunsch.“ Einen säuerlichen Unterton konnte ich nicht vermeiden. Sie schien das aber nicht wirklich bemerkt zu haben.
„ Und wieso bist du dann hier, in Gabriels Wohnung. Müsstest du nicht auf Wolke sieben schweben und nicht von der Seite deines Mannes weichen.“ Ich hörte sie wieder aufschluchzen. Hatten die beide schon ihren ersten Ehe Streit, nach nur ein paar Tagen oder Wochen. Keine Ahnung wann sie geheiratete hatte. Es war mir auch egal.
„ Er musste noch mal wegen seiner Arbeit weg, aber er kommt morgen wieder und dann fliegen wir in die Flitterwochen.“ Ich schaute sie einfach nur an, weil ich nicht wusste was ich darauf sagen sollte.
„ Es tut mir leid was ich zu dir gesagt habe, im Club. Ich meine mit deiner Tochter.“ Als ich das hörte verkrampfte ich mich sofort. Ich wollte gerade etwas darauf sagen, aber sie sprach schnell weiter.
„ Ich... ich habe das nicht so gemeint und... ich habe das nur gesagt.... weil ich sauer war, sauer auf mich selber und verzweifelt.“ Irritiert schaute ich sie an.
„ Mia... ich bin Schwanger.“ Oh Man...
„ Es könnte von Gabriel sein, ich bin mir nicht sicher.“ Ach Du Scheiße!!! Ich starrte sie fassungslos an.
Sie war Schwanger... und vielleicht von... Gabriel. Ich glaubte ohnmächtig zu werden. Ich schloss einen Moment meine Augen und atmete tief durch. Sonst hätte ich mich nicht zurückhalten können und hätte einfach nur laut geschrien.
„ Sag was“, bat sie mich. Ich konnte nicht. Ich schüttelte meinen Kopf immer und immer wieder.
„ Was soll ich dazu sagen... was soll ich dazu sagen... was?... Weiß er es?“ Sie schüttelte sofort energisch den Kopf.
„ Nein, nein. Er darf es nicht wissen. Bitte Mia, du darfst es ihm nicht sagen. Das würde alles kaputt machen. Leon würde ausflippen.“ Sie fing wieder an zu heulen. Sehr witzig! ich sollte es ihm nicht sagen. Selten so gelacht, wie sollte ich das bitte machen, selbst wenn ich es gewollt hätte. Er würde sowie so nicht dran gehen, wenn ich ihn anrufen würde. Das hatte ich schon versucht. Außerdem, wer war denn Leon.
„ Wer ist Leon?“ Fragte ich blöder weiße, da es eigentlich auf der Hand lag.
„ Leon ist mein Mann.“ Ich nickte, natürlich.
„ Und... weiß er es?“ Sie nickte leicht und wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht.
„ Und wieso weißt du nicht wer der Vater ist?“ Fragte ich nach. Sie seufzte.
„ Naja... bevor Gabriel und ich nach Dänemark gefahren sind. War ich ja noch mal kurz zuhause wegen meinen Sachen und da habe ich mich ein paar Stunden mit Leon getroffen und da hatten wir eben Sex. Und den Rest kennst du ja.“ Ich schaute sie eingehend an.
„ Aber... habt ihr denn nicht verhütet?“ Von wegen Gabriel benutzte bei jeder immer ein Kondom. Egal wie betrunken er war. Dieser miese Lügner!
„ Ich nehme die Pille. Keine Ahnung warum sie nicht gewirkt hat. Vielleicht habe ich sie die Wochen davon zu Unregelmäßig eingenommen. Ich war Dauer besoffen und breit. Und ich weiß nicht ob Gabriel und ich irgendwas zum Schutz genommen haben … daran kann ich mich nicht mehr erinnern.“ Na super! Wir schwiegen kurz.
„ Ich habe ihm gesagt das ich Schwanger bin, ich meine Leon. Gestern Nachmittag, bevor er gefahren ist. Er... denkt natürlich das es von ihm ist. Er war zuerst etwas geschockt, weil es so schnell ging, aber dann hat er sich gefreut. Er meinte das wir ja sowieso schon öfters über Kinder gesprochen haben und auch geheiratet haben damit wir mal eine Familie haben werden und jetzt ist es ebenso.“ Oh man was sollte man dazu sagen außer:
„ Jetzt brauch ich noch was zu trinken.“ Milly nickte und schüttete unsere Gläser wieder voll und wir beide tranken es zusammen aus. Dann waren wir eine weile still. Anscheint wusste sie genau so wenig wie ich was sie sagen sollte.
Irgendwann unterbrach ich die Stille. Keine Ahnung warum ich ihr das erzählte.
„ Gabriel hat mich vor dem Standesamt sitzen gelassen.“ Milly schaute verwirrt zu mir rüber.
„ Wie meinst du das?“ Wollte sie wissen.
„ Nach dem er das letzte Mal bei dir war, nach der Annullierung... da wollten wir uns vor dem Standesamt treffen und er.... ist nicht gekommen. Er hat mir einen Brief überbringen lassen... einen Abschiedsbrief. Da drinnen stand auch das er nicht mehr wieder kommt.“ Milly schüttelte ihren Kopf.
„ Das glaube ich nicht... nein er kann das gar nicht... er konnte das nie. Er wollte beim letzten Mal auch immer wieder zurück, wegen dir. Ihm ging es wirklich schlecht. Er kann nicht ohne dich sein, auch wenn er es versucht. Ihn macht das Krank nur zu denken das du glücklich mit einem anderen sein könntest, dass dir jemand anderes das gibt, was er dir eigentlich geben will. Ich weiß nicht warum und was euch verbindet, aber wenn er nicht in deiner Nähe ist, dann ist er ein anderer Mensch und das meine ich nicht positiv. Dieses Mal war es nicht ganz so schlimm, weil er jedes Mal gesagt hat, wenn es ihm scheiße ging, dass er weiß das er wieder zurück kommt und du da bist. Deshalb ist er auch nach der Hochzeit so ausgeflippt, weil er dachte das er nicht mehr zurück kann, das du ihm das nicht verzeihen würdest. Deshalb hat er dir nichts gesagt, er wollte das wir erst alles wieder rückgängig machen, damit er zu dir zurück kann.“ Man.... sie hörte gar nicht mehr auf zu reden. Ich wollte dass alle nicht hören und das sagte ich ihr auch, sodass sie sofort verstummte.
Nach einer Zeit machte ich Milly etwas zu essen. Ich brauchte eine Zeit um überhaupt etwas essbares zu finden. Milly half mir dabei und wir fingen noch um vier Uhr morgens an zu essen. Ich blieb die ganze Nacht bei ihr und wir redeten, was sie jetzt tun sollte.
Erst gegen sieben Uhr morgens machte ich mich total müde und noch etwas angeschwippst auf den Weg nach Hause.
Alles war dunkel im Haus, als ich durch die Tür kam. Ich hörte nur das Wasser aus dem Badezimmer laufen. Leise schlich ich mich in Steves Zimmer. Mein erster Blick viel aufs Sofa was leer war. Im Zimmer war es hell genug um alles zu sehen. Ich ging zu meiner Tasche die ich hinterm Bettende stehen hatte und kramte mir nur eine neue Schlafhose heraus. Gerade als ich zum Bett ging öffnete sich die Zimmertür und ich drehte mich um. Steve sah mich überrascht an und schloss hinter sich die Tür und starrte mich dann wieder an ohne etwas zu sagen.
„ Hi.“ Was besseres viel mir nicht ein.
„ Wo warst du verdammt!“ Zischte Steve mich an und kam auf mich zu.
„ Weg.“ War meine einzige Antwort.
„ Ach, echt. Ist mir gar nicht aufgefallen, dass du seit gestern Abend verschwunden warst und ich dich nicht erreichen konnte. Marie auch nicht wusste wo du bist.“ Er sah mich sauer an. Etwas verwundert darüber setzte ich mich aufs Bett und schaute zu ihm hoch.
„ Ich war die ganze Nacht wach und hab darauf gewartet das du wieder kommst oder das ich was von dir höre. Ich dachte dir wäre was passiert.“ Zischte er mich wieder an. Ich schaute in seine Augen. Er hatte sich sorgen um mich gemacht?
„ Tut mir leid, ich hatte gar nicht vor so lange weg zu bleiben.“ Erklärte ich ihm.
„ Wo warst du?“ Fragte er wieder nach, aber jetzt ruhiger.
„ Sam... hat mich gebeten sein Zeugnis aus seiner alten Wohnung zu holen.“ Ich zeigte auf den Tisch, auf den ich die Papiere gelegt hatte.
„ Ich war in Gabriels und seiner alten Wohnung.“ Sollte ich ihm das mit Milly erzählen? Aber da sah ich ihn schon nicken. Anscheint brauchte ich ihm gar nicht erklären warum ich wegen einem Zeugnis die ganze Nacht weg gewesen war. Ich hörte ihn seufzen, als er noch näher zu mir kam und die Decke hoch hob.
„ Schlaf jetzt, du siehst müde aus.“ Ich nickte und legte mich hin, während er mich zu deckte und mir ziemlich nah kam, sodass wir beide uns anschauten.
„ Ich dachte du wärst abgehauen und wärst jetzt weg.“ Sagte Steve leise zu mir.
„ Nein, wenn ich weg wollte, dann hätte ich dir das gesagt. Ich will hier nicht weg. Ich mag es hier.“ Ein kleines lächeln kam über Steves Gesicht und ich musste auch lächeln.
„ Ich weck dich zum Mittagessen.“ Sagte er noch und verließ das Zimmer.
Kapitel 8
Ein schöner morgen
„ Ich weiß, dass du wach bist. Beweg deinen Arsch aus dem Bett.“ Hörte ich Steve sagen, der schon vor ein paar Minuten wieder ins Zimmer kam. Ich hatte mich extra nicht bewegt und die Augen geschlossen gehalten. Ich wollte noch nicht aufstehen.
„ Komm schon Süße, Marie wartet in der Küche auf dich.“ Ich seufzte laut und öffnete meine Augen und er grinste mich an. Er stand mit freiem Oberkörper vor seinem Kleiderschrank und suchte sich ein Shirt heraus. Ich beobachtete ihn dabei. Es war, glaube ich, dass erste Mal, dass ich ihn so eingehend an schaute. Unwillkürlich verglich ich in mit Gabriel. Steve sah nicht schlecht aus, eigentlich sogar ziemlich gut nur... anders als Gabriel. Steve war ein wenig breiter gebaut, wie Gabriel. Er ging auch zwei Mal die Woche ins Fitnessstudio oder in die Box Halle, wo er früher immer gemeinsam mit Gabriel hin gegangen war. Er hatte eine Tätowierung am Oberarm, irgendwelche verschnörkelungen. Er war der einzige von der “Familie“ der ein auffälliges Äußeres hatte. Daniel hatte auch eine kleine Tätowierung. Es sah aus wie ein geschwungenes schräges S. dass er auf seiner Hüfte trug. Was es bedeutete wusste ich nicht. Steve war auch der einzige von ihnen der Piercings trug. Sein rechtes Ohr war damit voll und er hatte eins in der Nase, in den Nasenlöchern. Er hatte mir vor ein paar Monaten erzählt das es Septum hieß, als seine Schwester in damit aufgezogen hatte, dass er mit einem noch größeren Ring aussehen würde wie eine Kuh. Er hatte auch mal ein Augenbrauen Piercing gehabt, aber hat es schon vor zwei oder drei Jahren wieder raus gemacht. Seine Haare waren kurz Rasiert. Schon seit ich ihn kannte. Keine Ahnung was er eigentlich für eine Haar Farbe hatte, aber nach seinen Augenbrauen und seiner Augenfarbe zu urteilen, die beide Braun waren. Nahm ich an das sie auch Braun waren. Die einzige Gemeinsamkeit mit Gabriel. Er war ein Stück kleiner als Gabriel, aber hatte Riesen Füße. So kam es mir zu mindestens vor.
„ Soll ich noch warten, mit dem Anziehen? Dann kannst du mir ja gleich erzählen, ob dir gefällt was du siehst.“ Oh ich hatte ihn so angestarrt das er es bemerkt hatte. Ich verdrehte nur die Augen und richtete mich auf.
„ Du kannst dich anziehen.“ Sagte ich zu ihm.
Marie rief nach mir und ich stand langsam auf. Verließ das Zimmer und rief, dass ich sofort kommen würde, aber zuerst verschwand ich ihm Badezimmer.
Heute war mein Geburtstag und ich hatte ehrlich gesagt keine große Lust etwas zu machen. An meinen letzten Geburtstagen hatte ich auch nichts Besonderes gemacht. Da war ich immer bei meiner Mutter gewesen. Aber dieses Mal war ich bei Steve, der darauf bestand etwas mit mir zu machen. Ich hatte ihm gesagt, dass ich keine Lust hatte feiern zu gehen, also schlug er vor ins Cafe zu gehen und ab zu hängen. Tobi hatte ihn angerufen um ihm zu sagen, dass er dieses Wochenende hier in der Stadt sei und Lilli von meinem Geburtstag erzählt hatte. Also würde er auch mit ins Cafe kommen. Was mich freute.
Zwischen mir und Steve wurde es von Mal zu mal komischer seid.... Silvester.
Ich wollte Silvester nichts machen und Marie hatte eine Verabredung gehabt. Lilli besuchte Tobi und Sam. Sie hatte mich gefragt ob ich mit kommen wollte, aber ich sagte nein. Da ich gedacht hatte, dass Sam zu meinem Bruder und Nena Fliegen würde, wie Daniel es an Weihnachten erzählt hatte. Um kurz vor zwölf kam Steve aber wieder nach Hause. Er war verwundert das ich da war und das alleine. Ich hatte ihm vorher gesagt, dass ich vielleicht zu meinem Vater gehen würde. Hatte mich aber kurzfristig um entschieden. So konnte ich das erste Mal seit Monaten alleine sein. Ohne das Marie im Haus war. Als ich Steve erzählte, dass seine Schwester von einem Mann abgeholt worden war, flippte er fast aus. Ich brauchte eine Zeit um ihn wieder zu beruhigen. Ich hatte mir eine Flasche Wein aufgemacht und teilte mir den Rest mit Steve. Der sich schnell um zog weil er später noch zu einem Mädchen wollte. Wo mit bestimmt keiner von uns beiden gerechnet hatte war, dass wir zusammen um zwölf raus gingen und uns das Feuerwerk anschauten. Steve legte seinen Arm um mich und ich schmiegte mich an ihn. Wir schauten einfach still dem Lichtermeer über uns zu.
„ Frohes neues.“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm und schaute ihm in die Augen, als ich das leise sagte. Er lächelte mich lieb an.
„ Auf ein besseres nächstes Jahr.“ Er strich mir dabei leicht über meine Wange, sodass ich nickte. Meine Augen vielen auf seine Lippen, die mir sehr nahe waren. Ohne nach zu denken beugte ich mich vor und legte meine Lippen sanft auf seine. Er küsste mich sofort leicht zurück. Dann zog ich meinen Kopf wieder ein Stück nach hinten und wir schauten uns wieder an. Ich wollte mich gerade bei ihm entschuldigen, als er mich wieder zu sich ran zog und mich küsste. Es hatte sich nicht falsch oder komisch angefühlt, wie ich erwartet hatte. Es fühlte sich gut an. Vertraut und ich fühlte mich geborgen. Wir unterbrachen den Kuss, als sein Handy anfing zu klingeln. Wir schauten uns noch kurz an.
„ Sorry.“ Entschuldigte er sich. Ich schüttelte den Kopf.
„ Geh ruhig ran.“ Er nickte und zog sein Handy aus der Hosentasche. Während er mit dem Mädchen Telefonierte zu dem er gleich wollte, schaute ich wieder in den Himmel, an dem die letzten Feuerwerke noch zu bewundern waren.
Das blieb nicht das letzte Mal das wir uns geküsst hatten. Es kamen zwar ein paar Situationen, wo wir fast davor waren, aber es kam nur noch einmal zu einem längeren intensiveren Kuss. Der war vor drei Tagen gewesen. Marie, Steve und ich saßen gemütlich zusammen und hatten etwas getrunken. Es war ein lustiger Abend gewesen. Irgendwann nach zwölf Uhr hatte Marie sich verabschiedet um schlafen zu gehen. Steve und ich blieben noch im Wohnzimmer. Kurz nach dem Marie im Badezimmer verschwand. Legte Steve seine Hand auf meinen Arm und zog mich zu sich.
„ Darf ich etwas ausprobieren?“ Ich nickte nur und dann hatte er mich wieder geküsst. Wir Küssten uns so lange, bis wir hörten wie Marie laut ihren Rollstuhl zusammen klappte, anscheint war sie jetzt in ihrem Schlafzimmer. Steve schaute über mich hinweg zur Wohnzimmertür. Mittlerweile lag ich schon unter ihm auf dem Sofa. Er schaute wieder zu mir. Und legte sich neben mich, sodass ich mich auf die Seite legte und wir uns anschauten. Er legte seinen Arm um mich.
„ War das okay?“ Er starrte mir dabei regelrecht in die Augen. Ich nickte lächelnd.
„ Ja, sonst hätte ich nicht mit gemacht.“ Steve lächelte auch und ich kuschelte mich näher an ihn. So schliefen wir gemeinsam auf dem Sofa ein.
Seit dem schliefen wir auch nicht mehr getrennt. Ich wollte nicht, dass er länger auf seinem kleinen Sofa schlafen musste. Aber seit dem sahen wir uns nur mal kurz und wenn er nach Hause kam lag ich immer schon im Bett, war gerade am einschlafen oder wurde kurz wach, weil er rein kam. Er lies mich immer schlafen. Strich mir über den Arm oder meine Haar nach hinten und drehte sich um und schlief immer schnell ein. Meistens roch er nach Alkohol, Zigaretten und Frauen Parfüm.
Ich musste echt aufhören immer in diese Tagträume zu geraten. Ich machte mich schnell frisch und ging in die Küche, wo Marie und Steve schon auf mich warteten.
Marie grinste übers ganze Gesicht, während sie die Arme breit nach mir aus streckte. Ich kam lachend auf sie zu und bückte mich zu ihr runter und lies mich von ihr umarmen. Als ich mich wieder aufrecht hingestellt hatte zeigte sie auf den Küchentisch.
„ Setz dich, setz dich.“ Man war die aufgedreht, aber das fand ich echt süß. Ich setzte mich hin und sah wie sie Steve an stupste. Der dann seine Arme hinterm Rücken hervor holte. In seiner Hand hielt er einen Karton. Ich sah sofort, dass es die Größe eines Schuhkartons hatte.
„ Happy Birthday süße.“ Er reichte mir den Karton.
„ Das ist von uns beiden.“ Erklärte er mir.
„ Aber Marie hat es ausgesucht.“ Ich lächelte ihn an.
„ Mach schon auf.“ Drängte Marie mich. Ich nickte grinsend und öffnete den Karton und ich sollte recht behalten. In ihm befanden sich Schuhe. Nicht irgendwelche Schuhe! Ich schaute hoch zu Marie, die mich übers ganze Gesicht anlächelte und ihre Hand auf ihr Herz drückte. Ich hob einen der Schuhe aus dem Karton. Es waren schwarze Stiefeletten. Mit einem 15 cm hohen Absatz, der mit weißen Steinchen versehrt war, auch vorne am unteren Rand der Schuhe waren sie mit weißen Steinen versehen. Ich hatte sie zusammen mit Marie in der Stadt gesehen. Als wir einkaufen waren. Ich hatte mich sofort in sie verliebt. Ich liebte Schuhe. Ich gab nur wenig Geld für mein Äußeres aus. Damit meine ich neue Klamotten, Kosmetik, Haarzeug, Schmuck oder Taschen. Mir war es nicht so wichtig, dem neusten Trend hinterher zu rennen und außerdem konnte ich mir das auch nicht leisten. Nur für Schuhe gab ich mein letztes Geld aus. Aber diese Schuhe waren viel zu teuer gewesen, deshalb konnte ich sie auf keinen Fall kaufen. Ich stand Freude strahlend auf und zog mir den Schuhe, den ich aus dem Karton genommen hatte an. Er passte Perfekt.
„ Ich hab ihn in Größe 38 gekauft. Ich hoffe er passt. Ich habe einfach bei deinen anderen Schuhen nach der Größe geschaut.“ Ich ging auf sie zu und nahm sie wieder in den Arm.
„ Sie sind Perfekt.“ Marie lachte und ich ließ sie wieder los und drehte mich zu Steve, der das alles kopfschüttelnd beobachtete.
„ Danke.“ Ich legte meine Arme um ihn und er zeigte mit seinem Finger auf seinen Mund. Ehe er seine Arme um mich schlang und mich dabei hoch hob. Natürlich würde ich ihm jetzt keinen Kuss auf den Mund geben, schon gar nicht vor Marie, die uns schon grinsend anschaute. Ich Küsste ihn demonstrativ auf die Wange und zwinkerte ihm zu, als er mich wieder auf den Boden ließ. Er nahm es aber mit Humor, denn er grinste mich an. Als Marie sich schon zu ihrem Platz am Tisch rollte, schaute Steve auf die Küchen Uhr und dann beugte er sich zu mir nah an mein Ohr.
„ Ich hab nur nichts gesagt, weil ich weiß, dass ich noch in den nächsten zwei Stunden einen bekomme.“ Ich schaute ihn verwirrt an, aber er zwinkerte mir nur zu.
„ Lasst uns Frühstücken. Ich verhungere schon langsam.“ Ich zog meinen neuen schönen Schuh aus und legte ihn zurück zu dem anderen in den Karton und stellte ihn auf die Küchenanrichte und wir fingen an zu Essen.
Über eine Stunde später standen wir zusammen auf und Steve half Marie den Tisch ab zu räumen, damit ich mich anziehen konnte. Als ich fertig im Zimmer saß und meine Haare gerade in einen Zopf zusammen band kam Steve ins Zimmer und schnappte sich sein Portmonai.
„ Ich muss gleich ins Cafe. Ich komme heute Abend wieder und wir gehen zusammen wieder hin.“ Ich nickte und dann klingelte es an der Tür.
„ Gehst du?“ Steve zog gerade seine Schuhe an und ich stand auf und ging zur Tür, als Marie gerade in den Flur kam.
„ Ich mach auf.“ Marie nickte lächelnd und ich öffnete die Tür....
Soooohoo...
Wer das wohl sein mag, an der Tür. Vielleicht jemand für Mia?
NEIN, es ist nicht Gabriel! Der ist weg. Sorry.
Bis dann und lasst gerne ein nettes Kommentar da. Auch wegen dem netten Steve. :-)
Lg eure Lasch.
Kapitel 9
Birthday Time
„ Heeyyyy.“ Ich riss meine Augen auf.
„ Happy Birthday!“ Rief Roxy lachend und ich stürmte auf sie zu.
„ Roxyyy.“ Was machte sie denn hier? Sie war doch in Spanien. Wir umarmten uns stürmisch.
„ Ich hab gehört wir feiern heute?“ Ich musste lachen, als sie das sagte und mich los lies. Sie drehte sich zu Steve, der jetzt auch im Flur stand.
„ Hey Steve“, grüßte sie ihn und ging zu ihm um ihn zu umarmen.
„ Hey Süße. Alles klar?“ Roxy nickte und sie ließen sich wieder los. Dann drehte sie sich zu Marie.
„ Hi, ich bin Roxy. Mias Beste Freundin.“ Die beiden gaben sich die Hand.
„ Hi Roxy. Ich bin Steves große Schwester Marie, freut mich das du gekommen bist.“ Sie schien sich wirklich zu freuen. Denn eigentlich hatten wir nie Besuch hier.
„ Zeig Roxy doch das Zimmer. Ich muss langsam los.“ Sagte Steve und ich zog Roxy mit in Steves Zimmer.
„ Wieso hast du nicht gesagt, dass du kommst? Ich hätte dich vom Flughafen abholen können und wo her weißt du wo Steve wohnt?“ Fragte ich sie verwirrt. Während sie sich aufs Sofa fallen ließ und lächelte.
„ Ich bin diese Nacht schon angekommen. Steve hat mich vom Flughafen abgeholt und mich zu meinen Eltern gefahren.“ Ich schaute sie verwirrt an. Jetzt erst bemerkte ich, dass sie kein Gepäck dabei hatte.
„ Steve wusste dass du kommst?“ Roxy nickte.
„ Klar, ich hatte letzte Woche mit ihm Telefoniert, weil ich wissen wollte wie es dir geht und da sind wir auf deinen Geburtstag zu sprechen gekommen und ich hab ihm erzählt das ich dieses Wochenende frei habe und gerne hier hin kommen würde, aber keine Kohle für ein Ticket habe. Ich wollte auch meine Eltern besuchen. Also hat er mir ein Ticket besorgt. Ist sein Geschenk an dich. Hat er gesagt und hier bin ich! Bis morgen Nachmittag bleibe ich. Lilli und Tobi kommen auch.“ Ich nickte, konnte es immer noch nicht glauben, dass sie hier war und das.... das Steve es möglich gemacht hatte. Da fiel mir der Spruch vorm Frühstück ein. Weil ich ihn nicht geküsst hatte. Da hörte ich ihn auch schon.
„ Ciao ihr drei Weiber, bis heute Abend.“ Dann hörte ich auch schon die Haustür. Ich schaute zu Roxy, die wieder aufstand.
„ Ich hol mir mal was zu trinken.“ Ich nickte.
„ Ich komm gleich nach.“ Sie nickte ebenfalls und wir gingen zusammen auf den Flur.
„ Marie? Kann ich was trinken?“ Rief Roxy. Ich hatte ihre direkte und fröhliche Art vermisst.
„ Klar, ich komme“, rief Marie und ich öffnete die Haustür und lief raus, ohne sie hinter mir zu schließen. Steve saß schon im Auto und startete gerade den Motor. Ich klopfte ans Fahrerfenster. Er drehte sich zu mir und lies das Fenster runter. Ich beugte mich zu ihm ins Auto.
„ Die zwei Stunden sind fast rum.“ Sagte ich nur, sodass er lächelnd nickte.
„ Ich wusste, dass ich das beste Geburtstags Geschenk haben werde.“ Er lachte.
„ Danke, dass du sie her geholt hast.“ Er nickte.
„ Ich dachte das tut dir mal ganz gut wieder jemanden zum reden zu haben. Außerdem weiß ich das du sie vermisst hast.“ Ich nickte lächelnd.
„ Ich freu mich schon auf heute Abend.“ Erzählte ich ihm und beugte mich weiter zu ihm. Er kam mir näher und legte seine Hand in meinen Nacken.
„ Ich muss los Süße.“ Ich lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss, dieses Mal auf den Mund.
Nach dem Steve gefahren war ging ich wieder ins Haus.
Roxy stand mit einem Glas in der Hand im Flur und schaute mich an.
„ Wir müssen reden.“ Sie ging in Steves Zimmer, sodass ich ihr folgte und sie auf den Platz neben sich auf dem Sofa klopfte.
„ Setzt dich.“ Ich schaute sie verwirrt an, aber setzte mich zu ihr und sie schaute mich weiter komisch an.
„ Jetzt freue ich mich auf heute Abend. Ich bin so froh, dass du da.-“ Roxy unterbrach mich.
„ Halt die klappte. Ich rede jetzt! Was war das gerade? Ich hab euch vom Küchenfenster aus gesehen.“ Oh, Roxy schien irgendwie darüber nicht so erfreut zu sein.
„ Ähm... ich kann’s dir erklären?“ Konnte ich das denn, ich wusste ja selbst nicht genau was das zwischen uns war.
„ Bist du mit Steve zusammen?“ Wollte sie wissen. Ich zuckte mit den Schultern
„ Steve war die ganze Zeit für mich da, er ist so lieb zu mir.“ Roxy schüttelte ungläubig den Kopf, als ich ihr versuchte zu erklären was war.
„ Also habt ihr was mit einander am Laufen?“ Sie hob eine ihrer Augenbrauen, als wäre das etwas total Absurdes.
„ Keine Ahnung, wir haben uns schon ein paar Mal geküsst, aber mehr noch nicht. Durch ihn fühle ich mich wieder glücklich.“ Versuchte ich ihr weiter zu erklären.
„ Bist du in ihn verliebt?“ Gute Frage. War ich in ihn verliebt? Ich hatte noch nicht darüber nachgedacht.
„ Mia, vielleicht verwechselst du einfach Freundschaft mit Liebe. Immerhin wart ihr vorher nicht so gut befreundet und jetzt wohnst du bei ihm, da ist es doch klar das ihr euch näher kommt, aber vielleicht ist es eher Bruder liebe oder so.“ Sie versuchte wirklich gerade alles schlecht zu reden, aber warum? Ich fand es gut so wie es war.
„ Du kennst doch Steve, er hat keine festen Freundinnen. Er will nur seinen Spaß, denkst du es ist bei dir anders?“ Man jetzt reichte es aber.
„ Ich hab ja nicht gesagt, dass ich in ihn verliebt bin, du kannst aufhören so zu reden. Ich will einfach auch nur mal wieder glücklich sein und mich gut fühlen und das kann ich mit ihm.“ Roxy nickte resignierend als ich das sagte.
„ Okay, du hättest es auch verdient. Aber wieso weißt du nicht ob du verliebt bist? das musst du doch merken. Wenn du ihn küsst oder wenn ihr einfach nur zusammen seid, wie fühlst du dich dann?“ Fragte sie mich.
„ Ich mag es mit ihm zusammen zu sein. Mit ihm Zeit zu verbringen, dann vergesse ich alles andere... und wenn wir uns küssen... ich weiß nicht, es fühlt sich schön an, aber... nicht so intensive wie bei.... also ich meine... es ist anders, als...“ Ich konnte es nicht aussprechen.
„ Als bei Gabriel.“ Beendete sie meinen Satz und ich nickte.
„ Aber, das ist ja... normal... das es anders ist oder?... und er versteht sich wirklich gut mit Hanna. Er mag sie sehr gerne, wenn ich die beiden zusammen sehe, dann geht mir das Herz auf.“ Ich lächelte Roxy an.
„ Aber er ist nicht ihr Vater, und wird es auch nie sein.“ Als sie das sagte schmerze mein Herz sofort. Natürlich wusste ich, dass er nicht ihr Vater war. Gabriel war ihr Vater und würde es auch immer bleiben und das war auch gut so und Hanna sah das genauso. Auch wenn sie in letzter Zeit nicht mehr so oft von ihm sprach, eigentlich seid ich bei Steve war. Sie wusste nicht, dass ich ihn noch mal wieder gesehen hatte und er jetzt für immer weg war. Aber sie schien es zu merken. Da sie mich nur noch einmal gefragt hatte ob ich was von ihm gehört hatte und ob ich wüsste wann er wieder kommen würde.
„ Alles in Ordnung, Mia?“ Ich schaute zu Roxy und nickte leicht.
„ Ja, ja ich war nur in Gedanken.“ Roxy musterte mich ohne darauf etwas zu sagen.
Den Rest des Tages erzählte sie mir von Spanien und ihrer Gastfamilie. Danach aßen wir zusammen mit Marie und machten uns fertig für den Abend.
Der Abend verging nicht besonders ereignisreich. Tobi war da, aber hatte nur Augen für Lilli. Ich freute mich die beiden so zusammen zu sehen, es war echt schade, dass sie nicht mehr zusammen waren. Steve arbeitete die ersten zwei Stunden noch und danach über nahm ein neuer Aushilfskellern die Schicht, bis es zehn Uhr wurde und das Cafe schloss. Wir blieben natürlich noch da. Tranken und tanzten alle zusammen. Es war ein lustiger Abend und ich merkte jetzt erst wie sehr ich das vermisst hatte. Schade war nur, dass Sam nicht dabei war, ihn hätte ich gerne gesehen, natürlich auch Nena. Um kurz vor zwölf schrieb mir Daniel, dass erste Mal nach Silvester eine sms. Ich überflog sie und steckte mein Handy wieder weg, aber musste die ganze Zeit an ihn denken. Es war nicht so dass es komisch war, dass er nicht da war, denn ich hatte meine letzten Geburtstage auch ohne ihn gefeiert. Aber ich vermisste ihn sehr, mir fehlte es einfach mit ihm zu reden. Ihn zuhören wie er sich über irgendetwas aufregte. Einfach seine Stimme. Also nahm ich mein Handy wieder zur Hand und schrieb ihm zurück. Ich bedankte mich und schrieb ihm, dass ich ihn gerne morgen anrufen würde, weil er mir fehlte. Es dauerte nicht mal eine Minute als er mir geantwortet hatte und ich wusste, dass er sich freute. Um halb drei gingen wir alle zusammen aus dem Cafe und verabschiedeten uns voneinander. Roxy, Lilli und ich wollten uns morgen zum Frühstück treffen, bevor Roxy wieder zurück flog.
Auf dem Weg nach Hause schlenderten Steve und ich schweigsam neben einander her. Ich schaute ein paar Mal zu ihm rüber, beim dritten Mal schaute er zurück.
„ Alles klar?“ Wollte er wissen, ich lächelte.
„ Hat dir deine Kleine Party gefallen?“ Fragte er nach und ich nickte.
„ Ja es war schön, aber Daniel, Sam und Nena haben gefehlt.“ Steve schaute wieder zu mir.
„ Du hast Daniel also zurück geschrieben?“ Ich blieb stehen. Wo her wusste er das?
„ Daniel hat mich kurz bevor ihr gekommen seid angerufen und wollte wissen was du heute machst und ob ich nicht etwas mit dir unternehmen könnte. Da hab ich ihm erzählt, dass wir im Cafe feiern. Da hatte er mir gesagt, dass er dir schreiben will, auch wenn er weiß, dass du nicht antwortest. Dann hab ich dich mit deinem Handy gesehen, also.“ Ich lächelte ihn an.
„ Ja ich hab ihm zurück geschrieben. Ich rufe ihn morgen an.“ Steve legte seinen Arm um mich.
„ Du musst aufhören, ihm mit die Schuld zu geben. Gabriel hat das entschieden und das weißt du. Daniel wusste ja noch nicht mal was von euch. Also kann er nichts dafür.“ Ich seufzte.
„ Ich weiß.“ Natürlich wusste ich, dass er keine Schuld hatte. Aber er war derjenige der die Drogen geklaut hatte. Deshalb war ich trotzdem sauer. An irgendjemanden musste ich ja meine Wut auslassen. Mir tat es ja auch leid, aber ich traute mich nicht mich bei ihm zu entschuldigen, aber ich wusste, dass es sein musste. Ich brauchte ihn wieder als meinen großen Bruder.
Steve fing an zu lachen und ich schaute verwirrt zu ihm.
„ Tobi dachte wir wären zusammen, du und ich, weil Lilli ihm erzählt hat das du bei mir wohnst und wir immer im doppelpack sind.“ Er lachte wieder. Als würde er das absurd finden. Ich blieb stehen, also musste er auch stehen bleiben.
„ Fändest du es schlimm?“ Fragte ich deswegen und er schaute mich verwirrt an.
„ Was?“ Ich verdrehte die Augen. Musste ich es jetzt aus sprechen?
„ Na, wenn wir wirklich zusammen wären.“ Sofort hörte Steve auf zu lächeln.
„ Ich weiß nicht. Willst du das wir zusammen sind?“ Wollte ich, dass wir zusammen sind? Ich zuckte mit den Schultern.
„ Keine Ahnung.“ Steve lächelte wieder.
„ Weißt du, ich hab´s nicht so mit festen Beziehungen, denken ich. Also ich hatte bis her noch keine feste Freundin. Ich weiß nicht ob ich dafür gemacht bin oder ob mir das gefällt.“ Ich musste lachen. Er sah ziemlich nervös aus.
„ Ich denke auch nicht, dass du der Typ dafür bist, aber ich bin es. Ich hatte noch nie eine lockere… wie sagt man… Affäre? Aber wir benehmen uns schon als wären wir ein Paar. Deshalb denken die anderen es auch.“ Steve nickte und schaute nach vorne. Ich wollte weiter gehen, aber er hielt mich fest.
„ Gibst du mir einen Kuss?“ Fragte er mich auf einmal. Ich war etwas perplex nickte aber und er kam mir näher und wartete bis ich meine Lippen auf seine legte. Wir küssten uns nur ganz leicht und kurz, denn er drückt mich leicht von sich und schaute mich an.
„ Wie wäre es mit einem versuch?“ Ich schaute ihn verwirrt an, was meinte er denn damit.
„ Einen Versuch?“ Steve lächelte und legte seinen Arm wieder um mich.
„ Lass uns das mit dem Pärchen zeug versuchen, aber auf unsere weiße. Lassen wir es langsam angehen. Machen wir weiter wie bisher und sehen was draus wird. Irgendwann merken wir selber ob wir ein richtiges Paar sind oder nicht.“ Ich grinste ihn an. Er hatte wirklich überhaupt keine Ahnung von so was, wie einer Beziehung.
„ Hört sich gut an.“ Ich küsste ihn auf die Wange und schmiegte mich an ihn. Das hörte sich wirklich sehr gut an. So war ich nicht unter Druck, ob ich wirklich mehr als gute Freundschaft für ihn empfand und ob ich mich nach Gabriel noch mal auf eine Beziehung einlassen konnte, von der ich früher oder später sowieso endtäuscht werden würde und Steve würde sich nicht direkt an die Leine gehalten fühlen und hatte immer noch ausreichend frei Raum. Das war ihm das wichtigste, das er tun und lassen konnte was er wollte, das war mir schon früh aufgefallen.
Also warum nicht alles auf uns zukommen lassen. Mal etwas Neues und anderes auszuprobieren.
** Hmmm… da versuchen die beiden wohl ein Paar zu werden ob das gut geht? Und ob das nicht jemand zu verhindern versucht?***
Kapitel 10
Hallo Vergangenheit
Marie setzte sich zu mir an den Küchentisch, an dem ich gerade gefrühstückt hatte.
„ Und was hast du heute vor? Steve und du geht ihr weg?“ Ich schaute Marie mit schmalen Augen an.
„ Wieso?“ Irgendwas stimmte doch nicht.
„ Nur so. denkst du Steve ist so um... neun Uhr hier?“ Ah jetzt wusste ich warum sie fragte, sie wollte nicht das Steve heute Abend hier sein würde.
„ Wieso?“ Fragte ich wieder nach und grinste sie an.
„ Ich hab eine Verabredung. Und du weißt ja wie Steve reagiert, wenn ich mich mit jemanden treffen möchte.“ Ja das wusste ich zu gut, als Marie an Silvester erzählt hatte das sie sich mit einem Mann treffen wollte, ist Steve fast durch gedreht und wollte alles über ihn wissen und wo sie sich kennengelernt haben. Er wollte, dass Marie ihm seinen vollen Namen sagte. Keine Ahnung was er damit gemacht hat. Aber als er ein paar Stunden später wieder kam, war er einverstanden gewesen. Da er ein Arzt war und er ihn schon ein Mal gesehen hatte und dann meinte er noch das er ihn überprüft hätte, was auch immer er damit gemeint hatte. Er musste sie hier abholen und dieses Mal würde es bestimmt genauso ablaufen.
„ Mit wem triffst du dich denn?“ Fragte ich sie und sie fingen an übers ganze Gesicht zu strahlen.
„ Mit Rene. Wir haben uns an Silvester so gut verstanden und seit dem ein paar Mal Telefoniert und gestern, als ich einen Termin bei meinem Arzt hatte, war er auch da und hat mich nach einer Verabredung gefragt, und ich hab ja gesagt.“ Ich fand es gut, dass sie sich treffen wollten. Ich wusste dass Marie gerne weg ging und gerne von Leuten umgeben war. Dadurch dass sie im Rollstuhl saß hatten ihre Eltern sie früher wie ein rohes Ei behandelt und sie nie alleine irgendwo hin gelassen. Deshalb war sie auch mit Steve ausgezogen. Er hatte kein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, besonders nicht zu seinem Vater. Steve war nicht damit einverstanden, dass sie seiner Schwester alles verboten, was sie wollte. Sie wollten noch nicht mal, dass sie Arbeiten geht, obwohl sie gerne Kindergärtnerin werden wollte. Sie liebte kleine Kinder. Dadurch das Steve nicht oft da war hatte sie mehr Freiheiten, aber wenn sie wirklich mal Hilfe brauchte, wie zum Beispiel, zum Einkaufen oder wenn sie mal zu einem wichtigen Arzt Termin musste der etwas weiter weg war. Dann war Steve für sie da um ihr zu helfen. Das einzige wo Steve genauso wie ihre Eltern reagiere war, wenn Marie jemanden kennen lernte.
Wir hörten wie die Haustür zu geschlagen würde und Marie legte schnell ihren Finger auf ihren Mund. Anscheint hatte sie Angst das ich Steve etwas verraten würde. Kurz darauf kam ein übermüdeter Steve in die Küche.
„ Hey“, murmelte er und legte seine Hand auf Maries Schulter die zu ihm hochschaute und ihn leicht anlächelte, dann kam er zu mir rüber.
„ Hey Süße.“ Er beugte sich zu mir runter und gab mir einen kurzen Kuss.
„ Na“, grüßte ich ihn zurück und musste schmunzeln. Er musste im Cafe bei der Inventur helfen und schon heute Morgen um sechs Uhr da sein und natürlich kam er erst um vier vom feiern zurück. Selber schuld!
Mein Geburtstag war jetzt zwei Wochen her und in einem Monat fingen die frühlings Ferien an. Warum ich das erwähnte? weil Hanna heute zu Besuch kommen würde und das für zwei Tage. Also hatten wir morgen den ganzen Tag für uns, bevor sie übermorgen Nachmittag wieder zurück zur Schule musste. Ich freute mich so sie wieder zu sehen. Wir wollten darüber reden, was wir in den Ferien machen wollten. Ich kam auf die Idee mit ihr und Steve weg zu fahren, mal Urlaub zu machen. Davon wollte ich ihr erzählen.
„ Mia?“ Steve riss mich aus meinen Gedanken. Nicht nur das er mich Mia genannt hatte, was er eigentlich nie machte, nein er schaute mich zögernd und irgendwie komisch an.
„ Ja?“ Fragte ich vorsichtig zurück. Nahm meine Tasse in die Hand und sah noch wie Steve einen kurzen Blick zu Marie rüber warf. Die sich davon aber nicht beirren ließ und ihre Arme vor der Brust verschränkte. Ich musste schmunzeln und trank einen Schluck meines Kakaos. Steve sah wieder zu mir.
„ Ich muss dir was erzählen.“ Ich schaute ihn wieder an, damit er weiter sprach, aber er brauchte noch kurz.
„ Ich hab… eine alte Bekannte, wenn man es so nennen kann, getroffen. Sie hat sich vorhin einen Kaffe geholt und wir haben uns unterhalten. Sie kommt nicht von hier.“ Ich schaute ihn herausfordernd an, was wollte er mir damit sagen?
„ Sie ist deine Ex - Freundin?“ Versuchte ich das Gespräch weiter voran zu treiben, aber er schüttelte seinen Kopf. Marie, gegen über von mir fing an zu kichern, sodass ich zu ihr schaute.
„ Steve hatte noch nie eine Freundin, vor dir.“ Sie kicherte weiter. Steve räusperte sich. Ich schaute wieder zu ihm. Er lehnte sich an der Küchenanrichte ab, mit ernster Miene.
„ Sie heißt Luisa und ich kenne sie von Gabriel. Sie ist auch in der Szene. Die beiden kennen sich schon seit Ewigkeiten, soweit ich weiß. Ich glaube Daniel kennt sie auch.“ Sehr interessant, wieso erzählte er mir das? Ich schaute ihn fragend an.
„ Sie sind seit zwei Tagen hier und bleiben noch was, sie meinte sie ist hier, weil sie aussteigen will und… Gabriel will ihr dabei helfen.“ Ich schaute Steve Stirnrunzelnd an.
„ Gabriel will ihr helfen? Wie will er das denn machen wenn er…“ Jetzt dämmerte es mir was Steve mir versuchte zu sagen.
„ Du willst mir sagen, dass er hier ist?“ Steve nickte. Das konnte ich nicht glauben, dass konnte nicht sein.
„ Nein, nein er wollte nicht wieder hier her kommen“, zischte ich leicht und musste mich zusammen reißen um nicht laut zu werden.
„ Doch, er ist mit ihr hier und… wir sind mit ihnen verabredet heute Abend im Loco.“ Ich starrte Steve mit offenem Mund an. Verabredet Wir mit …Ihnen. Auf keinen Fall!
„ Du hast dich mit ihnen verabredet.“ Versuchte ich ruhig fest zu stellen.
„ Ich wusste nicht, dass sie mit Gabriel hier ist. Sie hat mich gefragt was ich heute Abend mache und ob wir zusammen feiern gehen. Ich hab gesagt, dass ich dich mit nehme und dann meinte sie auf einmal, dass sie mit Gabriel hier ist und ihn auch mitbringt. Erst da wusste ich das er wieder da ist.“ Ich wusste nicht was ich jetzt sagen sollte und trank noch einen großen Schluck. Marie schaute mich die ganze Zeit an, ohne etwas zu sagen.
„ Ich kann ihr absagen oder alleine hin gehen.“ Steve fing an zu gähnen.
„ Ich kann nicht. Hanna kommt heute… und du solltest schlafen gehen.“ Steve nickte und rieb sich über die Augen.
„ Kommst du mit?“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Ich geh Duschen und mach dich später wieder wach.“ Steve nicke und schlurfte aus der Küche. Ich schaute ihm nach und musste erst mal verarbeiten was Steve gerade erzählt hatte.
Gabriel war wieder da. Das konnte doch nicht sein ernst sein. Er wollte nicht mehr wieder kommen. Ich wusste nicht ob ich sauer darüber war, dass er mal wieder sein Versprechen gebrochen hatte oder ob ich mich darüber freuen sollte ihn wieder zu sehen. Marie ließ mir etwas Zeit und sprach mich nicht an, sie knabberte an ihrem Brötchen herum und starrte durch die Küche.
„Was soll ich jetzt machen?“ Keine Ahnung warum ich sie das fragte. Sie schien genauso überrascht deswegen zu sein, denn sie zuckte zusammen, als ich sie ansprach.
„ Ähm… ich weiß nicht. Entweder du gehst hin und schaust wie es wird oder du sagst das du nicht mit kommst.“ Ja, das waren meine zwei Möglichkeiten.
„ Ich kann nicht, selbst wenn ich wollte. Hanna kommt doch und ich kann sie nicht über Nacht alleine lassen.“ Marie lächelt mich an. Ich wusste was jetzt kommen würde.
„ Ich kann doch auf sie aufpassen. Das mach ich gerne.“ Ich schüttelte lächelnd den Kopf.
„ Du bist doch selber verabredet.“ Sie nickte und schaute mich entschuldigend an.
Nach meiner ausgiebigen und sehr langen Dusche ging ich ins Zimmer. Steve lag noch im Bett, aber er bewegte sich, also war er wach. Ich ging aufs Bett zu und er drehte sich herum und sah mich an. Ich legte mich zu ihm ins Bett und wir schauten uns gegenseitig einfach nur an.
Wenn ich Gabriel wieder sehen würde, dann würde er alles wieder kaputt machen. Ich kannte ihn, auch beim letzten Mal, als ich versucht hatte glücklich zu sein kam er wieder und hatte mich dazu gebracht wegen ihm alles weg zu schmeißen. Okay, damals war es auch richtig so gewesen, aber diesmal nicht. Ich wollte Steve nicht verlieren. Ich strich ihm über seinen Arm und er lächelte mich an.
„ Du kommst nicht mit heute Abend, nicht wahr?“ Ich schaute ihm in die Augen. Er lächelte immer noch.
„ Ich kann nicht, Hanna kommt und…“ Sollte ich ihm wirklich erzählen was ich dachte?
„ Und?“ Ich seufzte. Natürlich wollte er jetzt wissen was war.
„ Ich weiß nicht was passiert wenn ich ihn wieder sehe. Ich will nicht das wegen ihm irgendwas kaputt geht, was mir wichtig ist.“ Ich merkte, dass Steve leicht nickte.
„ Aber vielleicht ist es besser, wenn du ihn siehst, vielleicht kannst du dann besser mit der Sache abschließen und er ist immer hin Hannas Vater. Lass es drauf ankommen was passiert.“ Ich schaute ihn Stirnrunzeln an. Ich sollte es drauf ankommen lassen? Was war das denn für ein Spruch.
„ Ich muss dir glaube ich noch was erzählen. Ich weiß nicht ob… keine Ahnung. Ich habe eigentlich gar nicht mehr daran gedacht aber eben ist es mir wieder eingefallen.“ Ich machte eine Pause.
„ Was denn?“ Er schaute mich neugierig an.
„ Erinnerst du dich noch an die Nacht, als ich in Gabriels Wohnung war und erst am nächsten Morgen wieder gekommen bin?“ Steve überlegte kurz und nickte.
„ Ja als ich dachte du wärst weg.“ Ich lächelte ihn leicht an.
„ Ja, du hast mich nie gefragt warum ich die ganze Nacht dort war, ob wohl ich nur Sams Zeugnis geholt habe.“ Steve schaute mich erst verwirrt an, aber dann wollte er etwas sagen, aber ich kam ihm zu vor.
„ Milly war in seiner Wohnung. Ich hab sie dort getroffen und wir haben die ganze Nacht geredet.“ Steve sah erstaunt aus.
„ Ihr habt die ganze Nacht geredet, obwohl du sauer auf sie bist.“ Ich nickte. Ich war gespannt wie er jetzt auf das folgende reagieren würde.
„ Sie ist Schwanger, also ich glaube mittlerweile müsste sie das Kind schon bekommen haben.“ Steve schaute mich erstaunt an.
„ Und… ähm. Du freust dich jetzt für sie?“ Er verstand mich nicht.
„ Weiß ich nicht. Sie weiß nicht wer der Vater ist, dass hat sie zu mindestens behauptet.“ Steves Mund öffnete sich zwei Mal, bevor er etwas sagte.
„ Du denkst es ist von Gabriel?“ Ich nickte.
„ Sie hat mit beiden innerhalb einer Woche geschlafen und weiß nicht wer der Vater ist, ihr Mann oder Gabriel.“ Steve fing auf einmal an laut zu lachen.
„ Krass. Ich will nicht in Gabriels Haut stecken, jetzt hat er zwei Hosenscheißer.“ Ich schlug ihm gegen die Schulter damit er aufhörte zu lachen.
„ Das ist nicht witzig, außerdem weiß Gabriel nicht, dass er der Vater sein könnte. Wer weiß ob er überhaupt weiß, dass sie Schwanger war. Sie tut so als wäre es von ihrem Mann und sie will auch nicht das Gabriel etwas davon erfährt.“ Steve schüttelte den Kopf.
„ Wo liegt dann jetzt das Problem? Sie will nicht, dass Gabriel weiß, dass er vielleicht der Erzeuger ist und sie ist noch mit ihrem Mann zusammen und macht einen auf Happy Familie. Also ist doch alles bestens.“ Er verstand es einfach nicht. Seufzend ließ ich mich ins Kissen fallen.
„ Das Problem ist, dass ich es weiß, Steve.“ Ich sah, dass er den Kopf schüttelte.
„ Das geht dich nichts an das ist nicht deine Sache, wenn Milly nicht will das Gab es weiß, dann ist das so und ich denken das es auch besser so ist. Er hat schon genug Probleme und Stress. Ein Baby ist das letzte was er jetzt gebrauchen kann.“ Wahrscheinlich hatte er Recht. Außerdem ging es mich wirklich nichts an.
Der Tag verging so schnell. Steve und ich blieben noch eine Weile liegen und quatschten über irgendeinen Blödsinn. Ich merkte, dass Steve mich nur ablenken wollte. Danach kam Hanna und wir aßen alle zusammen und Hanna versuchte Steve so abzulenken, dass er fast gar nicht mit bekam das Marie sich für ein Date fertig machte, aber am Ende, als es klingelte ist er natürlich sauer geworden , bis Hanna es wieder schaffte ihn um den Finger zu wickeln, sodass er nicht böse war. Kurz nach Marie ging auch Steve und ich blieb mit Hanna alleine. Wir schauten uns ein paar Filme an und ich brachte sie ins Bett und lass ihre noch etwas vor, aber nach ein paar Seiten fing Hanna an über die Ferien zu reden und ich legte mich zu ihr und wir sprachen über ihre Schule und über die Ferien. Da erfuhr ich, dass sie ein Programm mit einer anderen Schule machen wollten. Sie schien richtig aufgeregt darüber zu sein und erzählte mir das bekannte Künstler zu ihnen an die Schule kommen würden und mit ihnen zusammen malen würden, für einen guten Zweck. Das hieß also für mich der Urlaub mit Hanna viel ins Wasser. Ich war enttäuscht, aber versuchte es zu verstecken, weil Hanna so aufgeregt davon erzählte. Irgendwann schlief sie mitten in einem Satz ein und ich schaute sie einfach nur eine Weile an. Umso länger ich sie mir anschaute, umso mehr viel mir auf, wie ähnlich sie Gabriel wirklich war. Die meisten sagten das sie mir total ähnlich wäre, aber das stimmte eigentlich nur beim aussehen, außer, dass sie Gabriels Augenfarbe hatte und fast so wie er grinste. Aber vom Charakter war sie Gabriel sehr gleich. Sie waren beide sehr impulsive und wenn sie von etwas begeistert waren zeigte sie es und sie konnten gut andere Leute mit ihrem Charm um den Finger wickeln und wie die beiden mich anschauten, man konnte in ihren Augen immer die liebe sehen. Das machte mich jedes Mal glücklich wenn ich Hanna sah.
Ich wurde am nächsten Morgen von einem leisen Gekicher wach und schaute mich noch verschlafen um. Da sah ich das Steve auf dem Sofa lag und noch schlief und Hanna vor ihm auf dem Boden hockte, mit einem Stift in der Hand und ihn die ganze Zeit damit an stupste, erst nur auf dem Arm, dann im Gesicht. Steve zuckte nicht einmal zusammen, öffnete nicht seine Augen. Hanna stupste ihn an der Nase an, sodass er sie rümpfte und Hanna wieder leise kicherte und ihre kleine Hand vor ihren Mund hielt. Diese Szene zauberte mir sofort ein Lächeln ins Gesicht und ich richtete mich auf. Hanna drehte sich zu mir und riss die Augen auf, als sie sah das ich sie anschaute, aber als sie merkte das ich lächelte grinste sie mich an und drehte sich wieder zu Steve und stupste ihn etwas fester in die Wange. Steve bewegte sich immer noch nicht. Jetzt fand ich das merkwürdig. Jeder andere würde jetzt davon wach werden. Ich hörte Hanna seufzen und aufstehen. Sie drehte sich zu mir und flüsterte leise.
„ Onkel Steve ist Tot, der steht nicht auf.“ Ich musste leise lachen und schaute an ihr vorbei und sah dann wie Steve seine Augen geöffnet hatte und zu ihr schielte. Dann schnell seine Augen wieder schloss. War ja klar, dass er wach war. Hanna drehte sich wieder zu ihm und stützte sich an der Armlehne vom Sofa ab und wollte auf ihn drauf springen, aber da riss Steve seine Augen auf und zog ihre Füße weg, sodass sie kreischend auf ihn viel.
„ Das hast du dir wohl so gedacht, du Kleine Nervensäge.“ Er nahm sie in den Arm und stand ruckartig mit ihr auf. Hanna lachte laut auf und er warf sie über seine Schulter.
„ Ich glaube du brauchst eine Abkühlung. Ab mit dir unter die Dusche.“ Ich schaute erschrocken zu Steve, der mir zu zwinkerte. Zu getraut hätte ich es ihm.
„ Nein, nein.“ Schrie Hanna lachend.
„ Was sagst du dazu Mama?“ Ich zuckte mit den Schultern, dass Hanna es sah.
„ Mach was du willst.“ Sagte ich lächelnd und Hanan schaute mich wieder mit ihren großen kuller Augen an, als könnte sie es nicht fassen, dass ich das gerade gesagt hatte.
„ Mama, du musst mir helfen. Biiiiitteeee.“ Steve ließ sie wieder runter.
„ Du hast Glück gehabt. Ich brauch jetzt erst mal einen Kaffe, oder ich geh erst mal unter die Dusche, aber glaub ja nicht das du davon kommst, Nervensäge.“ Hanna lachte und lief an ihm vorbei in den Flur. Ich stand auf und ging zu Steve der die Augen verdrehte.
„ Konntest du nicht ein weniger nervendes Kind bekommen. Das ist echt nicht zum aushalten.“ Ich wusste, dass er das nicht ernst meinte, er mochte Hanna. Das konnte ich auch schon daran sehen, dass er lächelte. Er küsste mich kurz auf den Mund.
„ Guten Morgen und jetzt geh ich duschen.“ Ich lächelte ihn an.
„ Wir haben schon nach zwölf, hab ich gerade zufällig gesehen. Ich bin auch erst kurz vor dir wach geworden.“ Steve schüttelte unfassbar seinen Kopf.
„ Wieso hat sie dann nicht dich wach gemacht.“ Ich zucke mit den Schultern.
„ Du lässt dich so schön ärgern, dass macht ihr Spaß.“ Steve ging aus dem Zimmer ohne noch etwas zu sagen und ich setzte mich zu Hanna und Marie ins Wohnzimmer.
Soo….
Er ist also wieder da.
ABER Mia wollte ihn wohl nicht sehen.
Vielleicht ist es ja auch besser so….
Kommentare?? was sagt ihr dazu?
Kapitel 11
Irgendwie der falsche Ort…
Gabriel
Wer hätte es gedacht… dass ich Sie in einem Supermarkt wieder sehen würde.
Mia.
Sie betrat gerade den Eingang mit dem Handy am Ohr und hinter ihr erschien Hanna, meine Hanna. Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Doch dann wurde mir bewusst, dass Mia mich schon so lange nicht mehr gesehen hatte und sie bestimmt nicht gut auf mich zu sprechen war.
Ich hatte mir unser erstes wiedersehen anders vorgestellt…
Gestern war sie auch nicht mit Steve mit in den Club gekommen.
„ Hey… was tust du da?“ Ich hatte nicht mal bemerk das ich mich fast schon hinter dem Regal versteckte. Luisa sah mich verwirrt an.
„ Alles klar?“ Ich schüttelte meinen Kopf und zog sie an ihrem Arm zu mir heran, hinter das Regal, durch das ich Mia jetzt beobachtete. Sie telefonierte immer noch und lachte dabei. Wie ich ihr Lachen vermisst hatte. Hanna war zu einem Regal mit Mal Sachen gelaufen und Mia folgte ihr.
„ Gabriel, was soll das? Bist du jetzt völlig übergeschnappt“, fauchte Luisa mich genervt an.
„ Sei leise“, fuhr ich sie an
„ Ich hab Mia gesehen.“ Luisa folgte meinem Finger, mit dem ich zu Mia deutete.
„ Hm, das ist sie also, die berühmte Mia.“ Natürlich konnte sie sich diesen blöden Kommentar nicht verkneifen.
„ Willst du nicht zu ihr gehen?“ Sie musterte mich schmunzelnd.
„ Und was dann, einfach Hallo sagen und abwarten wie sie reagiert?“ Zischte ich sie an und Luisa nickte und zog mich vom Regal weg, so dass ich mitten im Gang stand und mich jeder sehen konnte und dann gab sie mir einen kleinen schups und ich ging ganz langsam auf Mia zu, die jetzt mit dem Rücken zu mir stand.
Entweder sie würde mich anstarren und einfach weiter gehen und so tun als würde sie mich nicht kennen oder… sie würde völlig ausflippen und mich hier mitten im Laden an schreien. Mit beidem konnte ich nicht leben. E zwar komisch sie wieder zu sehen. Ich atmete einmal tief durch und blieb dann mit einem gewissen abstand hinter ihr stehen.
„ Mia?“ sprach ich sie vorsichtig an, bemerket aber wie sie sofort von meiner Stimme zusammen zuckte und starr stehen blieb.
„ Ich muss auflegen.“ Hörte ich sie nur noch sagen und sah wie sie ihr Handy vom Ohr nahm und sich wie in Zeitlupe zu mir umdrehte. Unsere Blicke trafen sich und ich konnte in ihren Augen nichts erkennen, es war so als würde sie durch mich hindurch schauen ohne irgendeine Gefühls Regung zu zeigen.
„ Hallo Mia.“ Versuchte ich es erneut und sie starrte mich weiter an. Sie sah verändert aus. Dünner und Blass, als hätte sie nicht gut geschlafen. Aber trotzdem sah sie noch toll aus. Ich merkte wie sich mein Puls beschleunigte als sie mich musterte und immer noch nichts sagte.
„ Mia, ich… wie geht’s dir. Ich weiß nicht was ich sagen soll.“ Wieso stellte ich mich so blöd an. Ich wollte eigentlich auf eine lockere Art versuchen mit ihr zu sprechen, so wie das letzte Mal, aber irgendwie schaffte ich es nicht, weil es mir selber bis unter die Haut ging sie zu sehen. Ich hörte sie kurz darauf leise seufzen.
„ Gabriel. Du siehst scheiße aus.“ Das war alle was sie sagte, aber ich war in diesem Moment so froh das sie überhaupt etwas sagte das ich lächeln musste.
„ Ich weiß.“ Antwortete ich ihr und dann merkte ich eine Hand auf meinem Rücken und schaute zur Seite, wo Luisa neben mich trat und mich an schaute und dann zu Mia.
„ Hi Mia. Ich bin Luisa. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Sie streckte Mia die Hand entgegen und Mia starrte sie nur weiter an, sodass Luisa ihre Hand wieder zurück nahm und Mia leicht anlächelte. Dann sah ich Hanna um die Ecke kommen, die kurz stehen blieb als sie mich sah und dann grinste, sodass ich sie anlächelte als ich ihre Funkelnden Augen sah. Mia folgte meinem Blick, schaute hinter sich, da kam Hanna schon auf mich zu gerannt. Sie sah so süß aus mit ihren zwei geflochtenen Zöpfchen, die auf und ab wippten als sie mir entgegengelaufen kam.
„ Papa, du bist da“, rief sie lachend, sodass sie mir auch ein Lachen raubte und ich mich vorbeugte als sie mir in die Arme lief. Ich hob sie lachend hoch und sie schlang ihre kleinen Arme um mich. Sie hatte ein süßes Jeans Kleid mit einer weißen Strumpfhose und stiefeln an und schmiegte ihr Gesicht an meine Brust. Mein Herz schien fast zu platzen vor Glück sie wieder zu sehen.
„ Hi meine Süße, wie geht´s dir?“ Sie hob ihren Kopf und grinste mich an.
„ Bleibst du jetzt hier, machen wir heute was zusammen. Nur wir beide ja?“ Löcherte sie mich. Ich lächelte sie an und strich ihr über die Wange. Was keiner wusste war, dass ich seit knapp zwei Monaten Kontakt mit Hanna hatte. Ich war zu ihrer Schule gefahren, weil ich einfach nach ihr schauen wollte oben es ihr gut ging, da hatte sie mich in der Pause vor meinem Auto gesehen und kam zu mir gelaufen, wir hatten die ganze Pause in meinem Auto gesessen und geredet und Hanna war die einzige die wusste das ich vorhatte wieder her zu kommen. Ich hatte ihr mein altes Handy gegeben, auf dem ich sie erreichen konnte und rief sie jeden dritten Tag an. Das war unser kleines Geheimnis. Von ihr wusste ich auch das Mia noch hier war und nicht bei ihrer Mutter. Aber das mit ihr und Steve hatte ich anders erfahren und das war auch der Grund warum ich hergekommen war. Ich wollte es mit meinen eigenen Augen sehen. Sie und Er.
„ Oma holt mich heute Abend wieder ab.“ Riss mich Hanna aus meinen Gedanken und ich schaute zu Mia die uns beide komisch anschaute.
„ Machen wir jetzt was zusammen?“ Fragte Hanna mich wieder, sodass Mia und ich uns anschauten.
„ Hast du etwas dagegen Mia? Wenn ich ein paar Stunden mit Hanna etwas unternehme. Ich bringe sie pünktlich wieder zurück.“ Ich sah es in ihrem Gesicht das sie sich nicht sicher war. Ich könnte es ihr auch nicht verübeln wenn sie es mir nicht erlauben würde mit Hanna alleine etwas zu unternehmen. Es war auch nicht gerade gut sie jetzt hier so zu fragen, weil ihr eigentlich nichts anderes übrig blieb als ja zu sagen, alleine wegen Hanna.
„ Du kannst mit kommen, wenn du nicht willst.-“ Mia unterbrach mich.
„ Nein.“ Sie Atmete hörbar aus.
„ Um fünf Uhr kommt meine Mutter und holt sie wieder ab. Bring sie um halb fünf wieder zurück. Pünktlich! Ich will nicht das du meiner Mutter über den weg läufst.“ Ich nickte. Sie hatte ihrer Mutter also alles erzählt, aber ich wusste, dass sie Hanna nichts gesagt hatte, denn sie hatte die ganze Zeit gedacht das ich wieder kommen würde und das Mia auf mich wartete. Ich ließ Hanna zurück auf den Boden und merkte, dass sie zu Luisa hochschaute. Die sich bückte und Hanna die Hand reichte.
„ Hallo Hanna, Ich bin Luisa eine Freundin von deinem Vater. Es freut mich dich kennen zu lernen. Dein Papa hat mir ganz viel von dir und deiner Mama erzählt. Du bist ja noch süßer, als ich gedacht habe und so hübsch.“ Luisa lächelte Hanna an, die ihre Hand nahm und sie auch anlächelte.
„ Hallo Freundin.“ Luisa musste lachen und Hanna schaute zu mir hoch und lächelte mich an. Dann drehte sie sich zu Mia herum und lief zu ihr, schlang ihre Arme um ihre Hüfte.
„ Ich bin ganz lieb versprochen.“ Mia lächelte sie an und strich ihr liebevoll über die Haare.
„ Das weiß ich doch Maus. Wir sehen uns später okay und…“ sie sprach kurz nicht mehr weiter.
„ Komm pünktlich um halb fünf wieder, ich verlass mich auf dich.“ Hanna nickte eifrig. Dann lies sie Mia los und lief wieder zu mir, packte meine Hand und zog daran.
„ Komm, komm.“ Ich grinste sie an und schaute noch einmal zu Mia. Jetzt konnte ich alles in ihrem Gesicht sehen. Sie war sich unsicher und hatte Angst und trotzdem ließ sie Hanna mit mir gehen.
„ Danke Mia, wirklich. Ich bringe sie pünktlich wieder nachhause.“ Mia sah mir tief und eindringlich in die Augen und nickte dann.
„ Zu Steve“, brachte sie noch raus und Hanna zog wieder an meinem Arm, sodass ich nur nickte und mich dann mit Luisa umdrehte und merkte wie Mia uns hinter her sah. Ich spürte ihren Blick regelrecht in meinem Rücken, wie er sich schmerzhaft hinein borrte.
Mia
Es war 16: 28 Uhr. Ich sah angespannt und nervös aus dem Fenster. Von Hanna und Gabriel war noch nichts zu sehen. Da wurde ich leicht an der Schulter berührt und drehte mich zur Seite.
„ Es ist noch nicht halb fünf, er wird sie schon nicht verschleppt haben.“ Steve schien sich über mich zu amüsieren.
„ Ich muss jetzt ins Cafe, kommst du alleine klar?“ Er grinste mich an.
„ Ja ich komm alleine klar.“ Steve nickte und drehte sich weg. Beim raus gehen aus der Küche rief er noch:
„ Du kannst ja später noch vorbei kommen, wenn Hanna weg ist. Nach meiner Schicht hab ich nicht mehr genug Zeit um wieder nach Hause zu kommen. Ich treffe mich mit Marie in der Stadt, bevor wir los fahren.“ Steve und Marie wollten ihre Eltern besuchen, sein Vater hatte Geburtstag und Marie hatte Steve gebeten mit ihr zu fahren. Ich würde über das Wochenende zu meinem Vater gehen, den ich in der letzten Zeit nicht gerade oft gesehen hatte und er, jedes Mal wenn er mich traf, sagte, dass ich ihn besuchen sollte. Also hatte ich ihn angerufen und ihm gesagt dass ich das Wochenende zu ihm kommen würde und er freute sich schon.
Gerade als ich hörte, wie Steve aus dem Haus ging sah ich ein Auto die Straße hochfahren. Ich war mir nicht sicher, dass es Gabriels war, denn es war ein Lexus, soweit ich das erkennen konnte. Ich ging vom Fenster weg in den Flur und Marie kam mir entgegen mit einem Rucksack.
„ Ich habe es endlich geschafft meine Sachen zu packen.“ Sie grinste mich an und dann klingelte es auch an der Tür. Marie und ich schauten uns an und ohne dass ich etwas tun konnte beschleunigte sich mein Herz und ich wurde nervös.
Marie schaute mich mit schiefgelegtem Kopf an und rollte an mir vorbei.
„ Das ist Hanna.“ Sagte ich dann schnell und folgte ihr zur Tür, die sie gerade öffnete.
Da hörte ich schon Hannas Stimme, die Gabriel als ihren Papa vorstellte.
„ Hi. “ Sagte Gabriel dann noch zu Marie. Die ihn wie ich nicht übersehen konnte richtig anstrahlte.
„ Sie sind also der berühmte Gabriel.“ Marie schaute mich aus den Augenwinkeln an und flüsterte:
„ Jetzt verstehe ich so einiges. Wow.“ Natürlich sagte sie es noch so laut das es selbst Gabriel hören konnte. Hanna kam zu mir und ich umarmte sie, als hätte ich sie seit Tagen nicht mehr gesehen.
„ Hey Maus, wie war es?“ Das war eigentlich überflüssig zu fragen, denn Hanna strahlte übers ganze Gesicht und schaute zu Gabriel.
„ Toll, wir hatten ganz viel spaß. Stimmts Papa?“ Gabriel nickte lächelnd zur Bestätigung. Ich schaute wieder zu Hanan herunter.
„ Du musst dich jetzt verabschieden Oma kommt gleich und du musst noch deine Sachen zusammen suchen.“ Hanna nickte nur ganz leicht und lies mich los und lief zu Gabriel der sich zu ihr herunter bückte und sie auf den Arm nahm und sie sich an ihn kuschelte. Marie schaute zu mir rüber und lächelte. Dann sah ich wie Hanna Gabriel etwas ins Ohr flüsterte und er nickte und ihr auch etwas sagte, was ich nicht hören konnte und dann sah ich wie die beiden sich grinsend die Hand gaben und sich dann noch mal drückten, bevor Gabriel Hanna wieder runter lies und sie auf mich und Marie zu kam.
„ Komm Schatz ich helfe dir deine Sachen zusammen zu packen, dann geht es schneller und du kannst mir dabei von deinem schönen Tag erzählen.“ Hanna nickte und Marie nahm sie an die Hand. Aber Hanna drehte sich noch mal zu Gabriel und winkt ihm zu. Als sie dann an mir vorbei waren schaute ich wieder zu Gabriel und zog hinter mir ein wenig die Türe zu.
„ Danke Mia dass ich Hanna sehen durfte. Das bedeutet mir viel. Ich weiß das du.-“ Ich unterbrach ihn.
„ Schon gut, das habe ich nur für Hanna getan.“ Gabriel nickte wissend.
„ Trotzdem Danke.“ Ich nickte und dann standen wir uns schweigend gegenüber, bis Gabriel wieder das Wort ergriff.
„ Ich bin noch übers Wochenende in der Stadt. Ich weiß das du sauer auf mich bist und das du mich nicht sehen willst, aber... ich würde gerne mit dir reden, in Ruhe.“ Ich zog meine Augenbraue nach oben.
„ Ich wüsste nicht was wir beide noch zu reden hätten.“ Sagte ich nicht ganz so nett.
„ Ich habe dir so einige zu erklären und zu sagen, das würde ich gerne tun. Du kannst es dir ja überlegen.“ Ich nickte nur und schloss die Tür.
Nach dem meine Mutter Hanna abgeholt hatte ging ich unter die Dusche und verabschiedete mich danach von Marie die noch in die Stadt wollte und sich komisch benahm und leise Telefonierte. Ich war mir sicher dass sie sich vorher noch mit diesem Arzt treffen wollte, aber ich sprach sie nicht darauf an. Als Marie weg war packte ich ein paar meiner Sachen fürs Wochenende ein, als mein Handy klingelte. Steve rief mich an.
„ Hey Süße.“ Grüße er mich wie immer.
„ Hey,“
„ Zieh dir was Schickes an und mach dich hübsch und komm in einer halben Stunde ins Café.“ Was war denn jetzt los?
„ Ich dachte du musst arbeiten.“ War alles was ich zu ihm sagte.
„ Ja noch eine halbe Stunde. Komm einfach vorbei.“ Ich war verwirrt.
„ Und dann?“ Wollte ich wissen. Steve seufzte.
„ Süße frag nicht so viel. Zieh dir was Geiles an und beweg dein Arsch hier hin okay?“ Ich musste schmunzeln.
„ Ich muss vorher noch zu meinem Vater.“ Teilte ich ihm mit.
„ Ja mach das und dann komm her. Ich muss auflegen bis später Süße.“
„ Okay bis später.“ E hatte schon aufgelegt. Ich ging in Steves Zimmer und öffnete seinen Schrank in dem er mir ein Stück frei geräumt hatte und ich dort ein paar Klamotten unterbringen konnte. Ich starrte einfach in den Schrank, aber ich hatte nichts was ich hätte anziehen können. Also entschied ich mich so in Jeans und T-Shirt zu meinem Vater zu fahren, der jetzt in Daniels und meiner Alten Wohnung wohnte und dort nach etwas passendem zu suchen.
Ich war nur kurz zu Hause gewesen, mein Vater war noch arbeiten und ich schrieb ihm einen Zettel das ich mit Steve unterwegs war und erst später kommen würde. Dann ging ich in mein Zimmer, wo auch ein paar Sachen von Nena untergestellt waren, weil mein Vater Nenas altes Zimmer jetzt als sein Schlafzimmer benutzte. Nach einer ganzen weile fand ich etwas was mir gefiel und ging ins Badezimmer um mich fertig zu machen. Ich zog ein weißes Kleid mit Schwarzen Mustern und Korallfarbenen Schuhe an. Meine Haare ließ ich zum Teil offen, nur meine Deckhaare steckte ich mit einer Haarspange nach hinten. Trug Wimperntusche und Farblosen Lipgloss auf und nahm eine schwarze umhänge Tasche, steckte Parfüm, Lipgloss, Geld und meinen Schlüssel ein und machte mich auf den Weg zum Cafe.
Am Cafe angekommen war ich verwundert dass die Vorhänge zugezogen waren und an der Tür das “geschlossen“ Schild hing. Zuerst klopfte ich an die Türscheibe und öffnete dann langsam die Tür, die nicht verschloss war und ging ins Cafe hinein.
„ Steve?“ Fragte ich leise nach, da es dunkel war, nur hinten in der Ecke brannte eine Lampe.
„ Komm rein“, rief er aus der Küche und kam darauf mit zwei Tellern in der Hand heraus. Erstaunt sah ich ihn an und er nickte zum Tisch auf dem schon Zwei Gläser Sekt standen und Wasser.
„ Setz dich.“ Er grinste mich an und stellte die Teller ab und ich kam langsam auf ihn zu.
„ Was ist denn hier los?“ Fragte ich verwundert.
„ Wir essen, bevor ich fahre.“ Erklärte er mir und kam auf mich zu.
„ Du siehst Hammer aus.“ Er betrachtete mich von oben nach unten. Dann streckte er mir seine Hand entgegen, die ich an nahm und er zog mich langsam zu sich.
„ Ich will noch ein paar Dinge mit dir klären und… besprechen.“ Teilte er mir mit und brachte mich zum Tisch. Als ich mich hingesetzt hatte setzet er sich auch und nahm sein Sekt Glas in die Hand und hielt es hoch, sodass ich es ihm gleich tat.
„ Auf uns. Und das leckere essen was noch übrig geblieben ist.“ Ich lächelte und stieß mit ihm an.
„ Und ich hatte schon Angst dass du es selber gekocht hast.“ Sagte ich lachend und dann tranken wir beide einen Schluck. Steves Glas war nach seinem Schluck fast leer und ich musste darüber schmunzeln. Dann fingen wir an zu essen und dabei schwiegen wir uns an bis es immer komischer wurde.
„ Steve, was ist los?“ Steve hielt in seiner Bewegung innen und legte seine Gabel weg.
„ Ich wollte dich um einen gefallen bitten.“ Fing er an.
„ Klar, worum geht es?“
„ Ich habe Gabriel gesagt das ich ihn mit zu einem Treffen begleite. Es ist nichts dolles, nur auf einer Party, aber ich wollte nicht das er alleine da auftaucht… aber jetzt kann ich ja nicht mehr mit ihm hin gehen und deshalb wollte ich dich bitten für mich hin zu gehen.“ Das hatte er doch gerade nicht wirklich gesagt, ich hatte mich doch gerade verhört! Ich starrte ihn nur an. Aber er sagte nichts also ließ ich meine Gabel auf den Tisch fallen und stand ruckartig auf.
„ Das ist doch nicht dein ernst, wie kannst du mich um so etwas bitten!“ Ich war total aufgebracht und nahm meine Tasche und wollte an ihm vorbei stürmen, als er mich am Arm fest hielt und auch aufstand.
„ Es ist nur eine Party und Hannes ist auch mit seiner Schlampe da. Du kannst dich die ganze Zeit mit ihr beschäftigen und sie von Hannes fernhalten. Ihr versteht euch doch oder nicht?“ Ich brauchte kurz bevor ich Antwortete.
„ Ja schon… aber… du willst von mir dass ich mit Gabriel dorthin gehe? Wieso geht er nicht mit dieser Luisa oder wie die heißt. Ich verstehe nicht wieso du gerade mich fragst. Du weißt was ich von der Szene halte und… von Gabriel brauchen wir erst gar nicht anfangen.“ Steve schüttelte den Kopf.
„ Deshalb habe ich dich ja auch nie mit zu einem Treffen genommen, es ist nur heute. Ich weiß das du schon mit Gabriel auf so Treffen warst du weißt wie es abläuft… und ich verstehe nicht wieso es für dich ein Problem ist mit Gabriel dorthin zu gehen… ihr müsst nur zusammen hinfahren und zurück das ist alles. Warum ist das für dich ein Problem, sag mir die Wahrheit.“ Ich musste schlucken. Was sollte ich jetzt sagen?
„ Das habe ich dir doch gerade gesagt. Ich will nichts mit der Szene zu tun haben“, zischte ich ihn an.
„ Und es liegt nicht an Gabriel, dass du Zeit mit ihm verbringen musst?“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Er ist mir egal.“ Als ich das sagte sah ich ein kleines Lächeln auf Steves Gesicht, was aber sofort wieder verschwand.
„ Das wollte ich hören.“ Ich seufzte.
„ Na schön ich geh dahin.“ Sagte ich zu ihm und er nickte zufrieden. Dann ließ er mich los und setzte sich wieder hin und schaute zu mir auf.
„ Ich möchte noch über etwas anderes mit dir sprechen.“ Sagte er auf einmal richtig ernst.
„ Du wolltest mit Hanna und mir weg fahren in den Ferien, jetzt kann Hanna nicht und du hast nicht gesagt ob du trotzdem weg fahren willst mit mir alleine. Und ich weiß nicht wo hin das mit uns führen soll… du bist mir gegenüber immer sehr verschlossen und das gefällt mir nicht, ich will nichts halbes, verstehst du. Ich weiß das die letzten Jahre für dich nicht… einfach waren, aber ich will, dass du mich als deine Liebe siehst und nicht IHN.“ Ich musste unter seinem Blick schlucken.
„ Du… willst du Schluss machen?“ Ich konnte das nicht glauben. Ich konnte mir nicht vorstellen ohne ihn zu sein. Steve hatte mir mein Herz wieder gegeben.
„ Steve ich werde nicht.-“ Er ließ mich nicht aussprechen sondern zog mich auf seinen Schoss. Jetzt war sein Gesicht nur Zentimeter von meinem entfernt und mein Atem ging immer schneller.
„ Steve…“ Ich wollte ihn nicht verlieren.
„ Ich will nicht Schluss machen, im Gegenteil. Du bist die erste Frau bei der ich so sein kann wie ich bin und ich mag es mit dir zusammen zu sein. Ich bin verliebt in dich.“ Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Er war verliebt in mich. Nicht das ich es nicht wusste, aber wir hatten bis her nie über unsere Gefühle für einander gesprochen.
„ Nein, ich liebe dich.“ Korrigierte er sich selber und strich mir sanft über meine Wange.
„ Und ich will wissen wie es bei dir ist und sei ehrlich. Wenn es nicht so ist dann ändert es nichts daran das wir zusammen bleiben. Ich gebe dir die Zeit.-“ Ich ließ ihn nicht mehr weiter reden und küsste ihn. Er liebte mich. Ich spürte sofort wie mich das glücklich machte und es fühlte sich mit ihm alles so richtig und unkompliziert an.
Als er unseren Kuss ausweiten wollte drückte ich ihn sanft von mir und schaute ihm in die Augen.
„ Ich liebe dich auch.“ Er starrte mich einfach nur an, als hätte er mich nicht verstanden.
„ Mit dir bin ich glücklich. Du kannst mir glauben. Ich bin ehrlich zu dir, du hast es verdient. Ich habe auch Gefühle für dich, es ist nur anders als bei... Gabriel. Ich kann nicht sagen wie ich das genau meine, aber meine Gefühle werden immer stärker für dich und ich kann dir sagen das sie schon stark genug sind dir zu sagen das ich dich auch liebe, sonst hätte ich es nicht gesagt.“ Steve lächelte mich an.
„ Das hört sich verdammt ehrlich an.“ Ich nickte und lächelte auch. Dann kam er mir wieder näher und legte ganz sanft seine Lippen auf meine und ich legte meine Arme um seinen Nacken um ihn noch näher an mich zu ziehen um ihm so auch zu zeigen wie ernst es mir war. Da klingelte Steves Handy in seiner Hosentasche und er löste sich von mir, sodass wir beide auf standen und ich erst jetzt merkte das ich meine Tasche noch in der Hand hielt. Ich legte sie zurück auf den Tisch und hörte wie Steve ins Handy sprach und sich bedankte und dann wieder auflegte.
„ Das Taxi ist unterwegs hier her.“ Ich nickte.
„ Was ist mit Marie?“ Steve steckte sein Handy wieder weg.
„ Ich sammle sie in der Stadt ein.“ Er lächelte mich wieder an und kam mir näher.
„ Mia, das war noch nicht alles was ich wollte.“ Es kam noch mehr?
„ Ich hatte gehofft das du so antwortest wie du es getan hast, denn ich habe dir das
Nur gesagt, weil ich dich etwas ganz anderes fragen wollte. Also eher möchte ich etwas.“ Jetzt machte er es aber spannend. Ich hoffte nur, dass es nichts schlimmes war.
„ Ich will das wir uns zusammen eine Wohnung suchen. Das wir zusammen ziehen.“ Was? Ich starrte ihn fassungslos an.
„ Was?“ Ich bekam nur ein krächzen heraus.
„ Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich meinte damit nicht jetzt sofort. Wir haben Zeit. Vielleicht in einem halben Jahr oder so, wir können noch mal in Ruhe darüber reden. Ich will nur wissen ob du dafür bist.“
***
Er ist also wieder da *-*
***
Kapitel 12
Vertrauen
Gabriel
Hanna und ich hatten Luisa Weg gebracht und fuhren dann in die Stadt zu einem Eiscafé und holten uns ein Eis und kamen dann auf die Idee in den Zoo zu fahren, der am Stadt Ende war. Genug Zeit hatten wir noch. Also fuhren wir hin und Hanna redete ununterbrochen und erzählte mir von ihrer Schule und ihren Freundinnen und das sie ihre Oma gefragt hatte ob sie einen Hasen bekommen könnte, da ihre beste Freundin auch einen hatte und der ganz toll war, aber Denise hatte ihr keinen erlaubt, da sie ja meistens in der Schule war und dort durften sie im Zimmer keine Tiere halten.
Als wir im Zoo waren ließen wir uns auf einer Bank vor dem Pinguin Gehege nieder und Hanna fing an auf ein Blatt Papier diese Pinguine zu malen. Ich war wirklich fasziniert wie gut sie das konnte, in ihrem Alter, aber ich glaubte das sie das von Mia hatte, denn ich konnte mich noch leicht daran erinnern das Mia auch früher öfters gezeichnet hatte als wir noch nicht so lange zusammen waren, aber dann hatte ich sie eigentlich nie wieder mit einem Stift in der Hand gesehen. Ich versuchte Hanna vorsichtig zu fragen was wirklich mit Mia und Steve war und ob Mia vorhatte bald wieder zu ihrer Mutter zu ziehen. Aber Hanna konnte mir das nicht wirklich beantworten. Was mich etwas beruhigte war, das sie Steve und seine Schwester, die ich bis dahin noch nicht gekannt hatte als Onkel und Tante bezeichnete. Das Mia mit ihr in den Ferien weg fahren wollte, sie aber in der Schule bleibt und glaubt das Mia darüber sehr traurig ist und erzählt dann wie es Mia die ganze Zeit ging. Ich fand den Tag mit Hanna toll und war Mia sehr dankbar dafür, dass sie mich mit Hanna alleine lies, ob wohl ich auch nichts dagegen gehabt hätte, wenn Mia mit gekommen wäre und ich auch wieder Zeit mit ihr verbringen hätte können. Aber das konnte ich ja jetzt.
Steve wollte mich zu einem Treffen begleiten, es war nichts Großes nur eine kleine privat Party in einem Haus von einem alten Bekannten und dort musste ich mich mit einem Boss treffen. Steve hatte mir schon erzählt dass Hannes auch dort sein würde und sagte, dass er mich begleiten würde, da ein paar neue Leute in der Stadt waren. Das war gestern gewesen und heute hatte er mich angerufen um mir zu sagen das er nicht konnte, da er mit seiner Schwester zu seinen Eltern musste und sagte mir das Mia mich als meine Partnerin begleiten würde. Ob wohl ich heute keine brauchte, ich war auch die anderen Mal immer ohne gegangen, seit die scheiße mit Milly war hatte ich sie nicht mehr gesehen nur einmal kurz danach mit ihr Telefoniert. Sie war jetzt Verheiratet und die Abmachung war das sie es nur noch bis zu ihrer Hochzeit machte und nach dem was passiert war wollten wir beide nicht mehr weiter machen. Aber das Steve mir sagte das Mia mit kommen würde konnte ich nicht glauben und hielt das erst für einen Scherz. Ich konnte mir nicht vorstellen das Mia mich zu einem treffen Begleiten wollte, geschweige denn mit mir irgendwo hin gehen wollte. Deshalb war ich sehr verwundert. Aber Steve hatte mir vor einer Stunde noch mal eine Sms geschrieben und mir mitgeteilt das er sich mit Mia treffen würde und in einer Stunde los musste und ich Mia am Cafe abholen sollte wo er arbeitete. Also war ich gerade auf dem weg dort hin.
Ich hatte Mia gerade am Cafe abgeholt und wollte uns ein Taxi rufen, aber sie war dagegen und diskutierte so lange mit mir, bis sie die Straße runter schaute und sah das ein Bus kam und einfach zur Bushaltestelle lief. Ich konnte nicht glauben dass sie mit dem Bus fahren wollte. Das letzte Mal das ich mit einem Bus gefahren war, war… vor Jahren gewesen. Ich konnte mich noch nicht mal genau daran erinnern wann es war. Aber jetzt blieb mir nichts übrig da Mia schon vor dem Bus stand und einsteigen wollte, also folgte ich ihr und bezahlte für uns und der Busfahrer schaute mich grimmig an, als ich ihm einen Fünfziger hinhielt, den er wechseln musste. Wir fuhren knappe zehn Minuten, natürlich schweigend. Als wir ausgestiegen waren mussten wir noch ein Stück laufen und weil Mia mich immer noch anschwieg erklärte ich ihr wie es ablaufen würde, als ich gerade angefangen hatte unterbrach Mia mich.
„ Ja ich weiß, klappe halten und das tun was du sagst.“ Zischte sie, sodass ich sie anschaute.
„ Nein, wir gehen nur zusammen rein und dann kannst du zu Lola gehen, während ich mit Hannes kurz verschwinde.“ Mia sah mich erstaunt an.
„ Ich soll gar nicht mit dir kommen?“ Ich schüttelte den Kopf und sie schaute mich verwirrt an.
„ Und wieso sollte ich dann mit kommen?“ fragte sie sauer und ich zuckte nur mit den Schultern. Steve wollte mich begleiten weil ein paar neue Leute da waren, warum er dann auf einmal meinte das Mia mich begleiten würde wusste ich auch nicht, es war nicht meine Idee gewesen und ich war ehrlich gesagt auch ziemlich erstaunt das Steve meinte das Mia mich begleiten würde, aber ich hatte nicht nach gefragt weshalb, denn ich fand es gut , also stellte ich keine Fragen. Ich hörte Mia neben mir laut seufzen aber sie sagte nichts, also ließ ich es auch.
Mia
Es war eigentlich ganz lustig hier. Gabriel war vielleicht gerade mal zehn Minuten mit Hannes weg und sprach danach noch mit einigen Leuten hier und dann Kamen die beiden wieder zu uns zurück und Lola hatte mir wohl angemerkt das ich nicht gerade scharf darauf war mit Gabriel meine Zeit auf der Party zu verbringen, also schlug sie mir vor mit mir etwas zu trinken zu holen. Ich hatte zwar schon einiges getrunken, weil ich am Anfang noch schlecht drauf war und ich nicht wusste wie ich mich gegen über Lola und Hannes benehmen sollten, da sie das mit Gabriel und mir alles wussten und mit bekommen hatten und ich dann auch noch mit ihm hier hergekommen war, aber Lola war so damit beschäftigt sich darüber zu freuen das ich hier war und von sich zu erzählen das es ganz lustig wurde. Gabriel hatte eigentlich vorgehabt direkt wieder zu gehen, aber ich sagte dass ich noch hier bleiben würde und er hatte mich nur verblüft angeschaut und meinte dann okay und sagte dass wir dann noch bleiben.
Nach dem Lola und ich uns etwas neues zu trinken geholt hatten sah Lola in der Ecke einen Kicker Tisch und zeigte auf ihn und wackelte mit ihren Augenbrauen und ich nickte lachend und wir spielten eine Runde, bis Gabriel und Hannes dazu kamen und Hannes auch spielen wollte. Erst protestierte Lola aber dann schlug Hannes vor, das wir zweier Teams bilden Lola und ich gegen ihn und Gabriel und die jenigen, die ein Tor rein lassen sollten einen kurzen Trinken und Gabriel orderte ein Tablett mit Shots an. Die ersten paar Male verloren Lola und ich immer, danach gewannen wir die letzten Male. Aber ich war mir ziemlich sicher das die Jungs uns absichtlich gewinnen ließen, weil Hannes auf einmal jeden Ball rein lies und so tat als hätte er nicht aufgepasst und Gabriel dabei jedes Mal nur schmunzelte. Danach wollte Lola noch eine Runde spielen und ich nahm das Tablett um zu dem Tisch auf der anderen Seite des Raumes zu gehen, wo ein Typ stand der jedem die Getränke gab. Er brauchte eine Weile, weil noch jemand vor mir war und dann musste er die ganzen kleinen Gläser von mir wieder auffüllen, sodass mich ein Typ der neben mir stand und anscheint auch auf sein Getränk wartete ansprach, er sagte das er mich noch nie hier gesehen hatte und ich erzählte ihm das ich das erste Mal hier war und er fragte mit wem ich hier war und ich antwortete ihm: mit Freunden.
Als der Typ hinter dem Tisch mir das Tablett zu schob wollte ich es nehmen und wieder zurückgehen, aber der Typ neben mir hielt mich zurück, in dem er seine Hand auf meinen Arm legte und weiter mit mir sprach. Ich versuchte ihn abzuwimmeln, in dem ich ihm sagte das ich zurück zu meinen Freunden musste, aber er sprach einfach weiter, sodass ich nach hinten schaute und Lola mich fragend an schaute und ich meine Augen verdrehte und mich dann wieder zurück drehte und noch mal versuchte ihn abzuwimmeln. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und drehte mich zur Seite. Gabriel stand direkt vor mir und nahm auf einmal mein Gesicht zwischen seine Hände und zog mich zu sich. Schneller als ich reagieren konnte drückte er seine Lippen auf meine. Ich stand geschockt da und bewegte mich nicht, bis er sich zurück zog und seine Hände schnell zu meinen wanderten und sie festhielten. Ohne dass ich ihn ansehen konnte beugte er sich zu meinem Ohr.
„ Schlag mich nicht, ich hab das nur getan damit er dich in Ruhe lässt.“ Ich merkte wie er meine Hände drückte und dann einen Schritt nach hinten ging. Ich starrte ihn an, so wie er mich, aber dabei redete er mit dem Typ.
„ Verzieh dich, bevor ich ausraste.“ Ich bekam nur neben bei mit wie er verschwand.
„ Du kannst mich los lassen.“ Sagte ich zu Gabriel, der mich kurz abschätzend anschaute.
„ Sicher?“ Ich nickte und er ließ meine Hände los. Ich drehte mich zur Seite und nahm das Tablett und Gabriel nahm es mir ab. Ich wusste nicht was ich sonst machen sollte. Scheiße. Ich wusste dass so etwas passieren würde. Aber er hatte es ja nur wegen dem Typ gemacht und es war auch kein liebevoller Kuss gewesen. Er hatte einfach nur seine Lippen hart auf meine gedrückt, mehr nicht.
„ Lass uns zurückgehen.“ Ich nickte und folge ihm und beobachte Lola und Hannes die Anscheint nichts von Gabriels Aktion mit bekommen hatten, weil sie mit sich selber beschäftigt waren. Ich konnte das immer noch nicht verstehen wie Lola so verrückt nach Hannes sein konnte, zugegeben er war nicht so schlimm wie ich beim ersten Mal gedacht hatte, als ich ihn mehr oder weniger kennen gelernt hatte, aber wie er immer mit Lola sprach und seine blöden Sprüche. Und nicht zu vergessen, dass er nicht gerade der gut aussehenste war. Ich war mir sicher das Lola mit etwas weniger Schminke und ohne dieses Nest was sie sich immer in die Haare Toupierte viel hübscher aussehen würde, aber wie sagt man so schön geschmäcker sind zum Glück verschieden. Wir spielten noch eine Runde Kicker zusammen, dieses Mal spielten Lola und Hannes und Gabriel und ich zusammen in Teams.
Später wurde es ziemlich leer auf der Party, weil die Getränke ausgingen und wir machten uns auch auf den Weg nach Draußen. Da schlug Hannes vor noch was zu machen. Wir steuerten auf zwei Roller zu, die zu meinem Erstaunen Lola und Hannes gehörten. Hannes wollte mit ihnen noch wo anders hin fahren, als Gabriel das hörte weigerte er sich sofort.
„ Ich Steig doch nicht auf so ein Ding.“ Er war richtig entsetzt, das Hannes das vorgeschlagen hatte und ich musste wegen seinem Gesichtsausdruck lachen, sodass Lola in mein lachen einfiel.
„ Das wird bestimmt lustig.“ Sagte ich zu Gabriel, doch er schüttelte seinen Kopf.
„ Na komm Gabriel. Ihr Fahrt auf meinem Roller und ich fahre mit auf Hannes.“ Gabriel schüttelte weiter den Kopf, als Lola ihm die Schlüssel hinstreckte, also nahm ich sie ihr ab.
„ Dann fahr ich eben.“ Ich grinse Gabriel an. Der mir sofort die Schlüssel aus der Hand riss und auf den Roller stieg, sodass ich Lola angrinste und hinter Gabriel aufstieg.
Wir fuhren eine Weile einfach nur durch die Nacht, bis wir zum Stadtpark kamen und Hannes langsamer wurde und Gabriel dann neben ihn fuhr und ihn ansah.
„ Lasst uns in den Park.“ Sagte Hannes und ich schaute zum Park und dann zu ihm.
„ Er hat zu.“ War meine Antwort darauf, aber Hannes zuckte nur mit den Schultern und Lola kicherte.
„ Das hält ihn nicht davon ab rein zu gehen.“ Sagte sie noch und Hannes blieb neben dem Park Eingang stehen und Lola stieg vom Roller. Sodass Gabriel auch stehen blieb und wir abstiegen und ich ihn ansah, als Hannes zum Eingang ging und er am großen Tor rüttelte und dann zu uns nach hinten sah.
„Da müssen wir wohl über den Zaun klettern.“ Ich schaute den Zaun hinauf. Er wollte da hoch klettern? Ich konnte mir nicht vorstellen darüber zu kommen, aber da ging Gabriel schon auf ihn zu und ich folgte ihm langsam. Gabriel stellte sich neben Hannes der anfing den Zaun hoch zu Klettern und sich dann an Gabriels Schultern abstützte um hoch zukommen, sodass er oben auf dem Tor saß und zu uns runter grinste und dann auf der anderen Seite langsam wieder herunter kletterte in dem er seine Fußspitzen in die Öffnungen des Gitters steckte und uns dann das Tor von ihnen öffnete und eine Verbeugung macht und uns mit einer gehste hereinwinkte. Lola kicherte und zog mich an meinem Arm mit rein und Gabriel schloss hinter uns wieder das Tor und wir gingen den langen Weg entlang. Ich schaute die ganze Zeit vor mich auf den Boden, weil ich im Dunkeln fast nichts erkennen konnte und die vielen Bäumen machten es auch nicht leichter. Erst als wir zum großen Brunnen kamen, konnte ich wieder alles erkennen da er durch den Mond beleuchtet wurde und um uns herum keine Bäume mehr waren. Wir setzten uns auf den Rand und Lola zog aus ihrer Tasche eine Flasche und Hannes runzelte die Stirn.
„ Wein? Du hast Wein mitgehen lassen?“ Lola nickte.
„ Das war das einzige was in der Küche rumstand, was anderes hab ich nicht mehr gesehen.“ Sie öffnete den Schraubverschluss, also ein billig Wein. Lola trank einen Schluck und reichte mir dann die Flasche weiter. Als wir die Flasche fast ausgetrunken hatten stellte Lola sich auf einmal in den Brunnen und fing an Hannes nass zu spritzen, sodass ich zur Seite sprang weil ich nicht getroffen werden wollte, natürlich war das ein Grund von Hannes mich jetzt erst recht nass zu machen und keine zwei Minuten später standen wir alle vier im Brunnen und spritzten uns gegen seitig nass. Wenigstens hatte ich es noch geschafft meine Schuhe und meine Tasche zu retten und hatte sie unter Gabriels Leder Jacke gesteckt die er vorher schon ausgezogen hatte.
„ Ich fühle mich gerade wieder wie fünfzehn oder so.“ Sagte ich lachend zu Gabriel. Der mich an grinste.
„ Soll das heißen du hast so etwas schon mal gemacht?“ Ich schüttelte lachend den Kopf. Auf einmal verharrte Hannes neben mir in seiner verengten Position und hielt Lola den Mund zu, die gerade noch aufgeschrien hatte und schaute nach rechts, sodass ich seinem Blick folgte. Dann lies er Lola los und zeigte in einen weg rein und dann sahen wir einen kleinen Licht strahl, der hin und her schwängte.
„ Taschenlampe.“ Flüsterte Gabriel.
„ Oh, oh.“ Hörte ich dann auch Lola. Ich sah zu Gabriel als ich einen zweiten Lichtstrahl erblickte.
„ Gabriel?“ Fragte ich nervös. Er tauschte einen Blick mit Hannes und die beiden stiegen aus dem Brunnen.
„ Zeit zu verschwinden.“ Sagte Hannes und Gabriel half mir auch heraus und hob unsere Sachen auf und reichte mir meine Schuhe die ich schnell anzog.
„ Wir laufen rechts lang.“ Teilte er Hannes mit, der nickte und nach links deutete. Dann drehte er sich mit Lola um, die seine Hand nahm.
„ Kass uns hier verschwinden. Kannst du laufen?“ Er schaute herunter zu meinen hohen Schuhen. Ich nickte und dann lief er los und hinter uns hörte ich noch Hannes:
„ Man sieht sich.“ Dann lachte er und die Lichter kamen näher. Und ich rannte Gabriel hinterher. Nach ein paar Metern wurde Gabriel langsamer, sodass ich ihn einholen konnte. Ich spürte immer noch das leuchten der Taschenlampe hinter mir, die immer näher gelaufen kam. Ich war nur noch ein paar Schritte von Gabriel entfernt, deshalb streckte ich meinen Arm nach ihm aus und packte nach seiner Hand. Er umschloss meine mit seiner und so rannten wir zusammen bis zum Tor, von dem wir gekommen waren. Davor blieben wir stehen. Ich völlig außer Atem und Gabriel schien überhaupt nicht aus er puste zu sein, oder er ließ es sich nicht anmerken. Er blickte nach hinten und dann zu mir.
„ Ich glaube wir haben ihn abgehängt.“ Ich schaute prüfen über meine Schulter, doch dann erspäte ich wieder einen leichten Lichtkegel zwischen zwei Bäumen.
„ Oder auch nicht.“ Hörte ich Gabriel neben mir murmeln. Ich schaute zum Tor und wollte es öffnen, doch es ging nicht. Gabrielen kam näher und zog mich an meiner Hüfte heran und hob mich hoch. Ich streckte meine Arme aus und hielt mich oben am Tor fest.
„ Zieh dich hoch.“ Befehlte mir Gabriel und ich versuchte mich mit meiner ganzen Kraft in meinen Armen hoch zuziehen. Gabriels Hände wanderten zu meinem Hinter und drückten mich nach oben, sodass ich mit meinem Oberkörper über das Tor kam. Ich hob mein Bein an um es rüber zu schwingen und merkte das Gabriel mich los lies. Als ich auf die andere Seite des Tors kam konnte ich Gabriel sehen, wie er ein paar Schritte nach hinten ging und Anlauf nahm und auf das Tor zu lief und seine Arme ausstreckte. Schneller als sich gucken konnte war Gabriel das Tor hochgeklettert und zog sich hoch und schwang beide Beine auf die andere Seite. Jetzt hingen wir beide auf der anderen Seite des Tors. Er stemmte seine Beine ab und sprang nach unten. Ich schaute ihm nach, wie er auf allen vieren auf dem Boden aufkam. Sich dann wieder hinstellte und sich unter mich stellte. Ich versuchte mich zaghaft am Tor herunter zulassen.
„ Lass dich fallen.“ Rief Gabriel mir zu. Ich sah zu ihm und er nickte. Ich versuchte mich noch ein Stück weiter herunter zulassen ohne los zulassen, bis ich Gabriels Hand an meinen Fuß knöcheln spürte. Ich atmete einmal tief durch und dann lies ich los. Spürte im Fall wie ich durch Gabriels Hände glitt, die an meinen Beinen vorbei zu meinen Oberschenkel und dann zu meinen Hüften kamen und dann hatte er mich und ich schaute in schnell Atmend an. Er hatte mich wirklich aufgefangen. Ich stützte mich an seiner Schulter ab und er ließ mich langsam auf den Boden. Wir schauten uns beide die ganze Zeit dabei in die Augen.
„ Danke.“ Flüsterte ich. Auf Gabriels Gesicht kam ein kurzes lächeln auf.
„ Komm.“ Er nahm meine Hand und wir liefen weiter.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden wir langsam und rannten nicht mehr. Gabriel gab mir seine Jacke die ich anzog, weil mir langsam Kalt wurde und meine Sachen Nass waren. Meine Lunge brannte schon vom schwerem atmen. Als ich mich umschaute bemerkte ich das wir auf ein Fabrik Gelände oder so kamen. Ich schaute Gabriel fragend an, der aus seiner Hosen Tasche einen Schlüsselbund heraus holte und wir auf einen Tür zu gingen und er sie aufschloss.
„ Wo sind wir hier? Und was machen wir hier?“ Ich ging mit ihm durch die Tür und er schalteten das Licht ein und wir standen in einem sehr breiten Flur rechts du links von uns reiten sich eine Garage und eine Tür nach der anderen.
„ Wirst du gleich sehen.“ War seine Antwort und ich folgte ihm ein paar Meter. Dort schloss er eine weiter Tür auf und lies mich rein und schaltete wieder ein Licht an und ich schaute mich um, während Gabriel hinter mir die Tür schloss. Jetzt war ich verwirrt. Wir standen gerade in so einer Art Garage und Wohnung. Ein Auto stand vor uns und dahinter Konnte ich ein breites Sofa sehen und in der Mitte war ein kleiner Tisch und links eine Küchen Zeile, vor der ein Großer Koffer, eine Reise Tasche und zwei Umzugskartons standen. Ich ging weiter rein in den Raum. Neben dem Sofa auf dem Bettzeug lag standen auf dem Boden zwei Paar Schuhe, eines Kannte ich, es war aufjednefall von Gabriel. Über einem Stuhl der in der Ecke stand lag ein Hemd und ein Jackett, soweit ich das erkennen konnte und neben der Küchenzeile auf der ein Teller und ein Glas stand war eine offene Tür. Ich warf eine kurzen Blick hinein und konnte ein Waschbecken erkennen und weiße Fliesen. Ich drehte mich zu Gabriel, der immer noch hinter mir stand und mich ansah.
„ Hier schlafe ich, wenn ich ein Treffen hier in der Stadt oder in der Nähe habe.“ Erzählte er mir.
„ Wann? Also ich meine seit wann hast du das hier und wann hast du immer hier geschlafen?“ Gabriel schien zu überlegen.
„ schon seit wir uns kennen, also als ich früher hier hergezogen bin habe ich die Garage angemietet. Aber dann habe ich ja bei meiner Tante und Sam gewohnt und hab nur hier geschlafen wenn ich zu Treffen gegangen bin und als ich dann weg bin, war ich ab und zu mal hier wegen Sachen in der Szene und war dann immer hier. Und als ich zurückgekommen bin habe ich hier gewohnt bis ich mit Sam in die Wohnung gezogen bin. Und naja seid ich wieder weg war, bin ich ab und zu auch mal hier in der Stadt gewesen und war dann hier.“ Er hatte diese, Garage, Wohnung was auch immer also schon immer gehabt? Und ich hatte davon nichts gewusst. Ich nickte einfach nur weil ich nicht wusste was ich dazu sagen sollte. Ich zog die Jacke aus und reichte sie Gabriel, der sie mir abnahm und zum Stuhl ging und sie hinlegte und dann in der offenen Tür verschwand und kurz darauf wieder zurück kam und mir ein T-Shirt und eine Hose reichte.
„ Hier zieh das an, damit du was trockenes hast.“ Dann zeigte er aufs Sofa.
„ Ich kann dich erst morgen früh zurück fahren.“ Ich nickte zögerlich. Ich sollte jetzt mit Gabriele hier auf dem Sofa schlafen? Naja eigentlich blieb mir ja nichts anderes übrig. Gabriel drehte sich um.
„ Du kannst dich hier umziehen.“ Er verschwand in der Tür und ich blieb alleine zurück und fing an meine nassen Sachen auszuziehen und mir das trockene T-Shirt und die Jogging Hose von Gabriel anzuziehen und legte mich aufs Sofa und deckte mich zu. Kurz drauf kam Gabriel zurück, auch mit T-Shirt und Jogging Hose und schaltete das Licht aus und kam zur mir und legte sich neben mich. Er berührte mich nicht, als er sich hin legte und ich merkte das er ein Stück von mir weg rutschte.
„ Gute Nacht Mia. Bring mich bitt nicht im Schlaf um.“ Ein kleines lächeln huschte über meine Lippen, als ich Gabriel das sagen hörte.
„ Gute Nacht.“
Kapitel 13
Flucht
** Vorab, in diesem Kapitel kommen Gabriel sowie Mia zu wort. Es wechselt ab und zu.**
Gabriel
Als ich wieder aus dem Bad kam traute ich kurz meinen Augen nicht. Mia stand neben dem Sofa halb angezogen und halb hektisch ihre Sachen am Aufheben. Ich hörte sie leise vor sich hin fluchen und sah wie sie schnell versuchte ihr Top überzuziehen. Dann lief sie noch während sie in ihrer Tasche herumkramte zur Tür. Wollte sie jetzt einfach abhauen?
„ Mia?“ Sie zuckte bei dem klang meiner Stimme zusammen und ging nicht weiter.
„ Mia?“ Fragte ich wieder nach, weil sie sich nicht zu mir umdrehte.
„ Wolltest du jetzt einfach abhauen?“ Wollte ich verwundert von ihr wissen. Langsam sah ich wie sie sich umdrehte und dann sah ich, dass sie Tränen in den Augen hatte. Verwundert darüber ging ich auf sie zu, aber sie stoppte mich mit ihrer Hand am weiter gehen.
„ Nicht.“ Flüsterte sie leise. Was war denn jetzt los?
„ Was hast du?“ Sie schüttelte nur den Kopf.
„ Ich muss gehen. Es.. es ist alles gut.“ Sie versuchte mich anzulächeln. was ihr nicht gelang.
„ Ich fahr dich.“ Sie schüttelte den Kopf und öffnete die Tür.
„ Machst gut.“ Sagte sie noch und ich ging weiter auf sie zu, als sie schon fast aus der Tür war.
„ Wann sehe ich dich wieder?“ Wollte ich Hoffnung voll wissen, aber sie schüttelte nur den Kopf und lief weg. Ich ging mit schnellen Schritten auf die Tür zu und sah wie sie den Flur herunter rannte. Für einen kurzen Moment dachte ich darüber nach ihr hinter zu laufen, lies es aber doch. Ging wieder rein und schaute mich um. War in der Zeit, als ich im Badezimmer war irgendetwas gewesen? In der Nacht war auf jeden Fall nichts mehr passiert. Ich war ziemlich schnell eingeschlafen, es war das erste Mal seid tagen das ich wieder richtig geschlafen hatte. Und als ich heute Morgen aufgewacht war… ja da hatte Mia zu mir hin gedreht geschlafen und ihre Hand auf meiner Brust liegen und ihren Kopf nah an meiner Schulter. Ich war noch eine Weile so liegen geblieben, aber dann musste ich aufstehen. Sie hatte sich nur leicht bewegt und sich umgedreht und weiter geschlafen. Also war ich ins Bad gegangen. Ich konnte mir nicht erklären was passiert war, oder war es einfach nur die Tatsache dass sie überhaupt hier geblieben war, sie dazu gebracht abzuhauen. Ich setzte mich aufs Sofa und stand dann aber doch gleich wieder auf und nahm meine Jacke. Ich brauchte jetzt etwas anständiges zu essen. Ich nahm meine Schlüssel und ging raus.
Draußen, als ich hinter mir die Tür schloss und mich umdrehte sah ich dass jemand ein paar Meter entfernt auf dem Bordstein saß und erkannte nach längerem hinsehen das es Mia war. Ich zündete mir eine Zigarette an und ging zu meinem Wagen und stieg ein. Als ich los fuhr, sah ich, dass Mia sich zu mir umdrehte und aufstand. Ich hielt neben ihr an und beugte mich zur Beifahrer Tür und öffnete sie von innen.
„ Steig ein.“ Sie stiege ein ohne etwas zu sagen und ich fuhr vom Gelände. Ein paar Mal schaute ich zu ihr herüber, aber sie sah nur aus dem Fenster. Bis ich bei einem Bäcker hielt.
„ Ich hol was zum Frühstücken, willst du auch was?“ Sie schüttelte den Kopf und ich stieg seufzend aus. Holte mir ein belegtes Brötchen, einen Kaffee du nahm noch einen heißen Kakao und kam zurück zum Auto und hörte beim Einsteigen das Mia das Radio eingeschaltete hatte. Ich reichte ihr den Kakao und sie schaute einen Moment meine Hand einfach nur an, bevor sie ihn dann endlich nahm und einen Schluck daraus trank. Ich stellte meinen Kaffee in der Halterung ab und schmiss die Tüte mit dem Brötchen auf den Rücksitz.
„ Wo soll ich dich hin bringen… zu Steve?“ Das bekam ich nur zähne knirschend raus. Ich wusste immer noch nicht genau was zwischen ihnen war, oder ich wollte es einfach nicht wahr haben.
„ In Daniels und meine alte Wohnung. Mein Vater wohnt jetzt dort. Ich besuche ihn eine Zeit.“ Ich nickte und fuhr wieder los. Kurz bevor wir in ihre Straße ein bogen schaute ich noch mal zu ihr, sodass sie meinen Blick erwiderte.
„ Was war vorhin los? Warum wolltest du einfach abhauen?“ Ich sah sie schlucken.
„ Los sag es.“ Forderte ich sie auf.
„ Kannst du dir das nicht denken, du hast es doch gesehen.“ Verwirrt schaute ich sie an.
„ Ich war schon vor dir wach, hab mich nur nicht getraut mich zu bewegen, weil ich gemerkt habe das du auch schon wach bist. Ich wollte nicht dass etwas passiert. Das… ich hätte nicht bei dir bleiben dürfen.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Es ist doch nichts passiert.“
„ Hast du nicht gesehen wie ich geschlafen habe. Ich habe fast AUF dir geschlafen. Das hätte nicht passieren dürfen.“
„ Ich hab dich nicht angefasst.“ Versuchte ich sie zu beruhigen.
„ Nein, aber ich DICH! Das… wenn Steve das erfährt!“ Sie sah schnell weg und ich starrte sie stattdessen an.
„ Steve?“ Versuchte ich vorsichtig zu fragen. Aber sie antwortete nicht und ich musste anhalten und sie griff schnell nach dem Tür griff. Aber ich konnte sie noch am Aussteigen hindern.
„ Also stimmt es. Du und Steve?“ Ich sah Mia leicht nicken. Das konnte doch nicht wahr sein. Das verstand er also darunter “ auf Mia aufzupassen.“ Ich konnte es nicht glauben.
„ Seit wann?“ Mia schüttelte den Kopf.
„ Gabriel, ich will nicht darüber reden.“ Ich lachte humorlos auf.
„ Ach echt? Ich würde auch am liebsten nicht mit dir darüber reden, aber ich will es wissen. Also seit wann läuft da was.“ Mia schaute mich vorsichtig von der Seite an.
„ Ich weiß nicht genau, es war einfach irgendwann so und wir wussten selbst nicht wie es dazu
Kam.-“ Ich unterbrach sie.
„ Was dazwischen euch läuft. Was ist das für dich, hast du mit ihm geschlafen?“ Das musste ich jetzt wissen. Aber sie antwortete darauf nicht. Na toll, sie hatte es getan.
„ Also ist es dir ernst, du magst ihn, bist mit ihm zusammen, richtig?“ Sie nickte und schaute mich dann an, mit einem ganz komischen und ernsten Gesichtsausdruck.
„ Er liebt mich und ich ihn.“ Ich schnappte nach Luft und wollte darauf etwas bissiges antworten, aber Mia kam mir zu vor.
„ Er will dass ich mit ihm zusammen ziehe, er hat mich gestern gefragt und ich soll darüber nachdenken.“ Ich konnte nur den Kopf schütteln.
„ Wie konnte ich nur so blöd sein.“ Ich schüttelte wieder den Kopf und Mia drehte sich zur Autotür und öffnete sie.
„ Es ist alles gut so wie es ist und du bis bald wieder weg und dann bleibt alles wie es ist.“ Sie stieg aus und schaute mich noch mal an.
„ Wer sagt dass ich bald wieder weg bin?“ Fragte ich sie und sie lächelte mich tatsächlich an.
„ Ich. Früher oder später läuft es drauf hinaus, das weißt du doch. Außerdem hast du es versprochen.“ Sie lächelte wieder, aber ich sah das es eines ihrer gezwungenen lächeln war.
„ Machs gut.“ Und die Tür ging zu. Ich war so perplex das ich ihr nicht mal hinterher gehen konnte und ihr einfach nur nach starrte wie sie zum Haus ging und dann durch die Tür und dann war sie verschwunden.
Mia
Am Nachmittag hatte ich mich noch mit Lilli getroffen. Ihr Vater hatte Geburtstag und deswegen war ihre ganze Familie da. Da hatte ich das erste Mal erfahren das sie auch einen großen Bruder hatte, er war mit seiner Freundin und seinem kleinen Sohn gekommen, aber da sie nicht lange blieben rief mich Lilli an. Sie wollte noch etwas mit ihrer Cousine Natalie unternehmen und hatte mich gefrag ob ich Lust hätte sie in die Stadt zu begleiten, also verbrachten wir den Nachmittag damit einkaufen zu gehen und danach ins Kino. Gegen halb zehn war ich wieder zu hause. Ich hing meine Jacke auf und stellte meine Einkaufstüte auf dem Schuh Schrank ab und ging in die Küche, schaltete das Licht ein und dann hörte ich das hinter mir die Wohnungstür auf ging und zu meinem Erstaunen hörte ich eine Frauen Stimme lachen und drehte mich um. Da kam nicht nur mein Vater durch die Tür auch noch eine Frau die seine Hand hielt. Ich schaute zu den beiden bis mein Vater mich bemerkte und stehen blieb.
„ Mia.“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
„ Hi.“ Antwortete ich darauf und schaute dann kurz zu der Frau an der Seite meines Vaters und dann wieder zu ihm.
„ Was machst du denn hier?“ Fragte er dann und ich schaute ihn verwirrt an.
„ Heute ist Samstag. Ich hab dir doch am Donnerstag gesagt das ich das Wochenende her komme.“
„ Ja schon, aber als du gestern nicht aufgetaucht bist, dachte ich du hättest es dir mal wieder anders überlegte.“ Oh. Was sollte ich jetzt darauf sagen, dass ich beschlossen hatte dass ich bei Gabriel übernachten würde da er ja wieder hier war. Nein lieber nicht.
„ Gestern ist mir noch etwas dazwischen gekommen, deshalb bin erst heute hier.“ Mein Vater nickte leicht und dann merkte ich wie die Frau leicht an seinem Arm zog und sie ihn anschaute.
“ Oh ja.. natürlich, entschuldige. Ähm Mia das ist Ella.“ Die Frau neben meinem Vater lächelte mich an und lies die Hand meines Vaters los und kam mir einen Schritt entgegen.
„ Hallo Mia, freut mich dich kennen zu lernen. Meik hat mir schon viel von dir und deinem Bruder erzählt.“ Sie lächelte mich freundlich an. Sie war hübsch und hatte eine liebevolle Stimme. Ich streckte ihr meine Hand entgegen und lächelte sie ebenfalls an. War sie etwa eine… wie sollte ich es sagen. Eine Freundin meines Vaters? Meinem Vater schien diese Situation irgendwie nervös zumachen denn, er schaute immer wieder zwischen uns beiden hin und her. Und fummelte nervös an seiner Jacke herum. Also versuchte ich die Situation etwas zu lockern.
„ Kann ich Du sagen Ella?“ Sie nickte sofort lächelnd.
„ Aber natürlich.“ Antwortete sie mir und ich lächelte meinen Vater an, der auch ein lächeln zustanden gebracht bekam.
„ Ich wollte mir gerade etwas zu trinken holen, wollt ihr auch etwas?“ Fragte ich die beiden.
„ Wir wollten noch einen Kaffee trinken.“ Hörte ich meinen Vater und musste fast lachen. Ja natürlich. War das nicht der Standart Spruch.“ Kommst du noch mit rauf einen Kaffee trinken?“ Ich nickte und ging schon voran in die Küche und hörte meinen Vater noch, wie er Ella nach ihrer Jacke fragte. Danach kamen sie zu mir in die Küche und setzten sich an den kleinen Tisch, als ich für die beiden den Kaffee machte.
„ Und Schatz, was hast du heute so gemacht, ich hab gesehen dass eine Einkaufstasche im Flur steht.“
„ Ich war mit Lilli einkaufen und im Kino, bin gerade erst selber her gekommen.“ Keiner sagte etwas und es wurde still, als ich zwei Tassen aus dem Schrank holte und sie vor ihnen auf den Tisch stellte. Ich sah dass Ella meinen Vater anlächelte, der wiederrum nur mich anschaute.
„ Und… ihr beide. Was habt ihr gemacht?“ Ella antwortet sofort.
„ Wir waren essen und dann noch spazieren.“ Ich lächelte sie an. Und dann wurde es wieder still. Na toll.
„ Und ihr beide … seid ihr...“
„ Wir sind schon ein paar Mal miteinander ausgegangen und es ist das zweite Mal das ich hier bei Meik zuhause bin. Wir wollen es etwas langsam angehen.“ Ich nickte lächelnd. Ich könnte mich innerlich wirklich weg lachen. Sie schien ganz locker zu sein und mein Vater sah so aus als würde er sich am liebsten unter dem Tisch verstecken.
„ Mia.“ Fing er dann zögernd an.
„ Ich wollte euch noch von Ella erzählen, nur wollten wir erst sicher sein das wir es zusammen versuchen wollen. Bevor ich euch Kindern etwas erzähle. Und es ist nicht einfach euch beiden etwas zu erzählen, da ihr ja ständig andere Sachen im Kopf habt und sehr schwer zu erreichen seid.“ Ich legte meine Hand auf seine Schulter und grinste ihn an.
„ Kein Problem ich verstehe dich. Ich freu mich das du endlich mal wieder mit jemandem Ausgehst.“ Als ich das sagte räusperte sich mein Vater.
„ Ich hatte nach Denise schon ein paar Verabredungen. Ich habe eben auch meine Geheimnis so wie ihr. Das heißt nicht das ich Jahre lang nicht ausgegangen bin.“ Ella und ich schauten uns an und mussten beide über meinen Vater lachen.
„ Schon gute Meik. Wir haben verstanden du bist ein richtiger Casanova was?“ Jetzt musste ich noch mehr lachen, als Ella das sagte und mein Vater verzog gekränkt sein Gesicht. Die beiden waren wirklich süß.
Gerade als der Kaffee fertig war und ich ihn in die Tassen Giesen wollte klingelte es an der Tür. Mein Vater und ich schauten uns an und er stand auf und murmelte etwas von“ um diese Uhr Zeit“ und ich lächelte Ella an.
„ Hast du auch Kinder?“ Fragte ich geradeheraus du sie schüttelte den Kopf.
„ Leider nicht. Ich hätte gerne welche gehabt, aber mein Ex Mann war nicht so für Kinder.“ Ich lächelte sie leicht an und nun kam mein Vater wieder zurück in die Küche.
„ Mia.“ Hörte ich ihn, nicht gerade gut gelaunt sagen und stellte die Kanne ab, bevor ich zu ihm sah.
„ Sam.“ Überrascht sah ich ihn an.
„ Hey kleine.“ Er lächelte mich an und kam auf mich zu.
„ Sam was machst du denn hier? Ist alles in Ordnung ?“ er nickte in meiner Umarmung.
„ Klar schon.“ Hörte ich ihn lachend und löste mich dann von ihm, um ihn anzuschauen und Sam sah an mir vorbei.
„ Hi ich Sam.“ Stellte er sich Ella vor, die sich ihm auch vorstellte.
„ Sam ist der beste Freund meines großen Sohnes.“ Erklärte mein Vater Ella und Sam schaute meinen Vater an.
„ Endlich hast du mal eine neue Freundin.“ Mein Vater verschluckte sich fast an seinem Kaffee und ich musste lachen. Dann schaute ich Sam wieder an.
„ Ist wirklich alles in Ordnung, wie geht´s Tobi?“ Sam nickte.
„ Alles gut.“ Er lächelte wieder.
„ Obwohl ein kleines Problem hab ich.“ Ich schaute ihn fragend an.
„ Meine Mutter hat heute Geburtstag und ich als ihr toller Sohn wollte sie überraschen und bin her gekommen und sie, sie entschließt sich kurzfristig gestern Abend mit ihrer Busen Freundin zu einem Wellness Wochenende zu fahren und ich stand eben vor geschlossener Tür. Und dann dachte ich mir ich gehe dich und Steve besuchen und ob du es glaubst oder nicht, es war keiner da.“ Ich musste lachen, als er das so theatralisch erzählte.
“ Zu meinem Glück habe ich…“ Er stoppte kurz und sprach dann weiter.
„ Jemanden getroffen und erfahren das du bei deinem Vater bist. Und deswegen bin ich jetzt hier.“ Er grinste mich.
„ Also weißt du nicht wo du schlafen sollst.“ Er nickte und schaute dann zu meinem Vater.
„ Hier mit bitte ich um Asül für einen armen Obdachlosen Kerl. Vergiss nicht ich bin der einzige den du magst.“ Sam grinste meinen Vater an. Da hatte er recht, er war immer der einzige Freund von Daniel gewesen den mein Vater so halbwegs in Ordnung fand. Weil er wusste da Sam ein lieber Typ war und er den scheiß nur wegen Daniel machte. Er war auch der einzige, den meine Eltern je richtig kennengelernt hatten, weil Daniel früher nur Sam als einzigsten mit nach Hause brachte. Mein Vater seufzte, sodass ich ihn auch anschaute.
„ Eine Nacht und das in Daniels Zimmer.“ Sam grinste ihn an.
„ Super, danke Meik.“ Mein Vater nickte nur und wand sich dann wieder Ella zu. Ich zog Sam mit mir aus der Küche und ging mit ihm in Daniels Zimmer. Er schmiss seine Tasche aufs Bett und schaute sich um.
„ Sieht alles noch so aus wie früher.“ Ich nickte.
„ Mein Vater hat nur Nenas Zimmer verändert und daraus sein Schlafzimmer gemacht und ihre Sachen bei mir rein gestellt und das Wohnzimmer sieht jetzt besser aus. Ansonsten ist alles gleich.“
Gabriel
Ich war ins Exit gegangen, weil ich heute nichts in der Szene zu tun hatte und nicht wusste was ich sonst machen sollte und dort würde ich sowieso irgendjemanden sehen den ich von früher kennen würde. Ich hatte gedacht dass Sam sich vielleicht noch melden würde. Da ich ihn heute bei seiner Mutter getroffen hatte. Ich wollte kurz bei ihr vorbei schauen, weil ich wusste dass sie Geburtstag hatte und wenn ich schon mal hier war. Aber dann hatte ich zu meiner Überraschung Sam getroffen der geradezu Steve wollte um ihn und Mia zu besuchen. Ich hatte ihm erzählt das sie bei sich zu Hause sei und wir hatten kurz geredet, er meinte das er sich heute noch mal melden würde, aber bis jetzt hatte er es nicht, vermutlich war er noch immer bei Mia.
Ich war jetzt gefühlte zehn Minuten hier, als ich eine süße Blondine sah, die mir sehr bekannt vorkam und an der Bar saß und sich mit einer anderen unterhielt. Lächelnd ging ich auf sie zu und stellte mich hinter sie.
„ Hey Süße.“ Ich sah wie sie zusammen zuckte und dann ihren Kopf langsam zu mir drehte. Und mich dann mit großen Augen anschaute.
„ Gabriel.“ Sie traute anscheind ihren eigenen Augen nicht. Doch dann fing Lilli an zu lächeln. Und wir umarmten uns und ich gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„ Alles klar bei dir?“ Sie nickte.
„ Was machst du hier? Bist du wieder da? Weiß das jemand?.-“ Sie hörte gar nicht mehr auf, sodass ich sie stoppte.
„ Ich bin schon seit ein paar Tagen hier. Und ja Mia und Steve wissen es.“ Sie nickte leicht und schaute mich nur an.
„ Wir haben uns schon gesehen. Alles okay.“ Sagte ich einfach und sie nickten wieder leicht.
„ Dann drehte sie sich leicht zur Seite und ich folgte ihrem Blick.
„ Gabriel das ist meine Cousine Natalie. Sie ist überswochenende zu besuch.“ Ich gab ihr die Hand und sie lächelte mich an.
„ Gabriel ist… er ist einer von Tobis besten Freunden und… ein Freund von Mia. Die du heute kennengelernt hast.“ Ich schaute Lilly wieder an, ich merkte ihr an, dass sie etwas ganz anderes sagen wollte.
„ Also trefft ihr euch noch du und Mia?“ Fragte ich sie.
„ Ja seit ihr alle weg seit haben wir und richtig gut angefreundet und machen oft etwas zusammen.“
„ Mit Steve?“ Das konnte ich mir nicht verkneifen. Sie schaute mich erst verwirrt an, dann nickte sie unsicher.
„ Also weißt du es?“ Ich antwortete darauf nicht, sodass sie fort fuhr.
„ Ja auch, aber meistens alleine.“ Dann erst nickte ich.
„ Setz dich doch zu uns.“ Hörte ich jetzt Lillis Cousine und sie stand Selber auf.
„ Ich bin kurz weg.“ Lilli nickte und ich setze mich einfach auf ihren Platz.
„ Also warum ist Mia heute nicht mit euch?“ Lilli zuckte mit den Schultern.
„ Ich hab sie gefragt, aber sie wusste es noch nicht, sie wollte erst mal sehen wie es bei ihrem Vater läuft und wollte sich dann noch mal melden.“ Ich nickte sie lächelnd an.
„ Sam ist bei ihr. Er ist auch hier.“ Lilli fing an zu strahlen.
„ Ja? und Tobi auch?“ Ich schüttelte den Kopf und ihr lächeln verschwand.
„ klar. Sonst hätte er mir ja Bescheid gesagt.“ Sie versuchte wieder zu lächeln. Und dann wurde mir klar dass Lilli auch noch in Tobi verliebt war.
„ Wieso habt ihr euch getrennt.“ Fragte ich einfach gerade heraus. Verdutzt sah Lilli mich einen Moment an.
„ Du weißt doch dass er weg gezogen ist. Er hat sich dort für ein Studium beworben und hat von Anfang an gesagt dass er mit euch weg zieht. Und hier hat ihn nichts mehr gehalten. Er hat kein wirklich gutes Verhältnis zu seinen Eltern und seinen Geschwistern und ihr seid auch alle weg.“ Sie zuckte mit den Schultern.
„ Wieso bist du nicht mitgegangen.“ Sie zögerte einen Augenblick.
„ Ich hab meine Familie hier und meine Freunde. Und… er hat mich nie gefragt ob ich mit will.“ Ich legte ihr tröstend meine Hand auf den Arm.
„ Du weißt aber dass er dich geliebt hat und es vielleicht immer noch tut.“ Sie nickte. Und ich wollte sie irgendwie ablenken weil sie so traurig aussah.
„ Und ist kein neuer Typ in Aussicht?“ Ich grinste sie an, aber sie schüttelte den Kopf und lächelte leicht.
„ Das ist nicht so einfach, meistens bin ich mit Mia oder einer anderen Freundin unterwegs und da bin ich sozusagen unsichtbar gegen die beiden. Die meisten finden dann nur gefallen an ihnen. Du weißt ja selber wie es bei Mia ist. Viele typen finden sie hübsch, wenn sie sie sehen.“ Und wie ich das wusste.
„ Aber Mia hat ja Steve.“ Keine Ahnung warum ich das jetzt erwähnte. Lilli nickte sogar.
„ Aber jetzt bist du ja wieder da.“ Ich schaute sie verwirrt an.
„ Was meinst du damit? Sie liebt doch jetzt Steve.“ Als ich das ausgesprochen hatte. Verschluckte sich Lilli fast an ihrem Trinken, von dem sie gerade einen Schluck genommen hat.
„ Nur weil sie Anscheint zusammen sind, heißt das nicht dass sie ihn liebt. Die beiden verstehen sich aber lieben, Steve? Und Mia? Ich denken nicht.“ Lilli schüttelte ein paar Mal hinter einander ihren Kopf. Ob sie wohl Recht hatte und Mia das nur so gesagt hatte. Aber sie war eigentlich nicht so. Vielleicht versuchte sie sich mal wieder selber einzureden, dass alles gut war so wie damals mit Felix.
„ Steve soll sie gefragt haben ob sie zusammen ziehen.“ Legte ich noch einen drauf. Lilli schüttelte wieder ungläubig ihren Kopf.
„ Mia wohnt doch schon bei ihm. Was für ein Blödsinn.“ Sie trank wieder einen Schluck und holte dann ihr Handy aus ihrer kleinen Tasche, die sie auf ihrem Schoss liegen hatte und schaute mich dann an.
„ Mia hat mir gerade geschrieben ob wir hier sind und das Sam bei ihr ist und sie kommen würden.“ Ich zuckte mit den Schultern und tat so als wäre es mir völlig egal. Aber ich wollte dass sie kommt. Sie tippte kurz auf ihrem Handy herum und dann tauchte ihre Cousine wieder auf, deren Namen ich schon wieder vergessen hatte. Ich stand auf und deutete auf ihren Platz damit die sich wieder setzen konnte. Sie lächelte mich dankbar an. Als sie saß schaute Lilli mich wieder an.
„ Ich hab ihr geschrieben dass du auch hier bist. Ich will nicht das sie sonst sauer ist, weil ich nichts gesagt habe.“ Ich nickte nur. Na toll. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass Sam sie überreden würde trotzdem hier hin zu kommen.
„ Wie gesagt es ist alles okay, hat sie gesagt.“ Lilli verdrehte die Augen.
„ Sie war nicht sauer als sie dich wieder gesehen hat, hat dich nicht angeschrien?“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Ich war selber überrascht, ich hab sogar einen Nachmittag mit Hanna verbracht.“ Lilli sah mich jetzt komisch an. Sodass ich sie fragend zurück ansah.
„ Du kennst sie doch. Da stimmt was nicht. Ich kann mir nicht vorstellen dass sie nach allem ganz entspannt damit umgeht das du wieder da bist. Ihr müsst mit einander reden. Euch aussprechen und du musst ihr sagen was Sache ist.“ Ich hob eine Augenbraue was meinte sie denn damit?
„ Was Sache ist?“ Fragte ich Lilli.
„ Ja, was du hier machst, wie lange du bleibst, wenn du bleibst, was du willst. Sag ihr alles was sie wissen muss.“ Ich nickte. Das war wohl das Beste. Ich war ja schließlich nicht einfach so hierhergekommen. Klar ich wollte aus der Szene und musste deswegen hier her, aber auch weil ich das mit Mia und Steve erfahren hatte und wissen wollte ob es stimmt und natürlich wollte ich sie zurück.
**** Soho das wars wieder mal mit diesem Kapitel, ich hoffe es war nicht zu verwirrend mit dem Sicht Wechsel von Mia und Gabriel. Die beiden haben wohl noch einiges zu klären Und ich musste Sam zurückholenJ er hat mir gefehltJ****
Kapitel 14
Vertrautes Gespräch
Gabriel
Mia und Sam waren tatsächlich noch gekommen. Aber Mia und ich kamen nicht dazu auch nur mehr als nur ein “Hallo“ mit einander auszutauschen, sie sprach die ganze Zeit nur mit Lilli und ihrer Cousine, bis diese sich an Sam haftetet und sie zusammen tanzen gingen und ich Mia und Lilli kurz zuhörte bis mich ein alter bekannter ansprach und ich mich dann mit ihm eine ganze Weile unterhielt. Später fuhren Lilli und Natalie wie ich dann wieder mit bekommen hatte nach Hause, wir blieben noch. Sam fand es super wieder im Exit zu sein. Und ich hatte ihnen gesagt dass ich sie mitnehmen würde. Ich hatte bis her nichts getrunken und Mia nippte auch schon seit über einer Stunde an ihrer zweiten Cola. Um kurz vor drei fragte sie Sam zum zweiten Mal ob sie endlich fahren könnten und dann hatte Sam Erbarmen mit ihr und war einverstanden. Sam und ich verabschiedeten uns noch von den Leuten die wir kannten und Mia wartete vorne auf uns. Als wir zu meinem Auto kamen musste ich schon zu geben das ich verwundert war, als Mia vorne bei mir einstieg und nicht hinten mit bei Sam. Aber sie sagte nichts, auch nicht als ich sie ein paar Mal während der Fahrt ansah. Sie starrte einfach stur geradeaus und Sam quatschte ununterbrochen. Als wir dann bei ihnen angekommen waren wollte Mia mit Sam aussteigen, aber ich legte schnell meine Hand auf ihre Schulter, sodass sie mich ansah.
„ Kannst du noch kurz bleiben.“ Sie nickte ohne zu zögern und zog ihren Schlüssel aus der Hosentasche und reichte ihn nach hinten zu Sam.
“ Ich komm gleich nach.“ Sagte sie zu ihm und er nickte und schlug mir freundschaftlich auf die Schulter.
„ Wir sehen uns morgen.“ Ich nickte und da war er ausgestiegen. Ich wartete noch bis er über die Straße war und drehte mich dann zu Mia, die mich auch ansah.
„ Also. Ich denke wir sollten mal reden.“ Mia schüttelte den Kopf.
„ Ich hab dir schon gesagt, dass es nichts zu reden gibt und das alles gut ist.“ Ich seufzte, das würde doch schwieriger sein als ich dachte.
„ Du willst mir also sagen dass alles super ist? Du hast kein Problem das ich hier bin. Alles bestens?“ Sie sagte nichts. Drehte sich nur von mir weg und schaute aus dem Fenster.
„ Rede mit mir, sag mir was du denkst.“
„ Das willst du nicht hören, glaub mir.“ Hörte ich sie jetzt leise.
„ Doch das will ich.“ Ich drehte ihren Kopf zu mir und sie schüttelte den Kopf.
„ Nein.“ Sagte sie mit zusammen gebissenen Zähnen.
„ Versuch es, lass es drauf ankommen. Sag mir was du genau in diesem Moment denkst, egal was es ist.“ Sie schluckte und dann sah ich wie sie ihren Mund öffnete.
„ Dass ich nicht weiß, ob ich dich schlagen will, weil ich so wütend auf dich bin, weil ich dich hasse. Oder ob ich dich umarmen soll, weil ich froh bin das ich dich leben wieder gesehen habe und ich froh bin das es dir gut geht.“ Sie schüttelte den Kopf nach dem gesagten.
„ Noch niemals hat mich jemand so sehr enttäuscht und gedemütigt in meinem Leben. Wie du. Das du mich einfach hast am Standesamt stehen lassen. Im Regen in meinem Kleid… ich dachte wirklich wenn ich jetzt zusammen breche dann wars das mit mir. Du kannst dir nicht vorstellen wie ich mich gefühlt habe. Als hätte jemand immer wieder auf mich eingetreten und mich dann noch einmal über den Boden durch den ganzen Dreck gezogen und mich da liegen lassen.“ Sie machte kurz eine Pause und musste ihre Tränen herunter schlucken. Ich wollte jetzt schon nicht mehr hören was sie noch zu sagen hatte, aber ich musste mir das anhören, für uns beide. Selbst ich bekam einen Klos im Hals als ich ihr zu hörte.
„ Und dann dieser beschissene Abschiedsbrief.“ Jetzt wurde sie lauter.
„ Ich war dir so viel wert, das du mich stehen gelassen hast, wieder einmal. Und das nur mit einem beschissenen Brief, ob wohl du wusstest das ich nicht mehr hier hin kann, nach dem ich meinem Vater gesagt habe, dass ich mit dir gehe. Alle dachten du würdest wieder kommen und mich und Hanna holen und ich musste sehen wie ich es allen erkläre und was ich Hanna sage und dann musste ich zu einem Typ ziehen den ich noch nicht Mal wirklich kannte, nur damit ich nicht zurück zu meinem Vater musste. Nach dem ich mich so mit ihm gestritten habe, als ich ihm gesagt habe das ich mit dir gehe.“ Ihr lief eine Träne herunter und als ich sie weg wischen wollte drehte sie ihren Kopf weg.
„ Wieso bist du wieder gekommen, ob wohl du nicht mehr wieder kommen wolltest?“ Sie sah mich wieder an und ich zog mein Handy aus meiner Jacken Tasche und reichte es ihr, nach dem ich die passende sms heraus gesucht hatte.
„ Die habe ich einen Tag nach deinem Geburtstag bekommen. Ich weiß nicht von wem sie ist.“ In der sms stand eigentlich nur: Steve und Mia das neue Traum paar? Will man das zulassen?
„ Deswegen bin ich hier. Ich wollte es mit eigenen Augen sehen Du und Er. Als ich ihm sagte er soll auf dich aufpassen hatte ich nicht DAS gemeint.“ Knurrte ich und von Mia kam nur ein gemurmeltes
„ Roxy.“ Ich schaute sie an und sie gab mir mein Handy wieder, stoppte aber noch mal, als sie meinen Display hinter Grund sah, wo ein Foto von Mia und Hanna drauf war, was Mia mir kurz nach dem ich ihr gesagt hatte das sie auf mich warten sollte, mir geschickt hatte. Sie reichte mir das Handy und schaute mich dann an.
„ Das ist Roxys neue Nummer. Ich fasse es nicht das sie dir das geschrieben hat.“ Ich schaute Mia nur an.
„ Deshalb bist du jetzt auf einmal wieder gekommen? Weil du alles wieder kaputt machen willst! Sobald ich nur annähernd wieder denke das ich klar komme und alles gut ist, tauchst du auf und machst alles kaputt.“ Schrie sie jetzt.
„ Du hast es versprochen! Du wolltest nicht mehr wieder kommen und alles wieder kaputt machen. Du wolltest das ich jemand neues habe.“ Schrie sie weiter.
„ Aber nicht Steve.“ Schrie ich zurück, sodass sie verstummte und mich ansah. Sie atmete einmal tief durch.
„ Du warst immer der jenige der alles zwischen uns kaputt gemacht hat. Ich wollte einfach nur mit dir zusammen sein. Aber du wolltest oder konntest nicht. Ich habe dir vertraut und dir verziehen, alles. Aber beim letzten Mal bist du schon zu weit gegangen. Du wolltest dass ich auf dich warte und das hab ich getan. Ich war so dumm und habe dir geglaubt dass alles wieder gut wird. Und du bist wieder abgehauen. So sehr kannst du mich nicht geliebt haben wie du immer gesagt hast, sonst hättest du das nicht getan.-“ Ich musste sie unterbrechen.
„ Wieso tust du immer so als wäre es nur für dich schlimm gewesen. Wieso fängst du nicht endlich an zu verstehen warum ich das getan habe. Ich wollte dich nur beschützen. Du weißt nicht wie es in der Szene abläuft, du hättest mich dafür gehasst das ich dich mit genommen hätte, das du ständig Angst gehabt hättest das du deine Familie und deine Freunde nicht gesehen hättest, das hätte unsere Beziehung genauso kaputt gemacht. Da war es mir lieber, dir geht es gut und du verstehst mich irgendwann und verzeihst mir, als das du mich auf ewig hasst. Ich habe dir gesagt, dass ich aussteigen will und ich war auch dabei, als ich letztes Mal hier war.- “ Jetzt unterbrach Mia mich.
„ Du bist doch immer noch in der Szene oder nicht?“ Ich nickte.
„ Aber ich bin dabei auszusteigen. Das ist alles nicht so einfach. Ich könnte mich auch abknallen lassen dann wäre ich auch raus. Aber nein danke. Diesmal kann ich es schaffen. Ich habe Hilfe. Und ich werde aussteigen und dann wird alles gut.“ Ich nahm Mias Hand, aber sie schüttelte ihren Kopf.
„ Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein, auch wenn du nicht mehr in der Szene bist. Ich kann nicht noch einmal den Fehler machen und denken, dass alles gut wird und dir vertrauen, dass es so wird. Und ich bin jetzt mit Steve zusammen.“ Da zog ich meine Hand weg und sah sie sauer an.
„ Steve ist in der Szene. Hast du ihm gesagt das du willst das Er aussteigt, denn das würde er nie Mals tun.“ Zischte ich, aber da sah ich schon das sie den Kopf schüttelte. Das konnte doch nicht wahr sein.
„ Ach, bei Steve ist es dir egal dass er in der Szene ist? Das ist ja interessant.“
“ Hör auf Gabriel, das hat nichts mit uns zu tun, Steve hat nichts mit uns zu tun. Es geht nicht nur um sie Szene das weißt du. Ich werde immer denken wenn etwas ist, das du abhaust. Das wird immer zwischen uns stehen und es wird immer deswegen Streit geben.“ Ich seufzte.
„ Wenn ich raus bin, dann habe ich keinen Grund mehr dich und Hanna alleine zu lassen.“ Ich hatte das Gefühl ich konnte sagen was ich wollte. Es würde nichts bringen. Ich musste ihr beweisen dass ich aus der Szene aussteigen wollte. Vielleicht würde sie es sich noch mal überlegen wenn ich raus war.
„ Ich werde aussteigen, ich werde dir beweisen dass du an erster Stelle stehst. Immer. Das ich mit dir und Hanna zusammen leben möchte, dass ich will das wir eine Familie sind.“
„ Es ist deine Entscheidung ob du aussteigst oder nicht, und ich finde es gut dass du mit Hanna leben möchtest, das kannst du auch, aber egal was du tust oder sagst. Diesmal werde ich nicht wieder zurück zu dir gehen. Ich hoffe das wir uns weiter hin ab und zu sehen, aber sonst will ich das du dich aus meinem Leben raus hältst.“ Ich fuhr mir verzweifelt übers Gesicht. Ich konnte wirklich sagen was ich wollte. Ich hatte Mia noch nie so sicher und entschlossen gesehen. Lag es vielleicht wirklich an Steve, war sie vielleicht wirklich glücklich mit ihm. Hatte ich das Fass jetzt endgültig zum Überlaufen gebracht, das sie mich gar nicht mehr lieben konnte?
„ Liebst du ihn?“ Ich sah ihr direkt in die Augen und sie tat es auch.
„ Ja, das tu ich, nicht wie ich dich geliebt habe, sondern anders.“ Ich schaute sie verwirrt an.
„ Wie meinst du das?“ Sie schien zu überlegen.
„ Bei dir war es eine überglückliche liebe das ich vor Glück fast platzen konnte, aber meistens eine unglückliche, wenn du weg warst oder wir uns gestritten haben. Oder eine verzweifelte, wenn du verschwunden warst und ich dich so sehr vermisst habe, dass es schon weh getan hat und ich nicht wusste ob es dir auch so geht. Und die liebe, dass ich immer Angst um unsere Beziehung und vor allem um dich hatte. Du warst der erst den ich wirklich über alles geliebt habe. Bei Steve ist es anders. Da bin ich einfach nur glücklich und fühle mich wohl und wenn ich ihn ansehe, dann weiß ich das ich alles so haben will wie es ist… er weiß das ich ihn auf eine andere weiße wie dich geliebte habe und das es bei mir alles langsam kommt. Und er akzeptiert es.“ Sie schaute mich an, aber ich konnte nichts sagen.
„ Es tut mir leid, aber wie gesagt ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein. Es ist Zuviel zwischen uns, was nicht verschwinden kann. Versuch es zu verstehen und zu akzeptieren so wie ich es auch versuche. Damit tun wir uns beiden einen gefallen.“ Sie lächelte mich leicht an, beugte sich zu mir und küsste mich auf den Mund, als ich ihren Kuss erwidern wollte zog sie sich zurück und schüttelte mal wieder ihren Kopf und stieg aus. Ich schaute ihr nach. Ich war gerade so durcheinander. Sie hatte mit allem Recht und ich wusste, dass es nicht einfach werden würde sie zurück zu bekommen und das ich alles geben musste. Aber das es so aussehen würde, so aussichtslos…
Kapitel 15
Die suche
Gestern war Sam wieder gefahren er wollte meinen Bruder besuchen und ich lag in meinem Zimmer und starrte an die Zimmerdecke wehrend ich Roxy anrief. Es war zwar schon spät, aber ich wusste dass sie auf jeden Fall noch wach war. Ich hatte seit dem Abend im Exit weder von Steve noch von Gabriel etwas gehört. Ich hatte das Gefühl seid Gabriel wieder da war ging mir Steve aus dem weg. Wir sprachen nur noch wenn ich ihn anrief oder es hatte einfach damit zu tun das ich noch bei meinem Vater war und ihm immer noch keine Antwort auf seine frage, ob ich mir vorstellen könnte mit ihm zusammen zu wohnen geantwortet hatte. Aber jetzt musste ich erst mal mit Roxy sprechen.
„ Hallo Mia.“ Sagte sie direkt als sie rang ging.
„ Hey.“
„Na alles klar bei dir?“ Ich überlegte ob ich sie sofort drauf ansprechen sollte, was die sms an Gabriel sollte oder nicht. Ja ich sollte!
„ Gabriel ist wieder hier.“ Mal sehen was sie dazu sagen wird.
„ Echt? Das ist ja super.“ Ich hörte ihre Freude in ihrer Stimme. Sie schien auch nicht wirklich überrascht, auf jeden Fall klang sie nicht so, nur erfreut. Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, also schwieg ich erst mal, damit sie merkte das etwas war.
„Mia?“ Ich wartete weiter.
„ Oh… verdammt. Ähm alles in Ordnung.“ Jetzt hörte sie sich nicht mehr so fröhlich an, sondern besorgt.
„ Wieso hast du das gemacht.“ Ein längeres Schweigen auf der anderen Seite der Leitung.
„ Was meinst du?“ Fragte sie jetzt unschuldig.
„ Wieso hast du ihm diese sms geschrieben?“ Ich hörte ein räuspern in der Leitung.
„ Tut mir leid Mia, aber… ich musste das einfach machen. Das mit dir und Steve.-“
„ Ist meine Sache!“ Unterbrach ich sie und hörte sie darauf ihn seufzen.
„ Ich weiß, aber ich weiß auch dass du dich in etwas verrennst und das ist nicht gut für dich und für Steve ist es auch nicht fair.“ Wieso dachten eigentlich die anderen dass sie alles besser wissen.
„ Mia bist du sauer?“ Ich ließ sie noch kurz im ungewissen.
„ Nein, nicht mehr so. Aber bitte unterlasse diese Aktionen.“
„ Natürlich, ich werde mich nicht mehr einmischen.“ Ich lächelte, Roxy hörte sich etwas geknickt an.
„ Danke. Wie läufts sonst so bei dir?“ Ich merkte das Roxy überlegte.
„ Ganz gut. Die Ferien fangen ja jetzt an und meine Familie fährt in den Urlaub und hat mir frei gegeben. Ich kann mit ihnen kommen, hier bleiben oder nach Hause fliegen.“ Ich merkte, dass sie lächelte. Roxy war in Spanien echt glücklich, das merkte man sofort, es würde mich nicht einmal wundern wenn sie gar nicht mehr wieder kommen würde.
„ Und hast du dir schon überlegt was du machst?“ Fragte ich sie.
„ Eigentlich wollte ich nach Hause, euch mal wieder sehen. Besonders dich aber du bist bestimmt selber weg oder? Sonst bleibe ich hier. Gehe an den Strand und abends in die Bars das wird auch super.“ Ja das hörte sich wirklich super an.
„ Ich weiß noch nicht, Hanna bleibt in der Schule und ob ich noch mit Steve verreisen soll weiß ich nicht. Ich wollte mich vielleicht nach einem Job umschauen.-“ Roxy unterbrach mich sofort.
„ Wie langweilig. Hallo es sind Ferien! Wie wäre es wenn ich dich besuchen komme, für ein paar Tage und dann fliegen wir beide zusammen nach Spanien zurück und du bleibt ein paar Tage oder so hier bei mir.“ Zusammen Ferien machen?
„ Du willst dass ich zu dir nach Spanien komme?“ Fragte ich skeptisch nach.
„ Ja, das wird super. Ich sehe euch wieder und dann kommst du mit. Wir wohnen dann in dem Haus meiner Familie, gehen den ganzen Tag an den Strand oder shoppen und abends essen und feiern.“ Das hörte sich schon gut an aber jetzt in dieser Situation Urlaub machen?
„ Du kannst das ja mal mit deiner Gast Familie abklären, ob ich kommen könnte und ich überleg es mir in den nächsten Tagen und sag dir dann bescheid.“
„ Meine Gast Eltern haben mir schon ein paar Mal gesagt das ich gerne eine Freundin aus Deutschland hier her einladen kann wenn ich möchte. Also wird das kein Problem sein. Ich würde mich wirklich freuen. Du hast ja noch ein paar Tage oder Wochen Zeit. Die Ferien sind ja lang genug. Ich würde mich auf jeden Fall freuen.“ Ich musste lächeln. Ich vermisst Roxy und ein paar Tage mit ihr zu verbringen wäre schon toll.
„ Ich denke wir Machens. Du kommst ein paar Tage her und dann komme ich mit dir.“ Ich hörte wie Roxy sich am anderen Ende freute. Es würde mir auch ganz gut tun mal hier weg zu kommen und mal alles zu vergessen.
Am Nächten morgen klingelte es an der Tür und ich drehte meinen Kopf zum Wecker auf meinem Nachttisch, es war kurz nach sieben. Ich blieb einfach liegen, es war bestimmt die neue Freundin von meinem Vater. Oder ein Packet Bote oder sonst wer, der früh morgens arbeitete. Doch dann hörte ich meinen Vater nach mir rufen. Verwirrt setzte ich mich auf und schlurfte langsam zur Tür und hörte meinen Vater wieder nach mir rufen. Als ich zur Tür kam drehte mein Vater sich zu mir.
„ Ist für dich.“ Ich merkte an seinem Ton, das er nicht gerade erfreut war das es um diese Zeit klingelte, ob wohl er so aus sah als wäre er schon wach gewesen, er war auch ziemlich schnell an der Tür gewesen. Versöhnlich legte ich meine Hand auf seinen Arm und sah zur Tür und lies meinen Vater wieder los, als ich sah wer dort stand.
„ Luisa?“ Was wollte sie denn hier und wo her wusste sie wo ich wohnte?
„ Hallo Mia, ich hab deinem Vater schon gesagt das es mir Leid tut das ich so früh hier auftauche, aber ich musste unbedingt mit dir sprechen. Eher möchte ich dich um einen gefallen bitte.“ Skeptisch schaute ich sie an.
„ Um was für einen gefallen. Ich wüsste nicht sowieso ich dir ein.-“ Luisa lies mich nicht weiter sprechen.
„ Du musst mit mir kommen. Ich kann dir jetzt nicht sagen wieso, aber du musst mit.“ Sofort schüttelte ich den Kopf und sah wie Luisa zu meinem Vater sah.
„ Kann ich mit dir alleine sprechen, bitte.“ Seufzend drehte ich mich zu meinem Vater.
„ Lässt du uns alleine, Danke.“ Mein Vater schaute mich erst unsicher an, ging dann aber ins Wohnzimmer und ich wartete bis er hinter sich die Tür schloss.
„ Also?“ Fragte ich dann direkt und merkte erst jetzt wie nervös Luisa mit ihren Händen spielte.
„ Gabriel hat mich gestern angerufen und mir gesagt dass er ein letztes Treffen hat um Auszusteigen, dass es um viel Geld geht und dass er Steve mit nimmt. Und er hat gesagt dass er sich danach sofort bei mir meldet. Aber ich habe nichts von ihm gehört und mache mir Sorgen.“ Luisa wurde immer nervöser.
„ Kannst du bitte Steve anrufen und fragen ob alles in Ordnung ist.“ Sie machte sich wirklich sorgen das sah ich ihr an und ehrlich gesagt bekam ich auch ein komisches Gefühl, wenn sie so wie Luisa sagt seit gestern nichts mehr gehört hatte.
„ Warte hier.“ Ich ging zurück in mein Zimmer um mein Handy zu holen und rief auf dem rück weg Steve an. Aber sein Handy war aus. Ich lege auf und schaute Luisa an.
„ Sein Handy ist aus. Das heißt.-“
„ Ich weiß was das heißt!“ Zischte sie mich fast schon an. Ich schaute auf mein Handy und rief dann Gabriel an. Zu meiner Überraschung war sein Handy nicht aus. Aber er ging auch nicht dran. Als ich den Anrufbeantworter hörte schaute ich Luisa an und schüttelte den Kopf.
„ Gabriel ich bins, ruf mich sofort an. Ich mach mir Sorgen. Luisa ist bei mir.“ Als ich das auf den Anrufbeantworter gesprochen hatte legte ich auf. Keine Ahnung ob er das überhaupt abhören wird. Aber ich sah Luisa an das sie immer noch nicht zu frieden war.
„ Ich hab die beiden jetzt angerufen, mehr kann ich nicht machen.“ Luisa schüttelt natürlich den Kopf.
„ Komm mit mir. Ich weiß wo das Treffen stadtgefunden hat, wir können hinfahren und nach sehen. Alleine traue ich mich nicht. Und ich will Gabriel helfen, er hat mir auch geholfen endlich von meinem Boss weg zu kommen und das ich aussteigen kann, jetzt will ich Ihm helfen, verstehst du?“ Seufzend nickte ich. Nahm den Schlüssel von der Kommode und schlüpfte schnell in meine schwarzen high Heels die ich, als letztes angehabt hatte, drehte mich zur Wohnzimmer Tür.
„ Papa, Papa ich bin kurz weg. Ich erklär dir später alles.“ Rief ich und scheucht Luisa schnell aus der Tür, damit mein Vater nicht aus dem Wohnzimmer kommen konnte um mich zurück zuhalten. Ich dachte nicht mal darüber nach das ich nur eine kurze Shorts und ein Top an hatte. Was sicherlich ziemlich gewagt aussah zu den Schuhen aber darüber konnte ich mir jetzt keine Gedanken machen. Im Auto strich ich mir noch schnell meine Haare glatt und fuhr mit meinen Finger durch sie. Leider hatte ich kein Haar Gummi.
Wir bogen in eine Straße ein, die ziemlich verlassen aussah. Es sah so aus als wären wir in einem Industrie Gebiete. Ich war noch nie in diesem Teil der Stadt gewesen.
„ Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?“ Wollte ich von Luisa wissen, die wieder auf den Zettel mit der Adresse schaute und nickte.
„ Das ist die Adresse. Ich glaube es ist diese Halle dort hinten am ende der Straße. Das ist die letzte Hausnummer.“ Ich nickte und folgte ihrem blick. Ich fand es schon komisch das dieses Treffen so abgelegen war und nicht in einem Club oder bei irgend welchen Leuten wie sonst immer. Hier würde man wirklich niemanden vermuten. Als wir aufs Gelände fuhren sah ich etwas Leutendes um die Ecke.
„ Halt hier an.“ Befahl ich Luisa und reckte meinen Kopf aus dem Fenster.
„ Ich glaub da hinten brennt was?“ Luisa öffnete die Tür und fummelte dann hinten unter dem Sitz herum und ich stieg auch aus. Als sie zu mir auf die Seite des Autos kam sah ich das sie eine Waffe in der Hand hielt, die sie auf den Boden gerichtet hielt. Ich sah sie erschrocken an, sodass die es merkte und zu mir schaute.
„ Was?“ Flüsterte sie. Ich schüttelte den Kopf und wir gingen zu dem Leuchtenden etwas. Als wir um die Ecke kamen wurde es richtig warm und dann sahen wir auch was dort so leuchtete. Es brannte tatsächlich etwas und nicht irgendwas, sondern ein Auto. Es war gerade am ausbrennen. Als ich näher ging packte Luisa mich am Arm.
„ Dafür haben wir keine Zeit.“ Sie zeigte mit der Waffe auf eine Stahl Tür.
Als wir auf sie zu gingen schaute ich wieder zum Auto und wollte nach dem Nummernschild suchen, aber es war keins mehr vorhanden, anscheint wurde es abgemacht, ich konnte auch nicht erkennen was es mal für ein Auto gewesen war oder welche Farbe es hatte, so runtergebrannt und schwarz war es, nur hinten der Kofferraum brannte noch. Luisa zog mich an meinem Arm mit durch die Tür und als wie drinnen waren ging sie mit ihrer Waffe vor und ich hinter ihr her. Wir standen in einem großen Raum, soweit ich das erkennen konnte, Es war nicht gerade hell hier drinnen. Wir suchten den Raum ab, aber sahen und hörten nichts.
„ Sollen wir nach ihnen rufen?“ Fragte ich, aber Luisa schüttelte sofort den Kopf.
„ Nein, wer weiß wer hier ist.“ Ich nickte knapp, daran hatte ich bis gerade nicht gedacht. Ich schaute mich weiter um und sah dass eine Treppe in den Keller führte und eine nach oben.
„ Teilen wir uns auf.“ Schlug ich vor und Luisa nickte und ich ging auf die Keller Treppe zu.
„ Wir treffen uns in zehn Minuten wieder hier okay? “ Ich nickte und lief langsam die Treppe nach unten. Zum Glück waren hier überall Fenster, auch wenn sie nicht sehr viel Licht hinein ließen. An den ersten beiden geschlossen Türen ging ich vorbei, dann kamen ein paar offene und ich schaute in jede hinein, es waren nur abstelle Räume. Danach kamen wieder nur geschlossene Türen. Ich ging an einer vorbei blieb aber an der nächsten stehen, überlegte und klopfte einfach und öffnete sie dann vorsichtig. Als ich hinein schaute sah ich eine Art alte Küche in Einzelteilen sonst war nichts in dem Raum. Also ging ich wieder raus. Als ich die nächste Tür öffnen wollte hörte ich komische Geräusche und schaute mich um und lehnte dann mein Ohr an die Tür. Aber es war wieder still. Langsam fing ich an es hier unheimlich zu finden. Dann hörte ich wieder dieses Geräusch. Es hörte sich nach einem erstickten husten an oder als ob sich jemand übergeben würde. Ich ging weiter bis ich merkte dass es lauter wurde. Erst als es aufhörte blieb ich an einer Tür stehen und öffnete sie zögernd. Mein Herz schlug so schnell, das ich das Gefühl hatte das man es durch den ganzen Flur hören konnte. Als ich in den Raum sah blieb ich wie erstarrt stehen. Da lag jemand zusammen gekrümmt auf einer Matratze. Rechts davon stand ein Klo und ein Waschbecken mit einem kaputten Spiegel. Sofort bekam ich eine Gänsehaut, das war ja wie in einem Horror Film. Doch dann hörte ich wieder dieses kränkliche stöhnen und schaute wieder auf die Person auf der Matratze, die sich krümmte. Mit zittrigen Beinen ging ich ganz langsam und vorsichtig auf sie zu. Schwarze Jeans, Lederjacke. Lederjacke? Sofort raste mein Herz. Das war Gabriels Jacke. Jetzt stürmte ich auf die Matratze zu und kniete mich vor sie. Braune lange Haare. Es war Gabriel! Oh mein Gott. Meine Hände zitterten wie verrückt und mein Puls raste. Ich strich ihm seine Haare aus dem Gesicht und erschrak mich fast. Er war kreide bleich, selbst seine Lippen hatten keine Farbe mehr. Er schwitzte und hatte seine Augen zusammen gekniffen und sein Gesicht schmerzverzogen, dann bemerkte ich das er seine Arme um seinen Bauch geschlungen hatte und seine Beine noch mehr an seinen Körper zog. Er hatte seine Zähne aufeinander gepresst und atmete schwer durch die Nase und stöhnte vor Schmerz. mir wurde fast schon schlecht von seinem Anblick. Panisch suchte ich den Raum ab. Was sollte ich jetzt tun?
„ Gabriel?“ flüsterte ich.
„ Gabriel ich bins. Gabriel?“ Aber er reagierte gar nicht.
„ Scheiße, scheiße.“ Fluchte ich. Irgendetwas musste ich doch tun. Ich versuchte ihn irgendwie von der Matratze hoch zu ziehen. Da hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Es war Steve. Gott sei danke.
„ Ich bin hier, komm schnell.“ Rief ich zurück. Es dauerte noch kurz und als ich Schritte hörte drehte ich mich zur offenen Tür.
„ Ich bin hier drinnen.“ Rief ich wieder und sah Steve und Luisa herein stürmen. Luisa blieb prompt stehen, als sie mich und Gabriel sah, Steve kam auf uns zu.
„ So eine scheiße. Die Penner haben Gabriel gezwungen so ein scheiß Zeug zu nehmen.“ Entsetzt schaute ich Steve an. Der sich zu mir kniete und Gabriel in Augenschein nahm.
„ Sie haben ihn zu zweit fest gehalten so wie mich. Und ein anderer hat ihm irgend so eine Flüssigkeit eingeflöhst und ihn weg gebracht. Mich haben sie eingesperrt. Das Zeug muss so schnell wie möglich raus. Wer weiß was das war.“ Ich schaute Steve panisch an.
„ Wie sollen wir das machen?“
„ Er muss es aus kotzen.“ Sagte Steve und versuchte ihn aufzusetzen. Ich half ihm und hielt Gabriel fest der ziemlich schwer war.
„ Wir müssen ihn zum kotzen bringen.“ Teilte mir Steve neben bei mit und versuchte Gabriel hoch zuziehen, aber sackte auf seine Knie zurück.
„ Nein.“ Krächzte Gabriel mit zusammen gebissenen Zähnen. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, wie er uns mit Rot unterlaufenen Augen und schmerzverzerrtem Gesicht ansah. Ich sah hoch zu Luisa.
„ Luisa hol den Eimer da hinten.“ Sie nickte wie mechanisch und lief zum Eimer und dann zu uns und stellte ihn vor mir ab. Ich sah wie Steve seine arme um Gabriel schlang und sich an Gabriel Armen fest hielt und dann zudrückte. So wollt er ihn wohl dazu bringen sich zu übergeben, aber Gabriel schrie nur auf, sodass Steve ihn sofort los lies und er wieder in sich zusammen sackte und Steve ihn wieder hochzog. Steve und ich schauten uns an, da viel mir nur eine Lösung ein, wie brachte man sich am einfachsten zum übergeben? In dem man sich etwas in den Hals steckte.
„ Wir müssen ihm was in den Hals stecken.“ Steve runzelte die Stirn. schaute sich dann aber im Raum um.
„ Hier ist nichts.“ Hörte ich ihn gereizt. Ich nahm Gabriels Gesicht zwischen meine Hände, sodass er mich sehen konnte. Ich zog sein Gesicht mehr zu mir nach vorne.
„ Tut mir leid Baby.“ Flüsterte ich ihm ins Ohr. Er kniff seine Augen zusammen. Als ich ihn wieder an sah öffnete ich mit meiner Hand seinen Mund zog seinen Kopf über den Eimer und steckte ihm meinen Finger in den Mund. Soweit rein bis ich merkte dass er anfing zu würgen. Mit meiner anderen Hand umarmte ich ihn und hielt ihn so über den Eimer Zog dann meinen Finger wieder aus seinem Mund und er übergab sich über dem Eimer. Ich schaute nicht zu Steve oder Luisa, ich wollte nicht wissen wie sie uns gerade ansahen. Es war mir auch egal was sie dachten. Gabriel übergab sich zwei Mal und hustete. Als Steve merkte das Gabriel wieder zusammen sackte hielt er ihn fest. Gabriel fing an schwer zu atmen.
„ Ich weiß nicht ob das reicht Mia.“ Hörte ich Steve leise sagen. Ich strich Gabriel über seinen Nacken, der schweiß gebadet war. Schaute nach unten zu seinem Gesicht und sah das er seinen Mund noch leicht geöffnete hatte, also fuhr ich meinen Finger wieder zu seinem Mund und steckte ihn schnell rein und zog ihn wieder heraus und Gabriel übergab sich ein drittes Mal. Dann stöhnte er laut auf und dann wurde er auf einmal richtig schwer, sodass ich sein Gesicht fast auf den Eimer hätte fallen gelassen, hätte Steve nicht so schnell reagiert und ihn zurück an sich gezogen. Panisch schaute ich Steve an, der Gabriel mit einem ächzen zurück auf die Matratze fallen ließ.
„ Er ist Ohnmächtig. Das ist okay. Wenn er wieder erwacht wird es ihm besser gehen.“ Ich nickte leicht, ob wohl ich mir unsicher war. Jetzt kam Luisa zu uns.
„ Wir müssen hier weg. Bevor die wieder kommen.“ Steve stimmte ihr zu.
„ Tragen wir ihn hier raus.“ Er hob Gabriel hoch und schaute zu Luisa als ich aufstand.
„ Nimm seine Beine und los.“ Ich stellte den Eimer weg und ging zum Waschbecken und lies Wasser über meine Hände laufen, bis ich bemerkte das die anderen schon mit Gabriel an der Tür waren. Ich lief ihnen hinter her und draußen ging ich vor raus die Treppe hoch. Und bis nach draußen. Ich sah, dass Steve zu dem jetzt völlig verkohlten Auto sah und seufzte. Ich schaute zu ihm.
„ War das dein Auto, was gebrannt hat?“ Ich sah Steve nicken.
„ Man, Gabriel schuldet mir echt einen neuen Wagen. So eine scheiße.“ Ich half den beiden Gabriel ins Auto zu bringen und dann fuhren wir los. Luisa meinte dass wir zu Gabriel fahren sollten, weil das nicht so weit von ihr sei. Also fuhr sie los und ich versuchte meinen Puls wieder zu beruhigen.
Kapitel 16
Hanna Du und Ich?
„ Legt ihn aufs Sofa.“ Befahl Luisa. Steve und ich schleppten Gabriel dort hin und ließen ihn aufs Sofa, Luisa richtet sein Kissen und nahm eine der beiden Decken und deckte ihn zu.
„ Der wird jetzt erst mal ne Zeit weg sein.“ Steve nickte und atmete laut ein und aus und ging dann zu einem Stuhl und lies sich erschöpft drauf fallen. Ich ging zur Küchen Zeile und nahm ein Glas was dort stand und spülte es vorsichtshalber aus und füllte es mit Wasser und ging zu Steve der mit geschlossenen Augen auf dem Stuhl saß. Ich drückte ihm das Glas in die Hand und er öffnete seine Augen.
„ Trink etwas.“ Sagte ich leise zu ihm und er nickte und trank einen kräftigen Schluck. „ Ich muss nach Hause, nach Marie sehen. Ich komm später zurück.“ Ich nickte und sah wie er sein Handy zur Hand nahm, als er gerade die Tür öffnete hörte ich wie er sich ein Taxi bestellte und dann ging die Tür hinter ihm zu und ich war alleine mit dem schlafenden Gabriel und Luisa die vor dem Sofa stand und ihn an sah.
Luisa und ich hatten in der letzten Stunde gerade mal ein paar Wörter gewechselt und warteten nur darauf, dass Gabriel wach werden würde, als sie aufstand und mich an sah.
„ Ich fahre in die Stadt und besorge etwas zu essen und Trinken, das können wir alle gebrauchen. Auf dem Rückweg sammel ich Steve wieder ein okay?“ Etwas unsicher schaute ich sie an.
„ Soll ich nicht lieber los und du wartest hier?“ Bot ich mich an. Luisa schüttelte den Kopf, schaute zu Gabriel und ging dann zur Tür.
„ Es ist besser, wenn du da bist, wenn er wach wird.“ Sie lächelte mich leicht an und verschwand dann durch die Tür.
Nicht mal zehn Minuten später fing Gabriel an sich leicht zu bewegen und legte sich auf den Rücken. Ich stand von dem Stuhl auf und nahm die Wasser Flasche vom Boden und setzte mich an die Bettkante. Gabriel schaute mich mit wässrigen Augen an. Es schmerze mich ihn so zu sehen. Ich schraubte die Flasche auf und hielt sie Gabriel hin, der sich nur ein Stück aufrichtet und seinen Kopf anhob. Ich hielt die Flasche weiter fest und beugte mich zu ihm und er legte seine Hand über meine und führte die Flasche an seinen Mund und trank einen kleinen schluck. Dann setzte er sie wieder ab und lies meine Hand los, sodass ich die Flasche an mich nahm und sie wieder zu drehte und sie neben sein Sofa stellte. Er schaute weg von mir einfach nur gerade aus.
„ Wie geht es dir?“ Fragte ich vorsichtig und mit leicht brüchiger Stimme. Er schaute mich an und brauchte kurz für eine Antwort.
„ Es ging mir schon mal besser… auch schon schlechter.“ Ich schluckte unter seinem Blick.
„ Wie habt ihr mich, uns gefunden?“ Wollte er auf einmal wissen und ich erzählt ihm von Luisa, das sie bei mir aufgetaucht war und wir dann zu dieser Fabrik gefahren waren und nach ihm und Steve gesucht hatten.
„ Wie geht es Steve?“ Ich lächelte leicht.
„ Es geht ihm gut… er ist zu seiner Schwester gefahren und kommt später wieder.“ Gabriel nickte leicht schaute dann an mir herab.
„ Schickes Outfit, gefällt mir.“ Ich verdrehte die Augen. Klar das ihm meine knappen Sachen mit den Schuhen gefielen.
„ Ich hatte keine Zeit mehr mich umzuziehen, Luisa hat mich aus dem Bett geholt.“ Gabriel vorzog das Gesicht.
„ Tut mir leid… das Lu dich geholt hat… das hätte sie nicht tun sollen.“ Ich schüttelte meinen Kopf um ihn zu unterbrechen.
„ Es war gut dass sie mich geholt hat.“ Gabriel nickte leicht und schaute kurz weg und dann wieder zu mir.
„ Hast du mir wirklich deinen Finger in den Hals gesteckt.“ Er schaut mich angewiderte an, sodass ich einfach lachen musste und ihm auch ein schmunzeln aufs Gesicht brachte.
„ Vielleicht.“ Sagte ich unterm lachen.
„ Vielleicht.“ Wiederholte Gabriel flüsternd und ich nickte und hörte auf zu lachen und wir beide schauten uns einfach nur schweigend an. Er sah gar nicht gut aus noch schlimmer als an dem Tag, als ich ihn beim Einkaufen wieder gesehen hatte. Er war ziemlich blass und hatte starke Augenringe. Es ging ihm überhaupt nicht gut. Er hatte auch etwas abgenommen. Er schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn er zog die Decke weiter nach oben, sodass ich nicht weiter seine Arme anstarren konnte.
„ Du und Luisa… wo her kennt ihr euch? Seid ihr…“ Er schüttelte den Kopf.
„ Luisa hat einen Freund, deshalb hat sie versucht auszusteigen. Ihr Chef, lässt sie aber nicht gehen, deshalb hat sie mich um Hilfe gebeten als sie gehört hat das ich auch aussteigen will und wir dachten uns das wir uns gegenseitig helfen können. Ich kenne sie von früher.“ Hörte er auf zu reden und schaute mich wieder an.
„ Lu.. war meine erste Freundin, könnte man sagen, also ich hatte mein erste Mal mit ihr.“ Gabriel fing an zu lächeln.
„ Sie sah nicht schon immer so aus. Es ist nur so dass sie viele Probleme hat und das schon seit langem und deshalb hat sie so zu genommen.“ Ich nickte leicht. Sie erinnert mich an Lilli. Sie war auch nie die schlankeste gewesen als ich sie kennenlernte, aber seit dem hatte sie so einiges zu genommen besonders seid Tobi weg war. Dann viel mir etwas ein. Er hatte gesagt, er hätte sein erstes Mal mit ihr, war Sie das Mädchen von dem Sam mir mal in der Schule erzählt hatte, das Gabriel nicht seiner Mutter vorstellen wollte und sie sich dann getrennt hatten? Ich fragte Gabriel danach und er lacht leicht.
„ Ja das ist sie, aber wir haben uns nicht deswegen getrennt, sondern weil wir versucht haben aus Freundschaft so was wie eine Beziehung zu machen. Was nicht geklappt hat, da ich keine Beziehung wollte und sie sich dann in Jemand anderen verliebt hat.“ Ich nickte. Wieso fühlte es sich so komisch an als Gabriel erwähnte dass er keine Beziehung wollte? Ich sah ihn an und merkte wie seine Augen langsam zu vielen. Vorsichtig streckte ich meine Hand nach ihm aus und strich ihm leicht über seine Haare. Er öffnete wieder die Augen und sah mich an.
„ Es war schrecklich dich ebenso zu sehen. Ich will so was nie wieder sehen Gabriel.“ Er nickte leicht.
„ Ich wollte auch niemals dass du je so etwas siehst, das ist auch einer der Gründe dass ich dich nicht mitgenommen habe.“ Ich schaute in seine wunderschönen grünen Augen, sie waren immer noch schön, ob wohl sie nicht so klar waren wie sonst. Ich fuhr wieder durch seine Haare.
„ Sie sind lang geworden.“ Gabriel lächelte mich leicht an.
„ Ich kam die letzten Monate nicht dazu einen Friseur aufzusuchen. Ich weiß es sieht schrecklich aus.“ Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Er sah toll aus.
„ Ich mag es wenn du deine Haare länger trägst, so wie früher, meine ich.“
„ Ich mags auch wenn du deine Haare länger trägst.“ Er grinste mich an und hob seine Hand und fuhr auch mir durch die Haare. Ich wusste das Gabriel meine langen Haare mochte.
„ Sie sind schon fast wieder so lang wie früher.“ Ich schmunzelte.
„ Ich habe auch in der letzten Zeit keinen Friseur mehr aufgesucht.“ Wir hörten wie die Tür auf ging und ich lies Gabriel los, aber er nahm seine Hand nicht aus meinen Haaren. Ich drehte mich zur Tür und sah dass Steve herein kam. Ich packte Gabriels Arm und zog seine Hand weg. Natürlich sah Steve dies aber er sagte nichts. Ich stand auf und ging auf ihn zu und umarmte ihn.
„ Geht’s dir gut?“ Fragte ich leise und merket wie er nickte.
„ Nur müde.“ Ich merkte das er mich wieder los ließ und dann schaute er mich an.
„ Hab ich euch gerade gestört?“ Entsetzt schaute ich ihn an.
„ Was?“ Steve hob seine Augenbrauen und schaute zu Gabriel.
„ Hab ich euch gestört?“ Wiederholte er sich.
„ Nein.“ Ich war wirklich entsetzt wie er das sagte.
„ Nein.“ Wiedergeholte ich sodass das Steve mich wieder anschaute.
„ Habt ihr euch geküsst?“ Wollte er jetzt auch noch wissen und ich bekam neben bei mit wie Gabriel sich auf dem Sofa bewegte und sich aufrecht hinsetzte.
„ Mia?“ Fragt er nach und das hieß nichts gutes, wenn er mich Mia nannte.
„ Nein haben wir nicht.“ Ich drehte mich zu Gabriel, der aber schaute uns nur an. Echt toll.
„ Ihr habt euch nicht geküsst seid er wieder da ist? Nicht nach dem Treffen, wo du nicht nachhause gekommen bist. Ich weiß das du nicht bei deinem Vater warst.“ Wo her wusste er das denn?
„ Ich war hier. Ich habe hier geschlafen. Wir haben danach noch was mit Lola und Hannes gemacht. Aber es ist nichts passiert. Wirklich.“ Ich hörte hinter mir wie Gabriel schnaubte, versuchte das aber zu ignorieren. Steve sah mich an. Ich wusste nicht ob er mir glaubte. Ich seufzte.
„ Aber… ich habe ihn geküsst.“ Gab ich dann zu. Steve sah mich mit großen Augen an.
„ Du ihn?“ Ich nickte vorsichtig.
„ Ein Kuss würde ich das ja nicht nennen.“ Mischte sich Gabriel ein.
„ Halt dich raus Gab.“ Sagte Steve, schaute mich aber dabei weiter an.
„ Es war nach dem ich mit Sam im Exit war. Gabriel hat uns nachhause gefahren und wir haben geredet uns ausgesprochen. Es war ein Abschiedskuss. Der von mir kam, er hatte noch nicht mal die Chance mich zurück zu küssen, also sei nicht sauer auf ihn.“ Steve schüttelte nur den Kopf.
„Ich wusste, dass irgendwas laufen wird zwischen euch, aber ich muss zugeben, dass ich eher dachte dass es Gabriel versucht. Deshalb wollte ich auch das ihr zusammen zum Treffen geht. Ich wollte wissen ob du das ernst gemeint hast was du gesagt hast und ob du wirklich über ihn hin weg bist.“ Ich hörte Gabriel hinter mir wie er auf stand .
„ Was hast du zu ihm gesagt?“ Fragte Gabriel und ich sah zu ihm. Aber da sprach Steve schon weiter.
„ Und du hast mir immer noch keine Antwort gegeben, ob ich eine Wohnung für uns suchen soll.“ Ich sah wie Gabriels Kopf zu Steve herum fuhr. Ich ging auf ihn zu und nahm seinen Arm.
„ Gabriel bitte leg dich wieder hin.“ Ich schaute zu Steve.
„ Lass uns bitte später darüber reden. Nicht hier.“ Ich wollte Gabriel helfen wieder zum Sofa zu gehen. Aber er riss sich los von mir.
„ Na gib ihm schon eine Antwort Mia.“ Zischte er und ich schaute ihn erschrocken an. Wieso taten die beiden das? Merkten sie nicht wie unangenehm mir diese Situation war.
„ Süße?“ Hörte ich nur Steve sagen. Und sah wieder zu ihm. Dann ging auch noch die Tür auf und Luisa kam herein, das wurde ja immer besser.
„ Gib ihm schon eine Antwort.“ Knurrte Gabriel wieder und ich schaute zwischen den beiden hin und her.
„ Gab du sollst dich raus halten.“ Sagte Steve wieder zu ihm und das erstaunlicherweise ziemlich ruhig. Neben bei sah ich wie Luisa mich auch an sah.
„ Was ist den hier los?“ Fragte sie, aber sie wurde überhört.
„ Wieso?“ Hörte ich da auch noch Gabriel.
„ Ich habe ein recht drauf es zu erfahren. Schließlich hast du mir meine Frau weg genommen. Ich habe dich darum geben auf sie aufzupassen, nicht mit ihr ins Bett zu steigen.“ Erschrocken zog ich scharf die Luft ein.
„ Ich habe mich um sie gekümmert. Es ist meine Sache wie ich es getan habe. Jetzt ist sie meine Freundin.“ Würde Steve jetzt nicht aufhören zu reden war ich mir ziemlich sicher, dass Gabriel gleich ausrasten würde. Das sah ich an seiner Haltung und an seinen funkelnden Augen. Aber da mischte sich Luisa ein.
„ Aber Gabriel steigt doch aus wegen ihr und ist doch nur wieder hier um Mia wieder zu bekommen und sie mit zu nehmen. Hanna freut sich doch schon mit ihren Eltern zusammen zu wohnen.“ Ich fuhr zu Luisa rum.
„Was?“ Fragte ich sie entsetzt. Aber sie schaute nur entschuldigend zu Gabriel.
„ Hannas Schule ist nur zwanzig Minuten von meiner Arbeit entfernt und sie hat mit bekommen, wie ich mir Wohnungen angesehen habe und hat mich gefragt ob sie dann auch dort wohnt und ich habe ihr gesagt wenn sie es möchte kann sie es.“ Moment mal? das war mir gerade alles zu viel.
„ Wie meinst du das? Wo her weißt du wo ihre Schule ist und was heißt deine Arbeit und außerdem kann Hanna nicht einfach so.-“ Gabriel unterbrach mich.
„ Ich habe seit über drei Monaten Kontakt mit Hanna und ich werde sicher nicht nein sagen wenn sie bei mir wohnen möchte. Und ich arbeite mit Dean in der Firma meines Vaters. Einer Immobilien Agentur.“ Ich konnte das nicht glauben.
„ Du holst Hanna zu dir?“ Mein Herz raste gerade. Wie konnten die beiden das hinter meinem Rücken einfach beschließen. Ich merkte schon wir mir die Tränen in die Augen schossen. Als Steve das sah schaute er zu Gabriel.
„ Das kannst du nicht alleine endscheiden.“ Half Steve mir, aber Gabriel grinste ihn böse an.
„ Sie ist meine Tochter, nicht deine. Ich kann das sehr wohl entscheiden.“ Ich sah zu Gabriel und da liefen mir auch schon die Tränen.
„ Das kannst du mir nicht antun, Gabriel. Ich sehe sie so schon so selten.“ Gabriel schüttelte den Kopf und kam auf mich zu.
„ Ich will dass du mit kommst. Hanna will es auch.“ Ich schüttelte den Kopf und wischte meine Tränen weg.
„ Ich kann nicht, das weißt du.“ Er streckte seine Hände nach mir aus, aber Steve hielt sie fest, sodass Gabriel zu ihm herumfuhr.
„ Lass mich sofort los.“ Knurrte er. Sodass ich Steves Hände von Gabriel nahm. Ich wusste dass Gabriel sonst ausrasten würde.
„ Wie wäre es wenn ihr in Ruhe redet.“ Mischte sich Luisa wieder ein, die ich ganz vergessen hatte.
„ Geh raus und lass mich alleine mit Mia reden.“ Verlangte Gabriel. Steve nickte zu meiner Überraschung und ging mit Luisa raus. Wir warteten noch bis hinter ihnen die Tür zuging, dann schaute ich Gabriel an.
„ Wieso fängst du schon wieder damit an? Ich dachte wir hätten das geklärt. Ich kann nicht.-“ Natürlich lies mich Gabriel nicht aussprechen.
„ Nein, du denkst nur du kannst nicht. Du wirst nie mit ihm so glücklich sein, das du nie wieder an mich denkst. Ich weiß das du mir nicht mehr vertraust.“ Ich wollte ihn unterbrechen, denn ob wohl er mir so viel angetan hatte war er immer noch der einzige dem ich blind vertrauen würde.
„ Du musst mir noch eine Chance geben, wie soll ich dir sonst beweisen das alles anders wird. Ich steige aus wegen dir und Hanna, weil ich euch bei mir haben möchte, ich will nicht mehr von euch getrennt sein. Es bringt mich um, nicht zu wissen wie es dir geht und ob du Probleme hast und dich nicht zu sehen. Ich kann nicht ohne dich leben. Ich brauche dich, so wie du mich. Du denkst vielleicht das du in ihn… verliebt bist. Aber du willst ihn nur nicht verlieren weil er die ganze Zeit für dich da war. Aber das wird weiterhin so sein. Wenn du mit ihm zusammen ziehst dann wirst du dich ewig fragen, wie es gewesen wäre mit mir zusammen zuziehen.“ Jetzt hörte er endlich auf zu reden und sah mich eindringlich an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
„ Wirst du damit klar kommen mich weiter hin zusehen ohne mit mir zusammen zu sein? Denn ich werde nicht mehr verschwinden.“ Gerade als ich antwortete ging die Tür auf.
„ Das muss ich wohl.“ Sagte ich darauf nur. Steve kam auf uns zu.
„ Seid ihr fertig?“ Ich nickte und ging mit Steve raus ohne Gabriel noch mal anzusehen. Draußen im Flur stand Luisa, aber wir gingen einfach an ihr vorbei nach draußen und steuerten auf ein Taxi zu und stiegen ein. Im Auto schwiegen wir die ganze fahrt bis zu mir. Als der Taxifahrer auf Steves Anweisung an hielt. Drehte ich mich zu ihm.
„ Tut mir leid.“ Steve nickte nur und ich schnallte mich ab.
„ Er kann das nicht alleine machen, ich meine das mit Hanna. Die von der Schule kennen Gabriel nicht und sie wissen nicht dass er ihr Vater ist. Es gibt nichts womit er das bestätigen könnte. Er müsste sie erst Adoptieren.“ Erst dachte ich, dass Steve recht hatte, aber dann sagte er das mit dem Adoptieren. Deshalb schüttelte ich den Kopf.
„ Ich habe ihn damals als ihren Vater angegeben. Er steht auf ihrer Geburtsurkunde als Vater. Ich habe das damals kurzfristig so entschlossen, aber ich glaube nicht dass er das weiß.“
„ Willst du das ich mit hoch komme?“ Fragte er, ohne noch weiter auf das Thema einzugehen. Ich schüttelte den Kopf. Ich brauchte jetzt ruhe und Zeit zum nachdenken.
„ Alles klar, melde dich wenn was ist okay?“ Ich nickte, beugte mich zu ihm und küsste ihn auf die Wange und stieg aus.
Ich zog meine Schuhe aus, als ich in die Wohnung kam und keine Minute später kam mein Vater aus der Küche.
„ Mia, ich dachte du wolltest nur kurz weg. Wir haben mittlerweile schon halb zwölf. Ich würde dich ja gerne fragen wo du warst und was passiert ist, aber darauf bekomme ich ja sowieso mal wieder keine Antwort.“ Er schien sauer zu sein. Ich legte den Schlüssel zurück auf die Kommode und Ella kam aus der Küche und lächelte mich an, legte gleichzeitig ihre Hand auf den Arm meines Vaters.
„ Überfall sie doch nicht direkt, sie ist doch gerade erst durch die Tür gekommen.“ Sie lächelte mir zu.
„ Komm erst mal rein. Ich mache dir einen Kakao.“ Ich nickte und folgte den beiden in die Küche und setzte mich.
„ Du siehst müde aus.“ Versuchte es mein Vater weiter. Ich nickte wieder nur. Ich würde ihm einfach erzählen was los war, dann würde er wenigstens ruhe geben, auch wenn er bestimmt nicht erfreut sein wird.
„ Gabriel ist wieder da.“ Ich senkte meinen Kopf und schielte zu meinem Vater hoch, der sich seufzend mir gegenüber setzte.
„ Und er hatte Probleme.“ Fuhr ich fort. Mein Vater nahm einen schluck aus seiner Tasse und murmelte:
„ Probleme… natürlich hat er die.“ Ich schaute ihn an und seufzte laut, sodass ich seine Aufmerksamkeit hatte.
„ Ich habe dir schon mal etwas über ihn gesagt. Er ist nicht so wie du denkst.“ Mein Vater nickte nur genervt und Ella setzte sich zu uns und reichte mir eine Tasse.
„ Danke Ella.“ Sie nickte.
„ Wer ist denn Gabriel?“ Sie fragte das so fröhlich und mit einem Lächeln im Gesicht, das ich selber lächeln musste. Aber mein Vater übernahm die Antwort.
„ Mias… Freund, Ex Freund… was weiß ich.“ Ich funkelte meinen Vater an und schaute dann wieder zu Ella.
„ Ich dachte dieser… wie heißt er noch mal mit den rasierten Haaren?“
„ Steve.“ Antwortete ich ihr.
„ Ja genau Steve, ich dachte er wäre dein Freund, dein Vater hat das erzählt.“ Ich nickte.
„ Gabriel war lange Zeit mein Freund, er ist einer der besten Freunde meines Bruders und wir haben unsere Beziehung Jahre lang geheim gehalten, er und mein Bruder haben oft Probleme gehabt.-“
„ So kann man es auch nennen.“ Zischte mein Vater, aber ich tat so als hätte ich nichts gehört.
„ Aber er ist… weggegangen hat aber gesagt das er wieder kommt. Ist aber nicht zurückgekommen. Jetzt bin ich mit Steve zusammen und er ist wieder aufgetaucht. Das bringt so einiges durcheinander, vor allem weil er Steves Freund ist.“ Seufzte ich und trank einen schluck.
„ Hört sich so an, als wüsstest du jetzt nicht was du tun sollst.“ Ich nickte.
„ Gabriel war meine große Liebe, wir haben so viel zusammen durchgemacht und erlebt. Aber das er weggegangen und nicht wieder gekommen ist, hat alles kaputt gemacht.“ Ella nickte
„ Hört sich so an als sei er immer noch deine große Liebe, nur das du Angst hast das er wieder gehen könnte und das hält dich zurück und da ist ja auch noch Steve, du bist ja sicherlich nicht ohne Grund mit ihm zusammen.“ Ich schüttelte den Kopf, das war ich wirklich nicht.
„ Er hat mir nach der Trennung geholfen. Er war für mich da und hat mich bei sich wohnen lassen. Es ging mir durch ihn besser. Aber ich habe bis her noch keine so starken Gefühle gehabt wie bei Gabriel. Was ist wenn das so bleibt?“ Irgendwie fand ich es komisch mit Ella darüber zu reden, aber immerhin besser als mit meinem Vater und mal etwas von einer neutralen Person zu hören war vielleicht gar nicht mal so schlecht.
„ Vielleicht kommt das nach einiger Zeit, wenn du mit Gabriel abgeschlossen hast, aber solange das nicht der Fall ist, denke ich nicht dass sich das ändert. Vielleicht hälst du am besten erst mal Abstand zu den beiden und machst dir in Ruhe Gedanken ohne das einer der beiden dazwischen funkt und dann wirst du schon selber merken, wenn du dann mehr vermisst hast und bei wem du dich als erstes melden willst um mit ihm zusprechen.“ Das war eine gute Idee. Ich schaute zu meinem Vater der einfach nur in seine Tasse starrte, als wären wir gar nicht da.
„ Roxy hat mich gefragt ob ich in den Ferien zu ihr kommen möchte. Ich glaube ich werde zu ihr fliegen. Ich wollte mich zwar nach einem Job um schauen, aber das kann ich auch noch machen wenn ich wieder zurück bin.“ Mein Vater schaute auf und nickte sofort.
„ Ja das ist eine gute Idee flieg zu deiner Freundin und beschäftige dich mal mit normalen Sachen, die Mädchen so plagen.“ Ella musste lachen.
„ Liebeskummer ist eine normale Sache. Egal ob bei Mädchen oder Jungs.“ Mein Vater verdrehte die Augen und ich stand auf.
„ Ich leg mich was hin.“ Die beiden nickten und ich schaute im raus gehen nochmal zu Ella.
„ Danke Ella.“ Sie lächelte
„ Gerne.“ Dann drehte sie sich zu meinem Vater und ich verlies die Küche.
„ Dieser Mann macht nur Probleme.“ Hörte ich meinen Vater noch leise sagen.
*** Hallo meine Lieben, endlich kommt ein neues Kapitel von Mia und Gabriel. Langsam geht es vor ran mit den beiden und noch etwas häftiges wird passieren, aber ich will nicht zu viel verraten. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.***
Kapitel 17
Die Fabrik
Ich war noch mal schlafen gegangen. Ich brauchte über drei Stunde bis ich endlich einschlief, dauernd hatte ich auf die Uhr geschaut. Ich hatte so viele Sachen im Kopf dass ich einfach nicht zur Ruhe kam um einzuschlafen.
Als ich am späten Nachmittag wieder wach wurde kochte ich zusammen mit Ella für uns und rief dann Roxy an, um ihr zusagen dass ich in den nächsten Tagen zu ihr kommen wollte. Sie schlug vor das ich übermorgen Nachmittag kommen sollte, da sie für diesen Mittag einen günstigen Flug gefunden hatte, damit ich zu ihr kommen konnte. Ich überlegte kurz und nur eine Stunde später hatte mein Vater mir einen Flug zu Roxy gebucht, der übermorgen Vormittag losging. Ich überlegte hin und her ob ich Steve oder Gabriel bescheid sagen sollte. Ich konnte ja schließlich nicht einfach so abhauen, mindestens Steve musste ich bescheid geben.
Ich schrieb ihm das ich hier mal für ein paar Tage raus muss und das Roxy mich eingeladen hatte sie zu besuchen und das ich mich zwischen durch melden würde. Keine zwei Minuten später bekam ich seine Antwort, in der nur stand:
Okay, melde dich wenn du wieder kommst und Grüße an Roxy. bis bald.
Zuerst wollte ich mein Handy wieder weg legen, überlegte es mir aber dann doch anders und schrieb auch Gabriel die gleiche Nachricht. Es dauerte über eine Stunde bis er mir zurück schrieb. In seiner Nachricht stand, dass er mir viel Spaß wünscht und ich die Zeit nutzen soll um mir über alles klar zu werden. Aber das er mich vorher noch sehen will. Ich wollte ihm zurück schreiben lies es aber doch. Um kurz nach neun entschloss ich mich noch duschen zu gehen und lies mir dabei viel Zeit. Wusch mir meine Haare, machte mir eine Haar kur in Haar, lies sie einwirken während ich mich rasierte, danach cremte ich mich ein und putzte mir die Zähne. Auf dem Weg zurück in mein Zimmer kämmte ich mir meine Haare und hörte die gedämpften Stimmen meines Vaters und Ella, die leise lachte. Man merkte das sie meinen Vater sehr mochte, er brachte sie komischer weiße zum Lachen, warum auch immer. Ich wollte mir gerade etwas Gemütliches anziehen als mein Handy sich von meinem Nachttisch meldete. Ich sah erst aufs Display um sicher zu gehen das es niemand war den ich nicht sprechen wollte, sah aber dann Lillis Name und ging ran.
„ Hey Lilli.“ Grüßte ich sie und legte meine Haarbürste auf Seite.
„ Hi, stör ich grade?“ Fragte sie etwas aufgedreht, jedenfalls hörte es sich so an.
„ Nein, ich bin grade aus der Dusche gekommen und.-“ Sie unterbrach mich.
„ Tobi ist hier.“ Okay, Tobi war hier?
„ Er ist hier?“ Fragte ich dann blöd nach.
„ Ja, einer seiner Brüder hatte heute Geburtstag und deshalb ist er her gekommen. Er hat mir eben geschrieben und gefragt was ich mache, ob ich Lust hätte ins Exit zu kommen, weil er seine Brüder überredet hat noch weg zu gehen. Kannst du mit mir gehen?“ Endlich holte sie mal Luft.
„ Ähm… also sein Bruder hat Geburtstag und sie gehen ins Exit und du willst auch hin gehen und ich soll mit kommen?“
„ Ja. Bitte Mia. Ich möchte nicht alleine dahin gehen. Und ich möchte Tobi gerne sehen. Du verstehst das doch.-“ Ich musste sie jetzt einfach unterbrechen. Ich konnte verstehen dass sie Tobi sehen wollte. Mir ging es nicht anders ich würde mich auch freuen ihn wieder zu sehen.
„ Ich komme mit. Ich wollte mich eh noch mit dir treffen bevor ich zu Roxy fliege.“ Antwortete ich ihr.
„ Du Fliegst zu Roxy, wann denn?“ Oh ja, das hatte ich ihr ja noch gar nicht erzählt.
„ Erzähl ich dir alles später okay. Wan willst du denn hin gehen?“ Sie überlegte kurz bevor sie mir antwortete.
„ Schaffst du es in einer Stunde oder brauchst du noch etwas Zeit?“ Ich schaute mich im Spiegel an, der an meinem Schrank hing.
„ Bist du schon fertig?“ Fragt ich Lilli.
„ Nicht ganz. Ich muss mich noch schminken, aber da brauch ich ja nicht so lange.“ Ich merkte an ihrer Stimme wie sie lächelte.
„ Okay, ich muss mir noch meine Haare föhnen und mich anziehen. Wenn ich fertig bin schreibe ich dir und dann hole ich dich ab.“ Teile ich ihr mit.
„ Alles klar. Super. Danke. Bis später.“ Ohne dass ich noch antworten konnte legte sie auf. Grinsend schüttelte ich den Kopf und legte mein Handy weg und stand auf um zurück ins Badezimmer zu gehen und meine Haare zu föhnen. Ich föhnte sie mir nur so lange bis sie nicht mehr ganz nass waren. Machte mir einen hohen Zopf und teilte mir meine Haare aus dem Zopf in drei Teile und flechtete alle drei und nahm sie dann zusammen und flechtete die drei strähnen nochmal zusammen in einen großen dicken Zopf. Das hatte Nena mir mal gezeigt und zog ihn ein wenig auseinander und band unten noch ein Haar Gummi hinein. Kramte dann nach ein paar Kreolen und steckte sie mir ins Ohr. Ging zurück ins Zimmer und öffnete meinen Schrank und starrte eine halbe Minute einfach nur auf meine Klamotten. Zog dann eine dunkelblaue eng anliegende Jeans raus und nahm mir schwarze Unterwäsche und schmiss die Sachen auf mein Bett und zog meine neuen schwarzen samt High Hills heraus und schaute dann nach einem Oberteil und entschied mich für ein schwarzes trägerloses Tube top. Zog es mir an und legte meinen Bh wieder zurück und zog den Rest an. Als ich Komplet angezogen war nahm ich eine schwarze umhänge Tasche und schmiss Wimperntusche und Rouge hinein und nahm mein Handy und schrieb Lilli das ich jetzt kommen würde, mit dem Auto. Ich hatte mich kurzfristig dazu entschieden mit dem Auto zu fahren als ich meinen Schlüssel in meiner Tasche sah. Als ich alles hatte schlich ich mich auf den Flur und wollte meine Jacke vom Hacken nehmen, ließ sie dann aber doch hängen, so würde mein Vater gar nicht mit bekommen das ich weg war. Ich schlich mich aus der Wohnung und schloss so leise ich könnte die Wohnungstür und zog mir dann meine Schuhe an und lief nach unten auf die Straße. Als ich gerade um die Ecke zum Parkplatz ging schaute ich nach oben zum Wohnzimmer Fenster und sah Ella dort stehen die gerade das Fenster schloss und mich ansah. Ich presste meine Lippen aufeinander, als ich bemerkt dass sie mich erkannte. Aber ich sah ihr kleines Lächeln und dann winkte sie mir ganz unauffällig kurz zu. Also lächelte ich sie dankbar an und lief weiter. Sie würde meinem Vater nichts sagen, da war ich mir sicher.
Ich brauchte nur fünf Minuten bis zu Lilli und stellte mich genau vor ihrem Haus hin und drehte die Heizung noch etwas auf. Weil es doch ein wenig kühl war nur mit dem Top. Ich öffnete meine Tasche und wühlte nach meiner Wimperntusche und holte sie heraus und tuschte mir noch schnell die Wimpern, gerade als ich fertig war öffnete sich die Beifahrer Tür und Lilli stieg ein. Ich sah sofort dass sie hohe Schuhe an hatte und schaute hoch zu ihr. Sie strahlte mich richtig an.
„ Hi Mia, danke dass du mit mir kommst.“ Ich nickte sie lächelnd an und sie umarmte mich.
„ Klar, mach ich gerne.“ Sagte ich in der Umarmung zu ihr und dann ließen wir uns los und ich holte mir noch schnell mein Rouge raus und trug es mir auf meine Wangen auf.
„ Du warst echt schnell fertig. Ich dachte ich müsste noch lange auf dich warten.“ Ich grinste sie an.
„ Ich hab mir das erst Beste aus dem Schrank geholt und musste meine Haare nicht richtig trocken föhnen, weil ich sie mir zu gemacht habe und geschminkt hab ich mich grade hier.“ Lilli lachte über mich und schnallte sich dann an. Sie hatte auch keine Jacke dabei nur ein Oberteil an, was einen ganz dünnen leicht durchsichtigen Stoff hatte mit kurzen Ärmeln, mit einem Top drunter. Alles in schwarz. Was meistens der fall bei ihr war. Sie dachte, dass sie wegen ihrer Figur nichts farbiges tragen konnte weil das noch mehr aufsetzen würde. Ich hatte ihr ein paar Mal versucht das Gegenteil zu beweisen aber das brachte einfach nichts.
„ Hier ist es schön warm.“ Ich nickte als ich los fuhr.
„ Ich hab extra die Heizung hochgedreht.“ Erzählte ich ihr.
Am Exit angekommen mussten wir uns nicht anstellen und konnten direkt durch gehen. Lili sah mich erstaunt an.
„ Es wird jedes Mal leerer wenn wir hier sind oder?“ Ich nickte, das Gefühl hatte ich auch, früher war es so voll das man sich plätze reservieren musste um Platz zu haben, heute hatte man die freie Auswahl. Wir brauchten nicht lange bis wir Tobi und seine Geschwister fanden. Mein Lachen blieb mir zum Glück im Hals stecken, als ich die drei zusammen nebeneinander auf dem Sofa sitzen sah. Einer sah gelangweilter aus als der andere und einer unspektakulärer als der andere. Tobi stach aus ihnen heraus wegen seinem ordentlichen Klamotten Stil und seiner blonden Surfer Frisur, seine Brüder hatten alle kurze nicht gemachte Haare und ausgewaschene lockere T-Shirts an. Tobi strahlte uns an und stand lächelnd auf.
„ Lilli… und Mia.“ Er umarmte Lilli sofort die freudestrahlend seine Umarmung erwiderte und ich stand neben ihnen und wartete eine lange Umarmung ab und Geflüster, bis Tobi sich an mich Wand.
„ Hey Mia, schön dass du mit gekommen bist.“ Er zog mich auch in eine Umarmung.
„ Ich freu mich auch dich zu sehen.“ Er ließ mich los und lächelte mich an.
„ Kommt ich stell euch meine Familie vor.“ Ich nickte und er wand sich wieder Lilli zu und nahm ihre Hand und wir folgten ihm die paar Schritte bis zum Sofa.
„ Jungs darf ich vorstellen. Das sind Lilli und Mia, Freundinnen von mir. Und das ist mein Bruder. Tommy, Pauli und Maiki, mit seiner Freundin Sarah.“ Jetzt entfuhr mir fast wirklich ein Lachen, aber Lilli drückte meine Hand als sie es merkte und beugte sich zu mir, als Tobi uns auf dem Sofa Platz machte.
„ Sehr einfallsreich seine Eltern.“ Sie schmunzelte mich an und dann setzten wir uns zu Tobi, nach dem wir einfach in die Runde gewunken hatten.
Die ersten paar Minuten unterhielt ich mich mit Lilli und ging dann an die Bar. Nach dem ich von der Bar wieder kam waren die beiden so in ein Gespräch vertieft das ich mich gelangweilt umschaute und dann merkte das mein Handy vibrierte. Ich holte es aus meiner Tasche und sah zwei anrufe in Abwesenheit. Die mir nur mit einer fremden Nummer angezeigt wurden. Ich stand auf und tippte Lilli auf die Schulter, die sich dann zu mir drehte.
„ Ich geh kurz raus, mich hat zweimal jemand angerufen. Passt du auf meine Tasche auf? “ Sie nickte.
„ Soll ich mit kommen?“ Ich schüttelte sofort den Kopf.
„ Nein, nein. Ich komm gleich wieder.“ Ich drehte mich um und lief aus dem Club. Gerade als ich die Tür erreichte klingelte mein Handy wieder und ich ging ran.
„ Ja?“ Fragte ich nach und hörte erst nur ein lautes Hupen und dann ein leises Fluchen.
„ Hallo?“ Hörte ich jetzt eine Weibliche Stimme.
„ Ja?“ Wiederholte ich und hörte dann dass es Luisa war, das konnte ja mal wieder nichts Gutes bedeuten.
„ Mia du musst raus kommen. Ich stehe unten vor deiner Wohnung.“ Völlig durch den Wind rief sie ins Telefon.
„ Beruhig dich erst mal. Was ist denn los?“ Versuchte ich es weiter.
„ Gabriel und Steve.-“
„ Natürlich.“ Unterbrach ich sie seufzend.
„ Du verstehst nicht. Gabriel hatte eine Reise Tasche voll mit Geld. Und ich war eben bei ihm und er und die Tasche sind verschwunden.“ Sie Atmete laut aus.
„ Und?“ wollte ich wissen.
„ Er will sich mit dem Geld frei kaufen oder so… bei dem Typen die ihn mit dem Zeug vollgepumpt haben.“ War das ihr ernst?
„ Er ist wieder da hin gegangen?“
„ Ja und ich habe jetzt schon zwei Stunden gewartete. Keine Ahnung wann sie los sind.“ Wieder ein fluchen.
„ Ich bin nicht zu Hause, sondern im Exit.-“
„ Was? Na toll. Ich komme. Bitte du musst mit.“ Ich seufzte.
„ Na gut. Ich warte bis gleich.“ Sie hatte schon aufgelegt. Ich drehte mich um zur Eingangstür, von wo aus der Türsteher mich schon neugierig beobachtete. Ich drehte mich wieder nach vorne und ging ein paar Schritte weiter und schrieb Lilli eine SMS.
Hey Lil, eine Freundin von Gabriel und Steve hat mich angerufen. Sie holt mich ab. Keine Ahnung was wieder los ist. Nimm bitte meine Tasche mit nach Hause und fahr mit meinem Auto oder lass es stehen und ich komme morgen vorbei. Mach dir keine Sorgen ich melde mich spätestens morgen früh und liebe Grüße an Tobi.
Ich schickte die Nachricht ab und ging auf die kleine Mauer zu und schlang meine Arme um mich, da es ziemlich kalt war. Gerade als ich mich setzen wollte, kam ein Auto um die Ecke und wurde sehr langsam. Es war Luisa die langsam an mir vorbei fuhr und dann bremste als sie mich erkannte. Ich lief zu ihrem Auto und stieg ein. Sofort fuhr sie schnell los.
„ Sie sind wieder in dieser Fabrik oder was das sein soll, wo wir sie gefunden haben, ich bin schon daran vorbei gefahren und in einem Fenster weiter oben war Licht an.“ Erzählte sie mir.
„ Was machen die beiden denn dort?“ Fragte ich nach und Luisa seufzte laut und ich sah dabei auf die Straße, da Luisa ziemlich schnell fuhr und ich Angst hatte das sie einen Unfall bauen würde. Schnell schnallte ich mich an.
„ Ich weiß nur das Gabriel hier hin gekommen ist mit viel Geld sehr viel Geld… von seinem Vater. Ich denken er will sich damit frei kaufen, er hat mir nicht genau gesagt was er damit vorhat. Er und Steve haben sich vor über drei Stunden getroffen. Gabriel hat mir gesagt das er nur das Geld abgibt und sich dann bei mir meldet und wir uns treffen und seitdem habe ich nicht mehr von ihm gehört. Ich habe schon versuchte die Nummer von dieser Milly heraus zu finden, von der Gabriel mir erzählt hat, aber keiner kennt sie oder weiß etwas von ihr. Dann habe ich versucht ein paar Leute anzurufen aber keiner der mir helfen könnte ist in der Nähe und von Gabriels alter Gruppe kenne ich niemanden. Dann musste ich an dich denken, keine Ahnung warum ich dich dann angerufen habe. Helfen kannst du ja auch nicht.-“ Ich musste sie unterbrechen. Mein Gott sie holte ja noch nicht mal mehr Luft.
„ Luisa! Hol mal Luft und beruhige dich! und konzentrier dich aufs fahren. Ich hab keine Lust zu sterben.“ Entsetzt schaute sie mich an, während ich auf die Straße zeigte. Sie nickte und fuhr etwas langsamer. Wir brauchten noch eine Weile bis wir dort ankamen, in der wir schwiegen. Luisa parkte ein Stück weiter weg, als letztes Mal.
„ Siehst du dort oben? Da brennt Licht, so wie vorhin. Ich denke dass sie dort sind. Aber ich wusste nicht ob es eine gute Idee ist alleine da rein zu gehen ohne dass jemand davon weiß.“ Sie sah zu mir rüber.
„ Was willst du jetzt machen?“ Fragte ich sie leise. Keine Ahnung warum ich das jetzt tat, aber irgendwie fand ich es gerade ziemlich unheimlich hier, deshalb schaltete ich das Licht im Wagen an und sah sie weiter an.
„ Einer muss rein gehen und der andere wartet draußen falls etwas ist.“ Langsam nickte ich und ich wusste sofort wenn sie meinte mit einer muss rein gehen. Ich schaute wieder zum beleuteten Fenster und überlegte was wir jetzt am besten tun könnten, da fiel mir etwas ein. Ich nahm mein Handy und klickt mich in meine kontakte. John Wollens. Ich reichte Luisa mein Handy, die auf das erleuchtete Display sah und mich dann fragend anschaute.
„ Schreib dir die Nummer auf. Ich gehe rein und du parkst das Auto noch ein Stück weiter weg und kommst dann langsam nach, aber nur in die nähe der Fabrik. Wenn du in fünfzehn Minuten nichts von mir hörst oder siehst dann ruf diese Nummer an.“
„ Wer ist das?“ Fragte sie skeptisch nach. Ich überlegt was ich ihr sagen konnte ohne ihr mit zu teilen das John ein Polizist war.
„ Er ist ein Freund. Er weiß bescheid über die Szene und ich glaube dass er helfen kann. Sag ihm einfach, dass du seine Nummer von mir hast und ich dir gesagt habe das du ihn anrufen sollst und ich seine Hilfe brauche.“ Luisa schaute mich weiter hin skeptisch an, holte aber ihr Handy hervor und tippte die Nummer ein.
„ Und er wird uns dann helfen.“ Ich nicke. Das hoffte ich zu mindestens. Luisa reichte mir mein Handy und ich stieg aus.
„ In fünfzehn Minuten rufst du ihn an. Wenn ich mich nicht gemeldet habe.“ Luisa nickte.
„ Pass auf dich auf.“ Flüsterte sie noch, bevor ich die Autotür schloss und langsam auf das Fabrik Gelände zuging.
Es dauerte viel länger überhaupt erst ins Gebäude zu kommen als ich dachte und dann musste ich mich noch im dunkeln die Treppen und Flure entlangschleichen die nur vom Mondlicht doch die Fenster erhellt wurden. Mein Herz raste und ich hörte einfach nichts. Bis ich nach der nächsten Treppe ein Lichtschlitz unter der rechten Tür sah und langsam auf sie zuging, gerader als ich meinen Kopf langsam gegen die Tür lehnen wollte um etwas zu hören spürte ich eine starke Hand, die sich um meinen Oberarm schlang und mich grob zurückzog. Vor mir im dunklen stand ein großer Kerl mit einem langen Bart und Schlitzaugen, die über meinen Körper fuhren.
„ Was machst du hier? Der Zutritt ist verboten. Wer bist du?“ Er hatte eine sehr raue tiefe Stimme und er stank stark nach Tabak und schweiß. Ich musste erst mal hart schlucken und mich dann zusammen reißen.
„ Ich hab mich verlaufen. Ich.. wollte nach einem Telefon fragen.“ Stotterte ich fast.
„ Verlaufen? Und du wolltest Hier nach einem Telefon fragen?“ Ich nickte schnell ein paar Mal hinter einander.
„ Ich Kenne mich hier nicht aus und habe von draußen das Licht gesehen.“ Seine Augen wurden noch schmaler und er Klopfte laut an die Tür neben mir und öffnete sie und zog mich an meinem arm mit sich in den beleuchtete Raum und schubst mich dann vor. Ich konnte mich gerade noch auf meinen hohen Schuhen halten. Als sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, fing ich mich an Umzuschauen.
„ Boss ich hab die Kleine hier draußen auf dem Flur beim rumschnüffeln erwischt. Sie sagt sie habe sich verlaufen und will telefonieren.“ Er lachte als er das neben mir sagte und dann lies er mich zum Glück los. Links von mir standen Steve und Gabriel, mit zwei weiteren Männern gegenüber mit aufeinander gerichteten Waffen und Gabriel vor seinen Füßen eine schwarze Reisetasche. Einen Meter vor innen stand ein kleiner Plastik Tisch hinter dem ein älterer Mann mit Rasiertem Schädel und einem teuren Anzug , vor sich auf dem Tisch eine Waffe liegend auf der seine große Hand lag. Schräg hinter ihm stand ein Bulliger Mann auch ganz in schwarz gekleidet aus seiner Hose lugte ebenfalls ein Waffe, er hatte seine Arme streng vor der Brust verschrängt und lies Gabriel und Steve nicht aus den Augen. Der Rest schaute zu mir und meinem neuen Freund. Ich bemerkte wie Steve und Gabriel kurz einen Blick mit einander austauschten. Wenigstens hatte ich die beiden gefunden.
*** so..Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Lg lasch***
Kapitel 18
Der Schuss der alles schwarz macht
Immer noch starrten mich alle an, bis der Kerl neben mir seine Stimme fand.
„ Gun, das Mäuschen hier hab ich vor der Tür gefunden.“ Hörte ich ihn neben mir sagen. Gun war der ältere Mann mit dem Abrasierten Haar, er schien hier wohl der Boss zu sein.
„ Gefunden hm…“ Er kam um den Tisch herum und nahm dabei die Waffe vom Tisch und wiegte sie spielerisch in seinen Händen hin und her und kam in langsamen Schritten auf mich zu.
„ Was machst du hier? Das ist mein Grundstück. Unbefugtes Betreten verboten. Hast du das Schild nicht gesehen?“ Fragte er mich nicht im Geringsten angespannt oder sauer. Was ich irgendwie noch schlimmer fand. Zögerlich schüttelte ich langsam den Kopf.
„ Ich hab mich verlaufen und habe von draußen Licht gesehen… und wollte nach einem Telefon fragen.“ Was Besseres viel mir nicht ein und ich musste ihm ja dasselbe erzählen, wie dem Kerl davor. Er glaubte mir natürlich nicht, denn er kräuselte fast unmerklich seine Lippen und sein blick wanderte zu Gabriel und Steve.
„ Ich nehme mal an sie gehört auch nicht zu euch?“ Er sah die beiden so lange an, bis Gabriel den Kopfschüttelte.
„ Hm… wieso glaube ich euch das nicht. Ein komischer zu fall ein leicht bekleidetes Mädchen taucht hier mitten in der Nacht auf, in einem Industrie Gebiet weit weg von der Straße und hat sich verlaufen… Hmm.“ Er sah wieder zu mir und kam noch zwei kleine Schritte näher.
„ Wir sollten das hier jetzt alles ein wenig abkürzen.“ Hörte ich Gabriel jetzt sagen, sodass er wieder die Aufmerksamkeit von dem Mann hatte.
„ Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit und ich denke du hast auch besseres zu tun. Und wer weiß ob nicht noch jemand unangemeldet vorbei kommt.“ Ich sah dieses Gun nicken.
„ Das Problem ist nur, dass wir unterschiedliche Sachen wollen und das macht mich traurig.“ Ich hörte Steve seufzen.
„ Der Deal war: Ich treibe die Schulden von den Leuten ein, die dir noch etwas geschuldet haben, das habe ich getan, mehr als das. Hier ist das Geld plus Zinsen das damals entwendet wurde.“ Ich sah wie Gabriel leicht gegen die Reise Tasche trat die vor ihm auf dem Boden lag.
„Wie kann ich jemanden gehen lassen, der so gut für mich gearbeitet hat… und so loyal ist. Ich weiß dass einer deiner Leute mich bestohlen hat, ich habe es auf Band und trotzdem hast Du dafür gesorgt dass ich alles wieder bekomme. Ich war schon damals schwer beeindruckt von dir und bin es heute umso mehr. Deshalb will ich dass du bei mir einsteigst. Ich könnte einen Partner gebrauchen, der sich um meine Geschäfte kümmert.“ Langsam wurde mir bewusst wo von er sprach. Er war der Mann weswegen Gabriel weg gegangen war, um für ihn zu arbeiten und Gabriel hatte das Geld was Daniel mitgehen lassen hatte. Und jetzt Bott er Gabriel an sein Partner zu werden? Fast hätte ich laut nein geschrien. Gabriel durfte nicht für ihn arbeiten.
„ Und ich habe dir gesagt dass ich für niemanden mehr arbeite. Ich bin raus.“ Ich sah Gun den Kopf schütteln.
„ Na schön, du weißt das ich immer noch alles tun kann um heraus zu finden wer mich wirklich bestohlen hat, außer du arbeitest noch ein letztes Mal für mich und besorgst mir die Leute auf der Liste, ich will das sie für mich einen Job erledigen.“ Gabriels Miene verfinsterte sich.
„ Nicht alle Leute auf dieser Liste können machen was sie wollen sie sind in einer Gruppe und müssen in erster Linie das tun was ihr Boss verlangt.“ Ich sah Gun nicken nach dem Gabriel das zähne knirschend sagte.
„ Darum brauche ich dich, bring die Bosse dazu mir diese Leute für diesen einen Job zu überlassen.“ Jetzt mischte sich auch Steve ein.
„ Das ist noch verrückt, so etwas wird kein Boss mit sich machen lassen, wenn er nicht an dem Gewinn des Jobs beteiligt wird.“ Gun zuckte nur mit den Schultern.
„ Nicht mein Problem.“ Gun grinste Steve dreckig an und ich sah wie Gabriel zu Steve sah und dann kurz einen Seiten blick zu mir warf, bevor er Gun wieder ansah.
„ Okay.“ Hörte ich Gabriel jetzt sagen und konnte es nicht glauben und wollte gerade etwas dazu sagen, doch da bemerkte ich das mein Handy das ich in meiner Hosentasche hatte anfing zu Vibrieren. Leider merkte das auch der Kerl neben mir und sah mich von der Seite an. Scheiße!
„ Hey Boss, das Mäuschen vibrierte.“ Jetzt vielen wieder alle Blicke auf mich. Was sollte ich jetzt machen. Gun kam langsam auf mich zu und nahm seine Waffe in die linke Hand, hielt sie aber zum Glück so dass sie auf den Boden gerichtet war und kam mir so nah das ich sein Parfüm riechen konnte. Mein Handy hörte nicht auf zu vibrieren und ich sah wie er seine Hand nach mir ausstreckte.
„ Ich darf doch.“ Ohne dass ich etwas sagte griff er in meine Hosen Tasche und zog mein Handy heraus und starrte erst nur auf mein Display.
„ John Wollens.“ Lass er dann vor und ich spürte sofort mein Herz rasen und Gabriels blick auf mir. Dann nahm Gun es auch noch an sein Ohr. Hoffentlich würde er nichts verraten.
„ Ich darf doch .“ Wiederholte er und nahm das Gespräch an.
„ Hallo?“ Fragte er ganz unschuldig nach.
„ Ja doch, schon… Maya kann gerade nicht. Darf ich etwas ausrichten… ich bin ihr Onkel.“ Er grinste mich an, als er das sagte.
„ Aber natürlich. Danke dass sie angerufen haben… auf Wiedersehen.“ Er legte auf und sah wieder aufs Handy und schüttelte dann den Kopf.
„ Maya also hmm… du sollst morgen doch früher zum Klassen treffen kommen, da sie doch deine Hilfe benötigen.“ Er sprach nicht mehr weiter sondern schiss mein Handy mit voll Wucht auf den Boden, sodass es zersprang.
Ich fing an zu zittern, was würde er jetzt machen? Hatte er gemerkt dass John gelogen hatte?
„ Ich denke nicht dass du es morgen schaffen wirst. Jetzt hob er blitz schnell seine Waffe hoch und richtete sie auf Steve.
„ Zu wem gehörst du?“ Fragte er jetzt knurrend. Er verweilte eine kurze zeit auf Steve, sodass Steve und Gabriel beide ihre Waffen auf ihn richteten.
„ Wie gesagt wir kennen Sie nicht.“ Zischte Steve dabei und Gun ließ seine Waffe weiter zu Gabriel wandern.
„ Das wäre zu schade.“ Seufzte er theatralisch und sah dann zu mir. Aber ich versuchte nicht in Tränen aus zu brechen und nichts zu sagen.
„ Du richtest deine Knarre auf mich?“ Sagte Gabriel jetzt ziemlich sauer und Gun kräuselte wieder seine Lippen.
„ Na schön… machen wir es anders. Sie wird wahrscheinlich bei euch beiden in Tränen ausbrechen.“ Schneller als ich reagieren konnte zielte er auf mich und ich hörte einen lauten Schuss. Mein blick fuhr wie selbst verständlich zu Gabriel der mich mit vor Schreck geweiteten Augen und offenem Mund ansah. Und dann spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner linken Schulter und schaute an mir herunter und hörte einen ohrenbetäubenden schmerzhaften schrei und dann viel wieder ein Schuss und ich starrte auf meine Schulter an der Dunkelrotes Blut herunter lief. Sofort wurde mir schwindelig und dann spürte ich etwas Kräftiges in meinem Rücken, sodass ich nach vorne kippte und mich auf meinen wackeligen Beinen nicht mehr halten konnte. Ich sah nur noch schwarze und blaue Punkte vor mir und ein rauschen in meinem Ohr. Alles kam mir vor wie in Zeitlupe und ich sah den Boden näher kommen. Dann spürte ich nur noch neben bei wie ich gepackt wurde und ich mit diesem jemand auf den Boden viel. Und durch ihn vor dem harten Boden geschützt wurde. Dann wurde ich halb auf ihn gezogen und ein verschwommenes Gesicht tauchte vor meinen Augen auf. Was schmerz verzerrt war. Ich musste ein paar Mal blinzeln bis ich erkennen konnte, dass es Gabriel war. Meine komplette Schulter bis in meinen Arm pocht und schmerzte das ich ihn nicht bewegen konnte. Ich merkte wie mir Tränen aus den Augen liefen und zittrige Hände sie leicht weg wischten. Um mich herum hörte ich nur laute Stimmen die weit weg schienen. Dann die laute Stimme von Gabriel.
„ Ruft einen Krankenwagen. Ruft jemand einen verdammten Krankenwagen.“ Sein geschrei tat mir in den Ohren weh und ich kniff meine Augen zusammen und merkte wie er mich noch enger an sich zog. Dann bekam ich neben bei eine weibliche bestimme mit. Konnte aber nicht mehr viel verstehen.
„ Ich habe schon… Gabriel… du erdrückst sie… Blut… ihr Beide… Gabriel...“ Ich versuchte meine Augen wieder zu öffnen und sah in Gabriels Augen, die meinen so nah waren.
„ Gabriel…“ Mehr schaffte ich nicht.
„ Alles wird gut Baby. Alles in Ordnung. Es tut mir so leid Baby.“ Ich musste mich auf seinen Mund konzentrieren um überhaupt etwas zu verstehen. Er klang so komisch und verzerrte sein Gesicht als würde er selber schmerzen haben.
„ Gabriel, ich…“ Alles wurde schwarz und mein ganzer Kopf schien zu platzen.
Kapitel 19
Das auf wachen
Meine Ohren schmerzen und mein Kopf schien zu zerspringen, ich fühlte mich wie nach einer durchgemachten Nacht mit viel Alkohol und einem schrecklichen Kater. Ich versuchte leicht meine Augen zu öffnen, zum Glück war es nicht wirklich hell. Ich sah mich mit zusammen gekniffenen Augen um. Alles weiß nur diese laute Stimme. Mein Blick viel auf eine kleine gruppe von Leuten die in einer Ecke standen. Als ich ein paar Mal blinzelte erkannte ich Daniel. Daniel? Wo war ich hier. Ich versuchte mich zu konzentrieren. Dann erkannte ich das Daniel zwischen meinem Vater der ziemlich sauer aussah sah und einem genervten Steve der die Arme vor seiner Brust verschränkt hatte stand und eine Frau in weißen Klamotten. Ich wollte mich aufsetzen merkte aber das ich keine kraft hatte und wollte mich mit meinen Händen abstützen bis ich einen stechenden Schmerz in meiner Schulter spürte. Und dann kam alles wieder. Die Fabrikhalle. Gabriel und Steve, der Mann der geschossen hatte. Wieder hörte ich meinen Vater brüllen, meine Ohren schmerzten. Und mein Hals tat mir weh.
„ Sie war verschwunden und den ganzen Tag nicht zu erreichen und dann bekomme ich erst heute einen Anruf dass meine Tochter im Krankenhaus liegt. Du hast es nicht für nötig gehalten mich darüber zu informieren?“ Brüllte mein Vater immer noch.
„ Vater hör auf. Steve hat erst mich angerufen und ich wollte erst selber schauen was los ist und habe dich dann sofort angerufen.“ Mein Vater schnaubte.
„ Es wäre seine Aufgabe gewesen mir direkt Bescheid zu geben.“ Ich konnte mir das nicht länger mit anhören auch die Krankenschwester versuchte meinen Vater dazu zu bringen leiser zu werden.
„ Nicht… so laut.“ Brachte ich heraus und wartete kurz, bis sie mich war nahmen und alle in meine Richtung sahen. Mein Vater kam sofort an mein Bett geeilt und nahm meine Hand.
„ Schatz, wie geht es dir?“ Ich konnte nichts sagen.
„ Schatz du bist im Krankenhaus du wurdest… verletzt.“ Ich schaffte es zu nicken.
„ Mein Hals.“ Ich sah wie die Krankenschwester an meinem Vater vorbei kam und mir ein Glas hin hielt und ihre freie Hand hinter meinen Kopf schob und mir half ihn an zu heben, sodass ich Trinken konnte. Der erste schluck tat noch weh aber der zweite war schön angenehm. Ich bedankte mich bei der Krankenschwester und schloss kurz meine Augen, bis ich die Krankenschwester hörte.
„ Wir sollten ihr jetzt noch etwas Ruhe gönnen, kommen sie morgen wieder, dann ist sie etwas wacher und besser ansprechbar.“ Ich sah meinen Vater leicht nicken und dann lies er meine Hand los und die drei folgten ihr zur Tür. Daniel war der einzige von ihnen der sich noch mal zu mir umdrehte. Er sah schlecht aus und ich hätte ihn jetzt so gerne umarmt. Wir hatten uns schon so lange nicht mehr gesehen. Ich wollte ihn bei mir haben. Langsam streckte ich meinen Arm nach ihm aus.
„ Bleib.“ Flüsterte ich. Sofort kam er zu mir herüber und ich bekam mit das die Krankenschwester meinen Vater und Steve rausscheuchte und hinter ihnen die Tür schloss. Daniel setzte sich vorsichtig zu mir aufs Bett und ich versuchte mich wieder etwas aufzurichten und bis die Zähne zusammen, Daniel half mir. Ich rückte ein Stück zur Seite, sodass er sich neben mich legte und meine Hand nahm.
„ Wie lange bin ich schon hier?“ Fragte ich vorsichtig nach.
„ Zwei Tage. Ich bin gestern Abend hergekommen. Sam, Nena und Tobi sind auch hier.“ Ich nickte leicht.
„ Ja, Tobi habe ich schon gesehen. Zwei Tage sagst du? Ich muss Roxy anrufen.“ Viel es mir auf einmal ein. Doch Daniel schüttelte neben mir den Kopf.
„ Steve hat mir schon gesagt dass du sie besuchen wolltest. Ich hab sie angerufen und ihr gesagt dass du krank bist. Du später zu ihr kommst, aber sie hat gesagt dass sie in einer Woche hier hinkommt. Sie wollte früher kommen, aber ich habe es ihr ausgeredet. Ich dachte es ist besser wenn sie nichts von dem Vorfall weiß. Lilli weiß auch nichts. Tobi hat es ihr noch nicht gesagt.“ Ich nickte nur oder versuche es.
„ Ich bin froh dass es dir soweit gut geht. Ich bin fast durch gedreht als Steve mich angerufen hat. Ich dachte schon du wärst…“ Er hörte auf zu reden und ich lehnte mich an seine Schulter.
„ Du hast mir so gefehlt.“ Sagte ich leise zu ihm und hörte ein erleichtertes seufzen.
„ Du mir auch Schwesterherz. Sorry wegen allem. Das mit Gabriel und dir.-“ Ich legte meine Hand auf seine Brust.
„ Schon gut. Du wusstest es ja nicht. Und mir tut es leid das ich dir nichts gesagt habe.“ Ich ließ meine Hand liegen und schloss meine Augen.
Ich schlief bis zum nächsten Vormittag durch und fühlte mich schon besser nur noch immer müde. Und meine Schulter schmerze nur noch wenn ich mich bewegte. Der Arzt hatte mir gesagt dass ich nicht operiert werden musste und dass alles gut verheilen würde und ich nur noch diese Nacht zur Beobachtung hier bleiben müsse und dann nach Hause gehen konnte. Ich war froh darüber, denn als ich aufgewacht war hatte ich noch ein Zimmer für mich, aber seid heute hatte ich eine ältere Dame neben mir liegen, die ununterbrochen laut Radio hörte und ständig vor sich her murmelte. Den ganzen Tag kam keiner vorbei, außer mein Vater mit Ella und Daniel. Ob wohl ich wusste dass die anderen auch alle hier waren. Ich dachte, dass wenigstens Sam oder Steve noch mal kommen würden, aber keiner kam. Mein Vater verabschiedete sich am späten Abend als Ella kam um mich zu besuchen und ihn dann abzuholen. Sie hatte mir etwas zu lesen und Blumen mitgebracht was ich wirklich süß von ihr fand. Da ich so Langeweile hatte schlief ich auch recht früh wieder ein.
Am nächsten Morgen wurde ich gerade wach, als es hell wurde. Ich drehte mich leicht zur Seite und sah dass es kurz vor neun war. Seufzend wollte ich mich wieder weg drehen, als ich jemanden zusammen gekauert auf dem Stuhl neben der Tür bemerkte. Nach genauerem Hinsehen erkannte ich dass es Steve war und richtete mich etwas auf, sodass auch er sich bewegte und mich ansah. Er lächelte leicht und stand auf, hob den Stuhl hoch und stellte ihn neben mir an meinem Bett wieder ab und setzte sich.
„ Hey.“ Begrüßte ich ihn und er lächelte wieder.
„ Na gut geschlafen?“ Ich nickte. Ich hatte wirklich gut geschlafen und war kein einzige mal in der Nacht wach geworden, aber vielleicht lag das auch an der Tablette die mir die nette Krankenschwester gestern Abend noch gegeben hatte. Sie war in meinem Alter, hieß Nina und ich hatte erfahren das sie nur für einige Woche hier war um auszuhelfen, da dieses Krankenhaus unterbesetzt war und dass sie eigentlich in einem anderen Krankenhaus arbeitete.
„ Warum bist du um diese Zeit hier?“ Wollte ich wissen. Er zuckte mit seinen Schultern.
„ Dein Alter kriegt einen Anfall wenn er mich hier sieht, deshalb bin ich jetzt schon hier, bevor er später kommt und dich abholt.“ Ich lächelte ihn an.
„ Mia...“ Oh das fing nicht gut an, wenn er mich Mia nannte.
„ Das hätte alles nicht passieren dürfen, vielleicht wenn wir von Anfang an gesagt hätten dass wir dich kennen…“ Er schüttelte seinen Kopf und ich legte meine Hand auf seine, dass er mich wieder an sah.
„ Es war nicht eure Schuld. Ich hätte ja nicht zu euch kommen müssen und diese blöde ausrede mit dem Telefon erfinden müssen. Keiner konnte wissen das Gun… auf mich schießen würde.“ Ich musste nach der Erinnerung schlucken.
„ Es war nicht Gun, der auf dich geschossen hat… sondern Ich.“ Was? Das konnte ich nicht glauben. Entsetzt schaute ich ihn an und merkte wie er meine Hand drückte.
„ Was, du warst das.“ Wurde ich etwas lauter und sah wie Steve an mir vorbei zum anderen Bett sah. Deshalb wurde ich wieder leise.
„ Wieso?“ Steve seufzte.
„ Er stand so nah vor dir. Hätte er wirklich geschossen dann hättest du das nie überlebt. Er hätte dir leicht in die Brust oder in den Kopf schießen können. Das ist mir bewusst geworden als ich gemerkt habe dass er von Gabriel auf dich zielte. Ich habe in dem Moment nur gedacht wenn ich schieße dann bist du nicht ganz so schlimm verletzt und er würde auch nicht mehr denken dass du zu uns gehört hast. Ich musste einfach schnell reagieren. Ich habe das nur getan, weil ich wusste das du nur leicht verletzt wirst.“ Die Tür ging auf und die nette Krankenschwester steckte ihren Kopf herein und sah uns an.
„ Ist alles in Ordnung Frau Black?“ Ich nickte schnell. Sie schaute uns noch einen Moment unschlüssig an.
„ Alles in Ordnung.“ Sagte ich dann zur Bestätigung und sie nickte leicht und ich bemerkte wie ihr blick noch einmal zu Steve glitt bevor sie den Raum verlies. Steve wartete noch etwas bevor er weiter sprach.
„ Ich konnte ja nicht ahnen das Gabriel dachte das Gun auf dich geschossen hat. Ich wusste ja nicht das er dann auf ihn schießen würde.“ Erschrocken riss ich meine Augen auf.
„ Gabriel hat auf ihn...“ Steve nickte.
„ Nicht nur auf ihn. Er ist regelrecht durch gedreht nach dem du Ohnmächtig geworden bist. Auf einmal vielen mehrere Schüsse und keiner von uns wusste erst wer auf wen geschossen hat und wer getroffen war.“ Steve schüttelte seinen Kopf und fuhr sich mit seiner freien Hand seufzend in den Nacken, dann sah er mich an.
„ Wieso bist du überhaupt mit Gabriel dorthin gegangen. Ich dachte er wäre sauer auf dich.“ Er nickte.
„ Das dachte ich auch. Aber er hat mich angerufen wir haben geredet, er war verzweifelt und hat mich um ein Treffen gebeten. Ich bin nur hin gegangen weil ich auch mit ihm reden wollte. Er hat mir zuerst von Gun erzählt und gesagt wenn er das erledigt hat ist er raus und dann will er dich mitnehmen wenn du wieder zurück aus Spanien kommst. Also habe ich ihm gesagt das ich ihm helfe.“ Jetzt war ich verwirrt. Und so schaute ich ihn auch an.
„ Hör mal süße, ich liebe dich, das kannst du mir Glauben und ich weiß auch das du mich liebst. Aber manchmal ist das nicht genug... Es gibt verschiedene Arten jemanden zu lieben. Ich liebe dich wie eine Schwester, das habe ich gestern richtig gemerkt und du liebst mich vielleicht auch wie einen Bruder oder so, aber du liebst mich nicht wie man jemanden aus ganzem Herzen liebt, sowie du Gabriel liebst.“ Unfassbar was er mir gerade sagte, schüttelte ich den Kopf. Dann sah ich wie er sich erschöpft durchs Gesicht fuhr und seine Augen zu kniff und wieder seinen Kopf schüttelte.
„ Du hast es nicht gesehen süße, Gabriels Gesicht, als er gemerkt hat das du getroffen wurdest. Mir ist mein Herz in die Hose gerutscht, als ich ihn schreien gehört habe. Wie ihr beide euch angesehen habt, als ihr auf dem Boden wart. Ihr werdet niemals glücklich wenn ihr nicht wieder zusammen findet. Er hätte den Kerl der dich rein gebracht hat fast zu Tode geprügelt hätten dieser John und ich Gabriel nicht von ihm herunter gezerrt.“ Steve sprach nicht mehr weiter und ich hatte einen dicken Kloß im Hals.
„ Wie kann, oder wie soll ich ihm alles verzeihen und vergessen dass er mir angetan hat. Du kannst dir nicht vorstellen wie weh er mir getan hat.“ Steve streichelte meine Hand.
„ Du wirst im Verzeihen das wird irgendwann kommen, aber dafür musst du bereit sein wieder mit ihm zusammen zu sein. Er steigt aus und dann hat er keinen Grund mehr abzuhauen. Er kann es auch gar nicht mehr. Ich weiß dass er immer gedacht hat dass er dich wieder bekommt sobald du ihn wieder in dein Leben lässt, nur diesmal hat er wirklich gedacht dass es vorbei ist weil ich da bin. Nur weil du ihn nie gesehen hast wenn er weg war, heißt es nicht das er nicht wusste wo du bist.“ Verwirrt schaute ich ihn an.
„Wie meinst du das?“ Das musste er mir genauer erklären.
„ Vor ein paar Jahren, bevor Daniel weg gezogen ist ... und Gabriel wieder herkam. Hieß es, dass er nur für einen Job hier wäre. Aber dann wollte Daniel ja dass er unsere Gruppe anführt aber es schien so als wollte er das gar nicht, als könnte er es gar nicht abwarten wieder hier zu verschwinden, aber dann als Daniel weg gezogen ist wollte er auf einmal hierbleiben und auf einmal wart du und Roxy ständig mit uns. Ich habe mich da schon gefragt wie das zusammen hängt. Ich dachte natürlich erst dass Gabriel das nur für Daniel tun würde. Ich meine mit dir rumzuhängen und auf dich aufzupassen. Weil ich auch zusammen zur Schule gegangen seid. Ich dachte er sieht dich als kleine Schwester oder so, da er immer ziemlich angepisst war wenn er gemerkt hat das irgendjemand von uns oder so etwas Anzügliches über dich gesagt hat und das er…“ Er machte eine Pause und räusperte sich leise.
„ Felix nicht abkonnte. Jetzt weiß ich warum er die ganze Zeit so war. Ich wusste ja auch nie dass ihr früher schon mal zusammen wart und dass du eine Tochter mit ihm hast. Nachdem das mit Milly war und du bei mir eingezogen bist, hat er ständig nach dir gefragt und mir geschrieben. Er war sogar ein paar Mal in der Stadt bei ein paar Treffen und ich bin mir ziemlich sicher dass er nach dir gesehen hat. Er hat mir das Geld für Hannas Schule überwiesen, jeden Monat und ich habe es dann weiter an deine Mutter geschickt, sie weiß nur das ich es von jemandem bekomme der es dir versprochen hat die Schule zu zahlen. Deswegen hatte ich auch schon eine nettere Diskussion mit deiner Mutter.
„ Wie bist du denn an die Konto Daten von ihr gekommen oder wie konntest du mit ihr darüber sprechen?“ War meine Frage.
„ Ich habe ihre Nummer aus deinem Handy genommen und sie angerufen.“ Steve schmunzelte mich an, dann wurde er aber wieder ernst.
„ Gabriel hatte mich gebeten dich bei uns wohnen zu lassen und er wollte das ich auf dich aufpasse und mich um dich kümmer. Das war an dem Abend als wir bei uns alleine im Wohnzimmer waren.“ Ich erinnere mich noch an den Abend, da hatte Steve mich das erste mal richtig geküsst.
„ So wie das dann gelaufen ist wollte er es natürlich nicht, aber ich hab ihm auch nichts gesagt.“ Erzählte er weiter.
„ Ich habe zwei Tage nach deinem Geburtstag eine SMS von ihm bekommen. In der nur stand dass er sich ab jetzt selber um Hannas Schulgeld kümmern würde und das ich mich schon darauf freuen könnte wenn ich ihn das nächste Mal sehen würde. Ich habe die Nachricht erst nicht verstanden und ihm zurück geschrieben aber es kam nie eine Antwort von ihm zurück.“ Ich nickte und seufzte.
„ Roxy hat es irgendwie geschafft Gabriels neue Nummer heraus zubekommen, hat ihm das dann mit uns geschrieben.“ Steve schüttelte den Kopf.
„ Er sagte mir schon dass er zurückgekommen sei wegen uns. An dem Abend als ich mit ihm und Luisa im Exit war und du nicht mit gekommen bist wegen Hanna.“ Ich schaute in nur an und auch Steve sprach nicht mehr weiter.
„ Er kann es nicht ertragen dich mit einem anderen zu wissen und ich denke dir geht es da genauso. Du warst nie eifersüchtig oder hast einen Ton gesagt, ob wohl ich mir ziemlich sicher bin das du bemerkt hast das ich mich auch mit anderen Frauen getroffen habe.“ Ich nickte.
„ Wir hatten ja nicht einmal Sex. Es ist nicht so dass ich es nicht gewollt habe. Es war schon krass jeden Abend neben dir im Bett zu liegen ohne es mit dir zumachen.“ Ich verdrehte die Augen und Steve grinste mich an.
„ Du hast es ja nicht mal versucht.“ Konterte ich und sah Steves erstauntes Gesicht.
„ Du hast dich jedes Mal zurückgezogen wenn ich nur versucht habe unter dein Shirt zukommen. Ich habe gemerkt dass du es nicht wolltest. Ich fand es toll mit dir, das du immer da warst. Es hat Spaß gemacht mit dir zusammen zu wohnen, deshalb wollte ich auch mit dir zusammen ziehen. Ich mochte es einfach nicht allein zu sein und ich denke dir ging es genauso, aber jetzt wird es Zeit zurück zu demjenigen zu gehen den du die ganze zeit bei dir haben wolltest. Du hast ihn nie vergessen. Ich weiß es, denn du hast Nacht für Nacht von ihm geträumt.“ Geschockt schaute ich Steve an. Er wusste dass ich von Gabriel geträumt hatte?
„ Es hat ein paar Tage nach dem du bei mir warst angefangen, es war die ersten Nächte richtig schlimm. Du hast geweint oder dich hin und her gewälzt, sodass ich dich leicht wach machen musste, aber später hast du nur ab und zu etwas von ihm gemurmelt und als wir anfingen mit einander rum zumachen hat es sogar aufgehört und ich dachte das du über ihn hinweg bist aber sobald ich dir erzählt hatte das er wieder in der Stadt ist, hast du Nachts wieder von ihm geträumt.“ Oh Mann, hoffentlich hatte ich nicht irgendwas Peinliches erzählt was er mit bekommen hatte. Steve tippte auf meinen Ring an meiner linken Hand.
„ Du trägst immer seinen Ring. Hast ihn nie abgenommen oder ihn wie selbst verständlich nach dem Duschen wieder angezogen.“ Erstaunt darüber das er es bemerkt hatte und ich nicht, sah ich ihn an. Ich liebte diesen Ring. Er war nicht richtig Silber eher etwas dunkler und hatte in der Mitte einen eingefassten runden Stein, um ihn herum waren noch kleinere etwas dunklere Steine und an den Seiten ebenso. Er sah älter aus, weil er es auch war. Ich hatte bemerkt dass in dem Ring mal eine Gravur war, aber man konnte nur noch zwei zahlen erkennen. Vierzehn. Das war alles. Ich vermutete dass dort mal ein Datum stand.
„ Er wird nicht ohne dich gehen.“ Durch brach Steve die Stille. Ich starrte weiter auf den Ring.
„ Er hat mich angefleht dich ihm zurück zu geben. Er hat gesagt das er alles macht und alles gibt was ist will.“ Ich schaute Steve an, als ich merkte dass er mich angrinste.
„ Was hast du zu ihm gesagt?“ Wollte ich neugierig wissen und Steve grinste noch mehr als vorher.
„ Okay, wenn er mir ein neues Auto besorgt. Ich durfte mir sogar eins aussuchen.“ Ich konnte das nicht glauben, muss aber lachen. So dass meine Schulter anfing sich bemerkbar zu machen. Steve liebte Autos und hing oft bei seinem Onkel in der Werkstatt herum. Er hatte dort auch seine Ausbildung gemacht und ich hatte ihn dort ein paarmal abgeholt. Ich versuchte nicht weiter zulachen wegen der armen Frau die neben uns noch zu schlafen schien und weil es doch wehtat. Dann ging langsam die Tür auf und ein Kopf zeigte sich. Erst dachte ich das es wieder die Krankenschwester wäre aber dann erkannte ich meinen Bruder der mich anlächelt und hinter ihm kam Sam herein, der im Gegensatz zu meinem Bruder richtig schlecht aussah und auch sein lächeln erreichte nicht seine Augen, als die beiden zu mir ans Bett kamen. Daniel sagte mir sofort das ich schon besser aussehen würde und ich sagte ihm das es mir auch gut ging, dabei beobachtete ich weiter Sam der mich nicht an sah. Als Daniel das merkte legte er Sam seine Hand auf den Rücken und sah ihn an. Da hob Sam seinen Kopf und versuchte es wieder an einem Lächeln.
„ Und wann kannst du raus?“ Fragt er. Irgendetwas stimmte hier doch nicht. Ich überging seine Frage.
„ Sami Was ist los?“ Er schüttelte den Kopf und schaute Daniel an. Der seufzte und zu mir sah.
„ Gabriel…“ Fing er an und nur bei der Erwähnung seines Namens schlug mein Herz schneller. Er war weg!
„ Er wurde auch verletzt. Schwer. Er liegt auch hier im Krankenhaus.“
„Was?“ Brachte ich krächzend heraus. Das erzählten sie mir erst jetzt?
„ Er musste operiert werden und sie mussten ihn in ein künstliches Koma versetzten. Sie warten darauf dass er von selbst aufwacht, sonst müssen sie ihn wieder holen, was aber nicht gut ist. Genaueres wissen wir auch nicht.“ Ich hörte Daniel nur noch halb zu. Ich musste zu ihm, ihn sehen.
Kapitel 20
Koma
Ich musste zu ihm, ihn sehen. Das war das einzige an was ich jetzt dachte. Ich schlug die Bettdecke zur Seite und wollte aufstehen, sodass Steve seinen Stuhl zur Seite schob und mich aufstehen lies.
„ Süße.-“ Fing er an, aber ich schnitt ihm das Wort ab. Ich wusste genau was er sagen wollte.
„ Ich muss zu ihm.“ Zischte ich und hielt mich am Bett fest. Da hörte ich auch die alte neben mir murmeln. Aber das war mir egal.
„ Er liegt auf der Intensiv Station.“ Sagte Daniel. Der an Steve vorbei ging und mir half stehen zu bleiben.
„ Du bist keine Angehörige, die werden dich nicht zu ihm lassen.“ Versuchte er mich davon abzuhalten auch nur einen Schritt zu gehen.
„ Ich muss dahin.“ Sagte ich jetzt laut und Steve kam auf meine andere Seite. Nahm meinen Gesunden Arm. Da ging die Tür auf und die Krankenschwester kam herein. Erstaunt schaute sie uns an.
„ Was soll das werden?“ Daniel versuchte seinen Arm um mich zu legen, damit ich besser stehen konnte.
„ Ich muss zu ihm.“ Sagte ich etwas zu sauer, sodass sie mich erstaunt anschaute.
„ Sie will zu Gabriel Denali. Auf die Intensiv Station.“ Erklärte Daniel ihr was wir gerade vorhatten.
„ Auf die Intensiv Station? Sind sie ein Familien Mitglied?“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Ich muss ihn sehen.“ Schrie ich die arme jetzt an und Daniel versuchte mir wieder zu helfen.
„ Sie sind zusammen eingeliefert worden.“ Die Schwester schaute mich an und nickte leicht.
„ Ich werde mit dem zuständigen Arzt sprechen.“ Sagte sie leise. Ich sah zu Daniel.
„ Hilf mir. Ich muss mich anziehen.“ Daniel nickte und Sam, der bis jetzt keinen Ton gesagt hatte drehte sich zu meinem Schrank und Daniel setze mich auf dem Bett ab. Sam reichte ihm meine Socken und eine Strickjacke. Erst zog Daniel mir meine Socken an und Steve half mir in dem er mich immer noch fest hielt, bis Daniel die Jacke nahm und langsam versuchte meinen kaputten Arm hinein zustecken. ich biss die Zähne zusammen, bis sie endlich oben war und Steve meinen anderen Arm hineinsteckte. Ich kam mir ein wenig blöd vor, vor allem weil die Krankenschwester immer noch hier im Raum stand und mich ansah. Sam reichte Daniel ein paar flache Schuhe und Daniel schaute mich an.
„ Sind das deine?“ Ich schaute auf die Schuhe. Sie sahen aus wie Chucks. Aber sicher war ich mir nicht.
„ Keine Ahnung.“ Er zog sie mir an und sie passten. Vermutlich hatte Ella sie mir besorgt oder es waren ihre. Daniel und Steve halfen mir aufzustehen und Sam ging mit der Schwester zur Tür und wir folgten ihnen. Wir gingen in eine andere Richtung als sie und das sehr langsam. Daniel hatte seinen Arm um meine Hüfte gelegt und ich hielt mich hinten an seinem Pulli fest. Steve hielt immer noch meinen Arm und Sam lief vor uns.
Wir kamen auf eine große Tür zu auf der in großer Schrift INTENSIVSTATION stand. Sam öffnete sie und wir mussten einen weiteren langen Flur entlang gehen, bis ich ein paar Meter vor uns drei Leute auf einer Bank Sitzen sah und zwei davor standen. Als sie uns hörten schauten alle in unsere Richtung und ich erkannte Nena und auch Dean und drei Erwachsene die auf der Bank saßen. Dean kam ein paar Schritte auf uns zu. Er sah genauso scheiße aus wie Sam. Es tat mir schon weh ihn so zusehen.
„ Mia.“ Begrüßt er mich und umarmt mich nur ganz leicht.
„ Wie geht es dir?“ Fragte er dann nach, als er mich los ließ.
„ Okay.“ Sagte ich dann. Ich schaute kurz an ihm vorbei zu Nena, die mich an lächelte und ich versuchte zurück zu lächeln und sah das sie die Hand des Mannes schielt der mich ansah.
„ Wie geht es ihm? Ich möchte zu ihm.“ Dean nickte und gerade als er etwas sagen wollte hörte ich die Frau die neben dem Mann saß seinen Namen sagen und gleichzeitig stand sie auf. Sie war groß und sehr schlank. Hatte eine dicke fette Perlen Kette um ihren Hals. Das viel mir als erstes an ihr auf. Dean drehte sich zu ihr.
„ Mama das ist Mia.“ Das war Gabriels Mutter? Das hätte ich mir ja denken können. Jetzt stand auch der Mann auf.
„ Mia, das sind Monika und Aved unsere Eltern.“ Ich schaute die beiden an und sein Vater schenkte mir wenigstens ein lächeln. Da kam jemand aus einer Tür etwas weiter hinten und steuerte direkt auf uns zu und schaute in die Runde.
„ Frau Black?“ Fragte er an mich gerichtet und ich nickte.
„ Sie wollen zu Herrn Denali?“ Ich nickte wieder.
„ Sie sind keine direkte Verwandte?“ Ich schüttelte den Kopf. Und wusste genau was er jetzt sagen würde.
„ Ich möchte ihn nur kurz sehen.“ Versuchte ich es. Schaute dann zu Dean, der sich zu dem Arzt gedreht hatte.
„ Sie ist seine Verlobte. Die beiden wollen heiraten.“ Ich war erstaunt dass er das sagte, aber seine Mutter schien noch erstaunter, denn sie schnappte hörbar nach Luft, sodass der Arzt nicht mich an sah sondern sie.
„ Verlobte? Das wäre natürlich etwas anderes wenn es stimmt.“
„ Es stimmt.“ Half mir jetzt auch Nena. Da sah ich die nette Krankenschwester aus dem Zimmer direkt vor uns kommen sie lächelte mich an.
„ Gabriel will sie heiraten.“ Sagte Dean wieder an seine Mutter gerichtet.
„ Das glaube ich erst wenn ich es sehe.“ Wir schwiegen uns alle an, bis ich Steve neben mir spürte und zu ihm sah.
„ Süße, dein Ring.“ Hörten wir in nur und ganz langsam lies ich Daniels Pulli los, sodass er sich auch von mir lösen musste und alle starten mich an. Super. Ich hob langsam meine Hand, sodass ich ihn in die Runde hielt und alle den Ring sehen konnten.
„ Omas Ring.“ Das war Dean. Ich sah zu Gabriels Mutter die mich geschockt ansah.
„ Sie hat den Ring deiner Mutter.“ Sagte sie zu Gabriels Vater der nickte.
„ Ja das sehe ich. Dann ist das ja auch geklärt und sie kann zu unserem Sohn.“ Er schaute zum Arzt der nickte.
„ Na gut kommen sie.“ Ich schaute Daniel an, bis Sam zu ihm trat und ihn ansah.
„ Bringst du sie rein?“ Sam nickte und legte seinen Arm um mich, als Daniel auf Seite ging und Steve lies mich los. Langsam ging ich mit Sam auf die Tür zu, als er die Türklinke herunter drückte schaute ich ihn an und drückte seine Hand an meiner Hüfte und er beugte sich zu mir und küsste mich auf die Wange.
„ Ich bin froh dass es dir gut geht.“ Flüsterte er und ich drückte wieder seine Hand und dann verschwanden wir in der Tür. Ich hörte noch kurz die nervige Stimme von Gabriels Mutter hinter der geschlossenen Tür, aber umso näher wir dem Bett kamen in dem Gabriel lag umso leiser wurde sie und das nervige piepsen einer Maschine drang an mein Ohr. Ich muss schlucken.
Er sah aus als ob er schlafen würde. Das war das erste was ich dachte, als ich ihn sah. Es sah aus als ob er einfach hier in diesem Bett liegen würde um zu schlafen, bis mein Blick auf seinen Arm und seine Hand viel, aus der Schläuche entlang liefen. Sam lies mich kurz los und ich stütze mich an dem Bett ab, bis er mir einen Stuhl heran holte und ich mich setzte. Ich starte ihn einfach nur an.
„ Er sieht so friedlich aus.“ Hörte ich Sam leise sagen und nickte.
„ Als würde er einfach nur schlafen.“ Sam antwortete darauf nicht. Kurz darauf spürte ich seine Hand auf meiner Schulter.
„ Ich lasse euch alleine.“ Ich nickte nur ohne meinen Blick von Gabriel abzuwenden. Kurz drauf hörte ich hinter mir die Tür. Ich sah ihn einfach nur an, jeden einzigen Winkel in seinem Gesicht. Seine unrasierten Wangen, seine dunklen Schatten unter den Augen seine kleine Narbe über der Augenbraue, die man so eigentlich fast gar nicht wahrnahm. Seine blassen Lippen und seine viel zu langen Haare. Ich saß einfach da und mir liefen die Tränen aus den Augen. Still und leise.
Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur so da saß und weinte. Ich weinte so lange bis ich keine Tränen mehr hatte. Ich nahm seine Hand und zu meiner Verwunderung war sie warm. Keine Ahnung warum ich dachte dass sie kalt wäre.
„ Gabriel hörst du mich?“ Fragte ich ihn die Stille und ich wartete und wartete.
„ Bitte wach wieder auf.“ Wieder kam nichts. Ich sah aus dem Fenster und blickte einem kleinen Vogel gebannt in die Augen, der vor dem Fenster hockte. Erst als ich wieder blinzelte bewegte er sich wieder und flog dann weg. Ich sah wieder zu Gabriel und stand langsam auf, hielt aber immer noch seine Hand. Ich versuchte mich vor zu beugen. Bis ich seine Lippen erreichte. Ich drückte ihm einen kurzen leichten Kuss auf. Auch seine Lippen waren warm nur etwas rau.
„ Ich bin hier. Du kannst aufwachen. Es geht mir gut.“ Ich strich ihm durch die Haare und setzte mich wieder. Sah ihn wieder nur an. Solange bis die Tür leise auf ging. Ich bekam es nur neben bei mit, wie sich jemand neben mich stellte.
„ Mia, dein Vater steht draußen und… ist ziemlich sauer.“ Ich seufzte und stand langsam auf. Dean lächelte mich leicht an, ich sah Gabriel noch einmal an und lies seine Hand los.
„ Du kannst morgen wieder kommen und ihn sehen das wird jetzt kein Problem mehr sein.“
„ Okay.“ Flüsterte ich und wollte gehen, als Dean mir seinen Arm reichte. Ich hackte mich bei ihm ein und hielt mich an seiner Hand fest.
Draußen auf dem Flur hörte ich schon die Stimme meines Vaters, der ein paar Meter entfernt mit Daniel stand.
„ Ich dachte sie wäre abgehauen. Keiner wusste irgendwas bis ich die Krankenschwester getroffen habe.“ Daniel verdrehte seine Augen, das konnte ich bin hier her sehen.
„ Ihre ganzen Sachen sind doch im Zimmer.“ Ich wollte nicht dass die beiden sich vor den ganzen anderen stritten, also machte ich mich bemerkbar.
„ Papa. Ich bin hier.“ Er drehte sich zu mir und sah mich erleichtert an und kam auf mich zu sah kurz Dean an und dann mich.
„ Dean.“ War seine kühle Begrüßung, was mich wunderte das er ihn überhaupt ansprach.
„ Hallo Herr Black.“ Grüßte er zurück, aber mein Vater beachtete ihn nicht weiter.
„ Ich wollte dich abholen und mit nach Hause nehmen… oder…“ Ich sah wie er seitlich zu Steve sah.
„ Ich komme mit nach Hause.“ Der Arme musste schon genug durch gemacht haben. Er lächelte mich an und Dean lies mich los, sodass mein Vater mir seinen Arm hinhielt.
„ Lass uns gehen.“ Ich nickte blieb aber noch kurz bei meinem Bruder stehen.
„ Ich komme später nach.“ Ich nickte und wir gingen weiter.
Draußen im Auto schwiegen wir uns an bis mein Vater sich räusperte.
„ Was war da gerade eigentlich los? Wieso wart ihr alle auf der Intensivstation. Sie wollten mich erst gar nicht dahin lassen.“ Erzählt er mir. Ich schloss meine Augen.
„ Gabriel liegt dort. Er liegt im Koma. Und spar dir jetzt jegliche Kommentare.“ Ich sah wie er etwas sagen wollte es aber dann lies. Aber dann doch nicht anders konnte.
„ War er bei dir als es passierte.“ Über diese Frage war ich jetzt überrascht. Ich nickte und sah ihn dann an.
„ Ich glaube wegen mir liegt er im Koma.“ Ich schaute weg als ich es ausgesprochen hatte, auch mein Vater sagte nichts dazu und wir schwiegen, bis wir zu Hause waren. Er brachte mich in mein Zimmer und ich bat hin darum mich alleine zu lassen um schlafen zu gehen. Ich nahm eine der Tabletten die ich mit bekommen hatte und legte mich hin. Ich dachte nicht daran zu schlafen da mein ganzer Kopf voll mit Gedanken war, aber tatsächlich schlief ich doch irgendwann ein.
Mitten in der Nacht wurde ich wach und stand auf. Ich tastete mich vorsichtig und langsam bis zur Tür. Als ich sie öffnete wollte ich in die Küche gehen, bis ich den Lichtstrahl unter der Wohnzimmertür sah und langsam auf sie zu ging und sie öffnete. Daniel saß auf dem Sofa und trank ein Bier und hatte seinen Laptop vor sich auf dem Tisch stehen. Er sah sich gerade eine Seite mit Flügen an, als er mich bemerkte.
„ Hey süße. Kannst du auch nicht schlafen?“ Ich schüttelte den Kopf und er reichte mir seine Hand und ich setzte mich neben hin und er lehnte sich auf dem Sofa zurück und legte seinen Arm um meine Schulter und ich lehnte mich bei ihm an.
„ Du suchst dir einen Rückflug?“ Er nickte.
„ Aber erst in ein paar tagen. Sam hat mich gebeten noch etwas hier zu blieben. Ich hab mit meinem Chef gesprochen und er gibt mir noch ein paar Tage frei.“ Ich lächelte ihn leicht an.
„ Das ist nett von ihm.“ Daniel nickte wieder.
„ Ich dachte nicht dass du hier schlafen würdest.“ Ich schaute zu ihm hoch.
„ Sam hat mich überredet bei Papa zu bleiben wegen dir. Ich wollte bei Sam bleiben.“ Ich lächelte ihn an.
„ Es wäre okay gewesen wenn du bei Sami geblieben wärst. Ich glaube ihm geht es nicht so gut, ich meine jetzt nicht nur wegen Gabriel.“ Ich merkte wie Daniel wieder nickte und seufzte. Dann wurde der Bildschirm vom Laptop kurz schwarz und dann erschien ein Foto auf dem Bildschirm. Es war ein Foto von Daniel und Sam. Es schien älter zu sein. Die beiden sahen noch ziemlich jung aus. Sam saß auf einer kleinen bemalten Mauer und Daniel stand hinter ihm und stützte seine Arme auf Sams Schulter ab, sodass sein Kopf neben dem von Sam war. Er streckte die Zunge raus und zeigte seinen Mittelfinger in die Kamera, während Sam vor ihm lachte. Es sah so aus als würde Sam sich vor Lachen gar nicht mehr einkriegen. Ich musste bei dem Bild schmunzeln.
„ Nettes Foto.“ Daniel antwortete darauf nicht und ein wenig war ich darüber verwundert, dass es kein Foto von ihm und Nena war. Es dauerte noch ein klein wenig bis er wieder anfing zu reden.
„Er hat sich einsam gefühlt. Er wollte mich zwei Mal besuchen kommen, aber ich hab ihm abgesagt weil ich nicht konnte und hatte ihm versprochen ihn letzte Woche zu besuchen, weil er wegen der Uni nicht weg konnte, aber dann habe ich mich mit Nena gestritten, weil sie wollte das ich mit zu ihrer Mutter komme, weil sie schon so lange nicht mehr zu Hause war. Sam war ziemlich sauer und hat einfach aufgelegt. Ich hab danach versucht ihn noch zwei Mal anzurufen aber er ist nicht ran gegangen, also hab ich Tobi angerufen der mir dann erzählt hat, das er auf dem weg hier hin ist wegen einem Geburtstag, das Sam nicht mit wollte. Nachts hat Sami mich dann völlig betrunken angerufen und ich bin zum Flughafen und habe den nächsten Flug genommen und Nena ist alleine hier her gekommen.“ Daniel trank einen Schuck von seinem Bier.
„ Ich find es gut dass du zu ihm geflogen bist. Er vermisst dich. Für ihn ist das auch alles nicht so leicht. Seine beiden besten Freunde sind nie da und er lebt in einer anderen Stadt alleine. So wie ich das gehört habe unternehmen Tobi und Sam nicht viel mit einander. Sam will lieber für sich sein.“ Erzählte ich ihm.
„ Ich habe Gabriels Bruder Dean und seinen Vater Aved kennen gelernt, als ich bei Sam war. Sein Bruder ist echt in Ordnung, hat mich nach dir gefragt, wie es dir geht. Aved hat eine Immobilien Agentur in der verschiedene Immobilien Makler arbeiten. Dean arbeitet seit einem Jahr auch dort als Junior Chef. Aved meinte das auch Gabriel für ihn arbeitet, seit ein paar Monaten. Er ihn nur zurück geschickt hat um seine Probleme zu lösen, damit er wieder klar kommt und das er dich ja dann kennenlernt.“ Verwirrt schaute ich Daniel an. Das war mir neu, von dem allen wüste ich Garnichts. Aber ich wollte auch nicht weiter über Gabriel reden. Da ich sonst die ganze Zeit daran denken musste ob er immer noch nicht wach war. Ich fragt Daniel wie es so bei ihm arbeitsmäßig lief und er erzählte mir von seinen paar Schützlingen und einem ganz besonders harten jungen, der sein sorgen Kind war. Mir gefiel es wie Daniel davon erzählte und er anderen half weg von Drogen oder der Szene zu kommen. Tja es wäre schön gewesen wenn er Gabriel hätte helfen können.
Ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein, denn ich wachte in meinem Bett auf und blieb erst mal noch eine Weile liegen, bis mir Gabriel wieder ein viel und ich aufstand. Ich wollte wieder in Krankenhaus.
Nach dem ich geduscht hatte und es irgendwie geschafft hatte mich ohne Hilfe anzuziehen hatte ich Probleme meine Haare nur mit einer Hand zu bürsten, da die Bürste ständig in meinen Haaren stecken blieb. Ich ging auf den Flur und Ella kam mir entgegen und schaute mich überrascht an.
„ Du hast dich schon angezogen? Daniel wollte das ich nach dir schaue ob du Hilfe brauchst.“ Ich nickte.
„ Ich will ins Krankenhaus.“ Sie lächelte. Nahm mir die Bürste aus der Hand und nahm mich an die Hand und ich folgte ihr in mein Zimmer und setzte mich mit ihr auf mein Bett und sie nahm meine Haare in die Hand und bürstete sie. Streckte dann ihre Hand an mir vorbei und ich legte ihr mein Haar Gummi in die Hand. Doch sie machte mir nicht einfach einen Zopf, sondern kämmte mir oben alle haar nach hinten und legte die Bürste auf Seite und fing an mir oben die Haare zu flechten und ich merkte das sie immer eine Strähne dazu nahm von beiden Seiten.
„ Mia ich wollte mal mit dir reden. Dein Vater und ich wir verbringen momentan jeden Tag mit einander und meistens bin ich ja hier. Meine Wohnung ist Meik zu klein sagt er immer, aber ich denke er will wegen Dir hier sein.“ Sie lachte leise.
„ Worauf ich hinaus will. Hättest du etwas dagegen wenn ich für länger hier bleibe?“ Ich musste lachen.
„ Du meinst wenn du hier einziehst? Nein, ich habe überhaupt nichts dagegen, ich würde mich sogar freuen. Dann ist mein Papa nicht mehr so alleine.“ Mein Vater dachte doch nicht das ich hier bei ihm wohnen würde oder?
„ Meik meinte schon das du bestimmt nichts dagegen hättest, aber ich wollte dich trotzdem selber fragen. Und es ist ja erst mal nur für eine Weile um zu sehen ob es schlappt.“ Ich runzelte die Stirn, was meinte sie denn damit?
„ Du bist dir nicht sicher mit meinem Papa?“ Ich merkte wie sie inne hielt beim Flechten.
„ Das ist es nicht. Ich mag deinen Vater wirklich sehr gerne nur… ich habe dir doch von meinem Ex erzählt und meinem Kinderwunsch. Ich habe schon einmal wegen eines Mannes darauf verzichtet und es bereut. Und die jüngste bin ich ja nun auch nicht mehr.“ Jetzt war ich erstaunt.
„ Du denkst das er keine Kinder mehr möchte?“ So alt war mein Vater noch gar nicht das er nicht noch mal Vater werden könnte.
„ Wir haben schon mal ziemlich am Anfang als wir uns trafen darüber gesprochen, als er mir von dir und deinem Bruder erzählt hat. Er denkt dass er viel falsch gemacht hat und kein guter Vater war. Ich denke er möchte nicht noch mal.-“ Ich musste sie unterbrechen.
„ Er war ein guter Vater. Er war immer da wenn ich ihn gebraucht habe. Besonders als meine Mutter gegangen ist. Das er und mein Bruder nicht sehr gut mit einander klar kamen war nicht die Schuld von ihm, eher von meiner Mutter und von Daniel selber. Und das weiß er auch.“ Ich merkte wie Ella mir das Haar Gummi unten ins Haar band und dann auf stand. Ich drehte mich zu ihr und sie lächelte mich an.
„ Jetzt kannst du los.“ Ich stand langsam auf und sah in den Spiegel. Sie hatte mir einen Bauernzopf geflochten. Es gefiel mir gut.
„ Danke Ella es sieht toll aus.“ Ich ging zu ihr und wir gingen zusammen in die Küche, wo Daniel schon auf mich wartete. Sofort fuhren wir zusammen zum Krankenhaus.
Kapitel 21
Herz Klopfen
*** Hallo zusammen, sorry das es so lange kein neues Kapitel mehr kam. Ich war langezeit im Umzug und hatte deswegen kein Internet:( Aber das ist jetzt vorbei.Ich wünsche viel spaß beim neuen Kapitel. Lg Lasch.P.s: Danke für die lieben und tollen Kommentare wärend meiner Abwesenheit.
Sam war gerade bei Gabriel als wir kamen, trotzdem ging ich zu ihm rein und wir beide blieben noch eine Stunde zusammen bei ihm, bis er mich mit ihm alleine lies. Heute waren nur seine Eltern und Sam hier. Zwei Stunden ließen sie mich mit Gabriel alleine, dann wollte seine Mutter wieder zu ihm gehen und ich ging raus. Ich sah Daniel mit Sam zusammen auf der Bank sitzen, Sam starrte auf seinen schoss. Daniel hatte seinen Arm um ihn gelegt und sah ihn an. Ich wollte mich gerade zu ihnen setzen, als Gabriels Vater mich ansprach.„ Mia, hätten sie etwas dagegen mich in die Cafeteria zu begleiten? Ich brauche einen starken Kaffee.“ Etwas erstaunt dass er mich bat ihn zu begleiten nickte ich leicht und sah dann zu Daniel, der nickte. Ich folgte Gabriels Vater, der extra langsam hinausging. Als wir die Intensivstation verlassen hatten sah er mich an und passte sich meinem Tempo an. „ Geht es mit dem laufen alleine?“ Ich sah ihn an und nickte.„ Ja danke.“ Als wir die Cafeteria erreicht hatten setzten wir uns auf den ersten Platz den wir sahen. Erst war ich etwas irritiert das er sich nicht sofort einen Kaffee holte aber dann fing er an zu reden. „ Was ist genau passiert? Als ihr angeschossen wurdet. Steve wollte nicht so ganz mit der Sprache heraus rücken, er wollte wohl nicht zu viel verraten und das komische Mädchen ist gleich nach dem wir hier ankamen verschwunden.“ Er sah mich geduldig an und winkte dann eine Frau zu uns und bestellte sich einen Kaffee, ich wollte nichts. Dann sah er mich wieder an.„ Sie können es mir erzählen, ich weiß über diese Szene bescheid, mehr als mir lieb ist. Das Geld was Gabriel dabei hatte war zum Teil von mir.“ Er sah mich wieder an ich überlegte kurz was ich ihm wirklich sagen konnte und wollte.„ Ich weiß nicht mehr alles… Nur das ich einen Anruf bekommen habe und Luisa, das komisch Mädchen mich abgeholt hat und meinte dass sie sich sorgen um Gabriel und Steve macht. Ich wusste nichts von dem Treffen. Habe mich rein geschlichen und Luisa eine Nummer für den Notfall geben, falls ich mich nach ein paar Minuten nicht bei ihr melden würde.-“„ Was für eine?“ Fragte er nach.„ Eines bekannten. Er hat mir und Gabriel schon ein paar Mal geholfen.“ Gabriels Vater runzelte die Stirn.„ War das der junge Mann, der es vermeiden konnte dass du von der Polizei befragt wurdest und dass sie nicht warten bis mein Sohn aus dem Koma erwacht?“ Er sagte das mit dem Koma so selbst verständlich, dass es mir eine Gänsehaut verpasste.„ Das weiß ich nicht. Ich habe nichts von der Polizei mit bekommen.“ Ging ich auf seine Frage ein.„ Einer der Leute dort hat mich im Flur erwischt und mich mit in den Raum genommen wo alle waren. Ich habe so getan als hätte ich mich verlaufen und würde keinen kennen. Gabriel und Steve haben es auch getan. Gabriel hat versucht ihn in ein Gespräch zu verwickeln um ihn abzulenken und sie haben über ein paar Sachen von früher gesprochen, dass Gabriel ein paar Sachen für ihn gemacht hat und er beeindruckt war und er will, das Gabriel für ihn arbeitet. Was sie genau alles gesagt haben weiß ich nicht mehr. Gabriel hat das Angebot abgelehnt. Aber der Mann hat dann von ihm verlangt noch eine letzte Sache für ihn zu erledigen und ihm irgendwelche Leute zu besorgen. Das wollte Gabriel auch nicht. Ich hatte vorher behauptet kein Telefon zu haben, aber später hat er gemerkt das ich eins dabei habe, weil dieser Bekannte mich angerufen hat. Dann hat er uns nicht mehr geglaubt dass wir uns nicht kennen, was er bestimmte vor her schon nicht hat, aber dann wollte er wissen zu wem ich von den beiden gehöre oder zu beiden. Er hat seine Waffe auf jeden einzelnen von den beiden gerichtet um zusehen wie ich reagiere. Als er seine Waffe auf Gabriel gerichtet hat wurde Gabriel sauer und als der Mann gemerkt hat dass ich keine Reaktion zeige hat er auf mich gezielt… Und dann viel der erste Schuss… auf mich.“ Ich hörte Gabriels Vater seufzen.„ Es tut mir leid was ihnen passiert ist. Nur jetzt haben wir ein Problem das Geld ist weg, so wie die ganzen Leute. Aber sie werden auf Gabriel zurückkommen wegen dem letzten Job den er erledigen soll. Da bin ich mir ziemlich sicher und weil nach Steves Aussage auch einige von ihnen verletzt wurden. Und wenn Gabriel den jenigen wieder sieht der auf sie geschossen hat, wird er ihn umbringen und das endet auch für Gabriel nicht gut.“ Ich schüttelte den Kopf.„ Gabriel weiß nicht wer von ihnen geschossen hat, das weiß nur ich.“ Er schaute mich verstaut an.„ Sind sie sich sicher? Wenn das so ist hoffe ich sie können dieses Geheimnis für sich behalten.“ Ich nickte sofort. Ich würde Gabriel niemals sagen dass Steve es gewesen war, auch wenn er es nur getan hatte weil er mir damit glaubte zu helfen.„ Ich mache mir Vorwürfe, dass ich ihn dorthin geschickte habe. Ich wollte ihm helfen, es war das erst mal das er überhaupt mit mir über sein Leben gesprochen hat und was alles passiert ist. Ich war froh dass er meine Hilfe überhaupt angenommen hat. Ich dachte das er das Geld abgibt und dann mit ihnen zurück nach Hause kommt.“ Verwirrt schaute ich ihn an.„ Mit mir?“ Er nickte und trank jetzt seinen ersten Schluck von seinem bestimmt schon kalten Kaffee, den die Frau ganz unauffällig auf dem Tisch abgestellt hatte.„ Ich habe ihn vor Monaten eines Morgens völlig durchnässt und zu gedröhnt vor der Tür liegen gefunden. Ich war geschockt ihn so zu sehen. Im ersten Moment dachte ich er wäre Tod, er war so weiß wie eine Leiche und hat sich nicht bewegt und war nicht ansprechbar. Ich musste ihn ins Haus tragen, habe einen Arzt gerufen. Zwei Tage hat er mich angeschwiegen und kam nicht aus seinem Zimmer bis ich ihn angeschrien habe mit mir zu reden. Da haben wir uns zusammengesetzt und er hat mir alles von Anfang an erzählt. Wie und warum er mit der Szene in Kontakt kam, wie er ihren Bruder kennengelernt hat und später sie. Wie er für diesen… Gun gearbeitet hat und das er deshalb ständig von zu Hause weg war. Das er wieder zurück kam weil er von Daniels Problem gehört hat und wusste das sie bei ihrem Bruder waren. Er vorher nur wusste dass sie weg gezogen waren. Er geblieben ist wegen ihnen und das sie später bei ihm und Samuel eingezogen sind, als ihr Bruder weg ging und sie durch ihn große Probleme hatten und das er später von Hanna erfahren hat und aussteigen wollte, aber Gun wieder aufgetaucht ist und er wieder weg ging um weiter für ihn zu arbeiten. Das er Milly heiraten musste und die Ehe wieder annullieren lies und dann Probleme in der Szene hatte das restliche Geld aufzutreiben und deshalb wieder weg ging und dann kam er nach Hause weil er nicht mehr weiter wusste.“ Ich unterbrach ihn nicht einmal, hörte mir alles an was er mir erzählte. Irgendwie war mir das alles zu viel. Jeder sagte mir dass er wusste oder sehen konnte wie sehr Gabriel mich doch liebte, aber nur mir zeigte er es nicht. Wieso war ich die jenige die das am wenigsten zu spüren bekam. Gabriels Vater deutete mein Schweigen falsch.„ Gabriel wird wieder auf wachen, er ist ein Kämpfer. Es braucht schon mehr um meinen Sohn unter die Erde zu bekommen.“ Erschrocken dass er so etwas sagte schaute ich ihn an. Er lächelte leicht und dann sah ich Daniel herein kommen der mich abholte und ehrlich gesagt war ich echt froh darüber wieder nach Hause zu kommen.Die nächsten vier Tage fuhr ich jeden Tag mit Daniel ins Krankenhaus aber Gabriel wacht nicht auf. Langsam bekam ich Angst dass er gar nicht mehr auf wachen würde. Heute war es besonders schlimm. Ich hatte die Nacht schlecht geschlafen und von ihm geträumt, sodass ich davon wach geworden war.Ich wollte Daniel fragen ob er wieder mit mir ins Krankenhaus wollte, aber ich hatte ihn den ganzen Morgen noch nicht gesehen. Ich sah auf die Uhr in der Küche und trank meinen Kakao aus.„ Ist Daniel nicht da?“ Fragte ich meinen Vater, der sich zu mir um drehte und den Kühlschrank schloss.„ Er ist da, er und Sam waren gestern noch lange wache. Ich bin gegen eins wieder nach Hause gekommen und bin um halb zwei schlafen gegangen, da habe ich sie noch aus Daniels Zimmer reden gehört.“ Waren sie noch am Schlafen? Ich stand auf.„ Ich schaue mal nach ihnen. Ich wollte ins Krankenhaus.“ Mein Vater nickte nur.Ich öffnete Daniels Zimmer, nach dem ich geklopft hatte und keine Antwort bekam. Erst dachte ich dass die beiden gar nicht da wären, vielleicht noch zu Sam gegangen waren, aber da sah ich die beiden in Daniels Bett liegen. Ich musste bei ihrem Anblick einfach grinsen. Die beiden schliefen eng umschlungen. Beide zu einander hin Gewand und Daniel hatte seinen Arm um Sam, der seinen Kopf zwischen Daniels Brust versteckte. Jetzt hätte ich gerne ein Foto davon gemacht. Ich konnte mir ein kichern nicht unterdrücken. Aber dann bewegte sich Sam kurz, sodass Daniel das merkte und ihn noch enger an sich zog. Wie die beiden da so lange, irgendwie berührte mich das. Die beiden waren so gut befreunde, egal was war und wie lange die beiden sich nicht sahen. Ich drehte mich um und schloss leise die Tür hinter mir. Ich wollte sie nicht wach machen und ging zurück Richtung Küche, als mein Vater zu mir kam.„ Sie schlafen noch.“ Ich ging zu unserer Kommode und nahm meinen Schlüssel und wollte gerade meine Jacke vom Hacken nehmen, als mein Vater sich hinter mich stellte.„ Du willst jetzt selber fahren? Schaffst du das mit deinem Arm.“ Ich zuckte mit den Schultern. Was schon noch etwas wehtat. Er schien das bemerkt zu haben, denn er schüttelte den Kopf und half mir in die Jacke, ob wohl ich das mittlerweile gut alleine schaffte.„ Ich fahre dich und später kannst du ja mit Daniel wieder zurückkommen.“ Erstaunt sah ich meinen Vater an.„ Du fährst mich?“ Er nickte und zog auch seine Jacke an. Ich sagte nichts mehr und zog nur schnell meine Schuhe an und öffnete die Tür und mein Vater folgte mir. Während der Auto fahrt unterhielten wir uns. Ich erzählte ihm, dass Ella mit mir gesprochen hatte, weil sie bei uns einziehen wollte. Mein Vater wollte natürlich wissen ob das für mich in Ordnung wäre.„ Ich finde es sogar gut, dann bist du nicht alleine und sie ist wirklich sehr nett.“ Mein Vater lächelte.„ Ich bin nicht alleine, du bist doch da.“ Sagte er sodass ich zu ihm sah.„ Ja jetzt noch… Ich habe mir überlegt, da ich jetzt doch nicht zu Roxy geflogen bin mich doch schon nach einem Job umzuschauen und dann werde ich mir eine eigene kleine Wohnung suchen. Das ist besser.“ Mein Vater seufzte als er das von mir hörte.„ Das habe ich mir schon gedacht von dir zu hören.“ Ich nickte nur.„ Übrigens ich habe deiner Mutter nichts von dem Unfall erzählt. Ich hielt es für besser, auch wegen Hanna. Daniel war derselben Meinung. Ich habe gestern mit ihr telefoniert. Sie hatte mich angerufen weil sie länger nichts mehr von dir gehört hat und dein Handy aus war. Ich habe ihr gesagt das du bei mir bist, weil du krank bist.“ Ich nickte. Es wäre keine gute Idee meiner Mutter davon zu erzählen, da sie noch nicht einmal wusste dass Gabriel überhaupt wieder da war.„ Ich habe Daniel gebeten dir ein neues Handy zu besorgen, ich möchte dich erreichen können, wenn du nicht zu Hause bist.“ Erst wollte ich darauf etwas sagen, lies es aber dann.„ Danke.“ Sagte ich einfach und mein Vater lächelte mich an.Wir kamen am Krankenhaus an und ich schnallte mich hab.„ Danke dass du mich gefahren hast.“„ Kein Problem. Wir sehen uns heute Abend zum Essen.“ Ich nickte und stieg aus.Ich traf Gabriels Eltern auf dem Flur. Die beiden unterhielten sich bis sie mich bemerkten.„ Hallo Mia.“ Begrüßte Aved mich, sowie jeden Tag. Gabriels Mutter schenkte mir jedes Mal nur einen blick oder ein unterkühltes Hallo. Ich setzte mich neben Aved.„ Dean ist bei ihm. Er muss heute Abend wieder zurück, er hat einen Kunden den er schon zwei Mal vertröstet hat.“ Ich sah ihn an.„ Und sie? wann müssen sie zurück?“ Er zuckte mit den Schultern.„ Wir bleiben bis Gabriel wieder aufwacht.“ Ich lächelte ihn leicht an. Er war immer so optimistisch. Das mochte ich an ihm. Es dauerte noch fast eine halbe Stunde bis die Tür auf ging und Dean heraus kam. Er lächelte mich an und ich stand auf. Wir Umarmten uns und er öffnete wieder die Tür für mich. Ich ging zu Gabriel und so wie jeden Tag zog ich mir einen der Stühle zu ihm ans Bett und nahm seine Hand, bat ihn darum auf zu wachen, nach kurzem schweigen. So wie die Tag davor. Ich hätte gerne gewusst ob er mich hören konnte. Da ich heute erst so spät gekommen war konnte ich nur eine Stunde mit ihm alleine sein, bis Aved und Monika herein kamen und Aved mich fragte ob es in Ordnung für mich sei wenn die beiden auch hier drinnen seien. Es war das erste Mal das ich zusammen mit ihnen bei Gabriel war. Meistens war ich alleine oder mit Sam zusammen da mein Bruder nicht hierein kommen durfte. Steve kam auch ab und zu sowie Tobi der gestern wieder gekommen war. Er hatte Lilli mitgebracht die bis dahin noch nichts davon gewusst hatte. Sie taten mir leid, ihnen ging es mit Gabriel auch sehr nah, aber sie konnten nicht zu ihm und ihn sehen. Einige Zeit später kam eine Krankenschwester, die seit ein paar Tagen immer wieder nach Gabriel sah herein und lächelte uns an. Sie kontrollierte immer die Geräte und schaute nach Gabriel. Mir war aufgefallen das sie ihn immer begrüßte und ihm jedes Mal erzählte was sie jetzt tat. Diesmal tat sie es wieder und ich musste es einfach fragen.„ Entschuldigung, denken sie dass er uns hört, wenn wir mit ihm sprechen?“ Sie lächelte mich an, bevor sie antwortete.„ Das weiß ich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher dass er spürt wenn jemand da ist. Und warum sollte er es nicht unterbewusst mit bekommen wenn er eine Stimme gut kennt.“ Sie fing an, an einem der Schläuche herum zu fummeln und ich sah Gabriel an. Wenn er mich hören konnte wieso wachte er dann nicht auf?„ Was ist wenn er in den nächsten Wochen nicht aufwacht.“ Ich hörte seine Mutter im Hintergrund irgendetwas murmeln, hörte aber nicht hin.„ Er müsste bald aufwachen. Er hat sich lange genug ausgeruht und seine Wunden sind auch schon sehr gut verheilt. Das einzige positive. Er hat nicht so viel von den schmerzen mit bekommen. Aber wenn er nicht in den nächsten Tagen selber auf wacht dann werden die Ärzte das machen.“ Sie lächelte mich an und ich sah zu Gabriel und drückte seine Hand. Er musste von selber auf wachen.„ Sie haben einen wunderschönen Ring. Sind sie beide Verheiratet?“ Etwas erschrocken über diese Frage zuckte ich zusammen und lockerte dann zuerst meine Hand von Gabriels und sah auf den Ring.„ Sie sagte sie wäre mit meinem Sohn verlobt.“ Hörte ich Monika im hinter Grund. Sie ging mir so auf die Nerven, was hatte diese Frau nur? Ich hatte ihr doch nichts getan. Sie macht mich wütend.„ Das bin ich auch.“ Zischte ich.„ Ach ja?“ Hörte ich eine kratzige brüchige Stimme. Das war nicht Monika gewesen. Erschrocken sah ich zu Gabriel. Auch die Schwester beugte sich zu ihm.„ Herr Denali?“ Fragte sie ihn vorsichtig. Erst dachte ich, ich hätte es mir eingebildet aber selbst die Krankenschwester hatte ihn gehört und seine Eltern standen auf, das konnte ich an den Stühlen hören. Jetzt sah er mich aus kleinen Augen an, als wartete er auf eine Antwort und ich nickte während meine Augen sich mit tränen füllten. Mein Herz schlug immer schneller. Er war wach. Er hatte gesprochen!„ Ja.“ Antwortete ich ihm mit brüchiger Stimme. Dann lief mir die erste Träne aus den Augen. Wir beide starrten uns einfach nur an ohne auf die anderen zumachten.„ Baby…“ Er sprach nicht weiter. Und ich nicket wie eine bekloppte und hörte neben bei seinen Vater, der den Arzt holen wollte.„ Es… geht dir… gut. Du bist…noch da.“ Sprach er weiter und ich nickte wieder.„ Ja, alles ist gut Schatz.“ Ich versuchte mich an einem Lächeln, was nur dazu führte das ich noch mehr heulen musste. Neben bei hörte ich wie die Tür laut aufsprang.„ Gabriel?“ Das war Dean. Aber Gabriel reagierte gar nicht auf ihn. Er schaute weiter nur mich an und ich merkte wie er langsam meine Hand los ließ und seine hoch hob, an meine Wange. Mein Herz raste und ich schmiegte mich gegen seine Hand. Da hörte ich noch mehr herein stürmen und schaute Richtung Tür. Sam und Daniel kamen herein gelaufen.„ Er ist wach.“ Sagte ich leise zu den beiden. Als sie erschrocken stehen blieben, weil sie mich weinen sahen. Dann lief Sam weiter und kam zum Bett.„ Wir dachten schon.-“ Er hörte auf zu reden.„ Er hat gesprochen.“ Hörte ich jetzt wieder Gabriels Vater, der mit dem Arzt hereinkam und sich erstaunt umschaute. Sam ging auf die Seite, sodass der Arzt Gabriel sehen konnte.„ Herr Denali?“ Gabriel reagierte nicht, sodass ich ihn an sah und bemerkte, dass er immer noch mich an starrte.„ Herr Denali. Können sie mich hören?“ Versuchte der Arzt es wieder.„ Ja.“ Gabriel antwortete ihm und riss seinen Blick von mir los und sah zu ihm.„ Okay, ich bitte jetzt alle den Raum zu verlassen. Ich muss ihn jetzt untersuchen und er braucht ruhe.“ Da hörte ich auch schon Gabriels Mutter.„ Alle?“ Der Arzt schaute zu ihr und ich lies langsam Gabriels Hand los der sie wieder hinlegte.„ Die enge Familie kann bleiben, der Rest raus. Auch sie Frau Black.“ Sagte der Arzt bestimmend. Ich stand auf.„ Nein… nur sie bleibt… sie ist meine Familie.“ Hörten wir jetzt Gabriel leise sagen. Sofort sah ich ihn gerührt an, dass er so etwas sagte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Zum Glück gingen alle wortlos aus dem Raum und ich setzte mich wieder.Der Arzt untersuchte Gabriel eine ganze Weile. Er schaute sich alle Wunden an die schon gut verheilt waren und die ganzen blauen Flecken, die Gabriel an seinem Körper hatte. Ich musste die Lippen aufeinander pressen um nicht laut zu schluchzen, als ich seine ganzen Verletzungen sah. Er versuchte mit Gabriels Hilfe mehrere Körperteile zu bewegen um zu sehen wie gut er sich bewegen konnte. Dann teilte er ihm mit das er morgen früh auf eine der normalen Stationen verlegt werden könnte und dann dürften ihn alle nach einander sehen. Ich blieb die ganze Zeit stumm neben ihm am Bett sitzen, bis ihn alle gesehen hatten. Daniel hatte Steve und Tobi angerufen, die vorbei kamen auch Lilli. Irgendwann teilte die Krankenschwester uns mit das wir jetzt gehen müssten. Ich blieb noch am Ende kurz alleine bei Gabriel.„ Ich komme morgen wieder.“ Ich drückte seine Hand und stand auf.„ Kannst du… Steve sagen das er noch mal kommen soll.“ Unsicher nickte ich und ging zur Tür. Ich öffnete sie ein Stück und rief nach Steve. Der zu mir kam, ich blieb an der Tür stehen und wir beide sahen uns an. Dann nahm er meine Hand und drückte sie. Als ich mich zu Gabriel umdrehte, merkte ich wie er auf unsere Hände sah. Dann sah er mich wieder an und schloss kurz die Augen. Ich spürte Steves Blick auf mir und dann lies er mich los. Gabriel dachte also immer noch dass wir zusammen waren. Ich ging zurück zu Gabriel und schaute in an. Jeden einzelnen Winkel in seinem Gesicht. Ich konnte mit keinem anderen zusammen sein. Nur mit ihm. Das war mir die Tage über klar geworden, trotz allem was passiert war.„ Steve hat ein richtig tolles Auto verdient Schatz.“ Flüstert ich Gabriel zu und beugte mich zu ihm und küsste ihn auf den Mund, noch bevor er sich bewegen konnte richtete ich mich wieder auf und drehte mich um und ging an Steve vorbei, raus zu den anderen.Wir hatten draußen noch mit den anderen gesprochen, da Gabriel morgen auf ein anderes Zimmer kam und ihn alle besuchen konnten, machten wir untereinander aus um welche Uhrzeit wir ihn besuchen würden, damit wir nicht alle zusammen kamen. Wir Liesen Dean ihn als ersten besuchen, da er danach wieder zurück nach Hause musste. Dann würden Daniel und Nena kommen, die heute nicht hier war und dann die anderen und ich würde abends Sam ablösen. Ich wollte als letztes kommen, so hatte ich die meiste zeit mit ihm. Leider kam alles anders. Da Gabriels Eltern noch hier waren, verschoben sich die ganzen Zeiten und immer blieb jemand länger. Als ich kam waren Daniel und Sam noch da. Gerade als sie sich verabschiedeten tauchte Sams Mutter auf, die Gabriel besuchen wollte. Am Schluss blieb mir nicht mal mehr als fünf Minuten weil die Krankenschwester mich raus warf. Ich hatte keine ruhige Minuten gehabt um mit Gabriel zu sprechen. Das erstaunliche war das er ziemlich fit war und auch schon aufstehen konnte und zwei Mal nach fragte wann er gehen konnte.Betrübt fuhr ich mit Daniel nach Haus der mich versuchte aufzumuntern und die ganze zeit sagte das morgen auch noch ein Tag war. Aber da wussten wir noch nicht was morgen passieren würde.Ich rannte weinend auf das Auto meines Vaters zu, das gerade vom Parkplatz fuhr, sodass er erschrocken bremste. Ich riss die Beifahrer Tür auf und lies mich auf den sitz fallen.„Schatz, was ist passiert.“ Mein Vater sah mich erschrocken an, aber ich könnte nichts sagen, ich schluchzte auf. Er griff an mir vorbei und zog die Tür zu. Noch immer völlig irritiert schaute er mich an.„ Fahr.“ Schluchzte ich und er fuhr weiter. Ich drehte mich von ihm weg und wischte mir übers Gesicht. Er war weg!Einfach wieder abgehauen. Ich konnte es nicht glauben. Die ganz fahrt weinte ich und mein Vater musst es sich anhören. Als wir bei uns ausstiegen stützte mein Vater mich als wir die Treppen hoch gingen und erst in der Wohnung packte er mich und zwang mich ihn anzusehen.„Mia was ist passiert? Rede mit mir. Du machst mir Angst.“ Ich schluchzte noch einmal auf.„Er.. er ist weg. Weg!“ Verwirrt sah er mich an und lies mich langsam los.„Wie meinst du das? Er ist weg.“ „Er hat sich heute Morgen selber entlassen. Die Schwester wusste nicht wo er hin ist. Er ist ohne Begleitung gegangen.“ Ich hörte meinen Vater seufzen.„Hast du versucht ihn an zu rufen oder einen seiner Freunde? Vielleicht wissen die was.“ Erstaunt schaute ich meinen Vater an. Er zeigte aufs Telefon. Ich lief darauf zu nahm es in die Hand und wählte als erstes Sams Nummer. Er ging nicht ran, dann versuchte ich es bei meinem Bruder… auch nicht. Dann zögerte ich und wählte Gabriels Nummer. Mailbox. Er hatte sein Handy ausgeschaltet. Er war weg. Ich drehte mich zu meinem Vater und schüttelte den Kopf. Wischte meine Tränen weg.„Wo ist Daniel? Er geht auch nicht ran.“ Mein Vater schien zu überlegen.„Er wollte zu Sam, glaube ich. Er hatte ihn jedenfalls vorhin angerufen.“ Ich lief zur Tür.„ Mia was hast du vor?“ Rief mein Vater mir hinterher.„Ich muss hier raus.“„Geh nicht, du musst dich erst mal beruhigen. Bleib hier!“ Da hatte ich schon die Tür aufgerissen.
**** Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Lasst mir doch bitte ein Feedback da. Danke.Das nächste Kapitel lässt nicht so lange auf sich warten:) ****
Kapitel 22
Der Segen
Gabriel
„ Geh nicht, du musst dich erst mal beruhigen. Bleib hier!“ Verwirrt verharrte ich in meiner Bewegung und sah Mia vor mir stehen. Ich war so perplex das sie in dem Moment vor mir stand, als ich klingeln wollte das ich sie anstarrte und dann bemerkte dass sie weinte. Ihr Gesicht war mit tränen überströmt. Als sie mich auch ansah fing sie laut an zu schluchzen und viel mir in die Arme. Ich zuckte schmerzlich zusammen, biss aber dann die Zähne zusammen und umarmte sie ebenfalls. Die blaue Rose die ich in der Hand hatte lies ihren Kopf hängen. So viel dazu Mia etwas mit zu bringen wenn ich sie besuchte. Ich sah an ihr vorbei zu Mias Vater, der mich genauso erschrocken ansah, dann aber auf mich zu kam und mir die Rose aus der Hand nahm.
„ Ich entsorge die Mal.“ Dann drehte er sich um und auf einmal gaben Mias Füße nach und sie wurde schwer, sodass ich sie fest schalten musste.
„ Oh.“ Entfuhr es mir und ich hob sie auf meinen Arm und sie drückte ihr Gesicht an meine Schulter. Mias Vater drehte sich wieder zu uns und kam zu rück und winkte mich in die Wohnung. Als ich an ihm vorbei ging sagte er leise:
„ Sie dachte Sie wären weg.“ Ich schaute zu ihm und er starrte mich einfach nur an. Er schien verärgert zu sein. Ich ging einfach mit Mia auf dem Arm weiter um die Ecke zu ihrem Zimmer und versuchte ihre Türe so zu öffnen ohne sie herunter zu lassen. Sie hörte gar nicht mehr auf zu weinen. In ihrem Zimmer setzte ich mich auf ihr Bett und sie blieb auf meinem Schloss sitzen. Ich versuchte sie anzusprechen.
„ Mia, schau mich an.“ Sie zögerte noch kurz hob dann aber ihren Kopf und sah mich mit verheulten roten Augen an. Ich wischte ihre tränen weg und streichelte ihr über die Wange. Ich konnte sie nicht so sehen.
„ Ich… ich …ich dachte du wärst wieder weg.“ Brachte sie langsam heraus. Atmetet tief ein und sprach weiter.
„ Du warst nicht mehr im Krankenhaus und keiner war zu erreichen. Ich dachte du wärst wieder abgehauen.“ Erstaunt das sie das dachte zog ich meine Augenbraue hoch.
„ Ich hab mich heute morgen selber entlassen, mein Vater hat mich abgeholt und mich zu meiner Tante gebracht. Sie sind wieder auf dem Weg nach Hause und ich bin los zu dir.“ Mias Unterlippe zitterte als sie mich an sah und ich strich mit meinem Finger über sie, sie war richtig heiß. Ich sah sie weiter an und sie beruhigte sich immer mehr. Sie fuhr mit ihren Fingern in meine Haare und krallte sich in meinem Nacken fest.
„ Ich dachte du wärst wieder weg. Ich dachte wirklich du bist wieder weg.“ Wiederholte sie immer wieder und sah mich dabei weiter an.
„ Also hast du dich entschieden mit mir zusammen zu sein?“ Mia antwortete darauf nicht.
„ Ich will dass du mit mir kommst. Ich hab einen richtigen Job bei meinem Vater in der Firma. Tobi hat Lilli gefragt ob sie zu ihm kommt. Hannas Schule ist nur zwanzig Minuten entfernt so wie deine Mutter. Wir können dort als Familie zusammen sein.“ Sie antwortet wieder nicht, sah mich einfach nur an, also redete ich weiter.
„ Wenn du lieber hier bleiben möchtest dann ist das okay, ich werde mir hier etwas suchen um in deiner Nähe zu sein. Hauptsache wir sind zusammen. Die letzten Wochen waren so schwer für mich. Ich dachte wirklich das ich dich diesmal wirklich verloren habe.“ Jetzt musste ich selber schlucken und sah von ihr weg.
„ Stimmt es was Steve mir gesagt hat. Du hast ihn angefleht mich zu verlassen?“ Ich sah sie wieder an und nickte.
„ Du hast Steve jeden Monat das Schulgeld von Hanna überwiesen? Und warst hier in der Stadt ohne es mir zusagen?“ Ich nickte wieder.
„ Ja das stimmt.“ War das jetzt schlecht oder gut?
„ Als du damals weg gegangen bist und mir bei unserem Streit gesagt hast das du nie eine andere geliebt hast außer mich, hat es gestimmt? und als du wieder gekommen bist, da bist du auch wegen mir hier geblieben? nicht nur wegen Daniel und als du mir den Ring gegeben hast hattest du wirklich vor wiederzukommen und mich zu heiraten? War das mit Milly wirklich nicht gewollt und ihr hattet keine andere Wahl? und bist du wirklich wieder hier weil du wirklich mit mir zusammen sein willst, weil du nicht ohne mich kannst und mich liebst? und wusstest du wirklich die ganzen Jahre wo ich bin und mit wem ich zusammen bin während du weg warst, du Hast mich nie vergessen?“ Jetzt hörte sie endlich auf zu reden und ich spult noch mal alles ab was sie wissen wollte.
„ Ja, ja zu allem. Ich wusste immer wo du bist und was du machst. Ich wusste damals dass du weg gezogen bist. Ob wohl ich dir gesagt habe dass du bei der Familie bleiben sollst. Ich habe versucht dich in Ruhe zulassen, weil ich dachte das du mich vergessen hast. Ich wusste nicht dass du wegen Hanna zu deiner Mutter gezogen bist. Ich war ein paar Mal in den drei Jahren hier. Ich hab von Sam erfahren das du bei deinem Bruder wohnst, als Daniel mich gebeten hat her zu kommen. Ich wollte dich nur einmal sehen. Dann habe ich gesehen dass du einen Freund hast und konnte nicht mehr gehen. Als ich dich stehen gelassen habe und weg gegangen bin war ich danach auch oft hier. Ich habe Steve gebeten dir nichts zusagen, als er mir erzählt hat das du bei ihm bist. Ich wusste dass du ab und zu im Café warst und habe dich beobachtet. Jedes Mal wenn ich hier war. Als ich mit Luisa wieder hierhin kam. habe ich ihr gesagt dass sie sich einen Kaffee in dem Café holen soll, ich dachte dass du da seist aber nur Steve war da. Ich wollte das sie dich in ein Gespräch verwickelt und dir so erzählt das sie Steve kennt und sie sich mit ihm treffen möchte. Ich dachte so könnte ich dich wieder sehen, aber du bist nicht gekommen und ich dachte das es nichts bringen würde und wollte es schon aufgeben, bis mein Vater mit mir geredet hat. Das wir uns im Supermarkt getroffen haben war wirklich Zufall. Ich hatte geplant dich am nächsten Tag zufällig vor dem Café abzufangen.“ Sie sah mich mit großen Augen an und dann lächelt sie.
„ Du bist ein Stalker.“ Ich musste ebenfalls lächeln.
„ Ich habe dir nie etwas vorgespielt wenn es um meine Gefühle für dich ging. Ich wollte dich von Anfang an als ich dich das erste mal gesehen habe.“ Mia nickte.
„ Es ging mir bei dir genauso.“ Ich kam ihr näher.
„ Das mit dir und Steve. Ist es vorbei? Ich kann dich nicht mit ihm teilen.“ Sie schüttelte den Kopf und kam mir ebenfalls näher. Na super sie wollte noch immer was von ihm.
„ Da gibt es nichts zu teilen. Es gibt nur dich und das schon immer. Und Steve hat mir das klar gemacht.“ Ich lächelte sie an und dann endlich küsste ich sie. Ihre Lippen waren so erhitzt und schmeckten so gut. Ich hatte dieses Gefühl immer in meinem Kopf, aber es jetzt zu erleben war noch viel besser. Ich ließ uns beide langsam zur Seite aufs Bett fallen und löste mich dann langsam von ihr und sah sie an. Ihre Augen sahen mich erschöpft an und ich strich ihr über ihre Haare.
„ Bist du müde?“ Sie nickte leicht.
„ Es kommt mir so vor als hätte ich seid Wochen nicht mehr geschlafen.“ Ich merkte wie ihre Augen immer länger geschlossen blieben und beugte mich zu ihr und küsste sie auf die Wange.
„ Ruh dich etwas aus. Ich bin auch müde.“ Ich nahm ihre Bettdecke und deckte sie zu. Als sie mich zögerlich los lies. Ich deckte sie zu und die seien arm um si geschlungen liegen. Und es dauert noch einige Sekunden bis si komplett hier Augen geschlossen lies. Ich sah sie weiter an. bis meine Augen selber langsam schwer wurden. Kurz bevor ich selber weg nickte, vibrierte mein Handy und ich setzte mich langsam auf und zog e saus meiner Hosen Tasche. Sie Nachricht war von Sam. Leise stand ich auf und schlich mich zur Tür. Im vorbei gehen sah ich den Ring auf der Kommode neben der Tür den ich Mia gegeben hatte und da wurde mir erst bewusst das ich ihr nie einen wirklichen Antrag gemacht hatte. Ich öffnete leise die Tür und schloss sie hinter mir wieder und öffnete die Sms von Sam. Er wollte dass wir morgen Abend alle zu ihm kommen. Eine kleine Feier schrieb er dazu. Als ich mein Handy wieder weg stecken wollte sah ich Mias Vater der mich ansah.
„ Ist alles in Ordnung?“ Fragte er mich und ich nickte.
„ Mia schläft.“ Er sah mich noch kurz einfach nur an.
„ Wollen sie einen Kaffee?“ Erstaunt das er mich das fragte ging ich zu ihm und folgte ihm in die Küche.
Mias Vater machte uns jeder eine Tasse Kaffee und ich setzte mich an den kleinen Tisch und sah auf einen kleinen Teller neben der Spüle den Blumen Kopf in etwas Wasser liegend.
„ Mia wäre sauer geworden wenn ich sie einfach weggeschmissen hätte.“ Sagt er las er wohl meinen Blick bemerkte und stellte zwei Tassen auf den Tisch. Während er darauf wartete, dass der Kaffee fertig wird schweigen wir uns an. Erst als er mit der fertigen Kanne zum Tisch kommt und ihn ein goss fing er an zu reden.
„ Ehrlich gesagt weiß ich nicht was ich davon halten soll, das sie wieder da sind.“ Er stellt die Kanne ab und setzte sich mir gegenüber und nimmt seine Tasse in die Hand.
„ Soll ich es gut finden oder nicht? Mia geht es super gut wenn sie da sind und dann richtig schlecht wenn sie nicht da sind. Ich denke es ist ihre Schuld, dass Mias Leben so durcheinander ist. Wegen ihnen wollte sie ab hauen. Dann zieht sie bei einem Mann ein von dem ich bis da hin nur etwas als Daniels Freund wusste und ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Sie hat sich nicht mehr gemeldet und nicht mehr viel mit mir gesprochen. Selbst mit Daniel war irgendwas, dann tauchen sie wieder auf und Mia kommt zurück nach Hause und ich weiß nicht ob sie überhaupt noch ihr Freund waren oder nicht. Sie hat mir früher nie etwas von ihnen erzählt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich von ihnen halten soll. Ich weiß das sie viele Probleme haben oder hatten und ich weiß auch was sie machen, sie sind ein Freund von Daniel und Gott weiß wie viel misst Daniel gebaut hat. Und mit so jemanden muss ich meine Tochter wissen.“ Er schüttelte den Kopf und trank einen Schluck aus seiner Tasse.
„ Sie haben mir nie die Chance gegeben das sie mich kennen lernen. Sie hatten kein Interesse daran und hatten ihre Meinung über mich und Mia wusste das, deshalb hat sie ihnen nie etwas erzählt. Das war Mias Entscheidung.“
„ Ich habe mir nur sorgen um meine Tochter gemacht, das mache ich immer noch. Sie ist ein sehr sensibler Mensch und ich wollte nicht, dass sie irgendwie in diese Szenen rein rutscht und ihr das gleich passiert wie Daniel. Mia hat eine kleine Tochter und es war sehr schwer für sie ohne den Vater klar zu kommen, sie hat sehr darunter gelitten allein zu sein. Ich will nicht das so etwas noch mal passiert, auch wenn sie mir versichert hat, das sie aufpasst.“ Er räuspert sich und trank noch einen schluck. Er wusste tatsächlich nicht wer Hannas Vater war? Ich war davon ausgegangen das er es wusste, da Mias Mutter es wusste. Ich sah ihm in die Augen, so wie er mir.
„ Ich bin der Vater von Hanna.“ Sprach ich dann aus und sein Blick war unbezahlbar. Erst schaute er mich völlig entgeistert an und dann ziemlich entsetzt.
„ Was?“ Schrie er. Schnell versuchte ich ihn zu beruhigen.
„ Ich wusste früher nichts von ihr. Mia hat es mir verschwiegen.“ Ich sah wie er sich versuchte zu beruhigen und laut ein und ausatmete.
„ Wie ist das überhaupt möglich? Sie kenne sich doch noch gar nicht solange.“ Er schüttelte unfassbar den Kopf.
„ Ich kenne Mia schon seid über sechs Jahre. Wir waren aber nicht so lange zusammen. Jetzt will ich das ändern und bin nur hier her gekommen um Mia mit zunehmen.“ Erstaunt hob er seine Augenbrauen.
„ Und… ich will sie fragen ob sie mich heiratet.“ Mias Vater seufzte.
„ Das habe ich mir schon gedacht.“ Jetzt vibrierte mein Handy wieder und ich zog es aus meiner Hose und sah, dass Daniel mich gerade anrief.
„ Es ist Daniel.“ Teilte ich Mias Vatter mit und er deutete mir an ran zu gehen und stand auf, um an den Kühlschrank zu gehen.
„ Hey“ Ging ich ran. Daniel fragte mich wie es mir ging und wo ich gerade war.
„ Alles gut. Ich bin gerade bei deinem Vater und Mia schläft.“ Erzählte ich ihm. Da sagte Daniel mir dass er sich mein Auto leihen will, weil Sam einen groß Einkauf machen will.
„ Geht zu Steve er hat einen Ersatz Schlüssel. Mein Wagen steht bei meiner Tante.“ Sagte ich ihm. Da setzte sich sein Vater mir wieder gegenüber und beobachtet mich.
„ Daniel. Ich muss mit dir reden.“ Sprach ich weiter, sodass ich auch die Aufmerksamkeit seines Vaters schatte.
„ Was sagst du dazu wenn ich Mia mit mir nehme und… ich will wissen was du davon hälst wenn ich Mia frage ob sie mich heiratet.“ Sein Vater fing vor mir an herum zu fuchteln und ich sah ihn an. Er deutete mir leise an den Lautsprecher an zu machen, dass tat ich auch.
„ Wenn Mia es will, also wenn sie ja sagt, dann ist es für mich in Ordnung. Du bist Anscheint der einzige der sie glücklich machen kann und wenn sie glücklich ist, bin ich es auch. Es wäre auch gut für die kleine Maus wenn sie mal klare Familien Verhältnisse hat, da sie dich ja so vergöttert.“ Er lachte und ich konnte mir einen Kommentar dazu nicht verkneifen.
„Sie ist eben wie ihr Mama.“ Daniel lachte.
„ Sie ist eher wie du. Aber das kann man sehen wie man will. Ich kann mir jedenfalls schlimmeres vorstellen als dich zu meinem Schwager zu haben. Außerdem schulde ich dir sehr viel, für das was du alles für mich und auch Mia getan hast.“ Ich musste grinsen.
„ Alles klar, wir sehen uns dann morgen Abend.“
„ Ja Sam hat eine riesen Feier geplant. Natürlich nur unter uns, also nur die Familie.“ Ich musste lachen.
„ Das kann ich mir vorstellen, bis morgen.“ Ich legte auf. Legte das handy zur Seite und sah Mias Vater wieder an.
„ Also, Daniels Segen habe ich jetzt. Was ist mit ihrem?“ Ich grinse ihn an.
„ Du liebst sie wirklich nicht war? Das ist nicht nur so eine Laune von ihnen sie zu heiraten?“ ich schüttel meinen Kopf.
„ Ich Liebe sie mehr als sie ahnen. Ich war vom ersten Augenblick als ich sie sah hin und weg von ihr.“ Ich muss schmunzeln, als ich an die Situation im Club denke. „Wenn ich schon dein Schwiegervater werde, dann nenn mich Meik.“ Ich grinste ihn an, das hieß wohl er war einverstanden.
„Gabriel.“ Sagte ich zu ihm und wir grinsten uns wie zwei bekloppte an. Nicht mal zehn Minuten später in denen wir uns über Hanna unterhalten hatten, hören wir Mia schon panisch nach mir rufen, sofort stehe ich auf und rufe das ich komme damit sie sich nicht aufregt und gehe zurück zu ihr ins Zimmer.
**** Hallo zurück....
leider konnte ich das letzte halbe Jahr keine neuen Kapitel mehr hochladen. Aber natürlich habe ich in der Zeit weiter geschrieben. Das bekommt ihr jetzt hier wieder regelmässig zu lesen. Ich hoffe ihr habt noch Lust auf die Geschichte und kommt gut wieder rein und freut euch weiter über Mia und Gabriel zu Lesen und was noch so passiert, bis es endlich zur Hochzeit kommt oder auch nicht.
Lasst mir doch bitte ein Kommentar da, damit ich weiß ob ihr noch weiter lest.
Danke euch, eure Lasch ***
Kapitel 23
Veränderte Monate
Es waren mittlerweile über vier Monate vergangen seid Gabriel wieder bei mir war. Die ersten Wochen hatten wir beide so gut wie nichts getrennt gemacht und er schlief jede Nacht bei mir. Danach war so vieles Passiert, dass wir erst vor einer Woche ein genaues Datum für unsere Hochzeit festgelegt hatten. Ich hatte bemerkt wie Gabriel nervös geworden war, da er mich die letzten Tage öfters darauf ansprach das wir immer noch keine Wohnung hatten und langsam Einladungen für die Hochzeit verschicken sollten. Ich hatte die Letzten Monate einfach keinen Kopf mehr für die Hochzeit gehabt. Steve ging es gar nicht gut. Seine Schwester Marie wollte sich Operieren lassen und hatte die Narkose nicht vertragen und war in ein Koma gefallen, bei dem sie ein paar Tage später gestorben war. Ich half Steve bei der Beerdigung und zog wieder bei ihm ein, als Gabriel geschäftlich für ein paar Tage verreisen musste. Das passte Gabriel natürlich gar nicht, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Gabriel sagte mir zwar das er mich verstehen würde und das ich für Steve da sein sollte, aber ich bemerkte natürlich trotzdem das er verunsichert war. Auch die anderen kamen alle zu Steve und wir ließen ihn fast eine Woche nicht alleine, bis er ausrastete und allein sein wollte. Er packte seine Sachen und zog in die Werkstatt seines Onkels der genau einen Monat vor Marie verstorben war. Steve tat mir unendlich Leid. Aber er faste sich ziemlich schnell wieder und begann sich in Arbeit zu stürzen und schraubte Tag und Nacht an Autos herum und über nahm die Kunden seines Onkels. Auch in John Wollens dem Polizisten und Luisa, Gabriels alte Freundin fand er gute Freunde die ihm nicht von der Seite wichen und mir beide versprachen auf ihn aufzupassen, wenn ich weg sei. Natürlich versuchte ich Steve zu überreden mit zu kommen, da er jetzt der einzige war der noch da war. Lilli war vor ein paar Wochen zu Tobi gezogen und die beiden Studierten zusammen. Sam war gerade dabei aus Tobis und seiner gemeinsamen Wohnung aus zuziehen, damit die beiden alleine wohnen konnten und Gabriel half ihm beim Umzug, sowie mein Bruder, der sich dazu entschlossen hatte ebenfalls zu uns zuziehen. Was mich natürlich freute, aber da hatte ich erfahren das er und Nena sich getrennt hatten, nach so vielen Jahren. Ich konnte das nicht glauben als Daniel mir das erzählte und ich war mir ziemlich sicher das irgend etwas vorgefallen war, denn Nena war wieder zu ihrer Mutter gezogen und Sam war jedes mal ziemlich komisch wenn er Daniel sah, zwischen den beiden war die Stimmung irgend wie angespannt und ich wusste nicht warum. Roxy war vor einem Monat wieder zurück aus Spanien gekommen und ich war so froh das sie endlich wieder da war. Aber da erzählte sie mir das sie nur genau zwei Monate hier bleiben würde und dann wieder zurück nach Spanien gehen würde. Deshalb legte ich auch den Hochzeitstermin für Gabriel und mich auf den 14 Juli fest. Genau zwei Tage vor Roxys Abflug. Und diese ganzen Sachen beschäftigten mich mehr als alles andere, mehr als die Hochzeit und mit Gabriel zusammen zuziehen.
„ Baby, woran denkst du gerade? Du bist schon die ganze fahrt so still.“ Besorgt schaute Gabriel zu mir herüber und ich lächelte ihn leicht an, oder versuchte es zu mindestens.
„ Ach ich hab nur gerade an Roxy gedacht.“ Gabriel schaute mich noch weiter an, bis er nickte und wieder auf die Straße sah.
Gabriel fuhr auf eine riesige Einfahrt zu und dann in einen Vorhof. Ich sah erstaunt aus dem Fenster, als wir vor einem großen Haus hielten, es war schon kein Haus mehr eher eine Villa. Ich drehte mich zu ihm, als er den Motor abstellte.
„ Das hier ist also dein zu Hause.“ Ich musste gestehen, ich war beeindruckt. Ich wusste das seine Eltern Geld hatten, aber das überraschte mich dann doch schon.
„ Es ist nicht mein zu Hause, ich habe hier nur ein paar Jahre in meiner Kindheit gelebt.“ Ich schüttelte den Kopf und stieg aus. Gabriel kam zu mir ums Auto herum.
„ Das Gepäck hole ich später, lass uns erst mal rein gehen.“ Unsicher nickte ich und bemerkte aus den Augenwinkeln das die Haustür schon geöffnet wurde. Gabriel nahm meine Hand und ging mit mir auf die Tür zu und hindurch und nun standen wir in einem Flur, na ja als Flur konnte man das schon nicht mehr bezeichnen es war größer als mein altes Zimmer. Gabriels Eltern kamen zum Vorschein als Aved die Tür hinter uns schloss.
„ Schön das ihr da seid, hattet ihr eine angenehme Fahrt?“ Gabriel nickte nur.
„ Ihr kennt euch ja bereits. Aved, Monika das ist Mia.“ Aved nickte mir lächelnd zu, im Gegensatz zu seiner Mutter, die versuchte mich nicht weiter zu beachten. Ich wusste immer noch nicht was diese Frau gegen mich hatte und vermutlich würde ich das auch nie.
„ Ihr wollt euch sicher erst mal ausruhen und euch frisch machen.“ Versuchte Aved das Gespräch am laufen zu halten.
„ Gabriel du weiß ja wo lang und in einer Stunde treffen wir uns dann zum Essen.“ Er lächelte uns beide wieder an, sodass ich zurück lächelte und Gabriel die Treppe hoch folgte.
„ Ich zeig dir wo wir schlafen und dann hol ich unser Zeug.“ Gabriel blickte mich von der Seite an.
„ Okay.“ Antwortete ich deswegen und wir gingen weiter.
Das Abendessen verging wie ich befürchtet hatte ziemlich still und lange. Man merkte das Gabriel und seine Eltern sich nicht viel zu sagen hatten. Ich schaute hoch als Gabriel aus dem Bad kam und sich dann zu mir aufs Bett setzte. Ich hatte seinen Laptop auf dem Schoss und sah mir gerade ein paar Wohnungen an, die uns Gabriels Vater empfohlen hatte und ich musste sagen das mir bis jetzt noch keine einzige zu sagte.
„ Und hast du schon was gefunden was dir gefällt?“ Fragte Gabriel mich da auch schon und ich schüttelte den Kopf und Gabriel zeigte auf eine.
„ Die ist zu teuer.“ Gabriel neben mir seufzte.
„ Ist sie nicht und das weißt du auch.“ Ich wollte gerade wieder mit ihm die selbe Diskusion anfangen wie die letzten Tage, als wir uns Wohnungen an gesehen hatten. Da zeigte er auch schon auf eine weitere.
„ Was gefällt dir an der nicht?“ Ich zuckte mit den Schultern.
„ Die sieht so schicki mickie aus. So etwas gefällt mir nicht.“ Gabriel drehte seinen Kopf zu mir und musterte mich.
„ Was würde dir denn gefallen?“ Ich überlegte so ganz wusste ich es selber nicht.
„ Ich weiß nicht. Ich muss sie sehen und direkt denken das ist sie. Wir sollten uns doch wohl fühlen, das Gefühl haben dass es unser ist. Nicht zu alt modischen, aber auch nicht zu schickes, eben so ein mittel maß das zu uns passt und natürlich ein großes Zimmer für Hanna.“ Ich lächelte Gabriel an.
„ Natürlich und was hälst du von einem Balkon oder einem Garten?“ Grinste er weiter.
„ Wenn eins davon dabei ist sage ich nicht nein. Aber du musst doch auch irgend einen Wunsch haben.“ Er schüttelte den Kopf.
„ Ich bin schon so oft umgezogen und habe schon überall geschlafen und gelebt mir ist es egal wo ich wohne. Also such dir einfach eine aus die dir gefällt. Ich komme damit klar, egal wie sie aussieht.“ Ich musste seufzen, dass war doch nicht in Ordnung. Gabriel sollte auch ein richtiges zu Hause bekommen.
„ Gabriel ich will nicht wählerisch sein. Es ist nur… das wird unser zu Hause von uns drei und ich möchte das wir uns auch zu Hause fühlen. Wir beide haben nie länger als vier bis fünf Jahre irgend wo gewohnt wir beide hatten nie etwas was wir zu Hause nennen konnte. Deshalb will ich etwas finden das endlich unser zu Hause wird. In dem wir lange genug bleiben.“ Gabriel sah mir in die Augen und nickte. Dann klappte er einfach den Laptop zu und nahm ihn von meinem Schoss und legte ihn auf den Boden.
„ Ich denke es ist besser wenn ich in der Firma einen der Makler an spreche und wir uns Wohnung an sehen gehen. So über Bilder wird das wahrscheinlich nichts.“ Ich nickte und legte mich hin. Gabriel knipste das Nachtisch Licht aus und legte sich zu mir. Wir drehten uns beide auf die Seite, sodass wir uns ansehen konnten.
„ Mia… egal wie es gerade aussieht oder was du denkst… du wirst glücklich sein. Ich werde alles tun damit du glücklich bist.“ Er strich mir über die Haare und ich sah ihm in die Augen.
„ Das weiß ich. Ich will auch das du glücklich bist.“ Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn und genau wie die ganzen Wochen zu vor brach er den Kuss ab, bevor es weiter gehen konnte. Ich wollte ihn schon ein paar mal darauf ansprechen aber ich konnte mir denken warum er das tat und ich wollte ihm zeit lassen. Arm in Arm schliefen wir zusammen ein.
Am nächsten Tag schlief ich bis zu Vormittag. Gabriel musste Arbeiten und wollte sich danach mit Sam treffen und da ich schon den ganzen Tag in Gabriels Zimmer hockte, bot ich Monika meine Hilfe beim essen machen an, was ich hätte lieber lassen sollen. Immer wenn ich neben ihr stand und irgend etwas geschnitten hatte erwischte ich sie dabei wie sie auf meinen Ring starrte und jedes mal, wenn sie es merkte schaute sie schnell weg. Ich versuchte ein paar mal ein Gespräch anzufangen und zu fragen ob ich das so richtig machte, aber sie nickte nur jedes mal und gab mir kurze Anweisungen. Dann klingelte mein Handy und ich nahm es aus meiner Hosentasche und sah das es Nena war und schaute zu Monika.
„ Ähm Frau Denali, das ist Nena ich werde kurz ran gehen.“
„ Natürlich.“ War ihre Antwort und ich ging an ihr vorbei aus der Küche und als ich ans Handy ging lief ich weiter ins Wohnzimmer.
„ Nena.“ Ging ich freudig ran, seid dem sie und mein Bruder sich getrennt hatten hatte ich nichts mehr von ihr gehört.
„ Hi Mia, Herzlichen Glückwunsch. Ich freue mich so für euch.“ Ich lächelte. Ich wusste das Gabriel ihr bescheid gegeben hatte.
„ Danke Nena. Ich wollte es dir sagen, aber Gabriel wollte es dir selber sagen. Ich freue mich das du anrufst.“ Ich hörte Nena lachen.
„ Und wie lebt es sich so bei den Denalis?“ Super Thema dachte ich mir.
„ So schlimm?“ Fragte sie da auch schon, weil ich beim antworten gezögert hatte.
„ Seine Mutter.“ Antwortete ich nur.
„ Ja kann ich mir vorstellen, aber Monika ist eigentlich ganz in Ordnung. Dann ist es ja gut das ich bald da bin.“ Erstaunt öffnete ich den Mund.
„ Du kommst her? Also ich meine vor der Hochzeit?“ Ich hörte Nena wieder lachen.
„ Ja, ich dachte ich könnte dir bei den Vorbereitungen helfen, also eher gesagt hatte ich schon mit Roxy gesprochen, die auch kommt. Das wir die Planung übernehmen. Wir kennen dich ja, du wärst alleine völlig überfordert.“ Die beiden wollten meine Hochzeit planen? Das gefiel mir irgend wie, so hatte ich keinen Stress und musste mich um nichts sorgen, aber die beiden? und meine Hochzeit? ob das gut gehen würde. Aber fürs erste fand ich es super.
„ Das ist eine super Idee. Ich wäre echt froh wenn ihr das macht.“ Das würde vieles einfacher machen für Gabriel und mich.
„ Natürlich kümmere ich mich um dein Make-up und deine Haare und ich helfe dir dabei ein Kleid zu kaufen.“ Ja ein Kleid. Ich hatte mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht das war wieder typisch ich. Nur eins wusste ich.
„ Ich werde kein weißes Kleid tragen.“ Stille am anderen Ende. Also sprach ich weiter.
„ Ich will es nicht. Und außerdem wäre das doch sehr unpassend da ich schon ein Kind habe in weiß zu heiraten.-“
„ Mia, das ist doch Blödsinn, aber wir können ja noch mal darüber reden.“ Ja, ja natürlich. Aber ich würde trotzdem dabei bleiben. Ich beendete das Gespräch als ich lautes klirren aus der Küche hörte und wieder zu Monika ging. Bis zum Abend blieb ich wieder im Zimmer, bis Gabriel um acht nach hause kam und wir zusammen mit seinen Eltern wieder mal sehr still aßen, außer Aved versuchte ab und zu ein Gespräch an zu fangen. Als wir später wieder im Bett lagen sprach ich Gabriel auf seine Mutter an.
„ Was hat sie gegen mich? Sie kennt mich doch gar nicht.“ Gabriel lächelte mich leicht an.
„ Das hat nicht wirklich etwas mit dir zu tun. Eher mit mir.“ Verwirrt sah ich ihn an.
„ Wie meinst du das, mit dir?“ Gabriel sah meinen Ring an.
„ Sie ist sauer weil ich ihr nichts von dir erzählt habe, aber Aved schon und das ich Jahre lang nie mit ihr über persönliches gesprochen habe. Sie fühlt sich einfach ausgeschlossen. Als ich den Ring von ihr geholt habe wollte sie natürlich wissen warum ich ihn auf einmal haben wollte.“ Er hatte ihn von seiner Mutter?
„ Der Ring ist eigentlich von der Mutter? Er gehört ihr?“ Ich trug den Ring seiner Mutter. War das sein ernst? Aber da sah ich ihn schon den Kopf schütteln.
„ Er gehörte meiner Oma. Ich habe früher mehr bei ihr gelebt als hier, sie war für mich mehr wie eine Mutter.“ Ich erinnerte mich an das was Dean mir erzählt hatte, das er seine Oma als seine Mutter gesehen hatte als er erfuhr das er adoptiert war.
„ Als sie krank wurde hat sie ihn mir geschenkt und mir gesagt ich solle ihn auf bewahren, bis ich die richtige Frau dafür finde, mit der ich mir ein Leben zusammen vorstellen kann.“ Ich lächelte ihn an.
„ Sie war die Mutter von Aved und Monika wollte schon immer diesen Ring haben. Als meine Eltern zum zweiten mal geheiratet haben, hat mein Vater sie nach dem Ring gefragt, weil er wusste das Monika ihn wollte, aber meine Oma hat gesagt das er schon einer anderen Frau gehört und nur ein paar Monate später habe ich ihn bekommen. Monika war natürlich etwas sauer darüber, hat aber versucht es zu verbergen. Als ich nach ihrem Tod von zu hause weg bin konnte ich mit dem Ring noch nichts anfangen und habe ihn Monika gegeben und gesagt das sie ihn haben kann, da sie ihn eh wollte und ich ihn niemals brauchen werden. Mein Vater war dagegen und sagte das meine Mutter ihn für mich aufbewahren wird bis ich ihn eines Tages haben will.“ Er lächelte mich an, als er das erzählte.
„ Und dann hast du ihn wieder geholt.“ Gabriel nickte.
„ Als du… als es dir nicht gut ging und wir bei Sams Tante waren habe ich das erste mal wieder an den Ring und meine Oma gedacht und an Silvester, als ich dich da mit dem weißen Kleid raus kommen sah, da wusste ich das ich dich irgend wann mal heiraten werde, egal was kommt. An dem Tag als wir uns getrennt haben und du zurück zu deiner Mutter wolltest,war ich doch eine zeit lange weg, bis wir abends geredet haben. Erinnerst du dich?“ Ich überlegte kurz, aber dann viel es mir wieder ein, es war als er mich erneut im Restaurant sitzen lies und ich erfahren hatte das mein Bruder dafür verantwortlich war das Gabriel weg war und er wieder weg gehen würde. Also nickte ich.
„ Da bin ich her gefahren und habe ihn geholt. Meine Mutter war ziemlich überrascht du hat mich ausgefragt, aber ich habe ihr nur gesagt das ich den Ring brauche und bin wieder verschwunden. Ich wusste das ich ihn dir geben musste.“ Er hörte auf zu reden und schaute mich an. Jetzt konnte ich seine Mutter ein wenig verstehen. Sie war verwirrt und wollte eigentlich nur antworten haben, aber es war nicht meine Aufgabe ihr diese zu geben. Wir sprachen noch darüber was wir morgen machen wollten. Ich hatte mich mit meiner Mutter verabredet, da sie von meinem Vater erfahren hatte das ich hier war und auch das mit der Hochzeit und sie war sehr wütend darüber gewesen und wollte sich mit mir treffen. Gabriel traf sich morgen noch mal mit Sam, keine Ahnung was die beiden trieben, aber Gabriel sagte nichts, also wollte ich nicht neugierig sein und nach fragen.
Das treffen mit meiner Mutter verlief genau so schlecht wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir hatten gerade über Hanna geredet und das wir uns jedes Wochenende abwechseln würden sie zu nehmen, da meine Mutter schon mit ein paar komischen Kommentaren angefangen hatte wie: mal sehen ob ich sie dann überhaupt noch sehe wenn ihr sie habt. Aber als es auf die Hochzeit zu sprechen kam wurde es nur noch schlimmer.
„ Ich hätte es dir noch gesagt.“ Versuchte ich sie zu beruhigen. Sie zuckte mit den Schultern.
„ Es ist ja nicht so als ob ich es nicht gewusste hätte das es irgend wann mal passiert. Schließlich hattest du einen Ring von ihm. Ob wohl... ehrlich gesagt habe ich nicht gedacht das es jemals passiert. Und ich halte es auch für keine gute Idee.“ Erstaunt schaute ich sie an.
„ Schau nicht so Mia. Das musst du doch wissen. Ich kann nicht verstehen warum ihr euch nicht noch ein paar Jahre zeit lasst. Warum jetzt so schnell. Denkst du sonst haut er wieder ab?“ Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte.
„ Ihr seid noch gar nicht lange genug zusammen gewesen, ihr wart mehr getrennt als zusammen seid ihr euch kennt. Zieht erst mal zusammen und schaut ob eine Beziehung zwischen euch überhaupt auf längeren Zeitraum funktioniert und dann schaut erst mal ob er überhaupt mit dem Familien Leben zurecht kommt und mit Hanna.-“ Ich musste sie unterbrechen.
„ Er kommt gut mit Hanna zurecht. Er liebt sie über alles und sie ihn genauso und das weiß du selbst am besten.“ Sie nickte.
„ Natürlich liebt Hanna ihn, aber denkst du er schafft es ein Ehemann und ein Vater zu sein? Denkst du er könnte sich um Hanna kümmern, wenn du es mal nicht kannst.“ Ich nickte sofort.
„ Gabriel und Hanna haben eine ganz besondere Beziehung mit einander und als ich mich um Steve gekümmert habe, haben die beiden tage lang fast nur zu zweit verbracht und die beiden waren glücklich. Und außerdem müssen Gabriel und ich uns beide erst daran gewöhnen Hanna öfters um uns zu haben. Das ändert auch nichts daran ob wir jetzt heiraten oder erst in ein paar Jahren.“ Meine Mutter schüttelte wieder seufzend den Kopf.
„ Ich halte das für zu früh, tut mir leid aber dabei kann ich euch nicht unterstützen. Ich halte das für einen Fehler und deshalb… werde ich auch nicht dabei sein.“ Erschrocken sah ich sie an.
„ Du.. wirst nicht zu der Hochzeit deiner eigenen und einzigen Tochter kommen?“ Fragte ich nach um sicher zu sein das ich sie richtig verstanden hatte und sah sie dann leider nicken.
„ Sei mir nicht böse, aber ich kann mich da nicht hinsetzen und so tun als ob mir das gefallen würde und nichts sagen. Tut mir leid.“ Ich starrte sie eine weile an, bevor ich aufstand.
„ Ja mir auch.“ Sagte ich nur und holte mein Geld aus der Hosentasche, sah dann aber meine Mutter den Kopfschütteln.
„ Ich übernehme das.“ Ich schüttelte ebenfalls den Kopf.
„ Nein.“ Ich schmiss für meine Cola ein fünf Euroschein hin und schaute meine Mutter noch mal an.
„ Bitte überleg es dir noch mal. Ich rufe dich in ein paar Tagen an.“ Meine Mutter nickte zwar, aber ich wusste das ihre Entscheidung fest stand. Und verließ so das Cafe. Das erste an was ich dachte war meinen Bruder anzurufen um ihm davon zu erzählen. Wir verabredeten uns für in einer halben Stunde und ich fuhr zu ihm in seine neue Wohnung.
Ich klingelte zwei mal bis mir geöffnet wurde.
„ Hey Süße du bist schon da?“ Ich nickte und er lies mich rein und ich sah das er gerade frisch aus der Dusche kam, seine Haare waren nass und er hatte nur ein Handtuch um seine Hüften geschlungen.
„ Ich bin direkt vom Cafe aus hergekommen.“ Er lächelte mich an und schloss hinter mir die Tür und ich folgte ihm ins kleine Wohnzimmer und schaute mich neugierig um. Er hatte die meisten Möbel aus unserer alten Wohnung hier stehen, nur ein paar Kleinigkeiten waren neu oder aus der Wohnung die er vorher hatte, dass wusste ich nicht genau, da ich seine Möbel nie gesehen hatte.
„ Ich zieh mich eben schnell an. wenn du was trinken willst, ich hab nur Wasser im Kühlschrank.“ Ich nickte und er verließ das Wohnzimmer. Da bemerkte ich auf dem weg in die kleine angrenzende Küche das sein Bett Zeug neben dem Sofa auf dem Boden lag.
„ Ich wollte noch aufräumen bevor du kommst, deshalb die halbe Stunde. Sorry das ich es nicht geschafft habe.“ Ich musste grinsen. Mein Bruder war noch nie der ordentlichste gewesen.
„ Schläfst du auf dem Sofa?“ Fragte ich deshalb verwundert und suchte die Küchenschränke nach zwei gläsern ab.
„ Ja… ich habe kein Schlafzimmer.“ Erstaunt das zu hören drehte ich mich zurück zum Wohnzimmer und betrachtete das Sofa. Es war zu mindestens groß genug um drauf zu schlafen und es sah so aus als könnte man es ausziehen. Ich goss uns beiden Wasser ein und ging mit den beiden gläsern zurück ins Wohnzimmer und schaute mich weiter um. In einem Regal fand ich ein Bild von Hanna ihm und mir, was schon vor einigen Jahren aufgenommen worden war. Das selbe Bild hatte ich auch. Dann stand noch ein Bild etwas weiter hinten in Regal. Ich ging näher und sah das mein Bruder mit Sam auf dem Bild war. Das Bild gefiel mir. Die beiden waren noch sehr jung und Daniel saß auf einer roten Bank und Sam lag auf ihr, sodass er seinen Kopf aber zur Kamera gedreht hatte. Der wahrscheinlich vorher auf Daniels schoss lag und er grinste frech in die Kamera und streckte dabei so wie mein Bruder der sich zu ihm herunter gebeugt hatte die Zunge raus, nur das mein Bruder ihm Hasen Ohren zeigte. Ich hörte wie Daniel zu mir kam.
„ Das Bild gefällt mir.“ Sagte ich und ging zu ihm, der sich gerade aufs Sofa setzte.
„ Hm.“ Brachte er nur heraus und ich sah wie er auf das Bild starrte.
„ Alles in Ordnung?“ Fragte ich deshalb besorgt nach. Ich hatte schon mit bekommen das die beiden komisch zu einander waren. Ich hatte angenommen das die beiden sich gestritten hatten, aber das der streit so lange anhalten würde hätte ich nicht gedacht und keiner der beiden sagte irgendetwas.
„ Muss nicht wahr.“ Sagte er und wechselte direkt das Thema.
„ Ungewohnt ich in so einer kleinen Bude oder?“ Ich nickte. Das war es irgend wie schon. Ich wusste das Daniel nicht so viel verdiente, aber ich wusste das er von früher noch einiges auf der hohen kannte hatte.
„ Warum so sparsam? Ist dir etwa das ganze Geld ausgegangen?“ Ich grinste ihn an und er erwiderte es.
„ Nein, ich versuche nur etwas sparsamer zu sein.“ Er zwinkerte mir zu, deshalb wusste ich nicht genau ob er das als Witz gemeint hatte oder nicht. Dann erzählte ich ihm von Mama, das sie die Hochzeit für keine gute Idee hielt und nicht kommen würde. Erst war Daniel geschockt dann sauer und am ende versuchte er mich zu trösten.
„ Ich kann ja noch mal mit ihr reden wenn du möchtest. Ob wohl ich nicht glaube das es was bringt. Du kennst sie ja einmal Nein heißt Nein.“ Äffte er unsere Mutter nach, das hatte sie früher immer zu uns gesagt. Sodass ich lachen musste. Ich schaute auf die Uhr.
„ Noch was vor? Oder wartet dein zukünftiger sehnsüchtig auf dich.“ Ich verdrehte die Augen, als Daniel das lachend sagte.
„ Ich wollte Hanna von der Schule abholen und noch etwas mit ihr unternehmen.
„ Nimmst du mich mit? Dann machen wir einen kleinen Familien Ausflug.“ Ich nickte lächelnd und trank einen Schluck aus meinem Glas.
„ Klar da wird sich Hanna freuen.“ Gerade als Daniel antworten wollte klingelte das Telefon und er stand auf und ging zum Hörer der im Regal lag und ging ran. Ich hörte ihm zu.
„ Black?“ Ging er ran.
„ Hallo Clara.“ Clara? Hatte er schon wieder eine neue Freundin? Hatten sich Nena und er deswegen getrennt?
„ Ich weiß nicht wo Sam ist.“ Clara natürlich sie war Sams Mutter.
„ Nein, als ich das letzte mal mit ihm gesprochen hatte, wollte er zu dir nach hause und wollte nicht das ich mit komme.“ Also hatten die beiden wirklich noch streit.
„ Ich denke… kann ich dich später zurück rufen. Meine Schwester ist gerade hier.“ Ich sah wie er sich von mir weg drehte und lange nichts sagte.
„ Wenn er auftauchen sollte sag ihm bitte er soll mich anrufen. Ich weiß das Nena mit ihm gesprochen hat.“ Ich musste ihn fragen was los war. Das hörte sich ziemlich ernst an.
„ Bis später Ma.“ Er legte auf. Es war nichts neues für mich das er Sams Mutter Ma nannte, er liebte sie.
„ So wollen wir dann gleich los?“ Sagte er sofort, sodass ich keine chance mehr hatte ihn auf das Telefon Gespräch an zu sprechen.
*** So das wars erst mal wieder mit dem neuen Kapitel. Ich habe mit Absicht einen kleinen Zeitsprung gemacht, damit man wieder besser in die Geschichte rein kommt und auch damit es weiter vorran geht. Ich hoffe es hat euch gefallen wieder von den beiden zu lesen. Ich würde mich sehr über einen Kommentar von euch freuen. Und das nächste Kapitel kommt schon schneller als ihr glaubt.
Eure Lasch ****
Kapitel 24
Alles wegen Hanna
Gerade durch die Tür gekommen hörte ich schon laute Stimmen. Ich blieb kurz stehen bevor ich die Tür schloss und hörte dann das es Monika war die Laut und aufgebracht redete. Ich ging langsam Richtung Wohnzimmer und konnte dann hören worum es ging. Sie redete über Hanna und mich.
„ Wo war Hanna denn die ganz zeit, seid dem ihr hier seid?“ Fragte Monika sauer.
„ Bei Mias Mutter.“ Zischte Gabriel.
„ Bist du dir überhaupt sicher das sie von dir ist? Sie sah so groß aus. So lange seid ihr doch gar nicht zusammen, da stimmt doch was nicht. Willst du sie deswegen Heiraten?“ Oh Gott das lief hier gar nicht gut. Als ich gerade überlegte wieder ab zu hauen sah mich Gabriels Vater der neben Monika auf dem Sofa saß, wohingegen sie stand. Als er mich bemerkte stand er auf und schaute zu mir, sodass auch Monika und Gabriel zu mir sahen. Schnell kam Aved auf mich zu und legte seine Hand auf meinen Arm. Ich schaute ihn an. Was kam jetzt?
„ Komm mit. Lassen wir die beiden alleine.“ Sagte er leise und ich ging mit ihm.
Ich merkte erst das wir in sein Arbeitszimmer gingen als wir schon drin waren. Er deutete mir an mich zu setzten, was er ebenfalls tat hinter seinen großen Schreibtisch. Er nahm die Zigarre die vor ihm noch im Aschenbecher lag und zündete sie erneut an, so wie sie aussah. Ich setzte mich in den großen Sessel schräg gegenüber von Aved, der dann an seiner Zigarre zog.
„ Stört es dich?“ Er zeigte auf sie und ich schüttelte den Kopf, sodass ein kleines lächeln von ihm kam und er wieder an ihr zog.
„ Sie hat dich mit Hanna und deinem Bruder in der Stadt gesehen und hat es mir erzählt. Also hab ich ihr gesagt wer die beiden sind. Sie hatte ein Foto von euch gemacht. Sie wusste nichts von Hanna.“ Erklärte er mir meine unausgesprochene frage.
„ Und jetzt denkt sie.-“ Weiter kam ich nicht.
„ Sie dachte du würdest dich mit einem anderen Mann treffen der ein Kind hat.“ Ich schaute Aved erstaunt an.
„ Monika ist... Ich will sie nicht in Schutz nehmen, ich weiß wie sie ist und sein kann. Aber du musst sie auch verstehen. Sie ist entäuscht und verletzt.“ Ich antworte drauf gar nicht.
„ Gabriel taucht hier einfach auf, holt den Ring meiner Mutter und haut wieder ab ohne irgend etwas zu erzählen, nach der ganzen langen zeit die er nicht da war. Dann erfährt sie im Krankenhaus das du den Ring hast und ihr verlobt seid, ohne das sie je von dir gehört hat und nicht mal ein paar Wochen später plant ihr schon eure Hochzeit und sie sieht dich mit Daniel und Hanna und erfährt neben bei das sie Oma ist. Das ist alles ein wenig viel für sie. Sie ist verwirrt wegen euch beiden und hat angst das Gabriel einen Fehler macht mit allem.“ Er seufzte und zog wieder an seiner Zigarre.
„ Tja da ist sie nicht die einzige, die das so sieht. Meine Mutter kommt nicht zur Hochzeit weil sie nichts von meiner Beziehung zu Gabriel hält. Siehst du das genauso, denkst du auch das es ein Fehler ist'?“ Fragte ich ganz gerade heraus. Keine Ahnung warum mich das jetzt interessierte.
„ Weißt du Mia... Gabriel und ich hatten nie das beste Verhältnis, aber er hat mich nie belogen, egal was er angestellt hatte oder wenn irgendetwas passiert war wusste ich davon, nur helfen lassen wollte er sich nie von mir. Bis auf ein einziges mal.“ Aved machte eine pause um seine Zigarre in den Aschenbecher zu legen.
„ Eines Abends vor Monaten... lag Gabriel zusammen gebrochen vor der Haustür. Ich habe ihn gefunden als ich um elf von einem sagen wir Geschäftsessen kam. Er hatte Drogen genommen und getrunken. Er war völlig weg getreten... er war nicht ansprechbar und hat nur wirres zeug vor sich hin gemurmelt. Ich musste ihn ins Haus tragen und habe einen Arzt kommen lassen. Als Gabriel schlief bin ich zu seinem Auto gegangen. Es sah aus als hätte er dort drinnen gewohnt. Hinter dem Fahrersitz stand ein Karton im Flussraum mit ein paar Sachen von ihm. Klamotten und ein Foto von dir und ihm und ein zweites mit ihm und einem kleinen Mädchen. Ich nehme an das es Hanna war. Waschzeug und anderer Persönlicher Kram. Ich war ziemlich geschockt, als ich ziemlich viel Bar Geld und diese ganzen Sachen gefunden habe. Als hätte mein Sohn ein zweites geheimes leben.“ Ja so konnte man es wirklich sehen. Solange ich Gabriel kannte hatte er immer zwei leben gehabt. Aved erzählte weiter.
„ Als er wieder ansprechbar war habe ich ihn natürlich auf alles angesprochen und ihn gefragt in was er da rein geraten ist und in was für Schwierigkeiten er steckt. Natürlich hat er gesagt das es mich nichts an ging und das ich ihm nicht helfen könnte. Wir haben uns ziemlich gestritten. Ich musste ihn im Zimmer einsperren weil er abhauen wollte. Ich habe ihm alles weg genommen. Sein Geld, sein Handy, seine ganzen Schlüssel die ich gefunden hatte, seine Ausweise einfach alles. Er hat das ganze Haus zusammen gebrüllt und wollte auf mich los. Mir blieb nichts anderes übrig. Durch die Tür fragte ich ihn immer wieder wann er bereit wäre mit mir zu reden. Jedes mal schmiss er irgend ein Möbelstück gegen die Tür und drohte dann aus dem Fenster ab zu hauen. Also musste ich die Tür wieder öffnen. Als er an mir vorbei ging sah er mich ganz komisch an und ich sagte nur zu ihm wird es dich umbringen mir einfach alles zu erzählen und erst zu schauen ob wir irgend was machen können und dann erst zu verschwinden. Er blieb an der Treppe stehen und dann schüttelte er zum Glück den Kopf und ich zog ihn mit mir hier rein und setzte ihn auf den Sessel auf dem du gerade sitzt ab und dann fing er an zu erzählen. Einfach alles.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Er hat alles erzählt?“ Aved nickte.
„ Er hat nichts ausgelassen. Angefangen, von dem Tag als er etwas von uns erfahren hat was ihn sehr verletzt hat.“ Ich wusste wo von Aved sprach, dass Gabriel adoptiert war. Aber ich konnte ihm nicht sagen das ich es wusste. Also lies ich ihn weiter reden.
„ Das er sich nur noch bei meiner Mutter zuhause gefühlt hat, sie sich aber nicht um ihn kümmern konnte und er einfach auf die falschen Leute getroffen sei und dann alles seinen lauf genommen hatte. Sich immer mehr in diese Szene hinein gearbeitet hat. Immer bekannter geworden war und Freunde fand, die ihm viel ermöglicht haben. Das er irgendwann deinen Bruder kennenlernte und die ganzen anderen die er seine Familie nennt und natürlich dich. Die Schwester von dem Kerl der Gabriel viel ermöglicht hat und der nichts von euch erfahren durfte. Das du lange zeit nichts von Gabriels leben wusstest, er dich immer versucht hat heraus zu halten, bis es nicht mehr ging. Er und dein Bruder Probleme hatten und er deswegen eine weile untertauchen musste und Sachen erledigt hat um wieder zu kommen. Was er auch getan hat und mich geben hat für ihn und Samuel eine Wohnung zu besorgen. Er dich wieder gesehen hat und dich nicht wieder verlassen wollte und hart kämpfen musste um dein Vertrauen und deine Liebe wieder zu bekommen. Das du wegen ihm und dieser Szene sehr viel leiden musstest, das dir jemand etwas schlimmes angetan hat. Aber auch, das es sich für ihn so angefühlt hat als würde er mit dir ein besserer Mensch sein und ein normales Leben haben. Das er dann irgend wann von Hanna erfahren hatte und ziemlich geschockt war wie das passieren konnte und das du es ihm so lange verheimlicht hast, er aber im nach hinein verstehen kann warum du es getan hast. Das er es genau so gemacht hätte. das er Hanna aber über alles liebt, weil sie so sei wie du und er nie in seinem leben glücklicher war wie als ihr drei zusammen wart und er nie gedacht hat das er je so etwas wie eine eigene Familie haben könnte. Dann natürlich das der Kerle mit dem dein Bruder und Gabriel Stress hatten wieder auf getaucht ist und Gabriel verschwinden musste um irgendetwas zu unternehmen, das die beiden endlich ruhe haben würden. Das dort so ziemlich alles schief gegangen ist und er sogar seine beste Freundin mit rein ziehen musste und alles außer Kontrolle geraten war und er das restliche
Geld für diesen Arsch nicht zusammen bekommen hatte. Das du ihn wieder getroffen hast und er dich wieder enttäuschen musste und einfach abgehauen ist, weil er dich nicht in Gefahr bringen wollte und er sich sicher war, das du ihn für immer hassen wirst und es nichts gibt wo er es wieder gut machen kann. Das war alles zu viel für ihn und er hat sich gehen lassen und nur weil er in der nähe war und nicht mehr konnte, blieb ihm nichts anderes übrig als hier auf zu tauchen. Wir haben bis tief in die Nacht geredet und dann hatte ich ihn schlafen geschickt und ihn gebeten wenigsten ein paar Tage hier zu bleiben damit er in ruhe nach denken konnte was er als nächstes tun sollte. In Wirklichkeit brauchte ich ein paar Tage um mir zu überlegen wie ich ihm helfen konnte.“
„ Und das konntest du.“ Unterbrach ich ihn, sodass er nickte.
„ Ich habe ihm gesagt wenn er wirklich sein Leben auf die Reihe bekommen will und wirklich ein guter Freund von Vater sein will, dass ich ihm helfen würde. Er war ganz erstaunt, als ich das zu ihm sagte. Aber er hörte sich alles an und wollte alles tun was ich ihm sagte. Ich besorgte ihm eine Job in meiner Firma wo er jeden Tag hin ging. Er durfte weder rauchen noch etwas trinken in der Zeit wo er hier war. Mir ständig Rechenschaft ablegen wo er hin ging, wann er wieder kommt und mit wem er sich traf. Er tat alles davon. Ich beauftragte einen Dedektiv um den Mann zu finden der Gabriel schaden wollte. Besorgte Gabriel das fehlende Geld und wir machten einen Plan wie er aussteigen konnte. Ich habe einen Freund der Anwalt ist und eng mit der Polizei zusammen arbeitete. Ich habe ihn um Rat und Hilfe gebeten. Gabriel war natürlich nicht sehr begeistert aber ihm blieb nichts anderes übrig. Als so gut wie alles geregelt war wurde Gariel unruhig, besuchte Hanna oft an der Schule und wollte unbedingt das alles schneller geht. Dann auf einmal als ich ihm sagte das er zu dir fahren soll alles mit dir klären soll und dich am besten mit bringen soll nach dem er das mit diesem Gun geregt hat war er auf einmal komisch und hatte es gar nicht mehr so eilig dich zu sehen. Er stürzte sich auf einmal voll in die Arbeit und fragte mich nicht mehr jeden Tag ob ich alles erledigt hatte. Ich hatte ihn mehrmals darauf ansprechen müssen, aber es kam nichts, bis er sich abends mit Dean getroffen hatte und betrunken wieder nach Hause kam und abhauen wollte. Ich konnte ihn gerade so aufhalten und wollte wissen was los sei und da erzählt er mir das er gehört hatte das du einen neuen Freund hast und nicht irgend einen sondern einer seiner Freunde. Ich versuchte Gabriel zu beruhigen und überzeugte ihn das es vielleicht nur ein Missverständnis sei und das er mit dir reden soll.... Ja und von allem hat Monika nichts mit bekommen. Nur das er Probleme hatte und er deswegen wieder hier war weil ich ihm half und das ich ihn wieder weg schickte, was ihr natürlich gar nicht gefiel.“ Ich war froh das Aved mir das alles erzählte.
Auf einmal ging die Tür auf und Gabriel kam herein gestürmt und zog mich vom Sessel hoch.
„ Wir gehen, pack deine Sachen.“ Erschrocken sah ich ihn an und riss mich von ihm los.
„ Gabriel du solltest dich erst mal beruhigen bevor du und Mia geht.“ Gabriel fuhr zu seinem Vater herum und gerade als er seinen Mund öffnete mischte ich mich ein.
„ Dein Vater hat recht.“ Sofort fuhr sein Kopf wieder zu mir herum.
„ Hast du mit deiner Mutter geredet?“ Fragte ich einfach, ob wohl ich ja hören konnte wie die beiden sich angeschrien hatten als ich ins Haus kam.
„ Mit der kann man nicht reden.“
„ Das ist nicht wahr.“ Hörte ich jetzt Monika und drehte mich zu ihr um. Sie stand in der Tür mit verschränkten Armen.
„ Natürlich, du benimmst dich wie ein beleidigtes klein Kind. Ich bin nicht dazu verpflichtet dir mein Leben auf die Nase zu binden. Ich frag dich ja auch nicht über deines aus.“
„ Gabriel.“ Unterbrach sein Vater ihn.
„ Du musst doch verstehen das Monika verletzt ist das du ihr nichts von eurer Tochter erzählt hast. Ich denke das hätte sie gerne von dir erfahren.“ Gabriel schnaubte.
„ Ich kam eben nicht dazu. Ich hatte andere Sachen im Kopf. Ich hätte es ihr schon noch gesagt.“
„ Ach ja, wann denn? auf der Hochzeit, wenn ich dich frage was da für ein klein Kind herum läuft.“ Zischte Monika. Jetzt musste ich mich wieder einmischen.
„ Vielleicht sollten wir das mit der Hochzeit verschieben, bis deine Mutter und dein Vater Hanna richtig kennengelernt haben und sich alle wieder beruhigt haben, inklusive meiner Mutter.“ Gabriel schüttelte den Kopf und nahm meine Hand.
„ Das ist unsere Hochzeit, wenn es denen nicht passt dann haben sie Pech gehabt.“ Ich wollte gerade sagen das ich das nicht so sah, denn ich hätte meine Mutter gerne dabei und wünschte mir das sie damit einverstanden war. Aber da hörte ich Aved wieder.
„ Na schön dann wäre das ja geklärt. Ihr bleibt hier, die Hochzeit findet wie geplant stand und wir lernen Hanna noch vorher kennen und jetzt entschuldigt mich ich muss noch arbeiten.“ Mit einer Handbewegung scheuchte er uns aus dem Arbeitszimmer. Gabriel und ich gingen an Monika vorbei nach oben in Gabriels Zimmer.
Wir sprachen nicht mehr mit einander, alles was Gabriel noch sagte war das er auch noch arbeiten müsste und setzte sich mit dem Laptop an seinen Schreibtisch und ich ging nur noch ins Bad und dann ins Bett. Ich hoffte wirklich das sich nach der Hochzeit alles wieder entspannen würde und Gabriel wieder normal zu mir sein würde. Ich konnte es langsam nicht mehr aushalten.
Kapitel 25
Überraschende Erfahrung
Die nächsten Tage ging es nur noch um die Hochzeit seid Nena gekommen war. Und jetzt war ich mir auch ziemlich sicher das irgendetwas zwischen Daniel Sam und ihr vorgefallen war. Wenn Daniel wusste das Nena da war kam er nicht vorbei oder wartete im Auto auf mich. Sam lies sich gar nicht blicken, jedes mal wenn ich ihn anrief sagt er er hätte keine zeit, bis auf heute. Gestern Abend hatte ich es noch mal versucht nach dem ich mit Gabriel gesprochen hatte, der sich komischer weiße dauernd mit ihm traf. Ich wollte von ihm wissen was los war, warum er mich nicht sehen wollte, sich aber ständig mit Gabriel traf. Da sagte er mir das er mich morgen besuchen würde. Ich hatte ihm die Tür aufgemacht und wir umarmten uns lange und gerade als er mich fragte ob ich alleine war kam Nena in den Flur. Die beiden starrte sich erst nur an, dass die Situation schon komisch wurde. Als ich zwischen den beiden hin und her sah. Begrüßte Nena ihn.
„ Hallo Sam.“ Sie versuchte sich an einem lächeln. Sam erwiderte es nicht.
„ Hey,“ War alles was er sagte und sah mich dann an.
„ Können wir reden?“ Ich nickte sofort und ging mit ihm die Treppe hoch, sodass Nena wieder im Wohnzimmer verschwand.
In Gabriels Zimmer setzte Sam sich direkt aufs Bett und sah auf seine Hände. Langsam ging ich auf ihn zu und setzte mich zu ihm aufs Bett und zog meine Füße an meinen Körper und sah Sam an. Er brauchte noch kurz bis er mich ansah.
„ Ich stehe nicht auf Frauen.“ Hörte ich ihn auf einmal sagen. Erschrocken starrte ich ihn an.
„ Was?“ bekam ich nur heraus und hörte ihn seufzen.
„ Ich stehe nicht auf Frauen, ich bin Schwul.“ Ein kleines schmunzeln erschien auf seinem Gesicht.
„ Ja das habe ich verstanden.“ Nickte ich. Starrte ihn weiter an.
„ Ich denke so gut wie ich dich kenne, nicht das du ein Problem damit hast und wenn doch dann tut es mir leid.“ Erschrocken sah ich ihn an.
„ Natürlich nicht. Es ist nur... wie du mir das gesagt hast. Ich dachte eigentlich das du mit mir endlich über den Streit mit meinem Bruder sprechen willst.“ Zu meiner Verwunderung nickte er. Oh Gott er hatte es Daniel auch erzählt und er hatte wahrscheinlich total blöd reagiert. Er musste mir anmerken was ich dachte denn, er schüttelte sofort den Kopf und lachte.
„ Egal was du jetzt gerade denkst. So ist es nicht. Ich musste nur wissen ob du es wirklich nicht weißt. Denn sonst kann ich dir nicht erzählen was los ist.“ Ich nickte leicht.
„ Heißt das die anderen wissen es alle?“ Sam nickte.
„ Deswegen bin ich davon ausgegangen das du es auch weißt, aber Gabriel meinte zu mir das er nicht weiß ob du und Roxy es wisst, weil ihr mich nie wirklich mit einem Mann zusammen gesehen habt.“ Ich nickte leicht. Was sollte ich dazu auch sagen?
„ Ich weiß nicht was ich dir erzählen soll und wo ich anfangen soll.“ Er sah an mir vorbei.
„ Fang damit an das du nicht mehr mit Daniel sprichst und mit Nena anscheint auch nicht. Bist du sauer auf die beiden? Habt ihr euch gestritten? Hat es damit zu tun das du Männer magst?“ Sam seufzte als ich ihm so viele fragen stellte.
„ Ich bin schuld daran das Nena mit Daniel Schluss gemacht hat, nicht das ich es nicht schon die ganze zeit wollte... aber ich wollte das Daniel der jenige ist der Schluss macht.-“ war das sein ernst?
„ Du wolltest das die beiden sich trennen?“ Das überraschte mich. Ja ich hatte schon öfters mit bekommen das Sam und Nena nicht gerade die besten Freunde waren, gerade als Daniel weg ging merkte ich die Spannung zwischen den beiden am meisten. Aber das Sam wollte das die beiden sich trennten, darauf wäre ich nie gekommen.
„ Wie gesagt es ist kompliziert und ich weiß nicht wo ich anfangen soll.“ Irritiert sah ich Sam an.
„ Wieso wolltest du das die beiden sich trennen?“ Sam sah mich einfach nur an. Das er in Nena verliebt war oder ist konnte ich ja ausschließen.
„ Weil ich Nena da für hasse das sie mit Daniel zusammen sein konnte und ich nicht.“ Sam war in meinen Bruder Verliebt! In seinen besten Freund. Das konnte ich nicht glauben.
„ Du bist... du wolltest mit Daniel zusammen sein? Und für ihn warst du die ganze Zeit nur sein bester Freund. Hast du es ihm gesagt, habt ihr euch deswegen gestritten?“ Das war ja unglaublich.
„ Ich war nie nur sein bester Freund. Vielleicht als wir noch ziemlich jung waren aber sonst nicht.“ Verwirrt schaute ich ihn an.
„ Ich verstehe garnichts.“ Sam seufzte wieder als ich das zu ihm sagte.
„ Ich weiß schon seid dem ich dreizehn bin das ich kein interesse an Mädchen habe. Damals war ich mir nicht ganz sicher. Habe mich mit Mädchen getroffen hatte eine Freundin, aber ich konnte nie verstehen was die anderen an Mädchen so toll fanden, wie Steve davon geredte hat wie es sei mit einer zu schlafen. Ich habe mir immer wieder gedanken gemacht. Daniel hat es irgendwann gemerkt und mich darauf angesprochen warum ich nicht mit dem heißesten Mädchen wie die anderen sie immer nannten ausgehen wollte ob wohl sie mich gefragt hat. Da habe ich ihm an einem Abend als wir bei mir waren und zugedröhnt waren erzählt das ich denke das ich Schwul bin und ich nicht weiß was ich machen soll. Er hat mich natürlich erst ausgelacht und dachte ich würde ihn verarschen, als er merkte das es mir ernst war, hat er versucht mit mir darüber zu reden. Er wollte wissen warum ich mir nicht sicher war. Ich wusste zwar das mich Mädchen nicht interessierten, aber es war jetzt auch nicht so, das ich schon mal etwas mit einem Jungen hatte und wusste das es mir besser gefällt. Also hockte Daniel sich vor mich und sagte mir das ich ihn küssen sollte, nur um zu sehen was passiert. Ich dachte erst er wollte mich veraschen, aber nein er wollte es wirklich.“ Ich wartete, aber Sam sprach nicht mehr weiter.
„ Also habt ihr euch geküsst?“ Fragte ich vorsichtig nach. Ich konnte mir das nicht vorstellen wie mein Bruder, der Frauenheld Sam küsste, aber ich sah Sam nicken.
„ Und das war fast das ende unserer Freundschaft. Dieser Kuss hat fast alles kaputt gemacht.“ Wie meinte er denn das? Fragend schaute ich ihn weiter an.
„ Mich hat der Kuss umgehauen. Ich hatte bis dahin noch nie so etwas gefühlt... Daniel war nach dem Kuss sofort aufgesprungen und hat sich ganz komisch benommen, hat mich die ganze zeit nur noch angestarrt und nichts mehr gesagt. Als ich dann etwas zu ihm sagen wollte. Zischte er mich aufeinmal an, ob ich jetzt wüsste was sache ist und als ich ihm dann gesagt hatte das es mir gefallen hat, ist er aufgesprungen und aus meinem Zimmer gestürmt. Er hat sich drei Tage nicht bei mir gemeldet und ich war echt am Boden zerstört. Ich dachte ich hätte unsere ganze Freundschaft kaputt gemacht nur weil ich ihm erzählt hatte was ich gefühlt hatte und das ich jetzt definitiv wusste das ich nicht auf Mädchen stand. Es ging sogar soweit das meine Mutter mit bekommen hatte das es mir schlecht ging und das Daniel sich nicht mehr bei mir meldete und dann hat sie sich eingemischt und ich habe ihr alles erzählt, sie war ziemlich sauer auf Daniel, weil sie dachte das er jetzt nicht mehr mit mir befreundet sein wollte, nur weil ich keine Mädchen mochte. Sie hat ihn zur rede gestellt und ihn danach gezwungen mit mir zu reden. Ich hatte heulend in meinem Bett gelegen als Daniel zu mir kam und wir haben lange geredet. Da habe ich erfahren das Daniel sich so benommmen hat weil er erschrocken war das er selbst etwas gefühlt hat, als er mich geküsst hat. Wir haben ziemlich lange darüber geredet und er hat versucht sich einzureden das es einfach nur war weil es etwas neues war und wir beide bekifft waren. Also haben wir uns noch mal geküsst und dieses mal viel... intensiver, länger und das hat es für uns beide nur schlimmer gemacht. Er wollte wieder abhauen, aber ich konnte ihn zurück halten und er redete die ganze zeit vor sich hin: Ich bin nicht Schwul! Ich steh nicht auf Jungs! Das ging mehrere Minuten so, bis er sich beruhigt hat. Wir haben versucht damit klar zu kommen, es einfach zu vergessen, einfach so zu tun als wäre nie was passiert, das haben wir einige Wochen so durch gezogen, aber da haben wir uns auch vielleicht zwei mal nur alleine gesehen, meistens waren die anderen dabei. Wir haben erst wieder darüber gesprochen als ich es den anderen erzählen wollte das ich Schwul bin. Daniel hat mir gesagt das er mich unterstützt egal wie sie reagieren, aber das er da nicht mit rein gezogen werden will. Ich habe das akzeptiert.“ Sam hörte auf zu reden und lächelte mich an.
„Wie haben die anderen reagiert, also was haben sie gesagt?“ Fragte ich neugierig nach. Sam grinste und sah wieder an mir vorbei als er weiter erzählte.
„ Sehr gut, es war keine große Sache. Ich habs ihnen erzählt als alle schon etwas getrunken hatten und wir in einem Club waren. Daniel sagte darauf hin nur wenn jemand damit ein Problem hat kann er auf stehen und gehen. Alle haben darauf hin den Kopf geschüttelt. Steve war der einziege der dann einen blöden Spruch ablies, aber nur aus spaß und wir haben alle gelacht und er hat mich gefragt ob er mir einen Typ klar machen soll. Das hat die Stimmung ziemlich aufgelockert und ich war sehr froh darüber. Eine zeit lang war alles super und ich fing sogar an mich mit einem Jungen zu treffen. Als Daniel das mit bekam sagte er erst gar nichts, bis er uns zusammen gesehen hatte. Er konnte es nicht ertragen mich mit einem anderen zusehen, das hat sich übrigens bis heute nicht geändert.“ Erstaunt schaute ich Sam an.
„ Aber was soll das heißen, das Daniel auch in dich verliebt war oder wie?“ Sam nickte.
„ Er liebt mich, aber er konnte nie mit mir zusammen sein, weil er es nicht akzeptieren konnte mit einem Mann zusammen zu sein und dann gabs ja auch noch Nena. Er war auch in sie verliebt. Die ersten Monaten waren echt hart. Jedesmal wenn ich jemanden kennen gelernt habe oder einen Freund hatte, hat Daniel versucht uns auseinander zu bringen. So bald er richtig betrunken war hat er es auch vor den anderen gezeigt das er mich mochte. Die anderen dachten natürlich das wäre nur so ein blödes spiel von ihm. Irgend wann hat es mir gereicht und ich habe mit ihm gesprochen, wir haben uns ziemlich stark gestritten. Ich habe ihm gesagt das ich ihn liebe, aber ich nicht ewig warten kann bis er sich entschieden hat was er will. Also haben wir abgemacht das er mich in ruhe lässt und ich nichts mehr dazu sage das er sich mit Mädchen trifft. Wir wollten das um unsere Freundschaft noch zu retten. Ein Jahr lang ging alles gut wir hatten beide keine festen Partner. Wir traffen uns mit anderen ohne mit dem anderen darüber zu reden, aber hatten auch ab und an etwas mit einander, bis Nena auftauchte. Sie war so begeistert von Daniel und so verknallt in ihn das hat jeder gesehen. Sie hat schnell gemerkt das etwas mit mir und Daniel ist. Ich war immer ziemlich gemein zu ihr und Daniel war ihr gegenüber immer ziemlich abwesend wenn ich dabei war. Irgendwann hat sie das mit uns heraus gefunden und trotzdem wollte sie noch mit Daniel zusammen sein. Ich konnte das damals nicht glauben. Für Daniel schien sie perfekt zu sein. Sie war locker drauf klammerte nicht, stellte nicht andauernt fragen. Sie akzeptierte es sogar, das Daniel und ich uns heimlich traffen und sie wusste das er mich liebt und trotzdem wurden die beiden ein Paar. Ich hielt die beiden für total bescheuert. Daniel hingegen hat sich wegen so was nur noch mehr in sie verliebt und Nena sgate zu mir das Daniel zwei Leute auf unterschiedliche weiße liebt und sie sich sicher ist das er einen von uns irgend wann mehr lieben wird und sich dann entscheiden wird und sie so lange warten kann.... Ich halte sie dafür bis heute noch ziemlich für bescheuert. Irgendwann, ich glaube fast zwei Jahre später stellte sie mir Emir vor. Sie gingen wohl zusammen zur Schule. Sie versuchte uns zu verkuppeln. Warscheinlich dachte sie das sie Daniel so für sich haben könnte. Deswegen war ich erst dagegen. Aber traff mich dann doch mit ihm. Er war sehr nett und wir verstanden uns sofort und es dauerte auch nicht lange bis wir beide beschlossen ein Paar zu werden. Ich erzählte ihm nichts von meinen gefühlen für Daniel. Er kannte ihn nur als meinen besten Freund. Aber irgendwann merkte auch er das etwas nicht stimmte, weil Daniel jedesmal komisch war, wenn wir etwas mit ihm und Nena unternahmen. Nach fünf Monaten trennte er sich dann von mir und ich war sehr traurig. Zu dem Zeitpunkt tauchte Gabriel bei uns auf. Ich erzählte ihm alles. Darauf hin hat er versucht Nena davon zu überzeugen sich von Daniel zu trennen, aber das hat ja nichts gebracht. Langsam haben auch die anderen mit bekommen was bei uns ab ging. Aber sie haben sich raus gehalten. Durch dieses ganze Theater hat Daniel sich dazu entschlossen das mit mir zu beenden und ich dachte natürlich das er sich für Nena endschieden hatte. Ich versuchte das zu akzeptieren und nach einiger zeit ging es auch, wir waren wirklich nur noch Freunde und verstanden uns auch wieder richtig gut, waren wieder die besten Freunde von früher. Bis zu dem Tag als Daniel auf einmal bei mir vor der Tür stand und mir erzählte das euer Vater ihn weg schicken würde und er gehen würde. Ich dachte ich würde ihn nie wieder sehen. Das war auch das erste mal das Daniel mir sagte das er mich liebt und er nicht weiß wie er damit klar kommen soll, wenn er mich nicht mehr um sich hat. Wir haben die ganze Nacht geredet und uns versprechungen gegeben. Er wollte das mit dem Programm durch ziehen und dann wieder kommen und dann mit mir zusammen sein. Wir redeten darüber, das wenn ich mit der Schule fertig bin wir unsere Sachen packen würden und zusammen hier her ziehen würden, noch mal ganz neu anfangen...“ Ich sah Sam schlucken und dann hörte er auf zu reden. Ich wartete und gerade als ich etwas sagen wollte sprach er aber doch weiter.
„ Du weißt ja selber was dann war. Nena ist zu ihm gefahren und nicht mehr wieder gekommen und ich hatte alle paar Monate mal ein Wochenende mit ihm und da wusste ich schon das nichts so kommen würde wie wir es damals abgesprochen hatten. Ich versuchte mich wieder mit anderen zu treffen.“ Er seufzte wieder und sah mich komisch an.
„ Ich hatte damals was mit Felix, als du dich von ihm getrennt hast. Ich dachte er würde sich wirklich für mich interessieren. Er hat mir erzählt das er auf beides steht, Frauen und Männer. Er wusste das ich auf Männer stehen würde. Ich hatte dann was mit ihm und Gabriel hat es heraus gefunden und ist ziemlich ausgerastet, hat mir gesagt das er mich nur verarscht, das er das nur wegen dir macht. Das er mir weh tun will weil du mit ihm schluss gemacht, das er sich so an dir rächen will. Ich habe das nicht geglaubt und hatte weiter was mit ihm. Also hat Gabriel es Daniel erzählt und der ist ziemlich sauer geworden und hat mir sogar verboten mit ihm zusammen zu sein. Aber das war mir egal. Jetzt weiß ich natürlich das Gabriel recht hatte, das er mich nur benutzt hat. Irgendwie hat mich und Daniel das wieder näher zusammen gebracht. Er hat sich sorgen um mich gemacht. Wir haben wieder viel mit einander gesprochen, fast jeden abend mehrere Stunden telefoniert. Als das mit früher raus kam, weswegen Gabriel weg musste und er dann wieder gegangen ist, habe ich Daniel gesagt das ich mit Tobi hier her ziehe und er hat mir gesagt das er dort bleiben wird um dort zu Arbeiten und Nena auch nicht zurück kommen würde. Ich war ziemlich sauer deswegen und habe wochenlang nicht mit ihm gesprochen. Bis ich mich einen Abend weg geschossen haben und ihn peinlicherweiße Nachts voll trunken angerufen habe, ihn angeschrien habe und ihm gesagt habe das ich ihn hasse und so... darauf hin ist er sofort zu mir gefahren, weil er mit mir reden wollte und seid dem läuft es wohl auch nicht mehr so gut mit Nena und ihm. Einen Tag später habe ich Emir wieder getroffen, ganz per zufall, wir haben geredet und uns dann verabredet. Ich habe keine Gefühle für ihn und ich denke er auch nicht. Aber es tat gut mit jemandem zu sprechen der damals alles mit bekommen hat und über Daniel und mich bescheid weiß. Seid dem treffen wir uns regelmässig. Einfach zum reden oder zum feiern. Emir hat das wohl Nena erzählt und sie meinte daraufhin zu mir ich würde ihn nur ausnutzen um Daniel eifersüchtig zu machen. Ich habe darauf nicht reagiert.-" Jetzt musste ich ihn aber unterbrechen.
" Und wolltest du Daniel damit eifersüchtig machen?" Er schüttelte den Kopf.
" Mir tat es einfach gut mit jemandem zu reden. Ich hatte auch nichts mit ihm. Und ich war nicht der jenige der es Nena erzählt hat. Ich hätte warscheinlich garnichts gesagt. Aber Nena und Daniel hat es nicht gepasst das wir uns weiter getroffen haben. Sie haben mich darauf hin beide zusammen besucht und ich war so sauer. Ich habe ihm gesagt das es nicht fair ist, was er die ganzen Jahre mit Nena und mir getan hat. Das er sich nie entschieden hat und das Nena und ich die jenigen waren die darunter gelitten haben. Und ich habe auch Nena angeschrien das sie dumm und naive ist. Das alles mit gemacht zu haben. Das ich nie mals mit jemanden zusammen wäre, wenn ich wüsste das er noch gefühle für jemand anderen hat und das sie selbst gesehen hat das es nach Jahren immer noch so ist. Dann habe ich ihnen gesagt das ich sie nicht wieder sehen will. Das Daniel ihr endlich einen Ring an den Finger stecken soll und sie Babys machen sollen und ne glückliche Familie sein sollen. Dann bin ich gegangen. Das ist jetzt wochen her und ich habe nichts mehr von beiden gehört. Bis Nena mich angerufen hat und gesagt hat das ich jetzt endlich das bekomme was ich immer wollte und das sie und Daniel sich getrennt haben und er hier her zieht und sie wieder nach hause. Und ich habe ihr gesagt das ich ihn nicht mehr will, das sie ihn behalten kann und habe aufgelegt. Ein paar Tage später hat mich Daniel angerufen und mir gesagt das er hier her zieht und sie sich getrennt haben. Was ich natürlich schon von Nena wusste.“ Sam schüttelte den Kopf. Verwirrrt schaute ich ihn an.
" Aber das ist doch das was du wolltest oder? Jetzt will Daniel doch wohl nicht mehr mit Nena zusammen sein. Ich versteh dich nicht. Warum habt ihr dann streit?“ Sam fuhr sich durch die Haare.
„ Jetzt wo Nena mit ihm Schluss gemacht hat, zieht er hier hin angeblich wegen mir. Das macht er nur weil Nena ihn abgeschossen hat. Und ich war lange genug die zweite Wahl. Außerdem habe ich keine Lust mehr auf dieses versteck spiel mit ihm. Er wird sich doch nie eingestehen das er mit mir zusammen sein will. Das die beiden sich getrennt haben ändert gar nichts für mich.“ Ich zuckte mit den Schultern
„ Vielleicht irrst du dich und es ändert alles. Du solltest mit Daniel sprechen.“ Er schüttelte den Kopf.
„ Ich habe keine Kraft mehr dafür, verstehst du? Ich kann einfach nicht mehr. Du bist die einzige die vielleicht verstehen kann wie es mir geht und was ich meine. Nie zu wissen wie es weiter geht, nie an erster Stelle zu stehen. Immer zu warten das alles gut wird.“ Ich nickte leicht. Ja das wusste ich allzugut.
„ Aber wie du siehst kann auch alles gut werden.“ Ich versuchte mich an meinem lächeln. Denn ganz die Wahrheit war es ja nicht. Bei uns war alles anders als alles gut.
„ Vielleicht muss ich auch erst warten bis Daniel mir ein Ring ansteckt bevor ich mir sicher sein kann.“ Er lachte, sodass ich gezwungen mit lachte. Dann schwiegen wir kurz bis er auf stand.
„ Warte, du solltest nicht so zu Nena sein. Es wird ihr doch genau so gehen wie dir. Vergiss das nicht.“ Sam nickte.
„ Schon, aber ich kann ihr nicht mal in die Augen sehen, weil ich weiß das es auch meine Schuld ist, das sie mit ihm schluss gemacht hat.“
„ Trotzdem, sie wirkte gerade nicht so als sei sie sauer auf dich oder?“ Sam zuckte mit den Schultern.
„ Außerdem gibt es gleich noch essen und du solltest hier bleiben. Für mich bitte.“ Sam seufzte.
" Ich überleg es mir.“ Ich nickte und stand auch auf.
Am Abend nach dem Gabriel und Aved gemeinsam von der Arbeit kamen aßen wir zusammen, sogar Sam war geblieben ob wohl Nena da war. Natürlich gab es mal wieder kein anderes Thema als die Hochzeit. Zu erst saß ich still schweigend da und stocherte auf meinem Teller herum bis mir auf viel das Gabriel genau so wenig sagte. Ich sah zu ihm und bemerkte das auch er mich an sah, dann aber weg schaute.
„ Mia hast du dir schon die Kleider angesehen die ich dir ausgedruckt habe?“ Riss mich Nena aus meinen Gedanken. Ich nickte und schaute sie an und wartete nur darauf das sie weiter sprach.
„ Und? Wie findest du sie?“ Ich zuckte mit den Schultern.
„ Ganz hübsch aber nicht meins.“ Sie runzelte die Stirn.
„ Keins von denen? Aber die sind Toll.-“
„ Ja und alle weiß.“ Unterbrach ich sie. Da sah Aved zu mir.
„ Du möchtest kein weißes Kleid tragen?“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Aber doch nicht wegen Hanna oder?“ Ich wollte es erst auf Hanna schieben aber dann hätte es wieder eine lange Diskussion gegeben, also seufzte ich nur und schüttelte den Kopf.
„ Gabriel wie findest du das denn? Dir würde es doch auch besser gefallen wenn Mia etwas weißes trägt oder?“ Stichelte Nena weiter. Gabriel sah mich nicht an, nur zu ihr.
„ Sie sollte das tragen was sie will, sie sagt mir ja auch nicht was ich anziehen soll.“ Und dann mischte sich auch noch Sam ein.
„ Ich finde auch Mia kann an ziehen was sie will, sie wird schon was schönes finden. Sie hat einen guten Geschmack.“ Erstaunt das er zu mir hielt sah ich ihn an und er zwinkerte mir zu. Wenigstens einer. Auch wenn er das nur sagte um nicht auf Nenas Seit ezu sein.
„ Mia hast du morgen zeit? Ich würde gerne etwas mit dir unternehmen.“ Sprach mich Monika an, etwas verwundert das sie zeit mit mir verbringen wollte brauchte ich einen Moment um zu nicken. Und der Rest des Essens verlief eher schweigend so wie meistens.
Mit Monika zeit zu verbringen war die reinste Katastrophe. Zu erst waren wir mit Nena zusammen bei einem Konditor um uns Hochzeitstorten an zu sehen. Als ich mich dann für eine kleine schlichte weiße entschieden hatte ging das Gemecker der beiden wieder los, dass sie viel zu klein war für die ganzen Gäste und das an ihr nichts besonderes wäre. Ob wohl ich sie ganz schön fand. Sie hatte am Rand ganz unten winzig kleine blaue Blüten und diese erinnerten mich irgendwie an die ganzen blauen Rosen die Gabriel mir immer geschenkt hatte. Aber natürlich wurde ich mal wieder total ignoriert. Wessen Hochzeit war das eigentlich? Wieso durfte ich nichts selbst entscheiden. Selbst bei den Einladungen hatte ich kein Mitsprache recht. Nena hatte mir drei vorgelegt Gabriel und mich zu erst gefragt welche wir schön fanden. Aber bevor wir überhaupt richtig etwas dazu sagen konnten zeigte sie schon eine hoch und sagte das sie diese am schönsten fand, ob wohl sie in Lila und Rosa war, was gar nicht mein Fall war. Aber der Hammer war erst vor wenigen Minuten passiert. Ich war mit Monika zu einem Riesen Anwesen gefahren. Sie hatte behauptet das sie sich dort etwas ansehen wollte. Ich war erst begeistert von dem Riesen alten Haus und dem Bunten Anwesen, bis ich den Grund dafür erfahren hatte. Monika traf sich dort mit jemandem um das Anwesen für unsere Hochzeit zu buchen. Ich hatte versucht es ihr aus zu reden, weil ich es viel zu groß und zu protzig fand. Aber sie fand immer wieder neue Argumente um es mir schön zu reden, also sagte ich am ende nur noch das sie es mit Gabriel besprechen sollte. Ich hatte einfach keine Lust mehr irgendetwas zu sagen, es wurde eh alles über meinen Kopf hin weg entschieden und Gabriel interessierte sich an scheint überhaupt nicht für alles. Als wir zuhause an kamen erzählte Monika natürlich direkt alles Nena und die beiden setzten sich wieder zusammen und als sie dann anfingen von Blumen und Musik zu sprechen stand ich auf und sagte ihnen das ich Kopfschmerzen hatte und ging nach oben. Dort wartete ich noch bis kurz vor zehn, bis endlich die Zimmertür auf ging und Gabriel rein kam.
„ Hey, was machst du denn hier oben alleine. Monika und Nena sitzen unten und besprechen alles.“ Gabriel zog sich dabei seine Schuhe aus und legte seinen Laptop auf den Tisch. Ohne mich richtig zu begrüßen.
„ Schön für sie. Wo zu soll ich mich dazu setzten? Die beiden entscheiden doch eh alles alleine. Die interessiert doch gar nicht was ich denke.“ Gabriel schaute mich verwirrt an.
„ Deine Mutter ist heute mit mir zu einem spießen protzigen Anwesen gefahren um mir mit zu teilen das wir dort heiraten und auch feiern werden. Und ob wohl ich mindestens eine Stunde auf sie eingeredet habe, das ich das zu übertrieben finde und sie bitte erst mit dir darüber sprechen soll, kommen wir hier hin und sie erzählt Nena von dem Anwesen und zeigt ihr Fotos, als hätte ich ja gesagt und es wäre schon beschlossene Sache. Und nicht zu vergessen sie waren so nett und haben mich mit genommen, damit ich mir eine Hochzeitstorte aussuchen kann, aber Überraschung die, die mir gefallen hat mit blauen Blumen war natürlich nicht gut genug. Wessen Hochzeit planen die eigentlich ihre eigene oder unsere?“ Ich hatte mich so in rage geredet das mir jetzt erst auf viel das Gabriel genau vor mir stand.
„ Ich rede mit den beiden okay? Wir machen nur das was du möchtest.“ Versuchte er mich zu beruhigen.
„ Und was ist mit dir, hast du überhaupt nichts dazu zusagen, hast du nicht auch irgendwelche Vorstellungen und wünsche?“ Er sah mich einen Moment einfach nur stumm an, bis er langsam den Kopf schüttelte.
„ Ich muss was essen kommst du mit?“ Ich schüttelte genau so den Kopf.
„ Ich geh schlafen. Wir sehen uns morgen früh.“ Sagte ich sauer und ging auf die Badezimmertür zu.
„ Du weißt doch das ich morgen mit Tobi unterwegs bin, noch ein paar Sachen von mir aus der Lagerhalle holen und er muss auch noch zeug holen und wollte seine Mutter besuchen. Du wolltest doch das ich deine restlichen Sachen von deinem Vater mit bringe.“ Na toll nicht mal seinen ersten freien Tag, den er hatte, seid ich hier war verbrachten wir zusammen. Ich antwortete nicht und ging einfach ins Badezimmer und drehte die Dusche an. Vielleicht sollte ich mich einfach ertränken. Das war alles nicht mehr so wie ich es wollte. Diese Blöde Hochzeit zerstörte unsere Beziehung jetzt schon, vielleicht hatte meine Mutter recht und wir sollten einfach noch warten. Aber jetzt war es eh schon zu spät.
*** Vielen dank noch an die, die mir so liebe Kommentare und Nachrrichten geschrieben haben, das sie sich freuen das es wieder weiter geht. ich hoffe das euch die Nächsten Kapitel genau so gefallen werden. lg eure Lasch***
Kapitel 26
Neue Regelung
Gabriel
Die letzten Tage waren echt der reinste Albtraum gewesen. Es drehte sich alles nur noch um die Hochzeit. Ich und Mia lebten nur noch an einander vorbei. Ich versuchte ihr die ganze zeit ein zu reden das es schon besser werde würde, aber langsam glaubte ich das selbst nicht mehr. Ich hatte Tobi bei seinen Eltern abgesetzte und war in die Lagerhalle gefahren um meine restlichen Sachen zu holen, fuhr dann in Sams und meine alte Wohnung um nach dem rechten zu schauen und dem neuen Nachmieter den Schlüssel zu geben. Dann fuhr ich zu Steve in die Werkstatt. Ich wollte nach ihm schauen wie es ihm so hier ging, seid er alleine hier war und seine Schwester nicht mehr lebte meldete er sich nur noch sehr selten und ich wusste das Mia sich sorgen um ihn machte. Zum Glück war Luisa bei ihm und wir drei saßen draußen auf dem Hof und quatschten einfach mit einander. Ich hatte mit Tobi aus gemacht, dass wir uns hier treffen würden und dann noch mal kurz zu Mias Vater fuhren, bevor es zurück ging. Als wir uns von Steve verabschiedeten musste er mir versprechen wirklich zur Hochzeit zu kommen. Ich sagte ihm noch einmal das genaue Datum und das er die Einladung noch die nächsten Tage bekommen würde. Seid das mit ihm und Mia war, war ich ein wenig auf Abstand zu Steve gegangen. Ich musste auch ehrlich gestehen das ich auch nichts dagegen gehabt hätte wenn er nicht zur Hochzeit kommen würde. Es war eben komisch, einerseits wollte ich ihn unbedingt dabei haben, weil er einer meiner besten Freunde war, aber dann auch wieder nicht. Aber ich wusste das Mia ihn auf jeden Fall dabei haben wollte, sie hatte mir immer wieder gesagt das Steve auf jeden Fall kommen muss. Für einen kurzen Moment dachte ich sogar das sie ihn als ihren Trauzeugen haben wollte, aber zum Glück hatte sie sich für Daniel entschieden. Ich konnte es nicht vergessen das die beiden zusammen waren, das sie sich geliebt haben oder es immer noch tun. Ich konnte Mia nicht mit ihm teilen. Das war noch eine Sache die mir ständig im Kopf herum spuckte und die ich nicht vergessen konnte, besonders wenn ich mit Mia alleine war. Ich brauchte einfach noch zeit.
Tobi hatte natürlich gemerkt das ich ziemlich distanziert zu Steve war. Er hatte nur einmal kurz etwas dazu gesagt, hatte aber dann zum Glück nicht weiter nach gefragt.
Wir waren schon bei Mias und Daniels alter Wohnung an gekommen und Meik hatte uns die Tür geöffnet. Die Begrüßung viel ziemlich kühl aus.
„ Gabriel.“ Er sah auf die Uhr, als Tobi und ich an ihm vorbei in die Wohnung gingen.
„ Meik.“ Begrüßte ich ihn eben so. Tobi sagte gar nichts. Dann kam Ella aus der Küche und lächelte uns an.
„ Hallo Gabriel, wir dachten schon das ihr nicht mehr kommt.“ Ich erwiderte ihr lächelnd und sah dann zu Tobi.
„ Das ist Tobi, er hilft mir mit Mias Sachen.“ Ella nickte.
„ Meik und ich haben schon ein paar Sachen zusammen gepackt. Sie zeigte auf einen Umzugskarton.
„ Das waren alles Sachen die hier noch in der Wohnung waren und aus dem Badezimmer. In ihrem Zimmer haben wir noch nichts eingepackt. Daniels Sachen sind schon weg.“ Ich nickte und sah dann zu Meik.
„ Ich nehme nur das notwendigste mit.“ Er nickte.
„ Viel hat Mia ja sowieso nicht. Im Zimmer sind noch zwei Kartons nimm alles mit was noch da ist.“ Ich nickte wieder und wollte an Tobi vorbei gehen, der Ella immer noch an sah, sodass ich ihm auf die Schulter klopfte und er mir folgte. Als wir in Mias Zimmer kamen schloss ich hinter uns die Tür und Tobi sah mich an.
„ Wer ist die Frau? Das ist doch nicht Mias Mutter oder?“ Flüsterte er.
Ich schüttelte amüsiert den Kopf.
„ Ella ist die Freundin von Mias Vater.“ Tobi hob eine Augenbraue.
„ Sie sieht so jung aus und der..“ Ich musste leise lachen als Tobi das sagte. Dann schob ich ihm einen der geöffneten Kartons zu.
„ Pack einfach alles ein was du siehst.“ Tobi nickte und zeigte auf den Kleiderschrank.“ Ich ging zu Mias Nachttischschubladen und zog sie auf und griff einfach hinein und rechnete damit das ich einfach nur den Haufen in den Karton schmiss aber die Schublade war leer. Ich öffnete die zweite in dem nur ein Schuhkarton lag. Ich holte ihn heraus und öffnete ihn. Zum Vorschein kamen ein paar Fotos, die meisten waren von Hanna. Aber es waren auch alte Familien Fotos zu sehen und dann entdeckte ich eins von mir. Das schon ziemlich alt war. Es war leicht zerknittert. Dann fand ich ein paar getrocknete Blumen blätter von meinen blauen Rosen dort drin. Ein Blatt auf dem in krakeliger Schrift etwas geschrieben war als ich mir die Schrift genauer an sah erkannte ich das es meine eigene war und das es ein Lied war, was ich mal für sie geschrieben hatte. Dann ein großes Notizbuch, was ich schnell durch blätterte und dann ein paar Zeichnungen sah. Bei einer stoppte ich. Das Gesicht was mir entgegen kam war mein eigenes. Mia hatte mich mal gezeichnet? Das hatte sie mir nie erzählt. Ich schaute mir noch ein paar der anderen Zeichnungen an. Mia musste unbedingt wieder anfangen zu Zeichen. Das hatte sie früher ziemlich oft getan, als ich sie kennen gelernt hatte. Ich klappte das Buch zu und sah zu Tobi, der Mias Schuhe in den Karton legte. Ich nahm den Schuhkarton und legte ihn in den zweiten Umzugskarton und nahm das Bild von mir und Mia und das andere Bild von ihr Daniel und Hanna und legte es mit in den Karton. Dann räusperte Tobi sich und ich drehte mich zu ihm. Er hielt eine Tüte hoch.
„ Was ist damit? Da ist irgend ein weißer dreckiger Stofffetzen drin? Hier lassen oder mit nehmen?“ Ich nahm ihm die Tüte ab und schaute hinein. Wieso bewahrte Mia dreckigen Stoff auf? Ich zog den Stoff ein Stück aus der Tüte und Tobi drehte sich wieder zum Schrank.
„ Räum die Kommode aus.“ Sagte ich zu ihm und er ging an mir vorbei und ich zog den weißen Stoff ganz aus der Tüte. Dann erst merkte ich was ich ihn der Hand hielt. Es war ein weißes langes Kleid. Es war das Kleid was Mia vor dem Standesamt angehabt hatte. Das wäre ihr Hochzeitskleid gewesen. Ich stopfte es zurück in die Tüte. Dann kam mir auf einmal das Gespräch wieder in den Sinn, das Mia kein weißes Kleid tragen wollte. Jetzt konnte ich mir auch denken wieso. Sie hatte schon eins gehabt. Ich seufzte leise.
„ Uhlala.“ Hörte ich Tobi auf einmal sagen und drehte mich zu ihm um und sah das er einen schwarzen spitzen Tanga von Mia in der Hand hielt. Ich ging auf ihn zu und riss ihn Tobi aus der Hand und sah in die geöffnete Schublade. Mia hatte dort ihre Unterwäsche. Ich funkelte Tobi an, der grinste und zeigte zurück zum Kleiderschrank. Er nickte schmunzelnd und ich räumte die Schublade aus und die darunter auch. Als ich die letzten Sachen aus der Kommode geholt hatte hörte ich Tobi wieder.
„ Vielleicht solltest du auch den Kleiderschrank selbst ausräumen.“ Ich drehte mich sofort zu ihm um. Und er hielt ein Seidenes dunkel blaues Nachthemd hoch und schmiss es dann schnell in den Karton.
„ Glaubst du sie will noch alle Klamotten behalten?“ Er zog ein Shirt aus einem der Stapel und zeigte es mir. Ich musste schmunzeln.
„ Ich denke nicht.“ Ich ging auf Tobi zu.
„ Das hat sie getragen als wir noch in die sechste oder siebte Klasse gingen.“ Informierte Tobi mich und ich nickte. Sah in den Kleiderschrank und dann zu Tobi.
„ Setzt dich aufs Bett und nimm den Karton. Ich schmeiß dir die Sachen zu die du rein legen kannst.“ Tobi nickte und dann Klopfte es an der Tür und wir beide sahen dort hin. Ella steckte ihren Kopf durch die Tür.
„ Hey Jungs, ich habe vorhin essen gemacht. Ich würde mich freuen wenn ihr noch etwas esst bevor ihr geht. Ihr habt doch sicher heute nichts gegessen.“ Tobi und ich tauschen blicke mit einander bis er nickte.
„ Gerne, danke.“ Sagte ich dann zu Ella die lächelnd wieder aus dem Zimmer ging.
„ Was hast du eigentlich heute noch vor, bleiben wir über Nacht in der Stadt oder fahren wir wieder zurück?“ Das war eine gute Frage, darüber hatte ich gar nicht nach gedacht. Vielleicht würde mir eine Nacht alleine mal ganz gut tun. Aber sobald ich das gedacht hatte. Musste ich selbst über mich den Kopf schütteln. Ich sollte nach hause fahren und Mia nicht alleine lassen. Ich vermisste sie so schrecklich.
„ Wir fahren zurück, ich will zu Mia.“ Tobi nickte lächelnd.
„ Das finde ich gut, ich will auch nach hause,wenn wir uns ran halten sind wir ungefähr um zehn oder elf Uhr wieder zu hause.“ Ich nickte und warf Tobi eine Hose zu. Als ich mich zurück zum Kleiderschrank drehte musste ich grinsen. Jetzt konnte ich alles aussortieren was schon so alt war und Mia immer noch trug und die ganzen schönen neuen Sachen mit nehmen, das gefiel mir.
Wir brauchten nicht mehr lange, da Mia fast nichts hier hatte. Sie war wie ich. Was eigentlich ziemlich traurig war. Wir aßen noch mit Ella und Meik und redeten sogar kurz über die Hochzeit. Meik versicherte mir sogar das er mit Ella auf jeden Fall kommen würde.
Als ich wieder zurück kam hörte ich schon lautes Gerede aus dem Esszimmer, ging dort hin und sah Monika mit Nena vor dem Tisch stehen, der voller Sachen war. Stofffetzen, Karten und Papierkram, sowie verschiedene Fotos. Mia saß an dem Tisch, ihren Kopf auf einer Hand abgestützt und seufzte als ich auf sie zu kam. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter, sodass sie zu mir hochschaute.
„ Du bist wieder da.“ Kam es emotionslos von ihr. Ich schaute noch mal auf den Tisch. Vor Mia lag eine Farbtabelle, an denen an manchen Farben ein Stück Zettel hing.
„ Was ist das?“ Fragte ich nach und zeigte auf die Tabelle.
„ Farben, Mia soll sich für eine Farbe entscheiden, für die Brautjungfern, wir haben schon die Farben gekennzeichnet die wir passend finden.“ Ich runzelte die Stirn. Farben für die Brautjungfern?
„ Was für Brautjungfern?“ Fragte ich deswegen vorsichtig nach.
„ Genau das selbe habe ich auch gefragt.“ Hörte ich Mia nuscheln.
„ Na jede Braut braucht Brautjungfern, zum Beispiel Ich, Roxy, Lilli, Mias Cousine Amy und noch jemand aus deiner Familie. Sechs ist immer eine gute zahl.“ Antwortete Nena darauf. Dann sah ich das Mia eine lange Liste mit Namen zu sich heran zog.
„ Das ist nicht euer ernst?“ Sagte sie aufgebracht, sodass ich ebenfalls einen Blick auf die Liste machte. Es war die Gästeliste.
„ Das sind ja über hundert Leute. Die hälfte kenne ich nicht einmal und diese hier. Sie zeigte auf einen mittleren Abschnitt.
„ Sind Leute aus meiner Familie, die ich seid Jahren nicht gesehen habe, oder die ich erst einmal gesehen habe, als ich klein war. Wieso stehen die auf der Liste. Und.... Milly?“ Mias Kopf fuhr zu mir hoch.
„ Milly?“ Ich sah ihr an, das sie entsetzt war.
„ Sie ist meine beste Freundin.“ Sagte ich drauf nur, weil ich jetzt kein Theater haben wollte.
„ Ja und noch viel mehr.“ Hörte ich Mia leise zischen.
„ Was ist jetzt mit deiner Mutter Mia, kommt sie oder nicht?“ Mia schüttelte den Kopf.
„ Na ja, wir schicken ihr trotzdem eine Einladung.“ Als Nena das sagte stand Mia auf und ich lies ihre Schultern los, das sie an mir vorbei aus dem Zimmer konnte.
Ich hörte mir noch an wie die beiden Hochzeitsplanerinnen über ein vierstöckige Torte sprachen und ob eine Live Band besser wäre als ein Dj und bevor sie mich irgendetwas fragen konnten verließ auch ich den Raum. An der Treppe blieb ich stehen. Ich überlegte ob ich zu Mia gehen sollte um mit ihr zu sprechen oder einfach nur hier raus wollte. Aber ich entschied mich zu ihr zu gehen.
Als ich die Tür zu unserem Zimmer öffnete hörte ich Mia telefonieren.
„ Die drehen völlig durch. Ich bin so froh wenn du endlich kommst. Ich halte das nicht mehr aus.“ Ich sah wie Mia schon umgezogen aus dem offenen Badezimmer kam. Während sie telefonierte band sie ihre Hose zu und sah mich dann an.
„ Ich muss schluss machen, wir sprechen morgen... ja ich dich auch. Machs gut.“ Dann legte Mia auf und legte ihr Handy auf den Nachttisch und zog die Bettdecke zurück.
„ Wer war das?“ Wollte ich wissen.
„ Keine sorge es war nur Roxy.“ Zischte sie. Sie wusste wohl das ich gedacht hatte das es Steve wäre.
„ Wir sollten reden“ Fing ich an, als Mia sich ins Bett setzte.
„ Ich habe keine Lust.“ sagte sie sauer.
„ Auf gar nichts mehr.“ Betonte sie dann noch und wollte gerade das kleine Licht Ausschalten, als ich ihre Hand fest hielt und mich zu ihr aufs Bett setzte.
„ Wir müssen reden, das geht so nicht weiter. Hier drehen alle durch.“ Sagte ich ganz ruhig zu ihr.
„ Das kannst du laut sagen.“ Mia seufzte.
„ Nena wollte das ich mir ein Kleid schneidern lassen... Ich will das überhaupt nicht, weißt du wie teuer so etwas ist und dann noch in dieser kurzen zeit. Die spinnt doch. Und dann dieser ganze schnick schnack...“ Mia verdrehte die Augen, bevor sie fort fuhr.
„ Dann sollte ich mir einen Friseur raus suchen der mir meine Haare macht und mich Schminkt, als könnte ich das nicht selber oder Nena. Wen interessieren die Blumen? Und keine Ahnung was es zu essen geben soll, wie kann ich das alleine entscheiden. Und Sechs Brautjungfern? So viele Freundinnen habe ich nicht mal und diese ganzen fremden Leute.“ Mia schüttelte den Kopf und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht.
„ Weißt du das ist nicht nur meine Hochzeit. Es sollte um uns beide gehen. Aber dich interessiert es nicht.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Das stimmt nicht... nur dieses drumherum dieses Organisieren die Blumen und die Torte, die Deko das ist nicht mein Ding, das ist mir egal. Ich will nur das es dir gefällt.-“
„ Mich interessiert das auch nicht, aber ich möchte das es auch dir gefällt.“ Unterbrach sie mich und dann schaute sie mich an.
„ Ich fühle mich so alleine.“ Ich sah wie ihre Augen sich mit tränen füllten. Das konnte ich nicht ertragen. Ich nahm sie ihn den Arm und merkte das sie mich zögernd auch umarmte.
„ Es tut mir leid. Du bist nicht alleine. Nie wieder hast du gehört. Ich habe ein paar Sachen im Kopf die ich noch verarbeiten muss und dabei habe ich nicht an dich gedacht, wie es dir damit geht. Es tut mir leid.“ Ich küsste sie auf den Hals und atmetet ihren Duft ein. Dann hörte ich sie an meiner Schulter murmeln.
„ Ich weiß was mit dir ist. Du könntest mit mir darüber reden. Aber ich weiß das du es nicht möchtest und das du zeit brauchst, aber du siehst doch das wir die nicht haben. Wir müssen zusammen halten. Du und Ich.“ Ich nickte.
„ Das werden wir. Ich bekomme das hin.“ Mia nickte in meiner Umarmung und ich löste mich dann von ihr. Zog die Decke zurück.
„ Leg dich schlafen.“ Mia nickte und legte sich hin. Ich deckte sie zu und gerade als ich auf stehen wollte hielt sie meinen Arm fest. Sie sah mich einfach nur an und ich wusste was sie wollte. Ich lächelte sie an und legte mich dann neben sie.
„ Ich bleibe hier.“ Flüsterte ich und küsste sie auf die Stirn und sie schlang ihren Arm um mich.
„ Danke.“ Ich streichelte ihr über die Haare und es dauerte keine paar Minuten bis Mia eingeschlafen war. Ich nahm langsam ihren Arm von mir und küsste sie auf die Wange. Ich wusste das sie den Schlaf brauchte, denn fast jede Nacht machte sie mich wach weil sie im Schlaf sprach oder irgend einen Albtraum hatte. Aber sie selbst bekamm davon nichts mit. Leise stand ich auf, knipste das Licht aus und verließ das Zimmer. Jetzt würde Ich alles in die Hand nehmen und alles regeln.
Jetzt war auch Aved mit im Esszimmer. Gut, so waren wenigstens alle hier.
„ Haltet die Klappe.“ Rief ich als ich zu ihnen in Zimmer kam.
„ Du.“ Ich zeigte auf Nena.
„ Das ist Mias und meine Hochzeit und nicht Deine eigene die du hier planst.“ Nena schaute mich erschrocken an.
„ Was?“ War alles was sie sagte. Ich zeigte auf die Lila Rosa Einladungskarten.
„ Seid wann stehen Mia und ich auf so einen kitschigen scheiß? Seid wann brauchen wir irgendetwas besonderes großes. Du weißt das wir nur einfach endlich zusammen sein wollen, wir brauchen diesen ganzen übertriebenen Hochzeitsscheiß nicht und seid wann hat Mia auf ein mal sechs beste Freundinnen, die Brautjungfern sein können, sie will nur ihre richtigen engsten Freunde dabei haben, das solltest du eigentlich wissen.“ Dann sah ich zu meiner Mutter.
„ Und Du, du kennst Mia gar nicht, hast du sie einmal gefragt wie sie sich unsere Hochzeit vorstellt? Sie ist keines dieser Verwöhnten Tussis die ne protzige teure Hochzeit haben will. Sie wäre sogar mit einer kleinen Feier nur mit zehn Leuten in einem billigen Restaurant zu Frieden. So eine ist sie. Ihr beide denkt nur an euch und das kotzt mich an. Ab jetzt wird alles so gemacht wie ich es sage oder ihr plant hier gar nichts mehr und ich nehme Mia und wir gehen nur schnell zum Rathaus und dann ist die Sache erledigt. Ist das klar?“ Ich sah zwischen den beiden hin und her und sah Nena dann leicht nicken. Ich setzte mich an den Tisch und schaute mir den ganzen Kram an. Mein Vater setzte sich dazu und als ich mir die Gästeliste nahm reichte er mir einen Stift. Ich strich alle Namen aus meiner Familie weg die ich nicht dabei haben wollte und den Teil auf den Mia vorhin gezeigt hatte aus ihrer Familie und schaute dann zu Nena.
„ Zeig Mia die Liste morgen nochmal und lass sie auch noch Namen weg streichen.“ Schon jetzt waren fast nur noch die hälfte auf dem Zettel.
„ Dann...“ Fuhr ich weiter und sah mir die Einladungen an und zog dann das Foto von mir und Mia, was ich bei ihr gefunden hatte aus meiner Tasche und legte es auf den Tisch.
„ Wir nehmen das Foto, da haben Mia und ich uns gerade kennengelernt vor Jahren. das kommt in die Einladung und keine blöde Karikatur oder ein neues was wir erst beim Fotografen machen lassen. Wir nehmen diese einfach weiße, mit den glänzenden Schlaufen als Einladung mit der hell blauen Blume in der Ecke. Mia und ich mögen blau.“ Ich schob die Einladung weg und schaute Nena und Monika an, die beide schnell nickten.
„ Ich geben dir morgen eine Adresse Monika. Dort bekommst du Blaue Rosen. Sag das sie für mich sind und Bestell so viele wie du bekommen kannst.“ Monika sah mich verständnis los an.
„ Blaue Rosen?“ Ich nickte.
„ Es wird nur Blaue Rosen auf dieser verdammten Hochzeit geben. Ihr könnt damit irgendeinen scheiß dekorieren. Der Brautstrauß und die Blumen an den Anzügen der Männer und so wird alles mit blauen Rosen sein.“
„ Das ist eine gut idee.“ Unterbrach mich Nena lächelnd.
„ Du hast Mia immer Blaue Rosen geschenkt das habe ich mit bekommen. Wir machen noch kleine Blumensträuße für die Tische und dekorieren die Terrasse damit.“ Ich nickte und sprach weiter.
„ Die Musik kommt aus ner Anlage. Aber ich hab mir noch was überlegt für Mia, wo ich deine Hilfe brauche Nena.“ Sie nickte nur lächelnd.
„ Es wird keine Albernen Spiele geben, oder irgendwelche kitschigen Reden über uns.“ Ich schaute in die Runde und alle drei nickten wieder brav.
„ Die einzigen Brautjungfern die es gibt sind Roxy, Lilli und du Nena und ihr werdet alle was blaues Anziehen. Was könnt ihr euch jeder selber aussuchen. Du machst Mia fertig, sodass sie nicht irgendwo hin fahren muss und sich da ne Stunde hin setzten muss. Das Kleid sucht sie sich natürlich selber aus und sie geht es da kaufen wo sie es möchte. Egal wie billig oder welche Farbe es haben wird du redest ihr da nicht rein. Und wir werden auf gar keine Fall in einer Kirche heiraten oder auf dem Standesamt.“
„ Was?“ Unterbrach mich Monika.
„ Ihr müsst doch im Rathaus heiraten.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Wir machen es einfach hier. Der Pfarrer soll hier hin zu uns nach hause kommen.-“ Da Unterbrach mich Aved.
„ Das finde ich eine gute Idee. Was hältst du davon wenn wir gleich hier feiern. Für die Gäste ist genug platz. Wir könnten draußen im Garten feiern. Wir stellen Pavillons auf den rasen und Tische mit Stühle. Auf der Terrasse kann getanzt werden. Es ist klein und gemütlich und warm genug ist es auch und abends stellen wir ein paar Lichter auf das würde Mia bestimmt gefallen.“ Ich lächelte Aved an, das war eine super Idee.
„ Vielleicht solltest du alles plane, genug Übung hast du ja schon.“ Sagte ich lachend zu ihm und er verdrehte nur die Augen.
„ So zuletzt noch das Essen. Monika such einen guten Lieferservice raus, der schon ein paar mal für Partys von dir gearbeitet hat und was die Torte an geht, besorgt eine große weiße mit denn blauen Blumen unten. Die hat Mia gefallen und sie soll aus Kakao bestehen. Ich glaube dann haben wir soweit alles.“ Ich schaute noch mal in die Runde.
„ Und ihr hört auf Mia ständig mit der Feier zu belästigen, wenn ihr fragen habt oder etwas wissen wollte, kommt zu mir, klar?“ Alle nickte.
„ Alles klar.“ Sagte Nena dann noch und ich stand auf.
„ So und jetzt viel Spaß beim organisieren.“
*** Jetzt entscheidet Gabriel alles. Na hoffentlich zu Mias zufriedenheit.
Ich wollte noch eine kleine Ankündigung los werden.
Es wird bald einen neuen Teil mit zwei neuen Hauptcharaktern geben. Seid gespannt um wenn es geht. Ihr könnt ja mal raten, ich bin sicher ihr wisst wer es ist.****
Kapitel 27
Omas Haus
Mia
Am Nachmittag ging ich zu Nena raus in den riesigen Garten und sah ihr dabei zu, wie sie das Geländer an der Terrasse mit einem Zollstock versuchte aus zu messen. Ich ging zu ihr hin und hielt ihn fest.
„ Was machst du denn da?“ Sie schüttelte den Kopf.
„ Ich darf nicht mit dir darüber reden.“ Oh Gott sie hatte schon wieder einen neuen Plan für du Hochzeit. Sie musste wohl meinen Gesichtsausdruck bemerkt haben. Denn sie schmunzelte und grinste mich an.
„ Keine Sorge, es wird dir gefallen es wird klein, gemütlich und Romantisch. Hast du die Namen auf der Liste weg gestrichen, die du nicht hier haben möchtest.“ Ich nickte. Zu meinem erstaunen hatte sie mir heute morgen beim Frühstück die Liste hingelegt und ich sollte Namen weg streichen und hatte gesehen das Gabriel es ebenfalls schon getan hatte. Jetzt standen nicht mal mehr dreißig Leute darauf und das war super.
„ Wenn Roxy kommt dann gehen wir mit Lilli zusammen in die Stadt und du kannst dein Kleid suchen.“ Wieder erstaunt schaute ich sie an.
„ Okay.“ War alles was ich dazu sagte und gerade als ich mich umdrehen wollte hielt sie mich auf.
„ Warte Mia.“ Als ich mich wieder zu ihr um drehte kam sie auf mich zu.
„ Das wird die Hochzeit die ihr haben wollt, ich verspreche es und ich werde dich nicht mehr damit nerven bis es so weit ist.“ Und dann streckte sie mir eine blaue Rose entgegen.
„ Von Gabriel, soll ich dir geben.“ Sie zwinkerte mir zu. Ich nahm sie ihr ab und lächelte. Als sie sich geraden umdrehen wollte hielt ich sie auf.
„ Nena, geht es dir gut?“ Ich sah sie leicht lächeln bevor sie mich an sah.
„ Wieso sollte es mir nicht gut gehen.“ Ich zuckte mit den Schultern.
„ Ich weiß warum du nicht mehr mit Daniel zusammen bist. Sam hat mit mir geredet.“ Nena schüttelte den Kopf als ich das sagte.
„ Ach Sam, der redet doch nicht einmal mehr mit Daniel. Nicht ich habe mich getrennt sondern Daniel. Und das war nicht das erste mal, aber Sam ist so ein Idiot.“ sie sah mich an und sprach dann weiter.
„ Ich komme klar, ich habe genug zeit gehabt mich damit abzufinden und jetzt will ich nicht weiter darüber reden.“ Ich nickte sofort, das konnte ich gut verstehen. Nena lächelte mich wieder an und drehte sich dann wieder um und schrieb etwas auf einen kleinen Zettel und ich ging mit der Rose ins Haus.
Eine Stunde später befand ich mich in der Stadt. Ich hatte Lust heute Abend etwas für alle zu kochen, ob wohl ich nicht wusste ob Monika damit einverstanden war. Zu meinem Glück traf ich Aved im Einkaufszentrum. Der sich gerade mit einem Kuss auf die Wange von einer sehr hübschen jungen Frau verabschiedete, als er mich auch sah.
„ Mia“ Begrüßte er mich.
„ Hallo, schon Feierabend?“ Er lachte.
„Schön wäre es, nur Mittagspause. Ich muss gleich wieder zurück.“ Er sah auf meine Einkaufstüte.
„ Und du machst ein wenig die Stadt unsicher?“ Ich nickte.
„ Ich war heute erst das zweite mal hier und wenn ich schon bald hier wohne, dann sollte ich wenigstens mal die Stadt richtig gesehen haben. Ich habe etwas zum essen für heute Abend gekauft.“ Ich hob die Tüte ein Stück hoch.
„ Du kochst für uns?“ Fragte er erstaunt nach und ich nickte.
„ Ja, das hatte ich vor, aber ich habe noch nicht mit Monika gesprochen, ob sie etwas dagegen hat, wenn ich heute mal das Essen mache.“ Aved fing sofort an zu lachen.
„ Keine Sorge damit holst du dir nur plus punkte bei ihr. Sie hasst es zu kochen. Sie kocht nur weil ihr gerade da seid, sonst bestellen wir uns eigentlich immer etwas oder gehen essen. Sie wird sich freuen, wenn jemand anderes essen macht. Da bin ich mir sicher.“ Das hoffte ich doch.
„ Weißt du wie lange Gabriel heute arbeiten ist? Ich habe gestern vergessen ihn zu fragen.“ Aved schaute auf die Uhr.
„ Er müsse in einer halben Stunde gehen können falls ihm nicht noch ein Termin dazwischen gekommen ist. Ich kann dich mit nehmen, dann kannst du ihn besuchen und gleichzeitig abholen, wenn du Lust hast. Ich muss nämlich jetzt wieder zurück.“ Ich nickte lächelnd. Dann könnte ich mal sehen wie Gabriel so arbeitet und vielleicht würde er sich darüber freuen. Ich wollte mich eh bei ihm bedanken, weil ich mir ziemlich sicher war das er gestern Abend noch mit Nena gesprochen hatte und alles umgeplant hatte. Ich folgte Aved zum Parkplatz und zum Auto. Er nahm mir sogar meine Einkaufstasche ab.
„ Und hat Nena dich heute schon genervt wegen der Hochzeit?“ Hörte ich Aved fragen, als wir ins Auto stiegen und er los fuhr.
„ Nein Komischerweise nicht. Ich musste sie ansprechen.“ Ich sah Aved grinsen.
„ Gabriel hat uns gestern Abend noch eine richtige Ansage zur Hochzeit gemacht. Er plant jetzt alles und Nena und Monika müssen alles mit ihm absprechen.“ Ich sah Aved erstaunt an.
„ Deshalb die blaue Rose heute morgen.“ Grinste ich.
„ Ja, es wird nur blaue Rosen geben und die Einladung gehen auch heute Abend schon fertig raus.“
Wir gingen auf ein Graues Gebäude zu was nur aus Beton und Glas bestand. Denali ImmoGroup war in geschwungener schwarzer Schrift über dem Doppeltürigen Glaseingang zu sehen. Aved hielt mir die Tür auf, sodass ich an ihm vorbei ging aber dann im Eingangsbereich stehen blieb. An der Linken Seite befand sich eine kleine Sitzgruppe und gerade aus zwischen zwei weiteren Glastüren ein Empfangstresen. Die Frau dahinter schaute vom Computer auf, als sie uns bemerkte und lächelte uns zu.
„ Hallo Herr Denali.“ Begrüßte sie erst Aved, als wir auf sie zu gingen.
„ Zwei Bewerberinnen warten schon vor ihrem Büro.“ Teilte sie ihm mit und ich hörte Aved neben mir tief seufzen. Dann sah sie mich an und lächelte wieder.
„ Sind sie auch wegen dem Bewerbungsgespräch hier?“ Ich schüttelte den Kopf und sah dann fragend zu Aved.
„ Schön wäre es. Ich suche schon seid Wochen eine Hilfskraft.“ Ich lächelte ihn an, weil ihn das anscheint echt nervte.
„ Daria, das ist Mia Black. Meine Schwiegertochter.“ Teilte er ihr mit und Daria sah mich erstaunt an.
„ Haben sie noch einen Sohn von dem ich nichts weiß?“ Sie lachte und schaute zwischen ihm und mir hin und her.
„ Nein, nicht das ich wüsste. Sie ist mit meinem Sohn Gabriel zusammen.“ Ich sah direkt zu Daria, die erstaunt aussah und dann lächelnd nickte. Dann sah Aved zu mir.
„ Komm.“ Ich schenkte Daria noch ein lächeln und folgte Aved dann durch die Linke Glastür in einen großen Raum. Irgendwie hatte es mir gefallen das er mich als seine Schwiegertochter vorgestellt hatte, ob wohl Gabriel und ich ja noch nicht verheiratete waren, aber jetzt war ich mir sicher das er wirklich nichts dagegen hatte, wenn Gabriel und ich heiraten würden. Aus einer offenen Tür hörte ich ein paar Frauen Stimmen mit einander reden. Aber ich sah wieder zu Aved, der auf eine Tür ganz rechts zeigte vor der eine Junge Frau an einem Schreibtisch saß und schon zu ihm schaute. Schräg gegenüber auf einem Riesen Sofa saßen zwei Frauen in meinem alter ziemlich schick an gezogen. Wahrscheinlich die Bewerberinnen.
„ Gabriels Büro ist dort.“ Er zeigte nach Links wo man einen kleinen teil eines zweiten Bürotischen sehen konnte.
„ Dort sitzt Amanda. Sag ihr einfach das du zu Gabriel willst. Ich muss dann jetzt.“
„ Okay alles klar, viel Spaß.“ Schmunzelte ich ihn an als ich sah wie genervt er zu den zwei Bewerberinnen sah. Auf einmal kam jemand aus der rechten offenen Tür neben uns.
„ Hey Mia.“ Ich drehte mich zur Seite und sah in Deans strahlendes Gesicht. Er kam auf mich zu und umarmte mich.
„ Dachte ich doch das ich diese Stimme kenne.“ Er lies mich wieder los.
„ Hi Dean, cih wollte Gabriel besuchen.“ Er nickte und dann hörten wir wie eine Frau nach ihm rief. Er sah mich entschuldigend an.
„ Ich muss wieder. War schön dich wieder zu sehen. Ich wollte mich sowieso bei dir melden. Ich habe vor zwei Monaten jemand kennen gelernt. Sie hat neu hier angefangen und ich würde sie dir gerne vorstellen, auch wenn Gabriel nicht so gut auf sie zu sprechen ist.“ Dean verdrehte die Augen. Ich lächelte ihn freudig an. Er hatte endlich eine Freundin.
„ Gerne, ich freue mich schon sie kennen zu lernen. Wie wäre es wenn ihr heute Abend zum essen kommt, ich wollte für alle kochen.“ Dean zögerte und schüttelte den Kopf.
„ So weit sind wir noch nicht das ich sie meinen Eltern vorstelle und ich fände es besser wenn du sie erst mal so kennen lernst.“ Ich nickte das konnte ich gut verstehen. Dean zeigte nach links.
„ Gabriel müsste in seinem Büro sein, wenn er nicht da ist dann ist er drüben im Besprechungsraum.“ Ich nickte und wir beide umarmten uns noch mal bevor ich von ihm weg ging.
„Hallo“ Begrüßte ich Amanda, die mich schon neugierig musterte.
„ Guten Tag, kann ich ihnen helfen?“ Fragte sie mich überfreundlich. Das man sofort merkte das es einfach nur aufgesetzt war.
„ Ich wollte zu Gabriel.“ Sagte ich ihr auch übertrieben freundlich. Sie schaute mich kurz einen Moment einfach nur an, bevor sie zum Telefonhörer griff und auf eine Taste drückte.
„ Ihr Name?“ Fragte sie noch schnell und ich sagte ihn ihr.
„ Haben sie Zeit? Eine Mia ist hier und möchte zu ihnen.“ Lange sagte sie gar nichts hörte nur zu.
„ Okay.“ War dann alles was sie sagte und gerade als sie den Hörer aufgelegt hatte und zu mir hoch schaute ging die Tür Links auf.
„ Baby.“ Sagte Gabriel überrascht. Ich ging auf ihn zu.
„ Hi, ich hab deinen Vater getroffen und er hat mich mit genommen. Er sagte du hast gleich Schluss.“ Gabriel nickte. Beugte sich zu mir und strich mir einer meiner Haarsträhnen die mir aus meinen Dutt gefallen war hinters Ohr und küsste mich auf die Wange.
„ Komm rein.“ Er trat zu Seite, so dass ich in sein Büro ging.
„ Ich warte noch auf einen Anruf dann können wir gehen. Er packte ein paar Blätter auf seinem Schreibtisch zusammen.
„ Ich wollte heute Abend für uns alle kochen.“ Gabreil sah zu mir auf.
„ Für uns alle?“ Fragte er nach und ich nickte. Zeigte meine Tüte hoch. Sofort sah ich ein lächeln auf seinem Gesicht.
„ Ich freue mich schon. Kanns kaum erwarten.“ Stirnrunzelnd sah ich ihn an.
„ Du weißt doch noch gar nicht was ich koche.“ Ich schmunzelte.
„ Das ist egal, Hauptsache du kochst und nicht Monika.“ Ich musste lachen, ich hatte schon mit bekommen das sie nicht die größte Köchin war aber das essen schmeckte trotzdem immer ganz gut. Gabriel schaltet seinen Laptop aus und sah dann zu mir.
„ Hast du gleich noch zeit? ich muss noch bei dem alten Haus meiner Oma vorbei fahren.“ Ich nickte und dann klingelte sein Telefon auf dem Glasschreibtisch.
„ Ich brauche nicht lange.“ Er bedeutete mir mich zu setzten und er setzte sich ebenfalls und nahm ein Stift in die Hand als er den Hörer ab nahm. Ich hörte ihm zu wie er Telefonierte und wartete bis er das Gespräch beendete und wir zusammen aus dem Büro gingen. Vor der Tür griff er erst nach meiner Tüte und nahm sie mir ab und dann nahm er meine Hand und wir gingen an Amanda vorbei und Gabriel teilte ihr nur mit das er ging.
Gabriel fuhr durch zwei hohe Hecken und dann befanden wir uns auf einem Hof oder eher gesagt Garten. Rechts parkten wir und links war eine kleine Rasenfläche mit einer großen Terrasse. Das Haus war in weiß und hellblau oder eher mehr ins grau gestrichen und sah schon sehr alt, aber gut gepflegt aus.
„ Das ist das Haus deiner Oma gewesen?“ Fragte ich erstaunt nach und sah Gabriel nicken. Der mich dann an die Seite des Hauses führte, wo wir drei stufen hoch zur weißen Haustür gingen und er sie aufschloss.
„ Gestern sind die Leute an die ich das Haus vor ein paar Jahren vermietet habe aus gezogen. Ich muss nach sehen ob alles in Ordnung ist und sie alles sauber hinterlassen haben.“
„ Wieso sind sie aus gezogen?“ Wollte ich wissen.
„ Die beiden haben mit ihren Kindern hier gewohnt und ihr Sohn ist wohl jetzt Fünfundzwanzig geworden und vor ein paar Monaten ausgezogen und die beiden sind schon in Rente und wollen jetzt erst mal eine zeit lang verreisen und wissen nicht wann und ob sie überhaupt wieder kommen.“ Erstaunt schaute ich Gabriel an.
„ Sie waren Freunde meiner Oma, deswegen habe ich es an sie vermietet, weil ich es damals nicht verkaufen wollte und selber damit nichts anfangen konnte. Aved hatte mich auf die Idee gebracht.“ Ich sah mich in ruhe um und Gabriel zeigte mir alles. Links die erste Tür war ein Badezimmer mit Badewanne und Dusche. Dann kam rechts schräg gegenüber das große Wohnzimmer von dem man aus ins nächste Zimmer konnte und raus auf die Terrasse. Wir gingen wieder in den Flur und genau neben dem Wohnzimmer kam die Küche von der man aus natürlich ins Wohnzimmer konnte.
„ Ich wollte die Tür eigentlich vergrößern und so eine Art durch gang zwischen Wohnzimmer und Küche machen, damit die beiden Zimmer verbunden sind. Meine Oma fand die Idee gut. Aber ich bin irgendwie nie dazu gekommen das zu machen und die Mieter fanden es so gut.“ Erzählte Gabriel mir und wir gingen wieder in den Flur. Neben der Küche war noch eine Zimmertür und gegenüber links noch mal zwei Zimmer. Gabriel zeigte auf die drei Zimmer.
„ Rechts war das Arbeitszimmer meiner Oma wo sie immer gebügelt und gelesen hat. Hier links die beiden das erst war ein Gästezimmer und das daneben war meins. Er öffnete mir alle Türen so das ich hinein schauen konnte. Das Zimmer was Gabriels war hatte auch eine Terrassentür und ich ging zu ihr und konnte jetzt hinters Haus sehen.
„ Wow, gehört das alles mit zum Haus?“ Fragte ich beeindruckt und sah Gabriel nicken, der dann neben mich trat.
„ In dem See konnte man früher wo ich klein war schwimmen und es gab immer ein kleines Boot. Aber mittlerweile weiß ich nicht ob man noch darin schwimmen kann. Das Boot ist jedenfalls nicht mehr da. Ein teil von dem Wald dort hinten gehört auch noch dazu. Keine Ahnung wo genau im Wald das Grundstück auf hört. Im Wald ist auch noch mal ein kleiner See und dahinter hört er auf und dann kommt nur noch ein großes Feld und dann fangen wieder einige Häuser an.
„ Das sieht toll aus.“ Sagte ich ihm und er lächelte mich an.
„ Dann zeig ich dir mal den oberen Bereich.“ Er grinste mich an und nahm meine Hand und führte mich wieder in den Flur. Ganz am ende führte ein Wendeltreppe nach oben die wir hinauf gingen und dann auf dem ausgebauten Dachboden waren. Die Wände waren an einer Seite schräg mit einem großen Dachfenster. Links die Seite bestand nur aus einer Fensterfront aus der man über den See und bis zum Wald hinaus schauen konnte. Rechts befand sich eine offene Tür in die ich nur kurz hinein schaute um ein Badezimmer zu finden mit einer Badewanne. Ich ging wieder zu Gabriel der immer noch aus dem Riesen Fenster schaute und stellte mich neben ihn. Er erzählte mir noch einige Dinge übers Haus, auch das es noch einen ganz kleinen Keller hatte von dem man in der Küche aus hin konnte. Kurze zeit schwiegen wir, bis Gabriel mich an sah.
„ Wie findest du es?“ Ich sah ihn an und überlegte was ich ihm darauf antworten sollte.
„ Es ist schön, ziemlich groß und wahrscheinlich teuer, aber sonst ein echter Traum.“ Gabriel grinste als ich das sagte.
„ Es könnte ein zu Hause sein. Ein richtiges zu Hause.“ Hörte ich ihn sagen und sah ihn verwirrt an.
„ Es ist nicht zu groß für uns. Hier oben wäre ein perfektes Schlafzimmer, eine Etage nur für uns und Hanna könnte sich unten eins von den Zimmern aussuchen und später, wenn sie älter ist, könnte sie sich hier oben ihr reich machen und hätte ein eigenes Badezimmer und wir würden dann unten eins nehmen. Das würde ihr bestimmt gefallen. Wir hätten ein Gästezimmer für unsere Freunde oder zum Beispiel für deinen Vater wenn er zu Besuch kommt. Wir hätten einen kleinen Garten vor dem Haus, wo wir bei schönem Wetter draußen sitzen können und ich könnte gucken ob ich was mit dem See machen kann. So dass man dort wieder schwimmen kann. Das wäre doch ein Paradies für Hanna. Ich denke ihr würde es hier gefallen. Das wäre ein schönes zu Haus für uns drei und falls du sagst das wäre zu teuer, vergiss nicht das es mir eh schon gehört.“ Ich wollte gerade etwas dazu sagen, als er mich unterbrach.
„ Denk darüber nach. Ich muss nicht sofort einen Nachmieter suchen. Ab gemacht?“ Fragte er mich hoffnungsvoll und ich nickte. Ich mochte das Haus es gefiel mir wirklich und ich fand es schön, das Gabriel dachte es könnte wirklich ein zu Hause für uns sein und ich wusste das ihm das Haus etwas bedeutete da es seiner Oma gehört hatte und er hier auf gewachsen war. Aber es kam mir komisch vor, dass Gabriel die letzte zeit so abwesend zu mir war und er immer noch ein Problem damit hatte das ich mit Steve zusammen war und trotzdem wollte er unbedingt mit mir und Hanna hier wohnen.
Mein Handy klingeln riss mich aus dem halb Schlaf und ich sah auf der Uhr das wir kurz vor halb zehn hatten. Gabriel war noch nach dem Essen zu Sam gefahren. Ich hatte jetzt erfahren warum die beiden sich in letzter zeit so oft alleine trafen und andauernd irgendetwas zu besprechen hatten. Ich hatte Gabriel einfach darauf angesprochen und er hatte es mir sofort erzählt. Er und Sam wollten zusammen einen Club hier in der Stadt kaufen. Erst war ich ziemlich überrascht darüber, aber dann viel mir ein das die beiden früher schon öfter darüber geredet hatten mal einen eigenen Club zu haben. Gabriel hatte wohl über seine Firma einen Club gefunden der in einem Monat schließen würde und hatte mit Sam gesprochen. Er selber würde nicht direkt mit ihm Club arbeiten, sich nur um den Papier kram und sonstiges kümmern und Sam würde als Chef in dem Club mit arbeiten. So würden sich die beiden den Club teilen und auch die Arbeit, so dass Gabriel noch genug zeit für die Firma hatte und Sam für sein Studium. Das Handy klingeln holte mich zurück und ich nahm mein Handy vom Nachtisch und setzte mich auf. Als ich aufs Handy sah war ich schlagartig richtig wach. Denn es zeigte mir an das Milly mich anrief. Mit schnell klopfendem Herzen ging ich ran.
*** Warum Milly wohl anruft?
Bisher habe ich ein paar spekulationen bekommen um wen sich der neue Teil dreht. noch ein kleiner Typ von mir. Es ist nur ein Charakter. Der andere Hauptcharakter wird neu sein. Ratet fleisig weiter***
Kapitel 28
Entscheidungen
Gabriel kam ins Zimmer und sah mich besorgt an.
„ Baby ist alles in Ordnung? Deine Nachricht hat sich so komisch angehört.“ Sagte er zu mir und ich stand auf und ging zu ihm an die Tür. Jetzt musst ich ihm erzählen das Milly mich angerufen hatten und was sie mir erzählt hatte.
„ Nein wir müssen reden. Es ist wichtig für dich.“ Ich öffnete die Tür.
„ Hast du geweint?“ Fragte er nach als ich ihn ansah und dann an ihm vorbei ging.
„ Lass uns raus gehen.“ Sagte ich darauf nur und er folgte mir nach unten. Im Wohnzimmer trafen wir auf Aved und Monika die sich irgendwelche unterlagen am Tisch an sahen und dann zu uns aufschauten als wir herein kamen. Gabriel und ich gingen einfach weiter zur Terrassen Tür und ich öffnete sie.
„ Ist alles in Ordnung Kinder?“ Fragte Aved nach, aber weder ich noch Gabriel antworteten darauf. Ich ging weiter raus und Gabriel folgte mir.
„ Wo hin gehen wir?“
„ Weg vom Haus.“ War meine knappe Antwort. Ich wollte nicht im Haus sein, wenn ich Gabriel von Milly und Niki erzählte. Weil ich nicht wusste was passieren würde. Ich hatte auch schon Daniel angerufen das er mich in einer Stunde hier abholen sollte und ob ich bei ihm übernachten könnte. Und das er draußen auf mich warten sollte.
Ich ging die Terrasse hinunter bis hinten durch den Garten zu einem Baum an dem eine Bank stand. Es wurde schon langsam dunkel und dann packte Gabriel mich am arm, sodass ich stehen bleiben musste.
„ Mia, was ist verdammt noch mal? Du machst mir Angst. Ist etwas passiert?“ Ich drehte mich zu ihm und schaute auf meinen Arm, sodass er mich los lies.
„ Ich werde dir jetzt etwas erzählen und ich weiß nicht wie du reagieren wirst. Ich weiß es schon länger aber es war nicht meine Aufgabe es dir zu erzählen, aber ich finde du musst es wissen.“ Ich holte noch einmal tief Luft und schaute dann an Gabriel vorbei.
„ Du weißt das Milly Schwanger war und das sie mittlerweile eine Tochter hat.“ Ich stellte es nicht als frage, trotzdem sah ich aus den Augenwickeln das Gabriel nickte.
„ Sie wusste nicht wer der Vater ist. Ich habe sie damals getroffen, kurz nach dem sie geheiratet hat und erfahren hat das sie Schwanger ist. Ihr ging es gar nicht gut.-“
„ Was willst du mir damit erzählen Mia?“ Fragte Gabriel.
„ Du... Du hast mit ihr geschlafen.“ Verwirrt sah er mich an, als ich ihn endlich an sah.
„ Du bist der Vater.“ Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurück halten und fing an zu weinen und Gabriel sah mich einfach nur an, als hätte er mich nicht verstanden.
„ Nein.“ Hörte ich ihn dann auf ein mal sauer sagen. Sodass ich ihn wieder an sah.
„ Sie wusste es nicht und ich wollte es einfach nicht glauben. Ich war mir sicher das ihr Mann der Vater ist und dann habe ich nicht mehr darüber nach gedacht. Ich habe es verdrängt. Ich habe erst wieder daran gedacht als du Milly zur Hochzeit eingeladen hast. Aber weil ich nie wieder was von ihr gehört habe und du auch nichts gesagt hast dachte ich das sich alles geklärt hat und deshalb habe ich dir nichts gesagt. Aber sie hat mich vorhin angerufen und es mir gesagt. Sie wusste nicht ob sie zur Hochzeit kommen soll, wegen Niki, so heißt sie und das Leon sich von ihr getrennt hat.-“
„ Wo her will sie wissen das sie von mir ist?“ Zischte Gabriel.
„ Sie hat einen DNA Test gemacht vor einem Monat, als Leon gemerkt hat das etwas nicht stimmt. Er hat darauf bestanden als sie es ihm erzählt hat und er ist nicht der Vater.“ Ich sah Gabriel wieder an der sich verzweifelt durch die Haare fuhr.
„Mia.“ Hörte ich dann jemanden nach mir rufen und drehte mich zum Haus um und sah wie Daniel auf uns zu kam und Gabriels Eltern an der Terrassentür standen und zu uns sahen. Schnell drehte ich mich zu Gabriel zurück.
„ Ich gehe heute mit zu Daniel, ruf Milly an und spreche mit ihr okay?“ Gabriel schaute zwischen Daniel und mir hin und her.
„ Bleibt mir ja nichts anderes übrig.“ Knurrte er sauer.
„Wir gehen.“ Sagte ich zu Daniel der Gabriel immer noch an sah, so dass ich ihn am Arm zog. Als wir auf Aved und Monika zu kamen wollte Aved gerade etwas sagen, aber ich kam ihm dazwischen.
„ Ich gehe heute mit zu meinem Bruder. Gabriel muss mit seiner besten Freundin etwas klären. Bitte lasst ihn erst mal in ruhe.“ Ich sah Aved langsam nicken und dann sah er zu Monika die an mir vorbei zu Gabriel sah, sodass Aved sie an sprach und ich schnell mit Daniel an ihnen vorbei ging.
Die ganze Fahrt über sprachen wir kein Wort. Daniel sah immer mal wieder zu mir herüber aber ich ignorierte das, natürlich musste ich ihm davon erzählen, es würde mir nichts anderes übrig bleiben wenn ich heute bei ihm bleiben wollte. Ich musste mir nur erst genau überlegen was ich ihm alles erzählen sollte.
In seinem Apartment ging er direkt in die Küche und sagte mir das er uns etwas zu trinken machte und ich ging ins Badezimmer wusch mir mit kaltem Wasser das Gesicht und setzte mich auf den Klodeckel. Was sollte ich jetzt machen? Was wird Gabriel jetzt tun? Jetzt war es offiziell, Gabriel hatte noch eine zweite Tochter. Mir schwirrten so viele Sachen durch den Kopf. Würde Gabriel sie als Tochter akzeptieren. Wie würde es mit Milly sein. Ob er zu ihr und ihrer Tochter geht oder einfach nichts davon wissen will? Gabriel hatte es immer schrecklich gefunden Hanna nicht als Baby gekannt zu haben und schon so viel von ihr verpasst zu haben, gerade deswegen hatten die beiden so ein gute Verhältnis. Er versuchte alles wieder auf zu holen wenn er etwas mit ihr zusammen machte und Hanna liebte ihn so sehr. Wie würde es Millys Tochter gehen wenn sie ohne einen Vater aufwachsen würde, bestimmt nicht anders als Hanna und ich wusste natürlich am besten wie es war ohne den Vater klar zu kommen. Ich hatte das Glück das meine Familie mich unterstützte, besonders meine Mutter war die ganze zeit an meiner Seite. Das es bei Milly auch so sein würde glaubte ich nicht. Gabriel musste Niki kennenlernen. Egal wie ich mich dabei fühlte, es ging hier um ein Kind und das konnte nichts für unsere Situation. Ich muss einen weg finden Gabriel dabei zu unterstützen, egal wie schwer es mir fällt. Vielleicht wenn wir das überstehen würden, dann würden wir auch den Rest überstehen und waren bereit endlich zu heiraten und eine Familie zu sein. Was konnte dann noch passieren. Wir hatten doch schon alles schlimme durch gemacht. Seufzend fuhr ich mir noch mal übers Gesicht und ging aus dem Badezimmer. Jetzt musste ich nur Daniel von Milly und ihrer Tochter erzählen ohne das er ausrasten würde. Ich setzte mich aufs Sofa und zog meine Beine zu mir und wartete bis Daniel aus der Küche kam. Er hatte eine Tasse und eine Flasche Bier in der Hand und setzte sich neben mich und reichte mir die Tasse. Lächelnd nahm ich sie ihm ab und trank einen großen Schluck Kakao. Atmete einmal tief durch und wartete bis Daniel seinen ersten Schluck aus der Flasche getrunken hatte und mich an sah. Aber wie sollte ich anfangen? Mir fehlten die Worte. Ich würde ihm einfach gerade heraus sagen was los war. Daniel trank noch ein Schluck und ich sah zu ihm.
„ Gabriel hat noch eine Tochter.“ So ich hatte es gesagt und da kam auch prompt Daniels Reaktion darauf. Er spuckte das Bier aus und wischte sich erschrocken über den Mund, als er mich an sah.
„ Was?“ Grollte er.
„ Du kennst Milly, seine beste Freundin?“ Daniel runzelte erst die Stirn, aber dann schien ihm ein zu fallen wen ich meinte.
„ Du meinst Milena seine frühere Partnerin?“ Ich nickte.
„ Sie und Gabriel hatten ein mal was mit einander vor einem knappen Jahr, als er noch weg war. Die beiden hatten irgendwelche Probleme und Stress und haben sich abgeschossen, Drogen und Alkohol und... Naja dann ist sie Schwanger geworden.“ Daniel schaute mich immer entsetzter an, deswegen hörte ich auf zu reden. Dann schüttelte er ein paar mal den Kopf.
„ Die beiden hatten Probleme und deswegen haben sie mit einander gefickt oder was? Und er hat es dir erst jetzt gesagt?“ Daniel war ganz schön wütend und trank noch mal einen großen Schluck von seinem Bier.
„ Nein, eigentlich habe ich es vor ihm gewusst. Ich habe es ihm heute erzählt weil Milly mich angerufen hat.-“
„ Du hast gewusst das er mit ihr gefickt hat und das sie Schwanger von ihm ist und trotzdem wolltest du ihn noch heiraten?“ Ich zögerte, weil ich nicht genau wusste wie ich ihm das erklären sollte was damals genau passiert war. Niemand wusste das ich Gabriel wieder gesehen hatte und er mich vor dem Standesamt sitzen gelassen hatte. Steve und natürlich Lola und Hannes waren die einzigen die da von wussten und Steve hatte mir gesagt das er es niemandem erzählen würde.
„ Ich habe Gabriel und Milly damals wieder gesehen als sie in der Stadt waren. Sie waren bei einem Treffen und ich war mit Gabriels Bruder dort feiern. Da habe ich das auch mit den beiden erfahren. Sie haben es mir gesagt und ja ich war sehr wütend und enttäuscht. Ich habe die beiden danach auch sehr lange nicht wieder gesehen. Also Gabriel zu mindestens. Milly habe ich ein paar Monate später in Sams und Gabriels alter Wohnung getroffen ihr ging es ganz schlecht und wir haben sehr lange geredet uns ausgesprochen. Da hat sie mir erzählt das sie Schwanger ist und nicht weiß ob das Baby von Gabriel oder ihrem Mann ist und sie nicht weiß was sie machen soll. Ich... habe es Steve danach erzählt, aber wir haben beide beschlossen Gabriel nichts zu sagen weil Milly sich nicht sicher war und Gabriel genug Probleme hatte. Ich habe bis heute nichts mehr von Milly gehört und dachte das sich alles aufgeklärt hat und das ihr Mann der Vater ist. Aber dann hat sie mich heute angerufen und mir gesagt das sie nicht weiß ob sie zur Hochzeit kommen soll und kann wegen Nicki, so heißt die Tochter. Und das ihr Mann sich von ihr getrennt hat, als raus kam das er nicht der Vater ist und ich musste Gabriel eben von dem Kind erzählen und das er der Vater ist, weil Milly sich nicht getraut hat.“ Daniel schüttelte immer wieder den Kopf.
„ Also wusste er bis gerade gar nicht das er der Vater ist?“ Ich schüttelte den Kopf. Daniel seufzte und trank wieder einen Schluck, starrte gerade aus und sagte eine zeit lang nichts mehr, sodass ich auch weiter meinen Kakao trank.
„ Was willst du jetzt machen, die Hochzeit absagen, wieder zurück gehen?“ Sofort schaute ich ihn erschrocken an.
„ Nichts von allem. Gabriel muss das mit Milly klären sie müssen reden und eine Lösung finden. Egal für was er sich entscheidet, ich unterstütze ihn dabei.“ Daniel nickte leicht.
„ Und was ist wenn er sich für das Kind entscheidet. Er ihr Vater sein will, er sie bei sich haben will oder was weiß ich.“ Ich zuckte mit den Schultern.
„ Dann ist das so. Ich weiß wie es ist ohne den Vater seiner Tochter klar zu kommen und ich weiß das Niki ihren Vater braucht. Ich weiß noch wie oft Hanna immer nach ihrem Vater gefragt hat und Gabriel geht es genau so, er hasst es das er Hanna nicht von Anfang an gekannt hat.“ Daniel nickte.
„ Ich weiß, Gabriel würde für Hanna alles geben.“ Ich nickte wieder, als Daniel das sagte.
„ Aber er kann dich wegen ihr nicht alleine lassen. Das lasse ich nicht zu.“ Ich schaute Daniel nur an und schloss die Augen, dann spürte ich wie er seinen Arm um mich legte und mich zu sich zog. Ich lehnte mich an ihn und flüsterte.
„ Es wird alles wieder gut, das muss es.“ Und das war alles was ich dachte.
Es Klingelte an der Tür und für eine Sekunde dachte ich das es Gabriel sein könnte, deshalb kam ich schnell aus dem Badezimmer. Ich hatte bei Daniel geschlafen, wir waren zusammen auf dem Sofa eingeschlafen. Aber als ich ins Wohnzimmer kam hörte ich nicht Gabriel sondern Sam an der Tür.
„ Ich wollte zu Mia.“
„ Komm rein.“ Antwortete Daniel. Die beiden sprachen sehr Verhalten mit einander, anscheint hatten sie sich immer noch nicht ausgesprochen. Ich ging auf Sam zu, der mich in den Arm nahm.
„ Hey kleine.“
„ Hey Samy. Wo her weißt du das ich hier bin.“ Begrüßte ich ihn zurück. Dann ließ er mich wieder los.
„ Gabriel hat mir gesagt das du hier bist, er ist gestern zu mir gekommen. Ich habe gehört was passiert ist. Ich habe ihn grade zuhause abgesetzt er spricht jetzt mit Milly.“ Ich nickte. Was sollte ich dazu sagen.
„ Du wusstest davon, also hast es geahnt?“ Fragte Sam dann nach und ich nickte wieder nur.
„ Was hast du jetzt vor?“ Ich zuckte mit den Schultern.
„ Kommst du damit klar?“ Das wusste ich nicht so genau.
„ Ich weiß nicht, ich denke schon.“Sam lächelte mich leicht an.
„ Du solltest zu ihm gehen, er wird mittlerweile mit Milly gesprochen haben und eine Entscheidung getroffen haben.“ Da hatte er wahrscheinlich recht.
„ Ja ich sollte mit ihm sprechen.“ Sam nickte.
„ Dann komm. Ich fahr mit dir.“ Ich lächelte ihn dankbar an, bis ich zu Daniel sah, der Sam die ganze zeit an starrte.
„ Ich komme mit.“ Sagte er an ihn gerichtet. Sam schaute ihn kurz an und nickte dann. Als wir zur Tür gingen holte Sam seinen Schlüssel aus seiner Hosentasche und streckte ihn Daniel entgegen.
„ Fährst du?“ Daniel nahm ihm den Schlüssel ab und nickte dann. Ich wusste das Sam nicht gerne Auto fuhr, er hatte nur mit viel Glück damals seinen Führerschein bekommen, weil Daniel mit ihm vor der Prüfung Stunden lang heimlich geübt hatte wie die anderen erzählten und er fuhr auch nur kurze strecken und nur über die Autobahn wenn es sich nicht vermeiden lies.
Wir hörten Gabriel schon als ich die Tür aufschloss und mit den beiden rein ging.
„ Ich kann machen was ich will. Das ist meine Entscheidung.“ Ich ging weiter ins Wohnzimmer von wo Gabriels Stimme kam und die beiden Jungs folgten mir.
„ Und was ist mit Mia.“ Keifte Monika. Als Gabriel gerade antworten wollte er blickte er mich.
„ Mia.“ Sagte er. Ich schaute zwischen ihm Monika und Aved hin und her.
„ Was ist hier los?“
„ Na los sags ihr.“ Zischte Monika, sodass ich wieder zu Gabriel sah. Ich starrte ihn erwartungsvoll an.
„ Ich habe mit Milly gesprochen und ich werde zu ihr fahren, wegen Niki.“ Ich schluckte erst und dann nickte ich.
„ Okay.“ War alles was ich sagen konnte.
„ Okay?“ Hörte ich Monika erschrocken, sodass Aved leise auf sie einredete.
„ Ich muss zu ihr, ich muss sie sehen. Ich muss mir sicher sein was ich tun werde.“
„ Wann gehst du und wann kommst du wieder?“ Gabriel schaute mich einen Moment lang einfach nur an.
„ Ich werde jetzt gleich los fahren. Meine Sachen sind schon im Auto... wann ich wieder komme weiß ich nicht. Ich brauche Zeit mit ihnen.“ Ich nickte. Auf einmal sah ich wie Daniel an mir vorbei ging.
„ Du weißt nicht wann du wieder kommst? Ihr heiratet in einer Woche. Ich bringe dich um wenn du sie sitzen lässt.“ Sagte er sauer.
„ Daniel.“ Versuchte Gabriel ihn zu beruhigen.
„ Nein. Ich meine es ernst. Ich kann das nicht noch mal ertragen sie leiden zu sehen. Wie kannst du meiner Schwester nur so etwas antun. Mit Milly.“ Daniel wurde immer leiser. Sodass Gabriel ihn wieder an sprach.
„ Daniel.“ Dieses mal war es eine Warnung. Gerade als ich sah das Daniel wieder den Mund öffnete mischte sich auch noch Sam ein.
„ Leute beruhigt euch. Daniel ein Schritt zurück.“ Ich hatte bis da hin nicht mal bemerkt das er Gabriel so nahe gekommen war. Sam zog an Daniels Arm. Dann ging Gabriel an uns dreien vorbei.
„ Hört jetzt auf, alle!“ Rief ich aus, als Monika auch wieder anfing zu meckern. Alle starten mich an.
„ Das ist eine Sache zwischen mir und Gabriel und ich bin hier verdammt noch mal die einzige die sauer sein darf und das bin ich nicht.“ Ich sah wie Gabriel mich erstaunt anschaute. Ich ging auf ihn zu sodass ich vor ihm stand und die andern nicht mehr sehen konnte.
„ Ich würde dich nie für Milly stehen lassen. Es geht um Niki ich muss sie sehen und mit Milly in ruhe sprechen und klären was wir tun sollen. Milly würde nie etwas tun was uns auseinander bringt.“ Ich nickte.
„ Das weiß ich. Egal wie du dich entscheidest oder was du vor hast, ich stehe hinter dir. Ich komme damit klar. Nur... komm vor der Hochzeit wieder. Danach kannst du von mir aus wieder zurück gehen, nur ich kann das nicht noch mal...“ Ich sprach nicht weiter und Gabriel nickte sofort.
„ Ich komme wieder.“ Ich lächelte ihn an und umarmte ihn. Ich sah zu ihm auf als er mir einen Kuss auf die Stirn gab.
„ Ich melde mich jeden Tag. Ich verspreche es.“ Ich sah ihn stirnrunzelnd an.
„ Ich weiß, ich habs nicht so mit versprechen, aber ich muss es dir versprechen.“ Ich nickte lächelnd.
„ Ich glaube dir. Also versprochen.“ Ich lächelte ihn wieder an. Als sich unsere Blicke trafen sah ich etwas in seine Augen.
„ Baby, ich....“ Er schloss wieder seine Augen und ich schmiegte mich an ihn.
„ Ich weiß... Ich liebe dich auch.“ Sofort verstärkte sich die Umarmung. Also hatte ich richtig vermutet, er wollte mir sagen das er mich liebt. Ich stellte mich auf meine zehn spitzen und flüsterte ihm ins Ohr.
„ Du weißt ja ich komm nicht von dir weg, egal was du tust und du nicht von mir. Ich liebe dich so sehr. Wir bekommen das hin.“ Ich sah ihn an.
„ Ja das tun wir.“ Dann küsste er mich so leidenschaftlich wie schon lange nicht mehr. Das war ein Kuss zum Abschied, aber kein Abschiedskuss. Das spürte ich. Er lächelte mich noch mal an bevor er sich umdrehte und ging.
Ich war wieder mit Daniel und Sam zurück zu Daniel gefahren nach dem Gabriel gefahren war. Monika hatte mich versucht zu überreden bei ihnen zu bleiben was ich ziemlich komisch fand, aber ich lehnte ab. Ich versprach ihr es mir zu überlegen, aber das ich wenigsten die erste Nacht bei meinem Bruder bleiben wollte.
Gerade als Sam gegangen war, sah ich rüber zu Daniel der unsere Essensreste zusammen packte und aufstand.
„ Ich weiß das mit Sam und dir.“ Daniel stoppte kurz vor der Küchentür.
„ Was weißt du?“ Fragte er nicht gerade nett und ging weiter in de Küche.
„ Naja, das Sam in dich verliebt ist.“ Was sollte ich sonst sagen? Daniel kam zurück und sah mich nur an.
„ Willst du dazu nichts sagen?“ Fragte ich ihn herausfordernd, aber er schüttelt den Kopf und setzte sich wieder zu mir und nahm die Fernbedienung in die Hand und zappte durch die Kanäle.
„ Daniel, er weiß nicht das du dich von Nena getrennt hast. Er will nicht die Nummer zwei Sein.“ Daniel schaute mich an und legte die Fernbedienung weg.
„ Woher weißt du das?“ Sagte er dann.
„ Sam hat es mir erzählt, aber von Nena weiß ich das du Schluss gemacht hast.“ Erstaunt sah er mich an
„ Sam hat mit dir darüber geredet?“ Ich nickte leicht.
„ Ich war sauer auf ihn, weil er sich die ganze zeit nicht mit mir treffen wollte und so komisch war und ich wusste das irgendwas zwischen euch passiert ist und haben ihn darauf angesprochen, weil ich wollte das ihr beide euch wieder vertragt und dann war Nena auch so komisch als sie Sam gesehen hat und ich habe Sam so lange genervt bis er mir etwas erzählt hat. Ich dachte erst er wäre in Nena verknallt.“ Das war zwar nicht ganz die Wahrheit, aber ich wollte nicht das Daniel sauer auf Sam wurde weil er mir einfach von ihnen erzählt hatte.
„Was hat er dir genau erzählt?“ Ich zuckte mit den Schultern.
„ Nicht viel... das er in dich verliebt ist, er aber denkt das du... nicht mit ihm zusammen sein willst.“ Ich sah Daniel an der nichts sagte. Erst schaute er mich einfach nur an, dann sah ich ihn schlucken bevor er sich wieder zum Fernseher drehte und auf den Bildschirm starrte.
„ Also... hat er recht?“ Fragte ich, aber Daniel antwortete nicht. Ich dachte schon das er gar nichts mehr dazu sagen würde bis er sich wieder zu mir drehte.
„ Was ist wenn ich ja sage?“ Erstaunt sah ich ihn an und zuckte mit den Schultern.
„ Dann tu was dagegen das er die Wahrheit erfährt.“ Daniel seufzte.
„ Das ist nicht so einfach. Denn das ändert nichts. Ich will ihn nicht weiter verletzten. Er will mit mir zusammen sein und will das es jeder weiß und ich... ich weiß nicht ob ich es kann.“ Ich schüttelte den Kopf.
„ Wenn du ihn wirklich liebst dann ist es dir egal was andere sagen und dann musst du einfach mit ihm zusammen sein, damit ihr glücklich seid.“ Ich hörte ihn nur seufzen.
„ Was ist mit Nena, hast du noch Gefühle für sie?“ Sofort nickte er.
„ Natürlich, ich war so lange mit ihr zusammen sie ist wirklich toll, auch was sie alles mit gemacht hat. Sie ist ein toller Mensch und meine beste Freundin. Aber ich liebe sie auf eine andere weiß und deswegen wusste ich nie ob das mit Sam nur nicht funktioniert weil ich schiss habe das es was ernstes wird und es alle mit bekommen oder weil ich Nena mehr liebe.“ Ich konnte jetzt gemein werden, aber vielleicht würde das ja helfen.
„ Zwei fragen okay? Du muss ohne zu überlegen antworten. Nena oder Sam.“ Daniel schaute mich stirnrunzelnd an, nickte dann aber leicht.
„ Wir sind alle zusammen in einem Club. Sam und Nena gehen Tanzen und du bekommst das mit und schaust zu ihnen und beide werden von zwei Männern angesprochen. Sie gehen mit ihnen an die Bar um sich etwas ausgeben zu lassen, aber von deinem Platz aus kannst du keinen mehr sehen. Zu wem gehst du nach schauen ob alles in Ordnung ist.“ Daniel sah mich einfach nur an.
„ und?“ Fragte ich noch mal nach und er schien zu überlegen.
„ Sam.“ Antwortete er.
„ Aber... nur weil... ich mir immer sorgen um ihn mache. Ich will nicht das er verarscht wird. Bei Nena mache ich mir keine Sorgen, weil ich weiß das sie nie mit jemandem an die Bar gehen würde wenn ich da bin.“ Ich verdrehte die Augen.
„ Du hast auch für alles eine ausrede. Du solltest doch nicht überlegen. Den Namen sagen der dir als erstes in den Sinn kommt.“ Daniel schmunzelte und ich versuchte es mit einer anderen frage.
„ Okay, ich stehe vor den Beiden mit einer Waffe in der Hand und ziele auf beide und du kannst nur einen retten in dem du dazwischen springt. Wen würdest du retten?“ Daniel sah mich mit großen Augen an.
„ Erstens, was haben die beiden dir getan das du so sauer sein könntest das du so etwas machen würdest? Zweitens, du würdest nie auf die beiden schieße und drittes, du verlangst von mir dir zu sagen wenn ich erschießen lassen würde?“ Ich schüttelte grinsend den Kopf.
„ Nein, für wenn du dir eine Kugel einfangen würdest.“ Daniel schüttelte wieder den Kopf.
„ So scheiße es sich an hört muss ich gestehen das ich nie zu lassen würde das du auf Sam schießt, eher würde ich mich erschießen lassen. Aber auch nur weil mich mit Sam viel mehr verbindet und ich alles für ihn machen würde, so wie er für mich und weil er mein bester und längster Freund ist.“ Ich seufzte wieder.
„ Okay lassen wir das.“ Daniel lachte. Dann wurden wir wieder eine weile still, bis Daniel mich wieder an sah.
„ Und wenn ich es will, also ich meine wenn ich mit ihm zusammen sein will. Was soll ich tun? Er will ja nicht einmal mit mir darüber reden, wenn ich nur anfange von uns zu reden flippt er aus und haut ab. Weil er mir nicht glaubt das ich es ernst meine.“ Ich musste sofort lächeln und schmunzeln.
„ Ich hätte da vielleicht eine kleinen Tipp.“ Ich hob meine Hand und wackelte mit meinen Fingern und zeigte dann auf meinen Ring.
„ Steck ihm einen Ring an den Finger.“ Daniels entsetztes Gesicht brachte mich zum lachen.
„ Es ist ein kleiner Witz, wir haben darüber geredet wie man sich sicher sein kann und das ich mir sicher sein kann mit Gabriel weil wir heiraten und da sagte er vielleicht wäre er sich auch irgend wann sicher wenn ihm mal jemand einen Ring an den Finger steckt.“ Daniel schüttelte den Kopf und musste auch lachen.
Tag der Veröffentlichung: 03.02.2013
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