Prolog
Was zur Hölle...? Ein Kospos? Er war ein menschlicher Hai? Ethan? Ja, ich hatte ihn in meinen Träumen als Hai gesehen, aber das es nun Wirklichkeit war, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Zumal ich es auch gar nicht möchte. Er ist gefährlich. Haie sind im Wasser blutrünstige Killer, aber das es sie eigentlich auch am Land gibt.. Wo ist man verdammt noch mal vor diesen Viechern sicher?!
Ethan war zwar ein wirklich charmanter Junge, doch ich durfte niemals außer Acht lassen, was er wirklich war. Ein Killer, der zu jeder Zeit bereit war, jemanden zu töten. Sogar mich, die Liebe seines Lebens.
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„Sophia, jetzt steh endlich auf!“, rief mein Bruder Luke und schüttelte mich wieder, sodass meine Zähne geräuschvoll aufeinander schlugen. Ich stöhnte genervt auf und schaute ihn mit halbgeöffneten Augen anklagend an. Ja, sollte er nur merken, dass ich kurz vor einer meiner Ausraster stand.
„Es ist Wochenende! Also lass mich gefälligst ausschlafen!“, rief ich und warf mir die Decke über den Kopf. Sofort entblößte er wieder mein Gesicht und sah mich wütend an. „Wie oft soll mich Mama noch hierher schicken, um dich zu wecken?! Denkst du ich habe darauf Lust? Es ist Wochenende, aber du musst ihr helfen“, meinte er.
„Kannst du ihr nicht mal helfen? Du weißt genau, dass ich gestern auf der Party von Ashley war. Ich will einmal ausschlafen“, sagte ich bettelnd und schaute ihn mit dem Hundeblick an, den mir meine Freundin Charlie beigebracht hatte. Von ihr konnte man viel lernen. Sie ist ein Profi, wenn es darum geht, seine Eltern zu überreden. Doch bei mir schien es nicht überzeugend zu sein, denn Luke verschränkte unwillkürlich seine Arme vor der Brust. „Vergiss es. Du bist das Mädchen hier. Mama hat mir heute Geld fürs Kino gegeben. Du musst ackern. Sorry, Schwesterchen, aber du musst einsehen, dass ich ihr Lieblingskind bin.“
Ohja. Das hatte ich längst eingesehen. Und das hatte nur damit zutun, dass ich meinen richtigen Vater sehr ähnlich sah. Er hatte meine Mutter damals verlassen und nun hasste sie ihn wie die Pest. Naja.. da ich ihm ähnlich sehe, hasst sie mich anscheinend auch. Sie hat dann wieder geheiratet und mit einem Jahr bekam ich dann meinen Bruder Luke in die Arme geworfen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich musste schon mit fünf auf ihn aufpassen, obwohl er nur ein Jahr jünger war als ich. Somit hatte ich bis heute mit den Platz der Mutter eingenommen und ich hasste alle dafür. Mein Stiefvater war ätzend. Ständig schwärmte er von Luke und wenn ich ein bisschen Anerkennung verlangte, lachte er mich aus, als hätte ich einen wahnsinnig lustigen Witz gemacht. Meine Mutter sah mich schon immer mit ihren eiskalten Blick an, bei dem ich dachte, mein Herz würde erfrieren. Immer wenn ich wütend war, schaute ich auch kalt zurück und dachte dann immer „Wenn Blicke töten könnten..“.
Bei uns zu Hause könnte man denken, dass wir so etwas wie Gleichberechtigung nie gehört hätten. Diese Klischees, dass Frauen nur in die Küche gehören und die Männer vor den Fernseher.. die stimmten bei uns vollkommen.
„Na schön. Vielen Dank, mein liebster Bruder“, sagte ich bissig. Reiner Sarkasmus, der eigentlich hätte anklagend auf ihn wirken sollen, doch er lachte nur schallend und schaute mich arrogant an. Wie ich diesen Blick hasste. Man fühlte sich sofort minderwertig. Und wenn man dann auch noch wie ich, als dummes Weib behandelt wird, fühlt es sich gleich bestätigt an.
Luke machte kehrt und verließ den Raum. Doch bevor er die Tür schloss, steckte er seinen Kopf noch in den das Zimmer und sagte: „Ach übrigens, du stinkst. Hast wohl wieder schiss im Traum gehabt.“
Ich schnappte mir ein Kissen und warf es voller Wucht an die Zimmertür. Von der anderen Seite hörte ich noch ein Kichern meines Bruders.
Sofort ließ ich mich wieder ins Bett sinken und schloss meine Augen. Sollten sie doch sehen, wie sie allein zurechtkamen. Mit diesen Gedanken schlief ich wieder ein und wurde in einen Traum gerissen, der mir so realistisch vorkam, als würde ich wirklich ein Teil dessen sein.
Ich hatte diese Stadt nie zuvor gesehen. Die Wände waren besprüht, aber nicht so wie viele Teenager das auf alten Fabriken oder auf öffentlichen Klos taten. Diese Wände waren schön und in den verschiedensten Blautönen. Ich wusste gar nicht das es blau in so vielen Varianten gab. Langsam schlenderte auf den Pflastersteinen entlang, die mit den Graffitiwänden harmonierten. Es fühlte sich so an, als wäre ich wirklich dort, doch ich wusste immer noch das ich träumte. Das ist merkwürdig, denn sonst wusste ich das nie. Dieser Traum war anders, dessen war ich mir bewusst. Ich schaute mich um und sah lauter blonde Leute mit funkelnden blauen Augen an mir vorbeigehen. Ich war wohl nicht sehr einfallsreich in meinem Traum was das Aussehen der Haare und der Augen angeht. Ich musste lachen und stieß plötzlich mit jemanden zusammen. So heftig, sodass ich hinflog und ich am liebsten in den Erdboden versunken wäre. Wäre dann ja auch kein langer Weg mehr gewesen, denn ich lag bereits mit meinem Hintern auf den Pflastersteinen. Wütend blickte ich auf und schaute in ein wunderschönes Gesicht. Sofort veränderten sich meine Gesichtszüge aus meinem Staunen heraus. Er war sehr groß und hatte wie die anderen auch blonde Haare und blaue Augen, doch sein Gesicht war markant und nicht mit den anderen zu vergleichen. Er reichte mir eine Hand und ich nahm sie dankbar entgegen. Sanft zog er mich wieder auf die Beine.
„Tut mir leid, ich hab nicht aufgepasst“, entschuldigte er sich mit wohlig warmer Stimme.
„Ach.. kein Problem ich hätte ja auch aufpassen können“, antwortete und wurde rot bei dem Versuch seinem Blick auszuweichen.
Er lachte leise. „Ich bin Ethan und wie ist dein Name?“
„Sophia.“ Und ich schämte mich in diesen Augenblick für meinen Namen, denn seiner war viel atemberaubender und individueller. So heißt nicht jeder und ich musste mir sagen, dass das alles nur ein Traum war. Doch das wollte ich gar nicht, ich wollte, dass das hier echt war.
„Das ist ein schöner Name, Sophia“, antwortete er charmant.
Ich wurde wieder rot. „Danke.“
Wir hatten immer noch unnötiger Weise unsere Hände ineinander verschränkt und seine warme Haut hat eine beruhigende Wirkung auf mich, die mich selbstbewusster und fröhlicher machte.
Meine roten, lockigen Haare peitschten mir ins Gesicht und dann erst merkte ich, dass ich in meinen Traum in einer weiteren Traumwelt gewesen war und das nur durch seine Hand. Langsam ließ ich sie los und schaute nach unten.
„Bist du durstig?“, fragte Ethan mich.
„Ja, ein wenig“, gab ich wahrheitsgemäß zur Antwort.
Wieder nahm er meine Hand und führte mich sanft weiter. Wieder spürte ich diese Wärme und es fühlte sich so an, als ob er damit meine Haut kitzelte. Eine leichte Gänsehaut breitete sich auf meinen Körper aus und ich merkte wie fremd ich dieses Gefühl fand und ich ärgerte mich darüber, dass ich erst jetzt so etwas empfinden durfte.
Texte: Alle Rechte liegen bei mir. ALLLLLLLES MEINS xD
Tag der Veröffentlichung: 05.12.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch Charlie (zauberelfe), die immer für mich da ist. Ich hab dich ganz dolle lieb, meine bekloppte Schwester ;)