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DINO

                    DINO

 

 

 

 

Dino war Sizilianer und hatte sich vom kleinem Dealer ganz nach oben gearbeitet, und rühmte sich einen ganzen Friedhof dabei gefüllt zu haben. Heute Abend stand eine Verkaufsveranstaltung an, mitten in der Fußgängerzone einer Provinzstadt, in der Longcock lange Abgeordneter und jetzt Minister war. Chalerape war schon lange beerdigt, aber die von ihm ein eingeführten Sitten und Gebräuche hatten überdauert. Die politische Führung und jeder der was gelten wollte, wurde von Dino durch periodisch angesetzte Auktionen bedient.

Die ortsansässige Polizei und Vertreter der Justiz waren ebenfalls präsent. Die  Bullen fungierten als security und deckten sich ebenfalls mit kolumbianischer Stimulans ein, auf dessen Vertrieb sich Dino spezialisiert hatte. Dass Dino seit Jahrzehnten im Untergrund lebte und als European Most Wanted gehandelt wurde, interessierte in Longcocks Heimatstadt niemand. Man hatte es zu etwas gebracht und zeigte es auch.

Albert Not, der damalige Kripochef, führte durch die Veranstaltung, die alsbald in das Innere einer Bar verlegt wurde. Illustre Gäste aus In und Ausland reihten sich in die Schlange der Adepten, die Dino willig bediente. Er karrte den Schnee unbehelligt per Sackkarren ins Lokal, wer protestierte wurde von amtierender Polizeipräsidentin Knaller  zurechtgewiesen. Provinzpräsident Köder und  sein Terrier, Innenminister Leermann, verliehen  dem Aufmarsch Legalität und Staatsräson. Zum Schluss kreuzte sogar noch Boris auf, der der noch amtierenden Präsidentin einen prall gefüllten Koffer überreichte, um den baldigen Bau einer Gasleitung zu beschleunigen. 

Es  war alles versammelt was Rang und Namen hat und Dino verhökert sein Pulver wahrscheinlich heute noch unter behördlicher Obhut.

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Tag der Veröffentlichung: 31.05.2022

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