Als ich gerade die Treppe vom Flur aus hinunter ins Wohnzimmer gehen wollte hörte ich ein Scheppern. Ich wunderte mich, denn eigentlich leben hier nur meine Mutter Bella, mein Vater Edward, meine Onkels und Tanten Alice, Jasper, Rosalie und Emmett und meine Großeltern Carlisle und Esme und das sind alle Vampire außer ich, denn ich war nur zur Hälfte Vampir und zur Hälfte Mensch. Es war unmöglich, dass Vampire etwas runterfallen lassen, dass nicht beabsichtigt war. Also musste irgendjemand einen Wutanfall gekriegt haben. Aber wieso sollte einer aus meiner Familie einen Wutanfall kriegen, wo doch nur Vampire hier im Haus sind? Ich kam nicht drauf, also endschied ich mich einfach hinunter ins Wohnzimmer zu gehen und nach zuschauen was da los ist. Während ich runter ging hörte ich wie Rosalie schrie: „Hast du sie noch alle, du Hund!“ Jetzt wurde mir alles klar. Wieso bin da nicht gleich drauf gekommen? Ich habe keine Ahnung, aber jetzt wusste ich wer da unten noch war. Mein Jacob war da. Rosalie und Jacob stritten sich mal wieder. Sie konnten sich nicht ausstehen. Immer wenn Jacob zu mir kam, hatte Rosalie oder Jacob einen gemeinen Spruch auf Lager, wenn schon nicht beide und meistens kam es dann auch zum Streit. Eigentlich ist es ja auch normal, denn Jake ist ein Werwolf und Vampire und Werwölfe sind Feinde. Im Gegensatz zu Rosalie stritten sich die anderen nie mit Jake, denn sie haben ihn akzeptiert. Aber bei Rosalie ist es auch eine andere Sache, denn sie konnte sich ihr Leben als Vampir nicht aussuchen. Das hatte mir meine Mutter erzählt, auch das Rosalie gesagt hat, dass sie ihr Leben als Vampir verabscheut, aber mit Emmett sei es erträglich. Ich ließ meine Gedanken schweifen und ging in Wohnzimmer, wo Rosalie gegenüber mit Nudeln im Haar vor Jake stand. Jake kam zu mir und umarmte mich gleich, doch ich versuchte mich von ihn loszureißen bevor er irgendetwas sagen konnte, doch natürlich geling es mir nicht weil Jacob viel zu stark war, so das er es bestimmt gar nicht gemerkt hatte. Also endschied ich mich ihn es zu sagen: „Jake, lass mich sofort los!“ Sofort ließ er mich los und ging ein Schritt zurück „Was ist denn los mit dir, Nessie ?“,fragte er mich. „Was ist hier denn schon wieder los?“ Sagte ich und guckte beide fragend an. Jake lächelte breit und sagte: „Tja, deine Tante hat mir mein Essen in einem Hundenapf gebracht und dann hab ich ihr das Hundenapf einfach an ihrem Kopf geschmissen.“ Ich schüttelte den Kopf, guckte nun nur Rosalie an sagte: „Rosalie, wieso servierst du Jake sein Essen denn in einem Hundenapf?“ Wieso denn nicht, er ist doch ein Hund!“,sagte Rosalie sarkastisch und nun trat auch auf Rosalies wunderschönen Gesicht ein Lächeln auf. Langsam nervte es mich, dass die beiden sich andauern streiten mussten. Ich ging nun ohne ein Wort zu sagen in die Küche und setzte mich an den Tisch in Mitte der Küche und setzte mich auf einen Stuhl. Ich zog meine Beine an meine Brust um mein Gesicht in meinen Beinen verbergen zu können. Ich wollte gerade darüber nachdenken, was gerade passiert war, da umarmte mich Jacob und flüsterte mir zu: „Es tut mir leid!“ Ich hob mein Gesicht und ließ meine Beine zu Boden sinken. Ich guckte ihn an und sagte: „Weist du Jake, ich bin bin dir ja gar nicht böse... es ist nur… weißt du mich nervt es nur langsam, dass ihr euch ständig streitet.“ Er hielt inne. Ich guckte ihn fragend an, auf der Hoffnung, dass er mir antwortet, denn ich war gerade nicht in der Stimmung so viel zu reden. Ich hatte Glück er antwortete mir: „Ich weiß, Nessie… komm lass uns ein bisschen raus gehen, dann können wir ein bisschen Spaß haben!“ Jetzt lächelte Jake wieder. Das war eines der Dinge was ich an ihn so mochte, wenn’s ein schlecht ging, kann er ein eigentlich immer aufmuntern. Er ist auch immer so fröhlich drauf. Er ist halt mein Jake und ich könnte mir nie ein Leben ohne ihn vorstellen. Was ich ja auch nicht muss, denn ich weiß er würde mich niemals verlassen. Aber irgendwann würde er älter werden…und dann würde er sterben, aber es würde auch eine andere Möglichkeit geben,wenn er sich immer wieder verwandeln würde, dann würde er nicht älter werden und könnte auch nicht sterben.
Ich brauchte mir gar keine Sorgen zu machen, denn Jacob war erst sechszehn und er würde sich oft genug verwandeln und somit auch nicht älter werden. Ich würde ihn für immer bei mir… „Nessie, ignorierst du mich jetzt?“,fragte Jake mich. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass Jake mit mir gesprochen hatte. Ich endschied mich schnell ihn zu antworten: „Nein, ich war gerade nur in Gedanken…“ Jake kniete sich auf den Boden vor mir, nahm meine Hand und fragte mich: „Darf ich sie bitten, mich nach draußen zu begleiten, Mrs. Cullen?“ Ich musste lachen. „Jake, ich bin sieben!“,sagte ich ihm. Er antwortete mit seinem schiefen Lächeln auf sein Gesicht, was ich so liebte: „Du siehst aber viel älter aus, als sieben!“ Ich wusste, dass ich diese Diskussion nicht gewinnen würde, also gab ich auf: „Okay, ich komm ja schon.“ Er zwinkerte mir zu und sagte: „Na also, geht doch!“ Wieder umspielte ein Lächeln mein Gesicht und ich stand vom Stuhl auf, um Jake zu folgen, der schon zur Tür gegangen war, ohne dass ich es bemerkt hatte. „Nessie, wo wollt ihr denn hin?“,fragte mein Mom mich als ich gerade unser Haus verlassen wollte. Ich guckte Jake fragend an, weil ich ja auch nicht genau wusste wohin er mit mir wollte. „Ich hatte mir gedacht, dass ich mit Nessie auf die Lichtung gehe.“,beantwortete Jake die an mich gestellte Frage. Meine Mutter kam zu uns gab mir ein Kuss auf die Stirn, lächelte und sagte: „Okay, ich wünsche euch beiden viel Spaß, aber pass gut auf mein Kleine auf!“ „Ach, Bella du weißt doch, dass ich es nie zulassen würde, dass Renesmee etwas zustößt...“,sagte Jake und auch er lächelte. Meine Mutter nickte Jake nur zu und ging wieder. Wir gingen den langen Weg von unserem Haus bis zur Straße entlang. Jake nahm mich auf seinen Arm und lief mit mir in den Wald, der direkt gegenüber von unserem Haus lag. Er lief so schnell, dass die Bäume im Wald mir nur noch verschwommen vorkamen. Nach zwei Minuten waren wir dann auch schon auf der Lichtung. Er ließ mich vorsichtig aus seinen Armen gleiten. Als Jakes unglaublich warme Hand dann meine umfasste, strömte die Wärme durch meinen ganzen Körper. Ein Lächeln trat auf meinem Gesicht auf. Ich ging in die Mitte der Lichtung und Jake ließ sich von mir mitziehen. Ich legte mich auf das Gras zwischen den blühenden Blumen, ohne Jakes Hand loszulassen und er legte sich neben mich. Nun ließ ich seine warme Hand los, stützte mein Kinn auf seine ebenso warme Brust ab, so dass ich ihn in seine Augen schauen konnte und legte meine rechte Hand auch auf seine warme Brust. Ich tippelte mit meinen Fingerspitzen auf seine Brust herum. Er schließ kurz seine Augen und stöhnte so leise, dass ich es fast nicht gehört hätte. „ Jake, geht’s dir gut?“,fragte ich ihn besorgt. Er öffnete seine Augen und antwortete mir: „Ja, es tut mir nur so leid, dass du darunter leiden musst, wenn ich und Rosalie uns ständig streiten.“ Jetzt hatte er auch noch Schuldgefühle. Klar, dass mich das auf Dauer nervt, aber ich wollte nicht, dass er deswegen leidet. Ich ließ meine Gedanken schweifen und antwortete ihm: „Es brauch dir nicht leid zu tun.“ Er schließ die Augen wieder. „Nessie…“,setzte er an, doch ich unterbrach ihn. „Lass uns jetzt mal nicht diskutieren, okay?“,fragte ich ihn, denn ich hatte jetzt wirklich keine Lust dazu. Jetzt sah er mich wieder an und gab mir einen Kuss auf meine Stirn.
Wir lagen bestimmt schon eine Stunde dort und langsam zog sich der Himmel mit einer schwarzen Wolkendecke zu. Es würde bestimmt bald anfangen zu regnen. Ich beschloss mein Gesicht zu Jakes zu drehen, dass ich nach einer Weile in seiner Brust verborgen hatte. Jake hatte seine Augen geschlossen, aber als er merkte, dass ich ihn ansah, öffnete er seine Augen. Er lächelte und fragte mich: „Wie geht es dir ?“ Ich lächelte ebenfalls und antwortete: „Großartig, und dir?“ Seine warme Hand strich nun durch mein langes Haar. Er blinzelte kurz, beantwortete doch dann meine Frage: „Solange du bei mir bist, ist alles gut!“ Er blickte tief in meine Augen und seine Hand, die eben noch mit mein Haar gespielt hatte, nahm nun meine. Ich spürte wieder diese unbeschreiblich schöne Wärme und drückte meine Hand fester an seine. Ich senkte mein Kopf und schloss meine Augen, um die Wärme, die wieder durch meinen ganzen Körper strömte, besser war zunehmen. Jetzt, da ich mich noch besser auf die Wärme konzentrierte, überkam mich ein unglaubliches Glücksgefühl. Das passierte mir jedes Mal und ich liebte es. „Aber jetzt müssen wir auch los, Kleine.“, sagte er und unterbrach damit meine wundervollen Gedanken. Jetzt öffnete ich meine Augen und sah, dass er auf die graue Wolkendecke deutete. Ich guckte ihn an und sagte ihm: „Oh ja, stimmt…“ Er sah wie verplant ich war und fragte mich: „Renesmee, weißt du eigentlich, wie süß du aussiehst, wenn du total verplant bist?“ Ich strich mir durch mein Haar, lachte und stand auf. Ohne meine Hand loszulassen, stand er dann auch auf. Danach hob er mich dann vorsichtig hoch. Ohne etwas zu sagen lief er mit mir durch den Wald und mal wieder konnte ich die Bäume nur verschwommen erkennen. Nach etwa drei Minuten standen wir dann auch schon vor meiner Haustür. Jake ließ mich vorsichtig runter. Als ich gerade die Haustür öffnen wollte, umarmte er mich sanft von hinten. „Willst du mir gar nicht tschüss sagen?“, fragte er entsetzt. Ich drehte mich in seiner Umarmung, bis ich sein Gesicht sehen konnte und fragte ihn: „Du willst schon gehen?“ Er grinste, zwinkerte mir zu und sagte: „Ja, ich habe Hunger.“ Kein Wunder, dass er Hunger hatte. Seine Nudeln, die Rosalie ihn vorhin gebracht hatte, hatte er ihr ja an ihren Kopf geschmissen. Ich beschloss ihn zu antworten: „Deine Nudeln...“ Bevor ich überhaupt meinen Satz beenden konnte, unterbrach Jake mich: „Nessie, ich will nicht, dass wir uns so verabschieden.“ Jetzt trat wieder ein Lächeln in meinem Gesicht auf. „Ja, ich weiß…schlaf schön.“ , sagte ich ihm. Er lächelte, gab mir einen Kuss auf die Wange und sagte: „Du auch, Nessie…ich liebe dich!“ Das sagte er immer, dass war ja nicht schlimm, denn ich wusste, dass er es nur Freundschaftlich meinte. Ich nickte umarmte ihn und ging dann rein. Ich zog meine Schuhe aus und als ich ins Wohnzimmer ging, begrüßte mich meine ganze Familie im Chor: „Renesmee!“ Ich fragte mich was los war. Bestimmt hatte Alice mal wieder Panik bekommen, denn wenn Jacob in meiner Nähe ist, kann sie nichts sehen, weil er ja ein Werwolf ist. Sie könnte sich langsam mal beruhigen. Plötzlich stand mein Daddy neben mir. Er gab mir ein Kuss auf die Stirn und fragte mich: „Freust du dich schon auf morgen, süße?“ Ich erschrak. Das hatte ich ganz vergessen. Ich muss ab morgen zur Schule in Forks gehen. Meine Mom hat gesagt, dass ich hingehen muss, weil ich aussehe wie siebzehn und es sonst zu sehr auffallen würde, wenn ich gar nicht hingehen würde. Natürlich hatten mir meine Eltern schon alles beigebracht, was ich für mein Alter wissen muss. Trotzdem wollte ich dort nicht hingehen, weil ich Angst hatte, Freundschaften zu schließen. Ich muss immer aufpassen, wenn sich jemand zum Beispiel in den Finger schneidet oder draußen hinfällt. Ich konnte mich noch nicht so gut beherrschen. Außerdem hatte ich keine Lust mich vor der ganzen Klasse vorzustellen, in der ich gehen musste. Und ein wenig schüchtern war ich auch. Naja ein wenig kann man das ja wohl nicht nennen, sondern ziemlich. Aber das kam auch nur daher, weil ich nur mit meiner Familie zu tun hatte. Das war bis jetzt auch gut, weil ich erst mal lernen musste, Blut zu wiederstehen. Ich denke, dass ich es auch schon ganz gut kann, aber so gut kann ich das jetzt nun auch nicht einschätzen, weil ich kaum in der Nähe von Menschen war. Natürlich besuche ich ab und zu mein Opa Charlie oder meine Oma Rene, aber sie sind meine Familie und nicht irgendwelche fremde Schüler. Ich musste mich einfach anstrengen, dann würde ich es auch schaffen. Mein Daddy, Alice, Jasper , Emmett und Rosalie gehen auch dort zur Schule, weil sie sich ja alle jünger ausgeben mussten. Ich werde auch lügen müssen. Ich muss sie alle als mein Geschwister bezeichnen. Das alles wird auf mich zukommen und allein der Gedanke brachte mich aus der Fassung. Ich merkte, dass alle mich anstarrten und auch, dass mein Daddy meine Gedanken kontrollierte. Ich beneidete meine Mutter, dass er ihre nicht lesen konnte, denn das ist echt schrecklich, wenn man immer dadurch kontrolliert wird. „Du schaffst das schon!“, sagte meine Mutter mir. Ich söhnte leise und ging ohne ein Wort zu sagen nach oben in mein Zimmer. Als ich durch die Tür ging sah ich, dass auf mein Bett, dass an der rechten Wand stand, eine goldene Schultüte lag. Das gibt es doch nicht. Jetzt haben sie mir tatsächlich eine Schultüte gekauft. Bestimmt war es Alice. Ich ging zu meinem Bett, nahm die Schultüte und legte sie auf meinen Schreibtisch.
Texte: Lisa-Marie Carstens
Tag der Veröffentlichung: 11.03.2012
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