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22. Junni 2009 geschrieben von Lena Himelt veröffentlicht von Zeitschrift "Das Leben und ich"



Achtzehn Jahre jung war ich, als ich mit meiner besten Freundin Manni in Thailand Urlaub gemacht hatte. Wir hatten all unsere Ersparnisse aufgeben müssen, um uns diesen Traum zu verwirklichen. Sonne, Meer was will man mehr? In der Tat gab es einen triftigen Grund für unser Vorhaben. Auch wenn sich das nun ziemlich blöd anhörte, aber wir beide waren abergläubisch. Wir beschäftigten uns viel mit Hexenkram. Eines Tages -beim Shoppen in Bremen-, fiel uns ein kleiner Laden ins Auge, ganz fett stand TAROT drauf. Da wir große Freaks -was solche Sachen betraf- waren, stürmten wir herein und lassen uns die Zukunft voraussagen. "Ich möchte wissen, wann ich der Liebe meines Lebens begegne", flüsterte ich der Wahrsagerin zu und schämte mich, dass ich mein Liebesleben nicht alleine in den Griff bekam sondern nun Hilfe holte.
Die alte Dame mir gegenüber, mischte die Karten und ließ mich eine herausziehen. Kurz darauf begann sie einige Karten auf den Tisch zu legen und sprach dabei etwas mir unbekanntes heraus. "Herok mi ti slama, slama mi ti. Herok mi ti slama, slama mi ti", dann wurde ihre Miene grimmig und stumm. Zögernd räusperte ich mich und erkundigte mich bei der Dame nach ihr Wohlergehen. Diese schüttelte kräftig den Kopf –als hätte ich sie aus den Gedanken gerissen- und begann die Karten zu lesen. "Mein Kind. Ich kann sehen, dass du eine Reiße ins Ausland planst. Sei gewiss, dort triffst du einen Mann. Einen Mann der dich sowohl mit Glück beschenkt, aber auch viel Trauer in deinem Herzen hinterlässt. Um auf deine Frage - Wann du deiner Liebe begegnest- zuzugehen, versichere ich dir, dass dein Traummann sich auf diesem Ort befindet und schon lange auf dich wartet. "Thailand!!", schrie Manni plötzlich und unterbrach somit die Wahrsagerin. "Du weißt doch, wir planen doch schon lange eine Reiße nach Thailand…diesen Sommer." Meine beste Freundin sprang vom Stuhl - welches sich links neben mir befand- auf und mache dutzend Freudensprünge.
Tja und nun waren einige Monate seid der Deutung vergangen und wir beide sind unterwegs nach Thailand. Wir setzten alles daran, damit nichts schief ging.
"Lena, pssst...Lena!", flüsterte mir Mannis -mittlerweile nervige- Pieps stimme laut ins Ohr.
"Auuuuaa... Manni!" Ich wich vom Sitz zurück und betrachtete sie argwöhnisch.
"Was sollte denn das? Aua mein Ohr!"
Manni grinste breit und richtete ihren Zeigefinger in Richtung Fenster.
"Tja süße, du bist eingeschlafen. Also ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich möchte so schnell wie möglich aus diesem beschissenen Flugzeug raus", neckte sie mich und schnappte sich ihre Tasche. Ich drehte mich ruckartig zum Fenster und konnte kaum glauben, dass wir bereits an unserem Ziel angekommen waren. Ich musste den ganzen Flug tief und fest geschlafen haben. Kichernd sprang ich vom Sitz und schnappte ebenfalls meine Tasche. Ich wollte so schnell wie möglich die warme Sonne an meiner weißen Haut spüren. Ohne Probleme fanden wir unser Hotel und wurden in unsere Zimmer geführt. Ich und Manni hatten uns in zwei Stunden -unten in dem Empfangssaal- verabredet um ein wenig die Umgebung zu erforschen. Für heute hatte ich nicht sehr viel vorgenommen. Ich wollte nur einen kleinen Überblick über Thailand bekommen und würde dann die Einzelheiten für die nächsten dreizehn Tage aufspahren.

"Boh sieh mal! Der Sand! der wunderschöne Saaaand!", schrie Manni als wir den Strand erreichten. "Hehe, Manni...schrei bitte nicht so. Die ganzen Leute starren uns schon an", flüsterte ich ihr verlegen zu, und durchwurschtelte ihre langen blonden Locken. "Und hör bitte auf den Sand zu küssen. stell dir mal vor, da hat jemand drauf gepinkelt..." Diese Worte hatten gereicht, schon stand meine beste -verrückte- Freundin wieder auf den Beinen.
"Ah Lena... du musst ja immer so eine Spaßbremse sein", antwortete sie mir schmollend. "Und was machen wir als nächstes? Den Strand und das Hotel haben wir ja schon erforscht..."
"hm... also ich würde mal sagen, wir gehen wieder ins Hotel und ruhen uns bis Morgenfrüh aus", antwortete ich ihr und zeigte auf die untergehende Sonne. "Es wird bald dunkel, ich habe ein bisschen Angst hier nachts herumzuschleudern."

"Ohhh Lena, du bist wirklich langweilig, weißt du das? Wir sind hier, um deinen Traummann zu finden, hast du das etwa vergessen?" Manni war ziemlich verärgert, darüber dass ich schon ins Hotel wollte.
"Nein", stimmte ich ihr zu und schüttelte den Kopf.
"Na also, lass uns schnell ins Hotel, etwas Hübsches anziehen und dann die Ortschaft erkundigen!"
"Mhmkay...", jaulte ich nur heraus und folgte ihr. Gegen Mannis Sturheit konnte ich mich eh nie durchsetzen. Und auch allein der Gedanke daran, hier könnte irgendwo mein Traummann herumlaufen, zwang mich, mich meiner blöden Freundin anzuschließen.
Ich duschte, glättete meine langen braunen Haare, zog mir ein hübsches rotweißes Kleid an, dazu meine Lieblings Handtasche und machte mich auf den Weg zum Empfangssaal, wo Manni bereits auf mich wartete.
"Heeey Baby!", pfiff sie laut als sie mich sah und lenkte schon wieder die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich."Manni! Lass es endlich. Benimm dich bitte!", tadelte ich sie und verließ schnell das Hotel. Inzwischen war es stockdunkel draußen. Ohne die Vielen Laternen würde man die Hand vor Augen nicht sehen. "Also, wo willst du hin, Partygirl?", fragte ich meine Freundin gelangweilt. Sie begann stolz zu schnaufen und kramte irgendein kleines Prospekt aus der Tasche, welches sie mir -wie auch nicht anders zu erwarten- direkt vor die Nase rieb. "Tja du Socke, ich habe während ich auf dich gewartet hatte, bisschen herumgeschnüffelt und dies hier entdeckt!" Ich riss ihr den Prospekt aus der Hand und musterte es genau. "Dance Night and like Love", stand fett als Überschrift. "Oh mein Gott! Das hört sich an wie ein Stripti Club oder so! Bist du denn verrückt geworden?"
"Neeeeeeeeein, Mensch! Lies doch mal weiter! Dort steht, dass viele Touristen sich dort versammeln und neue Bekanntschaften schöpfen. Saufen, rauchen, Männer missbrauchen, halt!" Manni kicherte vor sich los, als wäre sie irgendein Übeltäter. Nun ja, sie war zwar schon immer so drauf, aber nun, da uns hier niemand kannte, drehte sie vollkommen am Rad. Trotzdem musste ich mit ihr mit kichern, da ich dieser Lustigen Kuh nicht Unrecht geben konnte.

Nach etwa vierzigminütigen Marsch erreichten wir endlich unser Ziel und nahmen hinter einer Bar auf einem Sofa Garnitur Platz. Wir tanzten und tranken viel. Viele hübsche Jungs gesellten sich zu uns. Manni hatte sich einen raus gepiekt und ließ mich alleine sitzen weil er mit ihr tanzen wollte. Um ehrlich zu sein, hatte ich genug vom Party machen. Die schleimigen Kerle fingen an mich zu nerven. Es waren zwar einige hübsche dabei, aber nicht so ganz mein Fall. Als Traummann kam keiner von denen in Frage.
"Hey, wieso sitzt so eine hübsche Frau hier hinten ganz alleine?", fragte mich ein Mann und nahm direkt neben mir Platz. Ich drehte mich ruckartig zu ihm um, rutschte soweit ich konnte von ihm weg und "Verpiss dich!" jagte ihn zum Teufel. Ich hatte kein Nerv mehr für sowas. Ich war festentschlossen auf der Stelle ins Hotel zu gehen, egal ob mit oder ohne Manni.
Einige Minuten vergingen, wobei ich in dem blöden Club, verzweifelt nach meiner Freundin suchte. Ich dachte mir, vielleicht wäre sie so besoffen und schon ohne mich gegangen. Sie hatte sich mit diesem einen Kerl sicherlich im Hotel verkrochen.
Also musste ich mich wohl oder übel alleine auf den Weg machen.

"Scheiße!", schrie ich flennend nach etwa zehn Minuten. Ich hatte mich verlaufen. Dabei war ich mir so sicher, den richtigen Weg genommen zu haben. "Scheißeee!", entwich mir nochmal.
"Hello, what is your Problem Missl?", hörte ich auf einmal eine Stimme aus der Dunkelheit -in welcher ich mich nun befand- auf mich zukomme. Diese Lage wurde mir ziemlich unangenehm, denn ich befand mich in einer dunklen Gasse und ein Mann schlich auf mich zu.
"Ähm, I don´t have a Problem…thank…", ich wollte so schnell wegrennen wie ich nur konnte, aber es war zu spät. Ich knallte ein paar Meter entfernt mit einem molligen Mann zusammen, welcher begann an meinen Haaren zu zerren. Kurz darauf schlang er seine Arme um meinen Körper und raubte mir für einen Moment die Luft.
"Neeein lasst mich los ihr Schweine!!!", schrie ich so laut ich konnte, sodass meine Kehle wie Feuer zu brennen begann. "Ahh sieh eine das mal an, wir haben hier ein Deutsche, hehe", machte sich der Mistkerl -welcher mich festgehalten hatte- über mich lustig.
"Keinen Sorgen kleines Mädchen, wenn du dich nicht wehren tust, wird es auch nicht weh tun werden"
Ich hatte furchtbare Schmerzen und Angst als der zweite Mann mir die Faust in den Bauch rahmte. Keuchend schnappte ich nach Luft und bekam mit, wie der dickere Fremde mich auf seine Schulter schmiss, loslief und etwas dem anderen zuschrie, was ich leider nicht verstehen konnte, da mein Tailändisch ziemlich schlecht war. Kurz darauf hob der zweite Mann meine Handtasche vom Boden und folgte uns.
-Um Himmelswillen...bitte lieber Gott! Hilf mir!- dachte ich verzweifelt und Tränen liefen mir aus den Augen. Ich stand kurz vor einer Ohnmacht, als ich plötzlich einen Schuss zuhören bekam.
Einen, und kurz darauf den zweiten. Der dickere Mann unter mir fiel zu Boden und ich mit ihm. Laute Schritte steuerten auf mich zu und blieben schließlich neben meinem halb bewusstlosen Körper stehen. Eine kühle angenehme Hand strich mir übers Gesicht.
"Lady... are you okay?", fragte mich die fremde, jedoch wunderschöne männliche Stimme. Ich schüttelte leicht den Kopf, nicht fähig etwas zu sagen und kroch von dem leblosen Mann unter mir, herunter.
"Give me your Handy, honey! You must be faster, please!" Die Stimme des Mannes klang nun nervös und brachte meinen Kopf wieder auf Hochtour. Obwohl ich nicht gerade ein Profi war was English anging, konnte ich mir trotzdem denken das die Männer, die versucht hatten mich zu vergewaltigen -wovon ich ausgehe, dass sie es tatsächlich wollten-, inzwischen tot waren. Schnell rappelte ich mich auf die Beine, nahm die unbekannte Hand und lief mit ihm die dunkle Gasse entlang. Mir war bewusst, dass mein Retter die beiden Schweine erschossen hatte, aber er tat dies um mich zu retten. Mit diesem Gedanken hatte ich überhaupt keine Angst vor dem ca. 1,85m großen Fremden.
Wir rannten lange, ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln, bis wir in ein kleines Haus eintraten welcher nahe am Meer lag. In der Dunkelheit konnte ich zwar nichts sehen, aber die sanften Wellen konnte ich deutlich rauschen hören.
Keuchend versuchte ich mich zu bedanken, "Thank...you...for your..." und erstarrte als mein bezaubernder Retter das Licht einschaltete. Er war so schön! Seine Haare schwarz zerwuschelt. Seine Bernsteinaugen, welche jeder Frau den Verstand rauben könnten. Seine Vollen Lippen, und zu guter Letzt auch sein kräftig Karamellbrauner muskulöser Körper, welcher jeder Frau garantiert die Vernunft raubte. Im Guten und Ganzen, war der Mann Perfekt!
"Ähm...Lady...sorry, today you must sleeping here, than I can help you, find your Hotel, okay?"
"äähm...ähm...sorry I can´t understand you...", verlegen fummelte ich an meinem inzwischen zerrissenen Kleid. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie der Mann mich überrascht musterte. "Where are you from, honey?" Ich räusperte mich und beantwortete ihm diese Frage. Ich hoffte, dass dieser Mann nichts gegen eine deutsche hatte. "I comming from Germany"
Mein Retter lockerte seine Haltung. "Ah, das ist ja schön! Ich dachte schon, ich würde verrecken, wenn ich weiter English sprechen müsste!", breitgrinsend nahm er meine Hand und führte mich in ein kleines Zimmer, welches dem Anschein nach, ein Wohnzimmer darstellte. "Ist nicht gerade sauber und groß hier, aber ich denke für eine Nacht sollte es gehen. Morgen helf ich dir wieder dein Hotel zu finden"
"Vielen Dank...", murmelte ich und nahm auf dem Sofa Platz. Kurz darauf verschwand der Mann aus dem Zimmer und lies mir somit die Ruhe die ich brauchte, um alles was passiert war zu ordnen.
Es waren tatsächlich viele Sachen die mir innerhalb von ein paar Stunden, wiederfahren waren. Ich hatte Mannie verloren, wurde fast vergewaltigt, aber zum Glück gerettet, und von meinem Retter zu ihm nachhause gebracht. Dieser konnte zur meiner Überraschung sogar fließend Deutsch und sah einfach umwerfend aus!
"Ich habe ein paar frische Sachen für dich. Sind leider nur ein T-Shirt und Shorts, da ich keine Frau im Haus habe und duschen kannst du nicht, weil das verdammte Haus, Probleme mit dem Wasser hat." Der Mann kam wieder ins Wohnzimmer und reichte mir die frischen Sachen zum umziehen. "Dan...danke!...Aber...", quellte ich aus mir heraus, denn ich konnte nicht weiter in Unwissenheit bleiben.
"Aber?"
"Nun ja...das klingt jetzt vielleicht unhöflich, aber...warum bist du eigentlich so nett zu mir?"
Er nahm neben mir auf Sofa Platz und musterte mich. "Deine Frage war überhaupt nicht unhöflich, sondern selbstverständig. Darf ich erfahren wie dein Name ist?"
"Lena...Lena Himelt"
"Lena Himelt… ist ein schöner Name! Ich bin Michael Binnum. Freut mich dich kennenzulernen Lena!"
Umfassbar! Der Mann namens Michael, saß neben mir, strahlte sein sonniges Lächeln auf mich und ich vergaß wie man atmet.
"Du musst wissen, ich komme auch aus Deutschland. Ich arbeite hier schon seit einigen Jahren verdeckt. Selbstverständlich bin ich nett zu dir, es ist meine Pflicht, Menschen in der Not zu helfen", sagte er samt sanfter Stimme und tätschelte mich leicht an der Schulter.
Irgendetwas in mir zerriss innerlich. Es war für ihn selbstverständig, Leuten in der Not zu helfen? Es lag gar nicht daran, dass er mich attraktiv fand?
Aus irgendeinem Grund, hatte ich mir ausgemallt, dass er mein Mann fürs Leben sein könnte...
"Mhm ahso. Was ist es denn für ein verdeckter Job?", fragte ich gedankenverloren.
Stille kam auf meine Frage, daher wagte ich meinen Blick in seine Richtung zu schwanken.
"Sei mir bitte nicht böse, aber ich darf nicht darüber sprechen. Es wäre einfach zu gefährlich."
"Ahso", antwortete ich auf seine Aussage und in diesem Moment begegnete er meinem verlangenden Blick. Ich sah wie seine Augen sich veränderten und anfingen zu leuchten. Als er sich langsam meinen Lippen näherte, zuckte ich. In diesem Moment könnte ich mich dafür todschlagen, denn als Michael meine Reaktion bemerkte, weichte er umgehend zurück.
"Du solltest dich jetzt umziehen, Lena. Folge mir bitte, ich zeige dir wo sich das Schlafzimmer befindet. Dort kannst du dich bis morgenfrüh ausruhen."
Es tat so weh, als ich den groben Ton in seiner Kehle bemerkte. Mein Herz zog sich ganz eng zusammen und ich kämpfte mit mir selbst, um nicht auf der Stelle loszuheulen. Ich wollte von ihm berührt werden. Ich wollte, dass er mich vergessen ließ, was ich vor kurzem alles erlebt hatte. Er sollte meinen Schmerz heilen. Ich wünschte mir so sehr ein "Ich habe mich in dich auf den ersten Blick verliebt" von ihm zu hören.
"Au", entwich meiner Kehle als ich mit seinem Rücken zusammenstieß. Ich schüttelte heftig den Kopf, denn ich hatte nicht gemerkt, dass ich in Gedanken versunken war. "Oh mein Gott! Es tut mir leid, Michael. Ich war in Gedanken…" Ich strich über seinen Rücken, und hoffte er habe keine Schmerzen. Michael blieb still, drehte sich in dem engen Flur zu mir um und seine Brust befand sich wenige Zentimeter von meinem Gesicht."Was hast du eben gesagt?", fragte er mich mürrisch und hob mein Kopf damit sich unsere Blicke trafen.
"Ich... wie... ich, ich sagte dass es mir leid tut. Also das ich dich gerade angerempelt habe, mein ich..."
"Nein, davor!
"Häh?"
"Du hast gemurmelt, dass du dich in mich verliebt hast", antwortete er mir mit samt ernster Stimme. Ich riss die Augen auf, als ich begriff was er meinte. Ich hatte diesen Satz tatsächlich ausgesprochen. Ich war so dämlich und hatte laut gedacht!
Auf der Stelle spürte ich wie das Blut mir in den Kopf schoss. Ich konnte mir vorstellen, dass mein Gesicht nun einer Tomate ähnelte.
Ein leichtes Zucken konnte ich auf Michaels Lippen erkennen.
"Ich...naja..." Nervös senkte ich meinen Blick von ihm ab und wollte Abstand nehmen, aber er ließ mich nicht. Michael hielt mich mit beiden Armen umklammert und seine Lippen pressten sich auf meine. Ein unglaublich erregendes Gefühl stieg in mir hoch und brachte meine Beine zum zittern. „Lena…ich war auch in diesem Club… ich… ich sah, dass du alleine rausgegangen warst und machte mir Sorgen. Also bin ich dir gefolgt…“, keuchte mir Michael ans Ohr. „Michael…“, seine Lippen ließen mich nicht weiter sprechen. Ruck zuck hob er mich hoch und steuerte auf das Schlafzimmer zu. Mein Körper kribbelte wie verrückt, als er mich auf das Bett schmiss um sich die Hose runter zu ziehen. Ich tat dasselbe und befreite mich aus meinem dreckigen Kleid.
Der wunderschöne Mann liebte mich wie mich noch nie jemand geliebt hatte.
Sein warmer Karamellbrauner Körper schmiegte sich ganz fest an meinen und Seine zarten Lippen erregten mich an den Stellen, von welchen ich es niemals vermutet hätte. In diesem Moment... war ich überglücklich. Ich war sicher den richtigen Mann fürs Leben gefunden zu haben. Den einzigartigsten und liebevollsten Menschen auf der ganzen Welt…

Am nächsten Tag brachte Michael mich wieder in mein Hotel, und küsste mich leidenschaftlich. „Lena, ich muss mich jetzt an die Arbeit machen. Ich werde morgenfrüh hier auf dich warten, meine Liebste“, flüsterte er mir sanft ins Ohr, küsste mich noch einmal und verschwand. Ich platzte fast vor Glück.

Nächsten Tag eilte ich morgens nach draußen um Michael willkommen zu heißen, doch er war nicht da. Auch ein Tag danach ließ er sich nicht blicken. Ich sank immer tiefer in den Abgrund. Mein Traummann hatte mich sitzen lassen…
Die restlichen zehn Tage verbrachte ich in meinem Hotel Zimmer. Als ich und Manni wieder nach Deutschland flogen und unsere Wege sich trennten, betrat ich meine leere einsame Wohnung. Ich nahm mir vor, ein wenig Zeitung zu lesen, also kramte ich die neuste hervor. Mein Herz zerriss innerlich, als ich den Titelblatt betrachtete.
Deutscher verdeckter Ermittler, (Michael Binnum) ermordet bei seiner Arbeit in Thailand. Weiteres ist bis jetzt unbekannt, aber unseren Berichten zu glauben, hatte jemand neben seine Leiche folgendes geschrieben:

Es tut mir leid, Lena...

ich wollte immer bei dir bleiben


Impressum

Texte: (c) by Juliya K.
Tag der Veröffentlichung: 23.06.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
*((¯`»« by Juliya.K »«´¯))*

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