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Ein Abenteuer

Es war an einem schönen Sommerabend. Der alte Schwielow hatt sein bestes Gewand angelegt und glänzte wie Samt und Seide. Steffen war mit seinm Kahn ein Stück auf den See hinausgerudert. Es muss gegen 19 Uhr gewesensein, dass er gedankenverloren seine Angel auswarf. Plötzlich sah er ganz in seiner Nähe eine Taube ängstlich treiben. Im Gegensatz zu Möwen können sich Tauben nicht aus dem Wasser heraus in die Lüfte schwingen. Sie sind ja keine Wasservögel. Sofort rief Steffen seinen Vater an. Und dieser wiederum telefonierte mit seinem Schwager, dem Fercher Taubenvater, Manne Kitzmann, der sogleich sein Auto startete.

Die Rettungsaktion begann. Steffen konnte die Taube mit einem Köcher herausfischen. Manne trocknete sie und beruhigte das Tier liebevoll und nahm es erstmal mit nach Hause. Es bestand ja die Gefahr, dass der Habicht das geschwächte Tier holen könnte. Nun war es in Sicherheit. Und siehe da, es stellte sich heraus, dass die Schöne zwei Ringe aufzuweisen hatte. Am linken Fuß trug sie den Erkennungsring und am rechten einen Ring mit der Telefonnummer des Besitzers aus Magdeburg. Da dieser gerade in Urlaub war, konnte er erst zehn Tage später seine Brieftaube abholen. So hatte Manne Kitzmann einen wunderschönen Gast. Zwei Jahre alt war diese blaue Brieftaube mit den schwarzen Binden, das sind schwarze Federn an den Flügeln. Sie war aus Polen gestartet, wollte am Schwielowsee ihren Durst löschen und war ins Wasser gestürzt.

Doch wie war sie nach Polen gekommen? Der Besitzer aus Magdeburg ist Vorsitzender eines Brieftaubenvereins. Er hatte Tauben von vielen Züchtern zu einem Transport zusammen gestellt und nach Polen geschickt. Ab hier lief der Wettbewerb im Zeitfliegen. Die Tiere tragen am Bein einen Chip. Der zeigt jeweils die Zeit an, wenn die Taube startet unnd wenn sie im heimischen Taubenschlag ankommt (an dessen Flugbrett ist wiederum eine Uhr angebracht). So kann die Zeit exakt gestoppt werden Natürlich war der Besitzer sehr dankbar, seine Brieftaube wohlbehalten und gehegt wieder mit nach Magdeburg nehmen zu können.

Doch halt, die Story ist noch nicht zu Ende! Just in dem Moment, da Steffen zum Köcher griff, zeigte seine Angel einen Biß an. Der junge Mann wusste nicht, was zuerst. Die Taube retten oder nach der Angel sehen. Die Taube ging vor und danach holte er seine Angel ein. An ihr zappelte ein Hecht. Stolze 72 cm wies dieser auf! Petri Dank am alten Schwielow! Den Hecht bekam Manne Kitzmann geschenkt. Und seine Frau hatte seit 55 Jahren keinen Hecht mehr ausgenommen. Das ist kein Angler-Latein, sondern Schwielowsee life!

 

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Tag der Veröffentlichung: 24.07.2013

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