Pflastersteine glüh`n,
der Tag nimm ein Sonnenbad:
ausgetrockneter Sand,
roter Mohn am Wegesrand,
Rosen schenken ihren Duft.
Der Tag verhieß, was der Wetterdienst versprochen hatte. Meine kleine Familie wollte sich mit Freunden zum Grillen in einem nahegelegenen Park treffen. Mein Mann trug die große Kühltasche mit eingelegten Steaks, Gemüse und Getränken. Paulchen und Biene waren mit Tennisschlägern und Bällen beschäftigt. Wir waren zuerst an Ort und Stelle. Das Gras stand hoch, Butterblumen leuchteten uns zur Freude. Biene wollte gleich einen Kranz flechten.
Dann sahen wir die Freunde kommen. Das Familienoberhaupt war mit Bratrost und Grill-Utensilien bepackt. Mutter Liesa kämpfte mit Decken und Kissen. Die Kinder jubelten sich zu. Ich wunderte mich über Liesa, die ein luftiges Fähnchen -eigentlich ein Nichts- anhatte, das jeden Einblick gewährte. Ich trug wenigstens eine Bluse mit einem tiefen Ausschnitt - auch ohne alles darunter.
Es wurde heiß, vor allem als vom Rost genüßliche Gerüche die Runde machten.
Nach dem leckeren Essen und dem kühlen Rotwein setzten wir Frauen uns abseits in den Schatten. Die Männer spielten Ball mit den Kindern. Ihr Jubeln und Brüllen drang bis zu uns herüber. Liesa hatte einen Glanz in ihren Augen, den ich noch nicht an ihr kannte. Die Knospen ihrer prallen Brüste waren deutlich zu sehen. Verspürte ich plötzlich Angst?
Ich drehte mich auf den Rücken und sah durch das Blätterdach über mir in den Sonnenschein. Plötzlich schob sich Ritas Hand in meine Bluse und begann mich zu streicheln. Wie ein Flügelschlag berührten mich ihre Lippen. Tausend wohlige Gefühle durchdrangen mich. Da kam Paulchen wehklagend auf mich zu. Der heiße Zauber war gebannt.
Klaren Blickes verabschiedeten wir uns später. Nichts erinnerte mehr an die Saite, die zwischen uns geklungen hatte.
Texte: Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: 26.06.2009
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