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Die Freude am Schreiben beruht in erster Linie doch darauf, gelesen zu werden. So stellte ich mir das eigentlich immer vor und schrieb das, was mir Spaß machte genauso gerne, wie alles, was ich stets fand, dass es andere interessieren müsste. Schließlich kann man doch mit Axalotl, Feuchtgebieten oder allen möglichen Fantasy Wundergeschichten ganz gut ankommen.

Doch weit gefehlt, stellte ich fest. Es gibt so viele tolle Stories, Abhandlungen, Essays, Romane, Erzählungen, die man gratis im Net anlesen kann, die Format haben und alles sonst, aber einfach nicht die Leserschaft finden, die sie verdienten. Warum? Wohl zuerst, weil der Markt übersättigt ist und Marketing Manager sich aussuchen können, was und wem sie den Vorzug geben. Multiplikator ist dabei zumeist vorrangig ein Gig in den Medien, der Aufmerksamkeit weckt, auch wenn er anecken sollte, anfangs oder gerade auch deshalb. Dennoch schreiben die meisten Schreiberlinge weiter, weil sie eben auch ihre Freude daran haben und nicht zuerst den großen Reibach machen wollen. Die Ideen fließen und die Eingebungen an Erinnerungen und literarischer Weiterentwicklung sind schier unerschöpflich. So gesehen, kann ich mich damit identifizieren und auseinander setzen.

Doch könnte man daraus auch folgern, dass man egal was schreiben dürfte, irgendeinen Kram mit gleichgültiger Handlung, den man genauso unter die Leute bringen wollte? Warum nicht? Es ist wahr, man kann alles schreiben, seinen Gedanken freien Lauf lassen.

Hatten es nicht schon berühmte Autoren auch so getan, absichtlich, hunderte von Seiten an die Leser gebracht, die sich damit pro oder kontra auseinander setzen mussten? Ich denke da etwa an James Joyce, der das frohgemut noch in einem Vorwort ausführlich ausbreitete, dass sich seine Leser in Finnegans Wake mit unleserlichen Wortzusammensetzungen befassen müssten. Und diese lange Worterfindungsstory wurde gedruckt, bis heute publiziert, und wird noch gerne gekauft und na ja, denke ich mal, gelesen. Nun könnte man ja unterstellen, Joyce hätte sich dafür viel Mühe gemacht, vielerlei Ideen eingebracht, wie er es doch schon mit dem grandiosen Werk Ulysses bewiesen hatte und auch anderen Schriften, die er sorgfältig ausarbeitete und die deshalb auch so anerkannt wurden und zur Literaturgeschichte gehören. Er setzte sich damit schon zu Lebzeiten durch und gewann Renommée, hatte endlich viel Erfolg, wie gesagt.

Will sagen, es kommt nicht darauf an, was man schreibt, nicht unbedingt auch darauf, wie man schreibt, sondern eher zuerst darauf, wer da was schreibt. Wer diese Person ist, die da publiziert und wie sie ist, wie sie sich zeigt und vor allem auch wie man mit ihr umgehen will und wie stark sie ihren Herumsprechfaktor hochtreiben lässt. Ja, das muss man zulassen, das passiert von selbst, das ist die Eigendynamik, die allen Leseerfolg ausmacht.

Also könnte man die tollste Story schreiben, wenn man sein Image damit nicht umsetzen kann, bleibt es eine gespeicherte Datei ohne Auflagen. Neben dem Multiplikator ist auch ein Identifikator der Leser auffällig zu registrieren. Was Leser nicht wahr nehmen wollen, das findet wenig Beachtung und bleibt links liegen. Allenfalls wird es mal angeklickt und genug davon, weiter zum nächsten Buch. Was ja heute auch nur zu verständlich sein muss, bei dem Überangebot, das einen jeden Tag überspült.

Die dritte Messlatte ist der Lustfaktor. Wenn du keine Begeisterung auf Leser überspringen lässt, flacht die Leselust schnell ab. Man muss beim Schreiben fesseln, mit dem Inhalt der Story aber auch mit seiner Person selbst muss man anregend begeistern wollen und können.

Der vierte Faktor schließlich ist die starke eigene Initiative, die notwendig ist. Man muss sich in allen Belangen für sein Werk einsetzen. Es gilt dafür jede Menge Einsatz zu leisten, und nein, man kann sich dabei nicht übernehmen, es wird dir immerzu noch was einfallen.


Impressum

Texte: Explit vivyky.de
Tag der Veröffentlichung: 31.05.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
allen BookRix Schreibern, die Freude am Entwickeln von Ideen haben.

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