Am Anfang war das Ich?
Denkste!
Wir konnten erst ein Ich haben, als wir auch Ich sagen konnten!
Und das ist noch garnicht so lange her.
Erst seit wir mit der Schrift umgehen lernten,
seit wir auch lesen können
und als Einzelperson etwas bedeuteten.
Erst als sich ein Rückführungsprozess aus unserem Bewusstsein ableiten ließ.
Erst als unser Ich sagen konnte, was es tun kann,
was aber sein Selbst tat
und nicht das Ich.
.
Das Ich kann nichts tun,
kann nicht Rad fahren,
kann nicht Auto fahren,
es braucht sein Selbst.
Noch Homers Protagonisten handelten ferngesteuert
durch ihre Götter.
Homer beschrieb kollektive Handlungen.
Die Götter sind Nebeneffekte der Sprachevolution.
Hesiod trennte nach Homer die alten Götter
zu einer neuen personalen Vorstellung,
ohne es konkret zu wollen.
Erst Solon definierte Individualrechte
für ein sich bestimmendes Ich.
Gnoti se auton
so steht in Delphi geschrieben,
Erkenne dich selbst,
mit deinem ICH
und deinem Selbst.
Erst dann konnte es den subjektiv bewussten Menschen geben,
erst dann konnte er sich mit seinem Selbst beweisen.
Das Ich muss dann darauf bestehen können,
dass es die Kontrolle über sich inne hat,
übernehmen darf.
Das ist der Sinn des Ich.
Übernehmen andere die Kontrolle über eine Person
ist kein Ich nötig.
Das Ich entwickelte sich aber vorwiegend
in seinen eigenen Vorstellungen und Egoismen.
Statt kollektiv mitzuwirken.
Dies überließ es dann seinem Selbst.
Dem Unbewussten.
Je mehr sich das Ich von seinem Selbst trennen will,
desto stärker bildet es sich ein sich selbst zu sein.
So erlaubte das Ich auch die Identitätssuche
von einzelnen Denkern (Philosophen) bis heute.
Bis zum:
ICH DENKE, ALSO BIN ICH.
(was ja nicht stimmt. Denn das Selbst denkt.
Aber an dieser Fehldeutung haben wir bis heute nichts geändert!!!)
Weil das Ich den Konflikt mit seinem Selbst
nicht verstehen will.
Es finden sich daher schnell die großen Leeren!
Körperverfremdungen
Aspekte der Unperson
Wir wissen nicht was wir ahnen.
Wir ahnen nicht, was wir wissen.
Wir sind uns zu wenig bewusst, was uns nötig ist.
Wir unterscheiden Körper und Geist,
aber wir verbinden sie nicht mit der Außenwelt,
mit der Gesellschaft, mit dem Leben.
Zu dürftig.
Unser Bewusstsein hat seinen Körper nur wenig im Griff!
Das Ich kann das Selbst zu wenig veranlassen.
Wir spüren das Blut in uns nicht fließen!
Wir haben keine Kontrolle über unser vegetatives System.
Zellen verändern sich ständig in unserem Körper.
Wir spüren es nicht.
Wir sind mit uns, wie Schnee von gestern.
Unser Ich plabbert in die Leere von morgen.
Unser Ich kann die Folgen seines Handelns nur gering überblicken.
Was wir erleben, hat bereits Bedeutung,
ehe wir uns dessen bewusst werden.
WAHRNEHMUNGEN SIND HYPOTHESEN!
Bewusstsein entsteht nur zeitverzögert.
Bewusstsein ist nachwirkend.
Das allermeiste, was ein Mensch erlebt und tut,
ist nicht bewusst.
Die Entstehung des Ichbewusstseins einer Person
in seinen ersten Jahren,
führt zu einer radikalen Selbstentfremdung.
Also auch,
nicht zu wissen,
wie man sich allem Fremden gegenüber
verhalten muss!
Die Trennung des Ich
zwischen Selbst und Außenwelt
Mikrokosmos und Makrokosmos
ist der basic fault,
das Grundübel für die Person,
zur Angst, Unruhe und Einsamkeit,
bis das abgetrennte Selbst alleine bestimmt.
DIES IST DAS DILEMMA DES ICH.
Das bewusste Ich lernt erkennen,
dass es die Welt als Ganzes
nicht erklären kann.
Die Welten draußen und drinnen
sind näher bei mir
als mein Ich.
Sind mit sich enger verbunden
als mit meinem Ich.
DIE WELT, DIE UNS GEMACHT HAT, IST VERSCHWUNDEN!
DIE WELT, DIE WIR MACHEN WIRD VERSCHWINDEN!
Wenn wir unser Bewusstsein nicht erweitern
und unser Ich weiter so walten lassen.
Wir müssen unser Denken erneuern.
Wir müssen erkennen lernen, was wir dazu wissen sollen,
um zu beherrschen, wie wir uns retten können.
Ein Wandel der Werte muss vollzogen werden,
der unser Ich unter Kontrolle hält
und nicht dominieren lassen darf.
DIE DOMÄNEN DES ICH MÜSSEN GEORDNET WERDEN!.
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Texte: vivyky
Tag der Veröffentlichung: 11.03.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen, die mehr sind als ihr Ich.