Dieses Gefühl hatte etwas Erhabenes, etwas so leichtes, dass ich mir sicher war, nie etwas schöneres gefühlt zu haben.
Das laute Detonieren der Bomben hallte nur noch leise in meinen Ohren wider. Wo zuvor eiskalte Angst mein Inneres in Aufruhr gebracht hatte, legte sich nun eine friedsame, sanfte Ruhe über mich.
Dieser wärmende, innere Frieden erfüllte mich und ich empfand diese sonderbare Schwerelosigkeit als tröstend.
Ein letztes Mal spürte ich die Erde unter mir erbeben, ehe sich mein Blickfeld verfinsterte.
Sterben bedeutete Frieden. Und ich wollte Frieden. Mehr als alles Andere auf dieser ungerechten Welt.
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Das Gefühl der Schwerelosigkeit und Leichtigkeit war geblieben, ich fühlte keinen Schmerz und stellte erstaunt fest, dass ich in diesem Moment absolut keine inneren Gefühle verspürte, außer alles umfassender Friede.
Nur zögerlich öffnete ich die Augen. Helles Licht blendete mich im ersten Moment, doch es war nicht unangenehm, wie wenn man in die Mittagssonne sah. Meine Augen gewöhnten sich sofort an die Helligkeit und was ich erblickte, ließ mich laut aufkeuchen. Ich konnte nicht sagen was es war, das ich da erblickte. Doch die Schönheit war so erhaben, dass sich mein Innerstes wie eine blühende Rose öffnete und sich mit Freude füllte.
„Sei willkommen, mein Freund“, sprach eine fremde, tiefe Stimme hinter mir und ich drehte mich überrascht um.
Die Erscheinung des Fremden ließ mich zusammenzucken. Dies war kein Mensch, wenngleich man vereinzelt menschliche Züge in dessen formlosen Gesicht ausmachen konnte. Doch sein Körper schien beinahe durchsichtig, blaue flüssige Schwaden umgaben ihn und schlängelten sich schützend um seinen Leib.
„Mein Name ist Ael“, meinte die sonderbare Gestalt und ich glaubte eine Art Lächeln in seinem Gesicht zu sehen.
„Meine Aufgabe ist es, deine Fragen zu beantworten.“
„Wo bin ich?“, fragte ich sofort. So viele ungeklärte Fragen stauten sich in mir auf und doch verspürte ich keine Angst oder Panik in mir aufkommen. Es war höchst sonderbar.
Ael kam näher auf mich zu und erstaunt begriff ich, dass er schwebte. Ich konnte hinter den Nebelschwaden keine Beine oder dergleichen ausmachen.
„Du befindest dich im Reich Gottes, mein Freund. Und das hier“, sprach er und deutete, nicht mit seinen Händen, sondern mit unzähligen blauen Nebelschwaden, auf die Ausdehnung vor mir, „ist das Universum, was du siehst. Es sind unzählige Planeten und Sonnen. Sind sie nicht wunderschön?“
Das waren sie in der Tat. „Dann bin ich im Himmel? Bin ich ein Engel?“, fragte ich unsicher. Unter dem „Reich Gottes“ konnte ich mir so gar nichts vorstellen.
Ael lachte laut auf, es war ein befreites, ehrliches Lachen, welches mich sofort Glücklich stimmte.
„Die Menschen nennen es wohl Himmel, doch ihre Vorstellungen davon sind geradezu grotesk! Wir schweben hier nicht auf Wolken umher und drehen Däumchen. Nein, jeder hat hier seine Aufgabe, welche ihn mit Zufriedenheit erfüllt. Und ja, in das Reich Gottes kann nur ein Geist eintreten.“
Ael ließ einige seiner Schwaden um meinen Körper gleiten und das erste Mal sah ich an mir herab. Mit Staunen stellte ich fest, dass auch ich keinen menschlichen Körper mehr hatte. Doch anders als bei Ael, umzüngelten mich farblose Flammen, welche in zahlreichen Grauschattierungen und in leichtem Silberglanz glühten.
Überrascht sah ich in das formlose Gesicht des Geistes vor mir. Ich konnte es mir nicht erklären, obwohl ich keinen Mund, Nase oder Augen ausmachen konnte, war ich mir ganz sicher, dass er mich anlächelte.
„Komm mit, mein Freund und erzähle mir, an was du dich noch erinnern kannst“, forderte mich Ael auf und ich spürte einen leichten Druck um meinen Körper, der mich mit sich zog.
„Ich glaube, ich bin im Krieg gestorben“, meinte ich nachdenklich, doch die Erinnerung war in solch weite Ferne gerückt und schien von Augenblick zu Augenblick immer mehr zu verblassen.
„Hm“, meinte Ael nachdenklich. „Dieses Schicksal ereilt leider viel zu viele Menschen.“
„Meine Mutter!“, kam es mir plötzlich siedend heiß in den Sinn. „Ist meine Mutter auch hier? Sie verstarb einige Jahre vor mir.“
„Wir können Asriel, den Wächter der Buchrollen, danach fragen. Doch du musst wissen, nur die wenigsten Menschen dürfen in das Reich Gottes eintreten“, meinte mein Begleiter und ich spürte seine imaginären Blicke auf mir ruhen.
„Was hat das zu bedeuten? Ist sie in der Hölle?“, fragte ich ihn schockiert, aber noch immer fühlte ich keine Furcht.
Ael lachte erneut erheitert auf. „Nein, mein Freund! Die Hölle ist ein Märchen der Kirche, um ihre Anhänger Untertan zu halten und ihnen das Geld aus den Taschen zu ziehen. Es gibt keine Hölle.“
„Aber was passiert dann mit all den vielen Menschen die gestorben sind?“, fragte ich verwirrt. Irgendwo mussten sie ja schließlich sein.
„Sie schlafen. Sie schlafen im Scheol.“
„Was ist der Scheol?“, wollte ich wissen.
„Ein Ort des Vergessens. Es ist das allgemeine Grab der Menschheit. Die sterbliche Hülle zerfällt in der Erde und gerät bei den Menschen in Vergessenheit. Doch die Erinnerung an die Menschen besteht weiterhin. Jeder Mensch ist in das Buch des Lebens eingetragen, der Vater kann sich an jeden einzelnen von ihnen erinnern. Man kann sagen, die Menschen schlafen, sie bekommen nichts mehr mit, wenn sie gestorben sind. Doch wenn es soweit ist, wird der Vater sie wieder zum Leben erwecken.“
„Wann ist dies soweit und warum bin ich nicht in diesem Scheol?“, fragte ich aufgewühlt.
„Du hast wirklich viele Fragen, mein Freund“, meinte Ael erheitert und brachte mich sanft zum Stehen. „Ich werde dir all deine Fragen beantworten, doch nun ist es an der Zeit, dass du Michael kennenlernst und deinen neuen Namen bekommst.“
Ich sah in die Richtung, in welche Ael deutete und saugte die Schönheit dieses Schauspiels in mich auf.
In der Mitte eines Regenbogens erstrahlte das schönste und wärmste Licht, dass ich jemals erblickt hatte. Es strahlte solche Erhabenheit und Macht aus, dass mir sofort bewusst wurde, dass es sich hier um einen ganz speziellen Enel handeln musste.
Um ihn herum hatten sich ganz sonderbare Geister gestellt. Es sah aus als würden sie Brennen. Überrascht erkannte ich so etwas wie Flügel an ihnen. Sie hatten sechs insgesamt. Mit zweien bedeckten sie ihren Kopf, mit zweien ihre Füße und das restliche Flügelpaar hatten sie weit ausgebreitet und ließ sie im imaginären Raum schweben. Das Rot ihrer Flügel war so eindringlich und kräftig wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte.
„Tritt vor, Sara“, sprach eine donnergrollende Stimme, welche aber nicht im geringsten unfreundlich erschien.
Meinen Namen zu hören war merkwürdig, ich hatte das Gefühl als wäre es nicht richtig diesen hier zu gebrauchen. Er passte nicht hier hin. Unsicher tat ich wie mir geheißen und blickte gebannt auf das Formlose Licht in der Mitte.
„Asriel. Lies vor was in den Buchrollen geschrieben steht“, sprach die eindringliche Stimme.
Sofort erschien aus dem Nichts ein Engel in derselben Gestalt wie Ael.
Ich sah keine Buchrolle, doch Asriel begann mit klarer Stimme zu sprechen: „Sara hat ein reines Herz, Mitgefühl und Liebe für ihre Mitmenschen. Sie ist eine Aufopferungsvolle Mutter, welche ihr Leben für das ihrer Kinder hingegeben hat. Sie hat große Gottesfurcht, wenngleich sie den wahren Gott nicht kennt und sich Zeit ihres Lebens von Babylon der Großen hat blenden lassen.“
Ich verstand nicht was diese Worte über mich zu bedeuten hatten, schließlich hatte ich Babylon noch nie gesehen, ich war noch nie weiter gekommen als bis in das Nachbardorf in der Ukraine. Doch ich erinnerte mich an meine Kinder und die schrecklichen Kämpfe auf den Straßen vor unserem Zuhause. Und ich erinnerte mich an meinen Tod.
Es herrschte kurze Zeit absolute Stille, ehe Michael, das gleißende Licht, sprach: „Mein Vater muss etwas außergewöhnliches in dir sehen, wenn er einen Menschen von den Nationen zu sich beruft. Wie dem auch sei, du hast noch viel zu lernen und Ael wird dir dabei behilflich sein.“
„Es ist mir eine Ehre, Michael“, hörte ich Ael hinter mir sprechen und ich konnte fühlen, dass sich Ael sehr über diese neue Aufgabe freute.
Michael wandte sich nun an mich, indem er sprach: „Sara, von nun an wird dein Name Elijahu lauten. Der von Gott auserwählte. Und ich heiße dich willkommen in der Reihe der 144‘000 Auserwählten.“
Plötzliche Nervosität erfasste mich und ich erkannte zu meinem Erstaunen, dass es nicht mein eigenes Gefühl war, sondern sich Michaels Gefühlslage auf mich übertrug, genauso wie ich dies schon bei Ael verspürt hatte.
„Du bist einer der letzten Auserwählten, Elijahu. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir uns für den großen Krieg rüsten. Doch genug davon. Ael, nimm ihn mit dir und bereite ihn auf seine Aufgaben vor.“
Ich spürte die blauen Rauchschwaden um meinen Körper schlängeln und im nächsten Moment befanden wir uns an einem völlig anderen Ort. Die roten Feuerengel und Michael waren verschwunden. Der Ort hier war dunkler, dafür erstrahlten überall um uns wunderschöne Sterne, welche in den verschiedensten Farben funkelten.
Ael deutete auf einen riesigen Haufen an Lichter unter unseren Füssen und sprach: „Das ist die Milchstrasse. Sie ist wirklich eine der schönsten Galaxien.“
In meinem Kopf waren so viele unbeantwortete Fragen, dass ich es kaum noch aushielt.
„Ael, bin ich nun ein Mann?“, fragte ich ungeduldig und beeilte mich ihm hinterher zu schweben, da er sich immer weiter Richtung Milchstrasse bewegte.
„Du bist nun ein Geist, Elijahu. Geister haben kein Geschlecht.“
„Und was meinte Michel mit diesem Babylon und was ist dieser Krieg, von dem er sprach?“
Aels heiteres Gelächter ließ mein Innerstes mit Glück erfüllen.
„Komm mit, ich zeige es dir“, meinte er und in null Komma nichts erstrahlte vor uns ein wunderschöner, blauer Planet.
„Ist das die Erde?“, fragte ich voller Ehrfurcht vor dessen perfekten Schönheit.
„Ja, das ist sie. Wunderschön, nicht wahr? Doch die Menschen wissen ihr Zuhause nicht zu schätzen“, sprach Ael und ich meinte Trauer und Bedauern aus seinen Worten entnehmen zu können.
Plötzlich ließ er seine Schwaden zur Erde hinab gleiten und als er den Erdboden berührte, Blitzen Furchtbare Bilder vor meinem Inneren Auge auf.
Ich sah eine staubige Landstraße, das Land um mich herum war vertrocknet und schien kein Leben mehr in sich zu haben. Plötzlich ertönten laute Schüsse und ich sah erschrocken hinter mich. Auf der Landstraße fuhr ein alter, klappriger Pickup. Auf dessen Ladefläche erkannte ich eine Handvoll halbwüchsiger, dunkelhäutiger Kinder, jedes mit einer Schusswaffe in der Hand. Die Zerlumpten, zerschlissenen Gestallten schossen in die verdorrten Gebüsche etwas abseits der Straße. Sofort hagelten auch aus dem Dickicht die Geschosse, einige uniformierte Soldaten verließen ihre Deckung und zielten Treffsicher auf den Pickup.
So schnell diese Bilder aufgetaucht waren, verschwanden sie auch wieder und ich sah wieder den wunderschönen, blauen Planeten vor mir.
Irritiert sah ich zu Ael.
„Afrika, Nigeria“, meinte er nur und ließ seine Rauchschwaden auf einem Anderen Punkt auf der Erde niedergleiten.
Ich wollte diese Bilder nicht sehen, doch etwas in meinem Innern brachte mich dazu hinzusehen. Es war eine Flut an Grausamkeit und Leid, welche sich mir zeigte. Ich sah leicht bekleidete Mädchen, beinahe noch Kinder, welche zu ihrem Schicksal gezwungen wurden. Männer, welche sich einfach nahmen wonach ihnen gerade der Sinn stand. Frauen und Kinder, welche im Dreck wühlten, auf der Suche nach etwas Nahrung. Menschen, welche einfach den Abzug ihrer Waffe drücken, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Ich sah Hunger, Krankheit, Schmerz und Tod.
Und dann plötzlich sah ich die Straße vor meinem Zuhause. Panzer rollen über die von Schutt und Geröll gesäumten Wege, Soldaten mit ihren Waffen treten die Türen ein und schreien den verängstigten Menschen Worte zu, welche sie nicht verstehen können. Sie verstehen kein Russisch und doch wird von ihnen verlangt, dass sie sich von nun an zu diesem, ihnen völlig fremden Land zählen.
„Es reicht!“, sprach ich gequält, als ich sah wie einer der Soldaten die Tür zu unserem Haus auftrat und ich die Schreie meiner eigenen Kinder vernahm.
Sofort verschwanden die schrecklichen Bilder.
Ael ließ seine Schwaden um mich kreisen und ich fühlte so etwas wie Trost in mir aufkommen.
„Die Erde wäre ein wunderschöner Ort zum Leben, findest du nicht?“, fragte mich Ael.
Ich nickte und dachte an die Zeit vor dem Krieg. Wir hatten es geliebt ganze Tage am See zu verbringen, inmitten der intakten Natur.
„Die schrecklichen Dinge, welche auf der Erde geschehen, haben alle den gleichen Ursprung. Die Quelle der Korruption liegt bei den Politischen Systemen dieser Welt, welche Hand in Hand eng mit den Religionen zusammenarbeiten. Denn was ist das Ziel der Politik? Sie dient dazu Menschen zu einigen. Doch die Jahrhunderte haben gezeigt, dass der Mensch dazu nicht fähig ist. Im Gegenteil, sie verursachen vielmehr Spaltungen, Hass und Kriege. Und die Religion tut ihren Teil noch dazu. Dieses Gefüge, aus politischen und religiösen Parteien, nennen wir Babylon die Große.“
„Gibt es überhaupt noch Hoffnung für die Menschen, Ael?“, frage ich und weiß genau, dass er Recht hat mit seinen Aussagen. Wenngleich ich immer fest an Gott geglaubt hatte, so hatte ich trotzdem stets mit den Ansichten und Aussagen der Kirche gehadert.
„Aber natürlich, mein Freund! Der Vater ist nicht so grausam, als dass er seine Schöpfung im Stich lassen würde. Er hat schon vor langer Zeit für einen Ausweg gesorgt. Michael hat vor über 2000 Jahren versucht euch Menschen dies auf der Erde mitzuteilen, doch die meisten wollten ihm nicht zuhören.“
„Michael?“, fragte ich erstaunt und dachte an das wunderschöne, schillernde Licht, welches von ihm ausstrahlte.
„Ja, auf der Erde nannte man ihn glaube ich Messias.“
Nun sah ich Ael völlig erstaunt an.
„Michael ist der Christus? Der Jesus aus der Bibel?“
„Ja, so ist es. Der Vater hat ihm das Recht übergeben, für eine bestimmte Zeit zu regieren und die Menschen aus der Sklaverei ihrer eigenen Institutionen zu befreien. Bereits die ersten Menschen dachten, sie könnten ohne Gott leben. Die Menschheit hatte nun genügend Zeit, um zu beweisen, dass dies nicht der Fall ist. Und doch braucht der Mensch eine Führung, er sehnt sich nach einem König. Und wer wäre besser geeignet als Gott, diese Rolle zu übernehmen?“
Ich sah nachdenklich auf den blauen Planeten vor mir. Er war ein wunderbares Zuhause für die Menschen. Wenn Gott das Zepter in die Hand nehmen würde und all die Probleme der Menschheit beseitigen würde, wäre das Leben auf dem Planeten das Paradies.
„Was meinte Michael mit dem großen Krieg?“, wollte ich wissen.
„Die Menschen sind machtgierig“, meinte Ael frustriert. „Sie würden niemals freiwillig ihre Positionen und ihre vermeidlich hohe Stellung in der Welt aufgeben. Es wird einen Krieg geben. Nachdem Michael mit seiner Armee aus Geistgeschöpfen Babylon die Große vernichtet hat, werden all die verstorbenen Menschen, welche im Buch des Lebens stehen, wieder ihr Leben zurück erlangen. Es wird eine Zeit der Widervereinigung und der großen Freude sein.“
„Aber all die unschuldigen Menschen auf der Erde, was ist mit ihnen? Werden sie in diesem Krieg sterben?“
„Oh nein, wo denkst du hin. Die Menschen sind nicht alleine da unten. Die Cherube passen auf sie auf.“
„Cherube?“, fragte ich verwirrt.
„Die Menschen würden sie wohl Schutzengel nennen. Die Menschen sind sich nicht mehr bewusst, welche Mächte um sie herum existieren und sie Tag für Tag beeinflussen. Wo das Gute existiert, da gibt es auch das Böse. Satan ist mächtig und er tut alles daran den Menschen zu schaden.“
Ich schluckte leer. „Satan? Satan der Teufel? Ihn gibt es wirklich?“
„Oh ja!“, erwiderte Ael. „Doch das ist eine andere Geschichte.“
Ich war verwirrt ob all der neuen Informationen und obwohl ich viel schlimmes und schockierendes gesehen und gehört hatte, fühlte ich noch immer inneren Frieden in mir ruhen. Ich fühlte mich frei und glücklich. Und obwohl ich an meine Kinder dachte und wusste, dass es ihnen nicht gut gehen konnte, ja sie vielleicht sogar schon tot waren, fühlte ich keine Trauer oder Schmerzen. Denn ich wusste jetzt, es gab Hoffnung. Es gab Hoffnung auf Frieden für die gesamte Menschheit.
„Komm mit mir, Elijahu“, meinte er und zog mich mit sich. „Ich werde dir die übrigen der 144000 vorstellen. Sie warten schon gespannt auf dich. Ich glaube es fehlen nur noch ein paar Hundert von euch. Du musst wissen, ihr seid ganz besondere Geister. Ihr seid nämlich die einzigen, welche zuvor als Menschen auf der Erde gelebt haben. Die übrigen Geister, die Cherube, die roten Seraphe, sowie auch ich und Asriel, wir sind alles Söhne Gottes. Wir wurden durch seine Hand erschaffen. Wir alle warten sehnsüchtig darauf, dass ihr vollzählig seid. Denn dann wird es endlich soweit sein, wir werden in die Schlacht ziehen! In den großen Krieg, den die Menschen auch Armageddon nennen.“
Texte: Mia Mazur
Bildmaterialien: Joan Darque
Tag der Veröffentlichung: 03.03.2015
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle, die sich nach Frieden sehnen.