~Sun Set Secrets~
Gedankenversunken saß sie am Strand und ließ die heutigen Geschehnisse noch einmal Revue passieren. Seufzend starrte sie in den Sonnenuntergang, welcher sich gerade vor ihren Augen abspielte, und zog ihre Knie dicht an den Körper.
„Warum denn so trübseelig, Haruka?“, ertönte eine tiefe, und nur allzu bekannte Stimme hinter dem Mädchen. Haruka verzog überrascht und genervt zugleich ihr Gesicht. „Was willst du denn hier, Shuu?“, fragte sie ein wenig harsch, und wagte es dabei nicht ihn auch nur annähernd anzuschauen. Mit den Händen in den Hosentaschen, und einem lockerem Schulterzucken erwiderte er: „Ach ich war nur in der Nähe, und habe dich hier sitzen sehen. Ich hatte einfach mal wieder Lust jemanden zu ärgern. Und da du gerade einfach so hier rumsitz, bin ich mal so frei.“ Haruka wollte sich gerade umdrehen und ihm einen bösen Blick an den Kopf knallen, als sie bemerkte, dass er sich gerade in diesem Moment schon neben ihr niedergelassen hatte. Misstrauisch blickte Haruka ihren grünhaarigen Rivalen von der Seite an, wandte sich dann aber dennoch wieder ab. „Was machst du eigentlich hier?“, fragte sie Shuu nach einer Weile der Stille. „Ach Haruka, immer noch so schwer von Begriff wie damals, was?“, kicherte er. „Das sagte ich doch schon bereits…“, er sah ihr direkt in die Augen – für einen kurzen Augenblick. „Und was führt dich ganz alleine hier an diesen Strand?“, fragte er sanft, dennoch etwas neckisch.
Etwas verwirrt über diese Frage starrte sie ihr Gegenüber an. „Ich will mich nur etwas entspannen…“, seufzte die Braunhaarige. Shuu hob fragend eine seiner Augenbrauen an. „Ach tu nicht so als wüstest du nicht was passiert ist, Shuu!“, rief sie. „Du… Du hast es doch auch gesehen, nicht wahr? Ich… Ich habe den Wettbewerb verloren…“, sagte sie nur noch ganz leise, mit trauriger Stimme. Sie wandte ihren Blick von ihm ab, und starrte auf ihre Füße. Er sah sie kurz von der Seite an, dann wieder auf das Meer hinaus. „Und deswegen bist du so geknickt, Haruka?“, fragte er. Haruka nickte nur. „Hm. Ich verstehe. Doch dennoch solltest du, wegen eines verlorenen Kampfes, den Kopf nicht in den Sand stecken! Sondern aufstehen, trainieren, besser werden, und es weiter versuchen! Dann wird das schon!“, sprach Harukas grünhaariger Rivale ihr Mut zu. Und ja, Haruka war erstaunt über die Worte, solche aufmunternden Worte von ihrem ärgsten Rivalen – Shuu. Überrascht, mit geweiteten Augen sah sie ihn kurz verwundert an. Wie schaffte er es nur immer wieder nach einer Niederlage, für die er zuvor so hart trainiert hatte, und dies dennoch nicht zum Sieg führte, wieder aufzustehen, von vorne anzufangen, und weiterzukämpfen?
„Trotzdem…“, sie wandte ihren Blick abermals ab. „Hm?“ „Und trotzdem stelle ich mir noch so viele Fragen…“, begann sie im einem geknickten Lächeln. „Bitte… Schieß los…“, erwiderte Shuu sanft. „W-Was?!“, fragte sie geschockt. „Stell mir deine Fragen… Wenn es mir möglich ist, werde ich gerne versuchen sie dir zu beantworten…“, dieses Mal lächelte er sie an, sodass sie nicht mehr helfen konnte, und ihr die Röte ungehindert ins Gesicht stieg. Haruka saß in der Klemme, was sollte sie denn bitteschön Shuu schon fragen? Eigentlich wollte sie gar nichts wissen. Sie hatte das nur so gesagt, weil… JA,WARUM EIGENTLICH?!
„Ja, ähm… Weißt du, ich habe mich gefragt, was ich falsch gemacht habe…“ Oh je, was sagte sie denn da? „Und ob ich überhaupt gut genug für eine Koordi- … mmmmmhpf!“, Plötzlich spürte sie Shuus weiche, und äußerst sanften Lippen auf der ihren, und sie begann so rot wie ein Feuermelder zu werden. Nach einem kurzen Moment des Schockes, schloss Haruka ihre vor Schreck geweiteten Augen, und begann diesen Kuss auf irgendeine komische Art und Weise zu erwidern. Da merkte Haruka wie sich Shuus Hand langsam auf ihren Kopf zu bewegte, und diesen in seine Richtung drehte. Er schlang seinen anderen Arm um ihre Hüften, um sie noch näher bei sich zu haben. Auf einmal begann Harukas Körper selbst zu bestimmen. Ihre Hände schlangen sich um den Hals ihres Rivalen, und bahnten sich ihren Weg langsam zu seinen grünen Haaren. Sie wühlte in seinen Haaren – brachte sie wild durcheinander. Und griff noch fester nach ihnen. Derweil hielt Shuu ihren Hinterkopf fest, und ließ die Hand, welche noch zuvor in ihrem Gesicht war, langsam ihren Rücken hinauf und hinunter gleiten. Dabei wagte es keiner der beiden, diesen Moment, diesen wundervollen Moment zu unterbrechen. Nur als sie wieder Luft holen mussten, trennten sich die beiden wieder von einander. Schnaufend und mit glühenden Wangen sahen sich die Beiden an. Jeder lächelte – Haruka eher beschämt, dennoch zufrieden.
Shuu legte seinen Zeigefinger auf die Lippen seiner braunhaarigen Rivalin. „Du redest einfach zu viel, und dann auch noch so etwas Idiotisches… Was sind das für Fragen, Haruka? Was du falsch gemacht hast? Das kann ich dir sagen: Gar nichts! Jeder hat einmal einen schlechten Tag, und jeder verliert einmal! Und…“, für einen winzigen Moment sah Shuu peinlich berührt zur Seite und schluckte, dann wieder in die wundervoll blauen Augen von Haruka. „Und… Du bist eine der besten Koordinatorinnen, die ich je gesehen habe! Und.. ich freue mich immer auf jeden Kampf gegen dich… Nein, das ist so nicht richtig… ich freue mich immer auf jedes Treffen mit dir… Wenn mich jemand nach meinen Rivalen, oder einem guten Freund fragt, dann Haruka, muss ich immerzu an dich denken…und…“, Shuu schien beinahe zu platzen, wegen den ganzen Gefühlen, die in diesem Moment in ihm vorgingen. Vorsichtig nahm Haruka seine Hand, hielt sie aber dennoch fest. „Shuu…“, ihre blauen Augen begannen zu funkeln.
Sie sagte einfach nichts mehr! Nein, sie fiel ihm in die Arme, und drückte ihn so fest, wie sie sich es nicht einmal in ihren Träumen ausgemalt hätte. Shuu drückte sie ebenfalls fest an sich und legte sein Kinn auf ihren Kopf und streichelte durch ihre Haare. „Haruka du bist ziemlich unhöflich, mich einfach zu unterbrechen…“ Und da war er wieder der arrogante und selbstsichere Shuu, wie er im Buche stand. „Was?!“, entgegnete ihm Haruka beleidigt. „Ja, es hat mich so viel Überwindung gekostet und ich habe mir so viel Mühe mit dieser Liebeserklärung gegeben… dann hast du mich einfach unterbrochen… das war aber nicht gerade nett von dir, Haruka…“, sagte er gespielt beleidigt. „Was…?“, fragte die Braunhaarige entgeistert nach. Shuu grinste breit. „Den wichtigsten Teil, durfte ich ja wegen dir gar nicht aussprechen…“, er grinste immer noch. „Und was soll das bitteschön sein?“ Shuu kam etwas näher zu ihr, sodass er ihr ins Ohr flüstern konnte. „Etwas Entscheidendes fehlt noch… ICH…LIEBE…DICH…HARUKA..!“, hauchte er ihr zu. Ihre Augen wollten sich gerade weiten, doch da spürte sie wieder diese sinnlichen Lippen ihres Rivalen, bevor sie es überhaupt realisieren konnte.
Und als sie so diesen Kuss genoss, dachte sie nur: „Ich dich auch, Shuu!“ Und fühlte sich in seinen starken Armen wohl und geborgen. Als gäbe es keine Sorgen auf dieser Welt.
☀ENDE!
KLEINES EXTRA:
Als die beiden den Kuss beendeten gluckste Haruka: „Ich liebe dich aber noch viiiiel mehr!“
Darauf erwiderte Shuu: „Nein, tust du nicht…“
„Oh doch!“
„Nein auf keinen Fall!“
„Und ob!“
„Niemals nicht mal in einer Millionen Jahre!“
„Das wirst du schon noch sehen!“, sprach sie energisch.
„Achja?“, fragte Shuu zwinkernd und etwas überbetont.
„Dann…“, er kam Harukas Gesicht gefährlich nahe, und grinste sie breit an. „Beweis es mir! Wie sehr liebst du mich?“, fragte er mit einem neckischen, dennoch ernstem Ton.
Da packte Haruka ihn plötzlich an seinem weißen Hemdkragen, und zog ihn zu sich. Sie presste ihre Lippen so fest gegen seine, und küsste ihn mit so viel Leidenschaft, dass es beinahe gar nicht mehr leidenschaftlicher ging.
Als sie sich wieder trennten begann Shuu: „Hm-hm… Nicht schlecht, aber ich glaube da geht schon noch was… oder hasst du mich denn so sehr Haruka?“, grinste er.
Und nun begann Harukas grünhaariger Rivale sie in seinen Bann zu ziehen, und sie mit leidenschaftlichen, und sinnlichen Küssen zu beglücken.
ENDE! (JETZT ABER WIRKLICH! :D)
Texte: Maike&Drew (c) Pokémon
Storyline (c) Julia K.
Cover (c) TEPPO
Tag der Veröffentlichung: 07.10.2010
Alle Rechte vorbehalten