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*~Prolog~*

„Diesmal werde ich nicht verlieren, verstanden Drew?!“, sagte Maike herausfordernd zu ihrem grünhaarigen Rivalen.

Nachdem das, jetzt bereits 17-jährige, Mädchen ihre Freunde verlassen hatte, zog sie nun alleine durch die Jotho-Region. Doch einige Dinge hatten sich auch hier nicht geändert:
Maike nahm wieder an Pokémon-Wettbewerben teil, um endlich ihr Ziel zu erreichen, und Top-Koordinatorin zu werden. Sie traf bis jetzt auch bei jedem Wettbewerb wieder auf ihren altbekannten Rivalen Drew, mit dem sie immer so einige Auseinandersetzungen hatte. Dennoch schenkte er ihr nach jedem Wettbewerb eine Rose, egal ob sie gewonnen oder verloren hatte. Die beiden spornten sich immer wieder von Neuem an. Jeder wollte besser sein als der andere. Seit den Wettbewerben hier in Jotho setzten die beiden noch einen drauf... Sie fingen an zu wetten... Na ob das so lange gut geht?


*~Kapitel 1~*

„Hmpf! Das glaube ich eher nicht.“, gab er so arrogant wie eh und je von sich. „Na dann... lass uns wetten!“, Maike schien ganz Feuer und Flamme zu sein. Drew nickte zustimmend: „Ich höre...“ „Also gut, wie wäre es mit Geld?“ Drew schüttelte den Kopf. „Nah. Keine Chance. Das hatten wir beim letzten Mal schon.“ Maike überlegte kurz und schlug dann vor: „Und was ist damit: Derjenige, der diesen Wettbewerb gewinnt darf für drei Tage bestimmen was der andere zu tun hat. Und der Verlierer, der du sein wirst, muss dann alles machen was „der Meister“ -meine Wenigkeit- sagt!“ Nach dem letzten Satz ließ Maike eine fiese Lache von sich hören. Die Wette wurde mit einem Handschlag besiegelt. „Einverstanden. Aber sei dir da mal noch nicht so siegessicher.“, entgegnete Drew mit einem Grinsen, und ging dann auch wieder seiner Wege.

„OK! Und jetzt wird trainiert!“, rief Maike voller Tatendrang. Sie holte zwei ihrer Pokémon aus den Bällen, es waren Papinella und Eneko. „Hört zu ihr zwei, wir müssen unbedingt verhindern, dass Drew diesen Wettbewerb gewinnt! Meine Ehre als Koordinatorin hängt davon ab! Und ich will auf keinen Fall riskieren, dass Drew mich herumkommandieren kann, wie es ihm gerade passt! Verstanden?“, trichterte die Braunhaarige den Pokémon ein. Die Wesen antworteten ihrer Trainerin mit einem Nicken und zustimmenden Lauten. „Na super! Los, lasst uns anfangen!“ Und somit verbrachte Maike mit ihren Pokémon den ganzen Tag mit trainieren. Da der Wettbewerb schon am morgen stattfinden sollte, wollte Maike ihre Pokémon nicht zu sehr verausgaben, und beendete das Training als es Abend wurde. Sie ging ins Pokémon-Center und legte sich in ein Zimmer, welches sie schon reserviert hatte, schlafen.

Am nächsten Morgen machte sich Maike auf zur Wettbewerbshalle. Sie war angespannt, wenn Drew gewinnen sollte, was würde er mit ihr anstellen? Auf jeden Fall würde es etwas sehr Unangenehmes sein, das wusste sie schon. Nein, daran wollte Maike jetzt nicht denken, sie war sich sicher, dass Drew dieses Mal eine Niederlage einstecken müsste.

Bei den Vorrunden kamen natürlich beide, Drew und Maike, problemlos weiter. Maike hatte mit ihrem Papinella un ihrem Eneko eine passable Punktzahl erhalten. Und Drew, wer hätte es anders erwartet, war mit Maskeregen und Roselia wieder einmal an der Spitze. Schließlich standen sich die beiden auch im Finale gegenüber. „Jetzt darf nichts mehr schief gehen!“, sprach sich das braunhaarige Mädchen selbst zu. Drew hingegen grinste, als hätte er schon längst den Sieg davongetragen. „Und das wird es auch nicht!“, setzte Maike ihren Satz fort, als sie dieses Grinsen ihres Rivalen bemerkte.
Die Moderatorin fing an alle zu loben, die es nicht in die letzte Runde geschafft hatten. „Den Teilnehmern wünsche ich viel Glück, beim nächsten Mal! Und nun zu unseren zwei Finalisten Maike aus Blütenburg und Drew aus La Rousse! Los geht's!“, beendete die Moderatorin. Somit konnte der Kampf beginnen!

„Papinella, Silberhauch!“, eröffnete die Brünette den Kampf. Das Schmetterling-Pokémon schlug mit den Flügeln und schickte den silbernen Wind direkt zum Gegner. Drew wehrte diese Attacke geschickt ab, indem er Maskeregen befahl Windstoß zu verwenden. Das kostete Maike Punkte. „So schnell lass ich mich nicht unterkriegen! Eneko los, Zuschuss!“, befahl Maike. Das rosa Pokémon erzeugte einen Feuerwirbel. „Roselia, Maskeregen, ausweichen!“, forderte Drew. Doch zu spät. Das hatte gesessen. Nun war es an Drew Punkte zu verlieren, und davon gar nicht mal so wenig. „Hm...“, doch was war das? Er grinste?! Obwohl er Punkte verloren hatte? „Was?! Wieso kann der immer noch so grinsen? Was hat er jetzt nur vor?“, wunderte sich Maike. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte der Grünhaarige voll und ganz aus: „Roselia, Solarstrahl! Maskeregen, Blubbstrahl!“ Bevor Maike überhaupt reagieren konnte, wurden ihre Pokémon auch schon getroffen. Sie musste eine Menge Schadenspunkte einstecken, und viel Zeit blieb ihr auch nicht mehr. Maike musste sich also ran halten, wenn sie noch gewinnen wollte. Maike konterte mit einer Tackle und Duplexhieb Kombi. Dann war die Zeit auch schon um. Der Staub auf dem Kampffeld wirbelte auf. Maike erkannte durch die Staubwolken, die nur noch sehr leicht in der Luft hingen, dass ihr grünhaariger Rivale immer noch nicht aufgehört hatte zu grinsen. Aber weshalb? Dachte er wirklich er hätte gewonnen? Er hatte doch, genau wie Maike, viele Punkte verloren. Gespannt und auch etwas nervös betrachtete sie den Bildschirm mit der Punkteleiste, beide hatten fast gleich viele Punkte. Es war schwer zu sagen, wer mehr oder weniger hatte.

„Oh, na so was!“, schaltete sich auch wieder die Moderatorin ein. „Wer der beiden hat denn nun gewonnen?“ Ein Raunen ging durch das Publikum. „Das wird wohl erst die Computerauswertung zeigen! Wir bitten Sie deshalb um ein wenig Geduld!“, entschuldigte sich die Frau bei allen. Nach ein paar Minuten des Wartens, stand das Ergebnis auch schon fest: „Und der Gewinner, mit einem kleinen Vorsprung, ist... Drew aus La Rousse-City! Herzlichen Glückwunsch!“, verkündete die Moderatorin, und wurde vom Publikum mit Applaus unterstützt. Maike konnte es nicht fassen, sie hatte gegen Drew verloren, und bekam auch das Band nicht. Doch das Schlimmste daran war, dass sie
nun drei, drei ganze Tage nach Drew's Pfeife tanzen musste! Aber Wette war nun mal Wette, und sie hatte sich darauf eingelassen. „Oh nein...“, seufzte Maike. Der Grünhaarige gab, während er das Band überreicht bekam, ein sehr zufriedenes Grinsen von sich , und blickte zu Maike hinüber. In Maike brodelte es, sie war traurig, da sie den Wettbewerb, das Band und auch noch diese dumme Wette verloren hatte. Und sauer was sie auch auf sich, da Drew sie, zwar nur für eine kurze Zeit, herum schubsen konnte, doch das war ja auch schon schlimm genug!


*~Kapitel 2~*

Nach der Siegerehrung trafen sich Maike und Drew vor der Wettbewerbshalle. „Ich hab gewonnen...“, sagte Drew mit arroganter Stimme, und hielt Maike das Band unter die Nase. „Also schön...“, seufzte sie. „Was soll ich für dich tun, Drew?“ „Was hattest du vor dem Wettbewerb erwähnt? Der Gewinner ist der 'Meister'?“ „Ja und?“ Er grinste. Na gut, dann bin ich ab jetzt für drei Tage dein Meister!“ „Was aber Dr-“ „Ah! Wie heißt das?“, unterbrach er sie. „Verzeihung, Meister!“, Maike verdrehte ihre Augen. „Na geht doch!“, grinste er. Das braunhaarige Mädchen murmelte irgendetwas vor lauter Wut in sich hinein. „Na komm schon!“, riss er sie aus ihren gedanklichen Flüchen. „Hm? Was, wohin denn?“, wunderte sich das Mädchen. „Na zum nächsten Wettbewerb! Wo sollte ich denn sonst hin wollen?“ „Und was ist, wenn ich mich weigere mit dir mit zugehen?“, sie verschränkte ihre Arme. „Du hast aber keine andere Wahl. Schon vergessen, ich bin hier der Meister, und alles was der Meister sagt, muss der Verlierer auch tun. Also komm!“, er zog sie am Arm hinter sich her. Wären dessen verfluchte sich Maike innerlich immer wieder dafür, dass sie bei dieser Wette mitgemacht hatte. Dafür, dass sie so einen bescheuerten Wetteinsatz vorgeschlagen hatte, und diesen jetzt auch noch erfüllen musste.

Als sie nach einer Weile schon ein ganzes Stück weit gelaufen waren, machten die beiden Rast an einer großen Wiese die an sich an einem Fluss befand. Darüber hinaus waren auch einzelne Büsche und Bäume auf ihr zu finden. Drew legte sich unter einen großen, alten und Schatten spendenden Baum. Er holte sich einen Schokoriegel aus seinem Rucksack, und fing an ihn auf zu essen. Maike, die sich rechts von ihm an den Stamm gelehnt hatte, und den Rucksack tragen musste, linste nach unten zu Drew, der es sich in diesem Moment schmecken ließ. Das blieb dem Grünhaarigen natürlich nicht verborgen. „Auch hunger?“, fragte er, und öffnete wieder eines seiner Augen, und sah nach oben zu Maike. „Willst du mal abbeißen?“ Er hielt ihr den Riegel entgegen. „Nein! Ich hab keinen hunger!“, log Maike. Was sagte sie denn da? Natürlich hatte sie hunger!

Essen war wahrscheinlich ihr liebstes Hobby, gleich neben koordinieren! Jetzt erhob auch ihr Magen Protest, und gab ein lautes Gegrummel von sich. Sie wurde etwas rot, und wandte sich ab. „Ha! Ich hatte recht!“, rief Drew gleich belustigt. „Ich glaube wir suchen uns hier zwischen den ganzen Bäumen und Büschen etwas Essbares. Denn ich denke nicht, dass ich so viele Schokoriegel dabei habe, dass sie für uns beide reichen. Komm! Oder willst du nichts zu essen?“, fragte er. Maike seufzte, setzte sich dann aber doch noch in Bewegung um etwas Nahrung zu suchen. Drew suchte auf der rechten, Maike auf der linken Seite des Baumes. Es gab hier viele köstliche Beeren und allerlei Früchte, die an Bäumen und Büschen hingen. Beide trugen einiges zusammen, und legten es unter den Baum, an dem sie schon vorher gewesen waren, auf einen kleinen Haufen. Maike lief zu Drew, der es sich schon wieder unter dem Baum gemütlich gemacht hatte, und hielt noch ein paar Früchte in den Händen welche sie mit zu den anderen legte. „Ich schätze das müsste jetzt reichen.“, sagte sie zufrieden.

Drew nickte, also setzte sich Maike rechts gegenüber von ihm. Sie nahm sich eine große, rote Frucht, und biss herzhaft hinein. Drew beobachtete Maike wie sie aß, lächelte und tippte sie dann leicht an der Schulter an, damit sie ihre Aufmerksamkeit wieder an ihn richtete, was auch gelang. Er blickte sie an, Maike wunderte sich, was denn jetzt kommen würde und schaute ihn fragend an. Stille. Dann: „Füttere mich!“ Sie sollte was?! Das schlug ja fast- nein es schlug schon den Boden aus! Er verlangte doch nicht im Ernst von ihr, dass sie ihn füttern solle? Maike dachte sie hätte nicht richtig gehört, sie verschluckte sich und musste husten. „Wa- Was soll ich?!“, harkte sie noch einmal nach, als sie sich wieder gefangen hatte. „Ja, nach der ganzen Anstrengung hab ich mir doch auch was verdient, oder nicht? Also füttere mich!“ Anstrengung? Welche Anstrengung? Er hatte höchstens acht bis zehn Früchte auf den Stapel gebracht, der Rest war allein von Maike gewesen. Drew machte seinen Mund auf, und deutete mit einem Finger hinein, was bedeutete, dass er hunger hatte. „Du spinnst wohl! Ich werde dich doch nicht füttern! Auf gar keinen Fall, Drew!“, schnaubte sie. „Erstens, heißt es für dich immer noch Meister! Und zweitens, ist es ein Befehl! Schon vergessen, die Wette...?“ „Ja, ja, schon gut!“ Maike nahm sich eine Frucht und führte sie zu Drews Mund. Er grinste, schloss seine Augen und öffnete seinen Mund. Ihre Wangen röteten sich und ihre Hand fing an zu zittern, als sie seinem Gesicht, seinem Mund, schon so nah war. Sie begann nervös zu weren. Doch warum, kam ihr nicht in den Sinn. Als sie kurz davor war Drew die Frucht in den Mund zu stecken, wurde Maike noch röter, wandte ihren Kopf ab, schloss ihre Augen, und stopte ihm die Frucht nur so schnell wie möglich in den Mund. Sie hielt ihre Hand immer noch in der Luft, öffnete ein Auge, und blickte aus dem Augenwinkel zu Drew, der einen zufriedenen Gesichtsausdruck hatte und vor sich hin kaute. Maike wusste nicht genau weshalb, aber ihr gefiel dieser Ausdruck auf seinem Gesicht. Sie musste lächeln. „Mhmm.... nicht schlecht....“, schmatzte Drew. Maike wurde noch drei, vier Mal aufgefordert, ihm seine gewünschten Früchte in den Mund zu stecken. Nach einer Weile fand es Maike auch gar nicht mehr so schlimm, dass sie den grünhaarigen Jungen füttern musste.

Drew der bislang da gelegen hatte, und sich füttern ließ, setzte sich auf. „Wird Zeit, dass ich mich revangiere weil du so tapfer warst, und mich gefüttert hast! Schließlich hast du ja auch hunger, oder?“, sagte er mit einem sarkastischen Unterton zu dem braunhaarigen Mädchen. Maike blickte ihn böse an, doch Drew hielt ihr nur eine Beere hin. Sie starrte nur verdutzt abwechselnd auf Drew und die Beere in seiner Hand. Der Junge nickte und lächelte nur. „Ich kann auch selber essen!“, gab Maike knapp von sich. „Es ist aber ein Befehl!“, sagte Drew grinsend. „Muss das sein?“ „Mach einfach die Augen zu, und den Mund auf!“ Maike seufzte, sie schloss ihre Augen, und öffnete den Mund. Irgendwie durchfuhr sie ein komisches Gefühl, welches sie nicht ganz deuten konnte. Wahrscheinlich, weil die ihre Augen geschlossen hatte, und dadurch natürlich nichts mehr sah. Maike wartete, nichts geschah. Sie wusste ja nicht, dass Drew sie die ganze Zeit über amüsiert angesehen hatte. Doch plötzlich spürte sie doch etwas an ihren Lippen. Es war die Frucht. Und dann noch Drews Finger, welche die Beere umschlossen. Maikes Wangen zierte ein Rotschimmer, und sie konnte nichts dagegen tun. Als sich die Beere in ihrem Mund befand, öffnete sie langsam wieder ihre Augen, und begann zu kauen. Erst jetzt bemerkte sie, wie rot sie eigentlich sein musste. Beschämt sah sie zu Boden. Diese Geste brachte Drew nur wieder zum grinsen. „Was denn? Du hast doch nur den Befehl deines Meisters ausgeführt!“


*~Kapitel 3~*

Erneut blickte ihn Maike böse an. „Komm lass uns weiter gehen! Sonst schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig bis zum Wettbewerb in die nächste Stadt, wenn du so lahm bist!“, fing er wieder an, mit seiner altbekannten, arroganten Stimme zu reden. Drew lief schon ein Stück voraus, von der Wiese aus zurück zum Weg. Maike saß noch unter dem Baum. „Was war das denn gerade eben? Was sollte das?“, ging es ihr durch den Kopf. Doch als sie bemerkte, dass Drew sich schon ein Stück entfernt hatte, packte sie seinen Rucksack unsanft, und rannte um ihn einzuholen. „Grrr!“

Es wurde allmählich dunkel, als sie den Wald erreichten. „So, hier werden wir wohl übernachten!“, sagte Drew als er Maike den Rucksack abnahm und darin herum kramte. „Ähm... Drew?“ „Hm?“ „Müssen wir unbedingt hier schlafen?“, fragte sie etwas ängstlich. Er widmete sich nun wieder an Maike: „Ja. Wir müssen sowieso irgendwo hier draußen schlafen, hier in der Nähe gibt es kein Pokémon-Center.“ „A- Achso...“ Drew bemerkte natürlich, wie unwohl es Maike bei dem Gedanken war, hier nachts im Dunkeln zu schlafen, und setzte sein überlegenes Lächeln auf. „Was denn, sag mir blos nicht, dass du dich nachts im dunklen Wald fürchtest?“, zog er die Brünette sofort wieder auf. „N- Natürlich nicht!“, versuchte sie zu kontern, was aber nicht sehr überzeugend klang. Sie wurde ein wenig rot, und wandte sich beleidigt von Drew ab. „Schön, wenn du keine Angst hast, kannst du ja schon mal Feuerholz sammeln, außer natürlich du willst diese Nacht frieren?“ „Ja, und was ist denn mit dir? So viel Holz kann ich nicht alleine tragen!“ Er seufzte. „Ich bereite die Feuerstelle vor, und lege die Schlafsäcke schon mal bereit.“, er drehte sich ein wenig mit dem Oberkörper zu Maike, um es ihr zu erklären, so konnte sie sehen, warum er denn die ganze Zeit über im Rucksack kramte: Er suchte die Schlafsäcke.

„Du hast dich kein Stück verändert Maike!“, fügte er noch hinzu. „W- Was?“, fragte die Braunhaarige nun ein wenig überrascht. „Ich meine, du hast dich charakteristisch nicht
verändert. Du bist immer noch das kleine, ängstliche Mädchen von damals!“ „Was?! Ich bin schon lange nicht mehr so wie du mich in Erinnerung hattest!“, gab Maike laut zurück. „Pfft... Wers glaubt!“, entgegnete er mit einem Schulter zucken. „Du wirst schon sehen!“ „Sicher!“,seinem Tonfall zu urteilen, schenkte er Maike keinen Glauben. Eingeschnappt begab sich Maike in den Wald, kam aber schon nach wenigen Augenblicken zu Drew zurück gerannt, da sie etwas 'gehört' hatte. „Schon wieder zurück? Du bist aber schnell! Aber... Oh! Wo ist denn das Holz?“, fragte Drew ironisch. „Komiker! Nein, e- es ist nur... Ähm kannst du nicht vielleicht mitkommen? Drew?“, fragte Maike etwas verlegen. „Also gibst du zu, dass du Angst hast?“ „Q- Quatsch! Ich kann, wie schon gesagt, nicht so viel alleine tragen. Ich brauche nur jemanden zum tragen!“, versuchte sich Maike heraus zu reden. Drew lachte auf, und wieder war die Braunhaarige beleidigt. „Schon gut, ich komme ja mit. Keine Angst! Lass uns nur noch schnell die Schlafsäcke zurecht legen, ja?“ Maike nickte, und schien erleichtert. Gesagt – getan, als sie mit den Vorbereitungen des Schlafplatzes fertig waren, gingen sie gemeinsam tiefer in den Wald hinein, um nach Feuerholz zu suchen. „Du brauchst dich nicht zu fürchten Maike, es gibt hier nichts von dem du angst zu haben brauchst. Und ich werde dich schon beschützen!“, begann er wieder. „Sehr komisch!“, rief Maike und stieß ihn in seine Seite, wobei er nur anfing zu lachen.


*~Kapitel 4~*

Je tiefer die zwei sich in den Wald wagten, desto kühler, dunkler und gruseliger wurde er. Maike hatte Angst, sie wollte sich am liebsten an Drew klammern, das wäre ihr aber viel zu peinlich gewesen. Still liefen sie nebeneinander, Drew schien die Ruhe selbst zu sein, doch Maike blickte sich immer wieder nervös um. Der Grünhaarige seufzte: „Hör zu, ich hab dir schon mal gesagt, hier ist nichts, rein gar nichts, von dem du angst haben müsstest, in Ordnung?“, versuchte er die verängstigte Brünette zu beruhigen, doch in diesem Augenblick raschelte etwas in einem der Büsche rechts von ihnen. „D- Drew? Was war das?!“, fragte sie erschrocken, und suchte sogleich Schutz hinter Drew. „Weiß nicht! Woher auch, denkst du ich besitze einen Röntgenblick?“, gab er wieder sarkastisch von sich. „Nein, n- natürlich nicht!“ „Ich sehe mal nach!“, beschloss er, und wollte auch schon los laufen. Doch dann bemerkte er, wie Maike sich an ihn klammerte. Hatte sie wirklich solche Angst? Sie wusste doch gar nicht, was sich in diesem Gestrüpp befand. Es konnte auch nur ein ganz normales Pokémon sein, welches bei Nacht unterwegs war.

Drew lächelte kurz, stieß einen tiefen Seufzer aus und wandte sich zu ihr: „Ähm, Maike? Würdest du mich loslassen? Bitte?“ „Oh, t- tut mir leid!“, entgegnete ihm das Mädchen verlegen. „Also, ich geh nachsehen was sich in dem Busch befindet, und du bleibst hier stehen, verstanden?“, sagte er, und die Brünette nickte leicht. „Und du hörst auf dich zu fürchten, klar? Das ist ein Befehl!“, fügte er noch neckend hinzu und zwinkerte. Wieder gab Maike nur ein leichtes, zustimmendes Kopfschütteln von sich. „Gut!“, sagte der Grünhaarige zufrieden und begab sich in die Richtung, aus der die beiden das Geräusch vernommen hatten. Maike blieb, wie Drew ihr geraten hatte, zurück und blickte dem Grünhaarigen nach, bis er langsam zwischen den Ästen der Bäume verschwunden war. Die Brünette sah sich immer wieder nervös um, und meinte andauernd irgendwelche Gestalten an sich verbei huschen zu sehen.

Mittlerweile befand sich Drew hinter einer Pflanze, von der aus er die Braunhaarige gut beobachten konnte. Sie war ganz allein auf dem Weg und ihre Blicke wanderten ängstlich umher. Plötzlich wurde der Grünhaarige von etwas an gestupst. „Ah Roselia!“,flüsterte er, „Gut gemacht!“, lobte er das Pflanzen-Pokémon. „Roselia!“, antwortete es fröhlich. Roselia war diese mysteriöse Gestalt gewesen, welche Maike gesehen hatte. Drew wollte dem braunhaarigen Mädchen einen kleinen Schrecken einjagen, obwohl er ja eigentlich schon längst aus diesem Alter heraus sein müsste. Drew flüsterte seinem Pokémon eine neue Anweisung zu, und gleich darauf verschwand es auch schon wieder.

Roselia streifte erneut durch eine Seite der Büsche, damit sich Maike nur darauf konzentrierte. In diesem Moment schlich sich der grünhaarige Junge hinter einen Baum, unmittelbar neben Maike. Er wartete den richtigen Moment ab, dann befand er sich auch schon hinter dem Mädchen. Drew hielt mit einer Hand Maikes Arme hinter ihren Rücken zusammen, mit der anderen hob er ihren Kopf an, und bedeckte dabei ihren halben Mund. Die Brünette fürchtete sich zu tote, sie konnte ja nicht wissen, wer sie in so eine Situation gebracht hatte. „Was macht denn ein so kleines, ängstliches Mädchen wie du nachts um diese Zeit alleine im Wald? Das kann doch gefährlich werden, weißt du? Jemand könnte auf dich lauern, und dann sonst was mit dir anstellen! Du musst vorsichtig sein, ja?“; wisperte er ihr mit verführerisch, verstellter Stimme ins Ohr.

Maike wusste nicht was sie tun sollte, jemand hielt sie fest, sodass sie sich nicht selbst befreien konnte. Drew, so dachte sie jedenfalls, war dem Geräusch aus dem Gebüsch nachgegangen, und war nicht hier. Vor Verzweiflung alleine zu sein, und Angst vor dem Fremden, schloss Maike ihre Augen ganz fest, hoffend, dass dies alles nur ein schlechter Traum sei. Auch wenn sie ihren Rivalen des öfteren verdammte, in diesem Moment wäre ihr nichts lieber gewesen, als wenn er nur hier wäre, und sie aus den Händen dieses Typen retten würde. „L- Lass mich , o- oder... „, brachte Maike mit zittriger Stimme hervor. „Oder, oder was?! Was willst du jetzt machen?“ „I- Ich...“ Ja, was sollte sie jetzt machen? Maike wusste es nicht. „Ach ja, und falls du deinen Freund rufen willst, vergiss es! Der ist schon zu weit weg!“, redete Drew wieder mit seiner verstellten Stimme auf sie ein. Die Brünette horchte auf. Sie wusste zwar nicht wer dieser Kerl war, aber er hatte recht: Drew war nicht bei ihr – sie war allein.

„I- Ich... Drew!“, hauchte sie. Plötzlich fing Maike an zu weinen, ihre Tränen kullerten über ihre Wangen, über Drew's Hände. Darauf hin erschrak der Grünhaarige. Was hatte er da nur angestellt? Er wollte sich doch nur wieder ein wenig auf die Palme bringen, sie ärgern – wie früher. Stattdessen brachte er sie zum weinen. Das war das Letzte was Drew wollte. „M- Maike...“, er wusste nicht was er tun sollte. Sichtlich erstaunt über ihre Reaktion, ließ er endlich von ihr ab. Sie weinte, er konnte das nicht mit ansehen, ganz unbewusst nahm er Maike in seine Arme. „Ich bin doch da...“ Tröstend streichelte Drew ihr über den Rücken.

„D- Drew?“, fragte Maike weinerlich, als sie seine normale Stimme hörte. Langsam hob sie ihren Kopf, und blickte noch oben, direkt in die grünen Augen ihres Rivalen. „Drew?!“, rief sie wie von einer Tarantel gestochen, und drückte sich von ihm weg. „W- Was?“ Er schien ein wenig erstaunt zu sein. „Wie, Was?! Mehr fällt dir nicht ein?“, Maike war nun richtig wütend geworden. Er hatte sie zu tote erschreckt, und dann viel ihm nur ein >>Was?<< dazu ein?! „Maike, jetzt komm mal wieder runter! Das war doch blos ein kleiner Scherz!“, sprach Drew jetzt auch schon mit gereiztem Ton. „Ich kann und werde mich nicht beruhigen! Das soll ein kleiner Scherz gewesen sein? Ich habe mich zu tote erschreckt!“, fuhr sie ihn an. Als Drew ihr nicht antwortete, fing sie an mit ihren Händen auf dessen Oberkörper herum zu trommeln. „Idiot! Idiot! Du bist ein dämlicher Idiot!“, rief sie immer wieder, und hörte nicht auf zu trommeln.

„Ich befehle dir aufzuhören...“, murmelte Drew kaum hörbar. „Was? Hast du etwas gesagt?“, fragte Maike und hörte für einen Augenblick auf, auf Drew herum zu schlagen. „Ich befehle dir aufzuhören und dich zu beruhigen! Aber vor allem befehle ich dir nicht mehr wütend auf mich zu sein, klar?“, sagte er mit strenger Stimme. Er hatte seinen Blick von Maike abgewandt, und kratzte sich etwas unbeholfen am Hinterkopf. Was Maike wegen der Dunkelheit auch nicht sehen konnte, war, dass sich auf Drew's Gesicht ein Rotschimmer gebildet hatte. „Äh... Drew?“, sie war sehr überrascht. So kannte Maike ihn gar nicht. Sie kannte nicht, dass Drew-formally-known-as-Mr Perfect, sich entschuldigte, oder es immerhin versuchte. Maike merkte, dass er sich wohl angestrengt haben muss, etwas zu sagen, das nicht verletzend war. Und auch, wie unangenehm es ihm war, seiner Rivalin eine Entschuldigung mit zu teilen.

Maike lächelte und sagte: „Schon gut...“ Sie fand das einfach nur süß! Dennoch wollte sie es dem Grünhaarigen nicht so einfach machen: „Ich bin aber immer noch sauer auf dich! Aber weil es ein Befehl war, werde ich diesen Vorfall für die nächsten drei Tage vergessen. Nur damit du es weißt!“ Ein bisschen irritiert blickte Drew zu Maike, sagte dann aber wieder mit arroganter Stimme: „Hm. Nichts anderes habe ich erwartet!“, er grinste und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Komm wir gehen!“, fügte er noch hinzu. Maike ignorierte den ersten Satz, und beide begannen wieder zu ihren Schlafsäcken zurück zu laufen.

Als sie angekommen waren, wünschte jeder jedem noch eine gute Nacht, und krabbelte in seinen Schlafsack. Nachdem Maike sich in den Schlafsack gequetscht hatte, und noch einige Decken aus ihrem Rucksack kramte, fiel ihr etwas ein: „Oh mann, wir wollten doch eigentlich Feuerholz sammeln! Und jetzt muss ich frieren, nur wegen ihm! Drew, du Idiot!“, verfluchte sie ihren Rivalen. Maike packte sich, so gut es ging, in die Decken ein und versuchte zu schlafen. „Brrr! Mann, ist das vielleicht kalt!“


*~Kapitel 5~*

Am nächsten Morgen würde Drew durch Geräusche und einem Geruch -den Geruch von Essen- geweckt. Er gähnte einmal herzhaft, und rieb sich den Schlaf aus seinen smaragd-farbenen Augen, bevor er seinen Kopf langsam in die Richtung von Maikes Schlafsacks drehte. Plötzlich war Drew's Müdigkeit wie weggeblasen, er war hellwach und ein wenig geschockt. „M- Maike?! W- Was hast du denn da an?!“, rief er entgeistert. „Guten Morgen, mein Meister. Hatten Sie einen wohltuenden Schlaf?“, entgegnete ihm Maike, die eine Art Maid-Uniform trug. Sie hatte ein zuckersüßes Lächeln aufgelegt, und auf dem prasselnden Feuer stand ein Topf, indem irgendetwas vor sich hin köchelte.

„Äh, ja schon... Maike, jetzt mal im Ernst! Was soll dieser Aufzug?! Und wo hast du diesen Fummel überhaupt her? Den trägst du ja bestimmt nicht die ganze Zeit mit dir herum?!“, der Grünhaarige schien völlig aufgelöst. Er wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Gestern war Maike ja noch so wütend auf ihn gewesen, und jetzt? Was hatte sie nur vor? Wollte sie es ihm heimzahlen? Moment – heimzahlen? Mit einem Maid-Kostüm?!

„Oh, gefällt es meinem Meister etwa nicht?! Soll ich etwas anderes für Sie tragen?“ „Nein Maike, das ist es nicht! Was ist nur plötzlich los mit dir?“, allmählich schien Drew schon verzweifelt. „Das ist kein Problem, ich suche etwas anderes, das Ihren Ansprüchen gerecht wird, heraus! Verzeihen Sie, mein Meister!“, Maike schien die ganzen letzten Sätze von Drew völlig ignoriert zu haben. Sie drehte sich um, und suchte in ihrem, am Boden liegenden Rucksack nach anderen Kleidungsstücken. Da der Rock von Maikes Uniform sehr kurz geschnitten war, bot er Drew, als Maike sich bückte, Einblicke in etwas, was er lieber nicht gesehen hätte. Verlegen drehte er seinen hochroten Kopf schnell in eine andere Richtung, und fing nur an zu stottern: „M- Maike, würdest du b- bitte aufhören dich zu b- bücken?! Und dich w- wieder hinstellen? B- Bitte?!“

„Äh, Maike?“, langsam drehte er seinen Kopf wieder zurück, als er keine Antwort bekam. Wie aus dem Nichts, stand Maike allerdings schon vor ihm. Sie hielt einige Kleidungsstücke in ihren Händen, und blickte den Grünhaarigen auf irgendeine Art und Weise komisch an. „Ähm... was?“, entgegnete Drew verwirrt. Sie antwortete nicht, statt dessen, schmiss sie die Kleider auf den Boden, und stürzte sich auf auf Drew. Die Brünette hielt ihm eine Hand auf seine Stirn. „M- Meister, geht es Ihnen gut? Sind Sie etwa krank? Ihr Gesicht ist knallrot! Haben Sie vielleicht Fieber?“, fragte Maike mehr als besorgt. Das Gesicht von Drew färbte sich noch tiefer, aber Fieber war das nicht. „W- Wie? N- Nein! Ich habe kein Fieber!“, sagte Drew gereizt. Er schlug ihre Hand weg, und stand auf. „Ich weiß ja nicht was mit dir los ist, Maike, aber werd doch endlich wieder normal! Ich halt das nicht mehr aus, ich muss hier weg! Ich glaube, ich nehme erst einmal ein Bad im Fluss!“, rief Drew wütend, wobei er den Schluss nur noch in sich hinein murmelte.

Er lief ein wenig den Fluss entlang, bis er an einem Wasserfall ankam, der an seinem unteren Ende an einem riesigen Felsen zerschellte. Drew atmete tief durch, und lauschte dem Rauschen des Wassers. „Hach, endlich ruhe!“, er war erleichtert. Er legte seine lila Jacke, sein schwarzes Sweat-Shirt, seine Schuhe, die Socken, und seine hellblaue Hose ab, sodass er nur noch seine lila Boxer-Shorts, mit schwarzen Streifen trug, welche er auch als Badehose nutzte. Drew setzte langsam einen Fuß nach dem anderen ins, morgendlich kühle Wasser. Um sich an die Temperatur zu gewöhnen, tauchte der Grünhaarige einmal komplett unter, bevor er auf den Felsen zu kraulte. Drew setzte sich im Schneidersitz darauf, und ließ sich vom herunter prasselnden Wasser den Rücken, Kopf und Nacken massieren. Es sah beinahe so aus, als würde er meditieren. Er schloss seine Augen, verschränkte seine Arme, und genoss einfach diese Ruhe.

„Hm. Was hat sie nur vor? Ein Maid-Kostüm? Maid-Kostüm... Moment... Hey, ich sollte das Positive an dieser Situation sehen: Sie zickt nicht mehr herum, und macht alles gleich freiwillig!“, dachte Drew laut nach. „Und genau das, werde ich mir zu nutzen machen!“, grinste Drew nun breit. Doch seine idyllische Stille wurde schon bald wieder gestört, und zwar von einem ziemlich schrillen Rufen. „Meister?! Meister, Drew?!“ Es war, wie nicht anders zu erwarten, Maike, die nach Drew rief, und gerade an das Flussufer, and dem er sich befand, ankam. „Ah, hier seid Ihr, Meister!“, trällerte die Brünette fröhlich. Sie lächelte Drew an, doch er zeigte keine Mimik – seine Begeisterung hiel sich in grenzen. „Oh Meister, Ihr wolltet baden? Hätten Sie das doch gleich gesagt!“, bemerkte sie. „Ah, warten Sie! Ich werde Ihnen den Rücken schrubben!“, sagte sie hilfsbereit. Mit all ihren Klamotten stieg Maike ins Wasser, und schwamm auf Drew zu. Doch bevor sie Drew erhaschen konnte, wich der mit einer gekonnten Bewegung und einem Sprung aus, landete allerdings im Wasser. Auch Maike prallte etwas unsanft am Felsen ab. So wurde allmählich ein Spiel daraus, ein Spiel des Fangens.

Eine ganze Weile ging das so, bis Drew es irgendwie geschafft hatte, die Braunhaarige an
einer seichten Stelle unter sich fest zu halten. Mit beiden Händen packte er ihre Arme, und
drückte sie in das wenige Zentimeter hohe Wasser, damit sie sich nicht mehr wehren konnte. Drew selbst, beugte über ihr, jeweils ein Bein neben ihren Hüften, und blickte sie an. Maike wich seinen durchgehend grünen Augen aus, und sah auf die Seite. Seine nassen Haare hingen ihm über die Schulter, und tropften Maike ins Gesicht, wobei sie immer wieder einmal blinzelte, um nichts von dem Wasser in ihre Augen zu bekommen. „Und, was würdest du jetzt tun?“, fragte Drew sie nach einem Moment des Schweigens. Er spürte, wie Maike zögerte. „I- Ich würde natürlich alle Befehle meines Meisters b- befolgen!“ „Wirklich alle?“, fragte er noch einmal nach. „N- Natürlich, M- Meister!“, ihre Stimme begann zu zittern. Er hatte den Knackpunkt erreicht! Sie wurde unsicher, begann wieder sie selbst zu sein, hörte auf mit ihren Spielchen.

Immer noch wandte Maike ihre Blicke von ihm ab, und war dabei knallrot geworden. Nicht nur weil Drew sie so festhielt, und dabei fast halb nackt war, sondern auch, weil sein nasser Körper und seine grünen, nassen Haare verdammt gut aussahen. Sie schluckte, meinte beinahe ersticken zu müssen. Drews smaragd-farbige Augen funkelten. Er lehnte sich tiefer zu ihr herunter. „Wirklich alles?“, fragte er fast schon hauchend. Sie gab keine Antwort, in ihr kribbelte alles. Maike spürte, wie seine Blicke an ihr hafteten. Warum sah er sie blos so an? Es machte sie sichtlich nervös. Drew kam ihr immer näher, bis ihn nur noch wenige Zentimeter von ihrem Gesicht trennten. Die Brünette konnte seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren. Sie schluckte. Was wollte er nur? Doch nicht etwa...? Das ging ihr eindeutig zu weit. „Schon gut!“, rief Maike schließlich und drückte ihn von sich weg. Drew blickte sie überrascht an, doch insgeheim wusste er, dass Maike so reagieren würde. Genau das hatte er ja auch vor, um ihr diese Maid-Sache wieder aus dem Kopf zu schlagen. „Und?“, fragte er nach, „Was ist jetzt? Ich dachte, du würdest alle Befehle deines Meisters ausführen?“ „Tch!“ Maike rappelte sich auf, und entgegnete ihm mit einem bösen Blick. „A- Aber sicher mit Ausnahmen! Das... Das geht doch zu weit!“, brüllte sie, und wischte sich mit dem Handrücken über ihr Gesicht.

„Ausnahmen? Ach Maike, egal ob du alles machst was ich möchte, nur wegen unserer Wette, oder ob du ein Maid-Kostüm trägst und alles tust, macht gar keinen Unterschied!“, sagte er mit schon fast belustigter Stimme. „Was? Natürlich macht das einen Unterschied!“ Drew lächelte. „Ach Maike, ganau wie damals bist du noch immer schwer von Begriff...“ Beleidigt schaute Maike in eine andere Richtung und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Dann sag mir doch, welchen Unterschied es macht? Das einzige ist, dass du ein viel zu knappes Kleidchen trägst, hier im kalten Flusswasser hockst, und ich dann wieder die Schuld dafür bekomme, wenn du dich erkältest. Und nur damit du mich durcheinander bringen kannst, und ich das mit der Wette vergesse, und jetzt bin ich dir auf die Schliche gekommen und weißt nicht, was du jetzt machen sollst. Sehr schade.“ „Tch!“ Maike wusste keine Antwort, sie spürte, das er wieder einmal recht hatte, und sie wieder wie ein dummes, kleines, naives Mädchen dastehen ließ. Drew ging auf sie zu und streckte ihr seine Hand entgegen, doch sie wollte diese nicht annehmen, auf gar keinen Fall! Ihr war das viel zu unangenehm, dauernd machte machte sie sich bei ihm zum Horst! Verdammt! Genau wie früher!

Doch plötzlich spürte Maike eine kräftige Hand, die sie nach oben zog. Überrascht stand sie plötzlich vor Drew, er blickte ihr in die Augen. Wie peinlich! Blitzschnell sah die Brünette auf das fließende Wasser unter ihren Füßen. „Maike?“, er hob ihren Kopf wieder hoch. Auf der Stelle wurde Maike mit seiner Berührung knallrot. „Also?“, fragte er sanft, und blickte sie mit diesen wundervollen grünen Augen an. „Schon gut! Ja, ich wollte dich durcheinander bringen, damit du die Wette vergisst! Und Ja, du hast recht, es ist fehlgeschlagen! Und Ja, du bist soo viel klüger als ich! Zufrieden?“, schnaubte Maike ihn mit hochrotem Kopf an. Er grinste. „Ja. Vor allem der letzte Satz. So viel Lob bin ich gar nicht gewohnt. Würdest du ihn noch einmal für mich wiederholen? Es ist ein Befehl...“, sprach der Grünhaarige sarkastisch. „Das kannst du so was von vergessen!“, entgegnete sie entnervt, machte kehrt und ging zurück zum Ufer, gefolgt von Drew.

Auf dem Weg zurück zu ihren Schlafplatz begann Drew plötzlich zu fragen: „Sag mal Maike, wo hast du dieses Maid-Outfit überhaupt her?“, er ließ seine Finger an einer Kordel bei ihrem Hals hinunter gleiten. „Wah! Griffel weg! Das geht dich nichts an!“, Maike stapfte einige Schritte weiter nach vorne. „Ach komm schon, wo hast du das her? Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass du so was öfter für mich trägst...♥“, rief er ihr von hinten nach. Maike lief ein angewiderter Schauer über den Rücken. „Nein! Ich sag dir das ganz bestimmt nicht! Du bist ein Perverser, Drew!“, brüllte sie. „Das ist nur meine Art Zuneigung zu zeigen!“, grinste Drew. Maike verzog ihr Gesicht. „Wäh! Vergiss es das sag ich dir jetzt ganz sicher nicht!“, sie beschleunigte ihre Schritte. „Hey Maike, warte doch!“, hastete Drew hinterher. „Nein!“ „Ach komm schon, das war doch nur ein Scherz!“ „Vergiss es! Bleib mir blos vom Leib!“ „Hey!“
Schließlich rannten sie durch den Wald wieder zurück.


*~Kapitel 6~*

Als sie einige Zeit später gegessen, ihre Sachen wieder zusammen gepackt, und sich Maike schließlich auch wieder umgezogen hatte – was Drew scheinbar überhaupt nicht passte- setzten sie ihren Weg wieder fort. Ihr nächstes Ziel war eine Sommerstadt, dort solle es wie auf einer Urlaubsinsel sein, hatte Drew Maike erzählt. Diese Stadt trug den Namen Capri-City. Doch um diese zu erreichen, mussten die beiden erst einmal den hohen Berg, der sich vor ihnen erhob, erklimmen. Daran kamen sie nicht vorbei.

„Mann! Ich kann nicht mehr!“, schnaufte Maike erschöpft. Sie und Drew hatten bereits damit begonnen den Berg zu besteigen, da dieser aber ziemlich hoch war, waren sie noch nicht einmal bei der Hälfte angekommen. Der tiefe Schnee, und der wirbelnde Sturm, baten auch keine Erleichterung. „Ach, hör schon auf zu quengeln, Maike! Du hast ja keine Kondition, da wäre ja selbst ein Relaxo noch schneller als du! Außerdem haben wir es ja bald geschafft!“, auch Drew klang diesmal ein wenig genervt. Verständlich! Seit sie auf diesem Berg waren, und ihn versuchten zu bezwingen, gab Maike nichts anderes von sich als; „Ich hab Hunger“ oder „Mir ist kalt!“, „Ich kann nicht mehr!“ Seine braunhaarige Rivalin konnte ja leicht reden. Was sollte denn er erst sagen?! Er war auch müde, erschöpft und hungrig. Doch jammern kam für ihn einfach nicht in Frage. Niemals! Das würde seinen Stolz verletzen und sein Ego ankratzen. Deshalb lief er einfach, und versuchte so gut wie möglich, Maikes Gejammer zu überhören. Was mit der Zeit immer schwerer fiel… Selbst für ihn…

Maike seufzte lautstark. „Drew ich kann wirklich nicht mehr…“, sagte sie schwach. „Maike wirklich-“, gerade wollte der Grünhaarige wieder kontern, als er zu seiner Brünetten Rivalin hinter sich blickte, und nur noch sah wie diese zusammenklappte. „Maike!“, rief er geschockt und rannte zu ihr. „Hey, Maike was ist denn?“, versuchte er sie ein wenig aufzusetzen. „Maike du darfst jetzt nicht schlapp machen! Wir sind gleich am Gipfel. Wenn du jetzt noch ohnmächtig wirst, packen wir beide das nicht mehr!“, sprach Drew zu ihr um sie doch wach zu halten, und klatschte leicht gegen ihre Wange.

„M-hmm…“, war nur ein Ächzen von ihr zu vernehmen. „Lass mich…“, fügte sie noch schwach hinzu. Sie probierte von selbst aufzustehen, was ihr allerdings nicht gelang, denn nach einigem hin und her wanken, gaben ihre Beine abermals nach, und die Brünette knickte wieder zusammen. „Das ist ein Problem…“, sprach Drew leise zu sich selbst und überlegte einen Augenblick. „So kannst du den Gipfel unmöglich erreichen, Maike… In so einem Zustand…“, wandte sich ihr grünhaariger Rivale nun wieder ihr zu. Er ging auf sie zu, und versuchte sie wieder aufzuziehen. „L- Lass mich… Drew… Ich will nur ein bisschen schlafen…“, gab sie schnippisch zurück, fast wie betrunken, sie schlug seine Hand weg. Sie wollte anscheinend abrupt keine Hilfe von ihm annehmen. Wenn sie jetzt einschlafen würde, würde sie hier draußen erfrieren, so viel stand fest.

Drew gab einen genervten Seufzer von sich. „Na gut, Maike…“ Als sie ihren Namen wahrnahm, blickte sie doch einmal zu dem Grünhaarigen auf. Bevor sie es überhaupt realisieren konnte, was ihn ihrem Zustand sowieso schon schwer genug fiel, packte Drew sie am Handgelenk und zog sie wieder auf. Mit diesem Ruck hatte sie nicht gerechnet, sie schwankte gefährlich und drohte sogleich ihr Gleichgewicht zu verlieren, und wieder im kalten Schnee zu landen. Maike stellte sich schon auf eine kalte Landung ein… Doch so weit kam es nicht. Drew der alles realisierte, und blitzschnell reagierte, zog sie schnell dicht an sich, damit sie nicht fiel, und sich an ihm festhalten konnte. Ohne es zu wollen, vergrub sich Maikes Gesicht in seiner Brust. Sie konnte gar nichts dafür… sie war so gefallen, und Drew drückte sie mit seiner Hand an ihrem Hinterkopf zu sich.

Einen Moment verbrachten die beiden so. Doch dies schien bei Maike schon zu reichen, um wie eine Schocktherapie bei ihr zu wirken. „Eh…. Eh?!“, murmelte sie geschockt in Drews Jacke hinein, und versuchte sich sogleich von ihrem grünhaarigen Rivalen zu `trennen`. Mit knallrotem Gesicht starrte die Brünette erst einmal auf den verschneiten Boden. Ihr Atmen wurde schneller und ungleichmäßig. „Maike…? Alles in Ordnung?“, fragte Drew sie, ließ wieder von ihr ab, hielt sie aber dennoch an ihren Armen fest, und blickte sie an. Ihr Blick wandte sich ab. Dann bemerkte Drew ihre rot glühenden Wangen. „Maike… ?“ Mit einer Hand fasste er an ihr Kinn und bewegte ihren Kopf in seine Richtung, um ihr direkt ins Gesicht sehen zu können. Ihre Augen funkelten, sie hatte rote Wangen… „Maike hast du etwa Fieber?!“ „Nein!“ „Lüg mich nicht an! Sag mir die Wahrheit, Maike…“ Maike wunderte sich… Solch sorgenvolle Stimme von ihm… Sie durchströmte ein komisches Gefühl, welches sie nicht ganz deuten konnte…

Während Maike dies durch den Kopf ging, hatte Drew bereits eine Hand auf ihrer Stirn platziert, um ihre Temperatur abschätzen zu können. „Maike… du verglühst ja formlich… Und ich Idiot-…“, murmelte er nur noch. Die Brünette hatte die letzten Worte ihres Rivalen schon gar nicht mehr vernommen. Sie glühte, ja. Doch ob das nur Fieber allein war? Nein, ganz sicher nicht. Mit seiner Berührung wurde Maike ganz furchtbar, und seltsam warm. Ihr Gesicht lief nur noch röter an, wenn dies überhaupt noch möglich war. Doch da ihre Wangen vom Fieber sowieso schon einen roten Schimmer besaßen, fiel dies auch gar nicht mehr auf. Gott sei Dank!

„Maike wir müssen dich sofort wieder ins Warme und Trockne bringen!“, schaltete sich Drews Stimme wieder bei Maike ein. Ein wenig verwirrt blickte sie zu ihm auf. Drew sah sie noch einmal mit einem prüfenden Blick an. Dann legte er seinen Rucksack ab, und kniete sich selbst hinunter. „Los steig auf!“, deutete er mit einer Handbewegung auf seinen Rücken. „W- Was?!“, fragte die Brünette geschockt. „Frag nicht! Mach schon! Ich werde dich das restliche Stück einfach tragen!“, sprach Drew zu ihr. „Nein! Das werde ich nicht tun!“, wandte sich Maike ab, und verschränkte ihre Arme. Er seufzte. „Maike du kletterst jetzt sofort auf meinen Rücken, und lässt dich von mir da hinauftragen! Das ist ein Befehl, klar!“, nun klang Drews Stimme streng und sehr ernst. Maike sah ihn an. Sie zögerte für einen Moment. „Na- Na gut…“, sagte sie schließlich, überwand sich dann doch noch und kletterte auf den Rücken ihres Rivalen. „Na geht doch…“, lächelte Drew leise und erleichtert in sich hinein.

Maike fühlte sich im ersten Moment ein wenig unwohl, auf Drews Rücken von ihm durch den Schneesturm getragen zu werden. Doch sie war so erschöpft, das sie es wohl vorzog auf ihm ein kleines Nickerchen zu machen. Als Drew plötzlich merkte, dass eine kleine Last auf seinem eigenen Kopf lag, linste er nach oben. Was er dort erblicken konnte, war eine schlafende Maike, die ihren Kopf gegen seinen gelehnt hatte. Sie hatte einen friedlichen Gesichtsausdruck. Drew gefiel dieser Anblick nur zu gut, er lächelte, kicherte kurz, und stampfte weiter durch die Schneemassen und den dichten Sturm. Auch an seinen Wangen konnte man einen kleinen Rotschimmer vernehmen.


*~Kapitel 7~*

Drew stapfte immer weiter den Berg hinauf. Er war schrecklich erschöpft. Nicht nur weil ihn der kalte Wind ins Gesicht peitschte, sondern auch, weil er Maike auf dem Rücken trug. Sie hatte hohes Fieber, und er bestand darauf, dass sie sich nicht mehr anstrengte.

Ab und an konnte Drew von Maike angestrengte Atemzüge vernehmen, und versuchte sich dann so gut es eben ging zu beeilen. Wenn die Brünette doch einmal im Begriff war, von seinem Rücken zu rutschen, reagierte er blitzschnell, und richtete sie wieder auf. Je länger er lief, desto näher kam er letztendlich dem Gipfel.

Oben angekommen, entdeckte er einen großen Felsspalt. Eine Höhle! Sie mussten dort eine Pause einlegen… Maike war krank und auch Drew selbst war von dem anstrengenden Marsch durch den Schnee erschöpft. Er hievte sich und seine Brünette Begleiterin in das –zwar nicht warme- doch dafür trockene Innere der Höhle. Behutsam und vorsichtig legte er Maike etwas weiter hinten in der Höhle ab. Er stellte seinen Rucksack ab, und kramte eine Decke hervor, welche er liebevoll über die kränkliche Braunhaarige deckte.

Drew beugte sich zu ihr hinunter, während er sicherstellte, dass sich auch überall etwas von der Decke befand. „Maike, ich werde jetzt versuchen hier irgendwo etwas Holz aufzutreiben, damit wir ein Feuer machen können. Damit es dir wieder wärmer wird, und du wieder gesund wirst.“, redete er sanft auf sie ein, während er den Stoff festdrückte. Dabei war er sich gar nicht sicher, ob Maike ihn überhaupt wahrnahm – sie schlief ja immer noch. Er sah Maike noch einmal an. „Also ich gehe jetzt… bleib bloß hier, versanden?“, sagte er und lächelte. Von der schläfrigen Maike war nur ein leises „Hm…“ zu vernehmen, was wahrscheinlich nicht direkt irgendetwas mit der Aussage von Drew zu tun hatte.

Der Grünhaarige schritt erneut hinaus in das heftige Schneegestöber. Er zog seine Jacke und die Kapuze dicht in das Gesicht. Er stapfte durch den Schnee und lief ein wenig oberhalb der Höhle, wo er auch gar nicht so lange nach etwas Brennbarem suchen musste. Vor ihm erstreckten sich einige alte, und kahle Bäume. Perfekt geeignet um damit ein Feuer zu entzünden! Drew brach von den Bäumen so viele Äste ab, wie er nur tragen konnte. Und stapfte mit dem Reisig zurück zu Maike in die Höhle.

Als er die halbdunkle Höhle wieder betrat, warf er erst einmal das gesamte gesammelte Reisig in die nächstbeste Ecke. Stülpte seine Kapuze wieder nach hinten, und klopfte sich den Schmutz, den die Äste hinterlassen hatten, von sich. Danach kümmerte er sich sofort wieder um die kranke Maike. Er ging auf sie zu, und beugte sich zu ihr hinunter. „Ich bin wieder zurück…“, sprach er sie an, während er erneut ihre Temperatur überprüfte, indem er ihr seine Hand auf die Stirn legte. Ihre Temperatur schien sich nicht wirklich verändert zu haben. Zumindest konnte Drew keinen gravierenden Unterschied erkennen. „Hm…“, nachdenklich runzelte Drew die Stirn. „Am besten wird sein, ich mache erst mal Feuer.“, dachte er laut nach.

Drew legte und stapelte das gesammelte Holz in Maikes Nähe auf einen Haufen, doch wie sollte er jetzt Feuer machen? Drew stand nachdenklich vor dem Reisighaufen und kratze sich am Hinterkopf. „Ja… Hm… Na klar!“, Drew schien also eine Idee zu haben. Er lief zu Maike und kramte in deren Tasche, die sich neben ihr befand. Er holte etwas heraus. Einen Pokéball! „Maikes Lohgock wird mir sicher helfen, das Feuer zu entzünden…“, entschlossen sah er auf den Ball in seiner Hand, und warf diesen schließlich in die Luft. Vor ihm erschien dann auch das Feuer-Pokémon seiner Rivalin.

Erst einmal blickte sich das große Pokémon verwirrt um, nicht ganz sicher was hier vorging. „Hey Lohgock…“, konnte es die Stimme von dem grünhaarigen Rivalen seiner Trainerin vernehmen. „Würdest du mir bitte mal kurz helfen Feuer zu machen?“, fragte Drew das Feuer-Pokémon. Fragend und auch entgeistert blickte es den anderen Trainer an. Was wollte er denn von ihm? Es war doch das Pokémon von Maike… Lohgock schien nicht ganz zu begreifen was hier eigentlich vorging… „Es geht um Maike…“, sprach Drew erneut und deutete auf die schlafende Brünette. Auch das Lohgock blickte in diese Richtung. „Maike ist krank… Sie hat Fieber, und wir brauchen unbedingt Feuer um sie warm zu halten, damit sie schnell wieder gesund wird…“, sprach Drew besorgt. Lohgock sah den Grünhaarigen erneut an, und merkte welche Sorgen er sich um seine Trainerin machen musste, und auch das er es ernst meinte.

Das Feuer-Pokémon gab ein zustimmendes Geräusch von sich. „Super…“, sprach Drew erleichtert. Lohgock stellte sich in Position neben Drew. „So… Lohgock Flammenwurf auf den Reisighaufen, da!“, befahl der Grünhaarige Maikes Pokémon, und er musste zugeben, dass das gar nicht mal so schlecht war. Mit einem Mal entwich aus dem Mund des Pokémon ein gewaltiger und bestimmt einige tausend Grad heißer Feuerstrahl, und entzündete somit selbst das nasse Holz innerhalb nur weniger Sekunden.

Das Feuer flackerte und spendete somit endlich die benötigte Wärme. Drew blickte vom Feuer weg, und wandte sich zu Lohgock. „Ich danke dir…“, sprach er und lächelte. Das Pokémon nickte, und sah dann besorgt zu seiner Trainerin, welche noch immer in der Ecke lag. „Keine Sorge… Ich werde mich um sie kümmern… damit es ihr bald wieder besser geht…“, sprach der grünhaarige Koordinator, und das Feuer-Pokémon, konnte keinerlei unwahre Worte in seiner Stimme wahrnehmen. Es vertraute ihm. Lohgock vertraute ihm seine kranke Trainerin an. „Loh-…“, gab es von sich. Es schritt auf seine Trainerin zu, hob sie vorsichtig mit seinen großen Pranken auf, und schritt vor Drew. Lohgock legte Drew die schwache Maike in die Arme. „Huh?“, erst war der Grünhaarige etwas verwirrt, lächelte das Feuer-Pokémon dann an, und nickte zustimmend, was auch das Lohgock tat Lohgock zeigte ihm damit, welches Vertrauen es ihn ihm hatte, und auch welche Verantwortung er zutragen hatte. Drew war froh, dass Lohgock ihm traute – ihm Maike anvertraute. „Danke…“, sprach Drew und lächelte noch bevor er das Feuer-Pokémon wieder in seine Ballkapsel zurückrief.

Drew sah kurz zu Maike hinunter, trug sie aber dann sofort wieder zurück, und legte sie behutsam wieder ab. Er breitete seine Decke wieder über ihr aus, damit sie nicht fror. Der Grünhaarige setzte sich dann auf die andere Seite des Feuers – gegenüber von Maike. Er lehnte sich an die Wand, und beobachtete Maike für eine kurze Zeit. Doch dann übermannte es ihn auch, und er fing leicht an zu dösen.

Nach einer Weile wachte Drew wieder auf. „Hm…oh..“ Er strich sich kurz durch seine grünen Haare. „Bin ich wohl eingeschlafen…?“, fragte er sich. Plötzlich vernahm er ein Wimmern. Sein Blick schweifte hinüber zu Maike, die sich zitternd in seine Decke kuschelte. Als er zu ihr hinüber ging, legte er einige der Äste in das Feuer, damit es nicht völlig aus ging. Dann kümmerte sich der Grünhaarige umgehend wieder um Maike. Er packte sie an den Armen – Eiskalt. „M- Maike…“, stieß er geschockt ihren Namen aus. Sie war ja völlig durchgefroren! Er fasste an ihre Stirn – wiederum eiskalt. Das Fieber schien sich wohl verabschiedet zu haben, doch dafür hatte sie nun Schüttelfrost.

Drew überlegte. Wie sollte er sie denn nur warm halten? Und das so schnell wie möglich? Er seufzte, und lächelte die Schlotternde fast schon ein wenig geschlagen an. Drew setzte sich vorsichtige neben sie, zog einen Arm aus dem Ärmel seiner Jacke, und legte seine Jacke auch um Maikes Schultern, damit es ihr endlich wärmer werden würde. Drew zog Maike dicht an sich, und legte seine Arme um sie. Dann zog er seine Wolldecke über sie beide. Er rieb an ihrer Schulter und ihrem Oberarm, um ihr Wärme zu spenden. Drew lehnte seinen Kopf gegen den ihren, und versuchte sie so gut es eben ging warm zu halten.

Nach einer Weile, schliefen beide. Drew war einfach noch zu erschöpft von dem anstrengenden Aufstieg gewesen, das er nicht mehr helfen konnte, und auch erschöpft einschlief. Er schlief einfach ein und hielt Maike noch immer wärmend in seinen Armen. Es sah fast so aus als ob, egal was auch kommen würde, er sie nicht mehr aus seinen starken Armen geben würde.

Impressum

Texte: Maike, Drew& alle Pokémon (c) Nintendo Storyline (c) Julia K. Cover (c) Julia K.
Tag der Veröffentlichung: 07.10.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An alle ContestShipping da draußen! :D

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