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© K.-H. Kupfer

 

Die Eurokrise   ..... Ursachen und Auswege

 

 

Der Bluff mit dem Luftgeld

 

Bevor wieder einmal der große Crash eintritt sollte man wissen wie das mit dem Geld so läuft. Denn wir alle vertrauen dem Geldsystem zu sehr. Wenn Sie, liebe Leser, zu Ihrer Bank gehen und beispielsweise einen Kredit haben möchten, dann tippt der Bankangestellte nach der Genehmigung des Kredites lediglich ein paar Zahlen in seinen Kassencomputer, womit auf Ihrem Konto ein bestimmter Geldbetrag erscheint, über den Sie verfügen können, als Bargeld oder zur Überweisung.

 

Woher aber kommt das Geld? – Aus dem Nichts! Es handelt sich nur um ein paar in einen Computer eingetippte Zahlen. Ja, Sie lesen richtig, denn die Bank hat Sie ja als Schuldner, mit oder ohne Sicherheiten. Überweisen Sie das Geld zurück, löscht die Bank die Schuld und kassiert über die Zinsen einen Gewinn, einen Gewinn auf ein Nichts. Haben Handwerker für Ihren Kredit eine Leistung erbracht, einen Wert geschaffen, so wurde dieser Wert ebenfalls aus dem Nichts geschaffen. Haben Sie den Kredit als Bargeld abgeholt und zahlen per Überweisung zurück, dann wurde mit diesem System Bargeld aus dem Nichts geschaffen.

 

In Wirklichkeit ist das alles etwas komplizierter, denn durch die entsprechende doppelte Buchführung entsteht dabei sogar buchungstechnisch ein Guthaben für die Bank, also eine Luftnummer. Tja, da wundert man sich und wir sprechen von Zockern, wo es doch bereits schon auf der untersten Ebene von Bankgeschäften sehr seltsam zugeht.

– Und warum das so funktioniert, das wird ewig ein Geheimnis der Banken bleiben, ein wahres Bankgeheimnis also.

 

Übrigens: Im Jahre 1968 erhielt in den USA ein Schuldner, der sich weigerte, einen Kredit zurückzuzahlen, weil die Bank ihm real ja gar kein Geld gegeben habe, vor einem Gericht sogar Recht. 

 

Die Kreditkarte – wem nützt sie?

 

Wie eben erwähnt gelingt banktechnisch eine Wertschöpfung aus dem Nichts, solange kein Bargeld im Spiel ist. Nur Bargeld, also echte Zahlungsmittel haben einen realen Tauschwert. Alle Zahlungsmittel, die nur über Buchungen ablaufen, dienen einer Wertschöpfung aus dem Nichts. Deshalb ist es auch nur zu verständlich, wenn Banken darauf drängen, alle Geschäfte des Kunden per Überweisung oder per Kreditkarte abzuwickeln, weil die Bank dann selbst keine Wertstellung treffen muss, sondern nur „Luft“ bucht und daran sogar noch verdient.

 

Für Bargeldauszahlungen braucht die Bank physisches Geld, beispielsweise solches, das andere Kunden eingezahlt haben. Reicht das nicht, dann muss sie entweder einen Teil ihres Guthabens bei der Bundesbank abziehen, oder sie muss selbst einen Kredit bei der Bundesbank aufnehmen und sich dieses Bargeld per Geldtransport bringen lassen. D.h., nur Bargeld hat in dem gesamten System noch einen Hauch von realem Wert.

 

Warum gehen Banken pleite?

 

Leihen sich Banken untereinander Geld, dann handelt es sich ebenfalls um Luftgeld, das buchungstechnisch von einer Bank zur anderen wandert, um Geld also, das überhaupt nicht real existiert. Und da kommt man schon mal in Versuchung, eine Buchung zu vergessen, oder Buchungen über Bankengeflechte abzuwickeln, was man letztendlich selbst nicht mehr überblickt und kein Prüfer so leicht entdeckt. Ja, und wenn das dann auch noch der gesamten Kontrolle entgleitet und die Summen immer größer werden, dann kann leicht die Zahlungsunfähigkeit eintreten, wofür dann der Staat oder der Bankkunde einstehen muss, so wie es bald europaweit sein wird.......

 

.... Aber das eben nur, wenn das alles zufällig jemand entdeckt. Würde man nur mit Bargeld hantieren, würde es weniger Bankenpleiten geben. Und so tragen wir mit jedem Kreditkartengeschäft auch ein wenig zur nächsten Bankenpleite und zum Reichtum (zur Wertschöpfung) von Banken etc. bei. Wir sollten also nicht immer nur mit dem Finger auf andere zeigen.

 

Wie erreicht Geld Wertstabilität?

 

Es zeigt sich also, dass nur bei physisch vorhandenem Geld eine einigermaßen Stabilität möglich ist, aber leider auch nur dann, wenn nicht irgendwer – und hier wäre es die Bundesbank bzw. die Europäische Zentralbank (EZB) – die Gelddruckmaschinen im Keller laufen lässt und so quasi Bargeld, also physisch vorhandenes Geld ebenfalls aus dem Nichts schafft.

 

Wertdeckung durch Gold unsicher

 

Von einer wertegedeckten Währung kann man in diesem Zusammenhang schon lange nicht mehr sprechen. Ehedem gab es mal so etwas. Da war der Gegenwert des Geldes durch bei den Banken hinterlegtes Gold gedeckt. Selbst wenn man dahin zurückkehren würde, wäre eine solche Verkopplung derzeit höchst gefährlich. Denn den Wert des Goldes kann man manipulieren, und damit wäre die Währung angreifbar. Denken wir nur daran, dass im Jahr 2013 der Wert des Goldes innerhalb von wenigen Tagen um rund 30 Prozent fiel. Damit hätte eine so verkoppelte Währung den gleichen Wert verloren.

 

Wertdeckung durch Wirtschaftsleistung

 

Derzeit ist der Wert unseres Geldes an der von der Wirtschaft und den Menschen des Landes erbrachten Leistungen gekoppelt, was vom Ansatz her gar nicht so schlecht ist. Leider aber hat die Durchführung so ihre Tücken und bietet Ansatzpunkte für erhebliche Manipulationsmöglichkeiten. Zu den Tücken zählt beispielsweise, wenn mit diesem System eine gemeinsame Währung bei Staaten mit unterschiedlicher Wirtschaftsleistung eingeführt wird, dann funktioniert es nicht. (Siehe Schwierigkeiten im Euroraum.)

 

Und schon ist man bei der zweiten Tücke, nämlich wenn man die Schwierigkeiten aus Punkt eins mit einer Erhöhung der Geldumlaufmenge (Geld drucken und niedrige Zinsen) zu kaschieren versucht, was nichts anderes ist, als den Wert des Geldes manipulativ zu verändern.

 

Geld - Wertbestimmung fraglich

 

Die umlaufende Geldmenge wird einerseits durch den Zins beeinflusst, andererseits ist die umlaufende Geldmenge Grundlage für die Festlegung des Zinses, ein Widerspruch also in sich. Und weil sich der Zins an der Inflationsrate orientiert, die wiederum aus einem Vergleich von Preisen eines staatlich festgelegten Warenkorbes errechnet wird, der wiederum nichts mit der Realität der tatsächlichen Lebenshaltungskosten zu tun hat, liegt auch hier eine große Möglichkeit zur Manipulation, zumal bei der gesamten Rechnung auch noch ein politischer Zukunftsfaktor einbezogen wird. - Haben Sie es verstanden? Sicher nicht. Aber sicher ist das so gewollt.

 

Mit anderen Worten: Mit einem solchen völlig widersinnigen und undurchsichtigen Konstrukt wird jeglicher Manipulation Tür und Tor geöffnet. Seltsam ist dabei auch, dass 2% Inflationsrate, also Wertminderung des Geldes, als preisstabil angesehen werden. Das spricht für sich.

 

Unser Wirtschaftssystem lebt vom Geldwertverfall

 

Auf diese Weise lebt unser derzeitiges Wirtschaftssystem einzig von dem Geldwertverfall. Man sieht bereits in einem Nullwachstum eine erhebliche Gefahr, auch für Arbeitsplätze, die nur bei Wachstum, will heißen, bei Geldwertverfall zu halten sind. Der Geldwertverfall ist somit Grundlage unseres Wirtschaftssystems, wozu auch die Lohnforderungen der Gewerkschaften gehören, die wiederum zu Preissteigerungen und damit zu weiterer Geldentwertung führen.

 

 – Kurzum: Unser gesamtes Wirtschafts- und Geldsystem ist ein fragiles Gebilde, das notgedrungen von einer Krise in die nächste führt, weshalb man möglichst rasch eine Änderung herbeiführen sollte.

 

Ursprung des Geldes

 

Im Ursinne ist Geld ein Tauschobjekt, das man für eine bestimmte Ware oder Leistung bekommt und für die Ware oder Leistung eines anderen tauschen kann. Die Ware bestimmt den Wert des Geldes. Und die Ware war so viel wert, wie man bereit war, dafür auszugeben. Der Wert der Ware und der Leistung hielten sich immer im Gleichgewicht.

 

Solange es sich nur um den Tausch von Waren und Leistungen handelte, war die Welt noch in Ordnung. Aber schon als erster Ersatz für Waren und Leistungen aufkam, egal ob es Metallprägungen waren oder beschriebenes Papier, konnte der Einzelne den eigentlichen Wert dieses Tausch- bzw. Zahlungsobjektes (Zahlungsmittels) nicht mehr kontrollieren oder beurteilen. Und so kam es bereits zur Anfangszeit zu den ersten betrügerischen Handlungen. Das Dilemma des Geldes liegt also in seiner Ungebundenheit an einem festen, für jeden nachvollziehbaren Wert.

 

Das Zinssystem

 

Man mag es für gut oder schlecht halten, aber ein Zins reguliert nun mal unser Geld- und Wirtschaftssystem. Zinsen verhindern letztendlich auch die Überhitzung der Konjunktur oder die Bildung von Blasen, die irgendwann platzen und zu Krisen in dem gesamten Finanzsystem führen. Unsere ganzen letzten Krisen sind durch Blasenbildung entstanden. Und so wird uns auch der derzeitige Niedrigzins bald in eine sehr schwierige Lage bringen, um es vorsichtig auszudrücken. Deshalb: Zinsen müssen der Wertschöpfung entsprechen und ihr angepasst sein und nicht der Willkür unterliegen, um Schieflagen in Wirtschafts- oder Finanzsystemen ganzer Länder auszugleichen..

 

Wie war es ursprünglich?

 

Ursprünglich waren Zinsen eine reine Naturalabgabe und damit waren diese Abgaben an einem Wert gebunden. Bauern liehen sich Äcker von den Besitzern. Auf den Äckern wuchsen Früchte und Getreide, es wuchs also ein Wert. Von diesem Wert bekam der Eigentümer jährlich eine bestimmte Menge ab, einen Zins, der sich allein an dem real gewachsenen Wert orientierte. Desgleichen geschieht, wenn sich ein Hirte Schafe von einem Eigentümer leiht. Der Nachwuchs dieser Herde stellt einen gewissen realen Wertzuwachs dar, wovon der Eigentümer ...... usw. usw.

 

Das jedoch ist in unserm heutigen Finanzsystem anders. Heute ist der Zins nicht mehr vom Wertzuwachs gedeckt, oder an ihm gebunden, sondern er dient heute der Regulierung des Geldumlaufs und damit auch des Geldwertes, der Inflation etc. etc. Beim Zins liegt also eine Umkehrung seiner eigentlichen Funktion vor.  

 

Fazit

 

Das gesamte Finanz- und Eurosystem kann in seiner jetzigen Form nicht funktionieren, solange die Geldmenge und damit der Wert an irgendwelche Inflationsraten oder Willkürmaßnahmen gebunden ist, wobei auch noch die Bandbreite des Eingreifens und der sogenannte Warenkorb, woran die Inflationsrate berechnet wird, rein willkürlich festgelegt werden, und dann auch noch jeweils gerade opportune Zukunftsfaktoren hinzugerechnet werden. Solange das geschieht, ist jede Währungskonstruktion zum Untergang oder zumindest zu wiederkehrenden Krisen verurteilt.

 

Ausweg

 

Für ein funktionierendes Geldsystem und den Erhalt des Geldwertes darf die Geldmenge nicht von den oben genannten Faktoren bestimmt werden, weil es jede Form der Manipulation zulässt, was hinlänglich auch genutzt wird, sondern die Umlaufmenge muss an der Wertschöpfung gekoppelt sein, damit dem Geld immer auch ein Wert gegenübersteht.

 

Schlussfolgerung

 

Die Wertschöpfung eines Landes erfährt eine reale Erfassung im steuerlichen Aufkommen aus Arbeit und Umsatz (Verkauf von Waren, Handelsgütern etc., jedoch ohne Kapital, Erbschaften etc., weil Letzteres keine Wertschöpfung darstellt.), sodass aufgrund der so erfassten Wertschöpfung von den Zentralbanken der jeweiligen Länder jährlich die Geldumlaufmenge angepasst werden müsste, womit eine Stabilität des Geldwertes garantiert wäre.

 

......Nur würde sich bei einem solchen tatsächlichen Wertesystem sehr schnell zeigen, dass der Euro eine völlige Fehlkonstruktion ist und in der Form – wie zunehmend ersichtlich – keinen weiteren Bestand haben kann. Ebenso ist es mit unserem Wirtschaftssystem, das einer neuen Definition bedarf.

 

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Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.02.2014

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