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© K.-H. Kupfer

Die Strompreis-Lüge

Es ist unumgänglich, unsere Energiesysteme umzustellen, hin zu Energien, die uns quasi kostenlos zur Verfügung stehen.

Grundsätzlich müssten wir nichts weiter tun als Geräte und Verfahren entwickeln, diese kostenlosen Energien aus Wind, Sonne und Wasser in eine für uns nutzbare Form zu wandeln. Geredet wird bisher überwiegend von Windkraft- und Solaranlagen und von dem, was alles gebaut werden soll und viel Geld kostet.

Ist bisher auch nur einer unserer Politiker auf die Idee gekommen, den Ingenieuren etwas Zeit zu geben, um wirklich sinnvolle Methoden und Maschinen zu erdenken?

Da tut sich z.B. gerade bei der Wasserkraft einiges an vielsagender Innovation auf, wo es nicht einmal mehr der gefährlichen Staudämme bedarf und sogar regionale Installationen ohne große Leitungsnetze möglich wären. Statt dessen wird übereilt und ohne jegliche Weitsicht ad hoc ein Beschluss gefasst, nur um einem Umfragentrend hinterherzulaufen, und bedient sich dabei in einem breiten politischen Konsens sogar einer unverantwortlichen Strompreislüge.

Um nämlich eine bessere Akzeptanz bei den Bürgern und Wählern für diese überstürzte Änderung des Energiekonzeptes zu erreichen, wird dem Bürger vorgegaukelt, dass ihm diese Umstellung weniger als 1 Cent pro Kilowattstunde kosten würde. Die „Grünen Preise“ sind übrigens die niedrigsten in diesem Aufgebot und werden als gut zumutbar dargestellt. Wie aber sieht die Realität aus?

Seit bekannt werden der Absichten für einen schnellen Umstieg auf regenerative Energien (ca. April 2011) stieg der Einkaufspreis für die Stromversorger an der Leipziger Strombörse um rund 10 %, was sich mit allen Steuern und anderen Abgaben und Leistungen auf rund 14 % für den Endverbraucher auswirkt.

Nehmen wir einen mittleren Bezugspreis für den Verbraucher von rund 25 Cent an, dann zahlt er bei der nächsten Abrechnung nicht 25 Cent sondern 28,5 Cent. D.h., bereits jetzt wird für den Stromkunden ein Plus von 3,5 Cent ersichtlich, ohne Netzausbaukosten, neue Kraftwerke etc. etc.

Es sind also nicht die angeblichen rund 100 EURO Kostensteigerung pro Jahr zu erwarten – wie es uns die Politik, besonders die grüne, vorgaukelt – sondern real mindestens 350 EURO und sogar mehr, je nach den persönlichen Verbrauchsgewohnheiten und den noch einzupreisenden Erstellungskosten für neue Anlagen. Und selbst das wird nicht alles sein!

Diese Runde geht also eindeutig zu Lasten der Schwächeren unserer Gesellschaft, die augenscheinlich nicht von Grün vertreten werden.

Übrigens werden die Strompreise nicht in irgendwelchen Hinterstübchen von Politikern gemacht, sondern ergeben sich aus Angebot und Nachfrage an der Strombörse. Ist also das Angebot niedrig, steigen die Preise. Damit kann jeder sein eigener Prophet für die Zukunft der Strompreise sein.

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Tag der Veröffentlichung: 11.06.2011

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