© K.-H. Kupfer
Handy -
Strahlung & Co
Da haben wir den Salat. Nun ist es amtlich. Die WHO hat verkündet, dass Handy-Strahlung doch nicht so ungefährlich ist, wie man es dem Menschen wieder und wieder einzureden versucht. Aber wussten wir es nicht schon immer und wollten es nur nicht wahrhaben, dass der intensive Gebrauch eines Handys zu ernsthaften Erkrankungen führen kann?
Was ist Handy-Strahlung
Nun gut, Brandblasen kriegt man nicht gleich am Ohr, wenn man mit einem Handy telefoniert, aber die Strahlung ist die gleiche wie bei der Mikrowelle in der Küche, nur eben schwächer. Dennoch geschieht die Festlegung einer Belastungsgrenze für uns Menschen danach, um wie viel sich unsere Körpertemperatur durch den Einfluss dieser Strahlung erhöht.
Die Grenzwertfestlegung
Damit nun die Körpertemperatur ein bestimmtes Maß nicht überschreitet, gibt es amtlich festgelegte Grenzwerte. Es sind die sogenannten SAR-Werte, die sich auf eine bestimmte Leistung der elektromagnetischen Felder pro Kilogramm Körpergewicht beziehen und somit in Watt/kg gemessen bzw. angegeben werden. Dabei gilt für die zusätzliche Körpererwärmung ein Grenzwert von 1 Grad C.
Nach dieser Definition ergibt sich für uns eine zulässige Leistung für die Belastung unseres Körpers von rund 2 Watt/kg. Ein stolzer Wert, wenn man bedenkt, dass in Tierversuchen bei Dauerexposition mit solchen Werten eine erhöhte Progression spontaner Tumoren entsteht.
Die geltenden Grenzwerte
Nun aber bitte nicht gleich in Angst und Panik verfallen, denn der Gesetzgeber hat Sicherheitsgrenzen eingebaut. Tatsächlich gilt somit eine Belastung für technisches Personal von 0,4 Watt/kg inkl. einer nötigen Reserve (Sicherheitsfaktor = 5) und für die Allgemeinbevölkerung von 0,08 Watt/kg (Sicherheitsfaktor = 25).
Wir werden also nicht gleich gegrillt, wenn wir mit dem Handy telefonieren. Dennoch sollte man die Gesprächsdauer nicht ins Unermessliche ausdehnen und auch nicht im Auto telefonieren, weil dort das Handy seine Strahlungsleistung wegen der Metallhülle grenzwertig hoch- fährt.
Zudem sollte man bedenken, dass sich die 0,08 Watt/kg Körpergewicht auf den ganzen Körper beziehen und nicht nur auf das relativ kleine Ohr, an das wir das Handy halten, sodass es die volle Ganzkörperdosis abbekommt.
Vielleicht könnte man beim Ohr noch darüber hinwegsehen, aber was ist mit dem sensiblen Gebilde unseres Gehirns, das dem Handy am Ohr doch sehr nahe ist? Und warum treten die Gehirntumoren überwiegend am „Handyohr“ auf?
Auch bei den Sendemasten gibt es Grenzwerte, die je nach Entfernung gestaffelt sind, sodass von dort normalerweise keine Gefahr ausgeht, zumal wir nicht direkt damit in Berührung kommen, außer wir klettern auf einem Dach heraum, auf dem sich solche Funkanlagen befinden.
Nur wissen von all dem auch die Tiere? Kennen sie die Grenzwerte? Was geschieht, wenn Vögel, Bienen etc. in die höheren Strahlungsbereiche einfliegen? Auffällig z. B. ist, dass es in der Nähe von solchen Sendemasten kaum Mücken gibt.
Einflüsse auf die Körperfunktionen
Anders als bei der bloßen Erwärmung unseres Körpers sieht es bei der Beeinflussung seiner Steuerungsmechanismen aus, weil alles in unserm Körper aufgrund elektrischer Vorgänge geschieht und mittels elektrischer Impulse gesteuert wird.
Jeder, bei dem schon mal ein EEG gemacht wurde, weiß von den elektrischen Impulsen, die in unserm Gehirn ablaufen und dort bestimmte Prozesse steuern. Und genau so wie diese inneren elektrischen Impulse außen messbar sind, so können diese Impulse von außen her im Innern beeinflusst werden.
Leider ist nun die Handystrahlung eine getaktete Strahlung, deren Impulse direkt oder durch Mitzieheffekte solche Rhythmen unseres Körpers verändern können und damit auch die davon gesteuerten Prozesse verändern. Auf diese Weise können bei Tieren leicht schon mal die Ortungssysteme durcheinanderkommen oder beim Menschen ganze Denk- und Steuerungsprozesse wie beispielsweise Schlaf-Wachrhythmen.
Zudem hat jede Zelle eines Lebewesens ein bestimmtes Aktionspotential, das der Zelle überhaupt erst ein Leben ermöglicht und auch dafür sorgt, dass die Zelle ihre Aufgaben erfüllen kann und uns am Leben erhält. Ist dieses Aktionspotential niedrig, ist also der Körper geschwächt, dann sind wir stressanfällig, aber auch empfänglicher für die Einflüsse einer solchen getakteten Strahlung.
Wer also im Stress steht, krank ist oder sonst geschwächt, der sollte besser öfters mal das Handy zur Seite legen. Auch sollten Eltern überdenken, inwieweit Dauertelefonate für ein Kind gut sind, zumal die Impulse die Gehirnfunktionen nicht gerade günstig beeinflussen. Hier ist die Verantwortung der Eltern gefragt.
Ein Wort zum volkswirtschaftlichen Schaden
Dieser Schaden ist gar nicht so gering, wenn man mal etwas genauer hinsieht. Genaue Statistiken über die Anzahl der Handys gibt es nicht, aber man rechnet mit einem Minimum von rund 40 Millionen Handys allein in Deutschland. Weltweit rechnet man mit rund 4 Milliarden.
Nehmen wir an, aus der Summe aller in Deutschland betriebenen Handys ergäbe sich eine kontinuierliche Gesamtnutzungsdauer von 4 Millionen. Nehmen wir weiter an, alle Handys hätten die gleiche Stromaufnahme von rund 0,3 Watt für den puren Betrieb – Anmerkung: Das ist nicht die Strahlungsleistung! – dann ergäbe sich daraus eine elektrische Leistung von 0,3 x 4 Millionen = 1,2 Millionen Watt, oder besser verständlich 1.200 KW, was 12.000 Glühbirnen a 100 Watt entspricht.
Diese Leistung müssen die Elektrizitätswerke allein für die Handys in Deutschland zur Verfügung stellen. Und wofür? ..... dass man eben mal mitteilt, wo man sich gerade im Supermarkt befindet? ...... wie schön das Wetter ist? .... Nein, das ist – bis auf wenige wichtige Ausnahmen – nutzlose Vergeudung von Energie.
Wer sich den Klimaschutz auf die Fahnen schreibt, der sollte hier anfangen, denn zu den Handys kommt auch die noch wesentlich höhere benötigte elektrische Leistung für das gesamte Versorgungsnetz der Handys hinzu.
Außer diesem energietechnischen Schaden gibt es einen weiteren, der wenig beachtet wird. Da wären z.B. die unzähligen, oft minutenlangen privaten Telefonate während der Arbeitszeit zu nennen, die irgendein Kunde ohne erbrachte Leistung zu zahlen hat, oder die in einer Firma die Kosten eines Produktes verteuern. Da wären die Spionagemöglichkeiten mit Fotohandys zu nennen, wo der Empfänger bis ans andere Ende der Erde zeitnah über ein Produkt informiert werden kann. Von anderen kriminellen Handlungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.
Und man sollte sich auch über die Vernichtung wertvoller Rohstoffe im klaren sein, wenn man meint, immer die neuste Handyausführung haben zu müssen. Solange das Handy ein Statussymbol ist, bleibt unser agieren mit dem Produkt „Handy“ mehr als fraglich.
Nichts spricht gegen moderne Kommunikationstechniken, aber es kommt immer auf deren sinnvolle und nutzbringende Anwendung an. Gedacht war diese Technik seinerzeit ausschließlich für den Notfall oder für bestimmte Unternehmenszweige zur raschen Übermittlung von wichtigen Informationen. Das jedenfalls war damals der Auftrag für die Entwicklung der ersten Modelle. .... Und was ist daraus geworden? Fluch oder Segen?
Wie immer: Es kommt darauf an, was wir daraus machen und wie wir damit umgehen!
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Tag der Veröffentlichung: 02.06.2011
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